Topcat Worlds in Punta Ala - ITCA

56 Punta Ala 2009
mich auf meine Kreativität und quatsch mal mit Uwe Basler, der
meine Idee auf italienisch mit dem Schiedsgericht besprechen soll:
Tenor: Sollte von niemandem Protest eingelegt werden, kann eine
weitere Wettfahrt angesetzt werden. Dazu soll je Klasse eine Liste
ausgelegt werden, in der die Crews genau dies per Unterschrift
bestätigen. Uwe fand die Idee verfolgenswert, und das Schiedsgericht
schloss sich der Idee an - leider waren dann zum Zeitpunkt
der Listenauslage schon viele Teilnehmer aus verschiedensten
Gründen nicht mehr an den Booten oder schlicht weg nicht in
Stimmung, dabei mitzumachen. Ich finde die Idee aus sportlichen
Gesichtspunkten immer noch gut und habe mich sehr darüber
gefreut, dass Uwe Basler das „Unmögliche“ möglich machen
wollte. Danke!
Ach ja, der Tag endete für mich mit einem 7. Platz. Da wär’ noch
was drin gewesen, hätte es noch 1-2 Wettfahrten gegeben – aber
das mag sich manch anderer auch gedacht haben!
Fünfter und letzter Tag:
Heute geht alles schneller. Das Feld liegt nah beieinander und an
den Bojen wird’s manchmal richtig eng. Nun mag sich einer
denken, dass dies immer so ist. Aber Leute: Nicht für mich,
bislang war ich ja fast nur hinterhergefahren!
Letztlich war aber nun der letzte tatsächlich auch der spannendste
Regattatag für mich. Zweimal gab es ein wirklich nervenauf -
reibendes Finish mit Entscheidung im cm-Bereich, und somit
waren auch die beiden 11. Plätze gut zu verschmerzen.
Hochoffiziell und förmlich ging es dann am Abend zur Siegereh-
rung. Die kleinen Schlangen am Buffet waren durch leckeres
Essen, viel Wein (mittendrin meinte der Wirt mit leichter Verzweiflung
im Gesicht zu mir, er hätte keinen Rotwein mehr –
240 Flaschen seien ausgegeben worden) und Wasser leicht zu
verschmerzen, und die Siegerehrung ordentlich getrennt nach
Klassen war schon recht bewegend. Deutlich zu sehen war für
mich dabei die unterschiedliche Bestimmung der Klassen K1, K2,
K3. Jede Klasse hat in meinen Augen seine Besonderheit.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass im K1 Umfeld am härtesten
gefightet wird. K2 ist mir – nicht zuletzt durch die Erst- und
Zweitplatzierten – als optimales Medium für Vater-Kind Aktivitäten
in Erinnerung geblieben, wohingegen die K3 Fraktion für mich
schon die eigentliche Königsklasse des ganzen Topcatbetriebs
darstellt: Einzelkämpfertum und Verantwortung für ein schnelles
und durch Reacher echt hochgerüstetes Schiff, keine Ausreden
á la „mein Vorschoter bla bla bla…“
Man ist auf sich allein gestellt, und bei ordentlich Wind und Welle
gibt es auf dem K3 echt viel zu tun und zu erfahren. Geschwindigkeitsrausch
auf Reacherkurs inklusive!
Dass sich dabei die Gemeinschaft der Segler doch so nett und
freundschaftlich verbunden ist, betrachte ich als das wirkliche
Highlight und somit wird mir beim Rückblick auf das Event
PuntAla immer noch ein wenig warm um’s Herz, auch wenn
diesmal nur der 16. Platz in der Gesamtwertung dabei heraus -
gekommen ist. 2010 kann, wo auch immer, kommen!
Werner Günzkofer