2008 - ITCA
2008 - ITCA
2008 - ITCA
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Neusiedlersee<br />
<strong>2008</strong><br />
Topcat K1 European Championships<br />
and Topcat K2 & K3<br />
International Championships<br />
30. August - 6. September
42 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Sommer<br />
im<br />
Burgenland<br />
Die Revierbeschreibung für den diesjährigen Austragungsort<br />
– Neusiedlersee, Podersdorf, Burgenland, Österreich –<br />
lautete kurz zusammen gefasst: „Steppensee mit viel Wind“.<br />
Das klang zunächst einmal nach rauem Wetter und anspruchsvollen<br />
Bedingungen. Rückblickend kann man festhalten: Anspruchsvolle<br />
Bedingungen liefert der Neusiedlersee ohne Zweifel,<br />
aber von rauem Wetter gab’s während unserer Euro-Woche keine<br />
Spur. Meine vorsichtshalber eingepackte Regenjacke blieb die<br />
ganze Woche weit hinten im Kofferraum.<br />
Der überwiegende Teil der Teams hatte den austragenden Segelclub<br />
Podersdorf Nord am Donnerstagabend erreicht. Ein traumhafter<br />
Sommerabend – um 18 Uhr sind es immer noch 30 Grad.<br />
Der erste Eindruck von der Organisation: perfekt und super nett.<br />
Man wird am Tor persönlich begrüßt und auf einer riesengroßen<br />
Rasenfläche ist für jedes Team (wohl geordnet in alphabetischer<br />
Reihenfolge) ein 30 qm großer Stellplatz markiert, so dass jeder<br />
seinen Trailer direkt neben dem Boot parken konnte.<br />
EURO<br />
urlaub<br />
Freitag: Strahlender Sonnenschein, hochsommerliche Temperaturen<br />
und Wind (man könnte auch sagen: verdammt viel Wind).<br />
Viele bauen auf, wer fertig ist, geht segeln, ab 13.00 Uhr Vermessung.<br />
An dieser Stelle an Alex, Wolfgang, Willi, Carsten und Stefan:<br />
Vielen Dank, dass Ihr diesen Job mit Ausdauer und Nervenstärke<br />
immer wieder macht und uns allen damit das Segeln unter den<br />
Meisterschaftsbedingungen ermöglicht!<br />
Samstag:Wir werden weiter mit reichlich Sonne undWind verwöhnt.<br />
Auf dem See finden die ersten inoffiziellen Trainings-Rennen statt.<br />
Sonntag: Es wird halbwegs ernst. 13.00 Uhr Practise Race bei<br />
3 bis 4 Windstärken. 16.30 Uhr Treffpunkt in Podersdorf downtown<br />
zum Aufmarsch der Nationen. Vor einem vollständig aufgetakelten<br />
K1 (und bei weiterhin stahlendem Sonnenschein) werden<br />
wir vom Bürgermeister und vom Landeshauptmann begrüßt.<br />
Zurück im Club wird die Euro mit Flaggenparade und neuem<br />
Topcat-Lied eröffnet. Zu dieser Topcat-Euro treten 92 Schiffe<br />
(40 K1, 28 K2 und 24 K3) mit 159 Seglern aus 7 Nationen an.
<strong>2008</strong><br />
Adescription of this years spot of the Euro – Neusiedlersee,<br />
Podersdorf, Land of castles, Austria – was given in just a<br />
few words: “steppe sea with lots of wind”. That sounded<br />
like rough weather and demanding conditions. Lookind back one<br />
can say: without doubt there are demanding conditions at Neusiedlersee,<br />
but no rough weather at any time during the Euro-week.<br />
The raincape I brought just in case wasn’t needed and laid in the<br />
boot of our car the whole week.<br />
Most participants arrived at Sailing Club Podersdorf North on<br />
Thursday evening. A wonderful summers evening – at six o’clock<br />
still 30° Celsius. The first impression of the organization: perfect<br />
and really nice. You are personally welcomed at the entrance and<br />
then there’s a 30 square metre big parking lot for every team marked<br />
on a huge lawn, so everyone can park his trailer right next to<br />
his ship.<br />
Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Summer<br />
holidays<br />
in the “Land<br />
of castles”<br />
Friday: Brigthly sunshine, hot summer temperature and<br />
wind (you also could say: damned much wind). Many set<br />
up their ships, who finishes goes sailing, measurement begins<br />
at 1 p.m. And that’s the point to thank Alex, Wolfgang,<br />
Willi, Carsten and Stefan for doing this job with endurance<br />
and strong nerves again and again, making it possible for<br />
all of us to sail under championship conditions!<br />
Saturday: Again we are spoiled with lots of sunshine and<br />
wind. Some inofficial training regattas are held on the lake.<br />
Sunday: Slowly it becomes serious. At 1 p.m. practise race<br />
under 3 to 4 wind forces. 4.30 p.m. meeting at Podersdorf<br />
downtown for the marching up of nations. The mayor and<br />
the countrys captain welcome us in front of a fully set up<br />
K1 (the sun is still shining brightly). Back at the club the<br />
Euro is inaugurated with a parade of flags and a new Topcat<br />
song. 92 ships (41 K1, 28 K2 and 24 K3) with 159 sailors<br />
from seven nations start at this Topcat-Euro.<br />
43
44 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Montag: Sonne, guter Wind, erster offizieller Euro-Tag. Nach der<br />
Steuermann-Besprechung geben wir alle – wie von uns verlangt –<br />
unsere höchst offiziellen und professionellen ID-Karten ab und<br />
es geht auf’s Wasser. Es gibt drei hart umkämpfte Läufe mit nicht<br />
unbedingt erwarteten Ergebnissen. Spätestens nach der dritten<br />
Wettfahrt ist jedem klar: Wer hier den Wind nicht richtig einschätzt<br />
und sich für die falsche Seite entscheidet, verliert (mindestens<br />
wertvolle Plätze). Und damit es bestimmt nicht langweilig<br />
wird, muss die (richtige?) Entscheidung aus der Vorrunde<br />
keinesfalls für die nächste Runde gelten.<br />
Dienstag: Der Wind hatte für uns einen ruhigen Vormittag vorgesehen,<br />
er war nämlich einfach mal nicht da. Aber wir haben ja<br />
bereits 3 Wettfahrten im „Kasten“, es ist Sommer und wir sind im<br />
Urlaub – alles gut. Zwischen den Booten und auf der Wiese vor<br />
dem Zelt lagern kommunikative Gruppen und man hört, dass sich<br />
der Südwind noch aufbauen soll. Tut er dann auch – allerdings<br />
erst spät und nur mäßig. Gegen vier geht’s doch noch raus auf’s<br />
Wasser. Nach dem ersten Lauf entscheidet die Wettfahrtleitung:<br />
„Einer geht noch.“ O.K., wir sind zum Segeln da, also segeln wir.<br />
Die letzten Topcats erreichen den Strand vor der malerischen Kulisse<br />
des Sonnenuntergangs. Die Beachparty fängt dann eben ein<br />
bisschen später an.<br />
Mittwoch: Erneut Flaute am Vormittag, um 10 Uhr wird „rot-weiß“<br />
gesetzt: Warten auf Wind. Eigentlich lässt die Vorhersage auch<br />
heute hoffen, am Nachmittag soll’s Wind geben – soll! Am frühen<br />
Nachmittag sind wir uns alle einig, dass wir nun hinreichend<br />
gequatscht und gesonnt haben, wir könnten jetzt mal segeln gehen,<br />
aber leider regt sich nicht so wirklich ein Lüftchen. Da wir<br />
um 19 Uhr pünktlich zum panonischen Abend erscheinen sollen,<br />
ist klar, dass heute nicht so lange gewartet wird. Um 15.40 Uhr<br />
wird die Startbereitschaft aufgehoben.<br />
Panonischer Abend - herrlicher Wein aus der Region, rustikales<br />
Essen und super Stimmung an einem heißen Sommerabend.
Monday: Sun, good wind, first official Euro-day. After the briefing<br />
we all hand in – like we‘re advised to – our highly official and<br />
professional ID-cards and then it goes straight on the water.<br />
There are three fighted races with not really expected results. Latest<br />
after the third race it‘s clear for everyone: those, who misjudge<br />
the wind and decide for the wrong side, lose (at least valuable<br />
places). And it never becomes boring because the right decision<br />
of the last race has not to be the right one for the next.<br />
Tuesday: It‘s a really calm and quiet morning because there<br />
simply is no wind. But we‘ve done already three races, it‘s summer<br />
and we‘re on holidays – everything‘s fine. Groups sit around<br />
the ships and in front of the tent on the meadow talking about<br />
this and that, it‘s said that south wind shall still come.<br />
It comes, but very late and only moderate. Around 4 p.m. we go<br />
on the water. The race committee decides after the first regatta<br />
that there will be another one. So, ok, we are here for sailing, so<br />
we sail.<br />
Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
The last Topcats arrive at the beach in front of the picturesque<br />
scenery of the sunset. The beach party starts a bit later.<br />
Wednesday: Again lull in the morning, at 10 a.m. “red-white” is<br />
set: Waiting for wind. Depending on the weather forecast there‘s<br />
hope for todays afternoon, there shall be wind – shall! At early<br />
afternoon we all agree in having talked and laid in the sun<br />
enough, we could go sailing now, but there is not really one move<br />
in the air. At 7 p.m. is Panonian Evening and so it‘s clear, that we<br />
don‘t wait that much longer. At 3.40 p.m. readiness for start is<br />
cancelled. Panonian Evening. Fantastic wine from the region,<br />
traditional food and a super atmosphere on a hot summers evening.<br />
45
46 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Donnerstag: Wir gewöhnen uns langsam an die Vormittags-<br />
Flaute. Erneut liegt der Neusiedlersee spiegelglatt vor uns. Also<br />
lassen wir den Tag wieder mal entspannt angehen. Am Nachmittag<br />
setzt sich dann der Wind durch, und es geht los. Draußen grundsätzlich<br />
mittlere Winde, durchsetzt von unberechenbaren und<br />
teilweisen heftigen Böen.<br />
Freitag: Unser letzter Wettfahrttag. Heute sollte – windtechnisch –<br />
noch mal alles nach Plan laufen. Bereits um 10 Uhr reichlich Wind<br />
und so fällt um 11 Uhr pünktlich der Startschuss. Wer Starkwind<br />
liebt, kommt an diesem Wettfahrtag noch mal richtig auf seine Ko -<br />
s ten. Die letzten 2 Wettfahrten dieser Euro werden bei 5-6 Bft gesegelt.<br />
Nachmittags: Abbau bei reichlich Sommerhitze. Zum „Sun -<br />
downer“ wird der offizielle Teil der Euro mit der Siegehrung be -<br />
endet und dann wird so richtig gefeiert, wie es bei Topcat üblich ist.<br />
Und zum Schluss: Vielen Dank Euch allen vom Segelclub Podersdorf<br />
Nord. Ihr seid tolle Gastgeber und habt mit unermüdlicher<br />
Arbeit dafür gesorgt, dass wir eine wunderbare Zeit bei Euch<br />
hatten. Für die Ausrichtung der Euro habt Ihr ganz sicher, die<br />
absolute Höchstpunktzahl verdient!<br />
Uns ganz zum Schluss: Glückwunsch an die Europameister!<br />
Ihr wisst ja: „…harter Kampf hat sich gelohnt, der Beste auf der<br />
Stufe tront!“ Und ganz ehrlich: Wer von Euch träumt nicht davon<br />
mal eine „1“ zu streichen?<br />
Nicole (Hasi) Marquardsen
Europian champions Topcat K1<br />
1. Moser, Sebastian / Posch, Thomas (G)<br />
2. Pfohl, Sebastian / Holzapfel, Stefanie (G)<br />
3. Reischl, Roland / Kordes, Korbinian (A)<br />
Europian champions Topcat K2<br />
1. Longhi, Guido / Casali, Giancarlo (I)<br />
2. Ortmann, Harald / Ortmann, Melanie (G)<br />
3. Zank, Ralf / Zank, Ronald (G)<br />
Thursday: Slowly we‘re getting used to this morning lull. Again<br />
Neusiedlersee lays as smooth as glass in front of us. So this day<br />
begins as relaxed as the other ones. But in the afternoon there is<br />
wind and we start. On the lake the wind always blows with middle<br />
forces, plus incalculable and sometimes really violent gusts.<br />
Friday: Our last day of this years championship. Today everything<br />
shall be fine – concerning the wind. Already at 10 a.m. there‘s lots<br />
of wind, at eleven the starting shot is given. Those who love strong<br />
wind get one‘s money‘s worth today.The last two regattas of this<br />
Euro are sailed under 5-6 Bft. Afternoon: Dismantling the ships<br />
while the sun is burning. Presentation ceremony at “Sundowner”<br />
marks the official end of this Euro, afterwards the party rocks like<br />
everytime with Topcat.<br />
Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Europian champions Topcat K3<br />
1. Gommel, Wolfgang (G)<br />
2. Basler, Uwe (I)<br />
3. Albrecht, Stefan (G)<br />
And last but not least: Thanks to Sailing Club Podersdorf<br />
North. You were great hosts and with your untiring work you<br />
made for sure that we had a wonderful time with you. Organizing<br />
this Euro it‘s your merit to get maximum points!<br />
Really the last: Congratulations to the Euro-Champions!<br />
You know: “…strong fights pay, the best is enthroned on the step!”<br />
And be honest: Who doesn‘t dream about deleting a “1”?<br />
Nicole (Hasi) Marquardsen<br />
47
48 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
1 2 3 4 5<br />
6 7 8 9 10<br />
11 12 13 14 15<br />
16 17 18 19 20<br />
21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30<br />
31 32 33 34 35<br />
36 37 38 39 40<br />
Die Teilnehmer<br />
1 Mich.Winkelmann,NicoleMarquardsen<br />
2 Frank Biermansky, Ronald Leidlo<br />
3 Uli Sanberger, Susanne Sanberger<br />
4 Roland Reischl, Korbinian Kordes<br />
5 Michael Hinz, Karin Hinz<br />
6 Isolde Junker, Burkhard Junker<br />
7 Alfred Scherhaufer, Herbert Wallner<br />
8 Bettina Dreier, Klaus Dreier<br />
9 Sebastian Pfohl, Stefanie Holzapfel<br />
10 Christoph Lotz, Martin Lotz<br />
11 Carsten Viefeld, Marcus Viefeld<br />
12 Raphael Stracke, Gerhard Schmid<br />
13 Ingo Gebhardt, Claus Luger<br />
14 Tim Steigert, Olaf Leuschner<br />
15 Agostino Montalti, Gianluca Ferroni<br />
16 Claude Gils, Hans-Christian Gils<br />
17 Ludwig Böcker, Wilfried Jodorf<br />
18 Markus Schwarz, Mira Dreier<br />
19 Gerald Weigel, Stefan Scherhaufer<br />
20 Robert Steiger, Werner Wiedermann<br />
21 Johannes Traxler, Eduard Traxler<br />
22 Thomas Fastner, Hatto Graf<br />
23 Volodymyr Vasyliev, Vladyslava Vasylieva<br />
24 Oliver Hahne, Marvin Kurbjuhn<br />
25 Sofiya Pylypenko, Andriy Golovko<br />
26 Andrij Kalchenko, Vitaliy Kravtstv<br />
27 Pavlo Pylypenko, Andrei Golovko<br />
28 Olexiy Voloshenuk, Pavlo Krajnev<br />
29 Sebastian Moser, Thomas Posch<br />
EURO<br />
30 Fritz Karl Nickel, Wolfgang Schreder<br />
31 Klaus Palliardi, Rudolf Palkowitz<br />
32 Frederik Süßmann, Bernd Breymann<br />
33 Andreas Schwerla, David Leitl<br />
34 Gianluca Casadei, Guido Pasolini<br />
35 Ferenc Treer, Marcell Gathy<br />
36 Tomasz Matysiak, Pac Andrzej<br />
37 Alberto Babbi, Achille Pazzaglia<br />
38 Andreas Ziegler, Jan Susai<br />
39 Sven Jürgensen, Fabian Steinbeck<br />
40 Sabine Meindl, Alois Meindl<br />
41 Harald Ortmann, Melanie Ortmann<br />
42 Frauke Ellerbrock, Wolfgang Petersen<br />
43 Peter Lenz, Martin Böwer<br />
44 Jürgen Knops
<strong>2008</strong><br />
41 42 43 44 45<br />
46 47 48 49 50<br />
51 52 53 54 55<br />
56 57 58 59 60<br />
61 62 63 64<br />
65<br />
67 6 69<br />
70<br />
71<br />
72<br />
73<br />
74<br />
75<br />
82 83<br />
84<br />
45 Barbara Podolsky, Walter Strukelj<br />
46 Luis Maeso-Madronero, Andreas Leicher<br />
47 Jakob Lenz, Stefan Wulf<br />
48 Ronald Zank, Ralf Zank<br />
49 Dirk Säger, Katharina Kraatz<br />
50 René Treichel, Sascha Treichel<br />
51 Giancarlo Casali, Guido Longhi<br />
52 Alfred Wallpach,HansdieterSteinlechner<br />
53 Gregor Athik, Vlado Athik<br />
54 Carola Fischer, Lars Hessenkamp<br />
55 Dirk Grüttner, Rolf Winkler<br />
56 Jörg Nachtwein, Gerd Böttger<br />
57 Vid Slapnicar, Gal Potrc Pajiz<br />
58 Thomas Strauch, Reimar Hofmann<br />
59 Christian Stolz, Christian Goeden<br />
76<br />
77<br />
78<br />
85<br />
60 Ziga Tratensek, Luka Podgorsek<br />
61 MartinSchallmoser, HubertSchallmoser<br />
62 Gyula Tarjanyi, Orsolya Tarjanyi<br />
63 Olaf Vandrey, Stefan Reinhard<br />
64 Thomas Pieplow<br />
65 Marian Tobys, Mateusz Tobys<br />
66 Gregor Lotz<br />
67 Klaus Just<br />
68 Erhard Feitzinger<br />
69 Erich Brandstetter<br />
70 Heinz Schäfer, Lothar Schmidt<br />
71 Uwe Basler<br />
72 Wilhelm Kaup<br />
73 Herbert Schmelz jr., Herbert Schmelz<br />
74 Dieter Berkenkamp<br />
79<br />
80<br />
Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
86 87 88<br />
89<br />
66<br />
81<br />
75 Jürgen Pächer<br />
76 Lorenz Buchler<br />
77 Wolfgang Kordes<br />
78 Reinhard Hofer, Dietrich Hofer<br />
79 Andreas Böwer<br />
80 Harri Liedtke<br />
81 Martin Sellschopp<br />
82 Stefan Albrecht<br />
83 Gergely Gathy<br />
84 Matthias Kunz<br />
85 Toni Olkusznik<br />
86 Silvio Schrader<br />
87 Thomas Taubert<br />
88 Mike Glückstein<br />
89 Wolfgang Gommel<br />
49
50 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
...endlich<br />
wieder dabei!<br />
Nach unserer guten Platzierung mit Rang 17 bei der Topcat K1<br />
WM in Kyllini Beach stand <strong>2008</strong> fest:<br />
Wir sind auf der EM am Neusiedlersee wieder dabei.<br />
Bereits im Frühjahr wurde unser neuer Regatta-K1 von Topcat<br />
geliefert. So war genug Zeit für das Training im Sommer. Diese<br />
verging jedoch rasend schnell durch die vielen Segelkurse, die im<br />
Sommer im Cat Center Chiemsee abgehalten wurden. Mit einem<br />
Tag Verspätung kamen wir in Podersdorf an, bauten im Licht der<br />
Autoscheinwerfer unseren Cat auf, während die restlichen Teilnehmer<br />
kräftig auf der Beginner Party feierten.<br />
Am nächsten Morgen wurde der Rest aufgebaut, schnell die Vermessung<br />
und alle Bürokratie erledigt, damit wir zum ersten Rennen<br />
fertig wurden. Der Wind hatte inzwischen auf 4-5 Bft aufgefrischt.<br />
Die kurze steile Welle war auf Raumwind Kurs besonders schwer<br />
zu segeln. Das führte uns in der zweiten Halse direkt zum Kentern.<br />
Trotzdem waren wir passend zum Start der ersten Wettfahrt an der<br />
Linie. Nach den drei Rennen des ersten Tages fanden wir uns, zu<br />
unserem Erstaunen, in der Rangliste auf dem 2. Platz wieder.<br />
Auch in den Rennen 4 und 5 konnten wir unsere Platzierung halten.<br />
An der Luvtonne zeigte sich, dass das Zwei-Leinen-System zum<br />
Setzen des Reachers eindeutig besser ist. Man hat den Lappen<br />
schneller oben. Ein Grund für uns, ebenfalls nach der EM umzurüsten.<br />
In der 6. Wettfahrt brach uns auf dem ersten Downwindkurs mal<br />
wieder die Fallschwinge. Aber wir wollten nicht aufgeben in diesem<br />
Rennen. Während der Downwindkreuz zum Leegate bastelten<br />
wir einen Fallspanner. Leider stand das Groß auf der Amwindkreuz<br />
danach nicht mehr optimal, um perfekte Höhe laufen zu<br />
können. Zwischen den 3 Rennen - hier zeigten sich die Vorteile<br />
des flachen Reviers - kenterten wir unser Boot, gingen zum Mast<br />
und optimierten den Halt des Großsegels. Trotzdem Fazit des<br />
Tages insgesamt: Rang 3.<br />
Die beiden letzten Wettfahrten beendeten wir mit einem 11. und<br />
9. Platz.<br />
Da wir zusätzlich eine Penalty von 15 Strafpunkten wegen nicht<br />
regelgerechter Ruderanlage kassierten, waren wir am Ende auf<br />
dem 6. Platz, punktgleich mit dem 5. Platz GER 3701, meinem<br />
Freund Willi Jodorf.<br />
Unser Dank geht noch mal an die hervorragende Regattaleitung,<br />
die wir aufgrund der vielen Proteste gegen uns näher kennenlernen<br />
durften. Ihr habt euren Job wirklich gut gemacht.<br />
Mein Resümee nach 15 Jahren Regatta-Abstinez: Es macht Spaß,<br />
wieder Regatten zu segeln. Wir haben gezeigt, dass wir ganz vorne<br />
fahren können, und wir freuen uns schon auf das nächste Mal,<br />
euch alle wiederzusehen. In Punta Ala, Italien 2009.<br />
Andreas Ziegler
Das wird wieder knapp! Dabei stehen wir beide auf Zehen -<br />
spitzen im Trapez, um unserem Gewicht einen längeren Hebel<br />
zu geben. Schön schneidet der Leerumpf durch die trüben, aber<br />
lustigen Wellen des Neusiedlersees, und es sind nur mehr wenige<br />
Bootslängen zur Luvtonne. Eigentlich könnte ich ganz entspannt<br />
hier stehen, meine Pinne halten und genießen, denn wir liegen<br />
gut im Rennen, – wenn wir nicht auf Steuerbordbug wären. Die<br />
Großschot fährt mein Schotmann. Zentimetergenau, immer wieder<br />
peilt er nach Lee, um schließlich knapp und kurz „Peilung steht“<br />
zu melden. Janu, was nun? Mit Unterwenden schaffen wir die<br />
Tonne nicht, Abfallen scheidet aus, weil da ja noch der Italiener<br />
und ein anderer ist. „Das muss sich ausgehen!“ herrsche ich meinen<br />
Fockmanager an, der sogleich noch mal kräftig an meiner<br />
Großschot zerrt und das letzte aus dem Schiff rausholt. In meinen<br />
Unterschenkeln kündigt sich ein Krampf an, dessen Beachtung<br />
ich jedoch auf später vertage. Jetzt können wir schon die kampfbereiten<br />
Gesichter am vorfahrtberechtigten Schiff sehen, die aus<br />
voller Kehle nach Raum brüllen. Aber keine Chance, wir sind<br />
schneller, kommen vorbei und wenden sofort, um gemeinsam die<br />
Luvtonne zu runden. Beide segeln wir am Limit und noch ein<br />
bisserl drüber. Jede Menge Spritzwasser von den grabenden Rumpfspitzen<br />
beeinträchtigen die Sicht. Keiner achtet auf Haltungsnoten<br />
wegen der Fotografen, sondern alle wollen nur schnell rum, um<br />
mit Reacher nach Lee zu flyern. Ja, so macht es Spaß, – uns zumindest.<br />
Unser Gegner halst, da wir ihm den besten Wind wegnehmen.<br />
Die Sonne scheint, Wasser und Luft sind warm, der<br />
Wind gut ausreichend und unser K1 fliegt förmlich nach Lee. So<br />
soll eine Topcat EM sein. Jetzt nur noch durch das Leegate, dann<br />
ins Ziel, und uns ist Bronze sicher. Heimlich macht sich schon<br />
Vorfreude breit bis mein Navigator wieder knapp „Peilung steht“<br />
meldet. So ein Krampf, nicht schon wieder „die“. Wie sind die<br />
bloß zu so einer Bö gekommen, dass sie jetzt in einer Gischtwolke<br />
daher rasen, – mit Backbordbug natürlich. Wir müssen um die<br />
linke Tonne, da die deutlich bevorteilt ist, meint mein Taktiker<br />
Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
während er mit Reacher und Fockschot arbeitet. Zwei Halsen fahren<br />
um dann in Lee zu sein? – Nein, danke. Anluven geht grad nicht,<br />
weil die Bö uns jetzt auch besucht. Als Kind würde ich einfach<br />
nicht hinsehen und warten was passiert. Eine Protestverhandlung<br />
nach der letzten Wettfahrt wäre aber auch nicht gerade ein krönender<br />
Abschluss. „Peilung steht“ meldet unüberhörbar mein<br />
Schotmann, und ich will zur Halse ansetzten, sehe aber, wie unser<br />
Mitbewerber durch mehrere Stecker gebremst wird und wir doch<br />
noch vorbeikommen. Wieder kommt leichte Vorfreude auf, doch<br />
jetzt ist die Leetonne schon da, und wir werken an einer gar nicht<br />
vorbildlichen Tonnenrundung, die uns viel Höhe kostet. Unser<br />
Konkurrent macht das viel besser, knüppelt Höhe und hat uns<br />
wieder fest unter Kontrolle. „So ein Krampf“ sage ich, und spüre<br />
gleich wieder meine Unterschenkel. Schlagartig kippt die Vorfreu de<br />
in beginnenden Frust. Nur noch eine Wende ins Ziel! Basti hat<br />
schon, Sebi auch, – und wir könnten auch bald wenden. Endlich!<br />
„Ob wir den noch schaffen?“ frage ich unsicher. „Brauchen wir<br />
nicht.“ antwortet mein Fockmann, der meist alles zuerst checkt<br />
und zieht noch ein paar Zentimeter an der Großschot, „Der hat<br />
sich selber geschafft“. Tatsächlich hat der die letzte Wende vor’m Ziel<br />
vergeigt. Nur noch wenige Meter, jetzt die befreiende Tröte, wir<br />
haben Bronze geschafft! Spannender hätte es kaum sein können.<br />
Am nächsten Morgen steh’ ich nun, – ein letztes Mal vor der Abreise<br />
am Ufer. Mein Blick geht über das in der Sonne glitzernde<br />
Wasser des Neusiedlersees. Es verbinden uns viele schöne und<br />
aufregende Stunden auf seinen Wellen. Als Kind habe ich zum<br />
Abschied dem „Urlaubsgewässer“ immer ein Bussi gegeben, gedanklich<br />
tu’ ich das jetzt noch und empfinde dabei tiefe Freude.<br />
Roland Reischl<br />
51<br />
»So ein Krampf«
52 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Wetter<br />
WWW<br />
Wettbewerb<br />
Meine Eindrücke von der Euro <strong>2008</strong> am Neusiedlersee<br />
Wasser
Wasser,<br />
Wetter, Wettbewerb!<br />
Irgendwie gibt es auf dem Neusiedlersee<br />
ein paar eigenartige Wellchen<br />
(ungefähr jede fünfte bis siebte), die einem im Trapez<br />
stehend völlig unangemeldet kräftig in die Sprunggelenke prügeln.<br />
Die dadurch leicht reduzier te Standfestigkeit wollte ich zunächst<br />
der geballten Wucht meiner überragenden Segelerfahrung<br />
von bislang zwei Jahren und fünf Regatten zuschreiben. Nachdem<br />
ich mich dann aber an den erfolg reichen Rodeo-Ritt im Trapez<br />
auf der Ostsee im Rahmen der Travemünder Woche erinnert hatte,<br />
war der Ehrgeiz geweckt, diese Dinger ein für allemal in den Griff<br />
zu kriegen. Was nach kurzer Übungszeit reproduzierbar gelang.<br />
Nun konnte es also losgehen, und das tat es auch:<br />
Nach anfangs zögerlichen Platzierungen kamen wir meinem persönlichen<br />
Ziel immer näher, dieses Jahr endlich das ungarische<br />
Schiff HUN 2255 am Ende hinter uns zu lassen. Meine Skipperin<br />
Frauke ist nach außen in solchen Äußerungen etwas<br />
zurückhalten der, aber ganz sicher genauso ehrgeizig. Um es vorwegzunehmen:<br />
Das Unterfangen ist misslungen, wir landeten mit<br />
vier Wertungspunkten Abstand direkt hinter den Ungarn. Martin<br />
und Peter, mit denen wir uns in vielen Wettfahrten ausgeglichene<br />
Duelle liefern konnten, haben stellvertretend für uns die Platzierung<br />
direkt vor dem ungarischen Schiff eingenommen. Überhaupt<br />
hat diese Euro gezeigt, dass wir derweilen im Mittelfeld<br />
doch ein wenig bei der Musik sind und jedes Jahr besser werden.<br />
So macht‘s mächtig Spaß. Geholfen haben dabei auch einige<br />
Tipps der Profis, die von einigen offensichtlich gerne gegeben<br />
wurden (verrat ich hier aber nicht, denn entweder wusste das sowieso<br />
schon jeder, nur ich wieder nicht oder…). Mein persönliches<br />
Ziel, am Ende unter den ersten 20 Schiffen zu sein, haben<br />
wir mit Platz 22 auch nur knapp verfehlt. Die Tipps der Profis kamen<br />
halt etwas spät.<br />
Auch eine offensichtlich bekannte Technik mittels K2-Bugspitzen<br />
auf dem Grund des Neusiedlersees zu graben, haben wir erfolgreich<br />
geprüft. Wenn dann nach erneuter Fahrtaufnahme der<br />
Schlamm nicht beseitigt ist, hilft erneutes Tieftauchen, diesmal<br />
aber ohne Grundberührung. Dabei wird die Geschwindigkeit<br />
auch gleich wieder auf ein Maß reduziert, das eine eingehende<br />
Inspektion auf Sauberkeit ermöglicht. Das haben wir dann also<br />
gleich mal ausprobiert.<br />
Wie wir überhaupt Vieles ausprobiert haben: So z.B. auf Platz 14<br />
fahrend (für uns gigantisch!) ca. 300 m vor der Ziellinie zu steigen,<br />
steigen, steigen…, ja und tatsächlich wieder runter und<br />
durch‘s Ziel zu kommen. Ich bin recht sicher, kurz das Riesenrad<br />
vom Prater gesehen zu haben. War ‘n echtes Adrenalin-High-<br />
Light, da uns die Mitbewerber um diese tolle Platzierung dicht<br />
auf<br />
den Spiegeln<br />
waren. Die Segler auf<br />
dem vor uns fahrenden Cat waren<br />
auch sehr angetan von diesem Schauspiel, eigentlich<br />
wollten wir die beiden noch einholen!<br />
Vom üblichen Flautentag fand ich es sehr freundlich, sich wirklich<br />
auf einen Tag zu beschränken. An diesem Mittwoch hatte ich<br />
dann auch bei nettem Catering und Musik vom Feinsten den<br />
oben angesprochenen Info-Tag. Zielsetzung: Ab Donnerstag soll<br />
alles besser werden, und: …es wurde besser!<br />
Es kam der Tag der zweiten Liga im K2-Feld: Am Donnerstag hatten<br />
wohl alle Teams der aktuellen Plazierungen 20 und höher<br />
beschlos sen, einmal ins Top-Ten-Feld zu fahren. Wir haben das<br />
tatsächlich auch gemacht! Tolles Gefühl, von einigen Cracks sogar<br />
noch bei der zweiten Gate-Durchfahrt einer Wettfahrt mit erhobenem<br />
Daumen aus zehn Metern Abstand gelobt zu werden! Aber<br />
das war ja auch schon beim Versuch der Profi-Tipp-Umsetzung.<br />
Bis hierhin hatte das Junior-Kamerateam von Andreas Tremmel<br />
bereits gigantisches auf die Festplatte gebracht. Nach jedem Wettfahrttag<br />
konnten schon am selben Abend eindrucksvolle Szenen<br />
vom Fight mit und auf dem Wasser professionell intoniert und<br />
gecutted bewundert werden. Die resultierende Top-CD/DVD-Selection<br />
<strong>2008</strong> der Topcat-EM <strong>2008</strong> ist eine Klasse-Werbung für das<br />
Katamaranfahren. Danke, das habt Ihr toll gemacht!<br />
Mit der rundum gelungenen Abschlussveranstaltung, an der auch<br />
Ralph Siegel und Bernd Meinungen ihre Freude gehabt hätten<br />
(war das Coaching der „New Dschinghis Khan“ von den beiden?),<br />
ging ein tolles Event zu Ende.<br />
Dass Fraukes Trophy-Board und mein Kaminsims nun auch mit<br />
K2-Segeltrophäen strahlen können, ist wirklich super! Nicht nur,<br />
dass der Anblick mindestens bis zur nächsten Saison schöne<br />
Erinne rungen aufruft. Nein! Jeder, der sie sieht, fragt: „Was ist das<br />
denn?“ „Ich zeig es euch.“ Und dann kommen DVD- und Foto-<br />
Vorführungen und selbstverständlich immer wieder die Geschichte<br />
von Platz 14 auf dem Wüppsteert III hoch in der Luft!<br />
Mit sehr viel Vorfreude auf die nächste Saison wünsche ich allen<br />
Lesern mit wassersportlichem Gruß ruhig Blut:<br />
Der Winter geht vorüber!<br />
Wolfgang vom Wüppsteert III.
54 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Es gibt einfach Reviere, die liegen einem mehr als andere.<br />
Spätestens nach der Österreichischen Meisterschaft 2007, die<br />
ich an derselben Stelle und bei vergleichbaren Bedingungen wie<br />
jetzt bei der EM <strong>2008</strong> gewinnen konnte, gehört der Neusiedler see<br />
natürlich für mich zu den Revieren, die mir anscheinend mehr liegen.<br />
Aber das alleine konnte nicht reichen, um mich auf das Top-<br />
Event <strong>2008</strong>, die EM in Podersdorf, richtig einzustimmen. Schon<br />
im letzten Winter hatte ich mir überlegt, dass ich mir unter Berücksichtigung<br />
meines Daseins als Ältester unter den Vordersten<br />
der K 3-Rangliste einen Extra-Motivationschub geben müsste,<br />
der mich auf dem Wasser aufputscht im Wettkampf gegen die<br />
„jungen Wilden“ in dieser Klasse (sorry, trotzdem seid ihr alle<br />
super und nett). Ich habe kurzerhand meinen K3 zu meinem per -<br />
sönlichen „Jungbrunnen“ aufgewertet und ihn schlicht „anti-age“<br />
getauft. Zwei Wochen vor der Euro hat sich meine Tochter dann<br />
endlich aufgerafft, den gemeinsam gestalteten Schriftzug herzu -<br />
stellen und auf die Rümpfe aufzubringen. Die Spitze der K3-Segler<br />
ist in den letzten Jahren eindeutig dichter zusammen gerückt,<br />
so dass immer einer von fünf bis zehn Seglern eine „große“ Regatta<br />
gewinnen kann. Sechs Segler haben z.B. bei der Euro mindestens<br />
eine Wettfahrt gewonnen. Da gewinnt dann der oft zitierte<br />
Faktor „Tagesform“ und die dazu notwendige innere Einstellung<br />
zunehmend an Bedeutung. Im Nachhinein lässt es sich natürlich<br />
leicht sagen „Hey, es hat gewirkt“.<br />
Und dabei hat es zunächst gar nicht danach ausgesehen. Alle Mitfavoriten<br />
hatten mich nach dem ersten Tag (5 – 3 – 5) schon wieder<br />
mehr oder weniger abgehakt, obwohl es eigentlich „mein Wind“<br />
gewesen wäre. Aber ich war einfach noch nicht aus der beruflich<br />
stressigen Vorwoche bei der EM „angekommen“. Am Montag -<br />
abend habe ich mir dann bei 1, 2 oder mehr Gläsern Zweigelt<br />
und Welschriesling geschworen, das muss geändert werden. Ich<br />
musste aktiver, präsenter, sensibler sein, die trimmtechnischen<br />
und taktischen Entscheidungen konsequenter umsetzen, ohne die<br />
Lockerheit zu verlieren. Dies hat sich hervorragend ausgezahlt.<br />
Ich habe die Wettfahrten richtig genießen können, auch wenn bei<br />
mehr Wind selbst meine 85 Kilo immer wieder ein offeneres Fahren<br />
des Travellers erforderlich machten. Ein Tipp für so kurze, steile<br />
Wellen wie am Neusiedlersee: 5 -10 cm Längstrimm nach hinten in<br />
Böen können Wunder vollbringen und das Schiff viel leichter<br />
über die Wellen tänzeln lassen anstatt sich hineinzubohren.<br />
Und dann die Raum-/Vorwindbahnen: Flyern und Fliegen pur<br />
K3 -Segeln<br />
und ab und zu den Mund zumachen, wenn eine Volldusche nicht<br />
zu vermeiden war. Ein gutes Abstemmen am Gurtband oder der<br />
Trampolinspannleine war oft nötig, um beim Einstechen des<br />
Rumpfes in eine Welle nicht am Mast oder in Lee zu landen. Mike<br />
hat am zweiten Tag Pech gehabt und sich bei einer Kenterung<br />
verletzt, indem er versehentlich mit dem Bein unter den Gurt gerutscht<br />
ist – leider das Aus für ihn für die weiteren Tage. Nur einmal<br />
hatte ich eine Situation, wo das Boot über eine Welle nach<br />
vorn sprang, sich beide Rümpfe in die Wellenrückseite bohrten<br />
und sich das Schiff hinten schon aufstellte. Da lag schon der Gedanke<br />
in der Luft „Das war’s“. Ein beherzter Sprung zum hinteren<br />
Holm und der offene Genacker brachten das Schiff aber wieder<br />
in die Waagerechte und weiter ging’s. Dank der gleichmäßigen<br />
Winde und berechenbaren Böen konnte man raumschots sehr<br />
schön die Windkante suchen, losdüsen und abfallen, in Böen bis<br />
fast vor den Wind mit dichten Schoten. Für die, die bereits in Trave -<br />
münde bei ähnlichem Wind und noch mehr Welle ihre Genackertechnik<br />
verbessern konnten, war die EM eine Fortsetzung, nur<br />
fast ohne Welle. Ich schätze, dass wir im K3 in ein bis zwei Jahren<br />
durch noch mehr Übung unsere Speedgrenze nochmals nach<br />
oben schieben können. Allen, die sich noch nicht so sicher sind,<br />
kann ich nur raten: Traut euch weiter ran, das Kenterrisiko steigt<br />
nicht automatisch mit der zunehmenden Geschwindigkeit an,<br />
sondern vornehmlich durch eigene technische Fehler beim Steuern<br />
und in Manövern, und das lässt sich üben. Also Ruhe, Übersicht,<br />
Konzentration wahren und „krachen lassen“.
»anti-age«<br />
...mein<br />
Konzept!<br />
Interessant und sehr befriedigend war der dritte Wettfahrttag nach<br />
dem „Zwangsruhetag“ am Mittwoch. Der Wind kam spät und sehr<br />
moderat, obwohl mehr Wind angekündigt war. Nachdem ich die<br />
erste Wettfahrt trotz Führung nach der ersten Runde dank zweier<br />
gravierender Fehler (Spischot unter dem Rumpf und danach ein<br />
falscher Schlag) regelrecht „verhaut“ hatte, war ich so sauer auf mich<br />
selber, dass ich nach dem Zieldurchgang aus dem Feld rausgefahren<br />
bin, Brotzeit und ein 10-Minuten-Nickerchen gemacht habe, um<br />
dann, mehr zur inneren Beruhigung, umzutrimmen. Also Segel<br />
runter und Segellatten nachgespannt. Danach, bei eigentlich gar<br />
Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
nicht so meinem Wind, zwei relativ sichere erste Plätze und bei<br />
herrlichstem Sonnenuntergang zurück zum Club gesegelt. Diese<br />
Abendstimmung auf dem Wasser war einfach nicht zu toppen. Jetzt<br />
war ich am bis dahin führenden Stefan dran, der konstant gut gefahren<br />
ist. Der letzte Tag musste entscheiden, wie in Travemünde,<br />
wo allerdings ich am vorletzten Abend vor Tom geführt hatte.<br />
Der letzte Tag: Viel Wind, 5-6 Bft. Mein Wind? Zunächst war ich<br />
vorsichtig und sah Erich neben mir auch sehr vorsichtig zur Startlinie<br />
fahren. Aber nach einem Probeschlag dann die Erkenntnis,<br />
das geht nicht nur, sondern das geht richtig gut. Also, Start- und<br />
Wettfahrtstrategie nochmals gedanklich abgespult und voll konzentriert<br />
ran. Nach dem Zieldurchgang der ersten Wettfahrt (Start-<br />
Ziel-Sieg) rief Harald vom K2 nur zu mir rüber: „Da hast Du aber<br />
einen richtigen Hammer rausgehauen!“ Die letzte Wettfahrt konnte<br />
ich nochmals so richtig genießen, nachdem wir drei Stark windfahrer<br />
(Uwe, Lorenz und ich) nach der ersten Runde einen ordentlichen<br />
Vorsprung hatten. Damit konnte ich es dabei belassen, in dieser<br />
Gruppe die Wettfahrt „nach Hause“ zu fahren. Das Motivationsund<br />
Konzentrationskonzept hat funktioniert, also der Appell an<br />
alle in die Jahre kommenden Segelfreunde: Da geht noch was!<br />
Die Veranstalter und alle Helfer sind ja schon umfassend für die<br />
perfekte Organisation gewürdigt worden, dem kann ich nur vollständig<br />
zustimmen, einfach super. Aber eines, speziell aus K3-<br />
Sicht ist hinzuzufügen, und das habe ich auch schon persönlich<br />
vor Ort gelobt: Der Service, der extra dafür eingeteilten Helfer für<br />
uns am Strand beim Slippen und Herausziehen der Boote war<br />
sensationell. Der richtige Slipwagen zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort, das gibt ein dickes Extralob. Danke.<br />
Wolfgang Gommel<br />
55
56 Neusiedlersee <strong>2008</strong><br />
Die Euro in Podersdorf war für uns<br />
Topcat Seglerinnen und Segler<br />
wirklich eine rundum und ohne Abstriche<br />
gelungene Veranstaltung. Immer<br />
freundliche, hilfsbereite – ich sag nur<br />
Slipwagen service! – und stets ansprech -<br />
bare Helfer; ein großzügiges Clubgelände,<br />
mit einer Infrastruktur, die keine<br />
Wünsche offen ließ; eine Wettfahrtleitung<br />
die immer kühlen Kopf behielt<br />
und souverän agierte, ein Rahmenprogramm,<br />
das nicht nur den Seglern,<br />
sondern auch den Nichtseglern<br />
schmeckte; und und und – kurz: eine<br />
mit österreichischer Lässigkeit top organisierte<br />
Veranstaltung bei bestem<br />
Sommer- und Segelwetter. Dank an<br />
Willy Mangl und sein Team vom<br />
SCPN und den befreundeten Clubs,<br />
Dank an Miro Zornija und Andrea<br />
Martens und ihr Team von der Wettfahrtleitung,<br />
Dank an die Jury, Dank<br />
an die Gemeinde Podersdorf. Mein<br />
besonderer Dank geht auch an die vielen<br />
Aktiven und Helfer seitens der<br />
<strong>ITCA</strong>, ohne deren viele Stunden ehrenamtliche<br />
Arbeit im Vorfeld und<br />
während der Veranstaltung – von den<br />
Vorbesprechungen über die Vertragsverhandlungen,<br />
der Entrykontrolle,<br />
der Gestaltung der Website bis hin zur<br />
Pressearbeit, der Vermessung und der<br />
Organisation vor Ort – so eine Euro<br />
in dieser Qualität nicht möglich ist.<br />
Danke!<br />
Ingo Gebhardt<br />
Statements<br />
L iebe TopCat Familie, es hat mich<br />
gefreut, dass ihr unsere Gäste beim<br />
SCPN gewesen seid. Ihr ward tolle Segler<br />
mit hoher Motivation und mit<br />
gnadenlosem Einsatz, was an so manchen<br />
Kollisionen zu erkennen war. Ich<br />
habe das Gefühl, dass sich alle sehr wohl<br />
gefühlt haben, was dem Einsatz der vielen<br />
helfenden Hände zu verdanken war.<br />
Es war eine große Freude für uns, die<br />
Euro für euch veranstalten zu dürfen,<br />
und wir würden uns freuen, euch wieder<br />
einmal beim Segelclub Podersdorf<br />
Nord begrüßen zu können.<br />
Willy Mangl<br />
As International Measurer for the<br />
European Championship in Podersdorf,<br />
I have to highlight that the<br />
prettiness of all competitors was very<br />
pleasant: all have given their sails to<br />
check and to stamp with no stress and<br />
no pressure. Often they helped us to<br />
hold them. Of course, all sails where<br />
in the limits.<br />
I understand that the competitors have<br />
in mind that the Topcat Class is and<br />
must stay a strictly one design class.<br />
For some, I can also understand the<br />
temp tation for new arrangements, or<br />
new materials or other way to do. But<br />
they have to resist or ask the Class to<br />
modify the rules.<br />
With the hope to see you all next international<br />
event.<br />
Christian Pupien<br />
Da ich nun ja nicht segelte, hatte<br />
ich zum ersten Mal die Gelegenheit,<br />
während der Regatten auf das<br />
Startschiff bzw. auf ein Sicherungsboot<br />
zu gehen. So konnte ich aus nächster<br />
Nähe mitbekommen, wie professionell<br />
und souverän die Regattaleitung<br />
um Miro Zornija und Andreas<br />
Martens die Rennen durchzogen. Die<br />
Entscheidung, auf zwei getrennten<br />
Bahnen zu segeln, war für den sportlichen<br />
Wert der Mei sterschaft von ganz<br />
besonderer Bedeutung und setzte<br />
Maßstäbe für alle zukünftigen Events.<br />
Ihnen gilt, ebenso wie der vorbildlich<br />
agierenden Jury, großer Dank und Anerkennung<br />
für die geleistete Arbeit.<br />
Alexander Moser