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Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

relative Qualität<br />

(überlegen)<br />

relativer Preis<br />

(höher)<br />

Rentabilität<br />

(überlegen)<br />

relativer<br />

Marktanteil<br />

(Zunahme)<br />

relative Kosten<br />

(niedriger)<br />

Rentabilität [%]<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

37<br />

29<br />

26 26<br />

relativer Marktanteil<br />

20 18 18 16<br />

hoch 1 mittel 2 gering 3<br />

überlegene Qualität 37 26 18<br />

durchschnittliche Qualität 29 20 16<br />

unterlegene Qualität 26 18 10<br />

Abbildung 286: Der Einfluss von Qualität auf die Rentabilität (nach Buzzell, Gale 1989, S. 73 f)<br />

10


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Kategorien von Qualitätseinheiten<br />

Produkt: kleinste absetzbare Geschäftsart, eine<br />

Wertleistung beinhaltend.<br />

Prozess: zum Erstellen einer Dienst- oder<br />

Verwaltungsleistung erforderlicher Input und der zu<br />

erzielende Output, die Aktionsfolge sowie die dabei<br />

relevanten Aktionsträger, die zum Erzielen dieses<br />

Outputs (ein Arbeitsergebnis) erforderlich sind.<br />

Kontaktsphäre: die nicht prozessspezifischen<br />

sondern allgemeingültigen Sachverhalte beim<br />

Umgang mit den Leistungsempfängern.<br />

Dienstleistung: maximal eine aus einem Produkt,<br />

Prozessergebnissen und der Kontaktsphäre<br />

bestehende Leistung, mindestens jedoch ein<br />

Prozessergebnis und die Kontaktsphäre<br />

umfassend.<br />

Beispiele für<br />

Qualitätseinheit<br />

Kreditkarte<br />

Sparkontoeröffnung,<br />

Phase: Konto<br />

eröffnen<br />

Kontaktsphäre<br />

eines<br />

kommunalen<br />

Bürgerservices<br />

Qualitätsmerkmal<br />

Rechnungslegungs-Zeitraum<br />

Zeitdauer<br />

zwischen<br />

Eröffnungs-antrag<br />

und möglicher<br />

erster Einzahlung<br />

werktägliche<br />

Öffnungszeit<br />

Merkmalsausprägung<br />

vier Wochen<br />

transitiv<br />

< 5 Minuten<br />

8 bis 19 Uhr<br />

verlängern eines Bundes-Personalausweises im örtlichen<br />

Bürgerservice werktäglich zwischen 8 und 19 Uhr binnen<br />

10 Minuten<br />

Abbildung 287: Kategorien von Qualitätseinheiten und Beispiele zu Qualitätsmerkmalen und Merkmalsausprägungen


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Qualitätseinheit primäres Qualitätsmerkmal sekundäre Qualitätsmerkmale<br />

Wertpapier<br />

Liquidität<br />

= Handelbarkeit der Papiere<br />

Sicherheit<br />

= Rechtsposition des<br />

Erwerbers<br />

Rentabilität<br />

= hier auf den Zahlungsfluss<br />

beschränkt<br />

Handelsmöglichkeiten<br />

Marktbreite<br />

Kurspflege durch Emittenten oder Dritte<br />

Verkaufsbeschränkungen<br />

Handelskosten<br />

Emittenten-Bonität<br />

Rechtsstellung des Käufers<br />

Rentenpapier: Gläubigerposition<br />

Abbildung 288: Beispiel für strukturierte Qualitätsmerkmale zu einem Produkt<br />

Aktie: Anteilseigner<br />

Fonds: Eigentum an gesondertem Fondsvermögen<br />

Art von Kursrisiken und -chancen<br />

Höhe der Ertragszahlungen<br />

Zeitpunkt der Ertragszahlungen<br />

Zusammensetzung der Ertragszahlungen<br />

Entscheidungsträger über die Höhe der Ertragszahlungen


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Nutzen für<br />

den Kunden<br />

150%<br />

100%<br />

50%<br />

nicht erfüllt:<br />

kritisiert<br />

Qualitätsforderung<br />

übererfüllt:<br />

ggf. unhonoriert<br />

Unterschied in der<br />

Anspruchsklasse<br />

Qualitätsforderung<br />

1 Std. 2 Std. 3 Std. 4 Std. 1 Tag 2 Tage 3 Tage 4 Tage<br />

Qualitätsmerkmal: Termineinhaltung<br />

Abbildung 289: Nutzenfunktionen bei der Erfüllung von Qualitätsforderungen und Unterschiede in der<br />

Anspruchsklasse (nach Masing 1999, S. 7)


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Rechtsvorschriften,<br />

interne Leistungsempfänger,<br />

externe Leistungsempfänger,<br />

Leistungsersteller<br />

Qualitätsforderungen<br />

Qualitätsmerkmale<br />

Merkmalsausprägungen<br />

Qualitätseinheiten<br />

Leistungserstellung<br />

Qualitätsmerkmale<br />

Merkmalsausprägungen<br />

Qualitätseinheiten<br />

Qualitätsprüfung<br />

Qualitätsmerkmale<br />

Merkmalsausprägungen<br />

Qualitätseinheiten<br />

Abbildung 290: Von der Qualitätsforderung zum Qualitätsnachweis<br />

Qualitätsnachweis<br />

Qualitätsmerkmale<br />

Merkmalsausprägungen<br />

Qualitätseinheiten<br />

Verifizierung von Konformität<br />

oder Nonkonformität<br />

der Ergebnisse mit den<br />

Qualitätsforderungen


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Produkt Geschäftsprozeß Kontaktsphäre<br />

Qualität Service<br />

Dienstleistung, bestehend aus<br />

Produkt +<br />

Abbildung 291: Abgrenzung von Qualität und Service<br />

Prozeßergebnis Kontaktsphäre<br />

Dienstleistung, bestehend aus<br />

+<br />

Prozeßergebnis Kontaktsphäre<br />

+


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

die Leistung wird als<br />

positive Überraschung<br />

erlebt<br />

die Leistung wird als das<br />

erlebt, was man wünschte,<br />

erwartete<br />

die Leistung wird als<br />

gerade angemessen<br />

erachtet<br />

Toleranzzone<br />

der Kunde ist begeistert<br />

der Kunde ist zufrieden<br />

Abbildung 292: Toleranzzonenkonzept von Berry, Parasuraman (nach Stauss, 1998, S. 42)<br />

der Kunde ist unzufrieden


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Vergleichsstandard Anwendungsprinzip typische Anwendung<br />

1 Erwartungen es wird ein Leistungsvermögen des<br />

Anbieters eingeschätzt und dann<br />

festgelegt, wie er dieses beim<br />

Erstellen der Leistung ausschöpfen<br />

müsste<br />

2 Erfahrungswissen<br />

es wird aufgrund von Erfahrungen<br />

festgelegt, wie die Leistung sein<br />

müsste<br />

3 Ideale es wird festgelegt, was maximal<br />

möglich sein müsste<br />

4 wahrgenommene<br />

Wertedifferenz<br />

5 Comparison<br />

Level<br />

es wird ein Quotient aus gebotener<br />

Leistung und dazu bestehenden<br />

eigenen Wünschen gebildet; je kleiner<br />

dieser Quotient ist, desto größer ist die<br />

Unzufriedenheit<br />

es wird ein Quotient aus Nutzen und<br />

Kosten gebildet und Zufriedenheit<br />

erfahren, wenn dieser > 1 ist<br />

Kunden besitzen Kenntnisse über die von ihnen<br />

nachgefragte Leistung, sie sind mit schlechten<br />

Leistungen dann zufrieden, wenn sie nicht mehr<br />

erwartet haben<br />

Kunden haben diese Leistung schon häufig<br />

nachgefragt und verfügen dadurch über<br />

Erfahrungen<br />

Kunden besitzen keine Kenntnisse über die<br />

Leistungsfähigkeit des Anbieters<br />

es wird oft (ggf. unbewusst) bereits eine<br />

Vorauswahl des Anbieters nach persönlicher<br />

Zielsetzung vorgenommen, so dass Werte und<br />

Erwartungen häufig übereinstimmen<br />

es liegen Erfahrungen mit ähnlichen Leistungen<br />

oder Informationen von anderen Kunden vor<br />

Abbildung 293: Möglichkeiten der Entwicklung persönlicher Vergleichsstandards zur Bewertung von Leistungen<br />

durch Kunden


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Erstkontakt Beratungen,<br />

Verhandlungen<br />

Kauf After-Sales-<br />

Kontakte<br />

Wiederkaufkontakte<br />

In allen Phasen der Kontaktkette besteht die Möglichkeit, daß Kunden Zufriedenheit oder<br />

Unzufriedenheit erfahren.<br />

Abbildung 294: Die Kontaktkette und Phasen des Entstehens von Kundenzufriedenheit (nach Simon, Homburg<br />

1997, S. 24)


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

direkte Ansätze<br />

• Marktanteil<br />

• Umsatz<br />

• Wiederkaufsrate<br />

• Abwanderungsrate<br />

• Zurückgewinnungsrate<br />

objektiv: Kundenausschluß<br />

• Silent-Shopper-<br />

Verfahren<br />

• Expertenbefragung<br />

• Beschwerden-/Reklamationenauswertung<br />

Ermittlung von<br />

Kundenzufriedenheit<br />

merkmalsorientierte<br />

Ansätze<br />

subjektiv: Kundeneinschluß<br />

• SERVQUAL-Ansatz<br />

• Penalty-Reward-<br />

Faktoren-Ansatz<br />

• Vignette-Methode<br />

Abbildung 295: Ansätze zur Messung von Kundenzufriedenheit<br />

indirekte Ansätze<br />

ereignisorientierte<br />

Ansätze<br />

• Critical Incident Technique


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

erleben und bewerten einer<br />

Leistung<br />

Zufriedenheit Unzufriedenheit<br />

Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda<br />

Loyalität, Wiederkauf Abwanderung ohne Reaktion Beschwerde oder<br />

Reklamation<br />

Abbildung 296: Häufige Kundenreaktionen auf Zufriedenheit und Unzufriedenheit (nach Homburg, Rudolph 1997,<br />

S. 48)


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Qualität =<br />

Qualitätsforderung<br />

Beschaffenheit<br />

Qualitätselement 1<br />

Qualitätselement i<br />

Qualitätselement n<br />

Qualitätselement 1<br />

Qualitätselement i<br />

Qualitätselement n<br />

Qualitätsmerkmal 11<br />

Qualitätsmerkmal 1i<br />

Qualitätsmerkmal 1n<br />

Qualitätsmerkmal i1<br />

Qualitätsmerkmal ii<br />

Qualitätsmerkmal in<br />

Qualitätsmerkmal n1<br />

Qualitätsmerkmal ni<br />

Qualitätsmerkmal nn<br />

Qualitätsmerkmal 11<br />

Qualitätsmerkmal 1i<br />

Qualitätsmerkmal 1n<br />

Qualitätsmerkmal i1<br />

Qualitätsmerkmal ii<br />

Qualitätsmerkmal in<br />

Qualitätsmerkmal n1<br />

Qualitätsmerkmal ni<br />

Qualitätsmerkmal nn<br />

Merkmalsausprägung 11<br />

Merkmalsausprägung 1i<br />

Merkmalsausprägung 1n<br />

Merkmalsausprägung i1<br />

Merkmalsausprägung ii<br />

Merkmalsausprägung in<br />

Merkmalsausprägung n1<br />

Merkmalsausprägung ni<br />

Merkmalsausprägung nn<br />

Merkmalsausprägung 11<br />

Merkmalsausprägung 1i<br />

Merkmalsausprägung 1n<br />

Merkmalsausprägung i1<br />

Merkmalsausprägung ii<br />

Merkmalsausprägung in<br />

Merkmalsausprägung n1<br />

Merkmalsausprägung ni<br />

Merkmalsausprägung nn<br />

Abbildung 297: Qualität als Relation der Summen aller Qualitätsforderungen und Beschaffenheiten


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 298: Modell des<br />

Qualitäts-Management<br />

Führungsgrößengeber:<br />

Geschäftsstrategie, Qualitätspolitik<br />

1<br />

Dialogsystem<br />

2<br />

Führungsstrecken:<br />

Forderungensystem<br />

3<br />

(Kundenbeziehungen und<br />

Erhebungskonzepte)<br />

(Qualitätsstandards)<br />

Regelstrecke:<br />

Leistungsprozesse<br />

Regelgröße:<br />

Leistungsergebnisse<br />

Prüfstelle:<br />

interne Prüfstellen externe Prüfstellen<br />

(Leistungsempfänger)<br />

Regelabweichung:<br />

Leistungsbewertung<br />

Präventionssystem<br />

(fehlervorbeugende<br />

Organisation)<br />

Regler:<br />

Empfänger der Leistungsbewertung (Leistungsersteller, Vorgesetzte, Dritte)<br />

Stellgröße:<br />

Reaktionsverfahren<br />

Regelstrecken-Input:<br />

Informationen für die<br />

Handelnden, Ergebnisse<br />

vorhergehender Schritte


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

1. Führungskräfte sind Vorbilder bei<br />

der Kundenorientierung.<br />

2. Es gibt regelmäßige<br />

Informationen zur<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

3. Die Mitarbeiter werden im<br />

Kundenkontakt unterstützt.<br />

4. Es gibt abteilungsübergreifende<br />

Besprechungen zur<br />

Kundenorientierung.<br />

5. Es gibt ausreichende<br />

Entscheidungskompetenzen.<br />

6. Es gibt ein Training im Kundenservice.<br />

53%<br />

65%<br />

66%<br />

61%<br />

57%<br />

76%<br />

88%<br />

87%<br />

81%<br />

75%<br />

72%<br />

70%<br />

Führungskräfte<br />

Mitarbeiter<br />

Abbildung 299: Einschätzung der Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Kundenorientierung in<br />

deutschen Unternehmen (nach Meyer, Dornach 1997, S. 176)


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Se r vice - Zuverlässigkeit<br />

Entgegenkommen: z. B. Bereitschaft<br />

dem Kunden zu he l fen und in jedem Fall<br />

eine prompte Dienstleistung zu erbri ngen.<br />

Professionalität : z. B. Wissen und<br />

Verhalten der Mitarbeiter und die<br />

Fähigkeit, Kun den Vertrauen und<br />

Selbstsicherheit zu vermi tteln.<br />

Einfühlungsvermögen: z. B. ständig<br />

erkennbare Bereitschaft, sich in den<br />

Kunden hineinzuve r setzen.<br />

Annehmlichkeiten: z. B.<br />

Erscheinung s bilde der Mitarbeiter,<br />

Equipment, Ko m munikationsmittel.<br />

Service-Prozess<br />

Service - Überraschung<br />

Service - Kulanz<br />

Service - Fairness<br />

Abbildung 300: Die vier Service-Dimensionen und die vier Eigenschaften von Serviceprozessen (nach Zeithaml,<br />

Parasuraman, Berry 1990)


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 301: Schritte und Überlegungen<br />

bei der Verbesserung<br />

von Service-Zuverlässigkeit<br />

(nach Berry 1996)<br />

Planungsschritt Überlegungen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Serviceprozess erfassen • Wie ist der Service zu vereinfachen, ohne den Kundennutzen zu schmälern?<br />

• Wie ist dem Kunden zu helfen, die Serviceleistung richtig zu nutzen?<br />

• Welche Prozessphasen sind störanfällig und fehlergefährdet und welche<br />

Möglichkeiten gibt es, dem entgegenzuwirken?<br />

• Welche Qualifikationen müssen die Mitarbeiter haben, um die<br />

Serviceleistung zuverlässig zu erbringen?<br />

Es geht darum, den Kunden möglichst gut zu verstehen, die eigenen Dienstleistungen und die Wirkungen<br />

der Leistungsbestandteile im Detail zu kennen.<br />

Service-Zuverlässigkeit<br />

verbessern<br />

• Wie können Verbesserungen getestet werden (z. B. durch eigene Mitarbeiter<br />

und dann von selektierten Kunden (-gruppen)?<br />

• Wie ist die Neigung selektierter Testgruppen einzuschätzen, darüber zu<br />

berichten?<br />

• Wie sollen die Verbesserungsergebnisse nach erfolgreichem Test<br />

freigegeben werden?<br />

Es geht darum, der großen Bedeutung der Service-Zuverlässigkeit wegen, nur abgesicherte<br />

Verbesserungen in den Markt zu entlassen.<br />

Umsetzung der<br />

verbesserten<br />

Service-Zuverlässigkeit<br />

überwachen<br />

• Wissen alle Mitarbeiter und Führungskräfte an der „Kundenfront“, ob, welche<br />

und warum Probleme auftreten und wie damit umzugehen ist?<br />

• Liegen Zuverlässigkeits-Indikatoren vor, wie sie der Kunde auch verwenden<br />

würde?<br />

• Sind Reaktionen geplant, wie auf negative Zuverlässigkeits-Indikatoren zu<br />

reagieren ist?<br />

Es geht darum, gegen alle negativen Eventualitäten gewappnet zu sein.<br />

verbesserte<br />

Service-Zuverlässigkeit<br />

in den Dauerbetrieb<br />

übernehmen<br />

• Nach welchen Prinzipien wurden die Verbesserungen vorgenommen, und<br />

was kann man daraus grundsätzlich und für andere Fälle folgern?<br />

• Was wurde mit den Verbesserungen konkret für den Kunden und das<br />

Unternehmen erreicht?<br />

• Inwieweit ist der Kunde in der Lage, die Serviceleistung besser zu nutzen?<br />

• Welche Prozessphasen sind noch immer sensibel, warum ist das so und<br />

welche Möglichkeiten gibt es, dem entgegenzuwirken?<br />

• Welche Qualifizierungsmaßnahmen wurden bei den Mitarbeitern mit<br />

welchem Erfolg durchgeführt?<br />

Es geht darum, aus den Erfolgen und Misserfolgen zu lernen und die Maßnahmen vorläufig abzuschließen.<br />

verbesserte<br />

Service-Zuverlässigkeit<br />

überwachen<br />

• Wie soll die Nachhaltigkeit der Erfolge sichergestellt werden?<br />

• Unter welchen Umständen soll ein weiterführender Verbesserungsschritt<br />

vorgenommen werden?<br />

Es geht darum, Strohfeuer zu vermeiden und sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

ja<br />

das Ausmaß an Zufriedenheit<br />

liegt unter dem jener Kunden,<br />

die sich nicht beschwert hatten<br />

Kundenbeschwerde<br />

Beschwerdebearbeitung und<br />

-reaktion<br />

Waren die Kunden mit<br />

der Reaktion<br />

vollkommen oder sehr<br />

zufrieden?<br />

Waren die Kunden mit<br />

der Reaktion zufrieden?<br />

es entsteht ein hohes Maß an<br />

Unzufriedenheit<br />

Abbildung 302: Einfluss der Beschwerdereaktion auf die Beschwerdezufriedenheit<br />

ja<br />

das Ausmaß an Zufriedenheit<br />

liegt über dem jener Kunden,<br />

die sich nicht beschwert hatten


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 303:<br />

Kernprozess des<br />

Beschwerde-<br />

Management (nach<br />

Stauss, Seidel 1998,<br />

S. 66 f.)<br />

Prozeßblock Prozeßschritt Kernaufgaben für die Prozeßgestaltung<br />

Beschwerde<br />

stimulieren<br />

Beschwerde<br />

annehmen<br />

Beschwerde<br />

bearbeiten<br />

auf<br />

Beschwerde<br />

reagieren<br />

Problem tritt auf, es besteht<br />

Beschwerdebereitschaft<br />

Beschwerdeweg wählen und<br />

benutzen<br />

Beschwerde im Erstkontakt<br />

annehmen<br />

Beschwerdeinformationen<br />

erfassen<br />

Beschwerdeeingang<br />

bestätigen, Beschwerde<br />

bearbeiten<br />

Zwischenbescheid geben,<br />

Beschwerde bearbeiten<br />

Nachfragen entgegennehmen,<br />

Nachfragen<br />

bearbeiten<br />

Beschwerde abschließend<br />

bearbeiten<br />

Problemlösung formulieren<br />

Problemlösung dem<br />

Beschwerdeführer vermitteln<br />

• Die Kunden ermuntern, sich zu beschweren.<br />

• Die Mitarbeiter befähigen, positiv auf Beschwerden zu<br />

reagieren.<br />

• Die Beschwerdekanäle (primär telefonisch) gegenüber<br />

den Kunden publizieren.<br />

• Kontaktmitarbeiter qualifizieren.<br />

• Für den Erstkontakt Kompetenzen/Verantwortungen<br />

und „Besitzprinzip an der Beschwerde“ festlegen.<br />

• Erfassungsinhalte für eine effiziente Bearbeitung und<br />

Auswertung festlegen.<br />

• Für jede Bearbeitungsstufe die „Eigentümerschaft an<br />

der Beschwerde“ festlegen.<br />

• Für alle Bearbeitungsschritte Kompetenzen/Verantwortungen<br />

festlegen.<br />

• Termin-Standards festlegen.<br />

• Eskalationsscenarien planen und Reaktionsscenarien<br />

zuordnen.<br />

• Reaktionsprinzipien festlegen.<br />

• Problemlösungs-Standards festlegen.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

• Ich wollte den anderen die Stimmung nicht verderben. Ich war am Tisch höflich und murrte dafür im<br />

Waschraum.<br />

• Es stand sich nicht dafür. Es hätte mir ohnehin niemand zugehört.<br />

• So schlimm war es nicht.<br />

• Sie hätten meine Beschwerde angezweifelt, und ich hätte mich verteidigen müssen.<br />

• Ich hätte ein Überlandgespräch führen müssen.<br />

• Andere Leute wären involviert worden – vielleicht wäre der Oberkellner gekommen; es wäre<br />

ziemlich mühsam und aufwendig geworden.<br />

• Ich wusste nicht, an wen ich mich hätte wenden sollen.<br />

• Sie wären zu frech geworden; sie hätten mich wie einen Kriminellen behandelt.<br />

• Ich hätte zu lange auf Antwort warten müssen.<br />

• Die Beschwerdeabteilung war zur Lunchzeit geschlossen.<br />

• Ich brauchte alle meine Originaldokumente, und ich wusste nicht mehr genau, wo sie waren. Ich<br />

warf die Quittung weg.<br />

• Die Person, über die ich mich beschweren wollte, hätte ihren Job verloren.<br />

• Ich wusste nicht recht, was ich in dieser Situation hätte sagen sollen. Es war zu persönlich.<br />

• Ich war teilweise selbst schuld.<br />

• Ich hätte in den dritten Stock zur Beschwerdeabteilung gehen müssen. Dazu hatte ich keine Zeit.<br />

• Ich hatte letzte Woche das Problem. Sie würden mich für heikel oder nörglerisch halten.<br />

• Als ich mich das letzte Mal beschwerte, geschah überhaupt nichts.<br />

• Mit ist lieber, ich gehe auf Nimmerwiedersehen und sage erst gar nichts. das ist leichter.<br />

Abbildung 304: Beispiele für Gründe, auf Beschwerden zu verzichten (nach Barlow, Moller 1996, S. 84 f.)


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Beschwerdeproblem Beschwerdeannahme<br />

Problemarten-Klasse<br />

Beschwerdevorfall (Ort, Zeitpunkt, Ablauf)<br />

Erst-/Folgebeschwerde<br />

Hinweise für eine mögliche Reaktion<br />

Beschwerdeführer<br />

Stammdaten<br />

Bezug zum Beschwerdefall<br />

Ausmaß an Verärgerung und angekündigte<br />

Absichten<br />

Beschwerdeobjekt<br />

Produkt<br />

Prozeß<br />

Daten zum Problem des Kunden<br />

Kontaktsphäre<br />

Dienstleistung<br />

zu erfassende Daten bei der Beschwerde-Annahme<br />

Daten zur Beschwerde-Bearbeitung<br />

Zeitpunkt der Entgegennahme<br />

Beschwerdeweg<br />

Beschwerdeadressat<br />

Beschwerdeannehmer<br />

Beschwerdebearbeitung<br />

Complaint-Owner<br />

Beschwerde-Bearbeitungsprozeß<br />

Beschwerdelösung<br />

Zusagen gegenüber dem Kunden<br />

letztendliche Problemlösung<br />

Abbildung 305: Die wichtigsten Daten bei der Erfassung von Beschwerden


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

finanzanzielles Angebot<br />

• Kaufpreis erstatten<br />

(Wandelung)<br />

• Kaufpreis reduzieren<br />

(Minderung)<br />

• entstandenen<br />

Folgeschaden vergüten<br />

Mögliche Reaktionen auf<br />

Kundenbeschwerden<br />

materielles Angebot immaterielles Angebot<br />

• Leistung durch eine<br />

andere Leistung<br />

ersetzen<br />

• good-will-Geschenk<br />

machen<br />

• Zugeständnisse bei<br />

einem anderen<br />

Abbildung 306: Mögliche Reaktionen auf Kundenbeschwerden<br />

• sich entschuldigen<br />

• Ursache erklären<br />

• erläutern, was man tut<br />

oder getan hat, daß sich<br />

künftig die Ursache<br />

nicht wiederholt


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 307:<br />

Beispiele für Prozess-<br />

Führungsgrößen und<br />

Leistungsstandards<br />

beim Kernprozess<br />

des Beschwerde-<br />

Management (in<br />

Anlehnung an<br />

Stauss, Seidel 1998,<br />

S. 277 f.)<br />

Prozessblock<br />

Beschwerde<br />

stimulieren<br />

Beschwerde<br />

annehmen<br />

Beschwerde<br />

bearbeiten<br />

angestrebte<br />

Prozesseigenschaft<br />

Beschwerden<br />

erleichtern<br />

Beschwerdewege<br />

nutzen<br />

Beschwerdewege<br />

effizient halten<br />

Beschwerden<br />

schnell weiterleiten<br />

Beschwerden<br />

richtig weiterleiten<br />

Informationen<br />

richtig erfassen<br />

Beschwerden<br />

schnell bearbeiten<br />

keine Folgeprobleme<br />

entstehen lassen<br />

auf<br />

Beschwerde<br />

reagieren Beschwerdeführer<br />

zufriedenstellen<br />

Prozess-Führungsgrößen und ihre Ermittlung und Beispiele für<br />

Leistungs-Standards<br />

Artikulationsqu<br />

ote<br />

Anzahl erfasster Beschwerden<br />

=<br />

Anzahl unzufriedener Kunden<br />

Anzahl telefonischer Beschwerden<br />

Telefonquote =<br />

Gesamtzahl Beschwerden<br />

Anzahl < 10 sec. wartender Kunden<br />

Annahmequote =<br />

Gesamtzahl Beschwerdeanrufe<br />

zeitbezogene<br />

Übergabequote =<br />

zielbezogene<br />

Übergabequote =<br />

Nachfragequot<br />

e<br />

mittlere<br />

Bearbeitungsze<br />

it<br />

Anzahl tagesgleich weitergeleiteter<br />

Beschwerden<br />

Gesamtzahl erfasster Beschwerden<br />

Anzahl zuständigkeitsgerecht<br />

weitergeleiteter Beschwerden<br />

Gesamtzahl erfasster Beschwerden<br />

Anzahl erforderlicher Nachfragen<br />

=<br />

Gesamtzahl erfasster Beschwerden<br />

=<br />

Mahnquote =<br />

Eskalationsquot<br />

e<br />

=<br />

Beschwerdeabschluss- –<br />

Beschwerdeannahmezeitpunkte im<br />

Mittel<br />

Anzahl von Kunden und intern<br />

gemahnter Beschwerden<br />

Gesamtzahl erfasster Beschwerden<br />

Anzahl Beschwerden, die Eskalationstermine<br />

überschritten haben<br />

Gesamtzahl erfasster Beschwerden<br />

Anzahl Folgebeschwerden<br />

Folgequote =<br />

Gesamtzahl erfasster Beschwerden<br />

Zufriedenheitsq Anzahl zufriedener Reaktionen<br />

uote =<br />

Gesamtzahl erfasster Beschwerden<br />

0,75<br />

0,90<br />

0,95<br />

0,99<br />

0,99<br />

0,15<br />

< 1 Tag<br />

< 0,02<br />

< 0,02<br />

< 0,01<br />

> 0,66


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 308: Beispiel<br />

(Ausschnitt) für die<br />

Ermittlung der Relevanzwerte<br />

(mögliche Qualitätsmerkmale<br />

zur BedürfniskategorieEinfühlungsvermögen)<br />

Ich erwarte/wünsche mir, daß:<br />

512<br />

man mir bei "geschäftsträchtigen" Beratungsgesprächen ein<br />

Getränk anbietet<br />

Angebot von Getränken<br />

Einstimmung auf die Mentalität des Kunden<br />

511<br />

512<br />

Einbez. bisheriger Erfahrungen des Kunden<br />

Störungsfreiheit des Gesprächs<br />

513<br />

514<br />

Umgang mit Kundenargumenten<br />

Handhabung von Kulanzmöglichkeiten<br />

521<br />

522<br />

Handhabung von Sonderregelungen<br />

Aufzeigen des Gesprächsstandes<br />

Aufzeigen des Gesprächsergebnisses<br />

Weiterführung des Kontaktes<br />

523<br />

524<br />

525<br />

526<br />

2,71 9 3 3 3 2,8 3,2 3,2<br />

512 man sich um maßgeschneiderte Lösungen bemüht 4,31 9 9 9 9 9 3 3 1 4,1 5,0 5,3<br />

513 ich nicht von 08/15-Briefen (Serienbriefen) beglückt werde 4,02 9 9 2,0 5,0 10,1<br />

514<br />

521<br />

522<br />

523<br />

man für mich als "guten alten Kunden" Sonderregelungen<br />

erarbeitet<br />

man mich nicht mit eigenen Problemen behelligt sondern sich<br />

auf meine Probleme konzentriert<br />

man meine Argumente nicht diskutiert sondern gleich auf die<br />

Lösung meines Problems zusteuert<br />

meine Gesprächspartner Kulanzregelungen treffen können,<br />

ohne sich langwierig rückzuversichern<br />

absolute Relevanzwerte der möglichen Qualitätsmerkmale<br />

relative Relevanzwerte (zum maximalen absoluten Relevanzwert; 511:<br />

28/216 = 0,13)<br />

Kundenwunschgewichtungen<br />

3,90 3 3 9 9 3 2,8 3,5 4,9<br />

4,53 3 1 3 9 4,1 5,0 5,5<br />

4,12 3 3 9 9 3 3,5 5,0 5,9<br />

4,26 3 3 9 9 2,8 4,4 6,6<br />

28<br />

216<br />

0,13<br />

1,00<br />

205<br />

26<br />

0,95<br />

0,12<br />

150<br />

204<br />

0,69<br />

0,94<br />

168<br />

16<br />

0,78<br />

0,07<br />

16<br />

20<br />

0,07<br />

0,09<br />

Ist-Wert in Bezug auf die Kundenwunscherfüllung<br />

Soll-Wert in Bezug auf die Kundenwunscherfüllung<br />

Bedeutung des Kundenwunsches


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 309: Beispiel (Ausschnitt) für<br />

Qualitätsstandards zur Kontaktsphäre<br />

1. Qualitätsstandards vor einer gezielten Beratung<br />

1.1 Vereinbarung von Terminen beim Kunden<br />

Wir vereinbaren Termine zu Aktiv- und Passivgeschäften mit Kunden, wenn deren Leistungsvolumen, das<br />

potentielle Geschäftsvolumen oder ein Zeitproblem beim Kunden das rechtfertigen.<br />

1.2 Sicherung der Kundeninformation bei terminlichen Ausfällen<br />

1.2.1 Wir stellen sicher, dass alle relevanten Termine eindeutig identifizierbar sind. Dazu geben wir sie in<br />

unsere zentrale Terminverwaltung ein, unter Verwendung von Termin, Kundenname, Kundennummer,<br />

Telefonnummer, Sachverhalt und abgegebenen Verpflichtungen.<br />

1.2.2 Wir praktizieren ein dreistufiges Eskalationsscenario. Wenn wir einen Termin nicht wahrnehmen können, melden<br />

wir das sowie Alternativtermine schnellstmöglich unserer Vertretung, wenn das nicht möglich ist, unserem Vorgesetzten<br />

und wenn das nicht möglich ist, unserer zentralen Terminverwaltung.<br />

1.2.3 Unsere Vertretung bzw. unser Vorgesetzter bzw. unsere zentrale Terminverwaltung informieren sofort<br />

den Kunden und schlagen ihm die von uns genannten Alternativtermine vor.<br />

1.2.4 Entsprechend unserem Eskalationsscenario bereitet sich unsere Vertretung bzw. unser Vorgesetzter auf<br />

den Termin vor, wenn der Kunde nicht zu erreichen ist.<br />

1.3 Vorbereitung auf terminierte Beratungen<br />

1.3.1 Falls es sich um einen Altkunden handelt, haben wir uns mit dem Verlauf der Geschäftsbeziehung vertraut<br />

gemacht.<br />

1.3.2 Wir haben die Möglichkeiten von Sonderregelungen geprüft und kennen unseren Verhandlungsspielraum.<br />

1.3.3 Wenn es unser Kenntnisstand über das Anliegen des Kunden zulässt, haben wir Daten für<br />

Modellrechnungen sowie Prospekte/Unterlagen bereitgelegt.<br />

1.3.4 Wir haben sichergestellt, dass zum vereinbarten Termin eine Beratungszone zur Verfügung steht.<br />

1.3.5 Wir haben uns vergewissert, dass wir möglicherweise zu involvierende Spezialisten während des<br />

Beratungsgesprächs telefonisch erreichen können. Wenn offensichtlich ist, dass wir zu dem Beratungsgespräch<br />

einen Spezialisten hinzuziehen müssen, haben wir sichergestellt, dass dieser auch daran teilnehmen wird.<br />

1.4 Sicherstellung, ob kein Spezialist benötigt wird, dieser aber verfügbar wäre, wenn man feststellt,<br />

dass er benötigt wird<br />

Wir prüfen bei der Erhebung des Transaktionszwecks, der Restriktionen und der Randbedingungen, dass wir<br />

für die folgende Beratung keinen Spezialisten benötigen. Wenn wir jedoch feststellen, dass wir einen<br />

Spezialisten benötigen, stellen wir auch sicher, dass dieser bei der Beratung und Entwicklung von Lösungen zur<br />

Verfügung steht.<br />

2. Qualitätsstandards während einer gezielten Beratung<br />

2.1 Einstimmen auf die Kunden-Mentalität/Berücksichtigen seiner bisherigen Erfahrungen<br />

2.1.1 Wir klären das Verständnis des Kunden für den zu besprechenden Sachverhalt, um weder zu viel<br />

Kenntnisse vorauszusetzen noch zu geringe Kenntnisse zu unterstellen.<br />

2.1.2 Wir klären die Erfahrungen, die der Kunde in der Vergangenheit mit dem/der zur Diskussion stehenden<br />

Produkt/Dienstleistung gewonnen hat, um auf seinen Erfahrungen aufzubauen.<br />

2.1.3 Wenn der Kunde negative Erfahrungen gemacht hat, versuchen wir die Ursachen dafür herauszustellen<br />

und dem Kunden die Gewissheit zu vermitteln, dass er diese Erfahrungen bei unserer sorgfältigen Beratung<br />

nicht hätte machen müssen.<br />

2.2 Aufbaulogik des Beratungsgesprächs; Beispiels-Unterlegung der Argumentation<br />

2.2.1 Wir verwenden für die am häufigsten vorkommenden Beratungsthemen Beratungsleitfäden, an denen wir<br />

uns bei der Beratung orientieren.<br />

2.2.2 Wir verwenden Modellrechnungs-Muster, die uns als Leitfaden für den Aufbau von Modellrechnungen bei<br />

Beratungsgesprächen dienen.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Modellelement Maßnahme Beispiel<br />

Führungs-<br />

strecke<br />

Regelstrecke<br />

Regelstrecken-<br />

Input<br />

Regelgröße<br />

Prüfstelle<br />

Regel-<br />

abweichung<br />

Regler und<br />

Stellgröße<br />

Standards<br />

entwickeln<br />

Standards<br />

vermitteln<br />

erforderliche<br />

Informationen<br />

geben<br />

zu erfassende<br />

Ergebnisse<br />

festlegen<br />

Prüfer und Verfahren<br />

festlegen<br />

festlegen, wie<br />

Abweichungen<br />

zu erfassen und<br />

weiterzuleiten<br />

sind<br />

Informationsempfänger<br />

und<br />

vorgesehene<br />

Reaktionen<br />

festlegen<br />

1.1.1 Wir vereinbaren Termine zu Aktiv- und Passivgeschäften mit<br />

Kunden, wenn deren Leistungsvolumen, das potentielle Geschäftsvolumen<br />

oder ein Zeitproblem beim Kunden das rechtfertigen.<br />

• Grundschulung: „Qualitätsstandards in Tagesgeschäft leben“<br />

• Training vor Ort: „Kundenbeziehungen und aktiver Verkauf“<br />

• Leistungsvolumen: aus Marketing-Datenbank<br />

• Potentielles Geschäftsvolumen: dto.<br />

• Zeitdruck beim Kunden: der Telefonnotiz zu entnehmen oder beim<br />

Vereinbarungsgespräch selbst erkannt<br />

• Kundentermine<br />

• Auswertungen der standardisierten Kundenbesuchsberichte<br />

• Liste der Nachfassergebnisse<br />

• interner Audit durch Kollegen<br />

• Erfassung mit Hilfe der Auditliste „Kontaktsphäre“, Kriterium 2-11<br />

• monatliche Durchführung nach Auditplan „Kontaktsphäre“<br />

• Ergebnis-Dokumentation im Monats-Review „Kontaktsphäre“<br />

• Zugang bei allen betroffenen Filial-Mitarbeitern bis zum 3.Arbeitstag<br />

des Folgemonats<br />

• Mitarbeiter: geplante Reaktion in die Maßnahmenzeile des Monats-<br />

Reviews eintragen<br />

• Vorgesetzte: Führungsgespräch und Ergebnis in Vereinbarungszeile<br />

des Monats-Reviews eintragen<br />

• Filialleitung: Fördergespräch mit Mitarbeiter und Vorgesetztem und<br />

die Vereinbarung in die Förderzielzeile des Monats-Reviews eintragen<br />

Abbildung 310: Beispiel für eine Umsetzungsregelung zu einem Qualitätsstandard zur Kontaktsphäre.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 311: Inhalt und Zusammenhänge<br />

der wichtigsten Normen<br />

der Reihe EN ISO 9000 f.<br />

EN ISO 9000<br />

Qualitätsmanagementsysteme: Grundlagen und<br />

Begriffe (2000).<br />

EN ISO 9000-3<br />

Normen zum Qualitätsmanagement und<br />

Qualitätssicherungsnormen: Leitfaden für die<br />

Anwendung von ISO 9001 auf die Entwicklung,<br />

Lieferung, Installierung und Wartung von<br />

Computersoftware (1998).<br />

Hinweise, wie man eine Norm auswählt:<br />

EN ISO 9000-1<br />

Normen zum Qualitätsmanagement und zur<br />

Qualitätssicherung/QM-Darlegung: Leitfaden zur<br />

Auswahl und Anwendung (1994).<br />

EN ISO 9000-4<br />

Normen zu Qualitätsmanagement und Darlegung<br />

von QM-Systemen: Leitfaden zum Management<br />

von Zuverlässigkeitsprogrammen (1994).<br />

Hinweise, welche Elemente ein Präventionssystem enthalten sollte:<br />

EN ISO 9004<br />

Qualitätsmanagementsysteme: Leitfaden zur<br />

Leistungsverbesserung (2000).<br />

Forderungen an die Gestaltung und Darlegung eines Präventionssystems, für den Fall,<br />

dass eine externe Konformitätsbestätigung (Zertifikation) angestrebt wird.<br />

Für Institutionen, die abgegebene Leistungen<br />

auch selbst entwickeln.<br />

Für Institutionen, die abgegebene Leistungen<br />

nicht selbst entwickeln.<br />

Für Dienstleistungsinstitutionen irrelevant.<br />

EN ISO 9001<br />

Qualitätsmanagementsysteme: Leitfaden zur<br />

Leistungsverbesserung (2000).<br />

EN ISO 9002<br />

Qualitätsmanagementsysteme: Modell zur<br />

Qualitätssicherung/QM-Darlegung in Produktion,<br />

Montage und Wartung (1994).<br />

EN ISO 9003<br />

Qualitätsmanagementsysteme: Modell zur<br />

Qualitätssicherung/QM-Darlegung bei der<br />

Endprüfung (1994).


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

3 Präventionssystem führen<br />

31 Internen Audit durchführen [8.2.2]<br />

32 System-Erfolgsfaktoren erheben [8.4]<br />

33 Verbesserungen vornehmen [8.5]<br />

34 Ressourcen managen [6.2; 6.3; 6.4]<br />

35 Management betreiben [5.6.2; 5.6.3]<br />

1 Leistungen entwickeln<br />

11 Anforderungen an die zu erstellende Leistung<br />

planen [7.2; 8.2.1]<br />

12 (Markt-) Leistungen entwickeln [7.3]<br />

13 (Fremd-) Leistungen beschaffen [7.4]<br />

14 Anforderungen an die Leistungserstellung<br />

planen [7.1]<br />

2 Leistungen erstellen<br />

21 Leistungsprozesse betreiben [7.5]<br />

22 Leistungsprozesse überwachen [7.6; 8.2.3;<br />

8.2.4; 8.3]<br />

23 Dokumente lenken [4.2.3]<br />

24 Aufzeichnungen lenken [4.2.4]<br />

Abbildung 312: Elemente eines Präventionssystems nach EN ISO 9001(2000)


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 313: Präventionselemente bei der<br />

Entwicklung von Leistungen<br />

Element in<br />

Abb. 312<br />

11.<br />

Anforderunge<br />

n an die zu<br />

erstellende<br />

Leistung<br />

planen<br />

12.<br />

Marktleistung<br />

en entwickeln<br />

13. Fremdleistungen<br />

beschaffen<br />

14.<br />

Anforderunge<br />

n an die<br />

Leistungserst<br />

ellung planen<br />

Element in<br />

ISO 9001<br />

7.2<br />

Kundenbezog<br />

ene Prozesse<br />

8.2.1<br />

Überwachung<br />

und Messung<br />

der<br />

Kundenzufrie<br />

denheit<br />

7.3<br />

Entwicklung<br />

7.4<br />

Beschaffung<br />

7.1 Planung<br />

der<br />

Produktrealisi<br />

erung<br />

Zweck des Präventionselements, sicherzustellende Sachverhalte<br />

Vom Kunden vorgegebene sowie nicht ausdrücklich vorgegebene und aus<br />

Rechtsvorschriften resultierende Forderungen an die zu erstellende Leistung<br />

sind zu ermitteln.<br />

• Diese Forderungen sind auf ihre Erfüllbarkeit zu prüfen, und es ist sicherzu-<br />

stellen, dass diesbezügliche Verpflichtungen einzuhalten sind.<br />

• Ferner ist sicher zu stellen, dass im Zeitverlauf entstehenden Anforderungsänderungen<br />

gefolgt wird und die Kundenkommunikation (z. B. im<br />

Beschwerdefall) sichergestellt ist.<br />

Es ist festzulegen, wie Informationen über die Wahrnehmung und Reaktionen<br />

der Kunden<br />

• zu gewinnen sind und<br />

• dazu genutzt werden, deren Forderungen genauer zu verstehen<br />

• sowie – das betrifft die zweite Phase, den Betrieb des Leistungssystems –<br />

die Leistungen permanent zu verbessern.<br />

Die Entwicklung von Leistungen ist phasenweise festzulegen und dazu, wie<br />

man Ergebnisse absichert und Kompetenzen und Verantwortungen delegiert.<br />

• Es sind die Entwicklungsanforderungen bzw. Pflichten (vgl. Element 11) in<br />

Form von Entwicklungsergebnissen zu definieren (7.3.2).<br />

• Es folgt der Entwicklungsprozess, also der „eigentliche“ Geschäftsprozess,<br />

der nicht Gegenstand der Norm ist und der zu einem Entwicklungsergebnis<br />

führt.<br />

• Das Entwicklungsergebnis ist gegenüber den Entwicklungsanforderungen<br />

bzw. Pflichten zu verifizieren (7.3.3 bis 7.3.5), um sicherzustellen, dass man<br />

das entwickelt hat, was man entwickeln wollte.<br />

• Die Entwicklungsergebnisse sind zudem gegenüber den Forderungen der<br />

Leistungsempfänger zu validieren (7.3.6), um sicherzustellen, dass man das<br />

entwickelt hat, was man entwickeln sollte.<br />

• Entwicklungsänderungen sind in gleicher Weise zu verifizieren und zu<br />

validieren (7.3.7).<br />

• Es ist durch das Management der betreffenden Prozesse sicherzustellen,<br />

dass (Fremd-) Leistungen spezifikationsgerecht beschafft und die<br />

Lieferanten auf ihre Leistungsfähigkeit hin überwacht werden (7.4.1).<br />

• Zu beschaffende Leistungen müssen angemessen spezifiziert sein, diese<br />

Spezifikationen müssen operational und dem Lieferanten bekannt sein<br />

(7.4.2).<br />

• Es muss festgelegt sein, wie man die Erfüllung der Spezifikationen<br />

verifizieren und daraufhin die Leistung zur Verwendung im eigenen<br />

Leistungssystem freigeben oder sperren will (7.4.3).<br />

Es ist – so weit das angemessen ist – festzulegen,<br />

• welche Qualitätsziele und Anforderungen zu der Leistung bestehen,<br />

• ob und wenn ja, welche Leistungsprozesse dazu einzuführen, welche<br />

Dokumente zu verwenden und welche Ressourcen bereitzustellen sind,<br />

• wie die erstellten Leistungen zu verifizieren, zu validieren, zu prüfen sind,<br />

• welche Dokumentationen zum Erfolgsnachweis zu erstellen sind.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Art der Fremdleistung zuständig dafür ist Regelung der<br />

Beschaffung<br />

Leistungen, die nicht<br />

lagerbar sind<br />

Leistungen, die lagerbar<br />

und geringwertige<br />

Wirtschaftgüter sind<br />

Betriebsservice nach den<br />

Arbeitsanweisungen in<br />

den jeweiligen Bereichen<br />

Hauptfilialen und die<br />

diesen zugeordneten<br />

Filialen<br />

nach den im QM-Handbuch<br />

dokumentierten<br />

Verfahren<br />

Abbildung 314: Beispiel für die Festlegung des Anwendungsbereichs beim<br />

Präventionselement "13. Fremdleistungen beschaffen"<br />

ist dokumentiert im<br />

Organisations-Handbuch<br />

QM-Handbuch


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 315: Beispiel (Ausschnitt) für eine<br />

Verfahrensanweisung beim Präventionselement<br />

"13. Fremdleistungen beschaffen"<br />

5 Beschaffungsverantwortlicher<br />

Prüfen Sie, ob alle zu bestellenden Artikel<br />

1.<br />

eingetragen sind<br />

ja<br />

6 Beschaffungsverantwortlicher<br />

Klicken Sie die Schaltfläche<br />

1. Bestellung sortieren und drucken<br />

an<br />

Die Bestellung wird sortiert, das Bestelldatum und eine<br />

Bestellnummer werden automatisch einge-tragen und<br />

das Dialogfeld für die Druckausgabe erscheint.<br />

7 Beschaffungsverantwortlicher<br />

Wählen Sie die gewünschte Anzahl Ausdrucke<br />

1.<br />

durch Klicken im Dialogfeld<br />

Die Bestellung wird gedruckt<br />

8<br />

Beschaffungsverantwortlicher<br />

1. Bitte legen Sie einen Ausdruck der Bestellung ab<br />

2.<br />

Sind alle zu bestellenden Artikel<br />

eingetragen?<br />

Bitte senden Sie einen Ausdruck der Bestellung an<br />

den Lieferanten<br />

Die Bestellung kommt bei der Betriebsservice GmbH<br />

und wird dort bearbeitet.<br />

Bestellung<br />

Das dauert eine gewisse Zeit<br />

Lieferant<br />

Dann kommt die Lieferung in der Filiale an<br />

nein<br />

Ein Ausdruck der Bestellung wird in einem Ordner<br />

Bestellungen abgelegt<br />

Bestellungen


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 316:<br />

Präventionselemente bei der<br />

Erstellung von Leistungen<br />

Element in<br />

Abb. 312<br />

21.<br />

Leistungsproz<br />

esse<br />

betreiben<br />

22.<br />

Leistungsproz<br />

esse<br />

überwachen<br />

23.<br />

Dokumente<br />

lenken<br />

24.<br />

Aufzeichnung<br />

en lenken<br />

Element in<br />

ISO 9001<br />

7.5 Lenkung<br />

der Produktion<br />

und<br />

Dienstleistung<br />

serbringung<br />

7.6 Lenkung<br />

von<br />

Überwachung<br />

s- und<br />

Messmitteln<br />

8.2.3<br />

Überwachung<br />

und Messung<br />

von<br />

Prozessen<br />

8.2.4<br />

Überwachung<br />

und Messung<br />

von<br />

Produkten<br />

8.3 Lenkung<br />

fehlerhafter<br />

Produkte<br />

4.2.3<br />

Lenkung von<br />

Dokumenten<br />

4.2.4<br />

Lenkung von<br />

Aufzeichnungen<br />

Zweck des Präventionselements, sicherzustellende Sachverhalte<br />

Die Leistungen sind unter beherrschten Bedingungen zu erstellen. Dazu ist<br />

auch Element 22 zu beachten. Es ist in Form von Verfahrensanweisungen<br />

festzulegen, wie<br />

• Leistungsprozesse (einschließlich Equipment und Mitarbeiterqualifikationen)<br />

abzusichern sind, dass die geplanten Ergebnisse mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit auch erstellt werden (7.5.2). Dazu bedarf es festgelegter<br />

Kriterien, wie das zu bestätigen ist,<br />

• im Prozessverlauf der Leistungsstatus zu kennzeichnen und<br />

rückzuverfolgen ist (7.5.3),<br />

• das Eigentum der Kunden zu kennzeichnen, zu verifizieren und zu schützen<br />

ist (7.5.4),<br />

• die erstellte Leistung zu erhalten (verpacken, lagern, transportieren,<br />

schützen) ist – ein bei Dienstleistungen irrelevanter Aspekt (7.5.5).<br />

Es ist darzulegen, wie mit Hilfe von Prüfaktivitäten (Überwachungen und<br />

Messungen) sichergestellt wird, dass die verwendeten Prüfaktivitäten<br />

• technisch und organisatorisch so erfolgen, wie es geplant war (Verifizierung)<br />

und<br />

• dadurch sichergestellt ist, dass man das prüft, was zu man vorgibt<br />

(Validierung).<br />

Es müssen Methoden dargelegt werden, wie zu prüfen ist, ob<br />

Leistungsprozesse gewährleisten, dass die geplanten Ergebnisse zu erreichen<br />

sind und wie – sollte eine eingeschränkte Prozessfähigkeit erkannt werden –<br />

man Korrekturen einleitet, um diese Einschränkung zu beseitigen.<br />

Es muss festgelegt werden, wie und an welchen Stellen im Leistungsprozess<br />

die Prüfung festgelegter Spezifikationen vorgenommen, wie die Prüfergebnisse<br />

aufgezeichnet und Leistungen freigegeben werden oder ihre Freigabe an die<br />

Leistungsempfänger verhindert wird.<br />

Es muss festgelegt werden, wie man mit nicht freigegebenen (fehlerbehafteten)<br />

Leistungen verfährt. Es müssen Aufzeichnungen geführt werden, die zu<br />

nachhaltigen Lern- und Verbesserungsprozessen führen.<br />

Als Dokumente werden alle formalen organisatorischen Regelungen,<br />

Formblätter, Datenmasken bezeichnet. Dazu ist durch Verfahrensanweisung<br />

fest zu legen, wie<br />

• sicherzustellen ist, dass Dokumente lesbar und leicht erkennbar sind,<br />

• Dokumente vor ihrer Herausgabe in Bezug auf ihre Angemessenheit sowie<br />

nach jeder Aktualisierung/Änderung zu genehmigen sind und die<br />

Verwendung von veralteten Dokumenten verhindert wird,<br />

• sicherzustellen ist, dass solche Änderungen und der aktuelle<br />

Überarbeitungsstatus zu erkennen und das so aktualisierte Dokument an<br />

allen Ein-satzorten verfügbar ist,<br />

• sicherzustellen ist, dass Dokumente externer Herkunft entsprechend<br />

gekennzeichnet sind und ihre Verteilung gelenkt wird.<br />

Aufzeichnungen dienen dem Nachweis, dass Forderungen erfüllt werden. Sie<br />

müssen lesbar, leicht erkennbar und wieder auffindbar sein. Durch eine<br />

Verfahrensanweisung ist festzulegen, wie Aufzeichnungen zu kennzeichnen,<br />

aufzubewahren, zu schützen, wieder aufzufinden und wie lange und wo sie<br />

aufzubewahren sind.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Gruppe und Prüfeinheit Prüfmerkmal Prüfmittel Prüfintervall zuständig<br />

Kasse<br />

Privatkundenberatung<br />

Papiergeld<br />

Echtheit Ultraviolett-Lampe<br />

Geldzählmaschine<br />

Vollzähligkeit<br />

Münzgeld-Rollen Münzwaage<br />

Münzen<br />

Tafelgeschäfte<br />

Kundendaten<br />

Privatkredit<br />

Private<br />

Baufinanzierung<br />

Kontoverlegung/<br />

OBG-Änderung<br />

Kundenaufträge,<br />

z. B. Dispokredit<br />

einräumen,<br />

Kreditkarte bestellen<br />

Echtheit der<br />

Papiere<br />

Bonität<br />

Vollständigkeit,<br />

Richtigkeit<br />

Inkiess<br />

Zins- und Ertragsscheine<br />

Bearbeitungsbogen<br />

„P-Kredite-DV“<br />

Bearbeitungs-Checkliste<br />

Bonitätscheck #105.104<br />

Checkliste<br />

„Kontoverlegung/Änderun<br />

g der OBG #114.600“<br />

Kundenaufträge mit<br />

Bearbeitungs-Checkliste<br />

Nachlässe Vollständigkeit Bearbeitungsbogen<br />

„Nachlässe #119694“<br />

Kunde Identität Kontotasche<br />

Ersatzlampe muss<br />

vorhanden sein<br />

täglich bei Kassenabschluss<br />

bei Vermutung auf<br />

Falschwägung<br />

nicht erforderlich,<br />

starres Gehäuse<br />

täglich maschinell<br />

bei Neuauflage<br />

aufgrund zu<br />

geringen<br />

Lagerbestands<br />

bzw. Änderungen<br />

rechtlicher/interner<br />

Bestimmungen<br />

neue Informationen<br />

vom/über Kunden<br />

ergänzen<br />

Kassierer<br />

-<br />

Kuponkasse/<br />

Zentrale<br />

Abbildung 317: Beispiel (Ausschnitt) für eine Verfahrensanweisung zur Lenkung von Überwachungs- und<br />

Messmitteln (Präventionselement „22. Leistungsprozesse überwachen“)<br />

Geschäftsbereich<br />

„Private<br />

Kunden“,<br />

Produktmanag<br />

ement<br />

„Individualkund<br />

en“<br />

Filialmitarbeiter


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 318: Beispiel für eine<br />

Verfahrensanweisung zur Behandlung<br />

von Fehlleistungen (Präventionselement<br />

„22. Leistungsprozesse überwachen“)<br />

Leistung ist<br />

fehlerhaft<br />

Bearbeiter prüft, ob der<br />

Fehler in der Toleranz liegt<br />

Fehler innerhalb<br />

der Toleranz?<br />

Bearbeiter prüft, ob der<br />

Fehler zu korrigieren ist<br />

Fehler zu<br />

korrigieren?<br />

Fehler korrigieren und<br />

vorübergehende<br />

Sperrmaßnahme/Lenkungsmaßnahme<br />

durchführen<br />

Leistung fehlerhaft<br />

bereitstellen<br />

Bearbeiter prüft, ob ein<br />

Systemfehler vorliegt<br />

Systemfehler?<br />

Entstehungspunkt des<br />

Fehlers lokalisieren<br />

Änderung des<br />

Prozesses<br />

veranlassen und<br />

überwachen<br />

ja<br />

nein<br />

Vorgang sperren, ggf. neuen<br />

Erstellungsprozess initiieren<br />

nein<br />

Q.forderungen unter Berücksichtigung<br />

von Risiken und<br />

Kompetenzen erfüllen


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Aufgabe Prüfung Toleranz Sperrmaßnahme Korrekturmaßnahme<br />

Konto eröffnen<br />

Konto schließen<br />

Vollmachten eintragen,<br />

ändern,<br />

löschen<br />

Vollmachten<br />

ändern, löschen<br />

Schließfächer<br />

vermieten<br />

Schließfächer an<br />

Neukunden<br />

vermieten<br />

Reiseschecks<br />

ausgeben<br />

Kunde/Erbe/Vormund<br />

legitimiert, geschäftsfähig,<br />

berechtigt<br />

Kunde/Erbe/Vormund<br />

legitimiert, geschäftsfähig,<br />

berechtigt<br />

ob Karten zu sperren sind keine<br />

Kunde/Erbe/Vormund<br />

legitimiert, geschäftsfähig,<br />

berechtigt<br />

Kunde/Erbe/Vormund<br />

legitimiert, geschäftsfähig,<br />

berechtigt<br />

im Ermessen des<br />

Mitarbeiters<br />

im Ermessen des<br />

Mitarbeiters<br />

im Ermessen des<br />

Mitarbeiters<br />

keine<br />

ablegen im Ordner<br />

„unvollständige<br />

Vorgänge“, techn.<br />

Sperre über DV, Boni-<br />

Schlüs-sel eingeben<br />

keine<br />

ablegen im Ordner<br />

„unvollständige<br />

Vorgänge“, techn.<br />

Sperre über DV, Boni-<br />

Schlüs-sel eingeben<br />

Karte sperren bzw.<br />

einziehen<br />

ablegen im Ordner<br />

„unvollständige<br />

Vorgänge“,<br />

Zugangssperre über<br />

DV einrichten<br />

keine<br />

VoPo über die<br />

Betragshöhe der<br />

Schecks eingaben<br />

Abbildung 319: Beispiel (Ausschnitt) für die Festlegung von Prüfungen, Fehlertoleranzen, Sperr- und<br />

Korrekturmaßnahmen bei Fehlleistungen (Präventionselement „22. Leistungsprozesse überwachen“)<br />

Sperre aufheben,<br />

wenn Unterlagen<br />

vollständig sind<br />

Sperre aufheben,<br />

wenn Unterlagen<br />

vollständig sind<br />

Zugangsberechtigu<br />

ng freigeben


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 320: Präventionselemente beim<br />

Führen des Präventionssystems<br />

Element in<br />

Abb. 312<br />

31. Internes<br />

Audit<br />

durchführen<br />

32. System-<br />

Erfolgsfaktore<br />

n erheben<br />

33.<br />

Verbesserung<br />

en<br />

vornehmen<br />

34.<br />

Ressourcen<br />

managen<br />

35.<br />

Management<br />

betreiben<br />

Element in<br />

ISO 9001<br />

8.2.2 Internes<br />

Audit<br />

8.4<br />

Datenanalyse<br />

8.5<br />

Verbesserung<br />

en<br />

6.2<br />

Personelle<br />

Ressourcen<br />

6.3<br />

Infrastruktur<br />

5.6<br />

Management<br />

bewertung<br />

Zweck des Präventionselements, sicherzustellende Sachverhalte<br />

In festzulegenden Intervallen ist durch interne Audits festzustellen, ob das<br />

Präventionssystem die geplanten Wirksamkeiten entfaltet.<br />

• Die Auditkriterien, der Auditumfang, die Auditintervalle und die<br />

Audimethoden müssen dazu festgelegt werden.<br />

• Ferner ist festzulegen, welche Anforderungen und Verantwortungen in<br />

Bezug auf die Planung und Durchführung der Audits und die<br />

Rechenschaftslegung der erhobenen Ergebnisse bestehen.<br />

• Durch diese Festlegungen sowie die Auswahl der Auditoren und deren<br />

Erhebungsarbeit müssen Objektivität und Reliabilität gewährleistet werden.<br />

• Die verantwortlichen Instanzen der auditierten Bereiche müssen<br />

sicherstellen, dass sie die sie aus dem Audit heraus verpflichtenden<br />

Maßnahmen schnell und sicher umsetzen.<br />

Es sind solche Daten zu erheben und zu analysieren, aus denen zu erkennen<br />

ist, in welchem Ausmaß eine Wirksamkeitsverbesserung am Präventionssystem<br />

vorgenommen (dieses erfolgreich betrieben) wird. Diese Daten müssen<br />

sich beziehen auf die Kundenzufriedenheit, die Erfüllung der Anforderungen an<br />

die zu erstellenden Leistungen, die betriebenen Leistungsprozesse und die<br />

Lieferanten.<br />

Es sind zwei Formen von Verbesserungsmaßnahmen zu planen und zu<br />

realisieren, Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen.<br />

• Korrekturmaßnahmen zielen auf die Beseitigung der Ursachen<br />

aufgetretener Fehler, um deren erneutes Auftreten zu verhindern, und das<br />

dazu angewandte Verfahren ist zu dokumentieren.<br />

• Vorbeugemaßnahmen zielen auf die Beseitigung potentieller<br />

Fehlerursachen, um zu verhindern, dass Fehler überhaupt auftreten<br />

(Prinzip der FMEA).<br />

Die erforderliche Qualifikation jener Mitarbeiter, die Aufgaben mit deutlichen<br />

Qualitätsbezügen erfüllen, sind zu erheben.<br />

• Es sind Qualifizierungsmaßnahmen zu realisieren und deren Wirksamkeit<br />

zu beurteilen.<br />

• Es ist sicherzustellen, dass die Mitarbeiter wissen, was sie zu Erreichung<br />

der Qualitätsziele beitragen müssen.<br />

• Es sind Aufzeichnungen darüber zu führen, wie das vonstatten geht.<br />

Die Infrastuktur ist bereitzustellen, in Form von<br />

• Einrichtungen (Equipment) und<br />

• Unterstützenden Dienstleistungen,<br />

Die oberste hierarchische Ebene muss permanent Eignung, Angemessenheit<br />

und Wirksamkeit des Präventionssystems prüfen. Dabei sind zu verwenden:<br />

• Auditergebnisse,<br />

• Kundenrückmeldungen,<br />

• Prozessleistungen und Leistungskonformitäten,<br />

• Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen,<br />

• Empfehlungen und Konsequenzen aus den vorstehenden Ansätzen.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Aufgaben QM-B Q-B Auditor<br />

1 QM-Audit schriftlich vier Wochen vor spätestem Durchführungstermin allen<br />

Mitarbeitern bekannt geben.<br />

A L<br />

2 Je einen Auditor in Absprache mit den Geschäftsführern und den betroffenen<br />

Personen bestimmen und spätestens zwei Wochen vor spätestem Beginn<br />

schriftlich allen Mitarbeitern bekannt geben.<br />

A L<br />

3 Auditoren spätestens eine Woche vor spätestem Termin in der Audit-Durchführung<br />

unterweisen und mit ihnen eine Probe-Auditierung als<br />

Trainingsmaßnahme durchführen<br />

A A<br />

4 Auditierung anhand des aktuellen Standes des QM-Handbuchs durchführen<br />

und die Befunde im Audit-Vordruck notieren.<br />

L A<br />

5 Mit jenen Bereichen, in denen zu Präventionselementen Einstufungen < 2<br />

vorgenommen wurden, diese Befunde besprechen und absichern.<br />

L A<br />

6 Audit-Vordruck und Begehungsnotizen auswerten, Ergebnisbericht erstellen. L A<br />

7 Ergebnisbesprechung durchführen, Maßnahmenplanung dokumentieren und<br />

allen Mitarbeitern schriftlich mitteilen.<br />

L A A<br />

8 Review-relevante Sachverhalte aus dem Ergebnisbericht entnehmen und für<br />

den Review aufbereiten.<br />

KN A PR<br />

9 Maßnahmen umsetzen, Ergebnisse dokumentieren und allen Mitarbeitern<br />

schriftlich mitteilen.<br />

KN L A<br />

10 Ergebnisse der Maßnahmen-Umsetzung für den Review aufbereiten. KN A<br />

A = ausführungsverantwortlich; L = leitungsverantwortlich; KN = sich darüber informieren; PR = nach der<br />

Aufgabenerfüllung kontrollieren<br />

Abbildung 321: Beispiel für eine Verfahrensanweisung zum Präventionselement „31. Internes Audit durchführen“


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Der Prozessmanager führt mit den Prozessbetreibern im Oktober Gespräche, um<br />

den Qualifikationsbedarf für das Folgejahr festzulegen.<br />

Der Prozessmanager meldet diesen Bedarf bis Mitte November an die Innenleitung<br />

der Niederlassung, die ihn bis Ende November an die zentrale Bildung meldet.<br />

Der Prozessmanager führt für die Prozessbetreiber einen Personalentwicklungsbogen,<br />

in den die für das Folgejahr geplanten Qualifizierungsmaßnahmen durch<br />

ihn eingetragen werden.<br />

Die Prozessbetreiber sind verpflichtet, den Prozessmanager sofort nach Einladung<br />

zu einer Qualifikationsmaßnahme zu informieren.<br />

Der Prozessmanager stellt aufgrund dieser Information sicher, dass die Prozessbetreiber<br />

an der Maßnahme teilnehmen können.<br />

Der Prozessmanager führt mit den Prozessbetreibern vor Beginn Gespräche, um<br />

die Schulungsschwerpunkte und Ergebniserwartungen herauszustellen und nach<br />

e r folgter Maßnahme die erbrachte Leistung nach „13. Fremdleistungen beschaffen“<br />

zu bewerten.<br />

Der Prozessmanager trägt die Qualifikation in den Personalentwicklungsbogen ein<br />

und stellt sicher, daß diesem für den „31. Internen Audit durchführen der aktuelle<br />

Stand zu entnehmen ist.<br />

Abbildung 322: Beispiel einer Verfahrensanweisung zum Präventionselement „34. Ressourcen managen“


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Qualifikationen<br />

Qualifikationsmaßnahmen<br />

1 Beratung<br />

11 Kurzberatung Baufi (ohne Vermittlung) X X<br />

12 Beratung 121 vorbereiten X<br />

durchführen 122 Erst-/Folgeberatung mit LKB X X<br />

2 Antrags-/Vertragsbearbeitung<br />

21 Antrags-/ 211 mit HTV, mit FAEH X X<br />

Vertragserstellun 212 nur KSK, nur FAEH X X<br />

22 Kreditkontrolle X<br />

23 Treuhandauftrag im Zusammenhang mit Kaufvertrag X<br />

24 Akte bis zur 241 Terminblatt und W.vorlage führen X<br />

Ablage verwalten 242 Kundenkontakte X X<br />

25 Vermittlergeschäft X<br />

26 Kunden nachbetreuen (ohne Pflegeaufgaben)<br />

3 Pflege<br />

X X X<br />

31 Ablauf der Zinsbindungsfrist X X<br />

32 Sondertilgungen X X<br />

33 Befristungsablauf X<br />

34 zuteilungsreife Bausparverträge X<br />

Abbildung 323: Beispiel eines Qualifikationsprogramms, Präventionselement „34. Ressourcen managen“<br />

Basiswissen<br />

Basisseminar Baufinanzierg.<br />

Aufbau Baufinanziierung 1<br />

Aufbau Baufinanzierung 2<br />

Darlehensvertrag<br />

Grundpfandrechte<br />

Personalsicherheiten<br />

Steuerfragen<br />

Steueränderungen<br />

LBS<br />

Öffentliche /nichtöff. Mittel<br />

Gebäudebrandvers.icherg.<br />

sonstige Versicherungen


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

die wichtigsten Gründe für Zertifizierungen Kamiske, Malorny,<br />

Michael 1994<br />

Francke, Wilmes 1996<br />

Wunsch, einen Wettbewerbsvorsprung zu erringen 76 % 59 %<br />

eigener Anspruch an optimale Prozesse - 67 %<br />

Verlangen der Kunden 60 % 48 %<br />

Werbeeffekt 55 % 29 %<br />

Verbesserung der Produktqualität 54 % -<br />

Abbildung 324: Vorherrschende Gründe für Zertifizierungen


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

Abbildung 325:<br />

Kriterienmodell<br />

der EFQM<br />

Ergebnisse (Güte und Umfang - 50 %) Befähiger (Mittel und Wege - 50 %)<br />

1. Führung (10 %):<br />

Wie Führungskräfte ihr Engagement für eine TQM-Kultur sichtbar unter Beweis stellen, den Verbesserungsprozess<br />

und die Mitwirkung daran fördern, sich um Kunden, Lieferanten und andere externe Organisationen<br />

bemühen sowie Anstrengungen und Erfolge der Mitarbeiter anerkennen und würdigen.<br />

2. Politik und Strategie (8 %):<br />

Wie Politik und Strategie auf<br />

relevanten und umfassenden<br />

Informationen beruhen, wie sie<br />

entwickelt, publiziert und eingeführt<br />

und regelmäßig aktualisiert<br />

und verbessert werden.<br />

3. Mitarbeiterorientierung<br />

(9 %):<br />

Wie Personalplanung/-entwicklung<br />

und Zielmanagement erfolgen,<br />

Mitarbeiter autonomisiert,<br />

der Dialog zwischen Mitarbeitern<br />

und Institution gehandhabt<br />

und für Mitarbeiter gesorgt wird.<br />

4. Ressourcen (9%):<br />

Wie die Institution ihre finanziellen<br />

und Informations-Ressourcen,<br />

Lieferantenbeziehungen,<br />

Facilitäten, Technologie und<br />

geistiges Eigentum handhabt<br />

und sein Material bewirtschaftet.<br />

5. Prozesse (14 %):<br />

Wie relevante Prozesse identifiziert, systematisch geführt, überprüft, mit Verbesserungszielen belegt,<br />

durch Innovation und Kreativität verbessert, geändert und der Nutzen der Änderung bewertet werden.<br />

6. Kundenzufriedenheit<br />

(20 %):<br />

Die Beurteilung der Produkte,<br />

Dienstleistungen und Kundenbeziehungen<br />

der Institution aus<br />

Kundensicht; zusätzliche Messgrößen,<br />

die sich auf die Zufriedenheit<br />

der Kunden mit der<br />

Institution beziehen.<br />

7. Mitarbeiterzufriedenheit<br />

(9 %):<br />

Die Beurteilung der Institution<br />

aus Mitarbeitersicht; zusätzliche<br />

Messgrößen, die sich auf die<br />

Zufriedenheit der Mitarbeiter mit<br />

der Institution beziehen.<br />

9. Geschäftsergebnisse (15 %):<br />

Die finanziellen sowie zusätzliche Messgrößen für die Leistung der Institution<br />

8. Gesellschaftliche<br />

Verantwortung (6 %):<br />

Die Beurteilung der Institution<br />

durch die Gesellschaft;<br />

zusätzliche Messgrößen mit<br />

Bezug auf die Zufriedenheit.


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003 EFQM-Bewertungstabelle für Befähiger<br />

Abbildung 326: EFQM-Bewertungstabellen<br />

Vorgehen Bewertung Umsetzung<br />

• Anekdotisch oder ohne Wertschöpfung. 0 % Wenig effektive Anwendung.<br />

• Einige Anzeichen für fundierte Ansätze und auf Vorbeugung<br />

beruhende Systeme.<br />

• Wird gelegentlich überprüft.<br />

• Teilweise Integration in die normale Geschäftstätigkeit.<br />

• Nachweis für fundiertes systematisches Vorgehen und auf<br />

Vorbeugung beruhende Systeme.<br />

• Wird regelmäßig auf geschäftliche Effektivität überprüft.<br />

• Gute Integration in normale Geschäftstätigkeit und Planung<br />

• Klarer Nachweis für fundiertes systematisches Vorgehen und<br />

auf Vorbeugung beruhende Systeme.<br />

• Klarer Nachweis für Verfeinerung und verbesserte Effektivität<br />

durch Überprüfungszyklen.<br />

• Gute Integration in normale Geschäftstätigkeit und Planung.<br />

• Klarer Nachweis für fundiertes systematisches Vorgehen und<br />

auf Vorbeugung beruhende Systeme.<br />

• Klarer Nachweis für Verfeinerung und verbesserte Effektivität<br />

durch Überprüfungszyklen.<br />

• Vorgehen ist vollkommen in normale Arbeitsabläufe integriert.<br />

Könnte als Vorbild für andere Unternehmen gelten.<br />

EFQM-Bewertungstabelle für Ergebnisse<br />

25 % Bei etwa einem Viertel des<br />

Potenzials angewandt, wenn<br />

man alle relevanten Bereiche<br />

und Tätigkeiten berücksichtigt.<br />

50 % Bei etwa der Hälfte des<br />

Potenzials angewandt, wenn<br />

man alle relevanten Bereiche<br />

und Tätigkeiten berücksichtigt.<br />

75 % Bei etwa drei Viertel des<br />

Potenzials angewandt, wenn<br />

man alle relevanten Bereiche<br />

und Tätigkeiten berücksichtigt.<br />

100 % Beim gesamten Potenzial in<br />

allen relevanten Bereichen und<br />

Tätigkeiten angewandt.<br />

Ergebnisse Bewertung Umfang<br />

• Anekdotisch 0 % Ergebnisse betreffen wenig relevante<br />

Bereiche und Aufgaben<br />

• Einige Ergebnisse zeigen positive Trends.<br />

• In einigen Fällen Übereinstimmung mit den eigenen Zielen.<br />

• Einige Ergebnisse zeigen positive Trends seit mindestens drei<br />

Jahren.<br />

• In vielen Bereichen Übereinstimmung mit den eigenen Zielen.<br />

• Einige Vergleiche mit anderen Unternehmen.<br />

• Einige Ergebnisse sind auf das Vorgehen zurückzuführen.<br />

• Die meisten Ergebnisse zeigen deutliche positive Trends seit<br />

mindestens drei Jahren.<br />

• Günstige Vergleiche mit den eigenen Zielen in vielen Bereichen.<br />

• Günstige Vergleiche mit anderen Unternehmen in vielen Bereichen.<br />

• Viele Ergebnisse sind auf das Vorgehen zurückzuführen.<br />

• Deutliche positive Trends in allen Bereichen seit mindestens<br />

fünf Jahren.<br />

• Vorzügliche Vergleiche mit eigenen und Zielen anderer Unternehmen<br />

in den meisten Bereichen.<br />

• „Klassenbester“ in vielen Aufgabenbereichen.<br />

• Ergebnisse sind eindeutig auf das Vorgehen zurückzuführen.<br />

• Positive Anzeichen, dass Spitzenposition beibehalten wird.<br />

25 % Ergebnisse betreffen einige relevante<br />

Bereiche und Aufgaben<br />

50 % Ergebnisse betreffen viele relevante<br />

Bereiche und Aufgaben<br />

75 % Ergebnisse betreffen die meisten<br />

relevanten Bereiche und<br />

Aufgaben<br />

100 % Ergebnisse betreffen alle relevanten<br />

Bereiche und Aufgaben


Bokranz/Kasten: Organisations-Management, 4. Auflage, März 2003<br />

1. Führungsebene:<br />

Ziele, Aufgaben und Werte auf der Leistungsebene; Vorbildfunktion der Vorgesetzten; Involvierung der<br />

Mitarbeiter(innen); Beziehungen zu Bürgern und Partnerorganisationen.<br />

2. Organisationspolitik und<br />

-strategie:<br />

Kriterien für Organisationspolitik<br />

und -strategie und deren Orientierung<br />

an Bürgerbedürfnissen;<br />

Strukturen zu Verbesserung der<br />

Organisation.<br />

3. Personalmanagement:<br />

Gerechtigkeit und Chancengleichheit<br />

für die Mitarbeiter(innen);<br />

Entwicklung ihrer Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen; Integration<br />

der Mitarbeiter(innen) in<br />

Verbesserungsvorhaben.<br />

Abbildung 327: Kriterienmodell des Common Assessment Framework<br />

4. Externe Partnerschaften<br />

und Ressourcen:<br />

Beziehungen mit Externen und<br />

Benchmarkings zu anderen; Informationsmanagement,Informationstechnologien,Management<br />

interner und externer Ressourcen.<br />

5. Prozess- und Veränderungsmanagement:<br />

Prozessplanung; Prozessführung; Prozesse und Ressourcen; effektives Projektmanagement; Veränderungsmanagement;<br />

verbesserte Zugänge der Öffentlichkeit zur Dienstleistung; Bürgerinvolvierungen.<br />

6. Kunden- und bürgerorientierte<br />

Resultate:<br />

Reaktionen auf Äußerungen<br />

von Kunden/Bürgern; Verbesserung<br />

des Zugangs zu öffentlichen<br />

Dienstleistungen; Stärkung<br />

der Handlungsmöglichkeiten<br />

von Kunden/Bürgern.<br />

7. Mitarbeiter(innen)-Zufriedenheit:<br />

Einstellung von Mitarbeiter(innen)<br />

zu Führungsleistungen;<br />

Zufriedenheit mit Arbeitsbedingungen;<br />

Qualifikationen; aktive<br />

Beteiligung; Motivation und Arbeitsmoral.<br />

8. Auswirkungen auf die<br />

Gesellschaft:<br />

Bewertung der Institution durch<br />

gesellschaftliche Gruppen;<br />

Schadensvermeidung; Schonung<br />

und Nachhaltigkeit von<br />

Ressourcen; gesellschaftliches<br />

Verantwortungsbewusstsein.<br />

9. Leistungsergebnisse der Organisation:<br />

Leistungsergebnisse im Finanzbereich; Leistungsergebnisse außerhalb des Finanzbereichs; Ergebnisse<br />

von Leistungsmessungen.

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