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Der Pflegebrief - Ausgabe 01/2006 (Nr. 92) - Pflegen-online.de

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TERMINELeben und Arbeiten inJapanJunge Berufstätige und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>,die Interesse daranhaben, die Lebens- undArbeitswelt sowie Kultur undGeschichte Japans kennen zulernen, haben jetzt die Möglichkeit,sich für ein zweiwöchigesBesuchsprogramm zubewerben. Ein Vorbereitungsseminarvor <strong>de</strong>r Abreisesowie ein Einführungsseminarnach Ankunft in Japanvermitteln <strong>de</strong>n Teilnehmernerste Kenntnisse über dasLand und die Menschen. InJapan stehen Betriebsbesucheund Gespräche mit Informationenüber Ausbildung undArbeitsverhältnisse, ein Gastfamilienwochenen<strong>de</strong>sowiedie Begegnung mit jungenMenschen auf <strong>de</strong>m Programm.Dazu kommen einzelneBesichtigungen historischerund kultureller Einrichtungen.Bewerben können sich jungeMenschen zwischen 18 und30 Jahren aus <strong>de</strong>n Branchenadministrative (private undöffentliche Verwaltungen),soziale (Alten-, Behin<strong>de</strong>rtenundKrankenpflege sowieKleinkindpädagogik) undverarbeiten<strong>de</strong> Berufe. Voraussetzungfür die Teilnahmesind Grundkenntnisse in Englisch.Die Veranstalter weisenaufgrund <strong>de</strong>r Erfahrung <strong>de</strong>rvergangenen Jahre daraufhin, dass die <strong>de</strong>utschen Besucherkeine Probleme mit regionalenGerichten wieFleischspeisen, rohem Fisch,Algen etc. haben sollten, daauf individuelle Essgewohnheitenkeine Rücksicht genommenwer<strong>de</strong>n könne. Zu<strong>de</strong>msollte sich je<strong>de</strong>r potenzielleTeilnehmen<strong>de</strong> über <strong>de</strong>nGruppencharakter <strong>de</strong>r Reiseund <strong>de</strong>m damit verbun<strong>de</strong>nennotwendigen Zurückstellenpersönlicher Wünsche imKlaren sein.Die Reise nach Japan fin<strong>de</strong>tvom 8. bis zum 22. November<strong>2006</strong> statt, das Vorbereitungsseminarvom 22. biszum 24. September in Berlin.[mehr auf pflegen-<strong>online</strong>.<strong>de</strong>]<strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2006</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>92</strong> - 24. Februar <strong>2006</strong>Darf Plege(n) Spaß machen?Eine Rezension von Stephan Schmitz [schmitz-pflegebrief@web.<strong>de</strong>]Das Buch von Siglin<strong>de</strong> Anne Siegel setzt sichmit einem Phänomen auseinan<strong>de</strong>r, das in Zeitenimmer knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r personeller und wirtschaftlicherRessourcen immer weniger Beachtungfin<strong>de</strong>t. <strong>Der</strong> gleichen Meinung ist auch ProfDr. H. Bran<strong>de</strong>nburg, <strong>de</strong>r im Vorwort, <strong>de</strong>r miteinem Preis von Katholischen FachhochschuleFreiburg ausgezeichneten Diplomarbeit, anmerkt,dass in <strong>de</strong>r Pflege zu wenig gelacht wirdund humoristische Einlagen in wissenschaftlichenKreisen als wenig schick gelten.Zunächst stellt die Autorin einige Sichtweisen<strong>de</strong>s Humors verschie<strong>de</strong>ner Humortheorien vor.Wenn damit häufig gedanklich eine Betrachtungverbun<strong>de</strong>n ist, die eher „trocken“ und zuüberblättern ist, so schafft es Fr. Siegel hervorragend,schon diesen theoretischen Einstiegsehr lebhaft und mit witzigen Beispielen zu gestalten.Die verschie<strong>de</strong>nen Perspektiven (pädagogische,psychologische u.a.) und Humortheorienwer<strong>de</strong>n kurz, prägnant und nachvollziehbarbeschrieben.Im nächsten Kapitel geht sie <strong>de</strong>r Frage nach,welche Funktionen <strong>de</strong>r Humor erfüllt und welcheEffekte er hervorrufen kann. Das Bild „Input-Puttput-Output“auf <strong>de</strong>m ein eierlegen<strong>de</strong>sHuhn zu sehen ist, ist nur eines von vielen, woFr. Siegel die Komplexität <strong>de</strong>r Betrachtungsweisemit Hilfe von Cartoons darstellt.Die positiven Auswirkungen <strong>de</strong>s Humors wer<strong>de</strong>nauf verschie<strong>de</strong>nen Ebenen und Bereichendargestellt, bezüglich <strong>de</strong>r physiologischenFunktionen auf verschie<strong>de</strong>ne Organe selbstverständlich(wie es eine wissenschaftliche Arbeiterfor<strong>de</strong>rt) mit Studienergebnissen belegt.In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Kapiteln stellt die Autorin <strong>de</strong>nBezug zwischen Humor und <strong>de</strong>m Pflege- undGesundheitswesen dar. Die Verbindungen zwischenHumor und <strong>de</strong>m Salutogenesekonzept <strong>de</strong>sGesundheitssoziologen A. Antonovsky bzw.Humor und Copingstrategien erscheinen zwarsofort schlüssig und einleuchtend aber <strong>de</strong>nnochwer<strong>de</strong>n diese Verbindungen und Zusammenhängeim Alltag <strong>de</strong>s Pflege- und Gesundheitswesensnoch wenig beachtet. Hierbei sollte auch nichtnur die Berufsgruppe <strong>de</strong>r <strong>Pflegen</strong><strong>de</strong>n angesprochenwer<strong>de</strong>n son<strong>de</strong>rn alle, die an <strong>de</strong>m Versorgungsprozessteilnehmen und diesen mit beeinflussen.Die Ausführungen zum Humor im Umgang mitälteren und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>menten Menschen beschreibenStudienergebnisse weiterer Forschungsergebnisse.Obgleich z.B. bei einem Zitat die Beschreibungeiner an Alzheimer Demenz erkranktenPerson in englischer Sprache erfolgt, so istdiese <strong>de</strong>nnoch gut zu verstehen, auch wenn <strong>de</strong>rLeser/die Leserin lediglich ausreichen<strong>de</strong> englischeSprachkenntnisse (wie ich) besitzt.Im Kapitel fünf wer<strong>de</strong>n dann auch die Grenzenund Voraussetzungen <strong>de</strong>s Humors beschrieben,<strong>de</strong>nn nicht je<strong>de</strong>r Witz wird von je<strong>de</strong>m gleichlustig empfun<strong>de</strong>n. Daher macht Fr. Siegel <strong>de</strong>nVorschlag als Instrument die Anamnese zu nutzen,um die Humorbiografie <strong>de</strong>s Patienten kennenzu lernen. Verschie<strong>de</strong>ne Fragestellungenkönnen direkt für das Gespräch mit <strong>de</strong>m Patienteno<strong>de</strong>r Bewohner genutzt wer<strong>de</strong>n. Eine persönlicheHumoranamnese ist dabei sicherlichauch für die Pflegekräfte in ihrer Auseinan<strong>de</strong>rsetzungmit <strong>de</strong>m eigenen Humor hilfreich,merkt die Autorin an.Damit Humor nicht <strong>de</strong>r Interpretation je<strong>de</strong>s einzelnen,also einer gewissen Beliebigkeit obliegt,sind gewisse Grundsätze erfor<strong>de</strong>rlich, die in <strong>de</strong>nRichtlinien von HumorCare Deutschland beschriebenwer<strong>de</strong>n. Verschie<strong>de</strong>ne Beschreibungenvon schon umgesetzten Humorinterventionenin <strong>de</strong>r Pflegepraxis (in verschie<strong>de</strong>nen Krankenhäusern)zeigen, dass alles auch praktikabelund nicht nur theoretisch möglich ist.Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit <strong>de</strong>r Fragestellung,wie <strong>de</strong>r Einsatz von Humor in pflegepädagogischenSettings aussehen könnte.Verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten wer<strong>de</strong>n hier beschrieben,von <strong>de</strong>r Nutzung als Stimulans füreine bestimmte Thematik bis hin zur Auseinan<strong>de</strong>rsetzungmit <strong>de</strong>m Humor als solchem. Auchfür das Arbeitsfeld <strong>de</strong>r Beratung von Patientenund Angehörigen kann ein humorvoller Zugangdazu verhelfen, ein Gespräch über ein tabubesetztesThema in Gang zu bringen.Abgeschlossen wird das Buch mit einer Witzsammlung,die, wie Prof. Bran<strong>de</strong>nburg im Vorwortbeschreibt, sehr gut als Einstieg genutztwer<strong>de</strong>n kann. So verän<strong>de</strong>rt sich vielleicht beieinigen Lesern wenigstens schon mal <strong>de</strong>rMundwinkel etwas zu einem Lachen…Das Buch sei all <strong>de</strong>nen empfohlen, die einenSinn für Humor haben, um die Notwendigkeitauch noch wissenschaftlich begrün<strong>de</strong>n zu könnenund vielleicht für jene Pflegepersonen, diesich zwar mit vielen Pflegephänomenen intensivauseinan<strong>de</strong>r setzen und dazu auch ein entsprechen<strong>de</strong>sFachwissen besitzen aber das humorvolleVerständnis in <strong>de</strong>r Umsetzung nochein paar positive Verstärker benötigt.Es bereitete mir eine große Freu<strong>de</strong>, diese Arbeitzu lesen, so dass ich mir schon jetzt eine Fortsetzungwünschen wür<strong>de</strong> bzw. eine weitereAuseinan<strong>de</strong>rsetzung dieser Thematik im Gesundheits-und Pflegebereich. Denn über dieNotwendigkeit braucht man, nach<strong>de</strong>m man dasBuch gelesen hat, nicht mehr zu diskutieren.__________S. A. Siegel: Darf Pflege(n) Spaß machen?Pflegebibliothek - Freiburger SchriftenSchlütersche, Hannover 2005.ISBN 3-89993-141-6 / EUR 22,90- 4 -

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