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Der Pflegebrief - Ausgabe 01/2006 (Nr. 92) - Pflegen-online.de

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2006</strong> - <strong>Nr</strong>. <strong>92</strong> - 24. Februar <strong>2006</strong>TERMINESelbstorganisiertes Lernen –gelebte Konzepte zur aktivenHerstellung von WissenFachtagung am 23.03.<strong>2006</strong> in<strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie für Gesundheits-und Sozialberufe amRudolfinerhaus in WienDas Programm umfasst u.a.Themen, wie „Selbstorganisiertes“,„selbstgesteuertes“und „selbstbestimmtes“ Lernenund E-Learning. Außer<strong>de</strong>mwird <strong>de</strong>r Frage nachgegangen,ob die Anwendung<strong>de</strong>s Pflegeprozesses selbstorganisiertwer<strong>de</strong>n kann.Weitere Informationen:www.rudolfinerhaus.at___________Perspektiven für die Pflegein EuropaNahezu alle Staaten in Europabeschäftigen sich intensivmit <strong>de</strong>r zukünftigen Gestaltungihrer Altenpflegestrukturen.Die nationalen Systemezeigen große Unterschie<strong>de</strong>,dabei ähneln sich dieHerausfor<strong>de</strong>rungen: Menschenleben länger, traditionelleFamilienstrukturen än<strong>de</strong>rnsich, medizinischeTechnologien entwickelnsich weiter und sind kostenintensiv,BürgerInnen stellenals ’KundInnen’ neue Ansprüche.Auf einer Tagungsoll vom 17. - 19. März inBerlin diskutiert wer<strong>de</strong>n, wieeinzelne Staaten auf <strong>de</strong>mWissen und Erfahrung an<strong>de</strong>reraufbauen können, und wosich unterschiedliche Systemean gemeinsame Herausfor<strong>de</strong>rungenanpassen können.Infos: Evangelische A-ka<strong>de</strong>mie zu Berlinwww.eaberlin.<strong>de</strong>___________Bildungsangebot <strong>de</strong>s DBfKfür <strong>2006</strong>Eine Übersicht verschie<strong>de</strong>nerFort- und Weiterbildungen<strong>de</strong>s Deutschen Berufsverban<strong>de</strong>sfür Pflegeberufe fin<strong>de</strong>nSie unter:www.dbfk.<strong>de</strong>/news/termine.htmDiese können Sie nach verschie<strong>de</strong>nenKriterien (Datum,Ort, Thema, Region) sortieren,um so einen besserenÜberblick zu erhalten.___________Zwei von „50 Tipps für die Angehörigenarbeit in <strong>de</strong>r Altenpflege“Die neue Reihe Pflege Leichtaus <strong>de</strong>m Brigitte Kunz Verlaghilft mit maßgeschnei<strong>de</strong>rter Information.Sie bietet aktuellesFachwissen in kompakter Formzu einem attraktiven Preis.DieBücher richten sich an Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>und Praktiker und erläuternaktuelle Themen in prägnanter und kompakterForm.Um Ihnen die neue Reihe vorzustellen,haben wir in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n letzten <strong>Pflegebrief</strong>en einzelneAbschnitte aus Jutta Königs Buch zur Sturzproblematikabgedruckt. Wir setzen die Vorstellungmit einem Buch zum Thema Angehörigenarbeit fort.Die neue Reihe „Pflege Leicht“____________________________4. Tipp: Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Angehörigenarbeit erkennenMenschen leben meist in Familien zusammen, zunächstin <strong>de</strong>r Ursprungsfamilie, später oft in <strong>de</strong>rselbst gewählten Partnerschaft, mit o<strong>de</strong>r ohne eigeneKin<strong>de</strong>r. Die Ursprungsfamilie hat die Menschenin <strong>de</strong>r Regel geprägt und die Weichen für ihre späterePersönlichkeitsentwicklung gestellt. In <strong>de</strong>r Ursprungsfamiliegibt es unterschiedliche Bezugspersonen,die bei <strong>de</strong>r Prägung <strong>de</strong>r späteren Rollen vonBe<strong>de</strong>utung sind. Auch wenn die Beziehungen zu<strong>de</strong>n Hauptbezugspersonen (in <strong>de</strong>r Regel die Eltern)nicht immer i<strong>de</strong>al und auch mit gelegentlichenSpannungen verbun<strong>de</strong>n waren, bezeichnen diemeisten Menschen ihre Kindheit als relativ glücklich.In keiner Familie herrschen nur Harmonieund Eintracht – Konflikte gehören dazu, aber auchGefühle wie Liebe, Zuneigung, Vertrauen und Geborgenheitwer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n meisten Menschen mit<strong>de</strong>m Aufwachsen in <strong>de</strong>r Ursprungsfamilie verbun<strong>de</strong>n.Auch wenn die Kindheit möglicherweise nicht beson<strong>de</strong>rsglücklich verlaufen ist, so wer<strong>de</strong>n von einigenMenschen im Laufe <strong>de</strong>s Älterwer<strong>de</strong>ns die unschönenSeiten <strong>de</strong>r Jugend verdrängt und die schönenSeiten zunehmend glorifiziert. Es gibt natürlichauch umgekehrte Entwicklungen. Das Geborgenheitsgefühlwird am intensivsten in <strong>de</strong>r Kindheit inVerbindung mit <strong>de</strong>n wichtigsten Bezugspersonengeprägt. Später, bei Gründung einer eigenen Familie,muss sich <strong>de</strong>r nun erwachsene Mensch das Geborgenheitsgefühlselber schaffen. Mit zunehmen<strong>de</strong>rEigenverantwortung wachsen aber auch dieSchattenseiten und Probleme <strong>de</strong>s Lebens, die esnun selbstständig und meist ohne nachhaltige Hilfe<strong>de</strong>r Bezugs-personen aus <strong>de</strong>r Ursprungsfamilie zumeistern gilt.Das Gefühl <strong>de</strong>r Geborgenheit wird später oftmalsgeringer als in <strong>de</strong>r Kindheit erlebt, da das unbekümmerteLeben, unter Abschirmung vor Problemendurch die Bezugspersonen in <strong>de</strong>r Ursprungsfamilie,nicht mehr funktioniert.Somit kann es sein,dass die Kin<strong>de</strong>r von alt gewor<strong>de</strong>nen und pflegebedürftigenMenschen ein intensives Geborgenheitsgefühlmit <strong>de</strong>m pflegebedürftigen Elternteil verbin<strong>de</strong>nund mit <strong>de</strong>r jetzigen Situation, einen zum Teilhilflosen und pflegebedürftigen Menschen vorzufin<strong>de</strong>n,große Probleme haben. Die fürsorglicheund Geborgenheit geben<strong>de</strong> Bezugs- und Respektspersonkann ihre Rolle nicht mehr wahrnehmen.Mit diesem Ratgeber sollen allen Mitarbeitern,die in <strong>de</strong>r Pflege und Betreuung alter Menschenbeschäftigt sind,Tipps und Hinweise an dieHand gegeben wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n konstruktivenund vertrauensvollen Umgang mit <strong>de</strong>nAngehörigen von pflegebedürftigen Seniorenerleichtern können:Tilman Leptihn: 50 Tipps für dieAngehörigenarbeit in <strong>de</strong>r AltenpflegeBrigitte Kunz Verlag, Pflege Leicht2005. 64 Seiten, ISBN 3-89993-429-6 / € 9,90Hier fin<strong>de</strong>n Sie die komplette Inhaltsübersicht <strong>de</strong>sBuches.Die geben<strong>de</strong> Rolle <strong>de</strong>s Vaters o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mutterwan<strong>de</strong>lt sich zu einer nehmen<strong>de</strong>n und von Hilflosigkeitgeprägten Rolle, die fast einem Rollentauschgleichkommt. Den Kin<strong>de</strong>rn als Angehörigekommt nun zunehmend die »Helfer- und Beschützerrolle«zu – die pflegebedürftigen Elterngeraten verstärkt in eine Hilfsbedürftigkeit undAbhängigkeit. Mit diesem Rollenwechsel kommenviele Beteiligte, insbeson<strong>de</strong>re die Kin<strong>de</strong>r,nicht zu Recht – ansehen zu müssen, wie aus <strong>de</strong>nvitalen Respektspersonen von einst oftmals hilfsbedürftige»Pflegefälle« wer<strong>de</strong>n, bereitet vielenAngehörigen große Probleme. Es ist Aufgabe<strong>de</strong>r Mitarbeiter, die Rollenkonflikte, in die Angehörigegeraten können, zu erkennen und sensibelzu thematisieren, wenn die Angehörigen sichhilfesuchend an sie wen<strong>de</strong>n.• Es ist nicht Aufgabe <strong>de</strong>r Mitarbeiter, an <strong>de</strong>rPersönlichkeitsentwicklung eines Bewohnerso<strong>de</strong>r Angehörigen »herumzu<strong>de</strong>uteln« o<strong>de</strong>r siezu interpretieren. Sie haben die Menschen sozu akzeptieren, wie sie sind und mit ihnen unbefangenumzugehen. Gespräche zur Persönlichkeitsentwicklungo<strong>de</strong>r zu Auffälligkeitenhaben intimen Charakter und sind im Sinne <strong>de</strong>rPersönlichkeitsrechte <strong>de</strong>s Bewohners nichtAufgabe <strong>de</strong>r Mitarbeiter.• Sollten Mitarbeiter durch <strong>de</strong>n Bewohner selbsto<strong>de</strong>r durch seine Angehörigen in Gesprächehinsichtlich <strong>de</strong>r Persönlichkeitsentwicklungverwickelt wer<strong>de</strong>n, so haben die Mitarbeiter Interpretationen,Wertungen o<strong>de</strong>r gar Beeinflussungsversuchezu unterlassen. Mitarbeiternehmen solche Informationen zur Kenntnis undverhalten sich neutral. In <strong>de</strong>r Pflege- undBetreuungsarbeit wird nicht an <strong>de</strong>r Biografie<strong>de</strong>s Betroffenen gearbeitet, son<strong>de</strong>rn nur mit <strong>de</strong>rBiografie.• Angehörige, die im Umgang mit <strong>de</strong>m PflegebedürftigenProbleme haben, wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>nMitarbeitern beraten. Die Beratung bezieht sichaber nur auf krankheitsbedingte Verhaltensauffälligkeiten,die mit professionellen Interventionenbeeinflussbar sind (z. B. bei Demenzkrankheiten).Beratungen die schon fast familientherapeutischeAusmaße annehmen, s indnicht Aufgabe <strong>de</strong>r Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Altenhilfe,son<strong>de</strong>rn sollten <strong>de</strong>n Psychotherapeuten überlassenwer<strong>de</strong>n.[weiter auf Seite 6]- 5 -

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