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Juli 2008 - Fritz Kuhn MdB

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Uschi EidMitglied Auswärtiger AusschussDer Welternährungsgipfel in Rom: Außer Spesennichts gewesen?!Seite 8Anfang Juni fand in Rom der Welternährungsgipfel statt.Leider ohne konkrete Ergebnisse hinsichtlich der langfristigenBekämpfung von Unterernährung und Hunger.Selbstverständlich war dieser Gipfel notwendig, weil sichder Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln dramatischzuspitzt und sich der Hunger in der Welt verschärft. Doches ist sehr ärgerlich, dass in Rom Entscheidungsträgerzusammenkamen, denen der politische Wille fehlte, dasumzusetzen, was sie auf Dutzenden von Gipfeln und besonderseindrucksvoll bei der Milleniumsversammlung inNew York im Jahr 2000 bereits beschlossen hatten.Geradezu aberwitzig war die Teilnahme des simbabwischenPräsidenten Robert Mugabe, der sein Land so ruinierthat, dass es sich nicht mehr selbst ernähren kann,obwohl es früher Lebensmittel in das ganze südlicheAfrika exportierte.Die Ergebnisse des Gipfels sind enttäuschend: Es wurdennur wenige Sofortmaßnahmen verabschiedet, dagegenviele in der Vergangenheit angekündigten Verpflichtungenlediglich bekräftigt. Seit Jahren habe ich mich fürlangfristige strukturbildende Maßnahmen eingesetzt:Stärkung der Agrarforschung, Verbesserung der ländlichenInfrastruktur (Ausbau der Transportwege und derMarktplätze), Verringerung von Verlusten durch verbesserteLagerhaltung, Züchtung von ertragreichen Sorten,wie es beispielsweise mit dem Nerika-Reis in Westafrikagelungen ist. Dringend müssen Anbauflächen ausgeweitetwerden – Tansania z.B. bewirtschaftet nur 6% seinerlandwirtschaftlichen Nutzfläche – und Eigentumsverhältnisseim Rahmen von Landreformen geklärt werden.Die Produktion von Biotreibstoffen führt trotzgegenteiliger Behauptungen nicht zwingend zur Verschlechterungder weltweiten Ernährungslage.Der Anbau entsprechender Pflanzen kann auch für Kleinbauerngroße Chancen bieten, wenn er nicht in Konkurrenzzur Nahrungsmittelproduktion tritt – dies zeigtenauch Referenten bei der Tagung des LAK Internationalsin Stuttgart. Die Jatrophapflanze z.B., und ihre Früchte –bei uns bekannt als „Purgiernuß“ – erfüllt dieses Kriterium,denn dieses Wolfsmilchgewächs gedeiht in Trockensavannen,wo sonst nichts wächst. Sie ist nicht nur einhochwertiger Grundstoff für die Energieproduktion, sondernträgt auch dazu bei, die Ausdehnung von Wüsten zubegrenzen.Besonders ärgerlich ist, dass die Entwicklungsministerinam lautesten die heutige Notlage beklagt, sie es aberwar, die – trotz heftigsten Widerstand meinerseits alsStaatssekretärin – die Mittel für die landwirtschaftlicheEntwicklung und Agrarforschung massiv gekürzt hat.Ungewöhnliche Koalition: Grüne und Liberaleschlagen Uschi Eid gemeinsam alsKandidatin der Opposition für den Rundfunkratder Deutschen Welle vorDie Deutsche Welle ist das Deutsche Auslandsradioschlechthin – alle, die ins Ausland reisen, kennen sie.Aber nicht nur Urlauber hören sie, sondern auch Menschen,die nur Amharisch, Kisuaheli, Arabisch oder Spanischsprechen. Sie ist sozusagen die Stimme Deutschlandsin der Welt. Deswegen ist es nicht unerheblich, werim Rundfunkrat sitzt, der aus 17 ehrenamtlichen Mitgliedernaus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft besteht undüber die Einhaltung der Programmgrundsätze wacht. Ausder Politik sind derzeit ausschließlich Mitglieder vonCDU/CSU und SPD vertreten.Südwest Grün | <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong>

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