E-Mail: Pastoralbuero@sebelidus.de - Katholischer ...

weil die Kinder mich dazu zwingen,
nochmal nachzudenken. Ich erlebe
oft, dass es möglich mit ihnen ist,
Theologie zu betreiben. Daher
macht es mir Spaß, in einer Katechese
auch mal schwierigere Themen zu
behandeln, aber diese so rüberzubringen,
dass die Kinder (und
vielleicht auch mancher Erwachsene)
sie besser verstehen. Zugeben
muss ich auch, dass es mir sehr viel
Spaß macht, mit dem Mikro bei der
Katechese durch die Kirche zu laufen
und möglichst viele einzubinden.
Das mag damit zu tun haben, dass
für mich Predigt auch immer etwas
Unterhaltung sein darf.
Ein Zweites, das mir viel Freude
macht, ist die Vorbereitung von
Predigten. Als Predigerbruder, so
nennt man auch die Dominikaner, ist
es mir ein Herzensanliegen, verständlich
und lebensnah und
zugleich theologisch verantwortet
zu predigen. Es ist ein wunderschönes
Gefühl, wenn der Bibeltext, der
auf den ersten Blick entweder
ausgelutscht oder nichtssagend auf
mich wirkt, zu sprechen beginnt. Vor
jeder Predigt durchbete und
durchdenke ich die Texte. Jedes Mal
erschließen sich mir Aspekte, die ich
vorher noch nicht kannte. Manchmal
erlebe ich nach einer Predigt,
dass sich das ereignet, was ich
vorher mit vielen Worten verkündigt,
aber selber vielleicht noch nicht
so ganz geglaubt habe. Manchmal
geht mir erst später ein Licht auf und
ich erkenne, was das Gepredigte für
mich selber und mein Leben
bedeutet. Jeder, der das Predigen
wagt, bleibt nämlich Hörer von
Gottes Wort.
Ein dritter Punkt, der mir Freude
bereitet, ist die Arbeit mit unserem
Pastoralteam. Wir sind sehr verschieden
und jede und jeder hat
eigene Schwerpunkte. Mit manchem
davon komme ich gut klar, mit
anderem weniger. Die Unterschiedlichkeit
der Charaktere und theologischen
Prägungen kann manchmal
anstrengend sein, oft aber erlebe ich
das als Bereicherung. Etwas ist ja
nicht deswegen gleich schlecht, nur
weil ich es anders sehe oder anders
machen würde.
Die Situation unseres Seelsorgebereiches,
der in vielen Punkten noch
enger zusammenwachsen muss, ist
für niemanden einfach. Es bedeutet
für alle – Gemeinde und SeelsorgerInnen
– ein Umdenken und eine
was mich hier freut 5
Umstellung in der Arbeit. Aber trotz
der Unterschiedlichkeit erlebe ich,
wie wir an einem Strang ziehen und
uns bemühen, allen nach Möglichkeit
gerecht zu werden. Klar, dass es
da manchmal Spannungen gibt.
Aber insgesamt erlebe ich ein gutes
„Betriebsklima“, in dem es sich gut
arbeiten lässt und in dem wir trotz
der vielen Arbeit oft auch mal
herzlich lachen können. Ich würde
mich freuen, das auch in meinen
zukünftigen Gemeinden erleben zu
dürfen.
Ich glaube jetzt schon sagen zu
können, dass die Zeit im Sebelidus
für mein weiteres Tun prägend sein
wird. Darüber freue ich mich sehr,
denn diese Prägung ist durchweg
positiv und andere werden später
auf alle Fälle von dem, was ich mit
Ihnen erlebt habe, profitieren.
Frater Frank
Rainer Sturm@pixelio.de