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Heft 51999SONNENBLUMEEin Journal für Schule und <strong>Schulgarten</strong>Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○2Am 13. Juni 1998 wurden die Siegerprojektedes 3. Sächsischen <strong>Schulgarten</strong>wettbewerbesausgezeichnet. Als Preis erhielten die Schulenje 5000 DM zur Finanzierung einer Reise zuden 13. Mainauer Jugendspielen auf der InselMainau. Die vielfältigen Eindrücke hielten diebegeistert wieder nach Sachsen Heimgekehrtenin kleinen Texten fest.Inhalt:Abschluss des 3. Sächsischen <strong>Schulgarten</strong>wettbewerbes –Reiseimpressionen der Landessieger von der Insel Mainau○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○Grundschule undFörderschule (L)in Waldheim„Als glückliche Landessiegerbegannenwir mit den Reisevorbereitungen.Unter den Gewinnerneines Wissenstotosmit Fragenzur Umweltlosten wir dieneun Grundschülerund drei Schüler der Förderschule aus, diedie Auszeichnungsreise antreten konnten.“Schulleiterin Frau BrandLehrerin Frau Gierich„Bei der Fahrt über den Bodensee betrachtetenwir die eindrucksvolle Umgebung. Am19.04.1999 langten wir an unserem Reisezielan. Ein Turm, der sich schon von weitemsichtbar in unseren Weg gestellt hatte, wurdefür fünf Tage unser Zuhause.Die Sonne hatte es wohl so gewollt, dass wirunseren aufregendsten Tag bei schönstemWetter auf der Mainauinsel genießen konnten.Die Begeisterung kann man nicht in Wortefassen, sondern man muss es erlebthaben. Wir konnten viele Ideen und Anregungenfür die eigene Arbeit an unserer Schulesammeln.“Schüler Kristin Elborg, Maik Gierich,Tom Graeber, Karla Gutschow, Julia Möbius,Christian Petermann, Gunar Schreiber,Anna Tobias, Anne WagenbachFörderschule (G) in Torgau„Für unsere Gruppe von sechs Schülerinnenund zwei Begleitpersonen wurde die Fahrtnach Konstanz zu einer bewussten Erlebnisreise.Schneebedeckte Landschaften in derFerne, fingerdicke Hagelkörner unter zwei ne-Abschluss des 3. Sächsischen <strong>Schulgarten</strong>wettbewerbes – Reiseimpressionen der Landessieger von der Insel Mainau 2 – 3Schulgärten bekommen Öffentlichkeit 4 – 5Nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft 6 – 7Bewusster Umgang mit Erde und Leben – <strong>Schulgarten</strong>unterricht am Gymnasium Luisenstift Radebeul 8 – 9Frosch Kuno und die Teichmühle Großhartmannsdorf 10 – 11Vorstellung: Kalender „Natur erleben durch das ganze Jahr“ 12 – 13Von Bienen und jungen Imkern 14 – 15Ein sächsischer „Motor“ der <strong>Schulgarten</strong>bewegung: Siegfried Golbs – Kleingärtner mit Leib und Seele 16


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○beneinander aufleuchtenden Regenbogenund kräftige Regengüsse bildeten die Kulissefür einen Gang durch die Jahreszeiten. ImSonnenschein betraten wir am 22. April 1999die Insel der Fee, wie Corinna die BlumeninselMainau liebevoll nannte.Inmitten vieler fremder Menschen sich nichtängstlich zu bewegen und sicher und freudvollunser Programm darzubieten, war füruns eine großartige Erfahrung. Kraft dazuschöpften wir aus dem Wissen, in den letztenJahren einen Klassenraum im Grünen zumLernen in der Natur und zum Begreifen mitallen Sinnen geschaffen zu haben. Wir hattendabei gelernt, Natur bewusst zu erleben unduns daran zu erfreuen.In unserem Programm besangen wir die Sonne,den Regen und den Wind. Gemeinsam mit denTeilnehmenden anderer Gruppen entfaltetenunter unserer gärtnerischen Anleitung symbolischviele bunte Blumen-Kinder ihre Blätter.An den vielen interessanten Stationen derMainauer Jugendspiele sollten wir beweisen,was wir in unserem Garten-, Natur- und Umweltunterrichtgelernt hatten. Beim Pikieren,Umtopfen, Gestalten einer Umweltwandzeitungund eines Blumengestecks und dem Zusammensetzeneines Riesenpuzzles hattenwir gemeinsam viel Spaß.Aufregend war unser Besuch im Schmetterlingshaus.Auf welche Märchenblume würdesich einer der riesigen Schmetterlinge setzen?Minutenlang standen wir still und bewegungslosinmitten des farbenfrohen Schwirrens.Im Umgang mit Natur lässt sich innereRuhe gewinnen. Ganz anders tönte es imPalmenhaus, wo während der Abschlussveranstaltungder Jugendspiele um uns die Papageienkreischten. Ob unser getöpferter Blumentopfmit dem Trockengesteck bei derFrank Meier (4a) überreicht die Geschenke unsererSchule an die Gräfin Sonja.Gräfin Sonja Bernadotte einen Ehrenplatz bekommenwird, so wie die von der Fee überreichteGlückwunschkarte bei den Kindernunserer Schule?“Lehrerinnen Frau Bothendorf und Frau NitzscheGrundschule „Am Richard-Wagner-Park“ (Umweltschule) in Werdau„Sieben Schülerinnen und Schüler unsererSchule nahmen an der Reise zur Mainauinselteil. Ein unvergessliches Erlebnis war die Auszeichnungsveranstaltunganlässlich der MainauerJugendfestspiele. Als erste Gruppe wurdeunsere Schule von der Gräfin Sonja Bernadotteaufgerufen. Wir übergaben ihr Geschenke unsererSchule und bedankten uns für denEmpfang mit einem Lied.“Lehrerin Frau Schmidt3„Der eigentliche Höhepunkt unseres Aufenthaltesauf der Blumeninsel war ein Wissenswettbewerbzwischen verschiedenen Schulen.Einzelne Etappen eines Parcours, durchwelchen uns ein Förster und eine Försterinführten, mussten wir meistern. Viele Punktesammelten wir bei den Stationen Anpirschen,Vogelstimmen nachahmen und Erkennen vonTierabdrücken. Über die Goldammer, den Vogeldes Jahres, haben wir auch gut Bescheidgewusst.“ Schülerin Natalie Kubiessa„Es hat mir gut gefallen. Auch, dass wir unsKonstanz und Meersburg anschauen konnten,fand ich toll. Um es zusammenzufassen: Einmalder Gräfin Sonja die Hand zu schütteln,war die Reise wert.“ Schüler Manuel SchlundDieses PrachtexemplarvonSonnenblumewurde aus einemKern gezogen, der ausVogelfutter stammte.Mitte August hattedie Pflanze eine Höhevon 4 Meternerreicht.Fabian Richter ausRadebeul hat diesesBild eingesandt.


Sl○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○4Schulgärten bekommen ÖffentlichkeitDie Umwelt erfahren und bewahren –Nachhaltige Entwicklung in Schulen und außerschulischen EinrichtungenAm 8. Juli 1999 fanden in Dresden die 2. SächsischenSchulischen Umweltgespräche statt.Ein Workshop „Regeneration von Land undLandwirtschaft“ widmete sich besonders dem<strong>Schulgarten</strong>.In einem Beitrag zur Gestaltung von Schulgeländeund Schule betonten Anne Keßnerund Steffen Wittkowske (TU Dresden) dieemotionale Wirksamkeit und die pädagogischeBedeutung von Gärten, insbesondereSchulgärten. Der <strong>Schulgarten</strong> mit seiner Wirkungnicht nur auf das Schulgelände, sonderndas urbane Umfeld überhaupt, bietet sich zurUmsetzung der Forderung nach Öffnung derSchulen geradezu an. Demnach lassen sichdrei Hauptfunktionen des Schulgeländesmit integriertem <strong>Schulgarten</strong> darstellen:n·gubecSghmuululumöffentlichehgFreiflächeceEine so genutzte Schulumgebung greift in mehrereHandlungsbereiche hinein und wirkt auf– sozial-kommunikativer Ebene;– umwelterzieherischer Ebene sowie– stadtökologischer/stadtplanerischer Ebene.bungSCHULEUnterrichtsraumAufenthaltsundPausenraum·g·nSucbhuumgeDie Gestaltung von Schule mit ihren BereichenSchulaußenraum und <strong>Schulgarten</strong> ist politischeund pädagogische Aufgabe zugleich und kannals Anknüpfung und Konkretisierung von Forderungenfür eine „Bildungspolitik der Zukunft“(Gerhard de Haan) verstanden werden.Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamenin den Gesprächsrunden zu folgendenErgebnissen:n Schulgärten sind „Aushängeschilder“der Schulen und des in ihnen gelebtenpädagogischen Konzeptes.n Schulgärten bestimmen wesentlichdie Qualität des Lernortes Schule.n Schulgärten bieten Möglichkeiten, aufdie Gestaltung des lokalen LebensEinfluss zu nehmen.n Schulgärten und Schulgelände zu gestalten,ist öffentliche Aufgabe. EineZusammenarbeit mit den Institutionender jeweiligen Kommunen (wiez.B. Grünflächenamt, Schulverwaltungsamt)ist zu verstärken. Diesbezüglichist „Aufklärungsarbeit“ notwendig.Schulgärten und Schulgelände werden in großerVielfalt, und somit leider auch beliebig, inden Unterricht einbezogen. Grundsätzlich mussdie Schaffung gesetzlicher Grundlagen undRahmenbedingungen für den Unterricht im<strong>Schulgarten</strong> jedoch eine zentrale Aufgabe sein.Nicht nur für die sächsische Grundschule(und hier besonders vor dem Hintergrund derstrukturellen Neuordnung des Unterrichts imFach Heimatkunde/Sachunterricht) stellt sichdie Frage nach der Einbeziehung des <strong>Schulgarten</strong>sin das Curriculum. Schulgärten undSchulgelände können auch zukunftsorientierteBestandteile in den pädagogischen Konzeptensächsischer Mittelschulen und Gymnasiensein. Planung, Gestaltung und Nutzung derGärten über Schulprojekte hinaus und Einbeziehungin den Fächerkanon (vielleicht alsAlternative zum Fach Werken) erscheint pädagogischsinnvoll und modern. Zukunftsfähigkeitder Schule könnte sich beispielsweise inder Ausarbeitung von Lehrplänen für ein Unterrichtsfach„Umgehen mit Natur“ für dieOrientierungsstufe zeigen.


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○„Wurzeln, Entwicklungen und Perspektiven derSchulgärten und des <strong>Schulgarten</strong>unterrichts in Deutschland“5Plan des Schulgeländes96. GrundschuleDresdenAus dem Gesprächskreis heraus könnte eineInitiative zur inhaltlichen Ausgestaltung und zurFestschreibung verschiedener im <strong>Schulgarten</strong>umsetzbarer Lerninhalte mit deutlicher Herausstellungder Bedeutung dieses Lernortes entstehen.Folgende Schritte erscheinen notwendig:1. Verankerung des Lernortes <strong>Schulgarten</strong> in einemeigenen Lernfeld als separates Fach/inden Fächern aller Schularten und Schulstufen,2. Formulierung von Inhalten und Zielen diesesLernfeldes,3. Einbringung der Vorschläge in künftigeLehrpläne,4. Prüfung von Fachalternativen in der Stundentafelder Orientierungsstufe.Zu diesem Thema trafen sich am 25./ 26. Juni1999 Wissenschaftler, Studenten und Lehrer auszahlreichen Bundesländern zur 3. Forschungstagungder Arbeitsgemeinschaft „<strong>Schulgarten</strong>unterricht“der Gesellschaft für Didaktik desSachunterrichts (GDSU) in den FranckeschenStiftungen in Halle/Saale (Sachsen-Anhalt).In allen Vorträgen wurde Ursprüngen undEntwicklungswegen nachgespürt und Perspektivendes <strong>Schulgarten</strong>s aufgezeigt. DieThemen umfassten die Definition des <strong>Schulgarten</strong>begriffs,die Notwendigkeit der Schaffungeines ökologischen Bewusstseins, dargestelltanhand der historischen Entwicklungdes <strong>Schulgarten</strong>s, die Lehreraus- und -weiterbildungim Bereich <strong>Schulgarten</strong> in der Praxissowie die Bedeutung der Wiederentdeckungder Sinne im <strong>Schulgarten</strong>.In der gegenwärtigen Schul- und Hochschulpraxisdeutet sich eine positive Entwicklungim Herangehen an die Bildungsnotwendigkeitim <strong>Schulgarten</strong> an. Diese Tendenz musspersonell und institutionell gebündelt undgestärkt werden. Exemplarisches körperundsinngebundenes Lernen unter einemKonzept kategorialer Bildung in denSchulgärten, aber auch lernortbezogene praxisnahe<strong>Schulgarten</strong>ausbildung an den Universitätenkönnten Schritte einer solchenEntwicklung sein.Die Teilnehmer erachteten weitere Untersuchungendes „Lernortes <strong>Schulgarten</strong> undSchulgelände“ unter Berücksichtigung vonErfahrungen aus allen Bundesländern sowieweiteren europäischen Ländern für notwendig.Die Erarbeitung curricularer Zielstellungenund Inhalte bedarf einer so weit orientiertenGrundlage.Die <strong>Schulgarten</strong>wettbewerbe auf Landessebeneder letzten Jahre stellen sich den Teilnehmendenals Ergebnis, Ziel und vor allem als Wegzur Verstärkung der Öffentlichkeitswirksamkeit,der Sensibilisierung von Kindern, Heranwachsenden,Eltern und Politikern für mögliche„Wege zur Naturerziehung“ dar.Schulgärten und das Lehren und Lernen in ihnenbedürfen jedoch einer noch stärkerenUnterstützung und Lobby. Dazu müssen Lernmöglichkeitenund Bildungsprinzipien sowiepraxisbezogene Unterrichtskonzepte weiterentwickelt, transparent dargestellt und auf allenEbenen zugänglich gemacht werden. Eineintensive Zusammenarbeit zwischen Schule,zuständigen Ministerien, Lehreraus- und-fortbildungseinrichtungen und Medienist erwünscht. Die 4. Forschungstagungder Arbeitsgemeinschaft„<strong>Schulgarten</strong>unterricht“ wird imJahr 2001 in der HochschulstadtPotsdam (Brandenburg), diedann auch Stadt der nächstenBundesgartenschauist, stattfinden.


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○6Nachwachsende Rohstoffeaus der LandwirtschaftWas haben Zahnpasta, Kopierpapier, Waschmittelund kompostierbares Geschirr gemeinsam?Bei ihrer Herstellung findet StärkeVerwendung, die durch den Anbau von Kartoffeln,Weizen und Körnermais auf einheimischenFeldern erzeugt wurde. Die Verwendungvon pflanzlichen Produkten in der Industrie– also als nachwachsender Rohstoff –nimmt traditionell einen sehr großen Umfangein, ohne dass dies allgemein bekannt ist. Sowerden in Deutschland bereits über 40% dererzeugten Stärke für die Herstellung technischerProdukte verwendet. Durch die intensiveForschung an neuen Verwertungsmöglichkeiten,deren Erschließung gerade erst begonnenhat, und die Einbeziehung neuer Kulturartenmit diesbezüglich interessanten Inhaltsstoffenbietet sich heute eine äußerst breite Palettefür den Anbau und die industrielle Verwertungan. Während derzeit vor allem Raps und Stärkeliefernde Pflanzen dominieren, wird eineweitere Bereicherung der Produktpalette erwartet.Im Gartenbaubereich ist insbesondere diebiologische Abbaubarkeit der Produkte ausnachwachsenden Rohstoffen von hohemWert, so dass hier zahlreiche Anwendungsmöglichkeitenbestehen. Diese reichen vonbiologisch abbaubaren Anzuchttöpfen, Mulchmaterialien(Matten, Vliese, Folien) über KraftundSchmierstoffe auf pflanzlicher Basis biszur Beheizung von Gewächshäusern mitBiomasseheizungen (Stroh, Restholz). AllePflanzenarten sind auch im <strong>Schulgarten</strong> kultivierbar,so dass der direkte Zusammenhangzwischen dem Anbau der landwirtschaftlichenRohstoffe undihrer Verwendungauch dort anschaulichdargestellt werdenkönnte.Stoffliche Verwertung nachwachsender Rohstoffe (Auswahl)ARTENPRODUKTEÖle und Fette Biomasse Stärke Zucker Fasern Pharmazeutika,Duft-, FarbstoffeRaps, Leindotter,Öllein, Krambe,Sonnenblume,Koriander, Senf,DrachenkopfSchmiermittel,Farben, Lacke,Linoleum,Tenside,Wachse,Kraftstoffe,Weichmacher,KosmetikaWaldrestholz,Stroh,Miscanthus(Chinaschilf)Dämmstoffe,Bauplatten,Verpackungen,Bindemittel,Spezialpapier,Pappe,ZelluoidKartoffel,Weizen,Mais,ErbsePapier, Pappe,biologisch abbaubareKunststoffe,Klebstoffe,Baustoffe,Folien, Tenside,Pharmazeutika,KosmetikaZuckerrübe,Topinambur,Zichorie,ZuckerhirseKlebstoffe,Kunststoffe,Vitamine,Zitronensäure,Pharmazeutika,Lösungsmittel,KosmetikaFaserlein (Flachs),Hanf,FasernesselGarne, Seile,Textilien, Vliese,Formpressteile,Geotextilien,Dämm- und Verbundwerkstoffe,AsbestersatzKamille, Salbei,Pfefferminze,Johanniskraut,Resede, Goldrute,Krapp, WaidArzneimittel,Duft- und Aromastoffe,Extrakte,Abwehrstoffegegen Schädlinge,Farben,Holzschutzmittel


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○Energetische Verwertung nachwachsender Rohstoffe (Auswahl)Feste Biobrennstoffeein- und mehrjährigePflanzenGrasarten, Miscanthus,Getreideganzpflanzen,Pappel,WeideorganischeReststoffeunbehandeltesIndustrieholz,Waldrestholz,StrohGasförmigeBiobrennstoffeFlüssige BiobrennstoffeBiogas Öl EthanolGülle, Reststoffeaus Landwirtschaftund anderen WirtschaftsbereichenRaps,SonnenblumeKartoffel,Zuckerrübe,Holz7Das steigende Interesse ist auf die vielfältigenVorteile zurückzuführen, die mit der Verwendungnachwachsender Rohstoffe verbundensind. Hier sind mehrere Aspekte von Bedeutung:H ÖKOLOGIE– Senkung der CO 2-Emissionen (bei der Verbrennungoder Entsorgung wird nur soviel CO 2freigesetzt, wie vorher von derPflanze gespeichert wurde),– Schaffung von Stoffkreisläufen, Senkung derRest- und Abfallmengen durch Kompostierungder biologisch abbaubaren Produkte,– Senkung des Risikopotentials in ökologischsensiblen Bereichen durch den Einsatzbiologisch abbaubarer Kraft- undSchmierstoffe,– Einsparung von Verarbeitungsschritten inder Industrie durch die Nutzung der Synthesevorleistungender Natur (Öle, Fette,Stärke) u. a.;H LÄNDLICHER RAUM– Schaffung von Verarbeitungskapazitätenund Arbeitsplätzen im ländlichen Raum,– Erhaltung und Bereicherung der Kulturlandschaft(flächendeckende Landbewirtschaftung,Erhöhung der Artenvielfalt);H VERANTWORTUNG VOR KOMMENDENGENERATIONEN– Schonung der fossilen Ressourcen,– Bewahrung der Kulturlandschaft.Die derzeit oftmals noch zu geringe Nutzungdurchaus vorhandener Anwendungsmöglichkeitenist u.a. auf die lückenhafte volkswirtschaftlicheGesamtrechnung zurückzuführen,weil fossile Rohstoffe und Energieträger derzeitfast nur mit den Gewinnungs- und Aufbereitungskostenbelastet werden. ProduktbezogeneEnergie- und Ökobilanzen, die dengesamten Lebensweg eines Erzeugnisses berücksichtigen,würden hierzu die nachgewiesenenumweltschonenden Effekte nachwachsenderRohstoffe preislich stärker bewertenund somit ihre Konkurrenzfähigkeit stärken.An dieser Stelle sei auf das Lehrmaterial fürden Schulunterricht „Nachwachsende Rohstoffe– die Natur als chemische Fabrik“ derFachagentur Nachwachsende Rohstoffe verwiesen(Arbeitshefte, Video, Folien), das beimSchroedel-Verlag Hannover(Telefon 0511 – 8 38 80)gegen 10 DM Versandkosten erhältlich ist.Dr. Michael GrunertSächsische Landesanstalt für Landwirtschaft,Fachbereich Bodenkultur und Pflanzenbau,Leipzig-MöckernHaben Sie weitere Fragen zu diesem Artikelund zur Thematik Nachwachsende Rohstoffe?Wenden Sie sich bitte direkt an den Verfasserunter Telefon (03 41) 917 41 47.


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○8Als Anfang der 90er Jahre das Hausder ehemaligen Weinbergschuledem Gymnasium Luisenstift Radebeulangegliedert wurde, stand dieFrage nach der weiteren Nutzung des bestehenden<strong>Schulgarten</strong>s am Weinberghaus imRaum. Der Tradition der Gartenstadt Radebeulverpflichtet, erachteten Schüler und Lehrerdiesen neugewonnenen Lernort als einzigartigeChance für ein aktives Umgehen mitNatur. <strong>Schulgarten</strong>unterricht am Gymnasiumwurde als ein „Mosaikstein“ in einem Gesamtkonzeptzur ökologischen Erziehung undBildung erkannt.Bewusster Umgang mit Erde und Leben –<strong>Schulgarten</strong>unterricht am Gymnasium Luisenstift RadebeulAuf Antrag beim Oberschulamtwurde bereits im Schuljahr1992/93 <strong>Schulgarten</strong>unterrichtals AlternativeWerken in der 5. und6. Jahrgangsstufe angeboten.○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○Die Kinder gestalteten nach eigenen Plänenund mit Unterstützung des Bundes für Umweltund Naturschutz Deutschland (BUND)einen naturnahen Garten. Die BiologiefachleiterinFrau Wenzel übernahm die Leitungdes <strong>Schulgarten</strong>s, in dem sich z.B. hervorragendund anschaulich Inhalte des Biologieunterrichtsumsetzen lassen. Sie ist verantwortlichfür die Zusammenstellung schulinterngültiger, jahrgangsstufenspezifischer Konzeptionenzum so genannten Schulversuch <strong>Schulgarten</strong>.Der <strong>Schulgarten</strong> bietet Möglichkeiten zumUmgang mit Pflanzen und Tieren diesesNaturraumes und festigt und erweitert dasWissen und die Artenkenntnis. Themen wie„Energie“ und „Nachwachsende Rohstoffe“aber auch Bodenkunde finden Umsetzungsmöglichkeiten.Im Umgang mit und in derNatur schließen sich zudem Bereiche sozialenLernens und Zielebenen des affektiv–emotionalenLernens auf. Nicht zu unterschätzensind der ästhetische und der Erholungswert.Der <strong>Schulgarten</strong> erhöht die Vielfalt anKlein- und Kleinstlebensräumen und verbessertdamit die Qualität des Schulgeländes.Nicht zuletzt stellt der Garten im Schulgeländeeinen immer zur Verfügung stehendenUnterrichts- und Anschauungsraum dar.Momentan wird der <strong>Schulgarten</strong>unterrichtvon etwa der Hälfte aller Fünft- und Sechstklässlerbevorzugt. Die Schule möchte daherdieses Angebot auch in Zukunft sichern. EineErnennung zum Modellversuch/Modellprojektetwa in Form einer fünfjährigen Schulversuchsphaseböte den geeigneten Rahmen,um die zum Sammeln von Erfahrungen notwendigeKontinuität zu gewährleisten.


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○Eine wissenschaftliche Betreuung und Evaluierungkönnte zudem die optimale Nutzungdes <strong>Schulgarten</strong>s, eingebunden in ein Umweltbildungskonzept,verbessern. Die Schuleerachtet die Notwendigkeit einer im Lehrplanwerkfixierten Festschreibung des <strong>Schulgarten</strong>unterrichtsfür wichtig.Momentan gehen verschiedene weiterführendeSchulen, welche <strong>Schulgarten</strong>unterricht anbieten(Radebeul ist kein Einzelfall!), sehrinnovativ vor: Aus den einzelnen Fachlehrplänenwerden die Inhalte und Zielstellungenherausgegriffen, für deren Behandlung undUmsetzung sich der <strong>Schulgarten</strong> hervorragendeignet.Folgende Zielstellungen des schuleigenen Lehrplansgeben einen Einblick in den umwelterzieherischenAnsatz des Schulversuches:n Erziehung zu umweltbewusstem Handeln,n Erfassen einer lebendigen Natur,n Anlegen eines Arbeitsgartens, d.h. Aufzuchtund Pflege von Pflanzen auf selbstangelegten Beeten,n Durchführung experimenteller Naturstudienund phänologischer Beobachtungen,n Anlegen eines Biogartens mit Hecken,Kleingewässern, Steinhaufen etc.,n Erziehung zu Genauigkeit, Ausdauer undVerantwortungsbewusstsein.Die Ziele werden in verschiedensten inhaltlichenBereichen umgesetzt. Z.B. erproben dieSchüler Möglichkeiten des Artenschutzes,üben sich in der Geländegestaltung, erforschenden Nahraum in Unterrichtsgängenund dokumentieren die Ergebnisse sachgerecht.Beim Pflanzenanbau wird auf standortgerechtenAnbau, Pflege und Nutzung geachtet.Zur Finanzierung des Unternehmens <strong>Schulgarten</strong>befragt, verweist der Schulleiter HerrThomas auf die Stadt Radebeul als starkenPartner.Mir gefällt, dass am Gymnasium Luisenstiftneben dem Fach Werken als Alternative <strong>Schulgarten</strong>unterrichtangeboten wird. Ich finde dasArbeiten in der Natur toll. Außerdem erfährtman in diesem Fach viele verschiedene Dingeüber Pflanzen und Tiere. Mir macht <strong>Schulgarten</strong>auch deshalb Spaß, weil immer zwei Kinder zusammenein Beet haben, das sie auch selber pflegen müssenund für das sie verantwortlich sind. Auf unseremBeet können wir Pflanzen unserer Wahl anbauen.So baut jeder nur das an, was ihm gefällt und dasihm, wenn es reif ist, schmeckt. Selbst im Winter ist<strong>Schulgarten</strong>unterricht nicht langweilig, denn dannwerden verschiedene Experimente durchgeführt.Claudia Wittkowske,Klasse 6/4Der <strong>Schulgarten</strong> wird auch mit Haushaltsmittelnder Stadt gefördert. Damit erfährtdas Anliegen der ökologischen Erziehung öffentlicheAnerkennung und Wertschätzung.Dass sich die Suche nach Partnern außerhalbder Schule lohnt, beweist der heute lebendig9umgrünte Teich im Garten, dessenAnlage mit Unterstützung desBUND gelang.Die Produkte aus dem Gartenwerden auf dem jährlichen Schulfestverkauft. So können neue Sämereienund Pflanzgut z. T. selbsterwirtschaftet werden. Außerdemwerden Mittel aus dem Gebrauchsgegenständeetatder Schule für Anschaffungenim <strong>Schulgarten</strong> freigegeben.Nicht zu unterschätzen ist dieRolle der engagierten Eltern, die mitFachwissen und praktischer Hilfe dasProjekt begleiten.Mit ihrem Konzept einer „ÖkologischenErziehung“, den Projekten und Aktivitätenwirkten Schüler und Lehrer in den vergangenenJahren über die Schulmauern hinaus in denOrt und sein Umland hinein. Der <strong>Schulgarten</strong>direkt hinter dem Haus stellt in diesem Konzeptfür das Gymnasium Luisenstift einen unverzichtbaren,Kontinuität sichernden Lernort dar.


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○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○reizvoll und artenreich. Die Teichmühle wirdvon engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternbewirtschaftet, die sich die Arbeit indrei Bereichen teilen. Es gibt die mobile Jugendberatung,die Leitung des Hauses mit allerVerwaltungsarbeit, den offenen Kinder- undJugendbereich sowie den Übernachtungsbereichmit Küche und Wirtschaftsteil. Trägerdes Hauses ist der „Verein für soziale Dienste,Jugendarbeit und Beratung e.V.“. In den vergangenenJahren konnten einige Jugendlicheüber Stellen im „Freiwilligen ökologischen Jahr“und ein Zivildienstleistender mitarbeiten.Maria sitzt auf dem Steg des Tümpels und beobachteteine Libelle, als hinter ihr eine Stimmesagt: „Guten Tag!“ Sie schaut auf und blickt mittenin einen blonden Bart mit zwei Augen undlachendem Mund. „Ich bin Mario und begleitealle Besucher der Teichmühle auf ihren Erkundungsgängen.“Maria wundert sich: „Machstdu das den ganzen Tag?“ „Nein, natürlich gibtshier noch viel mehr zu tun. Die Kinder- und JugendfreizeitstätteTEICHMÜHLE will eine SchauundBegegnungstätte sein. In der Tat finden hiertäglich Begegnungen statt zwischen Menschund Mensch, Mensch und Tier, Mensch undPflanze.“ „So wie ich gerade die Libelle undden Kuno getroffen habe?“ fragt Maria nach.„Ja, genau so.“Maria holt Stift und Papier hervor: „Dasmuss ich mir mitschreiben.“ Mario erklärtihr die vielen Möglichkeiten, die eine Schulklassenutzen kann, um erholsame undeindrucksvolle ereignisreiche Tage zu erleben.Am Ende liest er Marias Zettel undmeint: „Prima! Du hast alles notiert. Dusolltest noch wissen, dass wir einen großenLagerfeuerplatz haben“. „Oh ja, dasklingt wirklich nach Gemütlichkeit.Aber wie kann meine Klasse nun hierherkommen?“ Mario meint: „Wer imJahr 2000 einige Tage hier verbringenwill, sollte sich schnell bei uns anmelden.“„Vielen Dank für die Auskünfte.Vielleicht bis bald!“ verabschiedetsich Maria. „Machs gut,Maria“ sagt Mario.11Aus dem Tümpel ertönt lautes Quaken. Mariaruft: „Auf Wiedersehen Kuno. Ich hoffe, ich sehedich bald wieder. Dann stell ich dir meine Mitschülervor.“Themenorientierte Projektangebotein der TeichmühleWASSER: „Wo lebt Frosch Kuno“ (Klasse 1-4)„Reise eines Regentropfens“ (Klasse 1-4)„Wasser ist Leben“ (ab Klasse 5)WALD: „Allerlei Wald“ (Klasse 1-4)GARTEN: Garten der Sinne „Alle von Sinnen“ (ab Kl. 5)ERNÄHRUNG: „Mahlzeit, Rülps & Co.“ (ab Klasse 3)„Brotbacken im Lehmbackofen“ (für Großeund Kleine)AUSSERDEM: „Sehnsucht“ (ab Klasse 6)„Mr. Unrat“ (Klasse 1-4)DAS KANN MAN AM NACHMITTAG MACHEN:– Schminknachmittag– Drehen von Videos– Steine schleifen und Speckstein bearbeiten– Jiu-Jiutsu- Kampfsport– Die Sterngucker (Astronomie)– Seidenmalerei und Gestaltung mit Ölkreide– Tischtennis, Volleyball, Fußball– Papier schöpfen und Flechten mit Peddigrohr– Gestalten mit Naturmaterialien– Heißwachsmalerei (das heißt Encaustic)– Kindertanz, Aerobic, SingenMario erklärtBlattkrankheitenZehntel 56 · 09618 GroßhartmannsdorfTel. (03 73 29) 8 20 · Fax (03 73 29) 8 20


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○12Vorstellung: Kalender„Natur erleben durch das ganze Jahr“Die Aachener Naturpädagogin Ursula Wawraentwickelte mit ihrem Bruder, dem Illustratorund Grafik–Designer Johannes Wawra,diesen lehrreichen und künstlerisch ansprechendenKalender, der Erwachsene und Kinderbeim ersten Betrachten sofortbegeistert und Neugier für eigeneEntdeckungen und Beobachtungenin der Natur weckt. Allen Betrachternund Lesern wünscht die Autorineinen lebendigen und vielseitigen Zugangzur Natur.Mit dem großen Naturkalender kannman Monat für Monat neue Seiten derNatur entdecken. Auf jedem Monatsblattsteht ein zur Jahreszeit passendes Themaim Mittelpunkt. Neben den faszinierendenIllustrationen enthält jedes Monatsblatt aneiner Perforation leicht abtrennbare Aktionskarten.Die Gestalter des Kalenders beabsichtigtenein breites Einsatzgebiet der Aktionskarten.So wurde ein Teil als BestimmungsoderArbeitskarten entworfen, andere könnenals Postkarten verschickt werden, dienender Verschönerung von Schülerheften oderfinden ihren Einsatz als Lesezeichen usw.Trennt man die Aktionskarten ab, wird dasoffene Kalendarium (ohne Wochentage) sichtbar,das mehrjährig einsetzbar ist. Große Kästchenlassen genügend Freiraum zum Notierenvon Ereignissen. Aktuelle Hinweise undFragestellungen sollen zu selbstständigen Naturbeobachtungenanregen. Das Kalendarium befindetsich auf dem unteren Teil des monatlichenTextblattes, welches biologischeHintergrundinformationen in kindgerechterForm enthält und praktische Anleitungenbzw. Spielvorschläge fürDie besonders beeindruckenden Illustrationenfaszinierten die kleinen Betrachter ebenso wiedie großen.„Das niedliche Eichhörnchen, das am Zapfenknabbert“, gefiel Florian am besten. Silvo hingegenwar von den „krabbeligen Waldbewohnern“des Monats Juli ganz angetan. Die Schülergruppebetrachtet gerade die Federn von Fasan, Elster,Buntspecht u. a. auf dem Augustblatt.„Die handelnde Auseinandersetzung mit derNatur ist in der heutigen Zeit von größter Bedeutung,denn zur unmittelbaren Umgebung,selbst zu bekannten Tieren und Pflanzen, bestehtoft eine erstaunliche Beziehungslosigkeit.Um so erfreulicher ist es zu sehen, mitwelcher Begeisterung und Lernfreude vor allemKinder der Natur begegnen, wenn Erlebenund Wissen einfühlsam miteinander verknüpftwerden.“ Ursula Wawra2. Auflage 1998, Natur–Verlag Wawra.Mehrjähriger Kalender mit 12 Monatsblättern,11 Textblättern, mehr als 60Aktionskarten und Bestimmungstafelnsowie eine Arbeitsmappe mit allen Textenaus dem Kalender und Kopiervorlagen zujedem Monat, Format 43 x 62 cm, Ringlochbindung,illustriert, farbig, Texte vonUrsula Wawra und Illustrationen vonJohannes Wawra, ISBN 3–9805853-0-1.


○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○13eigene Naturbegegnungengibt. Zum Kalender gehörtauch eine Arbeitsmappe mitallen Texten aus dem Kalenderim A4–Format.Des Weiteren befinden sich in dieser MappeSchwarzweiß–Kopiervorlagen, die im Unterricht,in Arbeitsgemeinschaften oder im außerunterrichtlichenBereich eingesetzt werdenkönnen. So geben sie z. B. Beobachtungstippsfür den Nistkasten, leiten zum Basteln für einPapierrotkehlchen in Originalgröße an oderbeinhalten Arbeitsblätter zum farbigenGestalten.Der große Naturkalender löst garantiert beiLesern und Betrachtern im Kindesalter Begeisterungaus. Bestimmt wird der Eine oderAndere zum „Spurensucher“ oder „Zikadendetektiv“.12 Themen laden zum Entdecken, Beobachten und Bestimmenfür ein spannendes Jahr ein:JanuarFraßspuren an FichtenzapfenFebruarBau eines MeisenkastensMärzFrühlingsbotenAprilRotkehlchenMaiSchaumzikadenJuniSchalen von VogeleiernJuliSaftkugler und SchnurfüßlerAugustVogelfedernSeptemberPilzeOktoberFrüchte des WaldesNovemberFraßspuren an NüssenDezemberZaunkönige im WinterLeseprobe aus dem Textblatt April:Snick, snick!Rotkehlchen und ihr RevierAls das Rotkehlchen noch ein scheuer Waldvogelwar, fand es besonders im Winter seineNahrung dort, wo Wildschweine und andereGroßtiere den Boden aufwühlten oder freischarrten.Nun ist es als sogenannter Kulturvogelnicht mehr ausschließlich im Wald anzutreffen,sondern hat Einzug in Gärten undParkanlagen gehalten. Hier sucht es anstelledes im Wald wühlenden Wildschweins den imGarten arbeitenden Menschen auf, denn beidebieten die gleichen Vorzüge …


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