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Sicherheit in Rechnernetzen: - Professur Datenschutz und ...

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A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:55 Uhr<br />

• Das Pr<strong>in</strong>zip der schnellen Erzeugung zufälliger Primzahlen p ist nämlich e<strong>in</strong>fach, ebenso das<br />

Erzeugen von Primzahlen mit zusätzlichen Eigenschaften, etwa p ≡ 3 mod 4:<br />

WHILE noch ke<strong>in</strong>e Primzahl gef<strong>und</strong>en<br />

DO Wähle Zufallszahl p passender Größe 45 (ggf. z.B. mit p ≡ 3 mod 4)<br />

Teste, ob p prim<br />

OD.<br />

Man hat also nach etwa l•ln(2) Durchläufen Erfolg.<br />

• Der Test, ob p prim ist, kann sicherlich nicht e<strong>in</strong>fach erfolgen, <strong>in</strong>dem man p faktorisiert <strong>und</strong><br />

schaut, daß es ke<strong>in</strong>e echten Teiler hat, denn Faktorisierung haben wir gerade als schwierig<br />

angenommen.<br />

Zum Glück gibt es schnellere Tests, wenn diese auch wieder e<strong>in</strong>e exponentiell kle<strong>in</strong>e Fehlerwahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

haben. Der beste ist der RABIN-MILLER-Test. Speziell für Zahlen p ≡ 3 mod 4<br />

ist er besonders e<strong>in</strong>fach 46 . Es gilt<br />

p–1<br />

p prim ⇒ ∀ a ∈ ZZ * 2<br />

p : a ≡ ±1 mod p<br />

(Herleitung <strong>in</strong> §3.4.1.5), während es für zusammengesetztes p höchstens für 1/4 aller entsprechenden<br />

a gilt. (Die im folgenden ausführlich e<strong>in</strong>geführte Notation ZZ *<br />

p bedeutet {1, 2, ...,p–1},<br />

wenn p e<strong>in</strong>e Primzahl ist.) Man prüft also diese Formel für σ zufällige Werte a nach. Gilt sie<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal nicht, ist klar, daß p nicht prim ist. Andernfalls kann man <strong>in</strong> gewisser Weise<br />

sagen, daß p m<strong>in</strong>destens mit Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit 1 – 4 –σ e<strong>in</strong>e Primzahl ist.<br />

Die Fehlerwahrsche<strong>in</strong>lichkeit stört zum<strong>in</strong>dest bezüglich der Faktorisierungsannahme nicht, da<br />

es dort sowieso auch e<strong>in</strong>e Fehlerwahrsche<strong>in</strong>lichkeit ähnlicher Größe gibt, nämlich die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit,<br />

daß F faktorisieren kann.<br />

In der Praxis prüft man allerd<strong>in</strong>gs, bevor man diesen Test nimmt, ob p ganz kle<strong>in</strong>e Primfaktoren<br />

enthält. Dazu legt man (e<strong>in</strong> für allemal) e<strong>in</strong>e Tabelle der ersten Primzahlen an, z.B. alle von<br />

höchstens Wortlänge des verwendeten Rechners. Durch alle diese wird probeweise dividiert. Erst<br />

dann lohnt sich das Exponentieren, vgl. z.B. [Kran_86 §1, §2].<br />

Zum Rechnen mit <strong>und</strong> ohne Kenntnis von p <strong>und</strong> q:<br />

Die Rechnungen mit p <strong>und</strong> q bzw. mit n s<strong>in</strong>d fast alles Rechnungen mit Restklassen. Deswegen s<strong>in</strong>d<br />

im folgenden die wichtigsten Tatsachen darüber dargestellt. Insbesondere wird danach unterschieden,<br />

wie leicht die Operationen auszuführen s<strong>in</strong>d. (Bei Bedarf nach mehr Information vgl. z.B. [Lips_81,<br />

Lüne_88, ScSc_73, Knut_97] oder e<strong>in</strong>e beliebige E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> sog. Elementare Zahlentheorie.)<br />

3.4.1.1 Rechnen modulo n<br />

Hier ist n völlig beliebig. Diese Operationen können also sowohl die Teilnehmer mit Geheimnis als<br />

auch die ohne durchführen.<br />

• ZZ n bezeichnet den Restklassenr<strong>in</strong>g modulo n. I. allg. wird er durch die Zahlen {0,…,n–1}<br />

repräsentiert, <strong>und</strong> vermutlich ist das Rechnen dar<strong>in</strong> den meisten Lesern <strong>in</strong>tuitiv klar. Trotzdem<br />

seien hier kurz die gr<strong>und</strong>legenden Def<strong>in</strong>itionen wiederholt:<br />

Formaler def<strong>in</strong>iert man den Restklassenr<strong>in</strong>g modulo n über e<strong>in</strong>e Kongruenzrelation ≡:<br />

Für a, b ∈ZZ sei<br />

45 In diesem Moment haben wir noch nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Primzahl, obwohl der Bezeichner p dies suggeriert. Nach<br />

Ende des Algorithmus ist p dann hoffentlich prim.<br />

46 Auch hier suggeriert die Bezeichnerwahl p das gewünschte Ergebnis <strong>und</strong> nicht unbed<strong>in</strong>gt den Ist-Zustand.<br />

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