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2 Nummer<br />
43 Stadtnachrichten<br />
Donnerstag, 25. Oktober 2012 <strong>Rutesheim</strong><br />
Beim Rundgang verdeutlichte Herr Neumann an diversen unterschiedlichen<br />
Stellen im Distrikt 2 Stockhau die Entwicklungsziele,<br />
die einzelnen Arbeiten und Maßnahmen. Zum Beispiel direkt<br />
beim Waldsportpfad eine vom Borkenkäfer befallene Tanne mit<br />
toter Baumkrone, die zügig gefällt werden muss oder den Neubau<br />
des "Stockhauweg" als wichtige Verbindung zwischen dem<br />
Stockhau in <strong>Rutesheim</strong> und Neuenbühl in Flacht.<br />
Schön gezeigt wurde der Unterschied zwischen einer Abteilung<br />
mit Buchen vor und nach erfolgter Jungbest<strong>and</strong>spflege, sprich<br />
die Herausnahme von zu dicht stehenden Bäumen in einer jüngeren<br />
Abteilung.<br />
Oder die Neupflanzungen von Eichen, die einige Jahre gegen<br />
Wildverbiss mit den bewährten Wuchshüllen geschützt werden,<br />
damit die Rehe nicht die frischen Knospen fressen. Im Buchenwald<br />
gelingt die Naturverjüngung durch die auf den Boden fallenden<br />
Buchensamen relativ gut von alleine ohne die aufwändigen<br />
Neupflanzungen. Das spricht für ein ausgewogenes Verhältnis<br />
des Rehwildbest<strong>and</strong>es.<br />
Oder die erfolgte Starkholzernte alter Buchen in der Abteilung<br />
Grafenweg. Leider ist der aktuelle Buchenpreis mit nur rd. 65 E<br />
bis 75 E pro Fm für das Stammholz und rd. 50 E pro Fm für<br />
Revierförster Ulrich Neumann<br />
das Industrieholz völlig unauskömmlich. Wertvoller ist zum Beispiel<br />
das dicke Eichenstammholz guter Qualität mit bis zu<br />
rd. 400 E pro Fm. Allerdings ist die Eiche im <strong>Rutesheim</strong>er Wald nur mit 5% verbreitet. Ihr Anteil soll zumindest gehalten bzw.<br />
vergrößert werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden erst die nachfolgenden Generationen dies ernten können.<br />
Der Rundgang endete am neuen Forstbetriebsgebäude (s. Fotos)<br />
in der Pflanzschule der Abteilung Waldhütte. Die Forstwirte<br />
und Waldarbeiter der Stadt Tim Binder, Heiko Ebel und Martin<br />
Gommel haben in sehr engagierter Eigenleistung das Forstbetriebsgebäude<br />
in diesem Jahr selbst gebaut. Nicht weniger als<br />
59 in der nahen Umgebung frisch geschlagene Weißtannenstämme<br />
mit zusammen rd. 120 Fm Holz wurden hier fachgerecht<br />
in H<strong>and</strong>arbeit zugesägt und in der typischen Blockhausbauweise<br />
aufein<strong>and</strong>er gelegt.<br />
Anschaulich zeigten die Forstwirte/Waldarbeiter, wie sie die<br />
Stämme mit einer sehr hohen Präzision einzeln individuell angezeichnet,<br />
ausgesägt und aufein<strong>and</strong>er gelegt haben.<br />
Entst<strong>and</strong>en ist in zahlreichen Arbeitsstunden eine sehr ansehnliche<br />
14,80 m x 7,80 m (ohne Vordach) große, sehr stabile Blockhütte<br />
mit Satteldach und einer Grundfläche von rd. 120 m 2 .Sie<br />
ist baulich unterteilt in einen kleinen Aufenthaltsbereich undeinen<br />
großen Werkstatt- und Arbeitsbereich für die Waldarbeiter. Sie<br />
wird aufgrund ihrer Bauart und sehr hohen Stabilität sicherlich<br />
noch sehr viele Jahrzehnte so genutzt werden können, auch<br />
wenn das frische Weißtannenholz im Zuge der berechneten und<br />
berücksichtigten natürlichen Trocknung in nächsten Jahren<br />
noch rd. 10 % seiner heutigen Holzmasse abgeben und die<br />
Hütte dadurch rd. 10 % ihrer heutigen Höhe kleiner werden wird.<br />
Anschauliche Vorführung der Bauweise für das Blockhaus durch<br />
Herrn Heiko Ebel, Tim Binder und Martin Gommel (v.l.n.r.); im<br />
Hintergrund links der langjährige frühere Waldarbeiter Helmut<br />
Weiß<br />
Blick auf den "Rohbau" Die Blockhütte (hier noch ohne Fenster) im Sommer<br />
Aufgrund seinen vielfältigen Funktionen, die der Wald neben der Nutzfunktion (Holzernte) für eine gesunde Natur und Umwelt<br />
und für einen hohen Erholungswert in der heutigen schnelllebigen Zeit für die Stadt und für ihre Bürgerinnen und Bürger erfüllt,<br />
ist er einzigartig und er hat eine herausragende Bedeutung.