wsv - Wintersportverein Hofheim
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GÅLÅ März 2007<br />
Skilanglaufwoche des WSV <strong>Hofheim</strong><br />
Norwegen.<br />
Aus gutem Grund fuhr der WSV <strong>Hofheim</strong> nunmehr zum zehnten Mal nach Norwegen in<br />
die Peer-Gynt-Gegend im oberen Gudbrandstal nordwestlich von Lillehammer: Für alle<br />
Ansprüche sind dort abwechslungsreiche, gut markierte und - meistens - auch gut<br />
gespurte Loipen vorhanden. Und schneesicher ist es dort im Norden auf 800 bis 1000<br />
Meter Höhe allemal. Mein Mann und ich durften auf Einladung unserer Freunde als<br />
Gäste teilnehmen. Für uns war es also das erste - und hoffentlich - nicht das letzte -<br />
Mal in Norwegen und dazu mit einer Skigruppe. Davor waren wir zwar mehrere Male auf<br />
ähnlichem Breitengrad in Schweden gewesen, aber eben in Eigenregie.<br />
Organisation und Unterbringung<br />
Dank des routinierten und tatkräftigen Einsatzes von Walter und Ingried lief alles wie<br />
am Schnürchen, man wusste stets Bescheid und keines der Schäfchen ging verloren,<br />
sondern war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.<br />
Die 23 Teilnehmer waren in 4 komfortablen landestypischen Hütten untergebracht.<br />
Diese gehören zu einem Hüttendorf, das dem Gålå Högfjell-Hotel angegliedert ist. Alles<br />
war in einem Tip-Top-Zustand. Die Hütten waren sehr gemütlich eingerichtet und boten<br />
Raum für diverse gesellige Aktivitäten s.u.. Die tiefverschneiten Fichten, die dicke<br />
Schneedecke auf den Grasdächern und der Geruch von Holzfeuerrauch aus zahlreichen<br />
Kaminen machte das Winterwunderland-Ambiente perfekt.<br />
Reisen zu Wasser und zu Lande<br />
Bekanntlich führt der Weg nach Norwegen üblicherweise über das Meer. Wir hatten uns<br />
zu diesem Zweck den Dampfern der Color Line anvertraut. Mittags am 1.3. trafen die<br />
getrennt unter Ausnutzung des zulässigen Gesamtgewichtes in privaten PKWs anreisenden<br />
Sportsfreunde vereint am Kieler Oslokai ein. Dann ging es über Nacht über Kattegatt<br />
und Skagerak nach Oslo. Nach einem lohnenden Zwischenhalt im Museum in Lillehammer<br />
trafen wir gegen 16 Uhr in Gala ein. Schneeketten waren nur für die allerletzten<br />
paar Meter zum Abstellplatz erforderlich.<br />
Für die Rückfahrt war sogar der Super-Luxus- Liner Color Fantasy gebucht. Ein Wunder,<br />
dass so ein Koloss noch schwimmt: Quasi eine Einkaufspassage einer Großstadt mit angeschlossenem<br />
1000-Betten-Haus, Theater, Casino und Schwimmbad. Und reichlich Gelegenheit<br />
zum Geldausgeben…<br />
W<br />
etter<br />
Wie sah es mit diesem für einen gelungenen Urlaub maßgeblichen Parameter aus?<br />
Zusammengefasst: Die Glitzerschnee-Blauer Himmel-Wattewölkchen-Tage waren in der<br />
Mehrzahl, die Temperaturen für nordische Verhältnisse mit ca. 0 bis -4 °C ausgesprochen<br />
moderat. Schon der erste Tag –SONNtag- machte seinem Namen alle Ehre. Der<br />
Montag dagegen wartete mit fiesem Schneefall und Wind auf.<br />
E<br />
liten und andere in der Spur<br />
Unsere Freunde hatten uns ja schon vorab etwas beruhigt, es würden immer Touren für<br />
unterschiedliche Leistungsniveaus angeboten werden. Unsere Wahl fiel deshalb auf die<br />
meist von Hanno oder von Klaus geführten Gruppen, in denen wir uns auch gut aufgehoben<br />
fühlten. Für Langläufer ohne Alpinskierfahrung wie uns waren manche Abfahrten<br />
schon eine kleine Herausforderung, die wir aber immer meistern konnten, und sei es zu<br />
Fuß. Zum morgendlichen Ritual gehörte nach einem kurzen Anstieg zum Loipenstart<br />
eine kurzweilige Gymnastik: So wurden die müden Glieder etwas auf Betriebstemperatur<br />
gebracht. Auf wundersame Weise führten unsere Touren immer wieder über Lauvasen,<br />
wie magnetisch angezogen vom einzigen Ort, wo unterwegs eingekehrt werden<br />
konnte. Wer bei Schnee und eisigem Wind sein Bütterchen in der Loipe hastig verzehrt<br />
hat, weiß nach 20 km eine heiße Schokolade, zimmerwarme Sitzmöbel und andere Orte<br />
besonders zu schätzen. Unvergessen auch die erste Tour auf den Skerellkampen und den<br />
Aussichtsturm: Es boten sich atemberaubende glasklare Fernblicke auf das norwegische<br />
Hochgebirge mit seinen sanften wie Schlagsahnehaufen aussehenden Gipfeln.<br />
Auch die Highlights der „Elitetruppe“ sollen erwähnt werden: Mit einigem logistischen<br />
Aufwand hatte sie am Dienstag die jahrelang ersehnte Tour zum Kvittfjell realisiert,<br />
allerdings bei widrigem Wetter und verwehten Loipen. Wie man hörte, forderte auch<br />
die Tour zur Haakon-Hütte einiges an Kondition. Der klebende Schnee brachte wohl<br />
selbst die Wachsexperten an ihre Grenzen.<br />
Apropos Wachs: Mit großem Staunen haben wir nach Beratung mit den Experten unsere<br />
laienhafte Meinung revidieren müssen, dass Skier nur zum Skifahren da seien. Oh nein,<br />
daran hängt eine ganze Ski-Wachs-Wissenschaft. Als uns dann wegen des klebenden<br />
Neuschnees unsere in Schweden erworbenen Wachsski zum Problem wurden, waren<br />
wir sehr dankbar, dass uns Ingried und Hilde ihre Ersatz-Schuppenskier ausgeliehen<br />
haben. Nie mehr ohne!<br />
Gruppendynamik<br />
Bereits auf dem Schiff ergab sich die erste Gelegenheit zum Kennenlernen: Aus einem<br />
roten Hackenporsche zauberten Ingried und Walter auf dem bei eisigen Temperaturen<br />
ansonsten verlassenen Sonnendeck einen zünftigen Sektempfang.<br />
Weitere gesellige Höhepunkte waren das von Ingried organisierte traditionelle Nudelessen<br />
am Montagabend mit einem genialen italienischen Vorspeisenbüffet vorweg. Wie bei<br />
Muttern wurden vor dem Heimgehen die reichlichen Reste eingepackt und bestimmten<br />
am Folgetag den Speisezettel.<br />
Sogar einen Geburtstag gab es zu feiern, angereichert mit fröhlicher Gesangseinlage<br />
und Römmegröt und manch gutem Tropfen.<br />
E<br />
igenverpflegung<br />
Traditionell war jede Hütte in Sachen Ernährung autark. Dank der reichlich importierten<br />
festen und flüssigen Vorräte herrschte sicher nirgendwo Mangel. Notfalls gab es ja<br />
auch noch den gut sortierten kleinen Supermarkt.<br />
Nie langweilig!<br />
Anna Walther-Mauruschat<br />
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