Bericht Modell AVIATOR - Kyosho
Bericht Modell AVIATOR - Kyosho
Bericht Modell AVIATOR - Kyosho
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KYOSHO STRATUS SPORTS 2000S<br />
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EINE REVOLUTION IM MODELLFLUG<br />
Ausgabe 9/09 September Deutschland: € 4,30 A: € 4,90 CH: 8,40 sfr Benelux: € 5,10 I: € 6,00 DK: 44,00 dkr<br />
Der folgende <strong>Bericht</strong> ist in der<br />
Ausgabe 9/2009 des Magazins<br />
<strong>Modell</strong> <strong>AVIATOR</strong> erschienen.<br />
www.modell-aviator.de
<strong>Modell</strong>e | Stratus Sports 2000S | <strong>Kyosho</strong> | www.kyosho.de<br />
easy-Soaring für Jedermann<br />
Stratus heißen niedrige Schichtwolken, die man auch als Hochnebel<br />
oder Höhennebel kennt. Bei geeigneter Wetterlage können diese fast<br />
bis zur Erdoberfläche reichen. Knapp darunter fühlt sich der Stratus<br />
Sports 2000S von <strong>Kyosho</strong> wohl. Kein Wunder, leitet sich doch sein<br />
Name von diesen weißen Bewohnern des Himmels her.<br />
Text: Markus Glökler<br />
Fotos: Martina Baier, Markus Glökler<br />
Der Stratus Sports 2000S von <strong>Kyosho</strong> ist ein Zweiachs-<br />
Segler mit 1.860 Millimeter Spannweite, der im so genannten<br />
Readyset angeboten wird. Das Komplettpaket geht für<br />
239,– Euro über den Ladentisch und enthält das <strong>Modell</strong><br />
samt Antrieb, RC-Anlage, Vierkanal-Sender sowie den<br />
Antriebsakku und das Ladegerät. Der bunt bedruckte<br />
Karton zeigt das <strong>Modell</strong> und einige interessante Details,<br />
sodass wir gleich frisch ans Werk gehen und das gute<br />
Stück vom Verpackungsmaterial befreien.<br />
Ausgepackt<br />
Zum Vorschein kommt eine zweiteilige Tragfläche aus<br />
geschäumtem Material, die zur Verstärkung beidseitig mit<br />
einer Art Folie überzogen wurde. Ebenfalls zur Verstärkung<br />
ist auf ihrer Oberseite ein CFK-Rohr eingelassen, das noch<br />
Die Tragfläche wird vorne am Rumpf über einen Zapfen fixiert und<br />
hinten über zwei M3-Schrauben mit der Tragflächenauflage verbunden<br />
einmal zusätzlich mit einer dickeren Folie abgedeckt wird.<br />
Die Profilierung weißt eine stark konkave Unterseite auf,<br />
ähnlich den hochgewölbten Profilen eines Freiflugmodells.<br />
Der zweite Griff in den Karton geht an den Rumpf. Dieser<br />
ist kein Schäumling, nein, er ist aus einem schlagzähen<br />
Kunststoff, ähnlich dem Material, das früher unter dem<br />
Die beiden Tragflächenhälften werden mit dem<br />
Stahldraht verbunden, das Ganze mit Klebeband<br />
fixiert und dann mittels der beiden Kunststoffteile<br />
auf Ober- und Unterseite verstärkt<br />
Markennamen Ferran bekannt war. Der Vorteil dieses<br />
Werkstoffs ist seine Robustheit. Der Nachteil ist, dass er<br />
sich mit herkömmlichen Klebstoffen nicht verkleben lässt<br />
und daher alles geschraubt werden muss. Im Rumpf selber<br />
befindet sich vorne der 550er-Bürstenmotor samt angeschraubtem<br />
Spinner und Klappluftschraube. Die rauchglasfarbige<br />
Kabinenhaube halten vier Streifen Klettband<br />
am Rumpf. Leider wurde die Anpassung nicht sehr sorgfältig<br />
vorgenommen, was die Optik doch etwas beeinträchtigt.<br />
Hinter der Kabinenhaube verbirgt sich ein Kunststoffträger,<br />
an dessen Unterseite ein schwarzes Kästchen befestigt ist.<br />
Da die beiden dahinter eingebauten Servos und der Motor<br />
daran angeschlossen werden, handelt es sich wohl um<br />
eine kombinierte Einheit aus Empfänger und Regler. Ebenfalls<br />
auffallend ist, dass die Servos nicht wie gewöhnlich<br />
mit dreiadrigen sondern mit fünfadrigen Kabeln am Em -<br />
pfänger angeschlossen sind. Es handelt sich hier also um<br />
Der Antriebsakku wird von<br />
vorne über die Kabinenhaube<br />
in den Rumpf eingelegt, nach<br />
hinten geschoben und mit<br />
Klettband fixiert<br />
Das handliche <strong>Modell</strong> lässt sich<br />
sehr gut auch alleine starten<br />
der Bausatz ist sehr<br />
weit vorgefertigt<br />
die Montage lässt keinen<br />
Spielraum für Baufehler<br />
Komplettes einsteigerset<br />
Anfängertaugliche<br />
Flugeigenschaften<br />
Motorsturz zu gering<br />
doppelseitiges Klebeband<br />
löst sich ab<br />
Das Höhenleitwerk wird in seine Aufnahme eingelegt und mittels Doppelklebeband<br />
am Rumpf gehalten. Zwei Streifen Klebeband sichern das Leitwerk zusätzlich<br />
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<strong>Modell</strong>e | Stratus Sports 2000S | <strong>Kyosho</strong> | www.kyosho.de<br />
Flight Check<br />
Stratus Sports 2000S <strong>Kyosho</strong><br />
( Klasse: elektro-Segler<br />
( Kontakt: <strong>Kyosho</strong><br />
Nikolaus-otto-Straße 4<br />
24568 Kaltenkirchen<br />
Telefon: 041 91/93 26 78<br />
Fax: 041 91/884 07<br />
e-Mail: hotline@kyosho.de<br />
Internet: www.kyosho.de<br />
( Bezug: Fachhandel<br />
( Preis: 239,– euro<br />
( Technische daten:<br />
Flächeninhalt: 28 dm²<br />
Antrieb: 550er-Bürstenmotor<br />
Aufbau: Kunststoffrumpf,<br />
geschäumte Tragflächen und leitwerke<br />
( Ruderausschläge:<br />
Höhenruder: +/- 8 mm<br />
Seitenruder: +/- 35 mm<br />
1.400 mm<br />
G 1.300 g<br />
1.920 mm<br />
keine Standardware, sondern alles ist komplett auf die<br />
Empfangseinheit abgestimmt. Dies ist wichtig zu wissen,<br />
falls mal Ersatz notwendig wird.<br />
Im Rumpf ist, neben den beiden Servos zur Ansteuerung<br />
von Höhen- und Seitenruder, auch gleich die komplette<br />
Ruderanlenkung fertig eingebaut. Zwei Schubstangen treten<br />
im Bereich des Leitwerksträgers aus, die Kabelköpfe<br />
sind ebenfalls schon angebracht. Der Leitwerksträger<br />
besitzt spezielle Aufnahmeflächen für die Ruder, sodass<br />
diese später nur noch an Ort und Stelle eingeschoben<br />
und fixiert werden müssen. Die Ruder selbst sind wie die<br />
Tragfläche geschäumt und mit Folie überzogen, die Ruderflächen<br />
beweglich angeschlagen und die Ruderhörner<br />
angebracht. Weiterhin befinden sich im Baukasten eine<br />
mehrsprachige Anleitung, der vielfarbige Dekorsatz, ein<br />
Vierkanal-Sender im 35-Megahertz-Band und der Antriebs-<br />
Akku mit dem zugehörigen Ladegerät.<br />
Bauen? Fehlanzeige!<br />
Der Blick in die Anleitung verrät: Viel ist hier nicht mehr<br />
zu tun, um den Stratus 2000S alsbald in die Luft zu be -<br />
kommen. Der NiMH-Akku mit 1.800 Milliampere stunden<br />
Kapazität und 8,4 Volt Nennspannung wird vorsorglich<br />
gleich mal an das 12-Volt-Ladegerät angeschlossen. Dieses<br />
bietet neben einem Stecker für einen Zigaretten anzünder,<br />
aber auch einen Adapter mit Krokoklemmen zum direkten<br />
Anschluss an eine 12-Volt-Batterie. Der Strom ist von 0,5<br />
bis 1,8 Ampere einstellbar und damit die Delta-Peak-Ab -<br />
schaltung auch eine Chance hat, stellen wir für unseren<br />
Antriebsakku den maximalen Strom ein.<br />
Währenddessen verbinden wir die Tragflächen mit dem<br />
beiliegenden Flächenstahl und montieren die Tragflächenaufnahme.<br />
Diese besteht aus zwei Kunststoffteilen,<br />
welche die beiden Tragflächenhälften im Bereich der<br />
Flügelwurzel von oben und unten umschließen und über<br />
vier Zapfen fixieren. Die beiden Teile werden über vier<br />
Schrauben miteinander verbunden, zusätzlich sind die<br />
Auflageflächen mit doppelseitigem Klebeband versehen,<br />
was die Haftung auf den Schaumflügeln sicherstellt. Diese<br />
Tragflächenaufnahme besitzt im Bereich der Nasenleiste<br />
eine Kunststoffnase, die in eine passende Aussparung im<br />
Die Ruder sind geschäumt und mit Folie<br />
überzogen. Das Höhenleitwerk besitzt eine<br />
zusätzliche Versteifung durch ein CFK-Profil<br />
auf seiner Unterseite. Selbstverständlich sind<br />
die Ruderklappen bereits gängig gemacht<br />
und die Ruderhörner ab Werk eingebracht<br />
Am Leitwerksträger sitzt die Kunststoffaufnahme<br />
für die Leitwerksteile. Ebenfalls gut zu sehen<br />
sind die Gabelköpfe der Ruderanlenkungen<br />
Rumpf greift. Im Bereich der Endleiste finden sich zwei<br />
Durchgangslöcher, um die Tragfläche später mittels zweier<br />
M3-Schrauben am Rumpf zu befestigen.<br />
Weiter geht es mit der Montage des Leitwerks. Auch<br />
hierfür ist die Leitwerksaufnahme am Rumpf an seiner<br />
Auflagefläche schon mit doppelseitigem Klebeband versehen.<br />
Einfach die Schutzschicht abziehen, Höhenleitwerk<br />
auflegen, festdrücken und fertig. Doch halt, noch nicht<br />
ganz. Denn als zusätzliche Sicherung werden zwei<br />
Klebstreifen, die übrigens aus dem farblosen Teil des<br />
Dekorsatzes entwendet werden, von unten auf Halter und<br />
Leitwerk aufgeklebt. Genau dieselbe Vorgehensweise gilt<br />
auch beim Seitenruder, nur dass dieses zwischen zwei<br />
senkrecht stehenden Kunststoffstegen festgeklemmt wird.<br />
Seitlich kommen noch die zwei Klebestreifen dran, fertig.<br />
Abschließend werden die beiden Gabelköpfe an den<br />
Ruderhörnern eingehängt und schon wäre unser Stratus<br />
„ready to fly“.<br />
Finish<br />
Okay, nachdem alles so schnell ging, können wir uns<br />
noch erlauben, den Dekorsatz aufzukleben. Damit hat<br />
unser Einsteigersegler ein richtig hübsches Outfit bekommen<br />
und wir können zur ersten Funktionsprobe schreiten.<br />
Doch halt, da ist noch ein Teil übrig. Es sieht aus wie ein<br />
Stück gelbes Geschenkband. Wo könnte das nur hingehören?<br />
Aber na klar, das ist die Windfahne für die Senderantenne!<br />
Nachdem der Sender auf seiner Rückseite acht<br />
Mignonzellen verschluckt hat, nimmt er seine Arbeit auf<br />
und zeigt den Ladezustand über vier LEDS an seiner<br />
Oberseite an. Leider leuchten diese recht dunkel, sodass<br />
sich der Ladezustand im Sonnenlicht nur mit Mühe erkennen<br />
lässt. In seinem unteren Bereich befinden sich vier<br />
Schiebeschalter zur Servoumpolung sowie der Senderquarz.<br />
Die Knüppelaggregate lassen sich leichtgängig bewegen<br />
und federn in die Mittenstellung zurück. Grundsätzlich<br />
darf man natürlich von solchen Sendern keine Kugellager<br />
oder Digitaltrimmungen erwarten, aber sie sollten durch-<br />
Ohne Höhenruderkorrektur steigt das<br />
<strong>Modell</strong> mit Motorkraft extrem steil weg,<br />
hier muss deutlich nachgedrückt werden<br />
aus ausreichen, um die ersten Schritte zu machen und um<br />
ein Gefühl für die Steuerung des <strong>Modell</strong>s zu bekommen.<br />
Dies ist mit der beiliegen Anlage auf jeden Fall gegeben<br />
und so schließen wir gleich mal den Antriebsakku an, um<br />
die Ruderfunktionen zu überprüfen. Dabei stellt sich heraus,<br />
dass beide Ruder richtig herum laufen, das Seitenruder<br />
jedoch noch etwas getrimmt werden muss. Steht der<br />
Gasknüppel versehentlich nicht ganz hinten, läuft der<br />
Motor trotzdem nicht an. Erst wenn der Knüppel einmal<br />
auf „Aus“ stand, lässt sich der Motor ansteuern. Dies ist<br />
ein wichtiger Beitrag zur aktiven Betriebssicherheit und<br />
selbstverständlich geizt auch die Anleitung nicht mit vielen<br />
nützlichen Hinweisen zum Bau und Betrieb eines<br />
Flugmodells. Schließlich ist das <strong>Modell</strong> ja unter anderem<br />
für Anfänger gemacht. Da bei der abschließenden Schwerpunktkontrolle<br />
keinerlei Arbeiten anfallen, will sagen, der<br />
angegebene Schwerpunkt stellt sich ohne Zugabe von Blei<br />
ein, kann es auch gleich an die Flugerprobung gehen.<br />
Ab in die Wolken<br />
Vorher wird das <strong>Modell</strong> noch mal genau kontrolliert und<br />
dabei zeigt sich, dass das Doppelseitige Klebeband der<br />
Flächenbefestigung nicht wirklich haltbar ist. Hier sollte<br />
Unter der Tragflächenauflage sitzen die beiden Servos<br />
zur Ansteuerung von Höhen- und Seitenruder. Auch die<br />
Anlenkungsgestänge dafür sind fertig im Rumpf verlegt<br />
Die Motorleistung<br />
des Antriebs ist gut<br />
bemessen, damit<br />
lässt sich in kurzer<br />
Zeit eine gute<br />
Ausgangshöhe<br />
erreichen<br />
86 www.modell-aviator.de www.modell-aviator.de 87<br />
AlternAtiven<br />
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Spannweite: 1.800 mm<br />
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www.jamara-modelltechnik.de<br />
Test: <strong>Modell</strong> <strong>AVIATOR</strong> 6/2009<br />
Bitte beachten Sie bei den<br />
vor gestellten <strong>Modell</strong>en die<br />
unter schiedlichen Aus -<br />
stattungs-Varianten
<strong>Modell</strong>e | Stratus Sports 2000S | <strong>Kyosho</strong> | www.kyosho.de<br />
Motorsturz erhöhen:<br />
Der Motorsturz lässt sich beim<br />
Stratus recht einfach erhöhen.<br />
Die Luftschraube samt Spinner<br />
wird abgenommen und der<br />
Motor vom Kopfspant gelöst.<br />
Nun ist an der Unterseite des<br />
Motors ein Distanzstück mit<br />
zirka 4 Millimeter Stärke aufzukleben<br />
und der Motor so wieder<br />
einzuschrauben. Durch<br />
das Distanzstück an der Unterseite<br />
erhält der Motor mehr<br />
Anstellwinkel nach unten.<br />
Jetzt wieder alles zusammenbauen<br />
und nun sind nur noch<br />
minimale Korrekturen im Kraftflug<br />
notwendig.<br />
Bilanz<br />
88 www.modell-aviator.de<br />
Im Rumpf ist bereits der Antrieb<br />
eingebaut, vom Motor führen die<br />
Kabel direkt zur RC-Box, welche<br />
Empfänger und Regler enthält<br />
auf jeden Fall nachgeklebt werden und auch der Abdeckstreifen<br />
über dem CFK-Rohr löst sich an einigen Stellen,<br />
was ärgerlich ist und zu Nacharbeit führt. Dafür sind alle<br />
Teile rechtwinklig zueinander, Tragfläche und Höhenleitwerk<br />
sitzen parallel auf dem Rumpf, was von einer<br />
guten Passgenauigkeit der Einzelteile zeugt.<br />
Nun denn, ein sonniger Tag mit leichtem Wind soll dem<br />
Stratus zu den ersten Flügen verhelfen. Der Reichweitentest<br />
zeigt keinerlei Auffälligkeiten und so wird der 1.135<br />
Gramm schwere Elektro-Segler auch gleich über die Kante<br />
geschoben. Dabei nimmt der Stratus gleich mal etwas die<br />
Nase nach unten. Es muss daher etwas Höhe getrimmt<br />
werden, um einen gestreckten Gleitflug einzustellen.<br />
Ruder-empfindlichkeiten<br />
Die Wirkung auf das Seitenruder ist schön weich und<br />
trotzdem direkt, der Geradeausflug durch die stabilisierende<br />
V-Form vorbildlich. Wir fliegen etwas weiter raus und<br />
stellen sogleich fest: der Stratus lässt sich sehr schön kreisen,<br />
es sind nur minimale Steuereingaben erforderlich.<br />
Kreist man sehr großräumig, ist nicht einmal die Zugabe<br />
des Höhenruders notwendig. Das <strong>Modell</strong> lässt sich sehr<br />
entspannt fliegen und ist daher als äußerst einsteigergerecht<br />
zu bezeichnen. Fliegt man zu langsam, nickt er nur<br />
kurz und ist gleich darauf wieder voll steuerbar.<br />
Jetzt wird der Motor eingeschaltet und es zeigt sich, dass<br />
der Stratus sogleich die Nase nach oben nimmt. Viel zu<br />
steil will er mit Motorkraft nach oben steigen, es muss<br />
ordentlich nachgedrückt werden, damit das <strong>Modell</strong> nicht<br />
zu langsam wird. Hier werden Einsteiger mit Sicherheit<br />
überfordert sein. Die Ursache: Der Motorsturz scheint<br />
deutlich zu gering bemessen. Wo wir gerade bei der<br />
Überprüfung der Einstellwerte sind, wird auch gleich mal<br />
der Stratus Sports 2000S von <strong>Kyosho</strong> ist keine Schlechtwetterwolke. Im Gegenteil. der<br />
Bausatz ist vollständig, sehr weit vorgefertigt und das Flugverhalten bis auf den zu<br />
geringen Motorsturz absolut anfängertauglich. der Stratus ist ein sehr guter<br />
Thermikschnüffler und auch die restlichen Komponenten wie Sender oder ladegerät<br />
sind für die ersten Schritte absolut praxistauglich. Wäre die Klebekraft der einzelnen<br />
Bauteile etwas besser und der Motorsturz ab Werk korrekt, gäbe es rein gar nichts<br />
auszusetzen. Aber auch so ist das <strong>Modell</strong> mit etwas Nacharbeit und mit einem zweiten<br />
Akku der Ideale einsteiger- und Feierabend-Flieger.<br />
Die Tragflächenhälften weisen<br />
Verstärkungsholme aus CFK auf<br />
und besitzen ein Hochauftriebsprofil<br />
der Schwerpunkt überprüft und siehe da, auch hier zeigt<br />
sich eine leichte Kopflastigkeit. Der angegebene Schwerpunkt<br />
scheint also eher auf der sicheren Seite zu liegen,<br />
für die ersten Einsteigerflüge geht das in Ordnung. Um das<br />
gesamte Potenzial des <strong>Modell</strong>s auszuloten, werden für die<br />
nächsten Flüge zuerst 5, später dann 10 Gramm Blei am<br />
Rumpfheck befestigt. Damit gleitet unser Stratus einerseits<br />
sehr gut, zeigt aber auch kleinste Thermikblasen hervorragend<br />
an und lässt sich sehr eng kreisen. Hat man ausreichende<br />
Höhe erreicht, lässt sich mit dem Stratus 2000S<br />
die Höhe auch genüsslich abturnen. Ein paar Loops und<br />
hochgezogene Steilkurven macht das <strong>Modell</strong> problemlos<br />
mit, für ganz harte Manöver ist es jedoch nicht gebaut,<br />
dafür gibt es andere.<br />
landemeister<br />
Kurz über dem Boden schaltet man wieder den Motor ein<br />
und ab geht´s zur nächsten Schönwetterwolke. Die Kraft<br />
des Antriebs ist sehr gut bemessen, allerdings beträgt die<br />
Motorlaufzeit gerade einmal drei Minuten, was in der<br />
Anfängerschulung bei nicht ganz so guter Wetterlage<br />
keine längeren Flüge zulässt. Hier wäre natürlich ein<br />
moderner LiPo-Akku angeraten, was jedoch den Preis des<br />
<strong>Modell</strong>s etwas erhöhen würde. Selbstverständlich lässt<br />
sich das Problemchen auch mit einem zweiten Antriebsakku<br />
lösen, durch seine clevere Halterung im Rumpf samt<br />
Klettschlaufe ist dieser in sekundenschnelle gewechselt.<br />
Doch irgendwann ist jeder Flug zu Ende. Zur Landung<br />
wird in Ermangelung einer Landehilfe einfach weiträumig<br />
angeflogen, das <strong>Modell</strong> gerade gelegt und kurz über dem<br />
Boden noch etwas die Fahrt rausgezogen. Erfahrene<br />
Piloten werden nach ein paar Probeflügen das <strong>Modell</strong><br />
sehr schnell auch vor die Füße landen, zur Not kann<br />
man ja den Motor kurz einschalten, falls die Landeeinteilung<br />
etwas zu kurz geraten ist. Auch eine etwas rüdere<br />
Behandlung oder ungeplanter Bodenkontakt, Dreher bei<br />
der Landung und so weiter werden von dem robusten<br />
Kunststoffrumpf und der Schaumfläche sehr gut weg -<br />
gesteckt, der Stratus hat echte Nehmerqualitäten. Das<br />
in Verbindung mit einem kompletten Set und dem Be -<br />
ginner-freundlichen Aufbau, der keinen Spielraum für<br />
Fehler lässt, prädestiniert den Stratus Sports 2000S<br />
zur Einsteigerschulung.