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3 Geodätische Grundlagen<br />
3.1 Geodätische Bezugssysteme und Bezugsflächen<br />
3.1.1 Räumliches Bezugssystem<br />
Dreidimensionales Koordinatensystem mit gegebener Orientierung zur Bestimmung<br />
der Raumkoordinaten von Punkten.<br />
X<br />
3.1.2 Lagebezugssystem<br />
WGS 84 = World Geodetic System 1984<br />
Bezugsfläche: WGS 84 - Ellipsoid<br />
Koordinatenursprung auf +/- 1m im<br />
Massenmittelpunkt der Erde<br />
X-Achse durch den Meridian von<br />
Greenwich<br />
Y-Achse rechtwinklig nach Osten<br />
auf der X-Achse<br />
Z-Achse mittlere Umdrehungsachse<br />
der Erde<br />
Seit 1989 realisiert durch das Europäische<br />
Referenznetz ETRS 89<br />
(European Terrestrial Reference System1989)<br />
Auf einer Bezugsfläche, meist einem Rotationsellipsoid, festgelegtes System von<br />
Lagekoordinaten.<br />
Im amtlichen Vermessungswesen der Bundesrepublik Deutschland benutztes<br />
Lagebezugssystem: DHDN = Deutsches Hauptdreiecksnetz<br />
3.1.3 Höhenbezugssystem<br />
Z<br />
YP<br />
Meridian von Greenwich<br />
P<br />
ZP<br />
XP<br />
Bezugsfläche: Bessel-Ellipsoid<br />
Zentralpunkt:<br />
TP Rauenberg L0, B0<br />
Orientierung:<br />
Dreieckseite<br />
Rauenberg - Berlin, Marienkirche<br />
Abbildung:<br />
Gauß-Krüger-<strong>Pro</strong>jektion für Folgenetze<br />
In der Regel durch eine Höhenbezugsfläche und ihren Abstand zu einem<br />
Zentralpunkt definiertes System<br />
Y
3.1.4 Bezugsfläche<br />
Mathematisch, physikalisch oder mittels vorhandener Festpunktfelder definierte<br />
Fläche, auf die sich Lagekoordinaten, Höhen oder Schwerepotenziale von<br />
Vermessungspunkten beziehen.<br />
Bezugsflächen für Lagevermessungen oder räumliche Vermessungen<br />
Rotationsellipsoid<br />
Mittleres Erdellipsoid: Ersatzfläche für das gesamte Geoid<br />
( WGS 84 - Ellipsoid )<br />
Lokal bestanschließendes<br />
Erdellipsoid: Ersatzfläche für einen Teil des Geoids<br />
Referenzellipsoid:<br />
Parameter des Erdellipsoids:<br />
Rotationsellipsoid, das als Bezugsfläche für eine<br />
Landesvermessung dient (z. B. Bessel-Ellipsoid)<br />
Ellipsoid<br />
Bessel<br />
WGS 84<br />
große Halbachse<br />
kleine Halbachse<br />
Abplattung<br />
a<br />
b<br />
= (a − b) /a<br />
6 377 397,155 m<br />
6 356 078,963 m<br />
1: 299,15<br />
Erste numerische Exzentrität Zweite numerische Exzentrität<br />
e 2 = a2 − b 2<br />
a 2<br />
e 2 = a2 − b 2<br />
b 2<br />
Meridiankrümmungshalbmesser Querkrümmungshalbmesser<br />
M =<br />
a 2 b 2<br />
(a 2 cos 2B + b 2 sin 2 B) 3<br />
Kugel als Lagebezugsfläche<br />
N =<br />
a 2<br />
a 2 cos 2B + b 2 sin 2 B<br />
Bezugsfläche der Lagevermessung als Ersatz für ein Referenzellipsoid,<br />
für Vermessungen in kleineren Ländern<br />
Erdkugel Radius R<br />
6 378 <strong>13</strong>7,00 m<br />
6 356 752,314 m<br />
1: 298,257 223 563<br />
Bildkugel Radius der Soldnerschen Bildkugel RS = N<br />
Radius der Gaußschen Schmiegungskugel RG = M N<br />
Ebene als Lagebezugsfläche<br />
3.1 Geodätische Bezugssysteme und Bezugsflächen 31<br />
Bezugsfläche der Lagevermessung als Ersatz für ein Referenzellipsoid oder für eine<br />
Bildkugel, für Vermessungen in einem Gebiet bis zu 10 x10 km²<br />
Höhenbezugsfläche siehe 9.1 Niveauflächen und Bezugsflächen
32 3 Geodätische Grundlagen<br />
3.2 Geodätische Koordinatensysteme<br />
3.2.1 Sphärisches geographisches Koordinatensystem<br />
ϕ = Geographische Breite<br />
λ = Geographische Länge<br />
3.2.2 Ellipsoidisches geographisches Koordinatensystem<br />
B = Ellipsoidische Breite<br />
Winkel, den der in der Meridianebene<br />
liegende Normalkrümmungshalbmesser<br />
N mit der Äquatorebene bildet<br />
L = Ellipsoidische Länge<br />
Winkel, den die elliposidische<br />
Merdianebene eines Punktes mit der<br />
geodätischen Nullmeridianebene bildet<br />
HE =<br />
Ellipsoidische Höhe<br />
Punkthöhe über dem Ellipsoid<br />
3.2.3 Ellipsoidisches kartesisches Globalsystem<br />
X = (N + HE) cos B cos L<br />
Y = (N + HE) cos B sin L<br />
Z = N sin B b2<br />
a 2 + HE sin B<br />
a = große Halbachse<br />
b = kleine Halbachse<br />
N = Normalkrümmungshalbmesser
3.2.4 Rechtwinklig-sphärisches Koordinatensystem<br />
Die Abszissenachse ist ein Meridian durch<br />
den Koordinatenanfangspunkt P0 .<br />
Die Ordinate Y eines Punktes Pi ist das<br />
sphärische Lot von Pi auf die<br />
Abszissenachse,<br />
die Abszisse X von Pi ist<br />
der Meridianbogen vom<br />
Koordinatenanfangspunkt P0 bis zum<br />
Ordinatenlotfußpunkt.<br />
T = Sphärischer Richtungswinkel<br />
3.2.5 Rechtwinklig-ebenes Koordinatensystem<br />
3.2.6 Polarkoordinaten<br />
3.2 Geodätische Koordinatensysteme 33<br />
I,II,... Quadranten<br />
t = ebener Richtungswinkel<br />
s = Strecke<br />
Φ = Polarwinkel<br />
Anmerkung:<br />
Ist die Nullrichtung = Abszissenachse,<br />
so ist der Polarwinkel = Richtungswinkel<br />
s = Strecke
34 3 Geodätische Grundlagen<br />
3.2.7 Gauß-Krüger-Meridianstreifensystem (GK-System)<br />
Das GK-System ist eine winkeltreue Abbildung von Punkten auf dem Ellipsoid in ein<br />
ebenes rechtwinkliges Koordinatensystem für den Bereich von 3° breiten<br />
Meridianstreifen.<br />
Meridianstreifen<br />
Jeder Meridianstreifen hat eine tatsächliche Ost-West-Ausdehnung<br />
von +/- 1° 40' beiderseits des Bezugsmeridians.<br />
Bezugsmeridiane für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland sind die Meridiane<br />
L0 = 6°, 9°, 12° und 15° östlich von Greenwich.<br />
Die Meridianstreifen werden in östlicher Richtung durchnummeriert und mit einer<br />
Kennzahl bezeichnet.<br />
Kennzahl Kz = L0/3<br />
L0 =<br />
Bezugsmeridian (Hauptmeridian)<br />
R = Rechtswert = Ordinate = R0 + y<br />
R0 = Ordinatenwert des Hauptmeridians = Kz 106 + 500 000 m<br />
y = Länge des elliptischen Lotes auf den Hauptmeridian<br />
Die Ordinate wird mit vorgegebenem Maßstab abgebildet:<br />
y = Y +<br />
3 5 Y<br />
6R2 +<br />
Y<br />
24R<br />
2 +<br />
R = Erdradius 6380 km<br />
H = Hochwert = Abszisse<br />
Abstand des Ordinatenfußpunktes vom Äquator aus auf dem Hauptmeridian.<br />
Die Abszissenachse ist jeweils der Bezugsmeridian (Hauptmeridian) eines 3° breiten<br />
Meridianstreifens. Abszissenanfangspunkt P 0 ist der Schnitt der Abszissenachse mit<br />
dem Äquator.<br />
Die Abszisse wird längentreu abgebildet:<br />
x = X
3.2.8 Universales Transversales Mercator- Koordinatensystem<br />
(UTM-System)<br />
Das UTM-System ist eine winkeltreue Abbildung von Punkten in ein ebenes<br />
rechtwinkliges Koordinatensystem für den Bereich von 60 Zonen von je 6° breiter<br />
Ost-West-Ausdehnung.<br />
Zonen<br />
Jede Zone hat eine tatsächliche Ost-West-Ausdehnung<br />
von +/- 3° 30' beiderseits des Bezugsmeridians.<br />
Bezugsmeridiane für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland sind die Meridiane<br />
L0 = 3°, 9° und 15° östlich von Greenwich.<br />
Die Zonen werden in östlicher Richtung von 1 bis 60 durchnummeriert.<br />
Zonennummer Z = L0 + 3<br />
6<br />
L0 =<br />
+ 30<br />
Bezugsmeridian (Hauptmeridian)<br />
E = Ostwert = Ordinate = E0 + y<br />
E0 = (Z + 0,5) 10 6 m<br />
y =<br />
Länge des elliptischen Lotes auf den Hauptmeridian<br />
Die Ordinate wird mit vorgegebenem Maßstab abgebildet:<br />
y = Y +<br />
R =<br />
3 5 Y<br />
6R2 +<br />
Y<br />
24R<br />
2 +<br />
Erdradius 6380 km<br />
N = Nordwert = Abszisse<br />
Abstand des Ordinatenfußpunktes vom Äquator aus auf dem Hauptmeridian.<br />
Die Abszissenachse ist jeweils der Bezugsmeridian (Hauptmeridian)<br />
Abszissenanfangspunkt ist der Schnitt der Abszissenachse mit dem Äquator.<br />
P 0<br />
Abbildungsmaßstab des Bezugsmeridians m0 = 0,9996<br />
3.2 Geodätische Koordinatensysteme 35
36 3 Geodätische Grundlagen<br />
3.2.9 Horizontale Bezugsrichtungen<br />
Standpunkt Standpunkt Standpunkt<br />
westl. des Bezugsmeridians im Bezugsmeridian östl. des Bezugsmeridians<br />
Nordrichtungen<br />
GgN = Geographisch-Nord<br />
(Nördliche Richtung des Meridians durch einen Punkt)<br />
GiN = Gitter-Nord<br />
(Nördliche Richtung der durch einen Punkt verlaufenden Parallelen<br />
zum Bild des Bezugsmeridians)<br />
MN = Magnetisch-Nord<br />
(Nördliche Richtung der durch einen Punkt verlaufenden horizontalen<br />
<strong>Pro</strong>jektion der magnetischen Feldlinien)<br />
Deklination D = Winkel zwischen GgN und MN,<br />
von GgN nach Osten +, nach Westen -<br />
(in Deutschland stets westlich vom Meridian)<br />
Nadelabweichung d = Winkel zwischen GiN und MN,<br />
von GiN nach Osten +, nach Westen -<br />
Meridiankonvergenz c = Winkel zwischen GiN und GgN<br />
von GgN nach Osten +, nach Westen -<br />
(im Bezugsmeridian GiN = GgN ; c = 0)<br />
Näherungsformel:<br />
c (L − L0)sin<br />
L − L0 = geogr. Längenunterschied zwischen Standpunkt und Bezugsmeridian<br />
= Geographische Breite<br />
N = Querkrümmungshalbmesser ( siehe 3.1.4)<br />
y = Abstand vom Bezugsmeridian<br />
= 200gon bzw. 180<br />
y<br />
N<br />
tan