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(General Anzeiger Elberfeld-Barmenvom 10. 6. 1912)Barmen, 16. Juni 19125. Rheinisch-WestfälischesGaukegelnDas 5. Rheinisch-Westfälische Gaukegeln wurdeam Samstag abend mit einem Festkommers in derBarmer Stadthalle eingeleitet. Der große Saal warfestlich geschmückt, auf der Bühne prangte, vonLorbeerbäumen umgeben, neun riesige Kegelpinne.Nach einigen Konzertvorträgen des städtischenOrchesters unter Leitung des Kapellmeisters Löhnehieß der Vorsitzende des Barmer Kegelverbandes,Kronenberg, die große Festversammlungherzlich willkommen und begrüßte insbesondereden Vertreter des Oberbürgermeisters, denBeigeordneten Stadtbaurat Köhler. Der städtischenVerwaltung dankte er zugleich für ihr großes, demKeglerverband bekundetes Entgegenkommen.Weiter begrüßte der Redner den BundesvorsitzendenThomas aus Dresden, den GauvorsitzendenLohr aus Solingen, den OberbarmerSängerhain, die zahlreichen auswärtigen Kegelbrüderund den großen Damenflor.Nach der Begrüßung sang der Oberbarmer Sängerchorunter Musikdirektor Giesener „Gott grüßedich“ von Mücke und „Meine Heimat“ vonGiese-ner, denen er später noch den FrankfurterSechswochenchor „1813“ von Hegar und „Freiheit“von Zöllner folgen ließ. Die mustergültigenDarbietungen fanden sämtlich so stürmischen Beifall,daß sich der Sängerhain zu einigen Zugabenverstehen mußte.Beigeordneter Köhler begrüßte die Festversammlungnamens der Stadt Barmen und teilte mit, daßOberbürgermeister Dr. Hartmann zu seinem Bedauernam Erscheinen verhindert sei. Der Rednerwünschte dem Gaukegelfeste besten Erfolg undgab der Hoffnung Ausdruck, daß sich die fremdenGäste in Barmen mit seinen grünen, waldbekränztenHöhen recht wohl fühlen und einenfreundlichen Eindruck und recht angenehme Erinnerungensowie viele Preise mit nach Hause nehmenmöchten. Der Redner führte dann weiteraus,daß, wenn in unseren deutschen Landen froheFeste, wie das heutige, gefeiert würden, dies unsmöglich sei infolge der Erhaltung des Friedens. DenFrieden habe der Kaiser mit starker Hand erhalten,der nun auf 25 Jahre seiner gesegneten Regierungzurückblicke. Begeistert stimmte die Festversammlungin das kaiserhoh ein, dem sich die Nationalhymneanschloß.Der Bundesvorsitzende Thomas (Dresden) schildertein humorvollen Worten das Werden undWachsen des deutschen Keglerbundes. Die Damendes Barmer kegler-Verbandes ließen eine prachtvolleBannerschleife überreichen, während FräuleinElfriede Wachenfeld den Kegel-sport in einemProlog feierte. Stadtverordneter Vesper wünschteunserem deutschen Vaterlande ferneres Wachsen,Blühen und Gedeihen. Zum Schluß sprach VerbandsvorsitzenderKronenberg allen, die an demschönen Gelingen des Abends mitgewirkt haben,herzlichen Dank aus. Dazu gehörten nicht zuletztdie jungen Damen, die durch ihre TanzaufführungenHerz und Auge erfreuten.Ein für Barmen neues, farbenprächtiges Bild botdieBannerweiheam Sonntag vormittag durch die festlich geschmücktenStraßen unserer Stadt. In ca. 60 Wagenhatten die hiesigen und auswärtigen Kegler-Vereine mit ihren teil-weise geradezu prächtigenBanern Platz genommen. Besondere Beachtungfanden der Wagen des Klubs „Germania“ sowiedie humoristischen wagen des Kegel-Klubs „GutHolz“ Westkotten und derjenige des Kegelklubs„Kranz“.* * *Aus General-Anzeiger Elberfeld vom 18. 1. 1911:Musikalische Veranstaltungen undKegelschiebenDas Oberverwaltungsgericht hat die Frage erörtertwann die Polizeibehörden Musik und Kegelschiebenverbieten können. Auf Beschwerde ausder Bürgerschaft hatte die Polizeibehörde z. Hd.an den Vorstand eines Vereins eine Verfügung erlassen,durch die dem Vereinsvorstand aufgegebenwurde, es fernerhin zu unterlassen, die Nachtruheder Nachbarn durch das Kegeln auf der Kegelbahn...nach 11 Uhr abends zu stören. Die Klagedes Vereinsvorstandes, der lebhaft bestritt, dieNachtruhe der Nachbarn durch Kegeln oder Musizierenzu stören wurde vom Bezirksausschußabgewiesen, nachdem Zeugen verhört und einKreisarzt erklärt hatte, daß eine Gesundheitsschädigungzu befürchten sei, wenn nach 11 Uhrabends öfter in der Woche gekegelt... wird; würdenur alle drei Wochen Instrumentenmusik gemachtoder gekegelt, so sei eine Gesundheitsschädigungder Nachbarn nicht zu besorgen.35