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Neue Befunde zur Pluralität der Lebensformen - Zeitschrift für ...

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<strong>Zeitschrift</strong> für Familienforschung 13. Jahrg., Heft 3/2001, S. 52-73 63sonenbezogenen Auszählung von 39.604 deutschen Staatsangehörigen in Westdeutschland.Auf Grund <strong>der</strong> geringen Fallzahlen für altersspezifische Analysen –gerade im hohen Alter – sind die Ergebnisse jedoch durchaus als vorläufig zu betrachten.5.3. ErgebnisseIm Folgenden wurde aus mehreren vierjährigen Geburtskohorten ein vollständigerLebensverlauf <strong>der</strong> standardisierten Entropie 4 und <strong>der</strong> relativen Häufigkeitsverteilung<strong>der</strong> <strong>Lebensformen</strong> rekonstruiert, um einen Überblick über typische Entwicklungenim Lebensverlauf zu erhalten (Abbildung 1). 5 Natürlich ist hierbei zu beachten,dass man die Übergänge zwischen den Kohorten nicht ausschließlich aus<strong>der</strong> Lebensverlaufsperspektive interpretieren darf, da sich an diesen Stellen AltersundKohorteneffekte vermischen.Im Lebensverlauf steigt die Pluralität <strong>der</strong> <strong>Lebensformen</strong> zunächst bis etwa zum27. Lebensjahr, sinkt dann wie<strong>der</strong> ab, steigt ab dem 40. Lebensjahr bis zum 53.Lebensjahr erneut an und verringert sich danach wie<strong>der</strong>. Auch im hohen Alter sinddeutliche Schwankungen <strong>der</strong> Heterogenität zu beobachten. 6 Wie ergeben sich dieseSchwankungen aus <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung?Im Ausgangszustand (im Alter von 20 Jahren) leben ca. 89% <strong>der</strong> Befragten inZwei- und Mehrgenerationenhaushalten, darunter ca. 58% in einem „normalen“Familienhaushalt (Ehepaar mit Kin<strong>der</strong>n). Die Mehrzahl hiervon dürfte diesenHaushalten als Kind angehören. Ca. 11% leben jedoch bereits allein, ohne Kin<strong>der</strong>mit einem Partner zusammen o<strong>der</strong> sind gar verheiratet. Letztere Gruppe, also dieEingenerationenhaushalte, nimmt jedoch stark zu, und im Alter von 27 Jahren leben47% in solchen Haushalten. Man kann jedoch keine Aussage darüber machen,welcher Typ des Eingenerationenhaushalts hier dominiert: Alle drei sind von einemAnstieg geprägt.Von einem Anteilsrückgang sind dagegen die Ehepaare mit Kin<strong>der</strong>n, aber auchdie Mehrgenerationenhaushalte betroffen. Der erste Anstieg <strong>der</strong> Heterogenität <strong>der</strong><strong>Lebensformen</strong> in <strong>der</strong> Geburtskohorte 1961-64 lässt sich so relativ eindeutig mitdem Auszug aus dem Elternhaus in Verbindung bringen und die damit verbundeneson (3) zudem älter als 18 Jahre alt ist und (4) <strong>der</strong> Altersabstand zwischen dieser Personund dem Haushaltsvorstand nicht mehr als 15 Jahre beträgt, dann wurde diese Beziehungals nichteheliche Lebensgemeinschaft eingeordnet. Das letzte Kriterium war sinnvoll, umUntermietverhältnisse nicht fälschlich als nichteheliche Lebensgemeinschaft einzustufen.4 Auf die Darstellung <strong>der</strong> Diversikation wird hier verzichtet, da sie das gleiche Musteraufweist.5 Da die Zellenbesetzungen teilweise sehr schwach sind, wurden alternativ auch breitereKohorten untersucht. Diese ergeben ein ähnliches Bild, so dass auf eine Präsentation dieserGrafiken verzichtet wird.6 Kontrolluntersuchungen haben gezeigt, dass sich dieser Befund auch mit an<strong>der</strong>en als denausgewählten Kohorten und auch mit unterschiedlichen Kohortenbreiten (so z.B. auchfür 10-Jahres-Kohorten) reproduzieren lässt.

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