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Motorradkurier 04-06.indd

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Traumhafter Dünencamp<br />

Zu eisiger Zeit im tief verschneiten<br />

Illertissen passierten gar<br />

seltsame Dinge: In dunkler<br />

Nacht trafen sich dick vermummte<br />

Gestalten, luden Motorräder ab und<br />

wieder auf, es herrschte reges Trei-<br />

Camp in Douz<br />

ben, bis sich endlich alle in ein enges<br />

Führerhaus zwängten und die<br />

garstige Landschaft verließen. Der<br />

Aufbruch in ein Sagen umwobenes<br />

Land, wo immer die Sonne scheint,<br />

war angesagt. Nein, nicht 1000 und<br />

1 Nacht in Ägypten, das war eine<br />

andere Gruppe, sondern 14 Nächte<br />

in Tunesien waren das Ziel. Aber genug<br />

der Prosa und zurück zum Tatsachenbericht.<br />

Am Freitag vor Hl. Abend treffen sich<br />

Erika, Andi, Peter, Egon, Timo, Harry,<br />

Steffen, Thorsten, Micha und Walter<br />

um nach Tunesien zu starten. 8 Motorräder<br />

samt nötigstem Gepäck müssen<br />

auf Michael´s LKW samt Anhänger<br />

verladen werden. Als diese erste Hürde<br />

genommen ist, geht es zum leckeren<br />

Abendessen ins „ Alte Posthalterhaus“,<br />

um für die ersten 8 Stunden<br />

Fahrt bis Genua genügend Power zu<br />

haben.<br />

Morgens um 7:00 Uhr ist die Welt wieder<br />

in Ordnung, denn in Genua angekommen,<br />

sind die Temperaturen doch<br />

schon erträglicher als daheim. Nun<br />

heißt es im Hafen zu warten, bis Zoll,<br />

Fähre und alle Formalitäten erledigt<br />

sind. Für uns Nerven aufreibend, weil<br />

es uns ja pressiert im Urlaub, nur die<br />

Zöllner haben alle Zeit der Welt.<br />

Aber es ist interessant zu sehen, was<br />

alles in einer Fähre so untergebracht<br />

18 <strong>04</strong>/06<br />

Bericht und Bilder<br />

Walter Seifert<br />

Ein Märchen von Walter Seifert<br />

Die Reise durch Eis und Schnee in´s warme<br />

Tunesien. Dieses Märchen handelt von<br />

Eseln und Kamelen, weil die Esel glaubten,<br />

bei den Kamelen wäre es immer warm.<br />

Winterflucht<br />

werden kann und was der Tunesier<br />

alles auf dem Autodach transportieren<br />

kann. Doch irgendwann ist alles im<br />

Bauch unserer Fähre, der Habib, verstaut<br />

und wir schippern gen Süden.<br />

Micha grummelt noch, dass er eigentlich<br />

die modernere Cartaghe gebucht<br />

hatte, aber mir ist es eigentlich egal,<br />

denn vorsichtshalber habe ich ein paar<br />

Reisetabletten eingeworfen und freue<br />

mich auf mein Bett in der 4 Mann Kabine.<br />

Die Überfahrt dauert 24 h und<br />

damit es uns da nicht langweilig wird,<br />

sind Zoll- und Einreisedokumente auszufüllen<br />

und abzugeben, d.h. in der<br />

Schlange stehen und warten oder dazwischen<br />

mal zum Essen in die Kantine<br />

gehen und da mal Schlange stehen.<br />

Aber irgendwann sind wir doch<br />

in Tunis im Hafen ausgespuckt worden,<br />

noch mal kurz beim Zoll Schlange<br />

gestanden und schon beginnt der<br />

Urlaub.<br />

Eigentlich sollten 3 Mann ab Tunis<br />

Motorrad fahren (mein Auto blieb in<br />

Genua), weil im LKW nur 7 Personen<br />

sitzen können, aber wir haben keine<br />

Lust auf Autobahn, also quetschen<br />

wir uns zu zehnt ins Führerhaus, denn<br />

was die Tunesier können, können wir<br />

schon lange.<br />

Ab Hammamet aber gilt es, da bleibt<br />

der Anhänger stehen und alle außer<br />

Peter und Timo fahren sich warm.<br />

Peter und Timo wollen ihre Sportenduro´s<br />

noch schonen und bleiben noch<br />

bis Zarat auf dem LKW. Von Zarat aus<br />

geht´s weiter ins Dahar Gebirge nach<br />

Matmata. In Matmata ist Steffen erst<br />

mal untergetaucht, nämlich in die<br />

Höhlenwohnungen der Einwohner,<br />

die auch Drehort von Starwars waren.<br />

Ich habe den Film nicht gesehen,<br />

konnte also gar nicht mitreden. Wir<br />

haben uns solange ins Cafe gesetzt<br />

und die Touristen in den Geländewagen<br />

bewundert. Aber die Zeit drängt,<br />

Micha und Erika warten in Chenini<br />

und wir brechen bald auf.<br />

Es kommen die ersten Sand und<br />

Geröllkilometer und es macht immer<br />

mehr Spaß, die Staubfahne im Rückspiegel<br />

zu sehen. Leider sind wir doch<br />

zu spät, so dass keine Zeit mehr bleibt,<br />

das Dinosauriermuseum in Chenini<br />

zu besichtigen, denn wir müssen uns<br />

einen Zeltplatz suchen und Micha hat<br />

den im Erg el Mitt, einem kleineren<br />

Wüstengebiet, geplant. Also Gas und<br />

bei Einbruch der Dunkelheit sind wir in<br />

der Pampa angelangt. Alle bauen ihre<br />

Zelte auf und Micha zaubert derweil<br />

ein Abendessen. Geröstete Maultaschen<br />

in der Wüste: ein Gedicht!<br />

Bucht von Gabes<br />

Dazu ein paar Dosen 16´er Blech und<br />

wir vergessen schnell, dass ein kalter<br />

Wind pfeift.<br />

Am nächsten Tag starten wir früh nach<br />

Remada, an die Grenze zum Sperrgebiet,<br />

ab hier geht es nur mit Sondergenehmigung<br />

weiter. Wir fahren aber<br />

wieder nördlicher, Richtung Grand Erg<br />

Oriental, unserem angepeilten Sandspielplatz.<br />

Hier ist das Campment Ain Essbat unser<br />

Ausgangspunkt für die nächsten<br />

Tage und wir starten jeden Tag eine<br />

Tour. Hier zeigt sich, dass Thorsten mit<br />

der DR BIG doch mehr Kilos bewegen<br />

muss und prompt hat er auch mal<br />

Rent a Camel<br />

einen Überschlag. Außer Plastikschäden<br />

nichts passiert, aber danach läuft<br />

sie nicht mehr richtig. Also ist im Camp<br />

für Thorsten erstmal Arbeit angesagt<br />

und die nächste Tour verpasst er, weil<br />

er Vergaser aus- und einbauen muss.<br />

Da ist es von Vorteil, dass im LKW<br />

Druckluft vorhanden ist. Wir anderen<br />

können uns aber richtig austoben, bei<br />

Hillclimbing, im Sand driften und Pisten<br />

heizen.<br />

Abends hat sich auch Micha mal ne<br />

Pause verdient und wir essen im<br />

Camp restaurant. Landestypisch natürlich,<br />

Kuskus mit Reis und Hühnchen<br />

und anderen Sachen drin, die ich vielleicht<br />

gar nicht wissen will, weil wir<br />

es immer an der Straße hängen sehen.<br />

Aber Allen schmeckt es.<br />

Silvester gibtes ein riesiges Lagerfeuer<br />

(war eh jeden Tag), um Mitternacht<br />

einen Schluck Sekt aber keinen Kracher<br />

und keine Rakete. Geht also<br />

auch so, der Schritt ins neue Jahr.<br />

Bald sind die schönen Tage auch schon<br />

wieder vorbei und wir müssen Richtung<br />

Douz aufbrechen. Vorher schauen<br />

wir noch kurz in Ksar Ghilane vorbei,<br />

trinken an der heißen Quelle eine<br />

Cola und schauen den anderen Touristen<br />

beim Baden zu. Unser nächster<br />

Übernachtungsplatz ist in der Nähe<br />

vom Ksar in den Dünen. Alle Mann<br />

schwärmen nach Feuerholz aus, denn<br />

die Abende werden doch kühl und der<br />

Wind bläst unbarmherzig. Je weiter<br />

nördlich wir kommen, desto frischer<br />

wird es. In Douz haben wir dann richtig<br />

Frost in der Früh und entsprechend<br />

fröhlich kommen alle aus ihrem Schlafsack<br />

gekrabbelt. Gut, dass Egon und<br />

Harry zur medizinischen Vorsorge ein<br />

Alkoholdestillat eingepackt hatten, dass<br />

ja niemand krank wird.<br />

Da ich derjenige mit dem empfindlichen<br />

Magen bin, hatte ich in der Apotheke<br />

Tropfen gegen Magenverstimmung<br />

besorgt, beim nächsten Mal<br />

weiß ich, die gibt es besser und billi-

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