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Erwerbspotential in der Sozialhilfe

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2 Management Summary<br />

2.1 Was war Studiengegenstand und Methodik?<br />

� Analyse <strong>der</strong> erwerbsfähigen Wiener <strong>Sozialhilfe</strong>bezieherInnen im Zeitraum 2000 bis 2008<br />

� Anwendung von drei unterschiedlichen, aber aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bezogenen Methoden:<br />

� Datenanalyse - Verknüpfung von Längsschnittdaten aus verschiedenen Datenbanken<br />

(<strong>Sozialhilfe</strong>- und Hauptverbandsdaten, För<strong>der</strong>daten des Arbeitsmarktservice und des<br />

waff)<br />

� Repräsentativ<strong>in</strong>terviews<br />

� Qualitative Tiefen<strong>in</strong>terviews<br />

2.2 Die zentralen Ergebnisse<br />

Unterschiedliche Typen von <strong>Sozialhilfe</strong>bezieherInnen<br />

� Etwas mehr als e<strong>in</strong> Viertel s<strong>in</strong>d LangzeitbezieherInnen (= länger als 3 Jahre).<br />

� Etwa e<strong>in</strong> Sechstel s<strong>in</strong>d Kürzest- und KurzzeitbezieherInnen (maximal e<strong>in</strong> Jahr <strong>Sozialhilfe</strong>bezug).<br />

� Die größte Gruppe stellen Personen dar, die nach e<strong>in</strong>em o<strong>der</strong> mehreren Ausstieg(en) wie<strong>der</strong><br />

anfallen (40%); e<strong>in</strong>e nachhaltige Integration ist vielfach aufgrund prekärer Beschäftigungsverhältnisse<br />

und / o<strong>der</strong> <strong>der</strong> persönlichen Situation nur schwer möglich.<br />

Zugang <strong>in</strong> die <strong>Sozialhilfe</strong><br />

Die Studie zeichnet Wege <strong>der</strong> Betroffenen nach. Interessant s<strong>in</strong>d ua. die Verlaufsmuster, wie<br />

Menschen <strong>in</strong> die Abhängigkeit von <strong>Sozialhilfe</strong> kommen:<br />

Bei rund 50% <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong>bezieherInnen ist Arbeitslosigkeit die zentrale Zugangskonstellation.<br />

Die H<strong>in</strong>tergründe für die <strong>Sozialhilfe</strong>bedürftigkeit s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel wesentlich komplexer.<br />

Sehr oft steht <strong>Sozialhilfe</strong>bedürftigkeit auch im engen Zusammenhang mit gesundheitlichen<br />

Problemen und Schulden. Wesentlich ist, dass die Karrieren <strong>der</strong> Betroffenen durch e<strong>in</strong>e hohe<br />

soziale Verwundbarkeit gekennzeichnet s<strong>in</strong>d.<br />

Es können sechs verschiedene Muster dieser sozialen Verwundbarkeit identifiziert werden:<br />

� Verlust <strong>der</strong> Erwerbstätigkeit durch plötzliche Verän<strong>der</strong>ungen (Trennung, Tod, Krankheit):<br />

E<strong>in</strong>e relativ stabile berufliche Position wird durch e<strong>in</strong> plötzliches Ereignis verän<strong>der</strong>t<br />

bzw. aufgegeben.<br />

� Abwärtsspiralen: Betriebliche Verän<strong>der</strong>ungen (Konkurs, neue Unternehmensstrategien)<br />

führen zum Verlust des Arbeitsplatzes (aus e<strong>in</strong>er relativ stabilen beruflichen Position) und zu<br />

Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt wie<strong>der</strong> Fuß zu fassen (geän<strong>der</strong>te Anfor<strong>der</strong>ungen am Arbeitsmarkt);<br />

die Folge s<strong>in</strong>d prekäre Arbeitsverhältnisse o<strong>der</strong>/und schlechter bezahlte Jobs;<br />

sehr oft Personen mit ger<strong>in</strong>ger Ausbildung.<br />

� Prekäre Biografien: E<strong>in</strong>e stabile Position am Arbeitsmarkt wurde nie erreicht (McJobs);<br />

betroffen s<strong>in</strong>d vielfach Personen mit höherer Ausbildung.<br />

� Schwierige E<strong>in</strong>stiege: Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s Berufsleben gestaltet sich vor allem für Personen,<br />

<strong>der</strong>en Schulausbildung und Berufse<strong>in</strong>stieg nicht geradl<strong>in</strong>ig verläuft, als schwierig (SchulabbrecherInnen,<br />

gesundheitliche Probleme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Adoleszenz etc.).<br />

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