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Mitglieder-Journal - Deutscher Alpenverein Sektion Greiz Sitz ...

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Berichte<br />

Höchsten Gipfel Österreichs erklommen<br />

Das eigentliche Vorhaben, eine Hochtourenwoche in den südlichen Ortleralpen,<br />

mus ste wegen eines Wintereinbruchs und einer instabilen Wetterprognose verschoben<br />

werden. Nachdem das Wetteramt in Innsbruck aber ein zweitägiges Schönwet -<br />

ter fenster vorhergesagt hatte, wurde quasi als Ausweichziel der Großglockner, mit<br />

3.798 m der höchste Gipfel Österreichs, ins Auge gefasst.<br />

28<br />

Gipfelglück auf<br />

Österreichs höchstem Berg<br />

Ausgangspunkt war das<br />

Lucknerhaus in der Nähe<br />

von Kals. Über die Luck -<br />

nerhütte wurden in 2 1 /4<br />

Stunden die 700 Höhen -<br />

meter zur 2.801 m hoch<br />

gelegenen Stüdlhütte bewältigt.<br />

Aufgrund der<br />

Neu schneefälle der letzten<br />

Tage lagen noch bis<br />

zu 30 cm Neuschnee vor<br />

der Hütte.<br />

Am nächsten Morgen startete man um 6 Uhr bei perfekten Wetterverhältnissen und<br />

leich ten Minustemperaturen. Nach der Überquerung des Ködnitzgletschers wurde<br />

die Glet scher aus rüstung mit der Kletter steigaus rüs tung getauscht, und in leichter<br />

Kletterei ging es im vereisten Fels zur 3.454 m hoch gelegenen Erz herzog-Johann-<br />

Hütte hinauf. Nach einer kurzen Pause folgte der weitere Aufstieg mit Steig eisen und<br />

Eispickel über gefrorenen Firn zum Glocknerleitl, einer am Schluss 40 Grad steilen<br />

Eisflanke, welche zum eigentlichen Beginn des Glockneranstiegs führt.<br />

Der erste vereiste Felsaufschwung wurde oh ne große Schwierigkeiten durchstiegen.<br />

Die ausgesetzte Querung zum Gipfel des Klein glock ners wurde an den vorhandenen<br />

Eisen stangen abgesichert, da ein falscher Tritt unweigerlich zum Absturz geführt hätte.<br />

Vom Gipfel des Kleinglockners leitet ein 18 Meter langes Draht seil in die Glock ner -<br />

scharte hinab. Diese spektakulärste Stelle des Anstiegs ist einen halben Meter breit<br />

und gewährt nach rechts einen Tiefblick in die hier endende 1.000 m lange Palla vi ci -<br />

ni-Eisrinne. Der wesentlich steilere zweite Felsaufschwung wur de wieder vollständig<br />

abgesichert und nach 5 Stunden Auf stieg gelangte die Gruppe zum Gipfel des Groß -<br />

glockners.<br />

Das wolkenlose Wetter ge währte ein Gip -<br />

fel pa no rama vom Ortler über die Marmo -<br />

lada und die Drei Zinnen bis zum Dach -<br />

stein. Während des Abstiegs kam es teilweise<br />

an den Stand plätzen zu längeren<br />

Warte zeiten, da aufgrund der guten Wet -<br />

ter lage sehr viele Seilschaften am Berg unter<br />

wegs waren. Da der Groß glockner zu<br />

den begehr testen Alpengipfeln zählt, waren<br />

viele internationale Bergsteiger aus<br />

Ungarn, der Schweiz, der Slowakei,<br />

Tschechien und England unterwegs.<br />

Nach dem Abstieg über das Glocknerleitl wurde nach 7 Stunden auf der Erzherzog-<br />

Johann-Hütte die erste größere Rast eingelegt und man genoss das wohlverdiente<br />

Gipfel-Bier. Ohne Pro ble me ging es wieder über den Kampl-Steig zum Gletscher hinab,<br />

welcher jetzt in der Nach mittags sonne tief aufgeweicht war. Nach insgesamt<br />

10 Stunden Gehzeit erreichten die fünf Bergsteiger wieder wohlbehalten die Stüdl -<br />

hütte.<br />

Rainer Rahn<br />

Berichte<br />

An der Gratschneide zum Kleinglockner<br />

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