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kornmagazin - Stadt Osterode am Harz

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Regionales Regionales<br />

Investor für leer stehendes <strong>Harz</strong>sanatorium für Blinde gesucht<br />

Für jedes Nutzungskonzept offene Ohren<br />

» <strong>Osterode</strong>. Auf der Internetseite<br />

des Verbandes für Blinden- und Behindertenpädagogik<br />

e.V. taucht im<br />

Adressverzeichnis für Blindenkur-<br />

und Erholungsheime immer noch<br />

das <strong>Harz</strong>sanatorium für Blinde in der<br />

Scheerenberger Straße auf. „Wir haben<br />

ein Auge drauf“, lautet der Slogan<br />

des Verbandes auf dem Kopf der Seite.<br />

In diesem konkreten Fall offenbar<br />

aber nicht, denn den Verbandsverantwortlichen<br />

scheint entgangen zu<br />

sein, dass die im <strong>Osterode</strong>r <strong>Stadt</strong>wald<br />

gelegene Einrichtung des Blinden-<br />

und Sehbehindertenverbandes<br />

Niedersachsen bereits seit Ende 2004<br />

geschlossen ist und seitdem leer steht.<br />

Ob und wann sich dieser Zustand<br />

ändern könnte, wollte die KM-Redaktion<br />

von Geschäftsführer Hans-<br />

Werner Lange (Hannover) wissen.<br />

Seine Antwort: „Wir gehen mit der<br />

Immobilie seit Jahren förmlich hausieren.<br />

Wir würden jede Möglichkeit<br />

nutzen, wenn sich ein finanzkräftiger<br />

Investor findet.“<br />

» „Siebenstellige Summe“<br />

Unter den von Hans-Werner Lange genannten<br />

„25 Leuten“ war jedoch wohl<br />

niemand, der bereit bzw. in der Lage<br />

gewesen wäre, die vom Verband gewünschte<br />

Kaufpreisvorstellung (eine<br />

„niedrige siebenstellige Summe“, in<br />

die eine Rückzahlung von erhaltenen<br />

Fördermitteln einkalkuliert ist)<br />

aufzubringen, um anschließend noch<br />

sehr viel Geld in die Sanierung der<br />

Dachflächen, der Fassade und in die<br />

Wärmedämmung zu stecken. Zum<br />

Zeitpunkt des kurz vor Weihnachten<br />

geführten Telefongesprächs gab es<br />

nach Aussage des Geschäftsführers<br />

immerhin noch einen potentiellen<br />

Interessenten, der „mit <strong>Osterode</strong> zu<br />

tun hat“ und die Baupläne des einstigen<br />

Blindensanatoriums ernsthaft<br />

studierte.<br />

» Sind für alles offen<br />

Zweifellos bietet sich das 1963/64<br />

gebaute und in den 1990er Jahren<br />

mehrfach sanierte Haus mit seiner<br />

Infrastruktur (Zimmer mit Dusche/<br />

WC, Hallenbad, großzügige Gastro,<br />

Rezeption etc.) und seiner idyllischen<br />

und ruhigen Lage unterhalb der Sösetalsperre<br />

für diverse Nutzungen an.<br />

Das reicht von der Seniorenresidenz<br />

im Grünen über eine Therapieeinrichtung<br />

etwa für Menschen mit Alkoholproblemen<br />

oder einer Tagespflege bis<br />

hin zum f<strong>am</strong>ilienfreundlichen Hotel.<br />

„Abgesehen von Teilnutzungen sind<br />

wir, ebenso wie die <strong>Stadt</strong> <strong>Osterode</strong>,<br />

für alles offen“, versicherte Hans-<br />

Werner Lange. Und was geschieht<br />

Einst Blindenheim, dann <strong>Harz</strong>sanatorium<br />

für Blinde, zuletzt Hotel Aura: Die<br />

vom Blinden- und Sehbehindertenverband<br />

Niedersachsen getragene Erholungseinrichtung<br />

steht seit Ende 2004 leer.<br />

mit der Immobilie, wenn sich kein<br />

geeigneter Investor findet? „Dann<br />

müssen wir uns ernsthaft Gedanken<br />

darüber machen, dort selbst wieder<br />

etwas zu tun.“<br />

KM stellt Frauen in „typischen Männerberufen“ vor<br />

„Bretter für die Welt“ - Tischlerin Carina Wolter<br />

<strong>Osterode</strong>. Zartes mädchenhaftes<br />

Gesicht. Schmale Figur. Lackierte<br />

Fingernägel. Carina Wolter kann man<br />

sich in vielen frauentypischen Beschäftigungsfeldern<br />

vorstellen. Doch<br />

spätestens der Blaumann, in dem die<br />

rothaarige junge Frau steckt, und das<br />

Arbeitsgerät in der Hand weisen in<br />

eine gänzlich andere Richtung.<br />

Die 29-jährige <strong>Osterode</strong>rin hat einen<br />

üblicherweise von Männern dominierten<br />

Beruf erlernt. Sie ist Tischler-Gesellin<br />

und bringt bei der Vario<br />

Pack & Service GmbH & Co. KG in der<br />

Leege ihre handwerkliche Kompetenz<br />

maßgeblich in die Produktion von individuell<br />

konzipierten Holzpaletten<br />

und Transportkisten ein.<br />

» Werken statt Hauswirtschaft<br />

„Ich wollte schon als Kind immer gern<br />

mit den Händen arbeiten. Ich habe<br />

zu Hause viel gebastelt und in der<br />

Schule mehr Spaß <strong>am</strong> Werken als an<br />

der Hauswirtschaft gehabt“, blickt<br />

Carina Wolter zurück. Nach dem Realschulabschluss<br />

besuchte sie denn<br />

auch folgerichtig ein Berufsgrundbildungsjahr<br />

an der BBS II Technik<br />

und Hauswirtschaft und konnte im<br />

Anschluss an der TU Clausthal eine<br />

Lehre als Tischlerin absolvieren. Übrigens<br />

als erster Azubi in dem d<strong>am</strong>als<br />

für die Technische Universität noch<br />

völlig neuen Ausbildungsberuf. Doch<br />

später musste Carina Wolter feststellen,<br />

dass es ein echtes Problem ist,<br />

als ausgelernter Tischler, noch dazu<br />

„Alpenländische Weihnacht“ mit<br />

Patrick Linder:<br />

Marlis Thiele, Herzberg-Sieber,<br />

Heidi Thier und Marion Hofmann,<br />

beide Herzberg<br />

Konzertshow „Party Sisters“:<br />

Susanne Hartleb, <strong>Osterode</strong> <strong>am</strong><br />

Gewinner<br />

als Frau, einen Job zu finden. „Besonders<br />

die kleinen Tischlereien sind<br />

gar nicht auf weibliche Handwerker<br />

eingestellt. Das fängt schon d<strong>am</strong>it an,<br />

dass im Betrieb keine gesetzlich geforderte<br />

separate Toilette vorhanden<br />

ist. Zudem ziehen die Inhaber oftmals<br />

einen starken Mann einer vermeintlich<br />

körperlich schwachen Frau vor“,<br />

erklärt Carina Wolter.<br />

Nach rund eineinhalbjähriger Arbeitssuche<br />

k<strong>am</strong> die Tischler-Gesellin<br />

schließlich mit der Vario Pack &<br />

Service GmbH & Co. KG zus<strong>am</strong>men.<br />

Sie absolvierte im Unternehmen ein<br />

dreimonatiges Praktikum und wurde<br />

dann fest übernommen. Auch wenn<br />

sie dort nicht so kreativ wie in einer<br />

klassischen Tischlerei arbeiten kann,<br />

so ist Carina Wolter fachlich gleichwohl<br />

gefordert, wenn vom Kunden<br />

ganz spezielle und vor allem sichere<br />

Lösungen für den Transport von Gütern<br />

gewünscht werden.<br />

Kreativ und wissbegierig ist Carina<br />

Wolter auch in ihrer Freizeit. Sie liest<br />

viel, fotografiert gern und trifft sich<br />

Sonntagnachmittags mit Freunden<br />

zu „Pen- und Paper-Rollenspielen“.<br />

Hierbei schlüpfen die Mitwirkenden<br />

in fiktive Rollen und erleben gemeins<strong>am</strong><br />

durch Erzählen ein Abenteuer.<br />

Als Hauptspielmittel werden fast immer<br />

die N<strong>am</strong>engebenden Stifte und<br />

Papier eingesetzt, um die dargestellten<br />

Rollen auf Charakterbögen zu<br />

beschreiben und Notizen zum Spielverlauf<br />

zu machen.<br />

<strong>Harz</strong>-Dorste, Frank Ritter, <strong>Osterode</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Harz</strong>, Ute Stöpler, <strong>Osterode</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Harz</strong><br />

2. Berliner Comedy-Nacht:<br />

Die Gewinner standen zum Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe noch<br />

nicht fest.<br />

Auch eine Idee von Tischlerin Carina Wolter:<br />

Paletten und Transportkisten aus Holz im<br />

Miniformat.<br />

Marientorstraße 6<br />

37520 <strong>Osterode</strong><br />

Tel. 05522/3422<br />

Unsere Schnupperzeiten:<br />

Mo. - Fr. 9.09 - 13.00 Uhr<br />

und 15.00 - 18.00 Uhr<br />

Sa. 9.09 - 13.00 Uhr<br />

Mi. nachmittags geschlossen<br />

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