kornmagazin - Stadt Osterode am Harz

IG Quartier Am Schilde Osterode IG Quartier Am Schilde Osterode
IG „Quartier Am Schilde“ bietet jetzt aktives Mentoring
Attraktiven Branchenmix schaffen -
Existenzgründer beraten und betreuen
» Osterode. In der Kreisstadt ist
die „Interessengemeinschaft Quartier
Am Schilde“ dazu übergegangen,
ein aktives Mentoring-Programm zu
etablieren.
Die Ziele: Förderung des Erhalts und
Ergänzung von Verkaufsflächen im
Stadtzentrum; Steigerung der Attraktivität
der Einkaufsstadt Osterode.
Dabei geht es um die aktive Beratung
und Betreuung von potenziellen
Existenzgründern.
Um das Mentoring-Programm organisatorisch
ins Leben zu rufen, haben
– unter dem Vorsitz der IG – Mitglieder
der Interessengemeinschaft und
Vertreter der örtlichen Industrie eine
Marketing & Management GmbH gegründet.
Die IG fungiert dabei als
Beirat.
Die KM-Redaktion wollte mehr darüber
wissen und sprach mit Hendrik
Danneil (Schuhhaus Neubauer), der
sich mit Andreas Krohn (TR-Buchhandlung)
die Geschäftsführung der
neuen GmbH teilt, sowie mit den IG-
Vorstandsvertretern Matthias Schulz
und Andreas Spitzer (beide Opticum).
Kornmagazin: „Welche Beweggründe
haben zur Gründung des aktiven Mentorings
geführt?“
Matthias Schulz: „Die Interessengemeinschaft
beschäftigt sich schon seit
etwa zwei Jahren mit verschiedenen
Möglichkeiten, dem Geschäftssterben
in Teilen der Osteroder Innenstadt
entgegenzuwirken. Es reicht nicht
mehr aus, über diesen Missstand nur
zu debattieren. Es musste eine Plattform
für aktives Handeln geschaffen
werden.“
Hendrik Danneil: „In Osterode werden
bislang Probleme, die den Einzelhandel
und seine Struktur betreffen,
oftmals nur festgestellt. Wir möchten
uns aber nicht länger mit der bloßen
Registrierung begnügen, sondern
Probleme auch lösen.“
KM: Gab es einen konkreten Anlass,
einen direkten Auslöser für das aktive
Mentoring?“
Andreas Spitzer: „Ja, als wir in
der Interessengemeinschaft von der
drohenden Schließung des Spielwarengeschäfts
`Harlekin´ Am Schilde
erfuhren, waren sich alle einig: Das
müssen wir verhindern.“
KM: „Was kann die Gesellschaft denn
in dem genannten Beispiel leisten?“
Hendrik Danneil: „Wir haben mit
der Erzieherin Ronja Tessmar eine
Nachfolgerin für das Geschäft gefunden
und werden sie bei ihrer
Existenzgründung gezielt beraten
und begleiten.“
Matthias Schulz: „Es musste eine Plattform
für aktives Handeln geschaffen werden.“
Hendrik Danneil: „Wir suchen junge
Existenzgründer mit pfiffigen Geschäfts-
konzepten.“
Matthias Schulz: „..und dies in einem
Umfang und in einer Tiefe, die
kein Steuerberater, keine Bank oder
auch kein Unternehmensberater leisten
kann. Unser Mentoring gründet
sich aus einer langjährigen Erfahrung
im Geschäfts- und Wirtschaftsleben.
Das Besondere: Die Beratung ist völlig
kostenlos, weil sie ehrenamtlich
geleistet wird. Diese Konzeption
dürfte möglicherweise sogar deutschlandweit
bislang einmalig sein.“
KM: „Wer kann noch in den Genuss
Ihres Mentorings kommen?“
Hendrik Danneil: „Wir möchten
besonders junge interessierte Existenzgründer
ansprechen, die pfiffige
Konzepte haben, aber nicht über die
nötigen finanziellen Mittel verfügen.
Letztlich geht es darum, in der
Innenstadt einen vernünftigen und
attraktiven Branchenmix zu entwickeln.
Beispielsweise fehlt nach wie
vor ein Haushaltswarengeschäft und
auch in der Bekleidungsbranche wären
Ergänzungen sinnvoll.“
KM: „Entbehren Ihr starkes persönliches
Engagement und der finanzielle
Einsatz wirklich jedwedem
Selbstzweck?“
Andreas Spitzer: „Es geht nicht
darum, mit der GmbH etwaige Gewinne
zu erzielen. Wenn es uns aber
gelingt, im Stadtzentrum einen zeitgemäßen,
attraktiven Einzelhandel
zu entwickeln, dann profitieren letztlich
auch die Gesellschaftsvertreter
davon. Eine attraktive Einkaufsstadt
trägt im Übrigen dazu bei, Führungskräfte
und qualifiziertes Personal für
die heimische Industrie zu gewinnen.“
KM: Herzlichen Dank für das Gespräch.
Hintergrund
IG „Quartier Am Schilde“
Die „interessengemeinschaft
Quartier Am Schilde“ besteht seit
rund zwei Jahren, ist inzwischen
ein eingetragener Verein und hat
rund 20 Mitglieder. im Fokus des
Handelns stehen die Belebung
der osteroder innenstadt, die
Förderung des Einzelhandels und
die Unterstützung kultureller Aktionen.
„Wir möchten den Kunden
in osterode ein echtes Einkaufserlebnis
bieten“, so Vorstandssprecher
Matthias Schulz. Die ig sieht
sich keineswegs als „Konkurrenz“
zur Werbegemeinschaft. ganz im
gegenteil: „Die Wego kann uns
für ihre Aktivitäten jederzeit nutzen“,
bietet Schulz an. Weitere
Mitglieder „von überall“ sind gern
gesehen.
Kurz erklärt
Mentoring
Erfahrene Personen (Mentoren) geben
ihr fachliches Wissen oder ihr
Erfahrungswissen an eine weniger
erfahrene Person (Mentee oder
Protegé) weiter. Ziel ist, den Mentee
bei seiner persönlichen oder beruflichen
Entwicklung zu unterstützen.
im Unterschied zum Coach ist der
Mentor üblicherweise nicht eigens
Ronja Tessmar packt es an
„Harlekin“lebt weiter!
» Osterode. „Als mich Hendrik
Danneil vom Schuhhaus Neubauer
ansprach, ob ich mir vorstellen könne,
das Spielwarengeschäft ´Harlekin`
zu übernehmen, ist der Funke sofort
übergesprungen“, berichtet Ronja
Tessmar. Und so wird aus der gelernten
Erzieherin, die zuletzt in einem
städtischen Kindergarten gearbeitet
hatte, nun eine Geschäftsfrau. „Ich
wollte einfach etwas Neues anfangen,
etwas gestalten.“ Eröffnungstermin
ist der 15. Februar. Die neue Inhaberin
möchte die bisherige Linie des
Hauses beibehalten. Mit dem Material
ist sie aus ihrer erzieherischen Tätigkeit
heraus bestens vertraut. Ronja
Tessmar hat Kontakte zu vielen Eltern
und Kindern und weiß: „Es gibt in der
Region eine Klientel für hochwertiges
Kinderspielzeug.“
für diese Tätigkeit ausgebildet, sondern
verfügt lediglich über einen
Erfahrungs- und/oder Wissensvorsprung.
Mentoring wird vor allem in
Unternehmen, Hochschulen, Schulen,
Städten und Kommunen eingesetzt,
um den Wissenstransfer
zwischen Erfahrenen und weniger
Erfahrenen zu fördern.
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