COPD – mehr als eine Atemwegserkrankung - Patientenliga ...
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Abbildung 1<br />
Abbildung 2<br />
Richtung Ellenbogen des unteren Armes (Abbildung 2).<br />
Dieser Übung kann <strong>eine</strong> Dehnlagerung folgen. Dazu<br />
dreht man sich mit dem Oberkörper auf und folgt mit s<strong>eine</strong>m<br />
Blick der Handfläche des oberen Armes. Der im<br />
Ellenbogen angewinkelte obere Arm wird nach hinten<br />
eventuell auf ein Kissen abgelegt. In dieser Position wird<br />
verharrt. Tiefe Atemzüge verstärken die Dehnung zusätzlich.<br />
Diese Übungen sollten auf beiden Seiten durchgeführt<br />
werden, die Bewegung muss langsam und kontrolliert<br />
erfolgen; ein leichtes Dehngefühl sollte spürbar sein,<br />
jedoch kein Schmerz.<br />
Zwingende Voraussetzung <strong>eine</strong>r erfolgreichen Physiotherapie<br />
bei Atemwegspatienten ist <strong>eine</strong> gute Körper- und<br />
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Atemtherapie Luftpost<br />
Atemwahrnehmung, deren Schulung und Verbesserung<br />
sich in allen Behandlungsmaßnahmen immer wieder einfügen<br />
sollte.<br />
Ganz besonders wichtig ist die Atemwahrnehmung bei<br />
der Umstellung bzw. Korrektur <strong>eine</strong>r kontraproduktiven<br />
und unökonomischen Atemform bzw. <strong>eine</strong>s entsprechenden<br />
Atemmusters. Es wird angestrebt, <strong>eine</strong> situationsverbessernde<br />
Atmung dauerhaft zu erlernen. Sie sollte auch<br />
während der Belastung eingesetzt werden können, wobei<br />
der Atemrhythmus den Bewegungsrhythmus bestimmt.<br />
Diese Umstellung kann schwierig und langwierig sein<br />
und erfordert viel Fleiß beim täglichen Üben, um die<br />
neue Atmung zu festigen.<br />
Um die möglicherweise durch die langanhaltende, chronische<br />
Entzündung schon geschädigten Bronchien nicht<br />
noch zusätzlich zu belasten, sprich um <strong>eine</strong>r tracheobronchialen<br />
Instabilität vorzubeugen, wird mit dem Patienten<br />
<strong>eine</strong> schonende und effektive Sekretabgabe geübt.<br />
Durch verschiedene Techniken wird das Sekret in <strong>mehr</strong>eren<br />
Schritten zunächst gelockert und verflüssigt sowie<br />
anschließend zu den Hauptbronchien transportiert, um<br />
es dann schonend abhusten zu können. Hierbei kommt<br />
es oft zum Einsatz verschiedener physiotherapeutischer<br />
Hilfsmittel (Flutter VRP1, RC Cornet, Acapella, Pepsysteme<br />
...), die zur Sekretlockerung bzw. zur Hilfe beim Abhusten<br />
dienlich sind und deren optimale Anwendung geschult<br />
wird.<br />
Unter bestimmten Vorraussetzungen hat sich das Training<br />
zur Kräftigung der Atemmuskulatur <strong>als</strong> hilfreich erwiesen;<br />
hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:<br />
● Atemübungen mit gesetzten Widerständen (Stenosen),<br />
● Atemübungen bei atemerschwerender Lagerung,<br />
● apparative Atemtrainer.<br />
Um gute Ergebnisse zu erzielen, muss dauerhaft und<br />
<strong>mehr</strong>fach wöchentlich zu Hause trainiert werden. Jedoch<br />
ist dieses Training nicht für alle Patienten gleich gut geeignet.<br />
Für bestimmte Patienten ist es effektiver, die Atemmuskulatur<br />
durch NIV (nicht invasive Beatmung) zu entlasten,<br />
anstatt sie noch zusätzlich durch Atemmuskeltraining zu<br />
belasten, wieder andere profitieren eventuell von <strong>eine</strong>r<br />
Kombination aus beidem.<br />
Erlernen von körperschonenden, energiesparenden Techniken<br />
und der richtigen Tempowahl bei den Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens (ADL’s), angefangen vom Zähne<br />
putzen, Schuhe anziehen bis hin zu dem Tragen von<br />
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