International Technical Support Organization IBM - IBM Redbooks
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International Technical Support Organization IBM - IBM Redbooks
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<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />
<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH, Hamburg<br />
Systems Management Design<br />
Ein Überblick für Führungskräfte<br />
Februar 1996<br />
SG24-4687-00
<strong>IBM</strong>L<br />
<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />
<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH, Hamburg<br />
Systems Management Design<br />
Ein Überblick für Führungskräfte<br />
Februar 1996<br />
SG24-4687-00
Hinweis<br />
Bevor Sie die folgenden Produktinformationen benutzen, lesen Sie bitte die Hinweise im Abschnitt „Spezielle<br />
Anmerkungen“ auf Seite xi.<br />
Erste Ausgabe (Februar 1996)<br />
Diese Ausgabe beschäftigt sich mit den Strategien und Techniken des Systems Management Design. Das Buch ist<br />
ein Kompendium verschiedener ITSO Dokumente und wurde speziell für Führungskräfte entwickelt.<br />
Diese Publikation kann über Ihren <strong>IBM</strong> Beauftragten oder Ihre zuständige <strong>IBM</strong> Niederlassung angefordert werden.<br />
Das Dokument ist bei der unten angegebenen Adresse nicht vorrätig.<br />
Anfragen oder Kommentare richten Sie bitte direkt an:<br />
<strong>IBM</strong> Deutschland Entwicklung GmbH<br />
<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />
Abt. 3222, Gebäude 71032-02<br />
Postfach 1380<br />
71032 Böblingen, Deutschland<br />
An den eingesandten Kommentaren und Verbesserungsvorschlägen räumt der Einsender <strong>IBM</strong> ein einfaches<br />
Nutzungs- und Verbreitungsrecht ein; eine Verpflichtung der <strong>IBM</strong> zu Nutzung und Verbreitung besteht nicht.<br />
© Copyright <strong>International</strong> Business Machines Corporation 1996. Alle Rechte vorbehalten.
Zusammenfassung<br />
Die strategische Ausrichtung der Informationsverarbeitung auf die Geschäftsziele<br />
des Unternehmens wird immer wichtiger und häufig zu einem wesentlichen<br />
Wettbewerbsfaktor. Innerhalb der Informationsverarbeitung spielt neben der<br />
Anwendungsentwicklung und der Kommunikationsvernetzung das Systems<br />
Management eine bedeutende Rolle.<br />
Das ITSO hat dazu ein umfangreiches Dokument (Information Systems<br />
Management - Design Guidelines and Strategy - A Practical Approach)<br />
veröffentlicht, welches sich an Berater für Informationsverarbeitung, Designer<br />
und Systemplaner wendet. Das vorliegende Dokument soll einen Überblick über<br />
das Systems Management Design und die Methode geben, die dafür von der<br />
<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH in Deutschland und weltweit von der <strong>IBM</strong><br />
Consulting Group eingesetzt wird.<br />
Dieses Dokument wendet sich vor allem an Führungskräfte im Bereich<br />
Informationsverarbeitung. Untermauert werden die theoretischen Überlegungen<br />
durch drei Referenzbeispiele aus der Praxis.<br />
(81 Seiten)<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 iii
iv Systems Management Design - Ein Überblick
Vorwort<br />
Die strategische Ausrichtung der Informationsverarbeitung auf die Geschäftsziele<br />
des Unternehmens entwickelt sich immer mehr zu einem kritischen Erfolgsfaktor<br />
im Wettbewerb. Das Systems Management (SM) verteilter unternehmensweiter<br />
oder gar -übergreifender Hardware, Software, Daten und Funktionen wächst<br />
dabei zu einem Thema heran, das enger mit den Geschäftsstrategien verbunden<br />
werden muß. Dies ist aber nicht durch eine einmalige Aktion zu erledigen,<br />
sondern wird aufgrund der kontinuierlichen Veränderungen im Markt und in der<br />
Informationstechnologie (IT) selbst zur permanenten Aufgabe. Sie läßt sich nur<br />
dadurch vereinfachen, daß eine kontinuierliche Weiterentwicklung von<br />
vornherein als Kriterium für die IT-Infrastruktur vorgegeben wird - Design for<br />
Change.<br />
Vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, daß dem Designvorgang für die<br />
Infrastruktur und hier besonders für das Systems Management eine immer<br />
stärkere Bedeutung zukommt.<br />
Die <strong>IBM</strong> Consulting Group hat für das Design von SM-Lösungen eine bereits<br />
vielfach in der Praxis erprobte Methode „System Management Framework Design<br />
(SMFD)″ entwickelt. Dabei wird die SM-Architektur von den Geschäftszielen<br />
abgeleitet, die Prozeßsicht ist der Projektauswahl übergeordnet. Dadurch ist<br />
auch längerfristig ein weitreichender Investitionsschutz gegeben.<br />
Häufig wird der Fehler gemacht, SM-Projekte mit der Auswahl von Produkten<br />
und deren Installation zu beginnen, ehe ein Anforderungskatalog und ein<br />
sorgfältiges Ablaufdesign erarbeitet wurden. Diese Vorgehensweise führt häufig<br />
in die Sackgasse.<br />
In dem vorliegenden Dokument sind drei Beispiele aus der Praxis beschrieben.<br />
Sie unterstreichen die von der <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH empfohlene<br />
Vorgehensweise, zunächst die Prinzipien für den Design-Prozeß des Systems<br />
Management aus den Geschäftszielen abzuleiten, dann das Design mit der<br />
Methode SMDF systematisch zu erarbeiten und dessen Ergebnisse in<br />
Implementierungsprojekten umzusetzen.<br />
Dabei bietet sich die <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH als Ihr kompetenter<br />
Partner an, der die Methodik und die Erfahrung aus vielen erfolgreichen<br />
Projekten mit in Ihre Aufgabenstellung einbringt.<br />
Februar 1996<br />
Joachim Langmack<br />
<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH<br />
Hamburg und Ehningen<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 v
vi Systems Management Design - Ein Überblick
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iii<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . v<br />
Spezielle Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xi<br />
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xiii<br />
Angaben zum Aufbau dieses Dokuments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xiii<br />
Veröffentlichungen zu diesem Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xiii<br />
Veröffentlichungen der <strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong> . . . . xiv<br />
<strong>Redbooks</strong> des ITSO im World Wide Web (WWW) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xv<br />
Das Projekt-Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xv<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management . . . . . . . . . 1<br />
1.1 Systems Management ist kein Selbstzweck, sondern muß sich an den<br />
Geschäftszielen orientieren • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
1.2 Systems Management - Diener zweier Herren: Zur Effizienzsteigerung in<br />
der Zentrale und zum Nutzen der Benutzer (Eine Definition) . . . . . . . . . 4<br />
1.3 Systems Management Design - Nichts dem Zufall überlassen<br />
(Notwendigkeit für strukturiertes Vorgehen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
1.4 Systems Management Framework Design: Eine Methode liefert<br />
umsetzbare Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
1.5 Orientierung des Designs am IT-Prozeß-Modell . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
1.6 Systems Management Design erhält seinen Wert erst durch die<br />
Implementierung (SM-Projekte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
1.7 Der Design-Prozeß: Wie geht man vor? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Kapitel 2. Design Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
2.1 Design Beispiel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
2.1.1 Einführung in die Kundensituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
2.1.2 SM-Umgebung und ihre Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
2.1.3 Auswahl der SM-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
2.1.4 Duchführung des Designs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
2.1.5 Designergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
2.1.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft . . . . . . . . . . 27<br />
2.2 Design Beispiel 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
2.2.1 Einführung in die Kundensituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
2.2.2 Die zu verwaltende Umgebung und ihre Eigenschaften . . . . . . . . 29<br />
2.2.3 Auswahl der SM-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
2.2.4 Durchführung des Designs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
2.2.5 Designergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
2.2.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft . . . . . . . . . . 32<br />
2.3 Design Beispiel 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
2.3.1 Einführung in die Kundensituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
2.3.2 Durchführung des Designs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
2.3.3 Die Implementierungs-Phase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
2.3.4 Erfahrungen und Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
2.3.5 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft . . . . . . . . . . 41<br />
Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen<br />
sollten! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 vii
viii Systems Management Design - Ein Überblick<br />
3.1 SMFD-Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
3.2 Phase 1 - Grundprinzipien und Richtlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
3.3 Phase 2 - Funktionen und Dienstleister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
3.4 Phase 3 - Komponenten-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
3.5 Phase 4 - Framework-Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Kapitel 4. Wie können Führungskräfte das Systems Management Design<br />
beeinflussen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
4.1 Allgemeine Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
4.2 Kategorien von SM-Prinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Kapitel 5. SM-Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
5.1 Umfang und Detailbehandlung der SM-Umgebung . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
5.2 Definition von Elementgruppen mit gleichen Management-Eigenschaften 57<br />
5.3 Management-Eigenschaften der Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Kapitel 6. Systems Management-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
6.1 Prozeßorientierung oder Ressourcenorientierung . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
6.2 Auswahl der SM-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
6.3 Bewertung der bereits existierenden Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
6.4 Prozeßprioritäten bei der Implementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
6.4.1 Analyse basierend auf der Beziehung zu Management-Eigenschaften 68<br />
6.4.2 Analyse des Zieles eines SM-Prozesses . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
6.4.3 Analyse des Nutzens einer Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
6.4.4 Analyse der wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Prozessen . 68<br />
6.4.5 Analyse basierend auf der Durchführbarkeit eines Prozesses . . . . 70<br />
6.4.6 Analyse auf der Grundlage eines konkreten Falles . . . . . . . . . . . 70<br />
Kapitel 7. Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
7.1 Geschäftliche Strategien und Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
7.2 IT-Strategien und -Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
7.3 Auswirkungen auf das Systems Management Design . . . . . . . . . . . . 76<br />
Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Abbildungsverzeichnis<br />
1. Abstimmung zwischen Geschäfts- und IT-Strategien . . . . . . . . . . . . 2<br />
2. Die Welt des Systems Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
3. Systems Management und <strong>IBM</strong> Open Blueprint . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
4. Beispiel für SM-Projektkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
5. Die acht Prozeßgruppen des IT-Prozeß-Modells . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
6. SM-Projektstufen und <strong>IBM</strong> „Servicekette″ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
7. LIT - SM-Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
8. LIT - Ergebnisse der Umfrage zu Prozeßprioritäten . . . . . . . . . . . . . 22<br />
9. LIT - Prozeßdefinition der Änderungsverwaltung . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
10. LIT - Aufgaben-Beschreibungen in Management-Domänen für die<br />
Änderungsverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
11. OFD Hannover - Vorhandene IT-Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
12. OFD Hannover - Geplante Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
13. Die zwölf SM-Prozeßgruppen der OFD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
14. OFD Hannover - Beispiel für Prozeß/Element-Matrix und Interviewbogen 37<br />
15. OFD Hannover - Eine konsolidierte Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
16. OFD Hannover - Systems Management <strong>Support</strong> Organisation . . . . . . 39<br />
17. OFD Hannover - Systems Management Infrastruktur: Topologie . . . . . 40<br />
18. Die SMFD-Konzeption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
19. Die erste Phase eines Systems Management Design-Projektes . . . . . 45<br />
20. Matrix Elemente/Prozesse - Anforderungen an Funktionen und<br />
Dienstleister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
21. Erweiterte Matrix Elemente/Prozesse zur Definition von<br />
Lösungs-„Domains″ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
22. Definition von Prinzipien für Systems Management als<br />
Management-Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
23. Notwendigkeit einer klaren Definition der Management-Umgebung . . . 56<br />
24. Elementgruppen aus unterschiedlichen Blickwinkeln . . . . . . . . . . . . 58<br />
25. Management-Eigenschaften bestimmen die SM-Anforderungen . . . . . 60<br />
26. Prozeßorientiertes Systems Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
27. Analyse der Abhängigkeiten zwischen SM-Prozessen . . . . . . . . . . . 69<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 ix
x Systems Management Design - Ein Überblick
Spezielle Anmerkungen<br />
Diese Publikation soll dem IS-Management einen Überblick über Systems<br />
Management Design und den damit verbundenen Problemen geben. Die hierin<br />
enthaltenen Informationen sind nicht als Spezifikation von Programmschnittstellen<br />
für gegebenenfalls erwähnte Produkte zu werten. Eine Liste der<br />
offiziellen Produktdokumentationen kann im Teil „Publications″ der<br />
entsprechenden Programmankündigung gefunden werden.<br />
Hinweise auf <strong>IBM</strong> Produkte, Programme bzw. Dienstleistungen in dieser<br />
Publikation bedeuten nicht notwendigerweise, daß diese von <strong>IBM</strong> auch in allen<br />
Ländern angeboten werden. Ebenso bedeutet ein solcher Hinweis nicht, daß nur<br />
Produkte der <strong>IBM</strong> (einschließlich Programmen und Dienstleistungen) verwendet<br />
werden können. Jedes funktional gleichwertige Produkt, das keine <strong>IBM</strong> Rechte<br />
verletzt, kann statt dessen verwendet werden.<br />
Alle Informationen in dieser Publikation wurden in Verbindung mit den jeweils<br />
aufgeführten Hard- bzw. Software-Produkten ermittelt; ihre Anwendbarkeit<br />
basiert auf dieser spezifizierten Umgebung.<br />
Zu Themen, welche in dieser Publikation behandelt werden, besitzt die <strong>IBM</strong><br />
gegebenenfalls Patente bzw. sind Patentanträge anhängig; Lizenzansprüche auf<br />
irgendwelche Patente können aufgrund dieser Veröffentlichung nicht abgeleitet<br />
werden. Anfragen bezüglich Lizenzen können schriftlich an folgende Adresse<br />
gerichtet werden: <strong>IBM</strong> Director of Licensing, <strong>IBM</strong> Corporation, 500 Columbus<br />
Avenue, Thornwood, NY 10594, USA.<br />
Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen unterlagen keiner formellen<br />
technischen Prüfung durch die <strong>IBM</strong> und werden auf dieser Basis weitergegeben;<br />
sie sind nicht Bestandteil der Programm-Spezifikationen. Die <strong>IBM</strong> übernimmt<br />
keine Verantwortung für deren Richtig- bzw. Vollständigkeit. Die Verwendung<br />
dieser Informationen bzw. die Implementierung beschriebener Techniken liegt in<br />
der Verantwortung des Kunden und erfordert dessen Fähigkeit, deren Einsatz für<br />
eine gegebene Situation zu beurteilen und entsprechend anzuwenden.<br />
Einzelkomponenten mögen durch die <strong>IBM</strong> für spezielle Situationen geprüft<br />
worden sein; daraus läßt sich jedoch keine identische Funktionalität in anderen<br />
Umgebungen ableiten. Kunden, die obige Techniken auf ihre eigene Umgebung<br />
anpassen, tun dies auf eigene Verantwortung.<br />
Informationen zu nicht-<strong>IBM</strong> Produkten (Vendor-Produkte) in diesem Dokument<br />
basieren auf den vom jeweiligen Anbieter zur Verfügung gestellten<br />
Informationen.<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 xi
xii Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Die folgenden Begriffe sind Warenzeichen der <strong>International</strong> Business Machines<br />
Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern:<br />
AIX AIX/6000<br />
AS/400 <strong>IBM</strong><br />
MVS Open Blueprint<br />
OS/2 RS/6000<br />
S/390 System/390<br />
SystemView WebExplorer<br />
Die folgenden Begriffe sind Warenzeichen anderer Gesellschaften:<br />
DOS Microsoft Corporation<br />
Excel Microsoft Corporation<br />
HP Hewlett-Packard Company<br />
Intel Intel Corporation<br />
PC Direct Ziff Communications Company (used by<br />
<strong>IBM</strong> Corporation under license)<br />
UNIX X/Open Company Ltd. (registered<br />
trademark)<br />
X/Open X/Open Company Ltd.<br />
Windows Microsoft Corporation<br />
Andere Warenzeichen sind Warenzeichen ihrer entsprechenden Gesellschaften.
Einführung<br />
Angaben zum Aufbau dieses Dokuments<br />
Die Kapitel 1 bis 4 wenden sich an das Management der<br />
Informationsverarbeitung. Diese Kapitel bieten einen Überblick über den<br />
Systems Management Design-Prozeß und enthalten Beispiele aus der Praxis.<br />
• Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems Management“ beschäftigt<br />
sich mit der strategischen Ausrichtung von Systems Management auf das<br />
jeweilige Unternehmen.<br />
• In Kapitel 2, „Design Beispiele“ werden Beispiele aus der Praxis<br />
beschrieben.<br />
• Kapitel 3, „Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen<br />
sollten!“ gibt einen Überblick über die Methode des Systems Management<br />
Framework Design (SMFD), die von der <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH<br />
in Deutschland und weltweit von der <strong>IBM</strong> Consulting Group eingesetzt wird.<br />
• In Kapitel 4, „Wie können Führungskräfte das Systems Management Design<br />
beeinflussen?“ wird erörtert, wie Manager auf das Systems Management<br />
Design Einfluß nehmen können.<br />
• Kapitel 5, „SM-Umgebung“ und Kapitel 6, „Systems Management-Prozesse“<br />
befassen sich eingehender mit der Management-Umgebung und den zu ihr<br />
gehörenden Elementen, sowie mit den entsprechenden SM-Prozessen, die<br />
auf diese Elemente anzuwenden sind.<br />
• Gegenstand von Kapitel 7, „Ausblick“ sind technologische und<br />
wirtschaftliche Trends, welche Einfluß auf das Management von<br />
Informationssystemen haben.<br />
Für einen kurzen Überblick wird die Lektüre der Kapitel 1 bis 4 und 7 empfohlen.<br />
Veröffentlichungen zu diesem Thema<br />
Die im folgenden Abschnitt aufgeführten Veröffentlichungen werden als<br />
besonders geeignet erachtet, um die Kenntnisse zu den in diesem Dokument<br />
behandelten Themen zu vertiefen.<br />
• Transforming the enterprise: The alignment of business and information<br />
technology strategies (J.N. Luftman, P.R. Lewis, S.H. Oldach, <strong>IBM</strong> Systems<br />
Journal Vol. 32, No. 1/93)<br />
• A Management System for the Information Business, Volume 1 - Management<br />
Overview, <strong>IBM</strong> Form GE20-0662<br />
• A Management System for the Information Business, Volume 2 - The<br />
Information Systems Service Mission, <strong>IBM</strong> Form GE20-0749<br />
• A Management System for the Information Business, Volume 3 - The<br />
Information Systems Development Mission, <strong>IBM</strong> Form GE20-0750<br />
• A Management System for the Information Business, Volume 4 - Managing<br />
Information Systems Resources, <strong>IBM</strong> Form GE20-0751<br />
• Open Blueprint: <strong>Technical</strong> Overview, <strong>IBM</strong> Form GC23-3808<br />
• <strong>IBM</strong> Security Architecture - A Model for Securing Information Systems<br />
(Broschüre), <strong>IBM</strong> Form SC28-8135<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 xiii
• <strong>IBM</strong> Security Architecture - A Model for Securing Information Systems<br />
(Prospekt), <strong>IBM</strong> Form G221-3528<br />
Veröffentlichungen der <strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />
xiv Systems Management Design - Ein Überblick<br />
• The Library for Systems Solutions, SM Reference, Introduction to Managing<br />
Open Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4113<br />
• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed System/390,<br />
<strong>IBM</strong> Form GG24-4114<br />
• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed AIX/6000<br />
Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4115<br />
• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed Personal<br />
Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4116<br />
• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed AS/400<br />
Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4117<br />
• Disaster Recovery Library Design Concepts, <strong>IBM</strong> Form GG24-4211<br />
Eine vollständige Liste der als „<strong>Redbooks</strong>″ bekannten Veröffentlichungen der<br />
<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong>, zusammen mit einer<br />
Kurzbeschreibung der einzelnen Werke, ist zu finden in:<br />
<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong> Bibliography of <strong>Redbooks</strong>, <strong>IBM</strong><br />
Form GG24-3070<br />
Um einen Katalog der <strong>Redbooks</strong> des ITSO zu erhalten, können VNET-Benutzer<br />
folgendes eingeben:<br />
TOOLS SENDTO WTSCPOK TOOLS REDBOOKS GET REDBOOKS CATALOG<br />
Eine Auflistung aller, nach einzelnen Kategorien sortierter <strong>Redbooks</strong> ist auch in<br />
MKTTOOLS unter ITSOPUB LISTALLX zu finden. Dieses Paket wird einmal im<br />
Monat aktualisiert.<br />
Wie Sie <strong>Redbooks</strong> des ITSO bestellen können<br />
<strong>IBM</strong> Mitarbeiter in den U.S.A. können ITSO-Bücher und CD-ROMs mit<br />
PUBORDER bestellen. Kunden in den U.S.A. können unter der<br />
Telefonnummer 1-800-879-2755 oder der Faxnummer 1-800-445-9269 bestellen.<br />
Visa und Master Card werden akzeptiert. Außerhalb der U.S.A. können sich<br />
Kunden an ihre örtliche <strong>IBM</strong> Niederlassung wenden.<br />
Kunden können gedruckte ITSO-Bücher einzeln bestellen oder in individuell<br />
zusammengestellten Sätzen (sogenannten GBOFs), die sich auf die<br />
Funktionen beziehen, die im einzelnen Fall jeweils von Interesse sind. <strong>IBM</strong><br />
Kunden und Mitarbeiter können ITSO-Bücher auch als CD-ROM-Sammlungen<br />
bestellen, die <strong>Redbooks</strong> zu einer Vielzahl von Produkten enthalten.
<strong>Redbooks</strong> des ITSO im World Wide Web (WWW)<br />
Das Projekt-Team<br />
Internet-Benutzer finden Informationen zu <strong>Redbooks</strong> auf der ITSO World Wide<br />
Web-Hauptseite. Um auf die ITSO Web-Seiten zuzugreifen, richten Sie Ihren Web<br />
Browser (z.B. WebExplorer aus dem OS/2 3.0 Warp BonusPak) auf folgende<br />
Zeile:<br />
http://www.redbooks.ibm.com/redbooks<br />
Auch <strong>IBM</strong> Mitarbeiter haben Zugriff auf LIST3820s zu den <strong>Redbooks</strong>. Richten Sie<br />
Ihren Web Browser auf die <strong>IBM</strong> <strong>Redbooks</strong>-Hauptseite:<br />
http://w3.itsc.pok.ibm.com/redbooks/redbooks.html<br />
Verantwortlich für das Projekt-Design und -Management:<br />
Varoozh Harikian<br />
<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong>, Raleigh Center<br />
Die Autoren:<br />
Brian Blust<br />
<strong>IBM</strong> Consulting Group<br />
Mike Campbell<br />
<strong>IBM</strong> Deutschland<br />
Ralph Foley<br />
<strong>IBM</strong> Canada<br />
Gisbert Krüsemann<br />
<strong>IBM</strong> Deutschland<br />
Gernot Wichmann<br />
<strong>IBM</strong> Deutschland<br />
Janos Wieland<br />
<strong>IBM</strong> Deutschland<br />
Dank für Rat und Unterstützung an:<br />
Hubertus Eggen<br />
<strong>IBM</strong> Deutschland<br />
John Helmbock<br />
<strong>IBM</strong> Consulting Group<br />
sowie den drei Kunden, die in diesem Buch ihr Beispiel als Referenz zur<br />
Verfügung stellten.<br />
Einführung xv
xvi Systems Management Design - Ein Überblick
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management<br />
Dieses Kapitel gibt eine Einführung, warum Systems Management (SM) heute<br />
eine äußerst wichtige Aufgabe in einem sich stark wandelnden Umfeld der<br />
Unternehmen ist. Es wird aufgezeigt, warum ein strukturierter Ansatz für das<br />
Design der SM-Infrastruktur so wichtig ist.<br />
Der wirkungsvolle Einsatz von Informationsverarbeitung wird sehr stark durch<br />
Systems Management bestimmt. Die Flexibilität der Informationsverarbeitung in<br />
ihrer Anpassung an geschäftliche Veränderungen, die Produktivität der Benutzer,<br />
die Verfügbarkeit der notwendigen Services der<br />
Informationstechnologie (IT) - um nur einige Beispiele zu nennen - werden<br />
sehr stark durch effizientes Systems Management bestimmt.<br />
Das vorliegende Kapitel stellt die Beziehungen zwischen Geschäftsstrategie,<br />
IT-Strategie, Organisations-Infrastruktur und IT-Infrastruktur dar. Es wird auf das<br />
Management der IT-Infrastruktur eingegangen, Systems Management definiert,<br />
sowie die Notwendigkeit für das Design von Systems Management begründet. In<br />
einem kurzen Überblick über die <strong>IBM</strong> Designmethode für System Management<br />
(SMFD) wird auf die Ergebnisse, die diese Methode liefert, eingegangen. Ein<br />
wesentliches Merkmal dieser Methode besteht darin, daß sie ein Design liefert,<br />
welches in der Praxis implementierbar ist. Daher wird der Aspekt der<br />
Umsetzung in der Praxis im Abschnitt 1.6 besonders betrachtet. Dieses Kapitel<br />
dient gleichzeitig als Einführung in die Gesamtthematik der Bedeutung von<br />
Systems Management für die Unternehmen und in die dafür eingesetzte<br />
Designmethode.<br />
Dieses Kapitel ist auch als Überblick für das Management von<br />
Informationssystemen (IS) in den Unternehmen gedacht.<br />
1.1 Systems Management ist kein Selbstzweck, sondern muß sich an den<br />
Geschäftszielen orientieren •<br />
Die strategische Ausrichtung der Informationsverarbeitung auf die Geschäftsziele<br />
des Unternehmens wird verstärkt zu einem kritischen Erfolgsfaktor.<br />
Wettbewerbsfähig im Markt kann ein Unternehmen nur dann sein und bleiben,<br />
wenn es seine Abläufe strikt an Kunden und Geschäftszielen ausrichtet,<br />
wertorientiert strukturiert und organisiert. Die sich dabei ergebenden Prozesse<br />
müssen optimal durch Informationstechnologie unterstützt werden.<br />
Dies ist keine einmalige Aktion, sondern wegen der kontinuierlichen<br />
Veränderungen im Markt und der mit hohem Tempo fortschreitenden nutzbaren<br />
Informationstechnik eine permanente Aufgabe. Diese Aufgabe wird dadurch<br />
vereinfacht, daß der Entwurf von Anfang an auf eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung ausgerichtet wird („Design for Change″).<br />
1 Dieses Kapitel gibt Aussagen wieder aus: „Transforming the enterprise: The alignment of business and information technology<br />
strategies″ (J.N.Luftman, P.R. Lewis, S.H. Oldach - <strong>IBM</strong> Systems Journal Vol. 32, No. 1/93)<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 1
Abbildung 1. Abstimmung zwischen Geschäfts- und IT-Strategien<br />
2 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Vier Felder sind Grundlage für die strategische Ausrichtung und stehen in<br />
Beziehung zueinander:<br />
Mit starkem externen Einfluß sind dies das Geschäftsfeld, in dem sich das<br />
Unternehmen bewegt und die Informationstechnik, die hilft, Geschäftsfelder zu<br />
erschließen und auszudehnen. Organisation/Administration und IT-Infrastruktur<br />
sind die internen Gestaltungsbereiche.<br />
Eine strategische Anpassung muß zwischen externen und internen Faktoren<br />
erfolgen, eine funktionale Integration zwischen Organisations- und<br />
IT-Infrastruktur (= Operationale Integration). Die Geschwindigkeit und<br />
Kontinuität dieser Anpassung differenziert den Wettbewerb.<br />
Aufgrund der in der Graphik dargestellten Felder (Geschäftsstrategie,<br />
IT-Strategie, Organisations-Infrastruktur, IT-Infrastruktur) gibt es vier Modelle für<br />
jeweils unterschiedliche strategische Perspektiven:<br />
• IT-Strategie als Wettbewerbsfaktor (Competitive Potential)<br />
In diesem Modell steht die IT-Strategie mit dem Einsatz neuer Technologien<br />
im Vordergrund und beeinflußt oder schafft neue Geschäftsfelder. Das<br />
bedeutet für das Management des Unternehmens, Informationsverarbeitung<br />
kreativ und innovativ zu nutzen. Beispiel: Kreditkarteninhabern werden<br />
erweiterte Services angeboten wie Mietwagen- plus Hotelbuchung.<br />
• IT-Strategie als kritischer Erfolgsfaktor für die Umsetzung der Geschäftsziele<br />
(Technology potential)<br />
Hier geht es darum, definierte Geschäftsziele optimal mit der<br />
Informationstechnologie zu unterstützen. So kann z.B. im
Versicherungsbereich das Ziel „time to market″ durch optimale<br />
Software-Verteilung neuester Versicherungsanwendungen auf den<br />
Agentenarbeitsplatz erreicht werden. Dies ist also ein „Top down″-Ansatz,<br />
ausgehend von der Geschäftstrategie.<br />
• IT-Strategie als „Service-Lieferant″ im Unternehmen (Service level)<br />
Bei diesem Modell steht die Fähigkeit des Bereiches<br />
Informationsverarbeitung im Vordergrund, optimale IS-Services an die<br />
Benutzer im Unternehmen auszuliefern. Reaktionsgeschwindigkeit und<br />
Produktivität der Benutzer haben einen hohen Stellenwert. Daher sind hier<br />
z.B. Maßnahmen zur Verfügbarkeit der Services oder zur<br />
Benutzerunterstützung von großer Bedeutung.<br />
• Nutzung der IT-Infrastruktur zur Umsetzung der Geschäftsziele (Strategy<br />
execution)<br />
Dies ist das zur Zeit das am meisten in der Praxis eingesetzte Modell,<br />
ebenfalls ein „Top down″-Ansatz. Die Geschäftsziele sind vorgegeben und<br />
damit der „Treiber″ für die Organisations- und IT-Infrastruktur, die von der<br />
Geschäftsstrategie ausgehend bestmöglich zu gestalten sind. Damit entsteht<br />
ein Rahmenwerk für die Unternehmensorganisation und die IT-Infrastruktur,<br />
in dem unternehmensweite Projekte umgesetzt werden. Hier spielt die<br />
IT-Strategie weniger eine innovative als vielmehr eine „unterstützende″<br />
Rolle.<br />
Diese Modelle setzen jeweils unterschiedliche Gewichte für die Nutzung der<br />
IT-Infrastruktur im Unternehmen. Daher muß jedes Unternehmen entscheiden,<br />
welches Modell im konkreten Fall das Geeignete ist. Alle Modelle haben aber<br />
gemeinsam, daß die strategisch an die Geschäftsziele ausgerichtete<br />
IT-Infrastruktur ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Unternehmen ist.<br />
Die internen Umsetzungsschwierigkeiten hinsichtlich der IT-Infrastruktur mit<br />
ihren wesentlichen Komponenten wie Anwendungsentwicklungsumgebung,<br />
Kommunikationsvernetzung oder Systems Management werden häufig<br />
unterschätzt.<br />
Besonders dramatisch haben sich die Anforderungen an das Systems<br />
Management in den letzten Jahren erweitert. Durch die verteilte Verarbeitung ist<br />
ein großer Bedarf entstanden, alle Benutzer, den erfahrenen und „ermächtigten″<br />
sowie den technisch nicht interessierten, in Systemangelegenheiten zu<br />
unterstützen. Es gilt also, eine Systemunterstützung bereitzustellen, die<br />
Veränderungen in Abläufen, Organisation und Anwendungen auf einfache Weise<br />
erlaubt, und dem Benutzer stets ohne Einschränkung und unnötigen Aufwand<br />
unterstützt.<br />
Damit wird das Design der SM-Umgebung entscheidend dafür, was<br />
Informationsverarbeitung in einem Unternehmen zu leisten vermag.<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 3
1.2 Systems Management - Diener zweier Herren: Zur Effizienzsteigerung in<br />
der Zentrale und zum Nutzen der Benutzer (Eine Definition)<br />
Die Aufgabenstellung von Information Systems Management innerhalb der<br />
IT-Infrastruktur hat sich mit der Entwicklung der Informationsverarbeitung<br />
evolutionär verändert. Stand in den 70er- und 80er-Jahren die zentrale<br />
Informationsverarbeitung mit großen Datenbanken, auf die mit nicht-intelligenten<br />
Endgeräten zugegriffen wurde, im Vordergrund, so sind die 90er-Jahre durch<br />
Client/Server-Anwendungen geprägt.<br />
Aufgabe von Systems Management war daher in der Vergangenheit, mit<br />
höchster Priorität die Verfügbarkeit der zentralen Systeme sicherzustellen ( die<br />
Benutzer waren von diesen total abhängig) und höchste Automation der<br />
IS-Abläufe zu erreichen.<br />
Typische Aufgabenfelder für Systems Management waren:<br />
• Verfügbarkeit<br />
• System-Automation<br />
• Optimierung von Batchabläufen<br />
• Vorsorgemaßnahmen für Notfälle<br />
• Informationssicherung<br />
• Problem- und Change-Management<br />
•<br />
Systems Management diente in erster Linie der Effizienzsteigerung in der<br />
Zentrale.<br />
Ein Paradigmenwechsel von Systems Management vollzog sich mit dem Einsatz<br />
von intelligenten Workstations, den PCs. Diese erfordern eine Ausrichtung von<br />
Systems Management auf den Benutzer. Disziplinen wie:<br />
• Softwareverteilung<br />
• Benutzerunterstützung<br />
• Lizenzverwaltung<br />
• LAN- und Netzmanagement<br />
• Druckservice<br />
•<br />
entscheiden nun darüber, wie produktiv ein Benutzer seine Aufgaben bewältigen<br />
kann. Heute orientiert sich das Systems Management in erster Linie am Nutzen<br />
für den Benutzer, ohne jedoch auf die Effizienz der Zentrale zu verzichten.<br />
Systems Management ist daher Diener zweier Herren.<br />
Definition<br />
4 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Systems Management besteht aus einer Reihe von Prozessen, welche dafür<br />
sorgen, daß geeignete IS-Services dem Benutzer und der Zentrale zur Verfügung<br />
stehen. Diese Prozesse übernehmen Aufgaben wie Definieren, Lösen und<br />
Managen von Problemen, Betreiben von Netzwerken und heterogenen<br />
Systemen, Verteilen und Managen von Software und Daten, Steuern des<br />
Betriebes vom Endgerät bis zum zentralen Rechner, Planen und Steuern der<br />
Performance, Verwalten der Bestandsdaten und Planen der zukünftigen<br />
Kapazität von Systemen.
Komponenten der im allgemeinen heterogenen IS-Umgebungen, auf die<br />
SM-Prozesse angewandt werden, sind:<br />
• Zentrale Systeme<br />
• Abteilungsrechner<br />
• PCs und Workstations<br />
• Speichermedien, sowie<br />
• Protokolle und Komponenten von LANs, WANs oder öffentlichen Netzwerken.<br />
SM-Prozesse beantworten Fragen wie:<br />
• Wie werden Client/Server-Anwendungen unterstützt?<br />
• Welche IT-Ressourcen sind beim Benutzer installiert und wo?<br />
• Wie wird neue Software installiert?<br />
• Wie werden Probleme auf der Benutzerseite gelöst?<br />
• Sind Backup-Prozeduren installiert, um die Wiederherstellung von<br />
Anwendungen und Daten nach einem Systemausfall zu gewährleisten?<br />
• Welche Sicherheitsmaßnahmen sind für Systeme und Daten im Einsatz?<br />
• Welche Benutzerunterstützung ist vorhanden?<br />
Viele Unternehmen haben bereits in der Vergangenheit stark in SM-Projekte,<br />
insbesondere im Bereich des Rechenzentrums, investiert. Damit wurden z.B.<br />
Rechnerverfügbarkeiten zwischen 99% und 100% erreicht.<br />
Die Komplexität der verteilten Verarbeitung aber wurde gemeinhin unterschätzt.<br />
Erst jetzt wird bemerkt, wie wichtig Systems Management in einer<br />
Client/Server-Umgebung ist, und welche Kosten damit verbunden sind.<br />
Viele Analysen von Beratungsunternehmen zeigen in die gleiche Richtung.<br />
• Gartner Group: Nur 17% der gesamten Kosten für Workstations/PCs über<br />
fünf Jahre hinweg sind der Hard- und Software zuzurechnen, 83% sind<br />
Personalkosten. Wenn dafür nicht geeignete Managementverfahren<br />
eingesetzt werden, werden sich die Kosten bis 1997 verdreifachen.<br />
• Nolan und Norton Studie: PC-Benutzer verbringen bis zu 50% ihrer Zeit<br />
damit, anderen zu helfen.<br />
• Forrester Research, Inc.: Fünf Hauptgebiete bedürfen einer schnellen<br />
Lösung:<br />
1. Bestandsmanagement<br />
2. Softwareverteilung<br />
3. Performance-Überwachung und -Verbesserung<br />
4. PC/Client Problemunterstützung, und<br />
5. Backup/Wiederherstellung von Daten und Programmen.<br />
Daraus resultiert die Notwendigkeit einer effektiven IT-Strategie, um die<br />
SM-Prozesse sowohl für die Zentrale als auch für die Benutzer so zu<br />
implementieren, daß<br />
• Kosten reduziert werden,<br />
• die Produktivität der Benutzer gesteigert wird, und<br />
• neue Geschäftsfelder für das Unternehmen erschlossen werden können.<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 5
Abbildung 2. Die Welt des Systems Management<br />
1.3 Systems Management Design - Nichts dem Zufall überlassen<br />
(Notwendigkeit für strukturiertes Vorgehen)<br />
Es wurde bereits aufgezeigt, wie sich die Informationsverarbeitung und damit<br />
auch das Systems Management von zentralen zu verteilten Strukturen verändert<br />
hat. Um diese Veränderungen zu beherrschen bedarf es einer speziellen<br />
Architektur.<br />
Diese muß sich daran orientieren, den Einsatz von Informationstechnologie<br />
optimal zu unterstützen. Eine SM-Architektur muß daher die folgenden Kriterien<br />
beachten:<br />
• Kostengünstige Implementierung und kostengünstiger Betrieb<br />
• Unterstützung von unterschiedlichen Implementierungs-Szenarien<br />
• Einfache Handhabung<br />
• Integration über alle Systemplattformen<br />
• Investitionsschutz<br />
6 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
• Offen für neue Technologien und Standards<br />
<strong>IBM</strong> hat nun mit „SystemView″ und „Open Blueprint″ Rahmenwerke geschaffen,<br />
die diese Kriterien erfüllen.
Die SystemView-Struktur<br />
Die meisten Kundenumgebungen werden heute nicht nur durch einen einzigen<br />
Lieferanten bestimmt. Dem Bedarf an Integration und Interoperabilität kommt<br />
daher entscheidende Bedeutung zu. Das Management einer derart heterogenen<br />
Umgebung erfordert daher die Einführung gewisser Ordnungsprinzipien. Daß<br />
diese Anforderungen allgemein anerkannt werden, ist klar zu erkennen und<br />
äußert sich in einer steigenden Nachfrage nach Interoperabilität; diese wird<br />
durch offene, lieferantenneutrale Standards erreicht.<br />
Das Management heterogener Umgebungen erfordert die SystemView-Struktur,<br />
um einerseits bereits existierende Management-Protokolle, wie z.B. Simple<br />
Network Management Protocol (SNMP), andererseits neue Technologien, wie<br />
verteilte Anwendungen in objektorientierter Programmierung basierend auf<br />
Object Management Group (OMG) und X/Open Systems Management Services<br />
(XSMS) zu unterstützen.<br />
Die strategische Ausrichtung von SystemView für Open Blueprint basiert auf<br />
einer verteilten, objektorientierten Technologie und wird mit wachsender Reife<br />
dieser Technologie in die Abläufe einbezogen werden. Objektorientierte<br />
Verfahren sind sehr gut für SM-Anwendungen geeignet, da die Geschäftslogik<br />
und die dazugehörigen Daten in den Objekten enthalten sind. Objektorientiertes<br />
Design wurde im Rahmen von SNMP und CMIP extensiv genutzt; voll verteilbare,<br />
objektorientierte Anwendungen sind jedoch relativ neu. Die SystemView-Struktur<br />
muß sowohl prozedurale als auch objektorientierte Anwendungen<br />
berücksichtigen, um heterogene Umgebungen des Kunden unterstützen zu<br />
können.<br />
Abbildung 3. Systems Management und <strong>IBM</strong> Open Blueprint<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 7
Elemente der SystemView-Struktur<br />
8 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Viele Kunden und Lieferanten sind mit den SystemView-Prinzipien (Automation,<br />
Integration und Offenheit) sowie den Konzepten von Endbenutzer-, Anwendungsund<br />
Datendimension vertraut.<br />
• Integrierte „Presentation Services″ (Endbenutzerdimension EUD)<br />
Die Endbenutzerschnittstelle für SystemView ist unter Nutzung der Open<br />
Blueprint Benutzerschnittstellen des Presentation Managers von OS/2 oder<br />
OSF/Motif implementiert. Hinzugefügt werden noch objektorientierte<br />
Verbesserungen zur Graphik- und Multimediaunterstützung.<br />
• Integrierte Multivendor-Lösungen (Anwendungsdimension)<br />
Lösungen für integrierte Multivendor-Anwendungen werden durch offene<br />
Schnittstellen ermöglicht, die gemäß der Definition durch Blueprint<br />
Ressourcenmanager sowohl prozedural, als auch objektorientiert sein<br />
können. SystemView unterstützt die Integration von Anwendungen aus der<br />
Perspektive konsistenter Benutzerinteraktionen, gemeinsamer<br />
Management-Funktionen und gemeinsamer Management-Informationen.<br />
Prozeßabläufe, entsprechend den Geschäftsprozessen, nutzen „Workflow″<br />
Ressourcenmanager, um den Personalbedarf bei der Bereitstellung<br />
integrierter SM-Lösungen weiter zu reduzieren.<br />
<strong>IBM</strong> hat SM-Funktionen in sechs verschiedenen Disziplinen definiert. Diese<br />
sind:<br />
1. Business Management<br />
2. Change Management<br />
3. Configuration Management<br />
4. Operations Management<br />
5. Performance Management, und<br />
6. Problem Management<br />
• Gemeinsames Objektdatenmodell (Datendimension)<br />
Mit einem gemeinsamen Objektdatenmodell für die Ressourcen können alle<br />
SM-Anwendungen auf eine einzige Darstellung der Ressourcen zugreifen,<br />
wodurch die Integration gefördert und die Anzahl unerwünschter<br />
Mehrfach-Speicherungen verringert wird.<br />
SystemView-Datenobjekte werden gegenwärtig gemäß der Richtlinien für die<br />
Definition verwalteter Objekte (GDMO Standard) modelliert. <strong>IBM</strong> weitet seine<br />
gemeinsamen Modellierungsaktivitäten aus, um dem Open Blueprint Object<br />
Services Standard (basierend auf OMG IDL) gerecht zu werden, und zwar<br />
sowohl für Anwendungsobjekte, als auch für Objekte der „Managed<br />
Resources″.<br />
• Heterogene „Managed Resources″<br />
Durch Agenten werden „Managed Systems″ in die Lage versetzt, entweder<br />
lokale oder entfernte Management-Funktionen auszuführen. „Managed<br />
Resources″ versorgen den Agenten mit Informationen, der seinerseits diese<br />
Informationen dem „Managing System″ zur Verfügung stellt.<br />
Soweit einige grundsätzliche Betrachtungen zu der SystemView-Struktur und<br />
dem Open Blueprint. Architekturen geben die Richtung an für<br />
kundenindividuelles Design und bilden damit die Basis für die nachfolgende<br />
Umsetzung in einer konkreten Umgebung.
Abbildung 4. Beispiel für SM-Projektkosten<br />
Je komplexer nun die Umgebung ist, desto notwendiger ist eine strukturierte<br />
Vorgehensweise zum Design von SM-Lösungen. Schnell geschaffene<br />
Insellösungen blockieren häufig eine notwendige spätere Integration. Produkte<br />
decken selten bereits in ihren ersten Versionen alle Anforderungen ab.<br />
So wie man ein Haus nicht ohne einen Bauplan baut, so sollte man auch<br />
SM-Lösungen nicht ohne strukturiertes Design implementieren. Zu oft haben<br />
sogenannte „Praktiker″ SM-Projekte aufgesetzt, die sich später als<br />
Einbahnstraßen oder gar „Investitionsleichen″ herausgestellt haben. Der Druck<br />
aktueller Problemstellungen führt oft zu voreiligen Implementierungen. In jeden<br />
Fall muß daher zunächst ein Anforderungskatalog oder Pflichtenheft erstellt<br />
werden. Daran schließt sich das strukturierte Design bis hin zur Produktauswahl<br />
an. Das Design orientiert sich an einigen grundsätzlichen Vorgaben, wie<br />
Erhaltung und Ausbau der Flexibilität der Geschäftsprozesse, Begrenzung des<br />
Risikos, leichte Handhabbarkeit von Lösungen oder Teillösungen,<br />
Herstellerunabhängigkeit, Verbindung „Any to Any″, jederzeit umfassender<br />
Zugriff zu Daten, und so weiter.<br />
Auf den Design-Prozeß wird noch in einem der nachfolgenden Abschnitte<br />
eingegangen. An dieser Stelle wurde die Notwendigkeit für ein strukturiertes<br />
Vorgehen begründet. Die Kosten des Design-Prozesses in SM-Projekten liegen<br />
zwischen 3% bis 8% der Gesamtprojektkosten, die laufende Design-Anpassung<br />
ungefähr zwischen 2% und 4% der Betriebskosten. Dies spiegelt sich auch in<br />
dem nachfolgenden Beispiel eines konkreten Projektes wieder:<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 9
Die Zeitdauer für das Design hängt ebenfalls von der Komplexität der Lösung ab.<br />
Erfahrungswerte liegen zwischen zwei bis sechs Monaten.<br />
Fazit: Das Design von SM-Lösungen darf nicht dem Zufall überlassen bleiben.<br />
Strukturiertes Vorgehen ist unbedingt notwendig. Zeit- und Kostenrahmen<br />
sind im Verhältnis zum Nutzen und zum Gesamtprojekt eher als gering<br />
einzustufen.<br />
1.4 Systems Management Framework Design: Eine Methode liefert umsetzbare<br />
Ergebnisse<br />
In seiner Positionierung ist Systems Management Design (SMD) angesiedelt<br />
zwischen Architekturdefinition einerseits und konkreter Implementierung<br />
anderseits, also zwischen einem allgemeingültigen, längerfristig angelegtem<br />
Rahmenwerk und seiner konkreten, auf die heutige Situation angepaßten<br />
Umsetzung.<br />
Aus dieser Positionierung ergibt sich, daß die konkreten Designergebnisse den<br />
Nutzen einer jeden Designmethode bestimmen müssen. Die <strong>IBM</strong> setzt für diese<br />
Aufgabe die von der <strong>IBM</strong> Consulting Group entwickelte und in der Praxis<br />
erprobte Methode „Systems Management Framework Design (SMFD)″ ein. Mit<br />
dieser Methode werden die Detailkenntnisse der Untersuchung auf einer<br />
höheren Ebene zusammengefaßt. Prozeßschritte mit gleichartigen<br />
Management-Funktionen und Service-Anforderungen werden zu<br />
Prozeß-„Domains″ gruppiert und Lösungs-„Domains″ gebildet, die mit gleichen<br />
Werkzeugen bedient werden können. Daraus entsteht das Design der<br />
IT-Infrastruktur.<br />
Die Ergebnisse im Einzelnen sind:<br />
SM-Modell und -Organisationsstruktur<br />
10 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Wir unterscheiden hier zwischen vier Topologie-Modellen: zentrales Systems<br />
Management, verteiltes Systems Management, LAN-Management und<br />
unternehmensweites, hierarchisches Systems Management.<br />
Beispiel für eine unternehmensweite, hierarchische Topologie auf zwei Ebenen:<br />
in diesem Beispiel wurde festgelegt, daß die Zentrale z.B. verantwortlich ist für<br />
Konfigurations- und Change-Management, für Bestands-Management mit<br />
Leistungsverrechnung und Sicherheits-Management. Zentral unterstützt werden<br />
Problemverfolgung und „End-to-End″Performance. Lokale<br />
Management-Funktionen werden geographisch vor Ort plaziert und sind in<br />
diesem Beispiel Benutzerunterstützung, Operations Management und Teile des<br />
Problem Managements.<br />
In der Organisationsstruktur wurde festgelegt, daß in der Zentrale ein<br />
SM-Kontrollzentrum eingerichtet wird und Systemadministratoren dezentral<br />
plaziert werden. In der zentralen Funktion wird das Fachwissen konzentriert,<br />
liegt die Verantwortung für die Erfüllung der Service Level Vereinbarungen, und<br />
erfolgt die Lizenzkontrolle und Software-Verteilung. Die Zentrale etabliert auch<br />
Schnittstellen zu Service-Anbietern außerhalb des Unternehmens.<br />
Die lokalen Administratoren benötigen in diesem Beispiel nur IT-Basiswissen.<br />
Sie sind in erster Linie zuständig für Durchführung von Backup- und
Recovery-Funktionen, die Problemerfassung vor Ort und eine erste<br />
Benutzerunterstützung.<br />
Service-Pakete<br />
Im Systems Management Design werden auch die anzubietenden Service-Pakete<br />
definiert. Das können z.B. sein: LAN-Monitoring, Performanceüberwachung,<br />
HOST- und WAN-Management, oder Management der administrativen Topologie.<br />
SM-Prozesse<br />
Das Design liefert hier die Prioritäten und die Beschreibungen der Prozesse,<br />
sowie die Festlegung der Prozeß-Verantwortlichkeiten. Wer sind die<br />
Service-Anbieter, wer die Empfänger? Wie sieht das Mengengerüst aus (z.B. 30<br />
Probleme pro Tag, 200 Anrufe in der Benutzerunterstützung pro Tag usw.)?<br />
Design-Spezifikationen<br />
Hier geht es um Festlegung der Plattformen mit Definition der Anforderungen an<br />
Funktionalität, Leistungsdaten, Standards und zukünftigen Anforderungen.<br />
Produktanforderungen mit Funktionalität und Leistungskriterien werden<br />
beschrieben, Interfaces zwischen Produktion und anderen Anwendungen werden<br />
festgelegt.<br />
Topologie-Diagramm je Prozessorgruppe<br />
Im Design werden Topologie-Diagramme je Prozessorgruppe erarbeitet, z.B. für<br />
die Netzwerksteuerung oder die Software-Verteilung.<br />
Service Level Vereinbarungen<br />
Service Level Vereinbarungen bilden die Vereinbarung des IS-Bereiches nach<br />
außen, z.B. zu den Fachbereichen. Im Einzelnen werden beschrieben:<br />
• Kundenservice (z.B. Service-Zeiten, Service-Umfang)<br />
• Service-Leistungsrahmen (z.B. Systemverfügbarkeit, Änderungsdienst,<br />
Software-Pakete)<br />
• Betriebsstandards (z.B. anwendungsbezogene Vereinbarungen)<br />
• Vorsorge im Katastrophenfall.<br />
Implementierungsplan<br />
Hier geht es darum, das Design in konkrete SM-Projekte zu überführen. Dazu ist<br />
es erforderlich, eine genaue Positionierung der Projekte und deren<br />
Projektorganisation festzulegen. Des weiteren liefert der Implementierungsplan<br />
eine Zeitplanung und Projektaufwände für Personal, Ausbildung und Produkte.<br />
Aufwandschätzung für den Betrieb<br />
Für die Umsetzung von SM-Projekten ist es wichtig, die laufenden<br />
Betriebskosten von vornherein zu kennen. Daher werden die Hardware-,<br />
Software, Wartungs- und Personalkosten je Service untersucht.<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 11
Zusammenfassung<br />
Mit Hilfe der SMFD-Methode wird die IT-Infrastruktur entwickelt, in deren<br />
Rahmen sich die SM-Projekte bewegen. Die SM-Architektur wird von den<br />
Geschäftszielen abgeleitet, die Prozeßsicht ist der Produktauswahl übergeordnet.<br />
Dadurch ist - auch längerfristig - ein Investitionsschutz gegeben. Es entsteht ein<br />
Anforderungskatalog, mit dem nun am Markt verfügbare Produkte<br />
bedarfsgerecht ausgewählt werden können.<br />
1.5 Orientierung des Designs am IT-Prozeß-Modell<br />
Seit jeher legt <strong>IBM</strong> großen Wert auf Prozeßorientierung um ein effizientes<br />
Systems Management zu erreichen. Das führte in den 80er Jahren zur Definition<br />
der „Informations System Management Architektur (ISMA)″ und zu Beginn der<br />
90er Jahre zur Festlegung der SystemView-Disziplinen.<br />
Diese Arbeiten wurden evolutionär weiterentwickelt und finden ihren<br />
Niederschlag heute in dem „IT-Prozeß-Modell (ITPM)″.<br />
Das IT-Prozeß-Modell stellt eine umfassende Prozeßbeschreibung für alle<br />
wichtigen IT-Prozesse zur Verfügung. Abb. 5 auf Seite 13 zeigt die acht acht<br />
Prozeßgruppen dieses Modells.<br />
• IT-Management als Beitrag zum Geschäftserfolg (Manage IT Business Value)<br />
• Informationstechnologie zur Befriedigung von Kundenbedürfnissen (Satisfy<br />
Customer Relationships)<br />
12 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
• Umsetzen von Lösungen (Realize Solutions)<br />
• Einsetzen und Erschließen von Lösungen Deploy Solutions)<br />
• Bereitstellen von operationalen Diensten (Deliver Operational Services)<br />
• Management von IT-Inventar und -Infrastruktur (Manage IT Assets and<br />
Infrastructure)<br />
• Unterstützung von IS-Services und -Lösungen (<strong>Support</strong> IT Services and<br />
Solutions)<br />
• Definition eines unternehmensweiten IT-Management-Systems. (Provide<br />
Enterprise IT Management System)
Abbildung 5. Die acht Prozeßgruppen des IT-Prozeß-Modells<br />
Die dabei verfolgten wichtigsten Ziele sind:<br />
Kundenorientierung<br />
Der Hauptfokus liegt auf dem Kunden. Es muß sichergestellt werden, daß der<br />
IT-Einsatz zum Geschäftserfolg beiträgt und hohe Kundenzufriedenheit erlangt<br />
wird. Wie gut diese Zielsetzung erreicht wird, differenziert die Unternehmen.<br />
Umsetzen von Lösungen umfaßt die notwendigen Aktivitäten, um Hardware,<br />
Software, Prozesse und Daten entsprechend den Kundenanforderungen<br />
zusammenzuführen. Für diese Prozeßgruppe ist die Anwendungsentwicklung<br />
besonders wichtig.<br />
Alle Aktionen zur „Umsetzung von Lösungen″ stehen auf dem Prüfstand der<br />
Kundenakzeptanz. Andere Prozeßgruppen zu diesem Ziel sind Einsetzen und<br />
Erschließen von Lösungen und Bereitstellung von operationalen Diensten.<br />
.Laufende Unterstützung des Service<br />
Viele „traditionelle″ SM-Aktivitäten (z.B. Performance- oder<br />
Konfigurationsmanagement) zählen zu diesem Bereich.<br />
Ein zentrales Management-Rahmenwerk<br />
Hier wird die Beziehung zwischen ITPM und SMFD deutlich. Das<br />
IT-Prozeß-Modell bildet eine hervorragende Basis für die Prozeß-Analyse,<br />
welche selbst Teil von SMFD ist. SMFD nutzt die Prozeß-Beschreibungen für<br />
Design, Entwicklung und Betrieb der IT-Infrastruktur, die sich aus ITPM ergeben.<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 13
In der folgenden Tabelle wird gezeigt, wo im IT-Prozeß-Modell einige wichtige<br />
SM-Bereiche angesprochen werden.<br />
Tabelle 1. Beziehung zwischen SM-Aufgabe und IT-Prozeßgruppe<br />
Gestellte Aufgabe Zugehörige Prozeßgruppe<br />
Application Development Realize Solutions<br />
Asset Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Availability Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Backup Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Business Recovery <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Capacity Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Change Management Deploy Solutions<br />
Configuration Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Contract Management (Supplier) Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Contract Management (Customer) Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Disaster Recovery <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Facilities Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Help Desk Satisfy Customer Relationships<br />
Inventory Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Operations Management Deliver Operational Services<br />
Performance Management <strong>Support</strong> IT Services and Solutions<br />
Pricing Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Problem Management <strong>Support</strong> IT Services and Solutions<br />
Procurement Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Recovery Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />
Security Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Service Level Management Satisfy Customer Relationshps<br />
Software Distribution Deploy Solutions<br />
Supplier Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />
Die <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH nutzt das IT-Prozeß-Modell, um<br />
Management-Prozesse zu planen und zu entwerfen. Die <strong>IBM</strong> Berater verfügen<br />
über weitergehende Detailbeschreibungen und entsprechende Werkzeuge und<br />
Hilfsmittel. Dabei sind die aufgezeigten 8 Prozeßgruppen in dem<br />
IT-Prozeß-Modell auf 41 Prozesse und 176 Subprozesse verfeinert.<br />
Das IT-Prozeß-Modell hat sich bereits in der Praxis bei<br />
Geschäfts-Prozeß-Modellierungen, bei Outsourcing-Aufträgen und bei der<br />
Umsetzung von Client/Server-Lösungen bewährt.<br />
1.6 Systems Management Design erhält seinen Wert erst durch die<br />
Implementierung (SM-Projekte)<br />
14 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
In Kapitel 2, „Design Beispiele“ auf Seite 19 werden einige konkrete Projekte,<br />
bei denen SMFD erfolgreich eingesetzt wurde, näher beschrieben. Dies sind:
LIT Landesamt für Informationstechnik der Stadt Berlin. Hier wurde ein<br />
komplettes Systems Management Design für die gesamte<br />
Informationsverarbeitung der Stadt Berlin mit einem sehr<br />
heterogenen UNIX-Umfeld und z.Zt. über 10.000 Workstations<br />
durchgeführt.<br />
Unternehmen der Telekommunikation in USA Das zweite Kundenbeispiel betrifft<br />
ein Unternehmen für Telekommunikation in den USA. Die<br />
Herausforderung bei diesem Kunden bestand darin, die stark zentral<br />
orientierte Informationsverarbeitung (6 große S/390 Rechenzentren)<br />
auf ein verteiltes Umfeld mit mehr als 5.000 UNIX-Servern und über<br />
40.000 PCs in mehr als 1.000 Lokationen vorzubereiten. Mit SMFD<br />
sollten die IT-Prozesse, Organisation, Datenhaltung und Werkzeuge<br />
für ein verteiltes Client/Server-Umfeld modelliert werden.<br />
Finanzbehörde in Deutschland Die Oberfinanzdirektion Hannover (OFD) ist<br />
zuständig für die Planung und den Betrieb des DV-Netzes der<br />
niedersächsischen Finanzverwaltungen. Sie versorgt rund 9.000<br />
Mitarbeiter in 68 Finanzämtern mit Hardware, Software und<br />
Anwendungen zur Automation der steuerfachlichen und<br />
organisatorischen Verfahrensabläufe. Dazu betreibt die OFD seit<br />
langem ein verteiltes DV-Netz auf der Basis von zentralen<br />
<strong>IBM</strong>-Systemen und SNI 8860-Abteilungssystemen mit<br />
Bildschirmarbeitsplätzen in jedem Finanzamt. Dieses Konzept mußte<br />
auf die neuen, erweiterten Anforderungen umgestellt werden. Es<br />
wurde eine offene, auf Standards basierende Client/Server-<br />
Infrastruktur mit 350 UNIX-Servern unter AIX und 9.000 Intel-PCs<br />
aufgebaut. Damit mußte auch das Design für das Systems<br />
Management dieser Infrastruktur neu entwickelt werden.<br />
Hier soll auf diese Beispiele nicht näher eingegangen sondern auf das<br />
nachfolgende Kapitel verwiesen werden. Eines aber zeigen diese Beispiele sehr<br />
deutlich: Erfolgreich sein kann nur, wer ein geeignetes Projektmanagement<br />
einsetzt.<br />
Eine Umfrage unter 150 IS-Managern (Computerworld March 20, 1995, Seite 81)<br />
zeigt, daß nur wenige Projekte im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen<br />
abgewickelt wurden:<br />
• 50% der untersuchten Projekte überzogen die Kosten bis 190% und deckten<br />
weniger als 70% der geforderten Funktionalität ab.<br />
• 25% der Projekte scheiterten, weil sich die Zielsetzung verändert hatte.<br />
• 25% waren erfolgreich. Kosten- und Zeitrahmen wurden eingehalten,<br />
Kundenerwartungen wurden befriedigt.<br />
Alice LaPlante (Computerworld March 20, 1995, Seite 81 ff.) beschreibt die sieben<br />
Grundregeln für erfolgreiches Projektmanagement, die auch für SM-Projekte<br />
gelten.<br />
1. Solange die Kunden oder Benutzer an der Definition des<br />
Anforderungskatalogs beteiligt sind, ist gewährleistet, daß ein Design<br />
entsteht, welches die Auftraggeber abnehmen und einsetzen werden.<br />
2. Die Zielsetzung eines Projektes muß klar definiert sein.<br />
3. Jede Abweichung von der ursprünglichen Zielsetzung ist ein Zeichen dafür,<br />
daß das Projekt aus der Kontrolle gerät.<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 15
16 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
4. Die Hauptaufgabe eines Review Board ist es, neue Anforderungen außerhalb<br />
der Zielsetzung des ursprünglichen Projektes zu managen.<br />
5. Regelmäßige Information an das Senior Management stellt sicher, daß es<br />
das Projekt versteht und unterstützt.<br />
6. Zeit- und Kostenplan müssen fortgeschrieben werden. Es besteht jedoch<br />
keine Notwendigkeit, das Management zu früh bei potentiellen<br />
Abweichungen zu warnen.<br />
7. Je umfangreicher ein Projekt ist, desto mehr Probleme werden auftreten.<br />
Fazit: Das beste Systems Management Design kann nicht umgesetzt werden,<br />
wenn nicht ein geeignetes und zielgerichtetes Projektmanagement<br />
vorhanden ist. Dazu gehört ein Auftraggeber im entsprechenden<br />
Management Level des Unternehmens sowie ein Review Board, welches<br />
regelmäßig die Fortschritte des Projektes kontrolliert.<br />
Neben dem geeigneten Projektmanagement sollte in der Implementierungsphase<br />
eine Architekturbegleitung von dem für das Design verantwortlichen Fachmann<br />
gegeben sein. Nur damit ist die Durchgängigkeit vom Design bis zur<br />
Implementierung gewährleistet.<br />
Die <strong>IBM</strong> hat daher eine „Servicekette″ definiert, um sicherzustellen, daß alle<br />
Phasen eines Projektes ihren Stellenwert im Gesamtzusammenspiel finden.<br />
Abbildung 6. SM-Projektstufen und <strong>IBM</strong> „Servicekette″<br />
Diese „Servicekette″ zeigt sehr deutlich, daß das Design erst seinen Wert durch<br />
die Implementierung und schließlich durch die Nutzung und den Betrieb erhält.
1.7 Der Design-Prozeß: Wie geht man vor?<br />
In diesem Abschnitt soll kurz darauf eingegangen werden, wie der<br />
Design-Prozeß strukturiert ist und wie sich daraus der Aufbau der nachfolgenden<br />
Kapitel ergibt.<br />
Dieses Dokument besteht aus zwei Teilen:<br />
Teil 1<br />
Der erste Teil wendet sich an den Leser, der einen Überblick gewinnen will, z.B.<br />
Führungskräfte in der IT-Organisation des Unternehmens, aber auch Architekten,<br />
Designer und Berater.<br />
Neben dieser Einführung enthält der Teil 1 die Beschreibung der<br />
Design-Methode in Kapitel 3, „Was Führungskräfte über Systems Management<br />
Design wissen sollten!“, Referenzbeispiele in Kapitel 2, „Design Beispiele“,<br />
sowie Hinweise über die Rolle der Führungskräfte und ihre Einflußmöglichkeiten<br />
auf den Design-Prozeß in Kapitel 4, „Wie können Führungskräfte das Systems<br />
Management Design beeinflussen?“ und einen Ausblick über in der Zukunft sich<br />
abzeichnende Veränderungen in Kapitel 7, „Ausblick“.<br />
Einige Bemerkungen noch zu diesem Kapitel: der Nutzen von Systems<br />
Management Design ergibt sich erst durch die Umsetzung des Designs in der<br />
Praxis. Daher sind in diesem Buch drei konkrete Beispiele beschrieben. In<br />
diesen und vielen anderen hat sich SMFD als Methode bewährt.<br />
Informationstechnologien aber auch das geschäftliche Umfeld sind ständigen<br />
Änderungen unterworfen. Systems Management Design muß daher so ausgelegt<br />
sein, daß es flexibel auf diese Veränderungen reagieren kann. Dazu ist Näheres<br />
in Kapitel 7, „Ausblick“ nachzulesen.<br />
Teil 2<br />
Dieser Teil geht an einigen Stellen mehr in die Tiefe und wendet sich daher<br />
mehr an Experten, wie Designer, Architekten und Berater.<br />
Kapitel 5, „SM-Umgebung“ gibt eine Beschreibung über die „Managed<br />
Elements″ (HW-Komponenten, SW, usw.) und zeigt, wie diese in Gruppen mit<br />
ähnlichen Ausprägungen als Input für das Design zusammengefaßt werden<br />
können.<br />
Kapitel 6, „Systems Management-Prozesse“ gibt einen Überblick über die<br />
SM-Prozesse („Business-, Change-, Configuration-, Operation-, Performance-,<br />
Problem-Management″). Die Fragestellung ist, welche Prozesse müssen in der<br />
konkreten Situation verbessert werden, um die Anwendungen, aber auch<br />
notwendige Systemveränderungen optimal zu unterstützen.<br />
Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 17
Abschließende Anmerkungen<br />
18 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Diese Einführung (Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems<br />
Management“) soll abgeschlossen werden mit der Frage:Welche Verantwortung<br />
hat das IT-Management in diesem Design-Prozeß?<br />
Das IT-Management ist der Sponsor für das Design-Projekt. Es definiert die Ziele<br />
und ist Teil eines Review Boards, welches regelmäßig den Projektfortschritt<br />
verfolgt und bei Abweichungen von den Zielen Entscheidungen trifft. Das<br />
Management ist außerdem verantwortlich für die Zuordnung von Experten und<br />
Ressourcen für das SMFD-Projekt. Wegen der Neutralität, der Erfahrung im<br />
Einsatz der Methode und dem Vorteil, weniger „betriebsblind″ zu sein, sollten<br />
externe Berater bei einem solchen Projekt hinzugezogen werden.
Kapitel 2. Design Beispiele<br />
2.1 Design Beispiel 1<br />
Das erste Beispiel beschreibt das Systems Management Design (SMD) für die<br />
Informationsverarbeitung der Stadtverwaltungen im Land Berlin. Diese Aufgabe<br />
wurde im Herbst 1993 von dem Landesamt für Informationstechnik (LIT) der Stadt<br />
Berlin an die <strong>IBM</strong> vergeben.<br />
Ziel der Berliner Stadtverwaltung ist es, durch verstärkten Einsatz von<br />
Informationstechnologie (IT) die Verwaltungsaufgaben effektiver und bürgernäher<br />
zu gestalten. Rahmenbedingungen dabei sind die Abkehr von proprietären<br />
Lösungen und die Orientierung an offenen Systemen, d.h. Einsatz von<br />
dezentralisierten, UNIX-basierenden Rechnersystemen. Allerdings sind in den<br />
einzelnen Stadtverwaltungen und Behörden qualitativ und quantitativ die<br />
Voraussetzungen für die Betreuung der UNIX-Systeme in der Regel nicht<br />
gegeben. Daraus resultiert die Überlegung, daß es wirtschaftlicher sein kann,<br />
eine zentrale Systembetreuung aufzubauen, die über ein Berliner<br />
Verwaltungsnetz (MAN = Metropolitan Area Network = flächendeckendes<br />
Glasfasernetz im Land Berlin) auf die dezentralen Systeme zugreifen und diese<br />
so verwalten kann.<br />
Im Rahmen des Systems Management Framework Designs (SMFD) entstand<br />
dabei die Definition der Aufgaben des Systems Management (SM), die zentral<br />
von einem Service- und Administrationszentrum (SAZ) bereitzustellen sind.<br />
Diese Zentrale stellt damit die allgemeine Infrastruktur zum Betrieb der<br />
verteilten Systeme in den Außenlokationen zur Verfügung. Dabei werden die<br />
dezentral - an verschiedenen Berliner Behördenstandorten - installierten<br />
Rechnersysteme und -netze durch zentrale Administrations-, <strong>Support</strong>- und<br />
Management-Funktionen unterstützt. Da in einer solchen Umgebung nicht alle<br />
Dienste zentral angeboten werden können, wird ein gemischtes<br />
zentrales/dezentrales Modell angestrebt.<br />
Zentral führt eine Zusammenfassung von gleichartigen Funktionen zu<br />
Einsparungs- und Synergie-Effekten, z.B. durch bessere Automatisierbarkeit<br />
aufgrund höheren Arbeitsvolumens. Anderseits können dezentral kleinere,<br />
überschaubare Einheiten eine wesentlich höhere Flexibilität bieten.<br />
Daraus ergibt sich die Aufgabe, das Systems Management Design für ein<br />
heterogenes Client/Server-Umfeld zu gestalten. Wichtiges Kriterium dabei ist, die<br />
sofortige Umsetzung im Auge zu behalten.<br />
2.1.1 Einführung in die Kundensituation<br />
Die Regierung (der Senat) des Landes Berlin steht durch die Wiedervereinigung<br />
und durch die Zielsetzung, bis zum Jahr 2000 wieder deutscher Regierungssitz<br />
zu werden, vor großen Herausforderungen in sehr vielen öffentlichen Bereichen.<br />
Das gilt ganz besonders für die Verwaltung und die Informationsverarbeitung.<br />
Dabei hat das Land Berlin die Vision einer modernen Stadtverwaltung, die<br />
aufgrund einer herausragenden Infrastruktur neue Industrien, Kulturzentren und<br />
unterschiedlichste Institutionen anzieht. Ein Baustein dieser Infrastruktur ist z.B.<br />
das Metropolitan Area Network (MAN).<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 19
Die Informationsverarbeitung ist wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Ausrichtung<br />
des Landes Berlin auf die Zukunft. Die Verwaltung soll bürgernah und effektiv<br />
gestaltet werden, die Informationsverarbeitung muß daran wesentlichen Anteil<br />
haben.<br />
Bereits im einleitenden Abschnitt wurde auf die Herausforderungen der<br />
Informationsverarbeitung im Land Berlin eingegangen. In Berlin ist die<br />
Einführung einer Reihe von großen Fachverfahren geplant. Beispielhaft seien<br />
genannt das „Automatisierte Haushaltswesen (AHW)″, die „Integrierte<br />
Personalverwaltung (IPV)″, das „Fachübergreifende Informationssystem (FIS)″<br />
bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie das<br />
„Berliner Automatisierte Sozialhilfeverfahren (BASIS)″.<br />
Die entstehenden Systeme müssen sich in eine allgemeine Infrastruktur<br />
einordnen und auf einer zukunftssicheren Technologie beruhen.<br />
Das Land Berlin gab im Februar 1993 an die „Frauenhofer Einrichtung für<br />
Software- und Systemtechnik″ (FHG) eine Studie in Auftrag. Die Aufgabe der<br />
Studie war die Analyse der Anforderungen an ein zukünftiges Konzept für die<br />
Informationsverarbeitung im Land Berlin (MINZE-Studie).<br />
Auf Basis dieser Studie erfolgte eine Ausschreibung für Design und Realisierung<br />
dieses Konzepts. <strong>IBM</strong> gewann die Ausschreibung. Phase 1 des Gesamtprojektes<br />
SA2/LA2 war das Design der IT-Infrastruktur, welches von der <strong>IBM</strong><br />
Unternehmensberatung GmbH gemeinsam mit dem <strong>IBM</strong> Open System Center<br />
Nord durchgeführt wurde.<br />
Die Infrastruktur sollte für mehr als 100 Verwaltungslokationen mit heute ca.<br />
10.000 Datenstationen ausgelegt werden, die jedoch im Jahr 2000 auf über 50.000<br />
Datenstationen anwachsen. Die Systemplattformen sind unterschiedliche<br />
UNIX-Systeme. Dabei wurde folgender Zeitrahmen vorgegeben:<br />
Mai 1994 Start des Projektes<br />
November 1994 Start der Produktion in Pilotlokationen<br />
1995/96 Aufnahme der Produktion in allen Lokationen<br />
2.1.2 SM-Umgebung und ihre Anforderungen<br />
20 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
In der Einleitung wurde bereits hervorgehoben, daß sich das LIT Berlin aufgrund<br />
eines Senatsbeschlusses für offene, UNIX-basierende Systeme entschieden<br />
hatte.
Abbildung 7. LIT - SM-Struktur<br />
Als günstigste Lösung ergibt sich eine Verteilung der<br />
Systemverwaltungs-Aufgaben zwischen einer Zentrale (SAZ) mit drei<br />
hochverfügbaren RS/6000-Systemen unter AIX, die globale Aufgaben abdecken<br />
und standortspezifischen Administrationen (LAZ = Lokales<br />
Administrationszentrum), die im wesentlichen das Massengeschäft und den First<br />
Level <strong>Support</strong> durchführen. Lokal ist jeweils ein System RS/6000 unter AIX als<br />
SM-Server im Einsatz. Endgeräte sind:<br />
• ASCII-Datenstationen (V.24-Anschluß)<br />
• Datenstationen unter UNIX (HP/UX 9.0, SINIX 5.4, IRIX 4.0, SOLARIS 2.3,<br />
OSF/1)<br />
• PCs unter MS-DOS, Windows 3.1, OS/2<br />
• Drucker/Plotter<br />
2.1.3 Auswahl der SM-Prozesse<br />
Auf der Netzseite sind ISDN, LAN, MAN im Einsatz mit Repeatern, Bridges,<br />
Routern, Kopplern und Transceivern.<br />
In diesem Netz müssen die Service-Rechner, Endgeräte und das Netz selbst<br />
gesteuert und verwaltet werden. Die dazu ausgewählten SM-Prozesse werden<br />
im nachfolgenden Abschnitt beschrieben.<br />
Die SM-Anforderungen für das LIT wurden durch Analyse der drei wichtigsten<br />
geschäftlichen Anwendungen, sowie durch Befragung der Repräsentanten der<br />
Benutzergruppe zu den Prioritäten der erforderlichen Funktionen bestimmt. Die<br />
Ergebnisse dieser Arbeitsschritte werden in Abb. 8 auf Seite 22 dargestellt.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 21
Abbildung 8. LIT - Ergebnisse der Umfrage zu Prozeßprioritäten<br />
Die aufgeführten Management-Aufgaben stimmen nicht exakt mit den durch ISO<br />
oder <strong>IBM</strong> SystemView definierten SM-Disziplinen überein. Die gewählten Termini<br />
wurden benutzt, da sie für die Benutzergruppe anschaulicher und verständlicher<br />
waren.<br />
Aufgrund der begrenzten vorhandenen Ressourcen war es nicht möglich, bereits<br />
während des ersten Schrittes des Projektes alle Aufgaben zu implementieren.<br />
Auf der Grundlage der Prioritätenliste definierte das Projekt-Team die fünf<br />
SM-Prozesse, mit denen begonnen werden sollte:<br />
• Sicherheitsverwaltung, Benutzererkennung und Zugriffssteuerung<br />
Die meisten Daten zu Anwendungsprozessen sind personenbezogen. Das<br />
deutsche Recht stellt hohe Anforderungen an die Sicherheitskontrolle für<br />
Systeme, in denen derartige Daten verarbeitet werden.<br />
• Configuration Management<br />
22 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Bestandteile eines zentralisierten Configuration Managements sind der<br />
Aufbau eines Konfigurationsdatenbestandes in der Zentrale und die<br />
kontrollierte Verteilung dieser Konfigurationsdaten. Die extrem verteilte<br />
Umgebung erfordert automatisierte Lösungen für das Configuration<br />
Management unter besonderer Berücksichtigung der Verteilung von<br />
Änderungen.
• Verteilung von Software und Daten<br />
Es wurde eine transparente Verteilung von Daten, Anwendungen und<br />
Systemsoftware von der Zentrale auf Server und Arbeitsplatzrechner<br />
gefordert. Die meisten Anwendungen können der Gruppe der selbst<br />
erstellten Anwendungen zugeordnet werden. Der Bildung von<br />
Anwendungspaketen kam daher entscheidende Bedeutung zu.<br />
• Ressourcenverwaltung<br />
Die sehr verteilte und heterogene Umgebung erfordert zentralisierte<br />
Verwaltungsressourcen, um die Verfügbarkeit der vielfältigen Netz- und<br />
Systemelemente zu gewährleisten.<br />
• Problem Management<br />
2.1.4 Duchführung des Designs<br />
Der Mangel an SM-Kenntnissen vor Ort macht die Einrichtung einer<br />
effektiven Fehlerbehandlung unverzichtbar. Die wichtigsten in diesem<br />
Zusammenhang zu nennenden Anforderungen sind die automatische<br />
Entdeckung nicht korrekt arbeitender Funktionen und die Fehlerbehebung.<br />
Die anderen sechs Disziplinen wurden dem zweiten Arbeitsschritt zugeordnet,<br />
der ebenfalls bereits abgeschlossen ist. Diese Disziplinen sind:<br />
• Allgemeine Verwaltungsfunktionen<br />
• Verfügbarkeits-Management<br />
• Kapazitäts-Management<br />
• Bestands-Management<br />
• Erstellung von Sicherungskopien<br />
• Wiederherstellung von Daten<br />
Die Gesamtleitung des Projektes lag in den Händen einer Management-Gruppe,<br />
die eingerichtet wurde, um Client/Server-Anwendungen und ähnliche Projekte zu<br />
steuern. Diese Gruppe ist in Abständen von etwa drei Monaten<br />
zusammengetroffen, und hatte Entscheidungen zu wichtigen Themen und<br />
finanziellen Aspekten der Projekte, wie z.B. dem Infrastruktur-Design zu treffen.<br />
Das Projekt „SA2/LA2″ folgte den Arbeitsschritten der SMFD-Designmethode, mit<br />
der Ausnahme, daß Phase 2 und Phase 3 gemeinsam durchgeführt wurden. Der<br />
Kunde, FHG und <strong>IBM</strong> stellten für alle Phasen des Projektes das erforderliche<br />
Personal zur Verfügung.<br />
Die Projektschritte:<br />
• Prinzipien<br />
Die Prinzipien für das Projekt wurden auf der Grundlage der MINZE-Studie<br />
festgelegt. Die essentiellen Anweisungen dieser Studie wurden durch vom<br />
LIT ausgearbeitete Anweisungen ergänzt.<br />
• Funktionen und „Managed Elements″<br />
Die Definition der Details der Prozesse wurde durch Arbeitsgruppen<br />
vorgenommen. Dabei wurde für jede SM-Disziplin eine eigene Arbeitsgruppe<br />
eingerichtet.<br />
• Prozeß-Modell<br />
Die Ergebnisse der ersten beiden Arbeitsschritte führten zur Definition der<br />
Prozeß-Modelle. Für jede Management-Disziplin wurden die<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 23
2.1.5 Designergebnisse<br />
Management-Domänen bestimmt. Das nachstehende Muster veranschaulicht<br />
die Definition von Management-Domänen für die Fehlerverwaltung:<br />
PM1 Verarbeitung hardwarebezogener Fehler<br />
PM2 Verarbeitung softwarebezogener Fehler<br />
Management-Domänen für den Softwarevertrieb sind:<br />
DM1 Definition und Erstellung von Software und Datenpaketen<br />
DM2 Verteilung, überwachte Installation und, falls erforderlich,<br />
Zurückziehung von Paketen<br />
Die im Rahmen der einzelnen Management-Domänen auszuführenden<br />
Prozeßschritte wurden bis ins kleinste Detail definiert. Zudem wurden die<br />
Schnittstellen zwischen den verschiedenen Management-Disziplinen<br />
bestimmt.<br />
• Infrastruktur<br />
Der letzte Arbeitsschritt des Design-Projektes bestand in der Definition der<br />
SM-Infrastruktur und der Bereitstellung aller Ergebnisse des<br />
Design-Prozesses.<br />
Das LIT-Projekt war erfolgreich, weil:<br />
• Das Management von Anfang bis Ende am Design-Prozeß beteiligt war<br />
• Eine gute Mischung persönlicher Fertigkeiten und Wissen dem Projekt zur<br />
Verfügung stand (LIT, ISST, und <strong>IBM</strong>)<br />
• Die nötige Kontinuität während Design und Implementierung der erarbeiteten<br />
Infrastruktur durch die MINZE-Studie gewährleistet wurde.<br />
Zu den im Rahmen dieses Design-Projektes zu erbringenden Leistungen zählten<br />
eine zusammenfassende Darstellung der Management-Aufgaben und eine<br />
detaillierte Dokumentation zur Infrastruktur. Unmittelbar nach Abschluß des<br />
Design-Prozesses wurde beim LIT eine Pilotinstallation durchgeführt, um die<br />
Designergebnisse zu bestätigen und während der Implementierungsphase als<br />
Probebühne zu dienen. Die im Rahmen des Projektes zu erbringenden<br />
Leistungen umfaßten:<br />
• Definition von Dienstleistungen<br />
• Prozeß-Modelle<br />
• Aufgaben-Beschreibung<br />
24 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
2.1.5.1 Definition von Dienstleistungen<br />
Die Definition der zu erbringenden Dienstleistungen basiert auf den<br />
Management-Anforderungen, die bereits unter 2.1.3, „Auswahl der SM-Prozesse“<br />
erörtert wurden. Die Spezifikationen zu Dienstleistungen auf dem Gebiet der<br />
Sicherheitsverwaltung werden hier als Beispiel für die Definition von<br />
Dienstleistungen herangezogen.<br />
Das Service- und Administrationszentrum (SAZ) ist für Prozesse der<br />
Sicherheitsverwaltung und entsprechende Hilfsprogramme verantwortlich.<br />
Dadurch ist gewährleistet, daß bei der Entwicklung neuer Anwendungen ein<br />
hoher Sicherheitsstandard (Sicherheitsstufe B2 gemäß Orange Book/DoD)<br />
garantiert ist und die Daten in der Fertigungsumgebung geschützt werden<br />
können.
Die Sicherheitsverwaltung basiert auf OSF/DCE-Strukturen und -Komponenten<br />
(Open Software Foundation/Distributed Computing Environment) in Verbindung<br />
mit der DCE-Struktur. Es werden folgende Funktionen bereitgestellt:<br />
• Identifikationsüberprüfung<br />
Bevor Benutzer im System oder im Netz Zugriff auf Ressourcen erhalten,<br />
muß ihre Identität bestätigt werden.<br />
• Berechtigung<br />
Zugriffsberechtigungen von Benutzern und Anwendungen müssen definiert<br />
und bestätigt werden.<br />
• Protokollierung<br />
Jeder Zugriff auf Systeme, Netze und Daten muß protokolliert werden<br />
• Datenverschlüsselung<br />
Während einer Übertragung von Daten ist ein Schlüssel zu benutzen, der nur<br />
für eine einzige Übertragung Gültigkeit hat.<br />
• Kennwörter dürfen in keinem Fall durch das Netz übertragen werden.<br />
2.1.5.2 Prozeß-Modelle<br />
Am Anfang des Design-Projektes wurden detaillierte Prozeßdefinitionen<br />
erarbeitet, die während des gesamten Design-Prozesses genutzt wurden, um die<br />
benötigten Funktionen, Fertigkeiten und Hilfsprogramme zu bestimmen.<br />
Abbildung Abb. 9 zeigt das Prozeß-Modell für Softwareverteilung in einer der<br />
Management-Domänen.<br />
Abbildung 9. LIT - Prozeßdefinition der Änderungsverwaltung<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 25
26 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Für die einzelnen Prozeßschritte wurden die entsprechenden Aufgaben und<br />
Verantwortungsbereiche bestimmt. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf<br />
den Schrittzeitplan für diesen Prozeß.<br />
Um einen Zeitplan für den Vertrieb eines Pakets aufstellen zu können, muß der<br />
Anfordernde die Namen der Zielsysteme und den Zeitpunkt für Installation und<br />
Aktivierung des Pakets angeben.<br />
Im SAZ überprüft der Administrator den Inhalt der Pakete und wählt das Medium<br />
für deren Verteilung (Netz, Band oder CD) unter Berücksichtigung der<br />
Zielsysteme, der Netzverbindungen und der jeweiligen Datenmenge.<br />
Abschließend wird die Bestellung an das Verteilungsprogramm übergeben.
2.1.5.3 Aufgaben-Beschreibungen<br />
Abbildung 10. LIT - Aufgaben-Beschreibungen in Management-Domänen für die Änderungsverwaltung<br />
Durch die MINZE-Studie wurden den lokalen Verwaltungsgruppen bereits ihre<br />
jeweiligen Rollen zugewiesen. Diese Rollendefinitionen wurden während des<br />
Design-Prozesses erweitert und abschließend bearbeitet. Ergebnis dieser<br />
Bemühungen sind Aufgaben-Beschreibungen für die Administratoren der<br />
einzelnen Management-Domänen. Die Aufgaben-Beschreibung für eine Person,<br />
die in der Benutzerunterstützung für lokale Anwendungen tätig ist, wird in<br />
Abb. 10 beispielhaft dargestellt. Auf der Grundlage dieser Aufgaben-<br />
Beschreibung können die von der entsprechenden Person zu erfüllenden<br />
Anforderungen leicht bestimmt werden.<br />
2.1.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft<br />
Das LIT nutzt die neue Infrastruktur seit Jahresende 1994 in Form einer ersten<br />
Client/Server-Anwendung. Die Migration der Anwendungen ist hierbei ein<br />
ständig fortschreitender Prozeß. Durch das Importieren von Anwendungen in die<br />
neue Umgebung werden sie Bestandteil der neuen Infrastruktur. Im Sommer<br />
1995 fand diese Migration an 15 Lokationen mit etwa 2.000 Netzknoten statt.<br />
Auf der Grundlage der Erfahrungen mit der Pilotumgebung und der<br />
gegenwärtigen Produktionsumgebung werden unter Verwendung der<br />
entwickelten und implementierten Infrastruktur mehr Anwendungen und Netze<br />
integriert, als ursprünglich beabsichtigt war. Der zuvor erwartete Umfang des<br />
Netzes und des verwalteten Systems wird daher überschritten werden.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 27
2.2 Design Beispiel 2<br />
Für die Implementierung der Infrastruktur wurde eine Zeitspanne von vier Jahren<br />
veranschlagt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind anderthalb Jahre vergangen und es<br />
wird erwartet, daß der Zeitplan eingehalten werden kann. Nur die Integration<br />
zusätzlicher Anwendungen und Netze könnte noch zu einer Überschreitung der<br />
ursprünglich geschätzten Implementierungsdauer führen.<br />
Die hierbei entstandene beispielhafte Struktur ist für die Stadt Berlin zu einem<br />
äußerst wertvollen Betriebsvermögen geworden. Die jetzt etablierte<br />
Verwaltungsinfrastruktur versetzt die Stadt in die Lage, diese Infrastruktur Dritten<br />
außerhalb der örtlichen Verwaltung im Rahmen eines kostengünstigen Service<br />
anzubieten.<br />
Das vorliegende Beispiel beschreibt das Projekt eines amerikanischen<br />
Unternehmens im Bereich der Telekommunikation. Aus Gründen der<br />
Vertraulichkeit möchte der Kunde nicht namentlich genannt werden. Inhalt des<br />
Projekts ist die Umgestaltung der IT-Benutzerunterstützung von einer streng<br />
zentralisierten Verarbeitungsumgebung (sechs größere S/390-Rechenzentren) zu<br />
einer erweiterten Umgebung, zu der 5.000 UNIX-Server und 40.000 PCs an mehr<br />
als 1.000 Standorten gehören werden. Die ursprüngliche<br />
Client/Server-Anwendungsumgebung bestand aus 3.000 PCs an 300 lokalen<br />
Standorten von denen aus auf Daten und Anwendungen auf 100 UNIX-Servern an<br />
50 lokalen Standorten zugegriffen werden konnte.<br />
Die Aufgabe von <strong>IBM</strong> bestand darin, eine Organisation für die<br />
IT-Benutzerunterstützung zu entwerfen, die eine verteilte Umgebung so effektiv<br />
und effizient unterstützen kann, wie es der Endbenutzer bisher von der<br />
zentralisierten Großrechnerumgebung gewohnt war.<br />
Als Ergebnis erhielt der Kunde ein detailliertes Design der Prozesse zur<br />
Benutzerunterstützung, der entsprechenden Hilfsprogramme, sowie zum<br />
Personal, das benötigt wird, um die verteilte Datenverarbeitungsumgebung von<br />
einer zentralen Stelle aus zu betreiben. Zusammen mit einem Einführungsplan<br />
für die ursprüngliche Client/Server-Anwendung, mußte das Design auch so<br />
gestaltet werden, daß neun zusätzliche, verteilte Datenverarbeitungsprojekte<br />
integriert werden konnten, deren Implementierung für die Jahre 1995 und 1996<br />
geplant ist.<br />
2.2.1 Einführung in die Kundensituation<br />
28 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Die US-Telekommunikationsindustrie bewegt sich mit großer Geschwindigkeit auf<br />
eine zweite Deregulierungswelle zu. Die erste Deregulierungswelle in den frühen<br />
achtziger Jahren öffnete die Märkte für Ferngespräche sowie überregionale und<br />
internationale Telekommunikation dem Wettbewerb und verteilte die lokalen<br />
Telekommunikationsdienstleistungen auf sieben regionale<br />
Betreibergesellschaften. Im Zuge des technologischen Fortschritts (drahtlose<br />
Kommunikation, Satellitenverbindungen, Kabelfernsehen, etc.) bietet sich jetzt<br />
die Chance, lokale Telekommunikationsdienstleistungen dem freien Wettbewerb<br />
zu öffnen. Um sich auf neue Wettbewerber und neue Chancen vorzubereiten,<br />
sehen die regionalen Betreibergesellschaften einer dramatischen Umgestaltung<br />
ihrer Unternehmensstrukturen entgegen.<br />
Während der letzten 3 Jahre hat der Kunde fast 1 Milliarde US-Dollar investiert,<br />
um die Informationstechnologie darauf auszurichten, die neu definierten
Strategien der einzelnen Abteilungen des Unternehmens unterstützen zu<br />
können. Nach 2 Jahren der betrieblichen Umgestaltung, der Neuausrichtung der<br />
IT-Strategie und der IT-Anwendungsentwicklung, plant der Kunde, 10 neue<br />
verteilte Anwendungen in den Produktionsablauf einzubinden, die für den<br />
geschäftlichen Erfolg von entscheidender Bedeutung sind. Insgesamt werden die<br />
10 Projekte zu verteilten Anwendungen die Firma des Kunden von der heutigen<br />
S/390-Basis zu einer dreigeteilten Client/Server-Architektur führen, die sich auf<br />
200 entfernte Standorte verteilt. Das vorhandene Personal zur<br />
IT-Benutzerunterstützung trägt jetzt die Verantwortung dafür, die Unterstützung<br />
der neuen Umgebung auf dem hohen Niveau zu halten, das in der bisherigen<br />
Umgebung gegeben war. Wichtigstes Ergebnis einer internen Überprüfung der<br />
Fähigkeit des Kunden zur Benutzerunterstützung war die Feststellung des<br />
Bedarfs für eine Neubewertung, Neugestaltung und Umstrukturierung von<br />
Fertigkeiten, Prozessen und Hilfsprogrammen für die verteilte<br />
Datenverarbeitungsumgebung.<br />
Die ursprüngliche Anordnung, für deren Betreuung <strong>IBM</strong> Consulting engagiert<br />
wurde, bestand aus 3.000 PC-Workstations, die auf 300 Standorte verteilt waren,<br />
mit WAN-Anschluß für einen von 50 Regionalstandorten. Ein typischer<br />
Regionalstandort wird über 6 UNIX-Server verfügen, von denen 4<br />
X-Stationsleistungen für die PC-Workstations bieten werden und die<br />
verbleibenden 2 als Anwendungs- und Datenbank-Server dienen werden.<br />
Gemäß der bisherigen Planung werden diesem Erstprojekt neun weitere Projekte<br />
vergleichbaren Umfangs folgen. Zum Jahresende 1996 wird der Kunde zusätzlich<br />
zu den bereits existierenden 6 S/390-Großrechnerstandorten über mehr als<br />
40.000 PC-Workstations, 2.000 Novell-LAN-Server und 5.000 UNIX-Server<br />
verfügen.<br />
2.2.2 Die zu verwaltende Umgebung und ihre Eigenschaften<br />
Unter Einsatz der vorstehend beschriebenen Technologie, bestand die zu<br />
„ managende″ Umgebung des Kunden aus Endbenutzern, die PCs auf<br />
Windows-Basis nutzten, wobei eine X-Stationsemulation zum Einsatz kam, um<br />
auf diverse graphische UNIX-Anwendungen an einem entfernten Standort<br />
zugreifen zu können. Die für die Anwendungen benötigten Daten sind auf<br />
UNIX-Datenbank-Servern gespeichert, die sich am gleichen Standort wie die<br />
UNIX-Anwendungen befinden.<br />
Die zu „managende″ Umgebung dieses Kunden weist einige Besonderheiten auf.<br />
• Das WAN wird von einer separaten Unternehmensabteilung des Kunden<br />
verwaltet und wurde im Rahmen unserer Studie als „Black Box″ betrachtet.<br />
Dadurch kann das WAN als Service definiert und verwaltet werden, der von<br />
einem firmenfremden Lieferanten bereitgestellt wird.<br />
• Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die verteilte Umgebung nicht an ein<br />
zentrales System angeschlossen, wie es in Zukunft der Fall sein wird. Bei<br />
Einrichtung des zentralen Systems wird der Kunde die Grenzen der zu<br />
verwaltenden Umgebung erweitern müssen, um dieses zentrale System in<br />
den Produktionsablauf zu integrieren. Das zentrale System erfordert eine<br />
Überprüfung der Verfahren zur Datensicherung und Datenwiederherstellung,<br />
sowie des „End-to-End″ Performance Managements.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 29
2.2.3 Auswahl der SM-Prozesse<br />
Da es das vordringlichste Ziel des Kunden ist, die Benutzerunterstützung für die<br />
verteilte Umgebung von einem zentralen System aus zu leisten, haben der<br />
Kunde und <strong>IBM</strong> Consulting die Prozesse ermittelt, denen entscheidende<br />
Bedeutung für die Erreichung dieses Ziels zukommt. Diesen Prozessen wurde<br />
höchste Priorität verliehen:<br />
• Management von Kundenanfragen<br />
• Problem Management<br />
• Change Management<br />
2.2.4 Durchführung des Designs<br />
30 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
• Operations Management (Datensicherung / -wiederherstellung,<br />
Softwareverteilung)<br />
• Performance- und Kapazitätsmanagement<br />
• Management der Datensicherheit<br />
Es wurde ein detaillierter Projektplan entworfen, um die vier Phasen der<br />
SMFD-Methode zu ergänzen. Es wurden SMFD-Aufgaben aufgelistet, jeder<br />
Aufgabe eine geschätzte Anzahl an Arbeitstagen zugeordnet, und einzelne<br />
Teammitglieder gemäß ihrer individuellen Fertigkeiten und ihrer Verfügbarkeit<br />
mit der Ausführung spezifischer Aufgaben betraut.<br />
In dem Projekt war es von größter Bedeutung, Fortschritte zu überwachen und<br />
Problembereiche frühzeitig zu erkennen. Der Projektplan wurde im<br />
Hauptarbeitsraum des Teams ausgehängt und es wurde den einzelnen<br />
Teammitgliedern ein separater Bericht mit ihren jeweiligen<br />
Verantwortungsbereichen übergeben. Mit der SMFD-Methode, die so strukturiert<br />
ist, daß sie die parallele Durchführung voneinander unabhängiger<br />
Arbeitsvorgänge ermöglicht, wurden wichtige Eckdaten festgesetzt, um zu<br />
bestimmen, zu welchem Zeitpunkt die unabhängigen Aufgaben<br />
zusammengeführt werden müssen. Dadurch wurde der Projektleiter in die Lage<br />
versetzt, den Fortschritt des Gesamtprojektes in regelmäßigen Zeitabständen<br />
(normalerweise alle 10 Kalendertage) anhand von Prüfpunkten zu überwachen.<br />
Die SMFD-Methode ermöglicht es, von einer großen Zahl von Experten für<br />
einzelne Themenbereiche Informationen einzuholen. Wir haben die Erfahrung<br />
gemacht, daß es ratsam ist, die Experten des Kunden 2-3 Wochen im voraus zu<br />
informieren, um ihnen die Zeit zu geben, sich auf unsere SMFD-Interviews<br />
vorzubereiten. Der Projektplan war das Werkzeug, das benutzt wurde, um die<br />
Ressourcen von <strong>IBM</strong> und denen des Kunden zu koordinieren, und somit die<br />
Sammlung der richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt zu gewährleisten.<br />
Der Erfolg des Projektes wurde durch fünf <strong>IBM</strong> „Berater″ mit unterschiedlichen<br />
Wissensschwerpunkten sichergestellt.<br />
Die Tatsache, daß das Team sich auf einen erfahrenen SMFD-Mentor stützen<br />
konnte, war von entscheidender Bedeutung.
Projekt Manager<br />
• Allgemeine Managementfähigkeiten und -erfahrungen beim Kunden<br />
• Fähigkeiten im Bereich Projektmanagement<br />
SMFD / Systems Management Mentor<br />
• SMFD-Erfahrung<br />
• Erfahrung im Design von SM-Prozessen<br />
• Erfahrung mit SM-Hilfsmitteln und -Technologie<br />
Prozeß- / Organisations-Consultant<br />
• Fachwissen auf dem Gebiet von Geschäftsprozeß-Modellen, Vorgängen und<br />
Bewertungsverfahren<br />
• Fachwissen auf den Gebieten Organisationsstruktur Größenordnungen<br />
• Fachwissen zu Rollen und Verantwortungsbereichen von Mitarbeitern im<br />
Rahmen des Systems Management<br />
Technischer / Hilfsmittel-Consultant<br />
• Erfahrung im Bereich der Auswahl von Hilfsmitteln und Hilfsprogrammen zur<br />
System- und Netzwerkverwaltung<br />
• Allgemeine Kenntnisse aus dem Bereich der Informationstechnologie<br />
Auf Wunsch unseres Kunden bestand unser SMFD-Designteam aus 3-5<br />
Vertretern der <strong>IBM</strong> Consulting Group und 2-3 Mitarbeitern des Kunden. Das<br />
gemischte Team trug dazu bei, daß der Kunde die zur Umsetzung der<br />
Ergebnisse und Empfehlungen der Studie erforderlichen Fähigkeiten mit offenen<br />
Armen aufnahm und akzeptierte. Vom Kunden gestellte Teammitglieder haben<br />
normalerweise Verbindungen und Kontakte innerhalb ihres Unternehmens, was<br />
besonders von Vorteil ist, wenn es gilt, die gefundene Lösung an den Mann zu<br />
bringen.<br />
Aus diesem Projekt ergaben sich folgende Erkenntnisse:<br />
• Rechtzeitige Abstimmung mit dem Sponsor. Erzielen einer frühzeitigen<br />
Einigung über Umfang und Format der zu erbringenden Leistungen; ein<br />
offenes Ohr haben für Beiträge und Ratschläge dazu, wie Informationen im<br />
Unternehmen des jeweiligen Kunden präsentiert werden sollten.<br />
• Man darf nicht aus den Augen verlieren, daß ein SMFD nur umgesetzt<br />
werden kann, wenn der Kunde das Design versteht und in der Lage ist,<br />
Ressourcen zu dessen Umsetzung bereitzustellen und die vorhandene Basis<br />
zu erhalten und weiter auszubauen.<br />
• Alle Aufgaben, die auf Arbeiten in einer frühen Phase des Projektes<br />
basieren, sollten frühzeitiger als bisher überarbeitet werden. Alle danach<br />
geleisteten Arbeiten müssen ebenfalls überprüft und überarbeitet werden. Je<br />
weiter fortgeschritten der SMFD-Prozeß ist, desto umfangreicher und<br />
kostspieliger sind die erforderlichen Nacharbeiten. Die Schlußfolgerung<br />
daraus ist, daß die Arbeiten abgeschlossen sein müssen, bevor die nächste<br />
SMFD-Aufgabe in Angriff genommen wird.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 31
2.2.5 Designergebnisse<br />
Die entscheidenden SMFD-Eckdaten, die, nachdem sie einmal festgelegt wurden,<br />
so wenig wie möglich verändert werden sollten, sind:<br />
• Die Prinzipien: So früh wie möglich sammeln, dokumentieren und<br />
zusammenfassen<br />
• Die Auswahl der selektierten Prozesse<br />
• Umfang und Definition der Systemumgebung<br />
Das Vorhandensein von Referenzbeispielen kann eine große Hilfe dabei sein,<br />
anschaulich zu machen, wie die Details einer SMFD-Studie dokumentiert und<br />
vermittelt werden können. Wir haben festgestellt, daß Referenzen für die<br />
einzelnen Phasen sehr gut dazu eingesetzt werden können, die Aufmerksamkeit<br />
des Teams auf die zu erreichenden Ziele zu konzentrieren. Wie schon bei<br />
anderen SMFD-Aufträgen, sind die Arbeitsergebnisse dieses Auftrags über die<br />
<strong>IBM</strong> Consulting Group abrufbar.<br />
2.2.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft<br />
Dadurch, daß Mitarbeiter des Kunden als Vollzeitmitglieder in das<br />
SMFD-Designteam integriert waren, verfügt der Kunde jetzt über eine Reihe von<br />
eigenen Mitarbeitern, die das SMFD-Design in seiner Gesamtheit verstehen,<br />
anwenden und umsetzen können. Bis heute sind zwei der Mitarbeiter des<br />
Kunden, die in dem SMFD-Designteam mitwirkten, befördert worden, um in<br />
Zukunft eine führende Rolle bei der strategischen Ausrichtung der<br />
Kundenorganisation auszufüllen. Außerdem hat der Kunde der <strong>IBM</strong> Consulting<br />
Group einen Anschlußauftrag für die Implementierung des Designs erteilt.<br />
Zukünftige Aktivitäten<br />
32 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Eine große Stärke der SMFD-Struktur liegt in der Möglichkeit, das ursprüngliche<br />
Design zu erweitern, um zusätzliche Prozeß- und Systemelemente zu<br />
integrieren. Damit ist dieses Projekt keine „Einmalaktion″, sondern kann an neue<br />
Gegebenheiten angepaßt werden.
2.3 Design Beispiel 3<br />
Die Oberfinanzdirektion Hannover ist zuständig für die Planung und den Betrieb<br />
des DV-Netzes der niedersächsischen Finanzverwaltung. Sie versorgt rund 9.000<br />
Mitarbeiter in 68 Finanzämtern mit Hardware, Software und Anwendungen zur<br />
Automation der steuerfachlichen und organisatorischen Verfahrensabläufe. Dazu<br />
betreibt die OFD seit mehr als einem Jahrzehnt ein Verteiltes DV-Netz (VDV I)<br />
auf der Basis von zentralen <strong>IBM</strong>-Hostrechnern und SNI 8860-Abteilungssystemen<br />
mit Bildschirmarbeitsplätzen in jedem Finanzamt.<br />
Abbildung 11. OFD Hannover - Vorhandene IT-Infrastruktur<br />
2.3.1 Einführung in die Kundensituation<br />
In den Jahren 1991-92 erkannte die OFD, daß die existierende DV-Infrastruktur<br />
den steigenden Anforderungen der Finanzverwaltung nicht mehr gerecht werden<br />
würde. Die Ausstattung jedes Arbeitsplatzes mit einem Bildschirm bzw. PC, die<br />
Integration von Textverarbeitung und anderen Büroanwendungen, die Nutzung<br />
komfortabler graphischer Benutzeroberflächen: all dies ließ sich mit der<br />
installierten Hardware nicht mehr bewerkstelligen, die einerseits ihre<br />
Leistungsgrenze erreicht hatte und andererseits - aufgrund ihrer proprietären<br />
Natur - für den Einsatz in einem PC-LAN-Verbund nur sehr begrenzt geeignet<br />
ist.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 33
Abbildung 12. OFD Hannover - Geplante Infrastruktur<br />
34 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Ein modernisiertes Konzept für verteilte Datenverarbeitung (VDV II) mußte her.<br />
Um die Voraussetzungen für eine integrierte Vorgangsbearbeitung für jeden<br />
Arbeitsplatz zu schaffen sowie langfristig eine Zusammenarbeit mit den<br />
Finanzverwaltungen anderer Bundesländer (wie sie mittlerweile im<br />
Bundesprojekt FISCUS1 skizziert worden war) zu ermöglichen, entschloß sich die<br />
OFD für eine Ablösung der dezentralen Systeme zugunsten einer offenen,<br />
standardbasierenden Client/Server-Infrastruktur. UNIX-Server, UNIX-Arbeitsplatz-<br />
Computer (APCs) und TCP/IP-basierende Netzwerkdienste sollten die Basis für<br />
eine flexible, erweiterbare (und vor allen Dingen herstellerunabhängige)<br />
zukünftige DV-Lösung bilden.<br />
In mehreren Phasen wurden die Netzwerkkomponenten, die Server und die<br />
APCs ausgeschrieben und an verschiedene Anbieter vergeben:<br />
• Siemens erhielt den Auftrag, ein Multiprotokollnetz (WAN/LAN) auf der Basis<br />
von CISCO-Routern und Synoptics-Hubs zu installieren<br />
• <strong>IBM</strong> erhielt den Zuschlag für 350 AIX-Server<br />
• SNI konnte sich mit seinem APC-Angebot durchsetzen und erhielt den<br />
Auftrag für 9.000 INTEL-PCs mit SUN-Solaris Betriebssystem.<br />
Die Firma Partner-Consult, die OFD auch schon in der Planungs- und<br />
Ausschreibungsphase unterstützt und beraten hatte, wurde gleichzeitig mit der<br />
Portierung der existierenden Anwendungen beauftragt.<br />
Schließlich wurden auch die Anforderungen an ein effektives Systems<br />
Management der zukünftigen Infrastruktur untersucht. In verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen wurden die Themen Netzwerkstruktur, Systemarchitektur und<br />
-komponenten, Bestandsführung und Problem Management, Sicherheit sowie<br />
Software-Verteilung bearbeitet.
Für das VDVII Projekt der OFD war ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Anfang an<br />
klar: die Akzeptanz der neuen Lösung würde maßgeblich davon abhängen,<br />
ob - bei zunächst unveränderter Arbeitsweise in den Anwendungen - die<br />
gleichen bzw. bessere Service-Qualitäten aus Sicht der Anwender erreicht<br />
werden könnten. Angesichts der weitestgehend unbekannten neuen<br />
Technologien, der erheblich größeren Komplexität der neuen Infrastruktur und<br />
der verläßlich arbeitenden VDVI-Lösung keine leichte Aufgabe!<br />
Hauptanforderungen an das Systems Management des geplanten VDVII-Systems<br />
mußten daher sein:<br />
• die Minimierung des dezentralen Betreuungsaufwandes durch zentrale<br />
Kontrolle, Steuerung und Administration aller Komponenten (Netz, System,<br />
Anwendungen)<br />
• eine weitestgehende Automatisierung aller Steuerungs- und<br />
Administrationsabläufe, um den manuellen Unterstützungsbedarf<br />
(insbesondere auch während der Installationsphase) möglichst gering zu<br />
halten.<br />
Systems Management umfaßt in diesem Zusammenhang alle Prozesse und<br />
unterstützenden Werkzeuge, die notwendig sind, um geeignete<br />
Qualitätsmerkmale (z.B. bezogen auf Verfügbarkeit, Sicherheit, Integrität,<br />
Aktualität, usw.) für alle DV-Dienste und Ressourcen zu gewährleisten.<br />
Neben den technischen Herausforderungen, die offene Client/Server-Systeme an<br />
das Systems Management stellen, sind auch neue organisatorische Konzepte<br />
gefordert, die Rollen und Zuständigkeiten von Endanwendern in den<br />
Fachabteilungen, und Spezialisten in den zentralen DV-Abteilungen neu<br />
definieren und festlegen. Isolierte Produktlösungen und spontane Abläufe<br />
(Benutzer helfen sich gegenseitig!) reichen da in der Regel nicht aus - Systems<br />
Management muß designed werden. Aber wie und nach welchen Kriterien?<br />
Im Rahmen der Präsentation eines Lösungsvorschlages für SW-Verteilung,<br />
Systemadministration und Datensicherungssoftware, erhielt die <strong>IBM</strong> im Mai 1994<br />
die Gelegenheit, ihre Methodik für das Design von unternehmensweiten<br />
SM-Lösungen vorzustellen. Anhand eines konkreten Projektbeispiels wurde<br />
gezeigt, wie in einem Top-Down Ansatz die konsequente Umsetzung von<br />
Benutzeranforderungen in eine implementierbare SM-Lösung erreicht werden<br />
kann.<br />
Die OFD entschloß sich daraufhin, in Zusammenarbeit mit der <strong>IBM</strong> ein Projekt<br />
VDVII Systems Management zu starten. Unter besonderer Berücksichtigung<br />
eines integrierten Ansatzes sollten zunächst folgende Aufgaben durchgeführt<br />
werden:<br />
• Untersuchung der Anforderungen und Prioritäten für ein unternehmensweites<br />
SM-Konzept<br />
• Analyse und Design der wichtigsten Managementprozesse sowie der<br />
Schnittstellen zwischen den Prozessen<br />
• Implementierung der wichtigsten Funktionen und Abläufe für eine<br />
Pilotumgebung<br />
Als Vorgehensmodell für die konzeptionelle Phase sollte dabei die <strong>IBM</strong><br />
SMFD-Methode zur Anwendung kommen.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 35
2.3.2 Durchführung des Designs<br />
Verantwortlich für die Organisation und Koordination waren je ein Projektleiter<br />
auf Seiten der OFD und der <strong>IBM</strong>. Unter ihrer Leitung wurde im Verlaufe des<br />
Projektes ein Team gebildet. Dieses bestand aus den schon aktiven<br />
Arbeitsgruppen bei der OFD, und wurde später durch vier Mitarbeiter der <strong>IBM</strong><br />
sowie vier Mitarbeiter von <strong>IBM</strong> Partner-Firmen verstärkt.<br />
Ein Steuerungsgremium, bestehend aus OFD-Referatsleitern und einem <strong>IBM</strong><br />
Manager, war zuständig für die Kontrolle und Abnahme der von den<br />
Arbeitsgruppen erarbeiteten (Teil-)Ergebnisse, die in regelmäßigen Abständen<br />
und jeweils nach Abschluß der Projektphasen einem breiten Kreis von<br />
OFD-Mitarbeitern aus den verschiedensten Organisationsbereichen präsentiert<br />
wurden.<br />
Im September 1994 machte sich ein Kernteam aus OFD- und <strong>IBM</strong>-Mitarbeitern an<br />
die Arbeit. In mehreren Workshops wurden zunächst Status und Zielsetzung des<br />
Gesamtprojektes, Rahmenbedingungen sowie globale SM-Prinzipien<br />
dokumentiert. Anschließend wurde das Zielsystem (d.h. die zu verwaltenden<br />
Komponenten) festgelegt und die Gesamtheit aller SM-Aufgaben in 12<br />
Prozeßgruppen zusammengefaßt, grob beschrieben (Abb. 13) und gemäß Ihrer<br />
Bedeutung für das VDVII-Projekt mit Prioritäten versehen. Wesentlichen Input für<br />
diese Phase bildeten dabei die bereits dokumentierten Ergebnisse der<br />
verschiedenen existierenden Arbeitsgruppen sowie allgemeine Richtlinien und<br />
Grundsätze der OFD.<br />
Systembetrieb Steuern, Überwachen und Regeln des Gesamtsystems und seiner<br />
Komponenten<br />
Systemadministration Zentrales Planen, Einsetzen und Verändern von (technischen)<br />
Konfigurationsparametern<br />
Software-Verteilung (Zentral) Gesteuertes Verteilen und Installieren von<br />
Anwendungs- und Systemsoftware sowie Anwendungsdaten<br />
(Konfigurations-Dateien, ...).<br />
Change Management Kontrolliertes Erfassen, Einplanen und Aktualisieren von<br />
Änderungen am System<br />
Problem Management Erfassen, Bewerten, Analysieren, Beheben und Dokumentieren von<br />
Fehlern im System<br />
Verfügbarkeit Festlegen und Überwachen von Randbedingungen für<br />
Systemverfügbarkeit<br />
Bestandsführung Erfassen und Verwalten von (technischen) Geräten nach technischen<br />
und haushaltsrechtlichen Richtlinien und Vorgaben<br />
Performance Management Überwachung der Leistung einzelner Systemkomponenten und<br />
Feststellen von Engpässen<br />
Datensicherung Sicherung und Wiederherstellung von Anwendungsdaten und speziellen<br />
Systemdaten<br />
Security Management Festlegen und Sicherstellen von Zugriffsrechten im Gesamtsystem<br />
Abrechnung Bestimmen und Berichten der anteiligen Nutzung des Systems<br />
Benutzerunterstützung Hilfefunktionen für den Anwender<br />
Abbildung 13. Die zwölf SM-Prozeßgruppen der OFD<br />
36 Systems Management Design - Ein Überblick
In einem Review zum Abschluß der Stufe 1 wurde auf Vorschlag des Teams<br />
beschlossen, zunächst nur die 5 wichtigsten Prozeßgruppen (Systembetrieb,<br />
Software-Verteilung, Systemadministration, Problem Management,<br />
Bestandsführung) im Detail auszuarbeiten und für die Pilotinstallation zu<br />
implementieren.<br />
Gemäß der SMFD-Methodik wurden im nächsten Schritt die einzelnen Aktivitäten<br />
der ausgewählten SM-Prozesse in einer Excel-Tabelle gegen die „Managed<br />
Elements″ des Zielsystems eingetragen. Für jede Prozeß/Elementkombination<br />
sollten anschließend die geforderte Management-Funktion und die Ausführenden<br />
der Funktion (Menschen oder Automaten) bestimmt werden und schließlich ein<br />
Lösungsvorschlag (wo, wann, wie und mit welchem Tool wird die Funktion<br />
ausgeführt) erarbeitet werden.<br />
Abbildung 14. OFD Hannover - Beispiel für Prozeß/Element-Matrix und Interviewbogen<br />
Um diese umfangreichen Aufgaben in möglichst kurzer Zeit abarbeiten zu<br />
können, entschied man sich, in fünf Kleinstgruppen parallel vorzugehen. Je ein<br />
<strong>IBM</strong>er und ein bzw. zwei OFD-Mitarbeiter übernahmen die Verantwortung für den<br />
Teil der Matrix, der ihre Prozeßgruppe beschrieb. In viel Kleinarbeit wurden die<br />
Anforderungen und existierenden Lösungen zusammengetragen.<br />
Notwendigerweise wurden dazu häufig die nicht zum Kernteam gehörenden<br />
OFD-Spezialisten mit einbezogen und ihre Antworten auf Interviewbögen in<br />
einem einheitlichen Format dokumentiert.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 37
Abbildung 15. OFD Hannover - Eine konsolidierte Matrix<br />
38 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Schon während dieser Phase gelang es, die Komplexität der Matrix erheblich zu<br />
reduzieren: unterschiedliche Matrixelemente wurden immer dann<br />
zusammengefaßt, wenn die gleichen Anforderungen bestanden und eine<br />
gemeinsame Lösung gefunden werden konnte. Dabei konnten sich die anfangs<br />
aufgestellten Prinzipien und Richtlinien wiederholt bewähren, indem sie unter<br />
verschiedenen Design-Alternativen den Weg zur richtigen Lösung wiesen.<br />
Zum Abschluß der SMFD-Studie wurden die umfangreichen Informationen weiter<br />
komprimiert und als Rahmenwerk für die folgenden Aktivitäten dokumentiert. Als<br />
wesentliche Ergebnisse entstanden hierbei Prozeßablaufdiagramme,<br />
Aufgaben-Beschreibungen für die verschiedenen <strong>Support</strong>-Organisationen, sowie<br />
eine Beschreibung der technischen Infrastruktur für die einzelnen<br />
SM-Funktionen.
2.3.3 Die Implementierungs-Phase<br />
Abbildung 16. OFD Hannover - Systems Management <strong>Support</strong> Organisation<br />
Schon während der Konzeptphase hatte ein kleines Team mit dem Aufbau eines<br />
Testsystems begonnen, so daß eine technische Implementierung der<br />
erarbeiteten Lösungen umgehend in Angriff genommen werden konnte. In einem<br />
ersten Schritt sollten die Grundfunktionalitäten der ausgewählten<br />
Standardprodukte ausgenutzt werden. Ergänzungen und Anpassungen wurden<br />
zunächst nur dort vorgenommen, wo kritische Funktionalitäten und Schnittstellen<br />
zwischen den Produkten nicht vorhanden waren, aber mit relativ geringem<br />
Aufwand geschaffen werden konnten.<br />
Eine Ausnahme zu dieser Regel bildeten nur die Bereiche<br />
Bestandsüberwachung und Systemadministration (Configuration Management).<br />
Hier hatte die SMFD-Studie eindeutig gezeigt, daß die am Markt erhältlichen<br />
Standardprodukte den spezifischen Anforderungen der OFD nicht genügen<br />
würden, so daß man sich zu Eigenentwicklungen entschloß. Ein wesentlicher<br />
Aspekt dabei war die Notwendigkeit, ein Höchstmaß an Automation für die<br />
Masseninstallation von Servern und APCs zu schaffen.<br />
Aufgrund einer Verschiebung des Installationstermins für das Pilot-Finanzamt<br />
endete die erste Implementierungs-Phase dann im Februar 1995 mit einer<br />
Demonstration des erreichten Standes im Test- und Referenzsystem. Den<br />
zukünftigen Administratoren und Help-Desk Mitarbeitern konnten<br />
Beispielszenarien aus den Bereichen Systembetrieb, Software-Verteilung und<br />
Problem Management vorgeführt werden.<br />
Wichtige Grundfunktionen der Systemadministration waren zu diesem Zeitpunkt<br />
ebenfalls vorhanden und wurden bereits zur Konfiguration der Testumgebung<br />
benutzt. Allerdings war allen Beteiligten bewußt, daß noch ein erhebliches Stück<br />
Arbeit zu leisten sein würde, um in allen Bereichen den erwünschten<br />
Automationsgrad zu erreichen.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 39
Abbildung 17. OFD Hannover - Systems Management Infrastruktur: Topologie<br />
2.3.4 Erfahrungen und Probleme<br />
40 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Daher wurde beschlossen, in einem Folgeprojekt mit derselben Mannschaft die<br />
Implementierung weiter voranzutreiben und den ungeplanten Aufschub der<br />
Pilotinstallation für eine Ausweitung der Integration und Automation zu nutzen.<br />
Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Erstinstallationsprozeß, der eine<br />
vollautomatische Inventarisierung und Konfiguration der APCs in den<br />
Finanzämtern ermöglichen sollte. Als im Oktober 1995 tatsächlich der<br />
Pilotbetrieb aufgenommen wurde, konnte dabei erstmals die prinzipielle<br />
Funktionsfähigkeit des Prozesses vorgeführt werden. Gleichzeitig waren damit<br />
auch in eindrucksvoller Form die Vorteile und Möglichkeiten eines integrierten<br />
SM-Ansatzes demonstriert worden.<br />
Die ganzheitliche, prozeßorientierte Vorgehensweise - insbesondere während<br />
der frühen Designphase des Projektes - war für die meisten OFD-Mitarbeiter<br />
zunächst ungewohnt und wurde teilweise mit Skepsis verfolgt. Konkrete<br />
(Teil-)Ergebnisse der existierenden Arbeitsgruppen standen dort abstrakten<br />
Konzepten des SMFD-Teams gegenüber, und auch die Zuständigkeiten für<br />
bestimmte Themen schienen problematisch. Im Verlauf des Projektes ließen sich<br />
diese Irritationen jedoch schrittweise abbauen. Insbesondere während der<br />
Implementierungsphase konnten sich die zugrundeliegenden Prinzipien<br />
beweisen und die SM-Infrastruktur zu einem Integrationspunkt für die meisten<br />
VDVII-Aktivitäten werden.<br />
Zwei wesentliche Aspekte kennzeichnen die Implementierungsphase:<br />
• Wie schon weiter oben beschrieben erforderte die technische<br />
Implementierung einen hohen Integrationsaufwand und erheblichen Bedarf<br />
an Eigenentwicklungen. Die heute schon zur Verfügung stehenden<br />
Automatismen (z.B. der Installationsprozeß) und weiteres
Automationspotential zeigen jedoch deutlich, daß sich der Aufwand gelohnt<br />
hat.<br />
• Der zweite Aspekt betrifft die organisatorische Seite, d.h. die Ausbildung des<br />
Personals und die Umsetzung der SM-Prozesse. Hier wurde sehr deutlich,<br />
daß selbst beim Einsatz exzellenter Werkzeuge letztendlich das Fachwissen<br />
der Mitarbeiter erfolgsentscheidend ist. Dieser Punkt kann leicht unterschätzt<br />
werden. Das Erfassen der notwendigen Skills und Durchführen von<br />
Schulungsmaßnahmen müssen daher so frühzeitig wie möglich innerhalb<br />
des Projektes erfolgen.<br />
Ein generelles Problem von Client/Server-Projekten sind die vielfach berichteten<br />
versteckten Kosten und Terminüberschreitungen. Auch das OFD-Projekt hatte<br />
unter diesem Effekt zu leiden. Häufig sind überzogene Erwartungen schuld an<br />
dem offensichtlichen Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit.<br />
Insbesondere bei strategischen Infrastruktur-Maßnahmen, wie dem VDVII-Projekt,<br />
dürfen aber keine kurzfristigen und billigen Erfolge erwartet werden.<br />
Mit ihrem unternehmensweiten SM-Konzept hat die OFD einen wesentlichen<br />
Schritt für langfristige Qualitäts- und Kostenkontrolle im VDVII-Umfeld getan.<br />
Konsequentes, projektmäßiges Vorgehen soll nun in Zukunft ein frühzeitiges<br />
Abschätzen von Möglichkeiten und Aufwänden erlauben und auf diese Weise<br />
dazu beitragen, mit realistischen Erwartungen an den weiteren Ausbau der<br />
DV-Infrastruktur zu gehen.<br />
2.3.5 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft<br />
Wie schon gesagt wurde, konnte - nach Abschluß der<br />
Anwendungsumstellung - im Oktober 1995 der Pilotbetrieb aufgenommen<br />
werden. Unter Ausnutzung des automatisierten Installationsprozesses wurden<br />
zunächst drei Server und 15 APCs eingerichtet. Die Vollausstattung des<br />
Pilot-Finanzamtes mit weiteren 200 Arbeitsplätzen, sowie die Umstellung von<br />
zwei weiteren Finanzämtern sind noch in diesem Jahr geplant.<br />
Parallel zu diesen Installationsaktivitäten ist die Umsetzung der SM-Prozesse in<br />
vollem Gang. Überwachung und Steuerung der neuen Komponenten im Rahmen<br />
des Systembetriebs, sowie die Benutzerunterstützung durch das Problem<br />
Management müssen sich erstmals im Produktionsumfeld bewähren. Dies<br />
geschieht zur Zeit noch unter tatkräftiger Mithilfe des SM-Designteams, da das<br />
ohnehin knappe Personal des Finanzrechenzentrums der OFD noch Erfahrungen<br />
im Umgang mit der neuen Infrastruktur sammeln muß. Eine umfassende<br />
Bewertung der Projektergebnisse kann hier sicherlich erst nach der Umstellung<br />
weiterer Finanzämtern erwartet werden.<br />
Daß sich die prozeßorientierte, methodische Vorgehensweise bei der OFD gut<br />
etablieren konnte, zeigen auch die Folgeprojekte:<br />
• Die Erweiterung des Systems Management durch zusätzliche Disziplinen ist<br />
geplant. Hierbei sollen wieder die inzwischen bekannten SMFD-Methoden<br />
zur Anwendung kommen.<br />
• Im August 1995 wurde ein Projekt „Software-Entwicklungs-Umgebung und<br />
System-Architektur″ gestartet. Unterstützt durch eine Kombination weiterer<br />
<strong>IBM</strong> Designmethoden (End-to-End Design, OO-Vorgehensmodell) sollen in<br />
diesem Projekt die Grundlagen für eine zukünftige objektorientierte<br />
Anwendungsentwicklung im VDVII-Umfeld geschaffen werden.<br />
Kapitel 2. Design Beispiele 41
42 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Die Ergebnisse der Projektarbeit bei der OFD Hannover zeigen, wie eine<br />
Ausrichtung an den Geschäftsanforderungen und Anwenderbedürfnissen bei der<br />
Einführung einer neuen DV-Infrastruktur erreicht werden kann. Ebenso wurde<br />
deutlich, daß ein projektmäßiges Vorgehen unter Einsatz geeigneter Methoden<br />
für den Erfolg von Client/Server-Vorhaben wie VDVII unverzichtbar ist.
Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design<br />
wissen sollten!<br />
3.1 SMFD-Struktur<br />
Durch die Beispiele im vorhergehenden Kapitel wurden die mit dieser<br />
Designmethode gemachten Implementierungserfahrungen anhand einiger sehr<br />
erfolgreicher Fälle aus der Praxis dokumentiert. Die Methode des Systems<br />
Management Framework Design (SMFD) wird in diesem Kapitel detailliert<br />
beschrieben.<br />
Bestandteil zeitgemäßer, informationstechnischer Lösungen ist die Verteilung<br />
von Funktionen und/oder Daten. Die Systeme sind im Laufe der letzten zehn<br />
Jahre immer komplexer geworden. Ein Trend, der auch weiterhin anhalten wird.<br />
Die Verwaltung komplexer Umgebungen erfordert hochentwickelte<br />
Verwaltungstechniken, wie in Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems<br />
Management“ dargestellt. Durch die Designmethode muß gewährleistet sein,<br />
daß alle Systeme eines Unternehmens berücksichtigt werden. Es müssen<br />
Lösungen für die erforderlichen Verwaltungsfunktionen gefunden und angeboten<br />
werden, und zwar sowohl für jedes einzelne System als auch für die<br />
Kombination der Systeme eines Unternehmens.<br />
In diesem Kapitel wird die übergreifende Struktur der SMFD-Methode mit ihren<br />
vier einzelnen Phasen dargestellt.<br />
Die Methode besteht aus den folgenden vier Phasen und beleuchtet die<br />
Problematik des Systems Management aus den unterschiedlichsten<br />
Blickwinkeln:<br />
• Phase 1 - Grundprinzipien und Richtlinien<br />
• Phase 2 - Funktionen und Dienstleister<br />
• Phase 3 - Komponenten-Management<br />
• Phase 4 - Framework-Definition<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 43
Abbildung 18. Die SMFD-Konzeption<br />
Ein SMFD-Projekt wird in der Regel von einer Gruppe durchgeführt, die ihre<br />
gesamte Arbeitszeit auf die Arbeit an diesem Projekt verwendet und mit<br />
SM-Experten des Kunden zusammenarbeitet. Für jedes Projekt gibt es einen<br />
Sponsor oder ein Team von Sponsoren, das sich aus Führungskräften des<br />
Kunden zusammensetzt. Diese Sponsoren beurteilen die Arbeitsergebnisse<br />
jeder einzelnen Phase und fungieren als eine Art Steuerungsgremium (Review<br />
Board).<br />
Wie bereits in der Einleitung umrissen, ist es das Ziel dieser Methode, eine<br />
SM-Lösung für eine Kombination verschiedener Systeme und letztlich für das<br />
gesamte Unternehmen zu bieten. Dementsprechend beginnt das Design in Phase<br />
1 mit einer unternehmensübergreifenden Sicht der Probleme und endet in Phase<br />
4 mit einer ebensolchen. In den dazwischen liegenden Phasen 2 und 3 gilt das<br />
Interesse den einzelnen Elementen und Management-Funktionen.<br />
Die Anforderungen an SM-Lösungen werden in den Phasen 1 und 2 definiert.<br />
Das tatsächliche Design erfolgt auf Elementenebene in Phase 3 und auf<br />
Unternehmensebene in Phase 4.<br />
3.2 Phase 1 - Grundprinzipien und Richtlinien<br />
44 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Während der ersten Phase muß beim Kunden ein grundlegendes Verständnis für<br />
Systems Management geschaffen werden. Die Festlegung der Ziele für das<br />
Design-Projekt, die Motivation des Kunden für die Implementierung des Designs<br />
und die Definition der damit verknüpften Erwartungen des Kunden sind<br />
Bestandteil dieser Phase. Der erste Schritt besteht dabei aus der Festigung<br />
beziehungsweise Entwicklung eines Bewußtseins für die Probleme des Systems<br />
Management.
Abbildung 19. Die erste Phase eines Systems Management Design-Projektes<br />
Ein SMD-Projekt beginnt nicht bei Null. Die existierende Umgebung und<br />
Organisation, bereits implementierte Lösungen und die besonderen Präferenzen<br />
des Kunden müssen berücksichtigt werden. Diese Gegebenheiten und die in der<br />
Zukunft einzuschlagende Richtung werden in Phase 1 als Grundprinzipien<br />
definiert. Diese Prinzipien werden für die folgenden Phasen des<br />
Design-Prozesses als Input genutzt. In Kapitel 4, „Wie können Führungskräfte<br />
das Systems Management Design beeinflussen?“ werden diese Prinzipien<br />
eingehender beschrieben.<br />
Nachdem die Prinzipien für ein SMD-Projekt festgelegt wurden, müssen der<br />
Umfang der zu verwaltenden Umgebung und Eigenschaften der zu verwaltenden<br />
Elemente bestimmt werden. Eine ausführliche Diskussion dieses Schrittes erfolgt<br />
in Kapitel 5, „SM-Umgebung“.<br />
Systems Management besteht aus einer Vielzahl einzelner Prozesse. In dieser<br />
frühen Phase müssen die Prozesse ausgewählt werden, die für das<br />
Design-Projekt von besonderer Bedeutung sind. Ferner sind bereits<br />
implementierte SM -Prozesse zu bewerten. In Kapitel 6, „Systems<br />
Management-Prozesse“ werden die Optionen für die Prozeßauswahl und die<br />
Prozeßbewertung diskutiert.<br />
Das Bewußtsein für Systems Management, die Prinzipien, die Definition der zu<br />
verwaltenden Umgebung und die Auswahl der SM-Prozesse bilden zusammen<br />
das Arbeitsergebnis der Phase 1.<br />
Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten! 45
3.3 Phase 2 - Funktionen und Dienstleister<br />
Das vordringliche Ziel der Phase 2 ist die Identifizierung der erforderlichen<br />
SM-Funktionen für jedes einzelne der zu verwaltenden Elemente. Eine<br />
eingehende Analyse erfolgt durch die Erstellung einer Matrix für jeden der<br />
ausgewählten SM-Prozesse. Hierbei stehen die Zeilen der Matrix für die zu<br />
verwaltenden Elemente. Um diese Elemente zu ermitteln, müssen die zu<br />
verwaltenden Systeme in ihre einzelnen Elemente aufgegliedert werden. In<br />
Kapitel 5, „SM-Umgebung“ wird die Aufgliederung und Gruppierung der<br />
Elemente erörtert. Die Spalten der Matrix stehen für die Prozeßschritte.<br />
Bestehende Prozeßdefinitionen sollten übernommen und entsprechend<br />
modifiziert werden, um sie der jeweiligen Kundenumgebung anzupassen.<br />
Abbildung 20. Matrix Elemente/Prozesse - Anforderungen an Funktionen und<br />
Dienstleister<br />
Die Analyse erfolgt durch Beantwortung der folgenden beiden Fragen in jeder<br />
Zelle der Matrix:<br />
• WAS?<br />
Die für das Element in diesem Verarbeitungsschritt auszuführende Funktion.<br />
• WER?<br />
46 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Die Organisationseinheit, die Eigner des Verarbeitungsschrittes ist. Der<br />
Eigner muß nicht zwangsläufig für die Durchführung des Prozeßschrittes<br />
verantwortlich sein, aber in sehr vielen Fällen ist eine Organisationseinheit<br />
gleichzeitig Eigner und Durchführender eines Prozeßschrittes.<br />
Neben den funktionalen Anforderungen werden in diesem Schritt auch die<br />
organisatorischen Verantwortlichkeiten für das Systems Management innerhalb
der Organisation des Kunden dokumentiert. Das Ausfüllen dieser Matrizes ist<br />
einer der Hauptbestandteile des Design-Prozesses. Diese sehr detaillierte<br />
Sammlung der erforderlichen Verwaltungsfunktionen ist die Grundvoraussetzung<br />
für die folgenden Phasen und für die Bereitstellung einer umfassenden,<br />
unternehmensübergreifenden Systems Management-Lösung.<br />
3.4 Phase 3 - Komponenten-Management<br />
In dieser Phase wird die in Phase 2 begonnene Arbeit durch Fertigstellung der in<br />
Phase 2 benutzten Matrix fortgeführt. Die Blickrichtung bewegt sich jetzt weg von<br />
den gestellten Anforderungen und hin zur Erörterung einer möglichen Lösung. In<br />
jeder Zelle der Matrix sind jetzt drei weitere Fragen zu beantworten:<br />
• WO?<br />
Der Ort der jeweiligen Funktion. Die Funktion kann beispielsweise in einer<br />
fernen Datenstation, beim lokalen Administrator oder im zentralen System<br />
resident sein.<br />
• WANN?<br />
Die Häufigkeit mit der die Funktion ausgeführt wird.<br />
• WIE?<br />
Das Hilfsmittel welches benutzt wird, um die Funktion auszuführen oder um<br />
die Durchführung des Prozeßschrittes für dieses Element zu unterstützen.<br />
Abbildung 21. Erweiterte Matrix Elemente/Prozesse zur Definition von<br />
Lösungs-„Domains″<br />
Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten! 47
Nach dem Ausfüllen der Matrix besitzt der Designer eine große Menge von<br />
Informationen über die in Phase 2 geforderten Verwaltungsfunktionen und<br />
grundlegende Informationen über die entsprechende Lösung in Phase 3.<br />
Während der Phasen 2 und 3 faßt der Entwickler die Matrix immer weiter<br />
zusammen, indem er nach Möglichkeiten sucht, den Umfang der Matrix zu<br />
reduzieren, ohne daß Informationen verlorengehen. Eine Zusammenfassung ist<br />
dort möglich, wo verschiedene Elemente mit einer einzigen Vorgehensweise<br />
verwaltet werden können, da die entsprechenden Antworten auf die fünf Fragen<br />
ähnlich sind.<br />
In Phase 3 erfolgt eine weitere Zusammenfassung, indem Zellen bestimmt<br />
werden, auf die eine gemeinsame Lösung angewendet werden kann. Das<br />
Ergebnis dieser Zusammenfassung ist die Definition von Lösungs-„Domains″.<br />
Die endgültige SM-Lösung besteht hierbei aus einer Reihe von<br />
Lösungs-„Domains″. Diese bestimmen die Funktionen, die von einer Domäne<br />
ausgeführt werden, sowie die Abgrenzungen und Schnittstellen zu anderen<br />
Lösungs-„Domains″. Diese sind Teil der Gesamtlösung und unterstützen jeweils<br />
einige der geforderten Funktionen.<br />
Nachdem Lösungs-„Domains″ bestimmt wurden, besteht der nächste Schritt<br />
darin, die Hilfsmittel bzw. Produkte auszuwählen, die implementiert werden<br />
müssen, um die Prozesse auszuführen, oder deren Ausführung zu unterstützen.<br />
Die Attribute der Lösungs-„Domain″ bilden den Input. Dieser Schritt ist optional.<br />
Einige Kunden bevorzugen möglicherweise eine vom Design-Prozeß<br />
unabhängige Auswahl der Produkte.<br />
Ein Design für eine Lösung, das ohne Einschätzung der damit verbundenen<br />
Kosten erstellt wurde, wird berechtigterweise abgelehnt werden. Obwohl die<br />
endgültige Sortierung der relevanten Parameter erst in Phase 4 erfolgt, ist es<br />
doch angebracht, zu diesem Zeitpunkt einige entscheidende Kostenfaktoren<br />
festzuhalten:<br />
• Entwicklungsaufwand<br />
• Technische Infrastruktur<br />
• Betriebskosten<br />
Das Ergebnis der Phase 3 besteht aus der Definition der Lösungs-„Domains″ und<br />
einer ersten Vorkalkulation der Kosten. Mit diesem Schritt sind detaillierte<br />
Analyse und Design abgeschlossen.<br />
3.5 Phase 4 - Framework-Definition<br />
48 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
In der letzten Phase der SMFD-Methode werden die detaillierten<br />
Arbeitsergebnisse der Phasen 2 und 3 zusammengefaßt. Das Ergebnis dieser<br />
Zusammenfassung wird analysiert, um zu beurteilen, ob die in Phase 1<br />
definierten Prinzipien realisiert wurden, oder überhaupt realisierbar sind. Das<br />
Hauptaugenmerk liegt jetzt darauf, zu ermitteln, was getan werden muß, um das<br />
entwickelte Managementsystem zu implementieren.<br />
In Phase 4 wird das Design-Ergebnis formalisiert und dokumentiert. Dazu<br />
gehören die Service-Pakete, der Implementierungsplan, die<br />
Organisationsstruktur, die SM-Prozesse, die Design-Spezifikationen und die<br />
Einschätzung der für den Betrieb benötigten Ressourcen. Diese Ergebnisse
wurden in Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems Management“<br />
bereits eingehend erläutert.<br />
Den Abschluß des Design-Projekts bildet eine Überprüfung nach Übergabe der<br />
Ergebnisse an den Kunden.<br />
Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten! 49
50 Systems Management Design - Ein Überblick
Kapitel 4. Wie können Führungskräfte das Systems Management<br />
Design beeinflussen?<br />
4.1 Allgemeine Aspekte<br />
In Kapitel 2, „Design Beispiele“ werden einige Beispiele für erfolgreiche<br />
Systems Management Design-Projekte angeführt und in Kapitel 3, „Was<br />
Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten!“ auf Seite 43<br />
wird ein Überblick der SMFD-Methode gegeben.<br />
Beginnend mit diesem Kapitel erfolgt eine eingehendere Erläuterung des System<br />
Management Design-Prozesses. Gegenstand dieses Kapitels ist die Definition<br />
der Prinzipien des Systems Management. Dieses ist der erste Schritt des<br />
Design-Prozesses, dessen vordringliches Ziel es ist, sicherzustellen, daß die<br />
Ergebnisse des Design-Prozesses den Erwartungen des Kunden gerecht werden.<br />
SM-Prinzipien definieren die Rahmenbedingungen für das Systems Management<br />
in der Kundenorganisation. Sie legen Art und Form der SM-Infrastruktur fest und<br />
sie bestimmen die wichtigsten Aspekte des für die bestehende IT-Infrastruktur<br />
erforderlichen Systems Management.<br />
Die Prinzipien werden vom Designer auf der Grundlage der von Führungskräften<br />
des Kunden gelieferten Informationen definiert. Der Sponsor des SM-Projektes<br />
überprüft und genehmigt diese Prinzipien. Der Designer muß sich während des<br />
Design-Prozesses an diese Prinzipien halten. Abweichungen von den besagten<br />
Prinzipien müssen gerechtfertigt sein und vom Sponsor genehmigt werden.<br />
Abbildung 22. Definition von Prinzipien für Systems Management als Management-Aufgabe<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 51
Durch die eingehendere Diskussion der Prinzipien auf den folgenden Seiten wird<br />
deutlich werden, daß mittels dieser Prinzipien die zur Verfügung stehenden<br />
Möglichkeiten für das Systems Management Design insoweit eingeschränkt<br />
werden, als bereits in einer frühen Phase der Entwicklung Art und Form der<br />
SM-Infrastruktur beschrieben werden. Durch solche Prinzipien werden die<br />
Freiheiten des SM-Designers eingeschränkt.<br />
Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang ist es, einerseits genug<br />
Prinzipien zu erarbeiten, um sicherzustellen, daß das Ergebnis des Designs den<br />
Anforderungen des Kunden genügt, und andererseits nicht so viele Prinzipien zu<br />
etablieren, daß die Auswahlmöglichkeiten des Designers zu sehr beschnitten<br />
werden und er daher nicht mehr in der Lage ist, die bestmögliche Lösung zu<br />
wählen.<br />
4.2 Kategorien von SM-Prinzipien<br />
Die SM-Prinzipien können eine Reihe von Aussagen in unterschiedlichen<br />
Kategorien beinhalten, die das Systems Management betreffen. In diesem<br />
Kapitel werden nur einige dieser Kategorien detailliert erörtert.<br />
• SM-Philosophie<br />
Der Sponsor eines SM-Projektes hat in sehr vielen Fällen eine allgemeine<br />
Vorstellung von der SM-Architektur. Diese Vorstellungen basieren auf den<br />
Zielen des jeweiligen SM-Projektes, wie zum Beispiel der Bereitstellung<br />
einer Verwaltung für die Infrastruktur neuer Client/Server-Anwendungen oder<br />
der Konsolidierung der bereits existierenden IT-Infrastruktur.<br />
Typische Aussagen in dieser Kategorie sind:<br />
− Eine zentralisierte/dezentralisierte Verwaltung soll eingerichtet werden<br />
− Es werden Einzel- oder Mehrfach-Verwaltungsdomänen benötigt<br />
• Organisation von IT-Service-Liefereinheiten<br />
Zu dieser Kategorie gehörende Aussagen beschreiben in der Regel die<br />
existierende Umgebung unter besonderer Berücksichtigung des<br />
Investitionsschutzes und der von der Organisation verfolgten<br />
Entwicklungsstrategie.<br />
Beispiele:<br />
52 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
− Hierarchische/dezentralisierte Struktur mit hochbefähigten Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen in der Zentrale/vor Ort<br />
− Benutzer-Service in der Zentrale/vor Ort<br />
− Fernverwaltung ist gefordert<br />
• Verteilung von Management-Funktionen<br />
Die Verteilung von Management-Funktionen ist von den Aussagen der<br />
Organisation abhängig. In dieser Kategorie gegebene Aussagen stellen<br />
einen allgemeinen Leitfaden dafür dar, welche Management-Funktionen<br />
verteilt, und welche weiterhin zentralisiert bleiben sollten.
So kann es zum Beispiel der Wunsch eines Kunden sein, das Problem<br />
Management für Workgroup-Anwendungen zu verteilen, das Problem<br />
Management für das Netzwerk und für Host-Anwendungen jedoch weiterhin<br />
zentralisiert zu belassen.<br />
• Prioritäten bei SM-Prozessen<br />
In sehr vielen Fällen beginnen Kunden ein SMD-Projekt mit der klaren<br />
Vorgabe, ausgewählte SM-Prozesse zu etablieren oder zu verbessern.<br />
Aussagen aus dieser Kategorie definieren die Ziele des Kunden.<br />
Beispiele:<br />
− Zur Unterstützung der wachsenden CAD-Arbeitsplatzrechnerumgebung<br />
ist ein zentralisierter Benutzer-Service einzurichten<br />
− Änderungen an Hard- und Software-Konfigurationen sind durch ein<br />
Change Management zu unterstützen.<br />
• Anforderungen an Service-Pakete und Service-Verträge<br />
Stark serviceorientierte Kunden werden ihre Anforderungen an Systems<br />
Management über Service-Pakete und -Stufenverträge definieren.<br />
Service-Pakete definieren die Leistungen, die von Service-Anbietern zu<br />
erbringen sind, um die Ausführung von Geschäftsanwendungen zu<br />
unterstützen.<br />
• Normen und Standards<br />
Für die Durchführung eines SM-Projektes ist es von größter Bedeutung, den<br />
Standpunkt des Kunden in Bezug auf Normen und Standards zu verstehen<br />
und zu dokumentieren. Die im Rahmen des Design-Projektes zu<br />
berücksichtigenden Normen und Standards sind zu dokumentieren.<br />
Weitere mögliche Kategorien sind Verwaltungs-Topologien, Berücksichtigung von<br />
Verwaltungsplattformen, Eigenschaften zukünftig oder gegenwärtig zu<br />
verwaltender Systeme, Computersicherheit, Investitionsschutz und Standards.<br />
Die SM-Prinzipien müssen nicht unbedingt alle aufgeführten Kategorien<br />
abdecken. Der Designer muß anhand der zuvor in diesem Kapitel erörterten<br />
Richtlinien die relevanten Kategorien bestimmen und die jeweiligen Prinzipien<br />
dokumentieren.<br />
Kapitel 4. Wie können Führungskräfte das Systems Management Design beeinflussen? 53
54 Systems Management Design - Ein Überblick
Kapitel 5. SM-Umgebung<br />
Im vorigen Kapitel wurden die Prinzipien für ein Systems Management<br />
Design-Projekt umrissen. Zweck dieses Kapitels ist es, das Augenmerk auf die<br />
zu verwaltende operationale Umgebung zu richten. Design und Implementierung<br />
der Geschäftsanwendungen bilden die „Operationale Umgebung″; sie besteht<br />
aus Hardware, Software, Netzwerk und Organisationselementen, welche<br />
zusammenwirken, um die Ausführung von Anwendungen zu ermöglichen. Diese<br />
Elemente bezeichnet man als „Managed Elements″. Diese Elemente<br />
repräsentieren den maximalen Grad der Auflösung einer operationalen<br />
Umgebung in ihre einzelnen Bestandteile. Diese Auflösung erfolgt, um festlegen<br />
zu können, welche Management-Funktionen auf diese Elemente angewendet<br />
werden sollen.<br />
Ganz am Anfang eines SMD-Projektes ist es von größter Bedeutung, die<br />
operationale Umgebung, und insbesondere die IT-Infrastruktur, eindeutig zu<br />
definieren. Die Definition der Management-Umgebung umfaßt:<br />
• Definition und Eingrenzung des Umfangs der Management-Umgebung<br />
Der erste Schritt bei der Definition der Management-Umgebung besteht in<br />
der Definition des Umfangs dieser Umgebung. Die Fragen: „Was sollte<br />
verwaltet werden?″ und „Was sollte nicht verwaltet werden?″ müssen<br />
beantwortet werden.<br />
• Einteilung der Elemente in Gruppen<br />
Die Anzahl verschiedener Typen von Elementen und die Bandbreite der zu<br />
verwaltenden Elemente kann sehr groß sein. Die Definition der einzelnen<br />
Elementgruppen eröffnet die Möglichkeit, die zu verwaltenden Elemente zu<br />
ordnen und dadurch den Design-Prozeß zu vereinfachen.<br />
• Beschreibung der Management-Eigenschaften der Elementgruppen<br />
Die quantitativen und qualitativen Management-Attribute der Elementgruppen<br />
müssen bestimmt werden, um die Definition der zu verwaltenden Umgebung<br />
zu vervollständigen.<br />
Die Management-Eigenschaften der Elementgruppen bilden die Basis für die<br />
nächsten Schritte des SMD-Prozesses, indem sie detaillierte und umfassende<br />
Informationen über die Elemente und ihr Verhalten liefern. Diese Informationen<br />
bestimmen, welche Management-Dienstleistungen erforderlich sind, sowie deren<br />
Niveau und Qualität.<br />
5.1 Umfang und Detailbehandlung der SM-Umgebung<br />
Bevor die Einteilung der zu verwaltenden Elemente in Gruppen erfolgen kann,<br />
müssen Umfang und Grenzen der Management-Umgebung bestimmt werden.<br />
Der Terminus „Umfang″ bezeichnet die Definition der Komponenten (Systeme,<br />
Software, Hardware, Netzwerkkomponenten, ...), aus denen die zu verwaltende<br />
operationale Umgebung besteht, sowie die Menschen und Organisationen,<br />
welche die bereitgestellten Management-Dienstleistungen nutzen werden.<br />
Es muß eine Landkarte oder Topologie der operationalen Umgebung gezeichnet<br />
werden, um das Ziel des SMD-Projektes zu veranschaulichen. Ist das nicht<br />
möglich, müssen weitere Informationen eingeholt werden, bevor die<br />
Design-Arbeit fortgesetzt werden kann.<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 55
Abbildung 23. Notwendigkeit einer klaren Definition der Management-Umgebung<br />
56 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Es gibt eine Reihe von Gründen dafür, warum es notwendig ist, zu einer klaren<br />
Definition des Umfangs der Management-Umgebung zu kommen und schon in<br />
einer sehr frühen Phase des SMD-Projektes eine Einigung über diese Definition<br />
zu erzielen. Die wichtigsten Gründe und Faktoren sind:<br />
• Es ist häufig der Fall, daß sich nicht alle Systeme einer operationalen<br />
Umgebung unter der Kontrolle des Managements befinden, das die<br />
Design-Arbeiten sponsort. Es ist durchaus möglich, daß substantielle<br />
Bestandteile der Umgebung nicht zu der Management-Umgebung gehören.<br />
• Die Topologien verteilter Systeme sind besonders komplex und es ist daher<br />
erforderlich, die Grenzen dessen, was zu verwalten ist, klar abzustecken.<br />
Wie diese Grenzen gezogen werden, steht in direkter oder indirekter<br />
Beziehung zur Komplexität der benötigten SM-Lösung.<br />
• Die vorhandenen Anwendungen sind der Schlüsselfaktor bei der Definition<br />
der zu verwaltenden operationalen Umgebung. Es ist durchaus möglich, daß<br />
nur eine ausgewählte Gruppe von im Einsatz befindlichen Anwendungen und<br />
Ressourcen zu verwalten ist. Diese Gruppe von Anwendungen ist bereits in<br />
der Anfangsphase zu bestimmen.<br />
• Der Umfang der zu leistenden Arbeiten kann so groß und komplex sein, daß<br />
es erforderlich ist, ihn aufzuteilen und separate Design-Unterprojekte für<br />
separate Zielumgebungen zu definieren, um einen in Phasen unterteilten<br />
Ansatz zur Erstellung des Gesamtdesigns zu ermöglichen.<br />
• Der für Design und Implementierung der SM-Infrastruktur erforderliche<br />
Arbeitsaufwand muß sich für den Kunden innerhalb der Grenzen des<br />
Machbaren bewegen. Die Definition des Umfangs stellt einen groben<br />
„Machbarkeitstest″ in der dafür geeigneten Phase des Design-Prozesses dar.<br />
• Da es keine einzig mögliche und richtige Definition der Zielumgebung gibt,<br />
ist es wichtig, daß zwischen Entwickler und Sponsor von Anfang an eine<br />
Einigung darüber erzielt wird, was Bestandteil der zu verwaltenden<br />
Umgebung ist und was nicht.
Die Festlegung klarer und eindeutiger Grenzen der Management-Umgebung ist<br />
von entscheidender Bedeutung. Werden die Grenzen nicht von Anfang an<br />
verstanden und gezogen, wird sich das Ziel während der Laufzeit des Projektes<br />
verändern und somit nicht mehr kontrollierbar sein. Deshalb sind auch die<br />
nachfolgenden Faktoren für die Definition der SM-Umgebung von höchster<br />
Wichtigkeit.<br />
Beschränkung der SM-Umgebung auf relevante Ressourcen<br />
• Im Zeitalter des „autonomen Benutzers″ existiert eine sensible Balance<br />
zwischen der Freiheit des Benutzers und den Kontrollmechanismen, die<br />
nötig sind, um zu gewährleisten, daß ein Benutzer nicht unwissentlich zu<br />
einem zerstörerischen Element wird. So kann es zum Beispiel erforderlich<br />
werden, es den Benutzern zu gestatten, ihre eigenen Arbeitsplatzrechner zu<br />
verwalten und gleichzeitig eine klare Grenze zwischen den<br />
Arbeitsplatzrechnern und den von den Benutzern genutzten<br />
Gemeinschaftsressourcen zu ziehen.<br />
• Die Beziehung zwischen Geschäftszielen und den erforderlichen<br />
Management-Prozessen wird in Kapitel 6, „Systems Management-Prozesse“<br />
diskutiert. Bei Ressourcen, die in keiner direkten Beziehung zu diesen Zielen<br />
stehen, ist die Implementierung eines hochentwickelten Verwaltungssystems<br />
möglicherweise nicht zu rechtfertigen.<br />
Umstände, die nur eine eingeschränkte Verwaltungskapazität zulassen<br />
• Einige der für das Design der SM-Infrastruktur in Betracht gezogenen<br />
Dienstleistungen werden von einigen Benutzergruppen womöglich weder<br />
gefordert noch gewünscht.<br />
• Auch wenn ein „Endpunkt-zu-Endpunkt″ Verwaltungsziel gesetzt wurde,<br />
könnten einige der Komponenten innerhalb der operationalen Umgebung<br />
nicht Bestandteil des Vorhabens sein; sie könnten z.B. ausgelagert sein.<br />
Ausgelagerte Weitverkehrsnetze sind nicht ungewöhnlich. Es ist<br />
möglicherweise nicht möglich, SM-Funktionen zur Überwachung dieser<br />
Komponenten zu implementieren.<br />
• In manchen Fällen machen physische und geographische Faktoren die<br />
Verwaltung gewisser Komponenten der Infrastruktur undurchführbar.<br />
5.2 Definition von Elementgruppen mit gleichen Management-Eigenschaften<br />
Nachdem der Umfang der zu verwaltenden Umgebung bestimmt worden ist und<br />
ihre Grenzen eindeutig gezogen sind, kann der Prozeß der Einteilung der<br />
Umgebung in Gruppen zu verwaltender Elemente beginnen. Im Normalfall ist die<br />
Zahl der einzelnen Elemente innerhalb der Umgebung relativ groß. So ist es<br />
schwierig, wenn nicht gar unmöglich, eine SM-Infrastruktur um eine<br />
unstrukturierte Ansammlung von Elementen herum aufzubauen. Der Sinn der<br />
Definition von Elementgruppen und ihrer Bestückung mit einzelnen Elementen<br />
liegt darin, Gruppen zu verwaltender Elemente mit gemeinsamen Eigenschaften<br />
zu bilden. Diese Elementgruppen werden zu den Zielen, zu deren Erreichung die<br />
ausgewählten SM-Prozesse angewendet werden.<br />
Kapitel 5. SM-Umgebung 57
Abbildung 24. Elementgruppen aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
58 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Die Unterteilung der zu verwaltenden Umgebung in Gruppen von zu<br />
verwaltenden Elementen wird von der Sichtweise geleitet, die der Entwickler<br />
wählt. Sichtweise steht hier für die Art und Weise, eine Ansammlung von<br />
Elementen aus einer bestimmten Perspektive oder Position zu betrachten. Durch<br />
diese Sichtweise entsteht eine Fokussierung, bei der die Ziele und Prioritäten<br />
des Betrachters aus einer Ansammlung von Elementen geordnete<br />
Elementgruppen machen.<br />
Die Komponenten-Sichtweise ist die für IS-Fachleute vielleicht am leichtesten<br />
verständliche. Sie repräsentiert den traditionellen informationstechnischen<br />
Ansatz, eine operationale Infrastruktur zu beschreiben; diese Sichtweise steht für<br />
den Blick von innen nach außen auf den Endbenutzer. Die Elemente in der<br />
Zielumgebung werden gemäß der Funktionen, die sie bei der Datenverarbeitung<br />
innerhalb der Infrastruktur ausüben, in Gruppen eingeteilt.<br />
Basiskategorien, wie System- oder Computerknoten, Netzwerke und<br />
Anwendungen, dienen als Ausgangspunkt. Diese Kategorien werden basierend<br />
auf der organisatorischen Verantwortlichkeit und dem Eigentumsrecht noch<br />
weiter unterteilt; eine bestimmte Gruppe innerhalb einer IS-Organisation kann<br />
für die Verwaltung der fernen LANs verantwortlich sein, während eine andere<br />
Organisation für die Hardware des zentralen Systems verantwortlich ist.
Beispiele für aus der Komponenten-Sichtweise definierte Elementgruppen sind:<br />
• Hardware des zentralen Systems<br />
− Großrechner<br />
− Peripheriegeräte<br />
• System-Software<br />
− Betriebssysteme<br />
− Middleware<br />
• Netzwerk<br />
− Netzwerkknoten<br />
− Physische Übertragungseinrichtungen<br />
Der Entwickler kann sich auch dafür entscheiden, die Elemente zu gruppieren,<br />
indem er sich auf die Anwendungen des Kunden konzentriert und die<br />
Anwendungs-Sichtweise benutzt. Wie die Bezeichnung bereits ausdrückt, wird<br />
das Problem hier aus der Perspektive der Anwendungen betrachtet. Während<br />
sich die Komponenten-Sichtweise von innen nach außen richtet, geht die<br />
Anwendungs-Sichtweise von der Anwendung als stabilem Zentrum aus, um das<br />
herum die Benutzer und die technische Infrastruktur angeordnet sind. Diese<br />
Sichtweise ist häufig da anzutreffen, wo die Gruppe der Anwendungsentwickler<br />
des Kunden großen Einfluß ausübt und wo Hilfsmittel der<br />
Anwendungsentwicklung extensiv genutzt werden.<br />
Bei dieser Sichtweise ist die Anwendung der Repräsentant einer homogenen,<br />
stabilen Benutzergruppe. Die Ressourcen der IT-Infrastruktur, welche die<br />
Anwendung unterstützen, werden bestimmt und entsprechend eingruppiert. Da<br />
verschiedene Arten von Anwendungen den Einsatz unterschiedlicher Ressourcen<br />
erfordern, spielen Anwendungsklassen eine wichtige Rolle bei der Definition der<br />
Elementgruppen.<br />
Die verteilte Client/Server-Anwendung ist ein Beispiel dafür, wie ein bestimmter<br />
Anwendungstyp einen Satz verschiedener Elementgruppen definiert. Es gibt<br />
Standardverfahren dafür, Client/Server-Anwendungen so zu gestalten, daß ihre<br />
Funktionen verteilt werden können. Das gebräuchlichste Verfahren ist die<br />
Unterteilung der Anwendung in folgende Komponenten:<br />
• Präsentationslogik<br />
• Unternehmensspezifische Logik<br />
• Logik für den Zugriff auf Systemressourcen-Verwaltungen<br />
Jede dieser logischen Komponenten erfordert den Einsatz einer Gruppe von<br />
IT-Ressourcen; die jeweils erforderlichen Ressourcen werden für diese<br />
Anwendungstypen als Elementgruppen definiert.<br />
Kapitel 5. SM-Umgebung 59
Beispiele für derartige Elementgruppen sind:<br />
• Client-Knoten<br />
− Hardware (Arbeitsplatzrechner)<br />
- Prozessor<br />
- Festplatte<br />
− Software<br />
- Betriebssystem<br />
- Anwendung<br />
• Server-Knoten<br />
− Hardware<br />
− Software<br />
• Netzwerk<br />
− Adapter<br />
− Hub<br />
− Router<br />
5.3 Management-Eigenschaften der Elemente<br />
In diesem Stadium der Entwicklung ist der Umfang der Management-Umgebung<br />
definiert worden und die zu verwaltenden Elemente wurden anhand<br />
gemeinsamer Management-Eigenschaften in Gruppen eingeteilt. Die<br />
Management-Eigenschaften der Elemente definieren den Input für das<br />
SMD-Projekt, indem sie detaillierte und umfassende Informationen über die<br />
Elemente und ihr Verhalten liefern. Diese Informationen bestimmen, welche<br />
Management-Dienstleistungen erforderlich sind, sowie deren Niveau und<br />
Qualität.<br />
Abbildung 25. Management-Eigenschaften bestimmen die SM-Anforderungen<br />
60 Systems Management Design - Ein Überblick
Die Management-Eigenschaften sind:<br />
• Bedeutung<br />
Die Bedeutung einzelner Elemente kann dadurch bestimmt werden, daß man<br />
die Auswirkungen des Fehlens eines Elemente auf die Geschäftsabläufe<br />
analysiert, die Anzahl der vom Fehlen eines Elementes betroffenen Benutzer<br />
ermittelt, und die Anforderungen an Verfügbarkeit und Wiederherstellung<br />
untersucht.<br />
• Komplexität<br />
Die Komplexität von Elementen wird bestimmt durch die Anzahl an<br />
Funktionen, die ein Element ausführen kann, durch die Anzahl der Teile, die<br />
ein Element umfaßt, und dadurch, wie schwierig diese Elemente<br />
möglicherweise zu handhaben sind.<br />
• Verteilung<br />
Die Verwaltung von Elementen, die über verschiedene Orte, Organisationen,<br />
Zeitzonen, oder sogar unterschiedliche Kulturen verteilt sind, kann eine<br />
große Herausforderung darstellen.<br />
• Größe und Volumen<br />
Die Größe von Elementen ist ein Problem mit diversen, unterschiedlichen<br />
Aspekten, zu denen die Anzahl der zu verwaltenden Elemente, die<br />
verschiedenen Arten von Elementen, und ihre physische Größe zählen.<br />
• Eigentumsrechte<br />
Das Eigentumsrecht an Elementen ist unter verschiedenen Gesichtspunkten<br />
zu betrachten: Wer zahlt für das Element? Wer besitzt es gegenwärtig? Wer<br />
verwaltet es? Hierbei kann es sich jeweils um dieselbe Person und<br />
Organisationseinheit handeln oder auch um verschiedene Personen und<br />
Organisationseinheiten.<br />
• Managementverhalten<br />
Diese Eigenschaften liefern Informationen über die geforderten<br />
Management-Funktionen und über die Qualität der erforderlichen<br />
Management-Services.<br />
• Abgrenzung<br />
Die Grenzen des Managements definieren zwei Mengen von Attributen.<br />
Einerseits die Management-Domäne, die eine Menge verwalteter Elemente<br />
als Einheit für eine oder mehrere Mengen von Prozessen definiert. So kann<br />
zum Beispiel eine LAN-Arbeitsgruppe eine Management-Domäne darstellen,<br />
wenn sie als Einheit verwaltet wird, wie auch eine Menge von Host-Systemen<br />
mit der dazugehörigen Hardware und Software eine Management-Domäne<br />
bilden kann.<br />
Die zweite Attributenmenge ist die Management-Tiefe. Komplexe Elemente,<br />
wie z. B. Arbeitsplatzrechner, können bis hinunter zu einzelnen<br />
Hardware-Teilen wie Speicherchips, Karten in Erweiterungssteckplätzen oder<br />
Software-Elementen wie auch einzelnen Anwendungen verwaltet werden.<br />
Bestimmte Fragenstellungen zur erforderlichen Management-Tiefe sind<br />
hilfreich, um den exakten Umfang einer zu verwaltenden Umgebung und die<br />
geforderten Management-Funktionen zu bestimmen.<br />
Kapitel 5. SM-Umgebung 61
• Dynamik der Umgebung<br />
Dynamische Umgebungsfaktoren sind eine Schlüsseleigenschaft moderner,<br />
verteilter Umgebungen, bei denen die Anzahl der zu verwaltenden Elemente<br />
sehr schnell zunimmt. Der Systemaufbau ist in sehr vielen Fällen<br />
hauptsächlich auf die ursprüngliche Umgebung ausgerichtet und tendiert<br />
dazu, die Tatsache zu vernachlässigen, daß geplante und ungeplante<br />
Änderungen eintreten werden, die es zu verwalten gilt.<br />
• Abhängigkeit<br />
Diese Eigenschaft berücksichtigt die Abhängigkeit einzelner Elemente von<br />
anderen Elementen oder Elementgruppen.<br />
• Sicherheitsanforderungen<br />
Die operationale Umgebung kann nur dann als sicher betrachtet werden,<br />
wenn alle Elemente die gleiche, erwünschte und erreichbare Sicherheitsstufe<br />
aufweisen. Sicherheitsanforderungen sind ein Gesichtspunkt, der beim<br />
Systemaufbau oft vernachlässigt wird.<br />
• Heterogenität<br />
Die operationalen Umgebungen der heutigen Zeit sind heterogen, wobei der<br />
Grad der Heterogenität einen großen Einfluß auf die Ergebnisse des<br />
IS-Management Designs hat.<br />
• Wissensstand und Ausbildung<br />
Das Management von Elementen erfordert gewisse Ffähigkeiten. Die damit<br />
verbundenen Schwierigkeiten werden bestimmt durch das geforderte<br />
Befähigungsniveau und die Anzahl der Menschen, die erforderlich ist, um die<br />
Elemente zu verwalten. Mit dem Management von Elementen sind zwei<br />
Personengruppen beschäftigt: Benutzer und Systembediener. Einige<br />
Management-Aufgaben werden von den Benutzern der Ressourcen<br />
wahrgenommen, wie z.B. das Einschalten, die Papierzufuhr, und andere<br />
Tätigkeiten. Komplexere Management-Aufgaben werden von<br />
Systembedienern mit der entsprechenden Befähigung ausgeführt. Zu diesen<br />
Aufgaben gehören beispielsweise das Management von lokalen oder<br />
Weitverkehrsnetzen, die Steuerung der Leistung von Netzwerken und<br />
Servern.<br />
• Normen und Standards<br />
Normen und Standards können das Management von Elementen erheblich<br />
erleichtern.<br />
• Neue Technologien<br />
62 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Das Management von Elementen, bei denen neue Technologien zum Einsatz<br />
kommen, stellt häufig eine große Herausforderung dar, da entsprechende<br />
Management-Methoden, Standards, und Erfahrungen noch nicht existieren.<br />
Die Management-Eigenschaften müssen analysiert werden, um die<br />
erforderlichen Management-Dienstleistungen zu definieren. So bestimmen zum<br />
Beispiel die dynamischen Umgebungsfaktoren die Anforderungen an das Change<br />
Management; die Bedeutungseigenschaften definieren die Ziele im Hinblick auf<br />
Verfügbarkeit, Sicherung und Wiederherstellung.<br />
Das Niveau der Management-Dienstleistungen bestimmt die Funktionalität, das<br />
heißt, welches Element durch welche Menge von SM-Prozessen bedient wird. So<br />
kann zum Beispiel der Prozeß Änderungen verteilen die Verteilung von
Anwendungsprogrammen an einen Arbeitsplatzrechner umfassen, aber das<br />
Betriebssystem ausschließen.<br />
Die Kombination der Management-Eigenschaften definiert die erforderliche Reife<br />
des Management-Prozesses. Wurden die dynamischen Umgebungsfaktoren<br />
beispielsweise als extrem schwierig beurteilt, oder ist die Bedeutung der<br />
Elemente wichtig oder sogar sehr wichtig, muß die Reife der Change<br />
Management Prozesse sehr fortgeschritten sein, um die geforderte<br />
Dienstleistungsqualität zu erreichen.<br />
In unterschiedlichen Umgebungen sind manche Management-Eigenschaften von<br />
größerer Bedeutung als andere. Es ist in diesem Zusammenhang hilfreich, den<br />
Eigenschaften vor der Beurteilung Prioritäten zuzuweisen, um Eigenschaften<br />
hoher Priorität mehr Gewicht zu verleihen. In den meisten Fällen sind die<br />
Prioritäten leicht zu bestimmen, wenn der Entwickler die entsprechende<br />
Umgebung kennt.<br />
Kapitel 5. SM-Umgebung 63
64 Systems Management Design - Ein Überblick
Kapitel 6. Systems Management-Prozesse<br />
Nachdem die zu verwaltenden Elemente und Systeme unter Anwendung der in<br />
vorhergehenden Kapiteln dargestellten Techniken bestimmt worden sind, besteht<br />
der nächste Schritt bei der Schaffung eines Systems Management Designs<br />
(SMD) darin, SM-Prozesse auszuwählen und zu bewerten. Das Ziel ist,<br />
festzulegen, welche Prozesse geändert oder verbessert werden müssen, um die<br />
geplanten Änderungen von IT-Anwendungen und -Systemen zu unterstützen und<br />
diesen Verbesserungen Prioritäten zuzuordnen.<br />
6.1 Prozeßorientierung oder Ressourcenorientierung<br />
Die von uns im Rahmen des Systems Management vorgeschlagene,<br />
grundsätzliche Vorgehensweise ist eher prozeßorientiert als<br />
ressourcenorientiert. Die nachstehenden Ausführungen sind eine<br />
Zusammenfassung dieser Vorgehensweise und ihrer Vorteile.<br />
Abbildung 26. Prozeßorientiertes Systems Management<br />
Führende IT-Anbieter rücken mehr und mehr von einer Verwaltungsstruktur ab,<br />
die auf den zu verwaltenden Hardware- oder Software-Ressourcen basiert. Das<br />
heißt, daß Anbieter von Systems Management in der Vergangenheit häufig<br />
gemäß ihres technischen Fachwissen gruppiert waren, was in vielen Fällen zu<br />
einer Duplizierung der Prozesse geführt hat.<br />
Das hat zu einer Vervielfältigung der Prozesse und damit verbundenen<br />
Effektivitätsverlusten geführt. Ist es zum Beispiel das Ziel eines Unternehmens,<br />
sicherzustellen, daß seine operationale Umgebung sicher ist, besteht die<br />
effektivste und umfassendste Vorgehensweise darin, den Aspekt der Sicherheit<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 65
6.2 Auswahl der SM-Prozesse<br />
für alle Ressourcen gleichzeitig zu beleuchten, anstatt separate,<br />
ressourcenspezifische Anstrengungen zu unternehmen und die<br />
Sicherheitseinrichtungen zu untersuchen, die auf jede Ressource einzeln<br />
angewendet werden könnten.<br />
Die letztgenannte Vorgehensweise würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer<br />
Situation führen, in der einzelne Teile einer Umgebung extrem sicher wären, es<br />
aber andererseits auch Schwachpunkte gäbe. Gilt die Konzentration einer<br />
„ Endpunkt-zu-Endpunkt″ Sicherheit, wird von Anfang an ein angemessenes<br />
Sicherheitsniveau etabliert, was bedeutet, daß es an sicherheitsrelevanten<br />
Stellen eines Systems wahrscheinlich keine Schwachpunkte geben wird.<br />
Durch eine prozeßorientierte Organisation von Systems Management, kann ein<br />
großes Potential an gesteigerter Effektivität und Effizienz erschlossen werden.<br />
Andere potentielle Vorteile werden in Abb. 26 auf Seite 65 dargestellt.<br />
Es ist sehr unwahrscheinlich, daß im Rahmen eines SM-Projektes alle möglichen<br />
SM-Prozesse implementiert werden müssen oder implementiert werden können.<br />
Manche Prozesse werden nicht benötigt oder haben eine niedrige Priorität. Die<br />
Implementierung aller SM-Prozesse würde die Fähigkeiten der IS-Organisation<br />
übersteigen.<br />
Der erste Schritt besteht darin, die in Betracht kommenden Prozesse<br />
auszuwählen. Das geschieht auf der Grundlage der Anforderungen an die<br />
SM-Umgebung. So ist z.B. bei einer verteilten Umgebung das Change<br />
Management ein Kandidat für diese Prozess-Auswahl.<br />
In vielen Fällen gibt es eine vom Kunden aufgestellte Wunschliste der zu<br />
implementierenden Prozesse. So kann beispielsweise ein zentralisierter<br />
Benutzer-Service gefordert werden. Die tatsächlichen<br />
Implementierungsprioritäten werden jedoch zu einem späteren Zeitpunkt<br />
festgelegt.<br />
6.3 Bewertung der bereits existierenden Prozesse<br />
66 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Es gibt nur selten Fälle, in denen ein Kunde mit dem Aufbau einer<br />
IT-Infrastruktur bei Null beginnt und der SM-Designer sich nicht mit einer bereits<br />
existierenden Umgebung befassen muß. SM-Prozesse sind normalerweise<br />
bereits vorhanden und ihre Leistungsfähigkeit muß berücksichtigt werden. Es ist<br />
eine Bewertung dieser vorhandenen SM-Prozesse erforderlich, um die<br />
Implementierungsprioritäten für die ausgewählten Prozesse festzulegen.<br />
Diese Bewertung der Prozesse muß die folgenden Aspekte der<br />
Prozeßimplementierung umfassen:
• Das Prozeßgerüst<br />
Für einen Prozeß müssen Ziele gesetzt werden, deren Verwirklichung<br />
meßbar ist. Die Prozeßschritte müssen definiert, dokumentiert und<br />
verstanden werden.<br />
• Der Prozeß selbst und seine Schnittstellen zu anderen Prozessen<br />
Ein Prozeß muß sowohl effektiv als auch effizient sein. Wechselnde<br />
Anforderungen machen es erforderlich, daß ein Prozeß anpassungsfähig ist.<br />
Es müssen effektive Schnittstellen zu anderen Prozessen eingerichtet<br />
werden.<br />
• Klarheit und Fähigkeit der Organisation<br />
Rollen und Verantwortlichkeiten sind zu definieren und der gesamten<br />
Organisation zu vermitteln. Alle beteiligten Personen müssen über die<br />
Fähigkeit verfügen, ihre Rollen auszufüllen.<br />
• Hilfsprogramme<br />
Um die Durchführung von Prozessen zu veranlassen und zu unterstützen,<br />
müssen die entsprechenden Hilfsprogramme zur Verfügung stehen. Diese<br />
Hilfsprogramme sollten einsatzfähig, integriert und offen sein; sie sollten zu<br />
einer maximalen Automatisierung führen.<br />
• Meßbarkeit und Kontrolle<br />
Effektivität und Effizienz von Prozessen können nur gewährleistet werden,<br />
wenn sie gemessen und dokumentiert werden. Außerdem sind die Prozesse<br />
so anzupassen und zu verbessern, daß sie den Anforderungen einer sich<br />
verändernden Umgebung gerecht werden.<br />
Die Ergebnisse einer sorgfältigen Prozeßbewertung bilden die grundlegenden<br />
Daten für die Definition von Prozeßprioritäten bei der Implementierung.<br />
6.4 Prozeßprioritäten bei der Implementierung<br />
Während der Prozeßbewertung können Empfehlungen gesammelt worden sein.<br />
Der nächste Schritt besteht darin, potentielle Projekte zu sichten und auf der<br />
Grundlage der bisher gesammelten Fakten und Ergebnisse gewisse Prioritäten<br />
für deren Implementierung zu etablieren. Auswahl und Setzung von Prioritäten<br />
im Hinblick darauf, welcher Management-Prozeß verbessert werden muß,<br />
gehören zu den schwierigsten Problemen des Systems Management Design.<br />
Wie zuvor bereits festgestellt, müssen nicht alle Verwaltungssysteme höchstes<br />
Niveau haben, um die geforderte Qualität der Verwaltung für eine bestimmte<br />
Umgebung von Informationssystemen zu erreichen. Wie soll man also die<br />
Prioritäten setzen, wenn Verbesserungen empfohlen werden, oder wenn<br />
festgesetzt werden soll, welche Prozesse implementiert werden? Einfache<br />
Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Hier können Befähigung, Erfahrung,<br />
Urteilsvermögen und gesunder Menschenverstand eines SM-Beraters oder<br />
-Entwicklers im allgemeinen nicht durch eine „Gebrauchsanleitung″ ersetzt<br />
werden.<br />
Die nachstehenden Analysetechniken können helfen, Empfehlungen abzugeben<br />
und Prioritäten für die Implementierung bestimmter Prozesse zu setzen. Bei der<br />
Festlegung von Implementierungsprioritäten können eine oder mehrere dieser<br />
Techniken angewendet werden.<br />
Kapitel 6. Systems Management-Prozesse 67
6.4.1 Analyse basierend auf der Beziehung zu Management-Eigenschaften<br />
Diese Technik kommt zur Anwendung, wenn eine Analyse dieser Eigenschaften,<br />
wie in 5.3, „Management-Eigenschaften der Elemente“ dargestellt, vorgenommen<br />
wurde. Die gesammelten Informationen können dazu genutzt werden, auf den<br />
wahrscheinlichen SM-Prozeß zu verweisen, der die aufgedeckten Eigenschaften<br />
aufweist.<br />
6.4.2 Analyse des Zieles eines SM-Prozesses<br />
Diese Analyse kommt zur Anwendung, wenn das Ziel der von Ihnen<br />
angestrebten SM-Prozesse festgesetzt und eine Prozeßbewertung durchgeführt<br />
wurde, um die Fähigkeiten des Kunden im Bereich des Systems Management zu<br />
bestimmen. Das Ergebnis der Prozeßbewertung wird mit den tatsächlich<br />
erzielten Prozeßergebnissen verglichen. Kandidaten für eine Implementierung<br />
sind solche Prozesse, bei denen sich das gesteckte Ziel und die vorhandenen<br />
Fähigkeiten nicht im Gleichgewicht befinden.<br />
6.4.3 Analyse des Nutzens einer Anwendung<br />
Diese Analyse wird durchgeführt, wenn Sie die Anforderungen an das Systems<br />
Management in Beziehung zu der zu unterstützenden Anwendung setzen wollen.<br />
Befindet sich der Kunde in einer Situation, in der er die Effektivität des Systems<br />
Management verbessern muß, um eine neue Anwendung zu unterstützen, wie<br />
z.B. eine neue Client/Server-Anwendung, kann der mit der Implementierung<br />
dieser Anwendung verbundene Nutzen untersucht werden. Diese Vorteile können<br />
dann verwendet werden, die Art der erforderlichen Systems Management<br />
Unterstützung zu bestimmen und zu gewährleisten, daß der besagte Nutzen<br />
tatsächlich eintritt.<br />
6.4.4 Analyse der wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Prozessen<br />
68 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Diese Analyse wird in jedem Fall durchgeführt.<br />
Wie bei allen Arten von Prozessen, gibt es auch bei SM-Prozessen gewisse<br />
Wechselbeziehungen. Diese können in vielen Fällen genutzt werden, um die<br />
Grundvoraussetzungen zu bestimmen oder die Abhängigkeiten zwischen den<br />
Prozessen zu ermitteln. Das folgende Diagramm stellt zwei Abhängigkeiten dar:
Abbildung 27. Analyse der Abhängigkeiten zwischen SM-Prozessen<br />
Wie in dem Diagramm dargestellt, erfordert ein effektiver Implementierungsänderungsprozeß,<br />
bei dem möglicherweise Software auf Hunderte verteilt<br />
installierte Server verteilt wird, folgendes:<br />
• Einen effektiven und effizienten Prozeß des Change Managements, um die<br />
Etablierung von Verteilungsprioritäten zu erleichtern, die geschäftlichen und<br />
technischen Auswirkungen zu analysieren, und einen vernünftigen Zeitplan<br />
aufzustellen.<br />
• Gute Planung und die Zuweisung von Verantwortungsbereichen an das<br />
Personal (Planaufstellungsprozeß).<br />
• Einen exakten Datenbestand über die Systemkonfiguration, um zu<br />
gewährleisten, daß die Software an die richtigen Empfänger ausgeliefert wird<br />
(Prozeß zur Pflege der Konfigurationsinformationen).<br />
In ähnlicher Art und Weise wird der Benutzer-Service (Help Desk) Anrufe<br />
erhalten, welche die Erörterung von Problemen erforderlich machen. Es muß<br />
daher ein effektiver Prozeß des Problem Managements existieren, um diese<br />
Probleme schnell und effektiv protokollieren und lösen zu können und somit zu<br />
gewährleisten, daß die „Betriebsunterstützung″ wirklich wirksam ist.<br />
Es gibt zwischen den einzelnen Prozessen auch noch andere Verbindungen, die<br />
untersucht werden sollten, um die Prozeßprioritäten besser festlegen zu können.<br />
Es ist offensichtlich, daß vom Kunden ausdrücklich geforderte Prozesse höchste<br />
Priorität genießen sollten.<br />
Kapitel 6. Systems Management-Prozesse 69
6.4.5 Analyse basierend auf der Durchführbarkeit eines Prozesses<br />
Diese Analyse wird in jedem Fall durchgeführt.<br />
Es können Situationen entstehen, in denen ein bestimmter Prozeß oder ein<br />
Aspekt eines Prozesses nicht durchführbar oder unpraktisch ist. Die Umstände<br />
jeder Situation sind einzigartig. Es ist daher unmöglich, eine Methode zur<br />
Durchführung einer Machbarkeitsanalyse zu entwickeln.<br />
6.4.6 Analyse auf der Grundlage eines konkreten Falles<br />
70 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Diese Form der Analyse kommt in den meisten Fällen zur Anwendung.<br />
Kann durch einen Prozeß, oder auch nur durch einen Aspekt eines Prozesses,<br />
ein offensichtlicher Nutzen erzielt werden, der potentiell größer ist als der, bei<br />
der Implementierung eines anderen Prozesses zu erwartende Nutzen, ist dieser<br />
Nutzen der Leitfaden für die Etablierung der entsprechenden Prioritäten.<br />
Bewirkt beispielsweise die Konsolidierung verschiedener Benutzer-<br />
Serviceeinrichtungen eine Personaleinsparung, oder die Verbesserung der den<br />
Endbenutzern gebotenen Dienstleistungen, so kann das der beste Ansatzpunkt<br />
für die zu leistende Arbeit sein. Bewirkt die Zentralisierung operationaler<br />
Aktivitäten, daß auf der Benutzerseite LAN-Administratoren gar nicht mehr oder<br />
nur noch in geringerer Zahl benötigt werden, so kann dieser Aspekt der beste<br />
Ansatzpunkt sein. Bewirkt eine Verbesserung der Qualität des Benutzer-Services<br />
eine Reduzierung der von den Benutzern für die Problemlösung benötigten Zeit,<br />
wodurch sie mehr Zeit für eine sinnvolle Unterstützung der geschäftlichen<br />
Aktivitäten ihres Unternehmens aufbringen können, so genießt möglicherweise<br />
die Verbesserung des Benutzer-Services die höchste Priorität.
Kapitel 7. Ausblick<br />
Wir leben in einer sich ständig verändernden informationstechnischen<br />
Umgebung: die Software-Industrie spielt die führende Rolle bei dieser<br />
technologischen Revolution, da gewerbliche Benutzer bestrebt sind, die<br />
Plattformen für Anwendungen einander anzugleichen und zu optimieren, um in<br />
einer Welt der zentralisierten, verteilten und persönlichen Systeme eine höhere<br />
Kostenrentabilität, verbesserte Kommunikation und eine gemeinsame Nutzung<br />
von Informationen zu erreichen. Die Entwicklung von entsprechender<br />
Systemsoftware und Middleware wird als entscheidend für den Erfolg dieses<br />
Prozesses angesehen.<br />
Das explosive Wachstum auf dem Gebiet neuer, fortschrittlicher<br />
Informationstechnologie wird die Unternehmen dazu zwingen, formalisierte<br />
Bewertungsverfahren für Auswahl und Einsatz neuer Technologie einzuführen.<br />
Die bedeutendsten neuen Technologien werden aus Interaktionen zwischen den<br />
bereits existierenden Technologien entstehen, wobei das Hauptaugenmerk<br />
darauf liegen wird, Informationsverarbeitung<br />
anschaulicher,<br />
übertragbarer,<br />
variabler,<br />
transparenter,<br />
hilfreicher und<br />
adaptiver<br />
zu gestalten.<br />
In dieser komplexen Umgebung wird das Systems Management auch in der<br />
nahen Zukunft eine organisatorische und technische Herausforderung bleiben.<br />
Diese Umgebungen reflektieren und schaffen komplexe organisatorische und<br />
soziale Strukturen, die zu immer höheren Anforderungen an die<br />
Leistungsfähigkeit von Netzen und verteilten Systemen führen werden. Die<br />
Verwaltung dieser komplexen Strukturen wird die größte Herausforderung bei<br />
zukünftigen verteilten Informationssystemen darstellen.<br />
7.1 Geschäftliche Strategien und Anwendungen<br />
Die Unternehmensstrukturen werden sich von einem hierarchischen Aufbau mit<br />
Betonung des Funktionalen lösen. Stattdessen werden sie sich zu<br />
Organisationsformen entwickeln, die eine geringere Zahl hierarchischer Ebenen<br />
haben. Die besondere Betonung liegt dabei auf funktionsübergreifender<br />
Teamarbeit.<br />
Die Beziehungen zwischen Unternehmen werden sich auch weiterhin verändern.<br />
Die Entwicklung wird dabei weg von Selbstgenügsamkeit und hausinternen<br />
Lösungen und hin zu einem hochentwickelten System wechselseitiger,<br />
weltweiter Abhängigkeiten gehen.<br />
Die Infrastrukturen von Informationssystemen werden diesen ständigen<br />
Veränderungen angepaßt werden müssen, um den komplexen informationellen<br />
Beziehungen Rechnung zu tragen, die sich aus der veränderten geschäftlichen<br />
Umgebung ergeben werden.<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 71
72 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Einige der Veränderungen, die sich auf das Systems Management auswirken,<br />
sollen nachstehend genannt werden:<br />
• Die zu verwaltende Datenmenge wird immer größer<br />
Es wird erwartet, daß sich die von einem Unternehmen gesammelte und zu<br />
verwaltende Datenmenge erheblich vergrößern wird. Dabei werden die<br />
wichtigsten Daten wahrscheinlich so weit wie möglich zentralisiert werden,<br />
aber innerhalb der gesamten Unternehmensstruktur werden noch weitere<br />
große Datenmengen existieren.<br />
Auch die Art der Daten wird sich verändern; Form und Inhalt der Daten<br />
werden von großer Bedeutung sein. Die Verfügbarkeit von<br />
Informationsquellen, wie zum Beispiel Internet, wird zu einem<br />
explosionsartigen Anstieg der Datenmengen führen. Das Internet und andere<br />
firmenfremde Datenquellen werden die Verfügbarkeit von Marktinformationen<br />
erhöhen. Somit werden Bewertung und Schutz dieser Daten in den nächsten<br />
Jahren zu einer ständig wachsenden Herausforderung. Wichtige Daten<br />
werden in einer sicheren und vertrauenswürdigen Umgebung gespeichert<br />
werden, während weniger wichtige Daten überall verfügbar sind.<br />
• Es entsteht die Notwendigkeit einer gemeinsamen Nutzung funktionsübergreifender<br />
Informationen<br />
Da sich die Anzahl der Datenquellen vervielfachen wird, und die Benutzer<br />
wichtiger Daten über das gesamte Unternehmen verteilt sein werden,<br />
werden überall im Unternehmen Daten existieren und verfügbar sein.<br />
Dadurch wird es mehr und mehr von entscheidender Bedeutung sein, nicht<br />
nur zu verstehen, was wo verfügbar ist, sondern auch Mechanismen zu<br />
etablieren, die vorhandenen Daten effektiv verteilen und die gemeinsame<br />
Nutzung ermöglichen.<br />
• Der abteilungsübergreifende Zugriff auf Anwendungen wird zur Normalität<br />
werden<br />
Mit steigender Abhängigkeit von Daten, und einer immer weiteren<br />
Verbreitung von Anwendungsfunktionen über das gesamte Unternehmen,<br />
wird es mehr und mehr erforderlich sein, daß Benutzern Möglichkeiten<br />
geboten werden, über Server oder Arbeitsplatzrechner anderer Benutzer auf<br />
Anwendungen zuzugreifen. Das wäre eine echte Client/Server-Umgebung,<br />
denn ein entscheidender Aspekt der Client/Server-Architektur liegt in den<br />
Anforderungen in bezug auf multiple Anwendungen.<br />
Das geeignete Modell besteht darin, daß eine Vielzahl von Benutzern auf<br />
eine Vielzahl von Funktionen zugreifen kann, und sowohl Benutzer als auch<br />
Funktionen sich einer Vielzahl von Datenbanken bedienen können. Es muß<br />
daher eine „Viele-zu-Viele″ Beziehung zwischen Servern und Clients<br />
unterstützt werden. Jeder Server muß in der Lage sein, mehrere Clients<br />
gleichzeitig zu unterstützen. Jeder Client muß die Fähigkeit besitzen,<br />
gleichzeitig mehrere Anfragen an Server zu richten. Dieses ist die komplexe<br />
Client/Server-Welt, auf die eine IT-Infrastruktur ausgerichtet sein muß.<br />
• Anbieter von Produkten und Dienstleistungen brauchen gezielte<br />
Kundeninformationen (z.B. Name, Firmensitz und -geschichte)<br />
Der führende Anbieter möchte in der Lage sein, einen Kunden für die<br />
gesamte Palette der angebotenen Dienstleistungen als Einheit zu<br />
identifizieren und zu behandeln. Das heißt, daß heutzutage der Kunde eines<br />
typischen Großunternehmens nicht mehr als einzelne Person betrachtet<br />
wird. Jede Abteilung eines Unternehmens kennt zwar den Kunden, aber eine
gemeinsame und umfassende Bewertung des Kunden, die es ermöglichen<br />
würde, die wirklichen Bedürfnisse des Kunden aus einem breiten Spektrum<br />
potentieller Dienstleistungen zu ermitteln, ist häufig nicht verfügbar. In vielen<br />
Fällen kann ein Unternehmen solche Informationen nicht nutzen, um ein<br />
Produkt aus seiner Angebotspalette gezielt zu fördern, welches zu einem<br />
bestimmten Kunden passen würde, der aber nur von einer bestimmten<br />
Abteilung des Unternehmens ermittelt werden kann.<br />
• Anbieter werden Informationen zum Bestandsstatus für automatische<br />
Nachbestellungen nutzen<br />
Firmenübergreifender Handel wird zunehmend mit einfacheren Prozessen<br />
und in weniger Schritten durchgeführt werden. Ein Anbieter wird einem<br />
anderen also direkt Produkte und Dienstleistungen liefern, wobei der<br />
Anbieter dafür verantwortlich ist, den möglichen Bedarf für seine Produkte<br />
zu ermitteln und die Nachbestellung von Mengen zu gewährleisten, die<br />
ausreichend sind, um den Kunden auch weiterhin angemessen beliefern zu<br />
können.<br />
• Kunden der relevanten Firmen brauchen umfangreiche Informationssysteme,<br />
welche Daten bereitstellen für:<br />
− Korrekte Rechnungsstellung für gelieferte Produkte und Dienstleistungen<br />
− Schnelle Kontenabfrage<br />
− Statusinformationen zu Fortschritten (Anforderungen und Bedürfnisse)<br />
Um das obige Thema fortzuführen, kann gesagt werden, daß die klassische<br />
Rechnungsstellung für erbrachte Dienstleistungen in vielen Fällen entfallen<br />
wird. Der Kunde zahlt dann vielleicht nur für die Produkte eines Anbieters,<br />
die er tatsächlich benutzt, statt in Rechnung gestellte Produkte zu erhalten,<br />
abzustimmen und dann zu bezahlen.<br />
Bei den Kunden steigt das Bewußtsein über die aktuelle Marktsituation.<br />
• Die Bedeutung der Technik für ihr Geschäft nimmt zu<br />
Die fortschrittlichsten Unternehmen sind sich bereits der Tatsache bewußt,<br />
daß die Nutzung der Informationstechnologie einer der Schlüsselfaktoren für<br />
das Erreichen von Wettbewerbsvorteilen mit Blick auf das Jahr 2000 ist.<br />
• Um die geforderten Lösungen bieten zu können, sind ein oder mehrere<br />
Partner erforderlich<br />
Die Datenautobahn (möglicherweise Internet) wird sofortige Allianzen<br />
zwischen diversen Anbietern von Dienstleistungen ermöglichen. Zum<br />
Beispiel: ein Unternehmen erfindet die Produkte, geht eine Partnerschaft mit<br />
einer örtlichen Universität ein (die durch direkte Verbindungen möglich wird),<br />
um die Online-Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen (über<br />
Internet) zu gewährleisten, nimmt eine Werbeagentur unter Vertrag und<br />
kommuniziert mit Vertriebsunternehmen, und das alles über die<br />
Datenautobahn.<br />
Bei anderen Geschäftsvorgängen können die Partner dieser Allianz<br />
Konkurrenten sein, sofern es sich um eine andere Gruppe von Produkten<br />
oder Dienstleistungen handelt.<br />
• Lösungen müssen schneller und zu geringeren Kosten erarbeitet werden<br />
Die Herausforderung an das Systems Management liegt darin, ein<br />
Unternehmen in die Lage zu versetzen, diese Ziele zu erreichen, ohne<br />
unangemessen viel Zeit für die Einrichtung und effektive Nutzung neuer<br />
Technologien aufwenden zu müssen.<br />
Kapitel 7. Ausblick 73
7.2 IT-Strategien und -Anwendungen<br />
74 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
IT-Organisationen werden sich sowohl an diverse geschäftsstrategische<br />
Paradigmenwechsel, als auch an schnelle technologische Veränderungen<br />
anpassen müssen und sich der Tatsache der Wiedergeburt der zentralisierten<br />
Informationstechnologie durch den erneuten Einfluß auf die Verwaltung verteilter<br />
Systeme, verteilter Netze und die Datenverwaltung bewußt sein. Dadurch steigt<br />
die Belastung des IT-Anbieters im Hinblick auf Verwaltung und Betrieb von<br />
Anwendungen, Datenspeicherung und Benutzerunterstützung innerhalb eines<br />
Unternehmens.<br />
Die IT-Unternehmen, die sich an die Entwicklung anpassen und<br />
außergewöhnliche Dienstleistungen anbieten, werden in ihrer Branche eine<br />
Spitzenstellung einnehmen. Die Unternehmen, die diesen Anpassungsprozeß<br />
nicht vollziehen wollen oder können, werden sich dem Wettbewerb mit<br />
Unternehmen ausgesetzt sehen, die mit ihren Produkten Weltmaßstäbe setzen<br />
und von diesen wahrscheinlich vom Markt verdrängt werden. Viele Experten<br />
sagen voraus, daß mehr als 95% der IS-Organisationen bis zum Jahr 2000 einige<br />
ihrer Dienstleistungen von Dritten beschaffen werden.<br />
Nachstehend einige Gedanken zur Rolle von mit Informationssystemen befaßten<br />
Organisationen in einer raschen Veränderungen ausgesetzten Welt des<br />
Geschäfts und der Informationstechnologie:<br />
• Ständige Anpassung an neue Technologien<br />
Der Prozeß der technologischen Änderungen und Neuerungen schreitet<br />
immer schneller voran und ist in keiner Branche so ausgeprägt wie auf dem<br />
Gebiet der Informationstechnologie. Keine andere Produktgruppe hat eine so<br />
kurze Lebensdauer am Markt wie ein PC oder seine Bauteile.<br />
Es ist daher das Gebot der Stunde, sich ständig die neueste Technologie zu<br />
Nutzen zu machen, um nicht den Anschluß zu verlieren. Andernfalls wird<br />
sich ein anderes Unternehmen dieser neuesten Technologie bedienen und<br />
einen Wettbewerbsvorteil erreichen.<br />
Die bisherige Technologie wird nicht notwendigerweise obsolet, aber die<br />
Phantasie derjenigen, die Anwendungsbereiche für neue Technologie finden,<br />
wird auch weiterhin neue Chancen oder Vorteile eröffnen. Dadurch werden<br />
Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, gezwungen, sich ständig<br />
an IT-Dienstleistungen anzupassen, die von denjenigen kreiert werden,<br />
welche die entsprechende Vorstellungskraft besitzen, Anwendungsmöglichkeiten<br />
für existierende und neue Technologien zu finden.<br />
• Ausrichtung der Infrastruktur auf schnell zunehmende Komplexität<br />
Die Komplexität von Lösungen erfordert eine Infrastruktur, die dieser<br />
Komplexität Rechnung trägt, um komplexe Lösungen umsetzen zu können,<br />
ohne die gesamte Ausrichtung der bestehenden Infrastruktur verändern zu<br />
müssen und somit die für Technologie getätigten Investitionen zu schützen.<br />
• Definition einer Architektur, durch die Technologie organisiert wird<br />
Eine Architektur, die sich auf entsprechende Strategien, Standards und die<br />
Aufmerksamkeit des Managements stützen kann, wird das Rückgrat eines<br />
intelligenten und beständigen Einsatzes neuer Technologie sein. Gleichzeitig<br />
wird sie flexibel genug sein, um sich neuen Chancen und Möglichkeiten für<br />
den Einsatz von Systemen und Netzen anzupassen. Veränderungen müssen<br />
nicht um ihrer selbst Willen in die Praxis umgesetzt werden, sondern wegen
des damit verbundenen Nutzens. Ohne eine solche Infrastruktur, die<br />
Durchführung von Veränderungen ohne Brüche im System gestattet, wird<br />
solch ein Nutzen nicht tatsächlich realisiert, sondern nur vorschnell gesucht.<br />
• Errichtung einer Infrastruktur zur sinnvollen Organisation der<br />
Personalressourcen<br />
Personal, Benutzer und Informationstechnologie müssen eingebunden<br />
werden. Die Management-Perspektive von Technologie als Mittel zum Zweck<br />
ohne Berücksichtigung der Auswirkungen auf den Benutzer erzielt<br />
womöglich nicht den gewünschten und wahrscheinlich möglichen Effekt.<br />
• Investition in zeitsparende Hilfsprogramme für den Endbenutzer<br />
Das Management eines Unternehmens muß sich der Tatsache bewußt<br />
werden, daß SM-Lösungen häufig größere Investitionen erfordern, als<br />
ursprünglich angenommen.<br />
• Begrenzung der Komplexität für den Endbenutzer durch Einschränkung der<br />
Wahlmöglichkeiten<br />
Eine Partnerschaft zwischen Benutzer und IT-Anbieter, bei der Benutzer die<br />
geschäftliche Perspektive und der IT-Anbieter die auf gesundem<br />
Menschenverstand beruhende technische Perspektive beisteuert, wird sich<br />
als die erfolgreichste herausstellen. In vielen Fällen wird es die Aufgabe des<br />
IT-Beraters sein, dem Benutzer zu vermitteln, daß eine Verringerung der<br />
Anforderungen an die Benutzerunterstützung am besten zu erreichen ist,<br />
indem die Anzahl oder die Vielfalt der Typen der zu verwaltenden<br />
Komponenten beschränkt wird.<br />
Die Informationstechnologie sollte auch den Kostenfaktor nicht aus den<br />
Augen verlieren. Hierbei sind die Studien zu berücksichtigen, die besagen,<br />
daß die ursprünglichen Anschaffungskosten für Hardware und Software<br />
normalerweise weniger als 20% der während der gesamten Nutzungsdauer<br />
auftretenden Kosten ausmachen.<br />
• Investitionen in Mitarbeiterschulung<br />
Derartige Investitionen werden häufig nicht eingeplant und das Ergebnis ist,<br />
daß die Schulung durch gleichrangige Mitarbeiter vorgenommen wird, was in<br />
vielen Fällen hohe, aber versteckte Kosten für das Unternehmen zur Folge<br />
hat. Studien haben ergeben, daß diese Kosten enorm hoch sein können. In<br />
einigen Unternehmen werden 20% bis 50% der Zeit von Benutzern dafür<br />
aufgewendet, andere Benutzer in ihrem Kampf mit der Technik zu<br />
unterstützen. Eine Möglichkeit, derartige Erfahrungen zu vermeiden, liegt in<br />
einer angemessenen Mitarbeiterschulung.<br />
• Planung des Übergangs zu einer parallel strukturierten Datenverarbeitung<br />
Das zuvor bereits zusammenfassend beschriebene Client/Server-Modell<br />
unterstreicht den Bedarf für parallele Interaktionen zwischen Clients und<br />
Servern, um die Implementierung eines echten Client/Server-Systems zu<br />
ermöglichen.<br />
• „Just-in-time″ Erwerb von Computerleistung<br />
Die Möglichkeit hierzu wird durch direkte Verbindungen zwischen Anbietern<br />
und Benutzern geschaffen. Dieses Konzept muß insbesondere auf die<br />
Verwaltung und den Erwerb von Softwarelizenzen angewendet werden.<br />
Anbieter von Systems Management müssen diese Art der Verwaltung<br />
verfügbar machen, und zwar nicht nur, um einen verbesserten Service und<br />
Kapitel 7. Ausblick 75
verkürzte Zykluszeiten für Aufträge zu gewährleisten, sondern auch, um die<br />
Kosten für Softwarelizenzen zu senken.<br />
• Aufstellung eines Plans zur effektiven Verwaltung von Daten im gesamten<br />
Unternehmen<br />
Der beste Schutz für die wichtigsten Daten ist wahrscheinlich eine zentrale<br />
Speicherverwaltung; es müssen jedoch Daten aller Formen und Größe<br />
verwaltet und im gesamten Unternehmen verfügbar gehalten werden.<br />
Die zuvor erwähnte Explosion der Datenmenge stellt diese Forderung in<br />
Frage. Aber auch die engagiertesten Verfechter verteilter Daten erkennen<br />
an, daß viele Einschränkungen überwunden werden müssen, bevor wichtige<br />
Daten im gesamten Unternehmen verbreitet und sicher geschützt und<br />
verwaltet werden können. Zweiphasige Festschreibungsverfahren und<br />
Ähnliches sind noch nicht ausreichend auf verteilte Datenmanager<br />
abgestimmt, um die gemeinsame Datenbenutzung in solchen verteilten<br />
Umgebungen zu ermöglichen.<br />
Unternehmen müssen jedoch danach streben, Daten, unabhängig davon, wo<br />
sie sich befinden, mit höchster Sicherheit und Funktionalität zu verwalten.<br />
• Verwaltung von Software-Mietverträgen<br />
Die Verwaltung von Vermögenswerten, insbesondere in bezug auf Software,<br />
ist eine der größten Herausforderungen, denen man sich zu stellen hat. Eine<br />
solche Verwaltung ermöglicht es, Vermögenswerte aus dem Bereich der<br />
Informationstechnologie finanztechnisch kontrolliert zu erwerben, zu<br />
aktualisieren und auszusondern.<br />
Es muß sichergestellt werden, daß kritische Anwendungen auf Plattformen<br />
laufen, die für einen Katastrophenfall durch Wiederanlaufpläne abgesichert<br />
sind.<br />
7.3 Auswirkungen auf das Systems Management Design<br />
76 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
Das Systems Management Design wird mehr und mehr zu einem integralen<br />
Bestandteil der Auswahl und Entwicklung von Anwendungen werden.<br />
Unternehmen werden sich der Tatsache bewußt, daß das Geheimnis für einen<br />
erfolgreichen Einsatz einer modernen Technologie nicht in der bloßen Funktion<br />
liegt, die sie bietet, sondern eher darin, wie sie während ihrer Lebensdauer im<br />
Unternehmen eingesetzt und unterstützt wird.<br />
Die Anwendung des Systems Management Design erfordert die Einhaltung<br />
strenger Kriterien, um sich im Einklang mit der Technologie entwickeln zu<br />
können. Das Niveau der heutzutage üblicherweise implementierten<br />
SM-Funktionen ist relativ niedrig, wenn man es in Beziehung zu den<br />
Anforderungen der Zukunft setzt, in der Kostendruck und die Komplexität der<br />
Informationstechnologie einen wesentlich höheren Grad der Automatisierung,<br />
eine breitere Implementierung der Leistungsverwaltung, eine verbesserte<br />
Nutzung von Ressourcen, sowie die sofortige Lieferung von Software über<br />
direkte Verbindungen zu den Lieferanten erfordern werden. Dieses sind nur<br />
einige Beispiele für die Art der Herausforderungen, denen man sich auf dem<br />
Gebiet der Produktfunktionen und der Implementierungsdesigns gegenübersehen<br />
wird.
Abkürzungsverzeichnis<br />
APC Arbeitsplatz-Computer<br />
ATM Asynchronous Transfer Mode<br />
CMIP Common Management<br />
Interface Protocol<br />
DoD Department of Defense<br />
EUD End User Dimension<br />
GDMO Guidelines for the Definition<br />
of Managed Objects<br />
<strong>IBM</strong> <strong>International</strong> Business<br />
Machines Corporation<br />
IS Informationssystem<br />
IT Informationstechnologie<br />
Information Technology<br />
ITPM Information Technology<br />
Process Model<br />
ITSO <strong>International</strong> <strong>Technical</strong><br />
<strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />
LAN Local Area Network<br />
MAN Metropolitan Area Network<br />
OMG Object Management Group<br />
OMG IDL Object Management Group<br />
Interface Definition Language<br />
OO Object Orientation<br />
OSF/DCE Open Software<br />
Foundation/Distributed<br />
Computing Environment<br />
SM Systems Management<br />
SM Systems Management Design<br />
SMFD Systems Management<br />
Framework Design<br />
SNMP Simple Network Management<br />
Protocol<br />
SLK Service Level Kontrakt<br />
TCP/IP Transmission Control<br />
Protocol/Internet Protocol<br />
TMN Telecommunication<br />
Management Network<br />
VPN Virtual Private Network<br />
WAN Wide Area Network<br />
XSMS X/Open System Management<br />
Services<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 77
78 Systems Management Design - Ein Überblick
Index<br />
A<br />
Abkürzungen 77<br />
Akronyme 77<br />
Analysetechniken basierend auf<br />
Durchführbarkeit eines Prozesses 70<br />
Fallbeispiele 70<br />
Management-Eigenschaften 68<br />
Nutzen einer Anwendung 68<br />
Wechselseitigen Prozeßabhängigkeiten 68<br />
Ziele eines SM-Prozesses 68<br />
Anforderungen 20<br />
Anmerkungen, spezielle xi<br />
Anwendungen, geschäftliche 71<br />
Aufgaben 27<br />
Ausblick 27, 32, 41<br />
Auswahl der SM-Prozesse<br />
Benutzer-Service 66<br />
Identifizierung 66<br />
Prioritäten 66<br />
B<br />
Bewertung existierender Prozesse 66<br />
D<br />
Design 4<br />
Design Beispiel 1<br />
Anforderungen 20<br />
Aufgaben 27<br />
Ausblick 27<br />
Designdurchführung 23<br />
Designergebnisse 24<br />
Kundensituation 19<br />
Prozeß-Modelle 25<br />
Prozeßauswahl 21<br />
Status 27<br />
Umgebung 20<br />
Design Beispiel 2<br />
Ausblick 32<br />
Designdurchführung 30<br />
Designergebnisse 32<br />
Eigenschaften 29<br />
Kundensituation 28<br />
Prozeßauswahl 30<br />
Status 32<br />
Umgebung 29<br />
Design Beispiel 3<br />
Ausblick 41<br />
Designdurchführung 36<br />
Erfahrungen 40<br />
Implementierung 39<br />
Kundensituation 33<br />
Probleme 40<br />
Design Beispiel 3 (Forts.)<br />
Status 41<br />
Design-Projekte 14<br />
Design-Prozeß 12<br />
Designdurchführung 23, 30, 36<br />
Designergebnisse 24, 32<br />
Details SM-Umgebung 55<br />
E<br />
Eigenschaften 29<br />
Einführung xiii<br />
Elementgruppen 57<br />
Elementgruppen - Anwendungssichtweise<br />
Client-Knoten 60<br />
Netzwerk 60<br />
Server-Knoten 60<br />
Elementgruppen - Komponentensichtweise<br />
Hardware Zentralsystem 59<br />
Netzwerk 59<br />
System-Software 59<br />
Erfahrungen 40<br />
G Geschäftliche Trends 71<br />
Gruppierung der „Managed Elements″ 57<br />
Gruppierung der Elementgruppen 57<br />
I<br />
Implementierung 39<br />
Implementierungsprioritäten 67<br />
IT-Anwendungen 74<br />
IT-Infrastruktur 51<br />
IT-Prozeß-Modell 12<br />
IT-Service-Liefereinheiten 52<br />
IT-Strategien 74<br />
K<br />
Kundensituation 19, 28, 33<br />
L Lösungs-„Domains″ 48<br />
M<br />
Management-Funktionen 52<br />
N<br />
Normen 53<br />
Normen und Standards 53<br />
© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 79
P Prioritäten 53<br />
Probleme 40<br />
Prozeß-Modelle 25<br />
Prozeßauswahl 21, 30<br />
Prozeßorientierung 65<br />
R<br />
Referenzliteratur xiii<br />
Ressourcenorientierung 65<br />
S Service-Pakete 48, 53<br />
Service-Verträge 53<br />
SM<br />
siehe Systems Management<br />
SM Einflußfaktoren<br />
IT-Infrastruktur 51<br />
SM-Infrastruktur 51<br />
SM-Prinzipien 51<br />
SM-Eigenschaften<br />
Abgrenzung 61<br />
Abhängigkeit 62<br />
Ausbildung 62<br />
Bedeutung 61<br />
Dynamische Umgebungsfaktoren 62<br />
Eigentumsrecht 61<br />
Größe und Volumen 61<br />
Heterogenität 62<br />
Komplexität 61<br />
Managementverhalten 61<br />
Neue Technologien 62<br />
Normen und Standards 62<br />
Sicherheitsanforderungen 62<br />
Verteilung 61<br />
Wissensstand 62<br />
SM-Eigenschaften der Elemente 60<br />
SM-Infrastruktur 51<br />
SM-Philosophie 52<br />
SM-Prinzipien 51<br />
SM-Prinzipien und Kategorien<br />
IT-Service-Liefereinheiten 52<br />
Management-Funktionen 52<br />
Normen 53<br />
Prioritäten 53<br />
Service-Pakete 53<br />
Service-Verträge 53<br />
SM-Philosophie 52<br />
Standards 53<br />
SM-Prozesse 65<br />
SM-Umgebung<br />
Detailbehandlung 55<br />
Elemente, SM-Eigenschaften 60<br />
Elementgruppen 57<br />
Managed Elements - Gruppierung 57<br />
Umfang 55<br />
80 Systems Management Design - Ein Überblick<br />
SMD<br />
siehe Systems Management Design<br />
SMD Auswirkungen 76<br />
SMDF-Struktur<br />
Dienstleister 46<br />
Framework-Definition 48<br />
Funktionen 46<br />
Grundprinzipien 44<br />
Komponenten-Management 47<br />
Richtlinien 44<br />
SMFD Design 6<br />
SMFD Framework-Definition 48<br />
SMFD Funktionen und Dienstleister 46<br />
SMFD Grundprinzipien und Dienstleister 44<br />
SMFD Komponenten-Management 47<br />
SMFD-Konzeption 44<br />
Spezielle Anmerkungen xi<br />
Standards 53<br />
Status 27, 32, 41<br />
Strategie 1<br />
Strategien and Anwendungen<br />
Geschäftliche Überlegungen 71<br />
Übergreifende Anwendungen 71<br />
Strategien, geschäftliche 71<br />
Systems Management<br />
Design 4<br />
Design-Projekte 14<br />
Design-Prozeß 12<br />
SMDF Design 6<br />
Strategie 1<br />
Systems Management Design 43<br />
Systems Management-Prozesse<br />
Implementierungsprioritäten 67<br />
Prozeßauswahl 66<br />
Prozeßbewertung 66<br />
Prozeßorientierung - Gegenüberstellung 65<br />
T<br />
Technische Trends 71<br />
Trends<br />
Allgemeine geschäftliche 71<br />
Allgemeine technische 71<br />
Anwendungen, geschäftliche 71<br />
IT-Anwendungen 74<br />
IT-Strategien 74<br />
SMD Auswirkungen 76<br />
Strategien, geschäftliche 71<br />
U<br />
Umfang SM-Umgebung<br />
Definition 55<br />
Hardware 55<br />
Komplexität 56<br />
Netzwerkkomponenten 55<br />
Software 55<br />
System 55<br />
Topologie 55
Umgebung 20, 29<br />
V Veröffentlichungen xiii<br />
Vorwort v<br />
Z<br />
Zusammenfassung iii<br />
Index 81
<strong>IBM</strong>L ®<br />
Gedruckt in U.S.A.<br />
SG24-4687-00