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International Technical Support Organization IBM - IBM Redbooks

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<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />

<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH, Hamburg<br />

Systems Management Design<br />

Ein Überblick für Führungskräfte<br />

Februar 1996<br />

SG24-4687-00


<strong>IBM</strong>L<br />

<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />

<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH, Hamburg<br />

Systems Management Design<br />

Ein Überblick für Führungskräfte<br />

Februar 1996<br />

SG24-4687-00


Hinweis<br />

Bevor Sie die folgenden Produktinformationen benutzen, lesen Sie bitte die Hinweise im Abschnitt „Spezielle<br />

Anmerkungen“ auf Seite xi.<br />

Erste Ausgabe (Februar 1996)<br />

Diese Ausgabe beschäftigt sich mit den Strategien und Techniken des Systems Management Design. Das Buch ist<br />

ein Kompendium verschiedener ITSO Dokumente und wurde speziell für Führungskräfte entwickelt.<br />

Diese Publikation kann über Ihren <strong>IBM</strong> Beauftragten oder Ihre zuständige <strong>IBM</strong> Niederlassung angefordert werden.<br />

Das Dokument ist bei der unten angegebenen Adresse nicht vorrätig.<br />

Anfragen oder Kommentare richten Sie bitte direkt an:<br />

<strong>IBM</strong> Deutschland Entwicklung GmbH<br />

<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />

Abt. 3222, Gebäude 71032-02<br />

Postfach 1380<br />

71032 Böblingen, Deutschland<br />

An den eingesandten Kommentaren und Verbesserungsvorschlägen räumt der Einsender <strong>IBM</strong> ein einfaches<br />

Nutzungs- und Verbreitungsrecht ein; eine Verpflichtung der <strong>IBM</strong> zu Nutzung und Verbreitung besteht nicht.<br />

© Copyright <strong>International</strong> Business Machines Corporation 1996. Alle Rechte vorbehalten.


Zusammenfassung<br />

Die strategische Ausrichtung der Informationsverarbeitung auf die Geschäftsziele<br />

des Unternehmens wird immer wichtiger und häufig zu einem wesentlichen<br />

Wettbewerbsfaktor. Innerhalb der Informationsverarbeitung spielt neben der<br />

Anwendungsentwicklung und der Kommunikationsvernetzung das Systems<br />

Management eine bedeutende Rolle.<br />

Das ITSO hat dazu ein umfangreiches Dokument (Information Systems<br />

Management - Design Guidelines and Strategy - A Practical Approach)<br />

veröffentlicht, welches sich an Berater für Informationsverarbeitung, Designer<br />

und Systemplaner wendet. Das vorliegende Dokument soll einen Überblick über<br />

das Systems Management Design und die Methode geben, die dafür von der<br />

<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH in Deutschland und weltweit von der <strong>IBM</strong><br />

Consulting Group eingesetzt wird.<br />

Dieses Dokument wendet sich vor allem an Führungskräfte im Bereich<br />

Informationsverarbeitung. Untermauert werden die theoretischen Überlegungen<br />

durch drei Referenzbeispiele aus der Praxis.<br />

(81 Seiten)<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 iii


iv Systems Management Design - Ein Überblick


Vorwort<br />

Die strategische Ausrichtung der Informationsverarbeitung auf die Geschäftsziele<br />

des Unternehmens entwickelt sich immer mehr zu einem kritischen Erfolgsfaktor<br />

im Wettbewerb. Das Systems Management (SM) verteilter unternehmensweiter<br />

oder gar -übergreifender Hardware, Software, Daten und Funktionen wächst<br />

dabei zu einem Thema heran, das enger mit den Geschäftsstrategien verbunden<br />

werden muß. Dies ist aber nicht durch eine einmalige Aktion zu erledigen,<br />

sondern wird aufgrund der kontinuierlichen Veränderungen im Markt und in der<br />

Informationstechnologie (IT) selbst zur permanenten Aufgabe. Sie läßt sich nur<br />

dadurch vereinfachen, daß eine kontinuierliche Weiterentwicklung von<br />

vornherein als Kriterium für die IT-Infrastruktur vorgegeben wird - Design for<br />

Change.<br />

Vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, daß dem Designvorgang für die<br />

Infrastruktur und hier besonders für das Systems Management eine immer<br />

stärkere Bedeutung zukommt.<br />

Die <strong>IBM</strong> Consulting Group hat für das Design von SM-Lösungen eine bereits<br />

vielfach in der Praxis erprobte Methode „System Management Framework Design<br />

(SMFD)″ entwickelt. Dabei wird die SM-Architektur von den Geschäftszielen<br />

abgeleitet, die Prozeßsicht ist der Projektauswahl übergeordnet. Dadurch ist<br />

auch längerfristig ein weitreichender Investitionsschutz gegeben.<br />

Häufig wird der Fehler gemacht, SM-Projekte mit der Auswahl von Produkten<br />

und deren Installation zu beginnen, ehe ein Anforderungskatalog und ein<br />

sorgfältiges Ablaufdesign erarbeitet wurden. Diese Vorgehensweise führt häufig<br />

in die Sackgasse.<br />

In dem vorliegenden Dokument sind drei Beispiele aus der Praxis beschrieben.<br />

Sie unterstreichen die von der <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH empfohlene<br />

Vorgehensweise, zunächst die Prinzipien für den Design-Prozeß des Systems<br />

Management aus den Geschäftszielen abzuleiten, dann das Design mit der<br />

Methode SMDF systematisch zu erarbeiten und dessen Ergebnisse in<br />

Implementierungsprojekten umzusetzen.<br />

Dabei bietet sich die <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH als Ihr kompetenter<br />

Partner an, der die Methodik und die Erfahrung aus vielen erfolgreichen<br />

Projekten mit in Ihre Aufgabenstellung einbringt.<br />

Februar 1996<br />

Joachim Langmack<br />

<strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH<br />

Hamburg und Ehningen<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 v


vi Systems Management Design - Ein Überblick


Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iii<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . v<br />

Spezielle Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xi<br />

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xiii<br />

Angaben zum Aufbau dieses Dokuments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xiii<br />

Veröffentlichungen zu diesem Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xiii<br />

Veröffentlichungen der <strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong> . . . . xiv<br />

<strong>Redbooks</strong> des ITSO im World Wide Web (WWW) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xv<br />

Das Projekt-Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xv<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management . . . . . . . . . 1<br />

1.1 Systems Management ist kein Selbstzweck, sondern muß sich an den<br />

Geschäftszielen orientieren • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

1.2 Systems Management - Diener zweier Herren: Zur Effizienzsteigerung in<br />

der Zentrale und zum Nutzen der Benutzer (Eine Definition) . . . . . . . . . 4<br />

1.3 Systems Management Design - Nichts dem Zufall überlassen<br />

(Notwendigkeit für strukturiertes Vorgehen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

1.4 Systems Management Framework Design: Eine Methode liefert<br />

umsetzbare Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1.5 Orientierung des Designs am IT-Prozeß-Modell . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

1.6 Systems Management Design erhält seinen Wert erst durch die<br />

Implementierung (SM-Projekte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

1.7 Der Design-Prozeß: Wie geht man vor? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Kapitel 2. Design Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

2.1 Design Beispiel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

2.1.1 Einführung in die Kundensituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

2.1.2 SM-Umgebung und ihre Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2.1.3 Auswahl der SM-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.1.4 Duchführung des Designs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

2.1.5 Designergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2.1.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft . . . . . . . . . . 27<br />

2.2 Design Beispiel 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

2.2.1 Einführung in die Kundensituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

2.2.2 Die zu verwaltende Umgebung und ihre Eigenschaften . . . . . . . . 29<br />

2.2.3 Auswahl der SM-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

2.2.4 Durchführung des Designs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

2.2.5 Designergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

2.2.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft . . . . . . . . . . 32<br />

2.3 Design Beispiel 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

2.3.1 Einführung in die Kundensituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

2.3.2 Durchführung des Designs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

2.3.3 Die Implementierungs-Phase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

2.3.4 Erfahrungen und Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

2.3.5 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft . . . . . . . . . . 41<br />

Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen<br />

sollten! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 vii


viii Systems Management Design - Ein Überblick<br />

3.1 SMFD-Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

3.2 Phase 1 - Grundprinzipien und Richtlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

3.3 Phase 2 - Funktionen und Dienstleister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

3.4 Phase 3 - Komponenten-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

3.5 Phase 4 - Framework-Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Kapitel 4. Wie können Führungskräfte das Systems Management Design<br />

beeinflussen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

4.1 Allgemeine Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

4.2 Kategorien von SM-Prinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Kapitel 5. SM-Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

5.1 Umfang und Detailbehandlung der SM-Umgebung . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

5.2 Definition von Elementgruppen mit gleichen Management-Eigenschaften 57<br />

5.3 Management-Eigenschaften der Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Kapitel 6. Systems Management-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

6.1 Prozeßorientierung oder Ressourcenorientierung . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

6.2 Auswahl der SM-Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

6.3 Bewertung der bereits existierenden Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

6.4 Prozeßprioritäten bei der Implementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

6.4.1 Analyse basierend auf der Beziehung zu Management-Eigenschaften 68<br />

6.4.2 Analyse des Zieles eines SM-Prozesses . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

6.4.3 Analyse des Nutzens einer Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

6.4.4 Analyse der wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Prozessen . 68<br />

6.4.5 Analyse basierend auf der Durchführbarkeit eines Prozesses . . . . 70<br />

6.4.6 Analyse auf der Grundlage eines konkreten Falles . . . . . . . . . . . 70<br />

Kapitel 7. Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

7.1 Geschäftliche Strategien und Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

7.2 IT-Strategien und -Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

7.3 Auswirkungen auf das Systems Management Design . . . . . . . . . . . . 76<br />

Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79


Abbildungsverzeichnis<br />

1. Abstimmung zwischen Geschäfts- und IT-Strategien . . . . . . . . . . . . 2<br />

2. Die Welt des Systems Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3. Systems Management und <strong>IBM</strong> Open Blueprint . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4. Beispiel für SM-Projektkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

5. Die acht Prozeßgruppen des IT-Prozeß-Modells . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6. SM-Projektstufen und <strong>IBM</strong> „Servicekette″ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

7. LIT - SM-Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

8. LIT - Ergebnisse der Umfrage zu Prozeßprioritäten . . . . . . . . . . . . . 22<br />

9. LIT - Prozeßdefinition der Änderungsverwaltung . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

10. LIT - Aufgaben-Beschreibungen in Management-Domänen für die<br />

Änderungsverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

11. OFD Hannover - Vorhandene IT-Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

12. OFD Hannover - Geplante Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

13. Die zwölf SM-Prozeßgruppen der OFD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

14. OFD Hannover - Beispiel für Prozeß/Element-Matrix und Interviewbogen 37<br />

15. OFD Hannover - Eine konsolidierte Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

16. OFD Hannover - Systems Management <strong>Support</strong> Organisation . . . . . . 39<br />

17. OFD Hannover - Systems Management Infrastruktur: Topologie . . . . . 40<br />

18. Die SMFD-Konzeption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

19. Die erste Phase eines Systems Management Design-Projektes . . . . . 45<br />

20. Matrix Elemente/Prozesse - Anforderungen an Funktionen und<br />

Dienstleister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

21. Erweiterte Matrix Elemente/Prozesse zur Definition von<br />

Lösungs-„Domains″ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

22. Definition von Prinzipien für Systems Management als<br />

Management-Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

23. Notwendigkeit einer klaren Definition der Management-Umgebung . . . 56<br />

24. Elementgruppen aus unterschiedlichen Blickwinkeln . . . . . . . . . . . . 58<br />

25. Management-Eigenschaften bestimmen die SM-Anforderungen . . . . . 60<br />

26. Prozeßorientiertes Systems Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

27. Analyse der Abhängigkeiten zwischen SM-Prozessen . . . . . . . . . . . 69<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 ix


x Systems Management Design - Ein Überblick


Spezielle Anmerkungen<br />

Diese Publikation soll dem IS-Management einen Überblick über Systems<br />

Management Design und den damit verbundenen Problemen geben. Die hierin<br />

enthaltenen Informationen sind nicht als Spezifikation von Programmschnittstellen<br />

für gegebenenfalls erwähnte Produkte zu werten. Eine Liste der<br />

offiziellen Produktdokumentationen kann im Teil „Publications″ der<br />

entsprechenden Programmankündigung gefunden werden.<br />

Hinweise auf <strong>IBM</strong> Produkte, Programme bzw. Dienstleistungen in dieser<br />

Publikation bedeuten nicht notwendigerweise, daß diese von <strong>IBM</strong> auch in allen<br />

Ländern angeboten werden. Ebenso bedeutet ein solcher Hinweis nicht, daß nur<br />

Produkte der <strong>IBM</strong> (einschließlich Programmen und Dienstleistungen) verwendet<br />

werden können. Jedes funktional gleichwertige Produkt, das keine <strong>IBM</strong> Rechte<br />

verletzt, kann statt dessen verwendet werden.<br />

Alle Informationen in dieser Publikation wurden in Verbindung mit den jeweils<br />

aufgeführten Hard- bzw. Software-Produkten ermittelt; ihre Anwendbarkeit<br />

basiert auf dieser spezifizierten Umgebung.<br />

Zu Themen, welche in dieser Publikation behandelt werden, besitzt die <strong>IBM</strong><br />

gegebenenfalls Patente bzw. sind Patentanträge anhängig; Lizenzansprüche auf<br />

irgendwelche Patente können aufgrund dieser Veröffentlichung nicht abgeleitet<br />

werden. Anfragen bezüglich Lizenzen können schriftlich an folgende Adresse<br />

gerichtet werden: <strong>IBM</strong> Director of Licensing, <strong>IBM</strong> Corporation, 500 Columbus<br />

Avenue, Thornwood, NY 10594, USA.<br />

Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen unterlagen keiner formellen<br />

technischen Prüfung durch die <strong>IBM</strong> und werden auf dieser Basis weitergegeben;<br />

sie sind nicht Bestandteil der Programm-Spezifikationen. Die <strong>IBM</strong> übernimmt<br />

keine Verantwortung für deren Richtig- bzw. Vollständigkeit. Die Verwendung<br />

dieser Informationen bzw. die Implementierung beschriebener Techniken liegt in<br />

der Verantwortung des Kunden und erfordert dessen Fähigkeit, deren Einsatz für<br />

eine gegebene Situation zu beurteilen und entsprechend anzuwenden.<br />

Einzelkomponenten mögen durch die <strong>IBM</strong> für spezielle Situationen geprüft<br />

worden sein; daraus läßt sich jedoch keine identische Funktionalität in anderen<br />

Umgebungen ableiten. Kunden, die obige Techniken auf ihre eigene Umgebung<br />

anpassen, tun dies auf eigene Verantwortung.<br />

Informationen zu nicht-<strong>IBM</strong> Produkten (Vendor-Produkte) in diesem Dokument<br />

basieren auf den vom jeweiligen Anbieter zur Verfügung gestellten<br />

Informationen.<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 xi


xii Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Die folgenden Begriffe sind Warenzeichen der <strong>International</strong> Business Machines<br />

Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern:<br />

AIX AIX/6000<br />

AS/400 <strong>IBM</strong><br />

MVS Open Blueprint<br />

OS/2 RS/6000<br />

S/390 System/390<br />

SystemView WebExplorer<br />

Die folgenden Begriffe sind Warenzeichen anderer Gesellschaften:<br />

DOS Microsoft Corporation<br />

Excel Microsoft Corporation<br />

HP Hewlett-Packard Company<br />

Intel Intel Corporation<br />

PC Direct Ziff Communications Company (used by<br />

<strong>IBM</strong> Corporation under license)<br />

UNIX X/Open Company Ltd. (registered<br />

trademark)<br />

X/Open X/Open Company Ltd.<br />

Windows Microsoft Corporation<br />

Andere Warenzeichen sind Warenzeichen ihrer entsprechenden Gesellschaften.


Einführung<br />

Angaben zum Aufbau dieses Dokuments<br />

Die Kapitel 1 bis 4 wenden sich an das Management der<br />

Informationsverarbeitung. Diese Kapitel bieten einen Überblick über den<br />

Systems Management Design-Prozeß und enthalten Beispiele aus der Praxis.<br />

• Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems Management“ beschäftigt<br />

sich mit der strategischen Ausrichtung von Systems Management auf das<br />

jeweilige Unternehmen.<br />

• In Kapitel 2, „Design Beispiele“ werden Beispiele aus der Praxis<br />

beschrieben.<br />

• Kapitel 3, „Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen<br />

sollten!“ gibt einen Überblick über die Methode des Systems Management<br />

Framework Design (SMFD), die von der <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH<br />

in Deutschland und weltweit von der <strong>IBM</strong> Consulting Group eingesetzt wird.<br />

• In Kapitel 4, „Wie können Führungskräfte das Systems Management Design<br />

beeinflussen?“ wird erörtert, wie Manager auf das Systems Management<br />

Design Einfluß nehmen können.<br />

• Kapitel 5, „SM-Umgebung“ und Kapitel 6, „Systems Management-Prozesse“<br />

befassen sich eingehender mit der Management-Umgebung und den zu ihr<br />

gehörenden Elementen, sowie mit den entsprechenden SM-Prozessen, die<br />

auf diese Elemente anzuwenden sind.<br />

• Gegenstand von Kapitel 7, „Ausblick“ sind technologische und<br />

wirtschaftliche Trends, welche Einfluß auf das Management von<br />

Informationssystemen haben.<br />

Für einen kurzen Überblick wird die Lektüre der Kapitel 1 bis 4 und 7 empfohlen.<br />

Veröffentlichungen zu diesem Thema<br />

Die im folgenden Abschnitt aufgeführten Veröffentlichungen werden als<br />

besonders geeignet erachtet, um die Kenntnisse zu den in diesem Dokument<br />

behandelten Themen zu vertiefen.<br />

• Transforming the enterprise: The alignment of business and information<br />

technology strategies (J.N. Luftman, P.R. Lewis, S.H. Oldach, <strong>IBM</strong> Systems<br />

Journal Vol. 32, No. 1/93)<br />

• A Management System for the Information Business, Volume 1 - Management<br />

Overview, <strong>IBM</strong> Form GE20-0662<br />

• A Management System for the Information Business, Volume 2 - The<br />

Information Systems Service Mission, <strong>IBM</strong> Form GE20-0749<br />

• A Management System for the Information Business, Volume 3 - The<br />

Information Systems Development Mission, <strong>IBM</strong> Form GE20-0750<br />

• A Management System for the Information Business, Volume 4 - Managing<br />

Information Systems Resources, <strong>IBM</strong> Form GE20-0751<br />

• Open Blueprint: <strong>Technical</strong> Overview, <strong>IBM</strong> Form GC23-3808<br />

• <strong>IBM</strong> Security Architecture - A Model for Securing Information Systems<br />

(Broschüre), <strong>IBM</strong> Form SC28-8135<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 xiii


• <strong>IBM</strong> Security Architecture - A Model for Securing Information Systems<br />

(Prospekt), <strong>IBM</strong> Form G221-3528<br />

Veröffentlichungen der <strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />

xiv Systems Management Design - Ein Überblick<br />

• The Library for Systems Solutions, SM Reference, Introduction to Managing<br />

Open Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4113<br />

• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed System/390,<br />

<strong>IBM</strong> Form GG24-4114<br />

• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed AIX/6000<br />

Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4115<br />

• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed Personal<br />

Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4116<br />

• The Library for Systems Solutions, SM Reference for Managed AS/400<br />

Systems, <strong>IBM</strong> Form GG24-4117<br />

• Disaster Recovery Library Design Concepts, <strong>IBM</strong> Form GG24-4211<br />

Eine vollständige Liste der als „<strong>Redbooks</strong>″ bekannten Veröffentlichungen der<br />

<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong>, zusammen mit einer<br />

Kurzbeschreibung der einzelnen Werke, ist zu finden in:<br />

<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong> Bibliography of <strong>Redbooks</strong>, <strong>IBM</strong><br />

Form GG24-3070<br />

Um einen Katalog der <strong>Redbooks</strong> des ITSO zu erhalten, können VNET-Benutzer<br />

folgendes eingeben:<br />

TOOLS SENDTO WTSCPOK TOOLS REDBOOKS GET REDBOOKS CATALOG<br />

Eine Auflistung aller, nach einzelnen Kategorien sortierter <strong>Redbooks</strong> ist auch in<br />

MKTTOOLS unter ITSOPUB LISTALLX zu finden. Dieses Paket wird einmal im<br />

Monat aktualisiert.<br />

Wie Sie <strong>Redbooks</strong> des ITSO bestellen können<br />

<strong>IBM</strong> Mitarbeiter in den U.S.A. können ITSO-Bücher und CD-ROMs mit<br />

PUBORDER bestellen. Kunden in den U.S.A. können unter der<br />

Telefonnummer 1-800-879-2755 oder der Faxnummer 1-800-445-9269 bestellen.<br />

Visa und Master Card werden akzeptiert. Außerhalb der U.S.A. können sich<br />

Kunden an ihre örtliche <strong>IBM</strong> Niederlassung wenden.<br />

Kunden können gedruckte ITSO-Bücher einzeln bestellen oder in individuell<br />

zusammengestellten Sätzen (sogenannten GBOFs), die sich auf die<br />

Funktionen beziehen, die im einzelnen Fall jeweils von Interesse sind. <strong>IBM</strong><br />

Kunden und Mitarbeiter können ITSO-Bücher auch als CD-ROM-Sammlungen<br />

bestellen, die <strong>Redbooks</strong> zu einer Vielzahl von Produkten enthalten.


<strong>Redbooks</strong> des ITSO im World Wide Web (WWW)<br />

Das Projekt-Team<br />

Internet-Benutzer finden Informationen zu <strong>Redbooks</strong> auf der ITSO World Wide<br />

Web-Hauptseite. Um auf die ITSO Web-Seiten zuzugreifen, richten Sie Ihren Web<br />

Browser (z.B. WebExplorer aus dem OS/2 3.0 Warp BonusPak) auf folgende<br />

Zeile:<br />

http://www.redbooks.ibm.com/redbooks<br />

Auch <strong>IBM</strong> Mitarbeiter haben Zugriff auf LIST3820s zu den <strong>Redbooks</strong>. Richten Sie<br />

Ihren Web Browser auf die <strong>IBM</strong> <strong>Redbooks</strong>-Hauptseite:<br />

http://w3.itsc.pok.ibm.com/redbooks/redbooks.html<br />

Verantwortlich für das Projekt-Design und -Management:<br />

Varoozh Harikian<br />

<strong>International</strong> <strong>Technical</strong> <strong>Support</strong> <strong>Organization</strong>, Raleigh Center<br />

Die Autoren:<br />

Brian Blust<br />

<strong>IBM</strong> Consulting Group<br />

Mike Campbell<br />

<strong>IBM</strong> Deutschland<br />

Ralph Foley<br />

<strong>IBM</strong> Canada<br />

Gisbert Krüsemann<br />

<strong>IBM</strong> Deutschland<br />

Gernot Wichmann<br />

<strong>IBM</strong> Deutschland<br />

Janos Wieland<br />

<strong>IBM</strong> Deutschland<br />

Dank für Rat und Unterstützung an:<br />

Hubertus Eggen<br />

<strong>IBM</strong> Deutschland<br />

John Helmbock<br />

<strong>IBM</strong> Consulting Group<br />

sowie den drei Kunden, die in diesem Buch ihr Beispiel als Referenz zur<br />

Verfügung stellten.<br />

Einführung xv


xvi Systems Management Design - Ein Überblick


Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management<br />

Dieses Kapitel gibt eine Einführung, warum Systems Management (SM) heute<br />

eine äußerst wichtige Aufgabe in einem sich stark wandelnden Umfeld der<br />

Unternehmen ist. Es wird aufgezeigt, warum ein strukturierter Ansatz für das<br />

Design der SM-Infrastruktur so wichtig ist.<br />

Der wirkungsvolle Einsatz von Informationsverarbeitung wird sehr stark durch<br />

Systems Management bestimmt. Die Flexibilität der Informationsverarbeitung in<br />

ihrer Anpassung an geschäftliche Veränderungen, die Produktivität der Benutzer,<br />

die Verfügbarkeit der notwendigen Services der<br />

Informationstechnologie (IT) - um nur einige Beispiele zu nennen - werden<br />

sehr stark durch effizientes Systems Management bestimmt.<br />

Das vorliegende Kapitel stellt die Beziehungen zwischen Geschäftsstrategie,<br />

IT-Strategie, Organisations-Infrastruktur und IT-Infrastruktur dar. Es wird auf das<br />

Management der IT-Infrastruktur eingegangen, Systems Management definiert,<br />

sowie die Notwendigkeit für das Design von Systems Management begründet. In<br />

einem kurzen Überblick über die <strong>IBM</strong> Designmethode für System Management<br />

(SMFD) wird auf die Ergebnisse, die diese Methode liefert, eingegangen. Ein<br />

wesentliches Merkmal dieser Methode besteht darin, daß sie ein Design liefert,<br />

welches in der Praxis implementierbar ist. Daher wird der Aspekt der<br />

Umsetzung in der Praxis im Abschnitt 1.6 besonders betrachtet. Dieses Kapitel<br />

dient gleichzeitig als Einführung in die Gesamtthematik der Bedeutung von<br />

Systems Management für die Unternehmen und in die dafür eingesetzte<br />

Designmethode.<br />

Dieses Kapitel ist auch als Überblick für das Management von<br />

Informationssystemen (IS) in den Unternehmen gedacht.<br />

1.1 Systems Management ist kein Selbstzweck, sondern muß sich an den<br />

Geschäftszielen orientieren •<br />

Die strategische Ausrichtung der Informationsverarbeitung auf die Geschäftsziele<br />

des Unternehmens wird verstärkt zu einem kritischen Erfolgsfaktor.<br />

Wettbewerbsfähig im Markt kann ein Unternehmen nur dann sein und bleiben,<br />

wenn es seine Abläufe strikt an Kunden und Geschäftszielen ausrichtet,<br />

wertorientiert strukturiert und organisiert. Die sich dabei ergebenden Prozesse<br />

müssen optimal durch Informationstechnologie unterstützt werden.<br />

Dies ist keine einmalige Aktion, sondern wegen der kontinuierlichen<br />

Veränderungen im Markt und der mit hohem Tempo fortschreitenden nutzbaren<br />

Informationstechnik eine permanente Aufgabe. Diese Aufgabe wird dadurch<br />

vereinfacht, daß der Entwurf von Anfang an auf eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung ausgerichtet wird („Design for Change″).<br />

1 Dieses Kapitel gibt Aussagen wieder aus: „Transforming the enterprise: The alignment of business and information technology<br />

strategies″ (J.N.Luftman, P.R. Lewis, S.H. Oldach - <strong>IBM</strong> Systems Journal Vol. 32, No. 1/93)<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 1


Abbildung 1. Abstimmung zwischen Geschäfts- und IT-Strategien<br />

2 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Vier Felder sind Grundlage für die strategische Ausrichtung und stehen in<br />

Beziehung zueinander:<br />

Mit starkem externen Einfluß sind dies das Geschäftsfeld, in dem sich das<br />

Unternehmen bewegt und die Informationstechnik, die hilft, Geschäftsfelder zu<br />

erschließen und auszudehnen. Organisation/Administration und IT-Infrastruktur<br />

sind die internen Gestaltungsbereiche.<br />

Eine strategische Anpassung muß zwischen externen und internen Faktoren<br />

erfolgen, eine funktionale Integration zwischen Organisations- und<br />

IT-Infrastruktur (= Operationale Integration). Die Geschwindigkeit und<br />

Kontinuität dieser Anpassung differenziert den Wettbewerb.<br />

Aufgrund der in der Graphik dargestellten Felder (Geschäftsstrategie,<br />

IT-Strategie, Organisations-Infrastruktur, IT-Infrastruktur) gibt es vier Modelle für<br />

jeweils unterschiedliche strategische Perspektiven:<br />

• IT-Strategie als Wettbewerbsfaktor (Competitive Potential)<br />

In diesem Modell steht die IT-Strategie mit dem Einsatz neuer Technologien<br />

im Vordergrund und beeinflußt oder schafft neue Geschäftsfelder. Das<br />

bedeutet für das Management des Unternehmens, Informationsverarbeitung<br />

kreativ und innovativ zu nutzen. Beispiel: Kreditkarteninhabern werden<br />

erweiterte Services angeboten wie Mietwagen- plus Hotelbuchung.<br />

• IT-Strategie als kritischer Erfolgsfaktor für die Umsetzung der Geschäftsziele<br />

(Technology potential)<br />

Hier geht es darum, definierte Geschäftsziele optimal mit der<br />

Informationstechnologie zu unterstützen. So kann z.B. im


Versicherungsbereich das Ziel „time to market″ durch optimale<br />

Software-Verteilung neuester Versicherungsanwendungen auf den<br />

Agentenarbeitsplatz erreicht werden. Dies ist also ein „Top down″-Ansatz,<br />

ausgehend von der Geschäftstrategie.<br />

• IT-Strategie als „Service-Lieferant″ im Unternehmen (Service level)<br />

Bei diesem Modell steht die Fähigkeit des Bereiches<br />

Informationsverarbeitung im Vordergrund, optimale IS-Services an die<br />

Benutzer im Unternehmen auszuliefern. Reaktionsgeschwindigkeit und<br />

Produktivität der Benutzer haben einen hohen Stellenwert. Daher sind hier<br />

z.B. Maßnahmen zur Verfügbarkeit der Services oder zur<br />

Benutzerunterstützung von großer Bedeutung.<br />

• Nutzung der IT-Infrastruktur zur Umsetzung der Geschäftsziele (Strategy<br />

execution)<br />

Dies ist das zur Zeit das am meisten in der Praxis eingesetzte Modell,<br />

ebenfalls ein „Top down″-Ansatz. Die Geschäftsziele sind vorgegeben und<br />

damit der „Treiber″ für die Organisations- und IT-Infrastruktur, die von der<br />

Geschäftsstrategie ausgehend bestmöglich zu gestalten sind. Damit entsteht<br />

ein Rahmenwerk für die Unternehmensorganisation und die IT-Infrastruktur,<br />

in dem unternehmensweite Projekte umgesetzt werden. Hier spielt die<br />

IT-Strategie weniger eine innovative als vielmehr eine „unterstützende″<br />

Rolle.<br />

Diese Modelle setzen jeweils unterschiedliche Gewichte für die Nutzung der<br />

IT-Infrastruktur im Unternehmen. Daher muß jedes Unternehmen entscheiden,<br />

welches Modell im konkreten Fall das Geeignete ist. Alle Modelle haben aber<br />

gemeinsam, daß die strategisch an die Geschäftsziele ausgerichtete<br />

IT-Infrastruktur ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Unternehmen ist.<br />

Die internen Umsetzungsschwierigkeiten hinsichtlich der IT-Infrastruktur mit<br />

ihren wesentlichen Komponenten wie Anwendungsentwicklungsumgebung,<br />

Kommunikationsvernetzung oder Systems Management werden häufig<br />

unterschätzt.<br />

Besonders dramatisch haben sich die Anforderungen an das Systems<br />

Management in den letzten Jahren erweitert. Durch die verteilte Verarbeitung ist<br />

ein großer Bedarf entstanden, alle Benutzer, den erfahrenen und „ermächtigten″<br />

sowie den technisch nicht interessierten, in Systemangelegenheiten zu<br />

unterstützen. Es gilt also, eine Systemunterstützung bereitzustellen, die<br />

Veränderungen in Abläufen, Organisation und Anwendungen auf einfache Weise<br />

erlaubt, und dem Benutzer stets ohne Einschränkung und unnötigen Aufwand<br />

unterstützt.<br />

Damit wird das Design der SM-Umgebung entscheidend dafür, was<br />

Informationsverarbeitung in einem Unternehmen zu leisten vermag.<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 3


1.2 Systems Management - Diener zweier Herren: Zur Effizienzsteigerung in<br />

der Zentrale und zum Nutzen der Benutzer (Eine Definition)<br />

Die Aufgabenstellung von Information Systems Management innerhalb der<br />

IT-Infrastruktur hat sich mit der Entwicklung der Informationsverarbeitung<br />

evolutionär verändert. Stand in den 70er- und 80er-Jahren die zentrale<br />

Informationsverarbeitung mit großen Datenbanken, auf die mit nicht-intelligenten<br />

Endgeräten zugegriffen wurde, im Vordergrund, so sind die 90er-Jahre durch<br />

Client/Server-Anwendungen geprägt.<br />

Aufgabe von Systems Management war daher in der Vergangenheit, mit<br />

höchster Priorität die Verfügbarkeit der zentralen Systeme sicherzustellen ( die<br />

Benutzer waren von diesen total abhängig) und höchste Automation der<br />

IS-Abläufe zu erreichen.<br />

Typische Aufgabenfelder für Systems Management waren:<br />

• Verfügbarkeit<br />

• System-Automation<br />

• Optimierung von Batchabläufen<br />

• Vorsorgemaßnahmen für Notfälle<br />

• Informationssicherung<br />

• Problem- und Change-Management<br />

•<br />

Systems Management diente in erster Linie der Effizienzsteigerung in der<br />

Zentrale.<br />

Ein Paradigmenwechsel von Systems Management vollzog sich mit dem Einsatz<br />

von intelligenten Workstations, den PCs. Diese erfordern eine Ausrichtung von<br />

Systems Management auf den Benutzer. Disziplinen wie:<br />

• Softwareverteilung<br />

• Benutzerunterstützung<br />

• Lizenzverwaltung<br />

• LAN- und Netzmanagement<br />

• Druckservice<br />

•<br />

entscheiden nun darüber, wie produktiv ein Benutzer seine Aufgaben bewältigen<br />

kann. Heute orientiert sich das Systems Management in erster Linie am Nutzen<br />

für den Benutzer, ohne jedoch auf die Effizienz der Zentrale zu verzichten.<br />

Systems Management ist daher Diener zweier Herren.<br />

Definition<br />

4 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Systems Management besteht aus einer Reihe von Prozessen, welche dafür<br />

sorgen, daß geeignete IS-Services dem Benutzer und der Zentrale zur Verfügung<br />

stehen. Diese Prozesse übernehmen Aufgaben wie Definieren, Lösen und<br />

Managen von Problemen, Betreiben von Netzwerken und heterogenen<br />

Systemen, Verteilen und Managen von Software und Daten, Steuern des<br />

Betriebes vom Endgerät bis zum zentralen Rechner, Planen und Steuern der<br />

Performance, Verwalten der Bestandsdaten und Planen der zukünftigen<br />

Kapazität von Systemen.


Komponenten der im allgemeinen heterogenen IS-Umgebungen, auf die<br />

SM-Prozesse angewandt werden, sind:<br />

• Zentrale Systeme<br />

• Abteilungsrechner<br />

• PCs und Workstations<br />

• Speichermedien, sowie<br />

• Protokolle und Komponenten von LANs, WANs oder öffentlichen Netzwerken.<br />

SM-Prozesse beantworten Fragen wie:<br />

• Wie werden Client/Server-Anwendungen unterstützt?<br />

• Welche IT-Ressourcen sind beim Benutzer installiert und wo?<br />

• Wie wird neue Software installiert?<br />

• Wie werden Probleme auf der Benutzerseite gelöst?<br />

• Sind Backup-Prozeduren installiert, um die Wiederherstellung von<br />

Anwendungen und Daten nach einem Systemausfall zu gewährleisten?<br />

• Welche Sicherheitsmaßnahmen sind für Systeme und Daten im Einsatz?<br />

• Welche Benutzerunterstützung ist vorhanden?<br />

Viele Unternehmen haben bereits in der Vergangenheit stark in SM-Projekte,<br />

insbesondere im Bereich des Rechenzentrums, investiert. Damit wurden z.B.<br />

Rechnerverfügbarkeiten zwischen 99% und 100% erreicht.<br />

Die Komplexität der verteilten Verarbeitung aber wurde gemeinhin unterschätzt.<br />

Erst jetzt wird bemerkt, wie wichtig Systems Management in einer<br />

Client/Server-Umgebung ist, und welche Kosten damit verbunden sind.<br />

Viele Analysen von Beratungsunternehmen zeigen in die gleiche Richtung.<br />

• Gartner Group: Nur 17% der gesamten Kosten für Workstations/PCs über<br />

fünf Jahre hinweg sind der Hard- und Software zuzurechnen, 83% sind<br />

Personalkosten. Wenn dafür nicht geeignete Managementverfahren<br />

eingesetzt werden, werden sich die Kosten bis 1997 verdreifachen.<br />

• Nolan und Norton Studie: PC-Benutzer verbringen bis zu 50% ihrer Zeit<br />

damit, anderen zu helfen.<br />

• Forrester Research, Inc.: Fünf Hauptgebiete bedürfen einer schnellen<br />

Lösung:<br />

1. Bestandsmanagement<br />

2. Softwareverteilung<br />

3. Performance-Überwachung und -Verbesserung<br />

4. PC/Client Problemunterstützung, und<br />

5. Backup/Wiederherstellung von Daten und Programmen.<br />

Daraus resultiert die Notwendigkeit einer effektiven IT-Strategie, um die<br />

SM-Prozesse sowohl für die Zentrale als auch für die Benutzer so zu<br />

implementieren, daß<br />

• Kosten reduziert werden,<br />

• die Produktivität der Benutzer gesteigert wird, und<br />

• neue Geschäftsfelder für das Unternehmen erschlossen werden können.<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 5


Abbildung 2. Die Welt des Systems Management<br />

1.3 Systems Management Design - Nichts dem Zufall überlassen<br />

(Notwendigkeit für strukturiertes Vorgehen)<br />

Es wurde bereits aufgezeigt, wie sich die Informationsverarbeitung und damit<br />

auch das Systems Management von zentralen zu verteilten Strukturen verändert<br />

hat. Um diese Veränderungen zu beherrschen bedarf es einer speziellen<br />

Architektur.<br />

Diese muß sich daran orientieren, den Einsatz von Informationstechnologie<br />

optimal zu unterstützen. Eine SM-Architektur muß daher die folgenden Kriterien<br />

beachten:<br />

• Kostengünstige Implementierung und kostengünstiger Betrieb<br />

• Unterstützung von unterschiedlichen Implementierungs-Szenarien<br />

• Einfache Handhabung<br />

• Integration über alle Systemplattformen<br />

• Investitionsschutz<br />

6 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

• Offen für neue Technologien und Standards<br />

<strong>IBM</strong> hat nun mit „SystemView″ und „Open Blueprint″ Rahmenwerke geschaffen,<br />

die diese Kriterien erfüllen.


Die SystemView-Struktur<br />

Die meisten Kundenumgebungen werden heute nicht nur durch einen einzigen<br />

Lieferanten bestimmt. Dem Bedarf an Integration und Interoperabilität kommt<br />

daher entscheidende Bedeutung zu. Das Management einer derart heterogenen<br />

Umgebung erfordert daher die Einführung gewisser Ordnungsprinzipien. Daß<br />

diese Anforderungen allgemein anerkannt werden, ist klar zu erkennen und<br />

äußert sich in einer steigenden Nachfrage nach Interoperabilität; diese wird<br />

durch offene, lieferantenneutrale Standards erreicht.<br />

Das Management heterogener Umgebungen erfordert die SystemView-Struktur,<br />

um einerseits bereits existierende Management-Protokolle, wie z.B. Simple<br />

Network Management Protocol (SNMP), andererseits neue Technologien, wie<br />

verteilte Anwendungen in objektorientierter Programmierung basierend auf<br />

Object Management Group (OMG) und X/Open Systems Management Services<br />

(XSMS) zu unterstützen.<br />

Die strategische Ausrichtung von SystemView für Open Blueprint basiert auf<br />

einer verteilten, objektorientierten Technologie und wird mit wachsender Reife<br />

dieser Technologie in die Abläufe einbezogen werden. Objektorientierte<br />

Verfahren sind sehr gut für SM-Anwendungen geeignet, da die Geschäftslogik<br />

und die dazugehörigen Daten in den Objekten enthalten sind. Objektorientiertes<br />

Design wurde im Rahmen von SNMP und CMIP extensiv genutzt; voll verteilbare,<br />

objektorientierte Anwendungen sind jedoch relativ neu. Die SystemView-Struktur<br />

muß sowohl prozedurale als auch objektorientierte Anwendungen<br />

berücksichtigen, um heterogene Umgebungen des Kunden unterstützen zu<br />

können.<br />

Abbildung 3. Systems Management und <strong>IBM</strong> Open Blueprint<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 7


Elemente der SystemView-Struktur<br />

8 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Viele Kunden und Lieferanten sind mit den SystemView-Prinzipien (Automation,<br />

Integration und Offenheit) sowie den Konzepten von Endbenutzer-, Anwendungsund<br />

Datendimension vertraut.<br />

• Integrierte „Presentation Services″ (Endbenutzerdimension EUD)<br />

Die Endbenutzerschnittstelle für SystemView ist unter Nutzung der Open<br />

Blueprint Benutzerschnittstellen des Presentation Managers von OS/2 oder<br />

OSF/Motif implementiert. Hinzugefügt werden noch objektorientierte<br />

Verbesserungen zur Graphik- und Multimediaunterstützung.<br />

• Integrierte Multivendor-Lösungen (Anwendungsdimension)<br />

Lösungen für integrierte Multivendor-Anwendungen werden durch offene<br />

Schnittstellen ermöglicht, die gemäß der Definition durch Blueprint<br />

Ressourcenmanager sowohl prozedural, als auch objektorientiert sein<br />

können. SystemView unterstützt die Integration von Anwendungen aus der<br />

Perspektive konsistenter Benutzerinteraktionen, gemeinsamer<br />

Management-Funktionen und gemeinsamer Management-Informationen.<br />

Prozeßabläufe, entsprechend den Geschäftsprozessen, nutzen „Workflow″<br />

Ressourcenmanager, um den Personalbedarf bei der Bereitstellung<br />

integrierter SM-Lösungen weiter zu reduzieren.<br />

<strong>IBM</strong> hat SM-Funktionen in sechs verschiedenen Disziplinen definiert. Diese<br />

sind:<br />

1. Business Management<br />

2. Change Management<br />

3. Configuration Management<br />

4. Operations Management<br />

5. Performance Management, und<br />

6. Problem Management<br />

• Gemeinsames Objektdatenmodell (Datendimension)<br />

Mit einem gemeinsamen Objektdatenmodell für die Ressourcen können alle<br />

SM-Anwendungen auf eine einzige Darstellung der Ressourcen zugreifen,<br />

wodurch die Integration gefördert und die Anzahl unerwünschter<br />

Mehrfach-Speicherungen verringert wird.<br />

SystemView-Datenobjekte werden gegenwärtig gemäß der Richtlinien für die<br />

Definition verwalteter Objekte (GDMO Standard) modelliert. <strong>IBM</strong> weitet seine<br />

gemeinsamen Modellierungsaktivitäten aus, um dem Open Blueprint Object<br />

Services Standard (basierend auf OMG IDL) gerecht zu werden, und zwar<br />

sowohl für Anwendungsobjekte, als auch für Objekte der „Managed<br />

Resources″.<br />

• Heterogene „Managed Resources″<br />

Durch Agenten werden „Managed Systems″ in die Lage versetzt, entweder<br />

lokale oder entfernte Management-Funktionen auszuführen. „Managed<br />

Resources″ versorgen den Agenten mit Informationen, der seinerseits diese<br />

Informationen dem „Managing System″ zur Verfügung stellt.<br />

Soweit einige grundsätzliche Betrachtungen zu der SystemView-Struktur und<br />

dem Open Blueprint. Architekturen geben die Richtung an für<br />

kundenindividuelles Design und bilden damit die Basis für die nachfolgende<br />

Umsetzung in einer konkreten Umgebung.


Abbildung 4. Beispiel für SM-Projektkosten<br />

Je komplexer nun die Umgebung ist, desto notwendiger ist eine strukturierte<br />

Vorgehensweise zum Design von SM-Lösungen. Schnell geschaffene<br />

Insellösungen blockieren häufig eine notwendige spätere Integration. Produkte<br />

decken selten bereits in ihren ersten Versionen alle Anforderungen ab.<br />

So wie man ein Haus nicht ohne einen Bauplan baut, so sollte man auch<br />

SM-Lösungen nicht ohne strukturiertes Design implementieren. Zu oft haben<br />

sogenannte „Praktiker″ SM-Projekte aufgesetzt, die sich später als<br />

Einbahnstraßen oder gar „Investitionsleichen″ herausgestellt haben. Der Druck<br />

aktueller Problemstellungen führt oft zu voreiligen Implementierungen. In jeden<br />

Fall muß daher zunächst ein Anforderungskatalog oder Pflichtenheft erstellt<br />

werden. Daran schließt sich das strukturierte Design bis hin zur Produktauswahl<br />

an. Das Design orientiert sich an einigen grundsätzlichen Vorgaben, wie<br />

Erhaltung und Ausbau der Flexibilität der Geschäftsprozesse, Begrenzung des<br />

Risikos, leichte Handhabbarkeit von Lösungen oder Teillösungen,<br />

Herstellerunabhängigkeit, Verbindung „Any to Any″, jederzeit umfassender<br />

Zugriff zu Daten, und so weiter.<br />

Auf den Design-Prozeß wird noch in einem der nachfolgenden Abschnitte<br />

eingegangen. An dieser Stelle wurde die Notwendigkeit für ein strukturiertes<br />

Vorgehen begründet. Die Kosten des Design-Prozesses in SM-Projekten liegen<br />

zwischen 3% bis 8% der Gesamtprojektkosten, die laufende Design-Anpassung<br />

ungefähr zwischen 2% und 4% der Betriebskosten. Dies spiegelt sich auch in<br />

dem nachfolgenden Beispiel eines konkreten Projektes wieder:<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 9


Die Zeitdauer für das Design hängt ebenfalls von der Komplexität der Lösung ab.<br />

Erfahrungswerte liegen zwischen zwei bis sechs Monaten.<br />

Fazit: Das Design von SM-Lösungen darf nicht dem Zufall überlassen bleiben.<br />

Strukturiertes Vorgehen ist unbedingt notwendig. Zeit- und Kostenrahmen<br />

sind im Verhältnis zum Nutzen und zum Gesamtprojekt eher als gering<br />

einzustufen.<br />

1.4 Systems Management Framework Design: Eine Methode liefert umsetzbare<br />

Ergebnisse<br />

In seiner Positionierung ist Systems Management Design (SMD) angesiedelt<br />

zwischen Architekturdefinition einerseits und konkreter Implementierung<br />

anderseits, also zwischen einem allgemeingültigen, längerfristig angelegtem<br />

Rahmenwerk und seiner konkreten, auf die heutige Situation angepaßten<br />

Umsetzung.<br />

Aus dieser Positionierung ergibt sich, daß die konkreten Designergebnisse den<br />

Nutzen einer jeden Designmethode bestimmen müssen. Die <strong>IBM</strong> setzt für diese<br />

Aufgabe die von der <strong>IBM</strong> Consulting Group entwickelte und in der Praxis<br />

erprobte Methode „Systems Management Framework Design (SMFD)″ ein. Mit<br />

dieser Methode werden die Detailkenntnisse der Untersuchung auf einer<br />

höheren Ebene zusammengefaßt. Prozeßschritte mit gleichartigen<br />

Management-Funktionen und Service-Anforderungen werden zu<br />

Prozeß-„Domains″ gruppiert und Lösungs-„Domains″ gebildet, die mit gleichen<br />

Werkzeugen bedient werden können. Daraus entsteht das Design der<br />

IT-Infrastruktur.<br />

Die Ergebnisse im Einzelnen sind:<br />

SM-Modell und -Organisationsstruktur<br />

10 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Wir unterscheiden hier zwischen vier Topologie-Modellen: zentrales Systems<br />

Management, verteiltes Systems Management, LAN-Management und<br />

unternehmensweites, hierarchisches Systems Management.<br />

Beispiel für eine unternehmensweite, hierarchische Topologie auf zwei Ebenen:<br />

in diesem Beispiel wurde festgelegt, daß die Zentrale z.B. verantwortlich ist für<br />

Konfigurations- und Change-Management, für Bestands-Management mit<br />

Leistungsverrechnung und Sicherheits-Management. Zentral unterstützt werden<br />

Problemverfolgung und „End-to-End″Performance. Lokale<br />

Management-Funktionen werden geographisch vor Ort plaziert und sind in<br />

diesem Beispiel Benutzerunterstützung, Operations Management und Teile des<br />

Problem Managements.<br />

In der Organisationsstruktur wurde festgelegt, daß in der Zentrale ein<br />

SM-Kontrollzentrum eingerichtet wird und Systemadministratoren dezentral<br />

plaziert werden. In der zentralen Funktion wird das Fachwissen konzentriert,<br />

liegt die Verantwortung für die Erfüllung der Service Level Vereinbarungen, und<br />

erfolgt die Lizenzkontrolle und Software-Verteilung. Die Zentrale etabliert auch<br />

Schnittstellen zu Service-Anbietern außerhalb des Unternehmens.<br />

Die lokalen Administratoren benötigen in diesem Beispiel nur IT-Basiswissen.<br />

Sie sind in erster Linie zuständig für Durchführung von Backup- und


Recovery-Funktionen, die Problemerfassung vor Ort und eine erste<br />

Benutzerunterstützung.<br />

Service-Pakete<br />

Im Systems Management Design werden auch die anzubietenden Service-Pakete<br />

definiert. Das können z.B. sein: LAN-Monitoring, Performanceüberwachung,<br />

HOST- und WAN-Management, oder Management der administrativen Topologie.<br />

SM-Prozesse<br />

Das Design liefert hier die Prioritäten und die Beschreibungen der Prozesse,<br />

sowie die Festlegung der Prozeß-Verantwortlichkeiten. Wer sind die<br />

Service-Anbieter, wer die Empfänger? Wie sieht das Mengengerüst aus (z.B. 30<br />

Probleme pro Tag, 200 Anrufe in der Benutzerunterstützung pro Tag usw.)?<br />

Design-Spezifikationen<br />

Hier geht es um Festlegung der Plattformen mit Definition der Anforderungen an<br />

Funktionalität, Leistungsdaten, Standards und zukünftigen Anforderungen.<br />

Produktanforderungen mit Funktionalität und Leistungskriterien werden<br />

beschrieben, Interfaces zwischen Produktion und anderen Anwendungen werden<br />

festgelegt.<br />

Topologie-Diagramm je Prozessorgruppe<br />

Im Design werden Topologie-Diagramme je Prozessorgruppe erarbeitet, z.B. für<br />

die Netzwerksteuerung oder die Software-Verteilung.<br />

Service Level Vereinbarungen<br />

Service Level Vereinbarungen bilden die Vereinbarung des IS-Bereiches nach<br />

außen, z.B. zu den Fachbereichen. Im Einzelnen werden beschrieben:<br />

• Kundenservice (z.B. Service-Zeiten, Service-Umfang)<br />

• Service-Leistungsrahmen (z.B. Systemverfügbarkeit, Änderungsdienst,<br />

Software-Pakete)<br />

• Betriebsstandards (z.B. anwendungsbezogene Vereinbarungen)<br />

• Vorsorge im Katastrophenfall.<br />

Implementierungsplan<br />

Hier geht es darum, das Design in konkrete SM-Projekte zu überführen. Dazu ist<br />

es erforderlich, eine genaue Positionierung der Projekte und deren<br />

Projektorganisation festzulegen. Des weiteren liefert der Implementierungsplan<br />

eine Zeitplanung und Projektaufwände für Personal, Ausbildung und Produkte.<br />

Aufwandschätzung für den Betrieb<br />

Für die Umsetzung von SM-Projekten ist es wichtig, die laufenden<br />

Betriebskosten von vornherein zu kennen. Daher werden die Hardware-,<br />

Software, Wartungs- und Personalkosten je Service untersucht.<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 11


Zusammenfassung<br />

Mit Hilfe der SMFD-Methode wird die IT-Infrastruktur entwickelt, in deren<br />

Rahmen sich die SM-Projekte bewegen. Die SM-Architektur wird von den<br />

Geschäftszielen abgeleitet, die Prozeßsicht ist der Produktauswahl übergeordnet.<br />

Dadurch ist - auch längerfristig - ein Investitionsschutz gegeben. Es entsteht ein<br />

Anforderungskatalog, mit dem nun am Markt verfügbare Produkte<br />

bedarfsgerecht ausgewählt werden können.<br />

1.5 Orientierung des Designs am IT-Prozeß-Modell<br />

Seit jeher legt <strong>IBM</strong> großen Wert auf Prozeßorientierung um ein effizientes<br />

Systems Management zu erreichen. Das führte in den 80er Jahren zur Definition<br />

der „Informations System Management Architektur (ISMA)″ und zu Beginn der<br />

90er Jahre zur Festlegung der SystemView-Disziplinen.<br />

Diese Arbeiten wurden evolutionär weiterentwickelt und finden ihren<br />

Niederschlag heute in dem „IT-Prozeß-Modell (ITPM)″.<br />

Das IT-Prozeß-Modell stellt eine umfassende Prozeßbeschreibung für alle<br />

wichtigen IT-Prozesse zur Verfügung. Abb. 5 auf Seite 13 zeigt die acht acht<br />

Prozeßgruppen dieses Modells.<br />

• IT-Management als Beitrag zum Geschäftserfolg (Manage IT Business Value)<br />

• Informationstechnologie zur Befriedigung von Kundenbedürfnissen (Satisfy<br />

Customer Relationships)<br />

12 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

• Umsetzen von Lösungen (Realize Solutions)<br />

• Einsetzen und Erschließen von Lösungen Deploy Solutions)<br />

• Bereitstellen von operationalen Diensten (Deliver Operational Services)<br />

• Management von IT-Inventar und -Infrastruktur (Manage IT Assets and<br />

Infrastructure)<br />

• Unterstützung von IS-Services und -Lösungen (<strong>Support</strong> IT Services and<br />

Solutions)<br />

• Definition eines unternehmensweiten IT-Management-Systems. (Provide<br />

Enterprise IT Management System)


Abbildung 5. Die acht Prozeßgruppen des IT-Prozeß-Modells<br />

Die dabei verfolgten wichtigsten Ziele sind:<br />

Kundenorientierung<br />

Der Hauptfokus liegt auf dem Kunden. Es muß sichergestellt werden, daß der<br />

IT-Einsatz zum Geschäftserfolg beiträgt und hohe Kundenzufriedenheit erlangt<br />

wird. Wie gut diese Zielsetzung erreicht wird, differenziert die Unternehmen.<br />

Umsetzen von Lösungen umfaßt die notwendigen Aktivitäten, um Hardware,<br />

Software, Prozesse und Daten entsprechend den Kundenanforderungen<br />

zusammenzuführen. Für diese Prozeßgruppe ist die Anwendungsentwicklung<br />

besonders wichtig.<br />

Alle Aktionen zur „Umsetzung von Lösungen″ stehen auf dem Prüfstand der<br />

Kundenakzeptanz. Andere Prozeßgruppen zu diesem Ziel sind Einsetzen und<br />

Erschließen von Lösungen und Bereitstellung von operationalen Diensten.<br />

.Laufende Unterstützung des Service<br />

Viele „traditionelle″ SM-Aktivitäten (z.B. Performance- oder<br />

Konfigurationsmanagement) zählen zu diesem Bereich.<br />

Ein zentrales Management-Rahmenwerk<br />

Hier wird die Beziehung zwischen ITPM und SMFD deutlich. Das<br />

IT-Prozeß-Modell bildet eine hervorragende Basis für die Prozeß-Analyse,<br />

welche selbst Teil von SMFD ist. SMFD nutzt die Prozeß-Beschreibungen für<br />

Design, Entwicklung und Betrieb der IT-Infrastruktur, die sich aus ITPM ergeben.<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 13


In der folgenden Tabelle wird gezeigt, wo im IT-Prozeß-Modell einige wichtige<br />

SM-Bereiche angesprochen werden.<br />

Tabelle 1. Beziehung zwischen SM-Aufgabe und IT-Prozeßgruppe<br />

Gestellte Aufgabe Zugehörige Prozeßgruppe<br />

Application Development Realize Solutions<br />

Asset Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Availability Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Backup Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Business Recovery <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Capacity Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Change Management Deploy Solutions<br />

Configuration Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Contract Management (Supplier) Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Contract Management (Customer) Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Disaster Recovery <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Facilities Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Help Desk Satisfy Customer Relationships<br />

Inventory Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Operations Management Deliver Operational Services<br />

Performance Management <strong>Support</strong> IT Services and Solutions<br />

Pricing Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Problem Management <strong>Support</strong> IT Services and Solutions<br />

Procurement Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Recovery Management <strong>Support</strong> IT Service and Solutions<br />

Security Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Service Level Management Satisfy Customer Relationshps<br />

Software Distribution Deploy Solutions<br />

Supplier Management Manage IT Assets and Infrastructure<br />

Die <strong>IBM</strong> Unternehmensberatung GmbH nutzt das IT-Prozeß-Modell, um<br />

Management-Prozesse zu planen und zu entwerfen. Die <strong>IBM</strong> Berater verfügen<br />

über weitergehende Detailbeschreibungen und entsprechende Werkzeuge und<br />

Hilfsmittel. Dabei sind die aufgezeigten 8 Prozeßgruppen in dem<br />

IT-Prozeß-Modell auf 41 Prozesse und 176 Subprozesse verfeinert.<br />

Das IT-Prozeß-Modell hat sich bereits in der Praxis bei<br />

Geschäfts-Prozeß-Modellierungen, bei Outsourcing-Aufträgen und bei der<br />

Umsetzung von Client/Server-Lösungen bewährt.<br />

1.6 Systems Management Design erhält seinen Wert erst durch die<br />

Implementierung (SM-Projekte)<br />

14 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

In Kapitel 2, „Design Beispiele“ auf Seite 19 werden einige konkrete Projekte,<br />

bei denen SMFD erfolgreich eingesetzt wurde, näher beschrieben. Dies sind:


LIT Landesamt für Informationstechnik der Stadt Berlin. Hier wurde ein<br />

komplettes Systems Management Design für die gesamte<br />

Informationsverarbeitung der Stadt Berlin mit einem sehr<br />

heterogenen UNIX-Umfeld und z.Zt. über 10.000 Workstations<br />

durchgeführt.<br />

Unternehmen der Telekommunikation in USA Das zweite Kundenbeispiel betrifft<br />

ein Unternehmen für Telekommunikation in den USA. Die<br />

Herausforderung bei diesem Kunden bestand darin, die stark zentral<br />

orientierte Informationsverarbeitung (6 große S/390 Rechenzentren)<br />

auf ein verteiltes Umfeld mit mehr als 5.000 UNIX-Servern und über<br />

40.000 PCs in mehr als 1.000 Lokationen vorzubereiten. Mit SMFD<br />

sollten die IT-Prozesse, Organisation, Datenhaltung und Werkzeuge<br />

für ein verteiltes Client/Server-Umfeld modelliert werden.<br />

Finanzbehörde in Deutschland Die Oberfinanzdirektion Hannover (OFD) ist<br />

zuständig für die Planung und den Betrieb des DV-Netzes der<br />

niedersächsischen Finanzverwaltungen. Sie versorgt rund 9.000<br />

Mitarbeiter in 68 Finanzämtern mit Hardware, Software und<br />

Anwendungen zur Automation der steuerfachlichen und<br />

organisatorischen Verfahrensabläufe. Dazu betreibt die OFD seit<br />

langem ein verteiltes DV-Netz auf der Basis von zentralen<br />

<strong>IBM</strong>-Systemen und SNI 8860-Abteilungssystemen mit<br />

Bildschirmarbeitsplätzen in jedem Finanzamt. Dieses Konzept mußte<br />

auf die neuen, erweiterten Anforderungen umgestellt werden. Es<br />

wurde eine offene, auf Standards basierende Client/Server-<br />

Infrastruktur mit 350 UNIX-Servern unter AIX und 9.000 Intel-PCs<br />

aufgebaut. Damit mußte auch das Design für das Systems<br />

Management dieser Infrastruktur neu entwickelt werden.<br />

Hier soll auf diese Beispiele nicht näher eingegangen sondern auf das<br />

nachfolgende Kapitel verwiesen werden. Eines aber zeigen diese Beispiele sehr<br />

deutlich: Erfolgreich sein kann nur, wer ein geeignetes Projektmanagement<br />

einsetzt.<br />

Eine Umfrage unter 150 IS-Managern (Computerworld March 20, 1995, Seite 81)<br />

zeigt, daß nur wenige Projekte im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen<br />

abgewickelt wurden:<br />

• 50% der untersuchten Projekte überzogen die Kosten bis 190% und deckten<br />

weniger als 70% der geforderten Funktionalität ab.<br />

• 25% der Projekte scheiterten, weil sich die Zielsetzung verändert hatte.<br />

• 25% waren erfolgreich. Kosten- und Zeitrahmen wurden eingehalten,<br />

Kundenerwartungen wurden befriedigt.<br />

Alice LaPlante (Computerworld March 20, 1995, Seite 81 ff.) beschreibt die sieben<br />

Grundregeln für erfolgreiches Projektmanagement, die auch für SM-Projekte<br />

gelten.<br />

1. Solange die Kunden oder Benutzer an der Definition des<br />

Anforderungskatalogs beteiligt sind, ist gewährleistet, daß ein Design<br />

entsteht, welches die Auftraggeber abnehmen und einsetzen werden.<br />

2. Die Zielsetzung eines Projektes muß klar definiert sein.<br />

3. Jede Abweichung von der ursprünglichen Zielsetzung ist ein Zeichen dafür,<br />

daß das Projekt aus der Kontrolle gerät.<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 15


16 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

4. Die Hauptaufgabe eines Review Board ist es, neue Anforderungen außerhalb<br />

der Zielsetzung des ursprünglichen Projektes zu managen.<br />

5. Regelmäßige Information an das Senior Management stellt sicher, daß es<br />

das Projekt versteht und unterstützt.<br />

6. Zeit- und Kostenplan müssen fortgeschrieben werden. Es besteht jedoch<br />

keine Notwendigkeit, das Management zu früh bei potentiellen<br />

Abweichungen zu warnen.<br />

7. Je umfangreicher ein Projekt ist, desto mehr Probleme werden auftreten.<br />

Fazit: Das beste Systems Management Design kann nicht umgesetzt werden,<br />

wenn nicht ein geeignetes und zielgerichtetes Projektmanagement<br />

vorhanden ist. Dazu gehört ein Auftraggeber im entsprechenden<br />

Management Level des Unternehmens sowie ein Review Board, welches<br />

regelmäßig die Fortschritte des Projektes kontrolliert.<br />

Neben dem geeigneten Projektmanagement sollte in der Implementierungsphase<br />

eine Architekturbegleitung von dem für das Design verantwortlichen Fachmann<br />

gegeben sein. Nur damit ist die Durchgängigkeit vom Design bis zur<br />

Implementierung gewährleistet.<br />

Die <strong>IBM</strong> hat daher eine „Servicekette″ definiert, um sicherzustellen, daß alle<br />

Phasen eines Projektes ihren Stellenwert im Gesamtzusammenspiel finden.<br />

Abbildung 6. SM-Projektstufen und <strong>IBM</strong> „Servicekette″<br />

Diese „Servicekette″ zeigt sehr deutlich, daß das Design erst seinen Wert durch<br />

die Implementierung und schließlich durch die Nutzung und den Betrieb erhält.


1.7 Der Design-Prozeß: Wie geht man vor?<br />

In diesem Abschnitt soll kurz darauf eingegangen werden, wie der<br />

Design-Prozeß strukturiert ist und wie sich daraus der Aufbau der nachfolgenden<br />

Kapitel ergibt.<br />

Dieses Dokument besteht aus zwei Teilen:<br />

Teil 1<br />

Der erste Teil wendet sich an den Leser, der einen Überblick gewinnen will, z.B.<br />

Führungskräfte in der IT-Organisation des Unternehmens, aber auch Architekten,<br />

Designer und Berater.<br />

Neben dieser Einführung enthält der Teil 1 die Beschreibung der<br />

Design-Methode in Kapitel 3, „Was Führungskräfte über Systems Management<br />

Design wissen sollten!“, Referenzbeispiele in Kapitel 2, „Design Beispiele“,<br />

sowie Hinweise über die Rolle der Führungskräfte und ihre Einflußmöglichkeiten<br />

auf den Design-Prozeß in Kapitel 4, „Wie können Führungskräfte das Systems<br />

Management Design beeinflussen?“ und einen Ausblick über in der Zukunft sich<br />

abzeichnende Veränderungen in Kapitel 7, „Ausblick“.<br />

Einige Bemerkungen noch zu diesem Kapitel: der Nutzen von Systems<br />

Management Design ergibt sich erst durch die Umsetzung des Designs in der<br />

Praxis. Daher sind in diesem Buch drei konkrete Beispiele beschrieben. In<br />

diesen und vielen anderen hat sich SMFD als Methode bewährt.<br />

Informationstechnologien aber auch das geschäftliche Umfeld sind ständigen<br />

Änderungen unterworfen. Systems Management Design muß daher so ausgelegt<br />

sein, daß es flexibel auf diese Veränderungen reagieren kann. Dazu ist Näheres<br />

in Kapitel 7, „Ausblick“ nachzulesen.<br />

Teil 2<br />

Dieser Teil geht an einigen Stellen mehr in die Tiefe und wendet sich daher<br />

mehr an Experten, wie Designer, Architekten und Berater.<br />

Kapitel 5, „SM-Umgebung“ gibt eine Beschreibung über die „Managed<br />

Elements″ (HW-Komponenten, SW, usw.) und zeigt, wie diese in Gruppen mit<br />

ähnlichen Ausprägungen als Input für das Design zusammengefaßt werden<br />

können.<br />

Kapitel 6, „Systems Management-Prozesse“ gibt einen Überblick über die<br />

SM-Prozesse („Business-, Change-, Configuration-, Operation-, Performance-,<br />

Problem-Management″). Die Fragestellung ist, welche Prozesse müssen in der<br />

konkreten Situation verbessert werden, um die Anwendungen, aber auch<br />

notwendige Systemveränderungen optimal zu unterstützen.<br />

Kapitel 1. Strategische Ausrichtung von Systems Management 17


Abschließende Anmerkungen<br />

18 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Diese Einführung (Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems<br />

Management“) soll abgeschlossen werden mit der Frage:Welche Verantwortung<br />

hat das IT-Management in diesem Design-Prozeß?<br />

Das IT-Management ist der Sponsor für das Design-Projekt. Es definiert die Ziele<br />

und ist Teil eines Review Boards, welches regelmäßig den Projektfortschritt<br />

verfolgt und bei Abweichungen von den Zielen Entscheidungen trifft. Das<br />

Management ist außerdem verantwortlich für die Zuordnung von Experten und<br />

Ressourcen für das SMFD-Projekt. Wegen der Neutralität, der Erfahrung im<br />

Einsatz der Methode und dem Vorteil, weniger „betriebsblind″ zu sein, sollten<br />

externe Berater bei einem solchen Projekt hinzugezogen werden.


Kapitel 2. Design Beispiele<br />

2.1 Design Beispiel 1<br />

Das erste Beispiel beschreibt das Systems Management Design (SMD) für die<br />

Informationsverarbeitung der Stadtverwaltungen im Land Berlin. Diese Aufgabe<br />

wurde im Herbst 1993 von dem Landesamt für Informationstechnik (LIT) der Stadt<br />

Berlin an die <strong>IBM</strong> vergeben.<br />

Ziel der Berliner Stadtverwaltung ist es, durch verstärkten Einsatz von<br />

Informationstechnologie (IT) die Verwaltungsaufgaben effektiver und bürgernäher<br />

zu gestalten. Rahmenbedingungen dabei sind die Abkehr von proprietären<br />

Lösungen und die Orientierung an offenen Systemen, d.h. Einsatz von<br />

dezentralisierten, UNIX-basierenden Rechnersystemen. Allerdings sind in den<br />

einzelnen Stadtverwaltungen und Behörden qualitativ und quantitativ die<br />

Voraussetzungen für die Betreuung der UNIX-Systeme in der Regel nicht<br />

gegeben. Daraus resultiert die Überlegung, daß es wirtschaftlicher sein kann,<br />

eine zentrale Systembetreuung aufzubauen, die über ein Berliner<br />

Verwaltungsnetz (MAN = Metropolitan Area Network = flächendeckendes<br />

Glasfasernetz im Land Berlin) auf die dezentralen Systeme zugreifen und diese<br />

so verwalten kann.<br />

Im Rahmen des Systems Management Framework Designs (SMFD) entstand<br />

dabei die Definition der Aufgaben des Systems Management (SM), die zentral<br />

von einem Service- und Administrationszentrum (SAZ) bereitzustellen sind.<br />

Diese Zentrale stellt damit die allgemeine Infrastruktur zum Betrieb der<br />

verteilten Systeme in den Außenlokationen zur Verfügung. Dabei werden die<br />

dezentral - an verschiedenen Berliner Behördenstandorten - installierten<br />

Rechnersysteme und -netze durch zentrale Administrations-, <strong>Support</strong>- und<br />

Management-Funktionen unterstützt. Da in einer solchen Umgebung nicht alle<br />

Dienste zentral angeboten werden können, wird ein gemischtes<br />

zentrales/dezentrales Modell angestrebt.<br />

Zentral führt eine Zusammenfassung von gleichartigen Funktionen zu<br />

Einsparungs- und Synergie-Effekten, z.B. durch bessere Automatisierbarkeit<br />

aufgrund höheren Arbeitsvolumens. Anderseits können dezentral kleinere,<br />

überschaubare Einheiten eine wesentlich höhere Flexibilität bieten.<br />

Daraus ergibt sich die Aufgabe, das Systems Management Design für ein<br />

heterogenes Client/Server-Umfeld zu gestalten. Wichtiges Kriterium dabei ist, die<br />

sofortige Umsetzung im Auge zu behalten.<br />

2.1.1 Einführung in die Kundensituation<br />

Die Regierung (der Senat) des Landes Berlin steht durch die Wiedervereinigung<br />

und durch die Zielsetzung, bis zum Jahr 2000 wieder deutscher Regierungssitz<br />

zu werden, vor großen Herausforderungen in sehr vielen öffentlichen Bereichen.<br />

Das gilt ganz besonders für die Verwaltung und die Informationsverarbeitung.<br />

Dabei hat das Land Berlin die Vision einer modernen Stadtverwaltung, die<br />

aufgrund einer herausragenden Infrastruktur neue Industrien, Kulturzentren und<br />

unterschiedlichste Institutionen anzieht. Ein Baustein dieser Infrastruktur ist z.B.<br />

das Metropolitan Area Network (MAN).<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 19


Die Informationsverarbeitung ist wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Ausrichtung<br />

des Landes Berlin auf die Zukunft. Die Verwaltung soll bürgernah und effektiv<br />

gestaltet werden, die Informationsverarbeitung muß daran wesentlichen Anteil<br />

haben.<br />

Bereits im einleitenden Abschnitt wurde auf die Herausforderungen der<br />

Informationsverarbeitung im Land Berlin eingegangen. In Berlin ist die<br />

Einführung einer Reihe von großen Fachverfahren geplant. Beispielhaft seien<br />

genannt das „Automatisierte Haushaltswesen (AHW)″, die „Integrierte<br />

Personalverwaltung (IPV)″, das „Fachübergreifende Informationssystem (FIS)″<br />

bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie das<br />

„Berliner Automatisierte Sozialhilfeverfahren (BASIS)″.<br />

Die entstehenden Systeme müssen sich in eine allgemeine Infrastruktur<br />

einordnen und auf einer zukunftssicheren Technologie beruhen.<br />

Das Land Berlin gab im Februar 1993 an die „Frauenhofer Einrichtung für<br />

Software- und Systemtechnik″ (FHG) eine Studie in Auftrag. Die Aufgabe der<br />

Studie war die Analyse der Anforderungen an ein zukünftiges Konzept für die<br />

Informationsverarbeitung im Land Berlin (MINZE-Studie).<br />

Auf Basis dieser Studie erfolgte eine Ausschreibung für Design und Realisierung<br />

dieses Konzepts. <strong>IBM</strong> gewann die Ausschreibung. Phase 1 des Gesamtprojektes<br />

SA2/LA2 war das Design der IT-Infrastruktur, welches von der <strong>IBM</strong><br />

Unternehmensberatung GmbH gemeinsam mit dem <strong>IBM</strong> Open System Center<br />

Nord durchgeführt wurde.<br />

Die Infrastruktur sollte für mehr als 100 Verwaltungslokationen mit heute ca.<br />

10.000 Datenstationen ausgelegt werden, die jedoch im Jahr 2000 auf über 50.000<br />

Datenstationen anwachsen. Die Systemplattformen sind unterschiedliche<br />

UNIX-Systeme. Dabei wurde folgender Zeitrahmen vorgegeben:<br />

Mai 1994 Start des Projektes<br />

November 1994 Start der Produktion in Pilotlokationen<br />

1995/96 Aufnahme der Produktion in allen Lokationen<br />

2.1.2 SM-Umgebung und ihre Anforderungen<br />

20 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

In der Einleitung wurde bereits hervorgehoben, daß sich das LIT Berlin aufgrund<br />

eines Senatsbeschlusses für offene, UNIX-basierende Systeme entschieden<br />

hatte.


Abbildung 7. LIT - SM-Struktur<br />

Als günstigste Lösung ergibt sich eine Verteilung der<br />

Systemverwaltungs-Aufgaben zwischen einer Zentrale (SAZ) mit drei<br />

hochverfügbaren RS/6000-Systemen unter AIX, die globale Aufgaben abdecken<br />

und standortspezifischen Administrationen (LAZ = Lokales<br />

Administrationszentrum), die im wesentlichen das Massengeschäft und den First<br />

Level <strong>Support</strong> durchführen. Lokal ist jeweils ein System RS/6000 unter AIX als<br />

SM-Server im Einsatz. Endgeräte sind:<br />

• ASCII-Datenstationen (V.24-Anschluß)<br />

• Datenstationen unter UNIX (HP/UX 9.0, SINIX 5.4, IRIX 4.0, SOLARIS 2.3,<br />

OSF/1)<br />

• PCs unter MS-DOS, Windows 3.1, OS/2<br />

• Drucker/Plotter<br />

2.1.3 Auswahl der SM-Prozesse<br />

Auf der Netzseite sind ISDN, LAN, MAN im Einsatz mit Repeatern, Bridges,<br />

Routern, Kopplern und Transceivern.<br />

In diesem Netz müssen die Service-Rechner, Endgeräte und das Netz selbst<br />

gesteuert und verwaltet werden. Die dazu ausgewählten SM-Prozesse werden<br />

im nachfolgenden Abschnitt beschrieben.<br />

Die SM-Anforderungen für das LIT wurden durch Analyse der drei wichtigsten<br />

geschäftlichen Anwendungen, sowie durch Befragung der Repräsentanten der<br />

Benutzergruppe zu den Prioritäten der erforderlichen Funktionen bestimmt. Die<br />

Ergebnisse dieser Arbeitsschritte werden in Abb. 8 auf Seite 22 dargestellt.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 21


Abbildung 8. LIT - Ergebnisse der Umfrage zu Prozeßprioritäten<br />

Die aufgeführten Management-Aufgaben stimmen nicht exakt mit den durch ISO<br />

oder <strong>IBM</strong> SystemView definierten SM-Disziplinen überein. Die gewählten Termini<br />

wurden benutzt, da sie für die Benutzergruppe anschaulicher und verständlicher<br />

waren.<br />

Aufgrund der begrenzten vorhandenen Ressourcen war es nicht möglich, bereits<br />

während des ersten Schrittes des Projektes alle Aufgaben zu implementieren.<br />

Auf der Grundlage der Prioritätenliste definierte das Projekt-Team die fünf<br />

SM-Prozesse, mit denen begonnen werden sollte:<br />

• Sicherheitsverwaltung, Benutzererkennung und Zugriffssteuerung<br />

Die meisten Daten zu Anwendungsprozessen sind personenbezogen. Das<br />

deutsche Recht stellt hohe Anforderungen an die Sicherheitskontrolle für<br />

Systeme, in denen derartige Daten verarbeitet werden.<br />

• Configuration Management<br />

22 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Bestandteile eines zentralisierten Configuration Managements sind der<br />

Aufbau eines Konfigurationsdatenbestandes in der Zentrale und die<br />

kontrollierte Verteilung dieser Konfigurationsdaten. Die extrem verteilte<br />

Umgebung erfordert automatisierte Lösungen für das Configuration<br />

Management unter besonderer Berücksichtigung der Verteilung von<br />

Änderungen.


• Verteilung von Software und Daten<br />

Es wurde eine transparente Verteilung von Daten, Anwendungen und<br />

Systemsoftware von der Zentrale auf Server und Arbeitsplatzrechner<br />

gefordert. Die meisten Anwendungen können der Gruppe der selbst<br />

erstellten Anwendungen zugeordnet werden. Der Bildung von<br />

Anwendungspaketen kam daher entscheidende Bedeutung zu.<br />

• Ressourcenverwaltung<br />

Die sehr verteilte und heterogene Umgebung erfordert zentralisierte<br />

Verwaltungsressourcen, um die Verfügbarkeit der vielfältigen Netz- und<br />

Systemelemente zu gewährleisten.<br />

• Problem Management<br />

2.1.4 Duchführung des Designs<br />

Der Mangel an SM-Kenntnissen vor Ort macht die Einrichtung einer<br />

effektiven Fehlerbehandlung unverzichtbar. Die wichtigsten in diesem<br />

Zusammenhang zu nennenden Anforderungen sind die automatische<br />

Entdeckung nicht korrekt arbeitender Funktionen und die Fehlerbehebung.<br />

Die anderen sechs Disziplinen wurden dem zweiten Arbeitsschritt zugeordnet,<br />

der ebenfalls bereits abgeschlossen ist. Diese Disziplinen sind:<br />

• Allgemeine Verwaltungsfunktionen<br />

• Verfügbarkeits-Management<br />

• Kapazitäts-Management<br />

• Bestands-Management<br />

• Erstellung von Sicherungskopien<br />

• Wiederherstellung von Daten<br />

Die Gesamtleitung des Projektes lag in den Händen einer Management-Gruppe,<br />

die eingerichtet wurde, um Client/Server-Anwendungen und ähnliche Projekte zu<br />

steuern. Diese Gruppe ist in Abständen von etwa drei Monaten<br />

zusammengetroffen, und hatte Entscheidungen zu wichtigen Themen und<br />

finanziellen Aspekten der Projekte, wie z.B. dem Infrastruktur-Design zu treffen.<br />

Das Projekt „SA2/LA2″ folgte den Arbeitsschritten der SMFD-Designmethode, mit<br />

der Ausnahme, daß Phase 2 und Phase 3 gemeinsam durchgeführt wurden. Der<br />

Kunde, FHG und <strong>IBM</strong> stellten für alle Phasen des Projektes das erforderliche<br />

Personal zur Verfügung.<br />

Die Projektschritte:<br />

• Prinzipien<br />

Die Prinzipien für das Projekt wurden auf der Grundlage der MINZE-Studie<br />

festgelegt. Die essentiellen Anweisungen dieser Studie wurden durch vom<br />

LIT ausgearbeitete Anweisungen ergänzt.<br />

• Funktionen und „Managed Elements″<br />

Die Definition der Details der Prozesse wurde durch Arbeitsgruppen<br />

vorgenommen. Dabei wurde für jede SM-Disziplin eine eigene Arbeitsgruppe<br />

eingerichtet.<br />

• Prozeß-Modell<br />

Die Ergebnisse der ersten beiden Arbeitsschritte führten zur Definition der<br />

Prozeß-Modelle. Für jede Management-Disziplin wurden die<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 23


2.1.5 Designergebnisse<br />

Management-Domänen bestimmt. Das nachstehende Muster veranschaulicht<br />

die Definition von Management-Domänen für die Fehlerverwaltung:<br />

PM1 Verarbeitung hardwarebezogener Fehler<br />

PM2 Verarbeitung softwarebezogener Fehler<br />

Management-Domänen für den Softwarevertrieb sind:<br />

DM1 Definition und Erstellung von Software und Datenpaketen<br />

DM2 Verteilung, überwachte Installation und, falls erforderlich,<br />

Zurückziehung von Paketen<br />

Die im Rahmen der einzelnen Management-Domänen auszuführenden<br />

Prozeßschritte wurden bis ins kleinste Detail definiert. Zudem wurden die<br />

Schnittstellen zwischen den verschiedenen Management-Disziplinen<br />

bestimmt.<br />

• Infrastruktur<br />

Der letzte Arbeitsschritt des Design-Projektes bestand in der Definition der<br />

SM-Infrastruktur und der Bereitstellung aller Ergebnisse des<br />

Design-Prozesses.<br />

Das LIT-Projekt war erfolgreich, weil:<br />

• Das Management von Anfang bis Ende am Design-Prozeß beteiligt war<br />

• Eine gute Mischung persönlicher Fertigkeiten und Wissen dem Projekt zur<br />

Verfügung stand (LIT, ISST, und <strong>IBM</strong>)<br />

• Die nötige Kontinuität während Design und Implementierung der erarbeiteten<br />

Infrastruktur durch die MINZE-Studie gewährleistet wurde.<br />

Zu den im Rahmen dieses Design-Projektes zu erbringenden Leistungen zählten<br />

eine zusammenfassende Darstellung der Management-Aufgaben und eine<br />

detaillierte Dokumentation zur Infrastruktur. Unmittelbar nach Abschluß des<br />

Design-Prozesses wurde beim LIT eine Pilotinstallation durchgeführt, um die<br />

Designergebnisse zu bestätigen und während der Implementierungsphase als<br />

Probebühne zu dienen. Die im Rahmen des Projektes zu erbringenden<br />

Leistungen umfaßten:<br />

• Definition von Dienstleistungen<br />

• Prozeß-Modelle<br />

• Aufgaben-Beschreibung<br />

24 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

2.1.5.1 Definition von Dienstleistungen<br />

Die Definition der zu erbringenden Dienstleistungen basiert auf den<br />

Management-Anforderungen, die bereits unter 2.1.3, „Auswahl der SM-Prozesse“<br />

erörtert wurden. Die Spezifikationen zu Dienstleistungen auf dem Gebiet der<br />

Sicherheitsverwaltung werden hier als Beispiel für die Definition von<br />

Dienstleistungen herangezogen.<br />

Das Service- und Administrationszentrum (SAZ) ist für Prozesse der<br />

Sicherheitsverwaltung und entsprechende Hilfsprogramme verantwortlich.<br />

Dadurch ist gewährleistet, daß bei der Entwicklung neuer Anwendungen ein<br />

hoher Sicherheitsstandard (Sicherheitsstufe B2 gemäß Orange Book/DoD)<br />

garantiert ist und die Daten in der Fertigungsumgebung geschützt werden<br />

können.


Die Sicherheitsverwaltung basiert auf OSF/DCE-Strukturen und -Komponenten<br />

(Open Software Foundation/Distributed Computing Environment) in Verbindung<br />

mit der DCE-Struktur. Es werden folgende Funktionen bereitgestellt:<br />

• Identifikationsüberprüfung<br />

Bevor Benutzer im System oder im Netz Zugriff auf Ressourcen erhalten,<br />

muß ihre Identität bestätigt werden.<br />

• Berechtigung<br />

Zugriffsberechtigungen von Benutzern und Anwendungen müssen definiert<br />

und bestätigt werden.<br />

• Protokollierung<br />

Jeder Zugriff auf Systeme, Netze und Daten muß protokolliert werden<br />

• Datenverschlüsselung<br />

Während einer Übertragung von Daten ist ein Schlüssel zu benutzen, der nur<br />

für eine einzige Übertragung Gültigkeit hat.<br />

• Kennwörter dürfen in keinem Fall durch das Netz übertragen werden.<br />

2.1.5.2 Prozeß-Modelle<br />

Am Anfang des Design-Projektes wurden detaillierte Prozeßdefinitionen<br />

erarbeitet, die während des gesamten Design-Prozesses genutzt wurden, um die<br />

benötigten Funktionen, Fertigkeiten und Hilfsprogramme zu bestimmen.<br />

Abbildung Abb. 9 zeigt das Prozeß-Modell für Softwareverteilung in einer der<br />

Management-Domänen.<br />

Abbildung 9. LIT - Prozeßdefinition der Änderungsverwaltung<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 25


26 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Für die einzelnen Prozeßschritte wurden die entsprechenden Aufgaben und<br />

Verantwortungsbereiche bestimmt. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf<br />

den Schrittzeitplan für diesen Prozeß.<br />

Um einen Zeitplan für den Vertrieb eines Pakets aufstellen zu können, muß der<br />

Anfordernde die Namen der Zielsysteme und den Zeitpunkt für Installation und<br />

Aktivierung des Pakets angeben.<br />

Im SAZ überprüft der Administrator den Inhalt der Pakete und wählt das Medium<br />

für deren Verteilung (Netz, Band oder CD) unter Berücksichtigung der<br />

Zielsysteme, der Netzverbindungen und der jeweiligen Datenmenge.<br />

Abschließend wird die Bestellung an das Verteilungsprogramm übergeben.


2.1.5.3 Aufgaben-Beschreibungen<br />

Abbildung 10. LIT - Aufgaben-Beschreibungen in Management-Domänen für die Änderungsverwaltung<br />

Durch die MINZE-Studie wurden den lokalen Verwaltungsgruppen bereits ihre<br />

jeweiligen Rollen zugewiesen. Diese Rollendefinitionen wurden während des<br />

Design-Prozesses erweitert und abschließend bearbeitet. Ergebnis dieser<br />

Bemühungen sind Aufgaben-Beschreibungen für die Administratoren der<br />

einzelnen Management-Domänen. Die Aufgaben-Beschreibung für eine Person,<br />

die in der Benutzerunterstützung für lokale Anwendungen tätig ist, wird in<br />

Abb. 10 beispielhaft dargestellt. Auf der Grundlage dieser Aufgaben-<br />

Beschreibung können die von der entsprechenden Person zu erfüllenden<br />

Anforderungen leicht bestimmt werden.<br />

2.1.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft<br />

Das LIT nutzt die neue Infrastruktur seit Jahresende 1994 in Form einer ersten<br />

Client/Server-Anwendung. Die Migration der Anwendungen ist hierbei ein<br />

ständig fortschreitender Prozeß. Durch das Importieren von Anwendungen in die<br />

neue Umgebung werden sie Bestandteil der neuen Infrastruktur. Im Sommer<br />

1995 fand diese Migration an 15 Lokationen mit etwa 2.000 Netzknoten statt.<br />

Auf der Grundlage der Erfahrungen mit der Pilotumgebung und der<br />

gegenwärtigen Produktionsumgebung werden unter Verwendung der<br />

entwickelten und implementierten Infrastruktur mehr Anwendungen und Netze<br />

integriert, als ursprünglich beabsichtigt war. Der zuvor erwartete Umfang des<br />

Netzes und des verwalteten Systems wird daher überschritten werden.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 27


2.2 Design Beispiel 2<br />

Für die Implementierung der Infrastruktur wurde eine Zeitspanne von vier Jahren<br />

veranschlagt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind anderthalb Jahre vergangen und es<br />

wird erwartet, daß der Zeitplan eingehalten werden kann. Nur die Integration<br />

zusätzlicher Anwendungen und Netze könnte noch zu einer Überschreitung der<br />

ursprünglich geschätzten Implementierungsdauer führen.<br />

Die hierbei entstandene beispielhafte Struktur ist für die Stadt Berlin zu einem<br />

äußerst wertvollen Betriebsvermögen geworden. Die jetzt etablierte<br />

Verwaltungsinfrastruktur versetzt die Stadt in die Lage, diese Infrastruktur Dritten<br />

außerhalb der örtlichen Verwaltung im Rahmen eines kostengünstigen Service<br />

anzubieten.<br />

Das vorliegende Beispiel beschreibt das Projekt eines amerikanischen<br />

Unternehmens im Bereich der Telekommunikation. Aus Gründen der<br />

Vertraulichkeit möchte der Kunde nicht namentlich genannt werden. Inhalt des<br />

Projekts ist die Umgestaltung der IT-Benutzerunterstützung von einer streng<br />

zentralisierten Verarbeitungsumgebung (sechs größere S/390-Rechenzentren) zu<br />

einer erweiterten Umgebung, zu der 5.000 UNIX-Server und 40.000 PCs an mehr<br />

als 1.000 Standorten gehören werden. Die ursprüngliche<br />

Client/Server-Anwendungsumgebung bestand aus 3.000 PCs an 300 lokalen<br />

Standorten von denen aus auf Daten und Anwendungen auf 100 UNIX-Servern an<br />

50 lokalen Standorten zugegriffen werden konnte.<br />

Die Aufgabe von <strong>IBM</strong> bestand darin, eine Organisation für die<br />

IT-Benutzerunterstützung zu entwerfen, die eine verteilte Umgebung so effektiv<br />

und effizient unterstützen kann, wie es der Endbenutzer bisher von der<br />

zentralisierten Großrechnerumgebung gewohnt war.<br />

Als Ergebnis erhielt der Kunde ein detailliertes Design der Prozesse zur<br />

Benutzerunterstützung, der entsprechenden Hilfsprogramme, sowie zum<br />

Personal, das benötigt wird, um die verteilte Datenverarbeitungsumgebung von<br />

einer zentralen Stelle aus zu betreiben. Zusammen mit einem Einführungsplan<br />

für die ursprüngliche Client/Server-Anwendung, mußte das Design auch so<br />

gestaltet werden, daß neun zusätzliche, verteilte Datenverarbeitungsprojekte<br />

integriert werden konnten, deren Implementierung für die Jahre 1995 und 1996<br />

geplant ist.<br />

2.2.1 Einführung in die Kundensituation<br />

28 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Die US-Telekommunikationsindustrie bewegt sich mit großer Geschwindigkeit auf<br />

eine zweite Deregulierungswelle zu. Die erste Deregulierungswelle in den frühen<br />

achtziger Jahren öffnete die Märkte für Ferngespräche sowie überregionale und<br />

internationale Telekommunikation dem Wettbewerb und verteilte die lokalen<br />

Telekommunikationsdienstleistungen auf sieben regionale<br />

Betreibergesellschaften. Im Zuge des technologischen Fortschritts (drahtlose<br />

Kommunikation, Satellitenverbindungen, Kabelfernsehen, etc.) bietet sich jetzt<br />

die Chance, lokale Telekommunikationsdienstleistungen dem freien Wettbewerb<br />

zu öffnen. Um sich auf neue Wettbewerber und neue Chancen vorzubereiten,<br />

sehen die regionalen Betreibergesellschaften einer dramatischen Umgestaltung<br />

ihrer Unternehmensstrukturen entgegen.<br />

Während der letzten 3 Jahre hat der Kunde fast 1 Milliarde US-Dollar investiert,<br />

um die Informationstechnologie darauf auszurichten, die neu definierten


Strategien der einzelnen Abteilungen des Unternehmens unterstützen zu<br />

können. Nach 2 Jahren der betrieblichen Umgestaltung, der Neuausrichtung der<br />

IT-Strategie und der IT-Anwendungsentwicklung, plant der Kunde, 10 neue<br />

verteilte Anwendungen in den Produktionsablauf einzubinden, die für den<br />

geschäftlichen Erfolg von entscheidender Bedeutung sind. Insgesamt werden die<br />

10 Projekte zu verteilten Anwendungen die Firma des Kunden von der heutigen<br />

S/390-Basis zu einer dreigeteilten Client/Server-Architektur führen, die sich auf<br />

200 entfernte Standorte verteilt. Das vorhandene Personal zur<br />

IT-Benutzerunterstützung trägt jetzt die Verantwortung dafür, die Unterstützung<br />

der neuen Umgebung auf dem hohen Niveau zu halten, das in der bisherigen<br />

Umgebung gegeben war. Wichtigstes Ergebnis einer internen Überprüfung der<br />

Fähigkeit des Kunden zur Benutzerunterstützung war die Feststellung des<br />

Bedarfs für eine Neubewertung, Neugestaltung und Umstrukturierung von<br />

Fertigkeiten, Prozessen und Hilfsprogrammen für die verteilte<br />

Datenverarbeitungsumgebung.<br />

Die ursprüngliche Anordnung, für deren Betreuung <strong>IBM</strong> Consulting engagiert<br />

wurde, bestand aus 3.000 PC-Workstations, die auf 300 Standorte verteilt waren,<br />

mit WAN-Anschluß für einen von 50 Regionalstandorten. Ein typischer<br />

Regionalstandort wird über 6 UNIX-Server verfügen, von denen 4<br />

X-Stationsleistungen für die PC-Workstations bieten werden und die<br />

verbleibenden 2 als Anwendungs- und Datenbank-Server dienen werden.<br />

Gemäß der bisherigen Planung werden diesem Erstprojekt neun weitere Projekte<br />

vergleichbaren Umfangs folgen. Zum Jahresende 1996 wird der Kunde zusätzlich<br />

zu den bereits existierenden 6 S/390-Großrechnerstandorten über mehr als<br />

40.000 PC-Workstations, 2.000 Novell-LAN-Server und 5.000 UNIX-Server<br />

verfügen.<br />

2.2.2 Die zu verwaltende Umgebung und ihre Eigenschaften<br />

Unter Einsatz der vorstehend beschriebenen Technologie, bestand die zu<br />

„ managende″ Umgebung des Kunden aus Endbenutzern, die PCs auf<br />

Windows-Basis nutzten, wobei eine X-Stationsemulation zum Einsatz kam, um<br />

auf diverse graphische UNIX-Anwendungen an einem entfernten Standort<br />

zugreifen zu können. Die für die Anwendungen benötigten Daten sind auf<br />

UNIX-Datenbank-Servern gespeichert, die sich am gleichen Standort wie die<br />

UNIX-Anwendungen befinden.<br />

Die zu „managende″ Umgebung dieses Kunden weist einige Besonderheiten auf.<br />

• Das WAN wird von einer separaten Unternehmensabteilung des Kunden<br />

verwaltet und wurde im Rahmen unserer Studie als „Black Box″ betrachtet.<br />

Dadurch kann das WAN als Service definiert und verwaltet werden, der von<br />

einem firmenfremden Lieferanten bereitgestellt wird.<br />

• Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die verteilte Umgebung nicht an ein<br />

zentrales System angeschlossen, wie es in Zukunft der Fall sein wird. Bei<br />

Einrichtung des zentralen Systems wird der Kunde die Grenzen der zu<br />

verwaltenden Umgebung erweitern müssen, um dieses zentrale System in<br />

den Produktionsablauf zu integrieren. Das zentrale System erfordert eine<br />

Überprüfung der Verfahren zur Datensicherung und Datenwiederherstellung,<br />

sowie des „End-to-End″ Performance Managements.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 29


2.2.3 Auswahl der SM-Prozesse<br />

Da es das vordringlichste Ziel des Kunden ist, die Benutzerunterstützung für die<br />

verteilte Umgebung von einem zentralen System aus zu leisten, haben der<br />

Kunde und <strong>IBM</strong> Consulting die Prozesse ermittelt, denen entscheidende<br />

Bedeutung für die Erreichung dieses Ziels zukommt. Diesen Prozessen wurde<br />

höchste Priorität verliehen:<br />

• Management von Kundenanfragen<br />

• Problem Management<br />

• Change Management<br />

2.2.4 Durchführung des Designs<br />

30 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

• Operations Management (Datensicherung / -wiederherstellung,<br />

Softwareverteilung)<br />

• Performance- und Kapazitätsmanagement<br />

• Management der Datensicherheit<br />

Es wurde ein detaillierter Projektplan entworfen, um die vier Phasen der<br />

SMFD-Methode zu ergänzen. Es wurden SMFD-Aufgaben aufgelistet, jeder<br />

Aufgabe eine geschätzte Anzahl an Arbeitstagen zugeordnet, und einzelne<br />

Teammitglieder gemäß ihrer individuellen Fertigkeiten und ihrer Verfügbarkeit<br />

mit der Ausführung spezifischer Aufgaben betraut.<br />

In dem Projekt war es von größter Bedeutung, Fortschritte zu überwachen und<br />

Problembereiche frühzeitig zu erkennen. Der Projektplan wurde im<br />

Hauptarbeitsraum des Teams ausgehängt und es wurde den einzelnen<br />

Teammitgliedern ein separater Bericht mit ihren jeweiligen<br />

Verantwortungsbereichen übergeben. Mit der SMFD-Methode, die so strukturiert<br />

ist, daß sie die parallele Durchführung voneinander unabhängiger<br />

Arbeitsvorgänge ermöglicht, wurden wichtige Eckdaten festgesetzt, um zu<br />

bestimmen, zu welchem Zeitpunkt die unabhängigen Aufgaben<br />

zusammengeführt werden müssen. Dadurch wurde der Projektleiter in die Lage<br />

versetzt, den Fortschritt des Gesamtprojektes in regelmäßigen Zeitabständen<br />

(normalerweise alle 10 Kalendertage) anhand von Prüfpunkten zu überwachen.<br />

Die SMFD-Methode ermöglicht es, von einer großen Zahl von Experten für<br />

einzelne Themenbereiche Informationen einzuholen. Wir haben die Erfahrung<br />

gemacht, daß es ratsam ist, die Experten des Kunden 2-3 Wochen im voraus zu<br />

informieren, um ihnen die Zeit zu geben, sich auf unsere SMFD-Interviews<br />

vorzubereiten. Der Projektplan war das Werkzeug, das benutzt wurde, um die<br />

Ressourcen von <strong>IBM</strong> und denen des Kunden zu koordinieren, und somit die<br />

Sammlung der richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt zu gewährleisten.<br />

Der Erfolg des Projektes wurde durch fünf <strong>IBM</strong> „Berater″ mit unterschiedlichen<br />

Wissensschwerpunkten sichergestellt.<br />

Die Tatsache, daß das Team sich auf einen erfahrenen SMFD-Mentor stützen<br />

konnte, war von entscheidender Bedeutung.


Projekt Manager<br />

• Allgemeine Managementfähigkeiten und -erfahrungen beim Kunden<br />

• Fähigkeiten im Bereich Projektmanagement<br />

SMFD / Systems Management Mentor<br />

• SMFD-Erfahrung<br />

• Erfahrung im Design von SM-Prozessen<br />

• Erfahrung mit SM-Hilfsmitteln und -Technologie<br />

Prozeß- / Organisations-Consultant<br />

• Fachwissen auf dem Gebiet von Geschäftsprozeß-Modellen, Vorgängen und<br />

Bewertungsverfahren<br />

• Fachwissen auf den Gebieten Organisationsstruktur Größenordnungen<br />

• Fachwissen zu Rollen und Verantwortungsbereichen von Mitarbeitern im<br />

Rahmen des Systems Management<br />

Technischer / Hilfsmittel-Consultant<br />

• Erfahrung im Bereich der Auswahl von Hilfsmitteln und Hilfsprogrammen zur<br />

System- und Netzwerkverwaltung<br />

• Allgemeine Kenntnisse aus dem Bereich der Informationstechnologie<br />

Auf Wunsch unseres Kunden bestand unser SMFD-Designteam aus 3-5<br />

Vertretern der <strong>IBM</strong> Consulting Group und 2-3 Mitarbeitern des Kunden. Das<br />

gemischte Team trug dazu bei, daß der Kunde die zur Umsetzung der<br />

Ergebnisse und Empfehlungen der Studie erforderlichen Fähigkeiten mit offenen<br />

Armen aufnahm und akzeptierte. Vom Kunden gestellte Teammitglieder haben<br />

normalerweise Verbindungen und Kontakte innerhalb ihres Unternehmens, was<br />

besonders von Vorteil ist, wenn es gilt, die gefundene Lösung an den Mann zu<br />

bringen.<br />

Aus diesem Projekt ergaben sich folgende Erkenntnisse:<br />

• Rechtzeitige Abstimmung mit dem Sponsor. Erzielen einer frühzeitigen<br />

Einigung über Umfang und Format der zu erbringenden Leistungen; ein<br />

offenes Ohr haben für Beiträge und Ratschläge dazu, wie Informationen im<br />

Unternehmen des jeweiligen Kunden präsentiert werden sollten.<br />

• Man darf nicht aus den Augen verlieren, daß ein SMFD nur umgesetzt<br />

werden kann, wenn der Kunde das Design versteht und in der Lage ist,<br />

Ressourcen zu dessen Umsetzung bereitzustellen und die vorhandene Basis<br />

zu erhalten und weiter auszubauen.<br />

• Alle Aufgaben, die auf Arbeiten in einer frühen Phase des Projektes<br />

basieren, sollten frühzeitiger als bisher überarbeitet werden. Alle danach<br />

geleisteten Arbeiten müssen ebenfalls überprüft und überarbeitet werden. Je<br />

weiter fortgeschritten der SMFD-Prozeß ist, desto umfangreicher und<br />

kostspieliger sind die erforderlichen Nacharbeiten. Die Schlußfolgerung<br />

daraus ist, daß die Arbeiten abgeschlossen sein müssen, bevor die nächste<br />

SMFD-Aufgabe in Angriff genommen wird.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 31


2.2.5 Designergebnisse<br />

Die entscheidenden SMFD-Eckdaten, die, nachdem sie einmal festgelegt wurden,<br />

so wenig wie möglich verändert werden sollten, sind:<br />

• Die Prinzipien: So früh wie möglich sammeln, dokumentieren und<br />

zusammenfassen<br />

• Die Auswahl der selektierten Prozesse<br />

• Umfang und Definition der Systemumgebung<br />

Das Vorhandensein von Referenzbeispielen kann eine große Hilfe dabei sein,<br />

anschaulich zu machen, wie die Details einer SMFD-Studie dokumentiert und<br />

vermittelt werden können. Wir haben festgestellt, daß Referenzen für die<br />

einzelnen Phasen sehr gut dazu eingesetzt werden können, die Aufmerksamkeit<br />

des Teams auf die zu erreichenden Ziele zu konzentrieren. Wie schon bei<br />

anderen SMFD-Aufträgen, sind die Arbeitsergebnisse dieses Auftrags über die<br />

<strong>IBM</strong> Consulting Group abrufbar.<br />

2.2.6 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft<br />

Dadurch, daß Mitarbeiter des Kunden als Vollzeitmitglieder in das<br />

SMFD-Designteam integriert waren, verfügt der Kunde jetzt über eine Reihe von<br />

eigenen Mitarbeitern, die das SMFD-Design in seiner Gesamtheit verstehen,<br />

anwenden und umsetzen können. Bis heute sind zwei der Mitarbeiter des<br />

Kunden, die in dem SMFD-Designteam mitwirkten, befördert worden, um in<br />

Zukunft eine führende Rolle bei der strategischen Ausrichtung der<br />

Kundenorganisation auszufüllen. Außerdem hat der Kunde der <strong>IBM</strong> Consulting<br />

Group einen Anschlußauftrag für die Implementierung des Designs erteilt.<br />

Zukünftige Aktivitäten<br />

32 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Eine große Stärke der SMFD-Struktur liegt in der Möglichkeit, das ursprüngliche<br />

Design zu erweitern, um zusätzliche Prozeß- und Systemelemente zu<br />

integrieren. Damit ist dieses Projekt keine „Einmalaktion″, sondern kann an neue<br />

Gegebenheiten angepaßt werden.


2.3 Design Beispiel 3<br />

Die Oberfinanzdirektion Hannover ist zuständig für die Planung und den Betrieb<br />

des DV-Netzes der niedersächsischen Finanzverwaltung. Sie versorgt rund 9.000<br />

Mitarbeiter in 68 Finanzämtern mit Hardware, Software und Anwendungen zur<br />

Automation der steuerfachlichen und organisatorischen Verfahrensabläufe. Dazu<br />

betreibt die OFD seit mehr als einem Jahrzehnt ein Verteiltes DV-Netz (VDV I)<br />

auf der Basis von zentralen <strong>IBM</strong>-Hostrechnern und SNI 8860-Abteilungssystemen<br />

mit Bildschirmarbeitsplätzen in jedem Finanzamt.<br />

Abbildung 11. OFD Hannover - Vorhandene IT-Infrastruktur<br />

2.3.1 Einführung in die Kundensituation<br />

In den Jahren 1991-92 erkannte die OFD, daß die existierende DV-Infrastruktur<br />

den steigenden Anforderungen der Finanzverwaltung nicht mehr gerecht werden<br />

würde. Die Ausstattung jedes Arbeitsplatzes mit einem Bildschirm bzw. PC, die<br />

Integration von Textverarbeitung und anderen Büroanwendungen, die Nutzung<br />

komfortabler graphischer Benutzeroberflächen: all dies ließ sich mit der<br />

installierten Hardware nicht mehr bewerkstelligen, die einerseits ihre<br />

Leistungsgrenze erreicht hatte und andererseits - aufgrund ihrer proprietären<br />

Natur - für den Einsatz in einem PC-LAN-Verbund nur sehr begrenzt geeignet<br />

ist.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 33


Abbildung 12. OFD Hannover - Geplante Infrastruktur<br />

34 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Ein modernisiertes Konzept für verteilte Datenverarbeitung (VDV II) mußte her.<br />

Um die Voraussetzungen für eine integrierte Vorgangsbearbeitung für jeden<br />

Arbeitsplatz zu schaffen sowie langfristig eine Zusammenarbeit mit den<br />

Finanzverwaltungen anderer Bundesländer (wie sie mittlerweile im<br />

Bundesprojekt FISCUS1 skizziert worden war) zu ermöglichen, entschloß sich die<br />

OFD für eine Ablösung der dezentralen Systeme zugunsten einer offenen,<br />

standardbasierenden Client/Server-Infrastruktur. UNIX-Server, UNIX-Arbeitsplatz-<br />

Computer (APCs) und TCP/IP-basierende Netzwerkdienste sollten die Basis für<br />

eine flexible, erweiterbare (und vor allen Dingen herstellerunabhängige)<br />

zukünftige DV-Lösung bilden.<br />

In mehreren Phasen wurden die Netzwerkkomponenten, die Server und die<br />

APCs ausgeschrieben und an verschiedene Anbieter vergeben:<br />

• Siemens erhielt den Auftrag, ein Multiprotokollnetz (WAN/LAN) auf der Basis<br />

von CISCO-Routern und Synoptics-Hubs zu installieren<br />

• <strong>IBM</strong> erhielt den Zuschlag für 350 AIX-Server<br />

• SNI konnte sich mit seinem APC-Angebot durchsetzen und erhielt den<br />

Auftrag für 9.000 INTEL-PCs mit SUN-Solaris Betriebssystem.<br />

Die Firma Partner-Consult, die OFD auch schon in der Planungs- und<br />

Ausschreibungsphase unterstützt und beraten hatte, wurde gleichzeitig mit der<br />

Portierung der existierenden Anwendungen beauftragt.<br />

Schließlich wurden auch die Anforderungen an ein effektives Systems<br />

Management der zukünftigen Infrastruktur untersucht. In verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen wurden die Themen Netzwerkstruktur, Systemarchitektur und<br />

-komponenten, Bestandsführung und Problem Management, Sicherheit sowie<br />

Software-Verteilung bearbeitet.


Für das VDVII Projekt der OFD war ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Anfang an<br />

klar: die Akzeptanz der neuen Lösung würde maßgeblich davon abhängen,<br />

ob - bei zunächst unveränderter Arbeitsweise in den Anwendungen - die<br />

gleichen bzw. bessere Service-Qualitäten aus Sicht der Anwender erreicht<br />

werden könnten. Angesichts der weitestgehend unbekannten neuen<br />

Technologien, der erheblich größeren Komplexität der neuen Infrastruktur und<br />

der verläßlich arbeitenden VDVI-Lösung keine leichte Aufgabe!<br />

Hauptanforderungen an das Systems Management des geplanten VDVII-Systems<br />

mußten daher sein:<br />

• die Minimierung des dezentralen Betreuungsaufwandes durch zentrale<br />

Kontrolle, Steuerung und Administration aller Komponenten (Netz, System,<br />

Anwendungen)<br />

• eine weitestgehende Automatisierung aller Steuerungs- und<br />

Administrationsabläufe, um den manuellen Unterstützungsbedarf<br />

(insbesondere auch während der Installationsphase) möglichst gering zu<br />

halten.<br />

Systems Management umfaßt in diesem Zusammenhang alle Prozesse und<br />

unterstützenden Werkzeuge, die notwendig sind, um geeignete<br />

Qualitätsmerkmale (z.B. bezogen auf Verfügbarkeit, Sicherheit, Integrität,<br />

Aktualität, usw.) für alle DV-Dienste und Ressourcen zu gewährleisten.<br />

Neben den technischen Herausforderungen, die offene Client/Server-Systeme an<br />

das Systems Management stellen, sind auch neue organisatorische Konzepte<br />

gefordert, die Rollen und Zuständigkeiten von Endanwendern in den<br />

Fachabteilungen, und Spezialisten in den zentralen DV-Abteilungen neu<br />

definieren und festlegen. Isolierte Produktlösungen und spontane Abläufe<br />

(Benutzer helfen sich gegenseitig!) reichen da in der Regel nicht aus - Systems<br />

Management muß designed werden. Aber wie und nach welchen Kriterien?<br />

Im Rahmen der Präsentation eines Lösungsvorschlages für SW-Verteilung,<br />

Systemadministration und Datensicherungssoftware, erhielt die <strong>IBM</strong> im Mai 1994<br />

die Gelegenheit, ihre Methodik für das Design von unternehmensweiten<br />

SM-Lösungen vorzustellen. Anhand eines konkreten Projektbeispiels wurde<br />

gezeigt, wie in einem Top-Down Ansatz die konsequente Umsetzung von<br />

Benutzeranforderungen in eine implementierbare SM-Lösung erreicht werden<br />

kann.<br />

Die OFD entschloß sich daraufhin, in Zusammenarbeit mit der <strong>IBM</strong> ein Projekt<br />

VDVII Systems Management zu starten. Unter besonderer Berücksichtigung<br />

eines integrierten Ansatzes sollten zunächst folgende Aufgaben durchgeführt<br />

werden:<br />

• Untersuchung der Anforderungen und Prioritäten für ein unternehmensweites<br />

SM-Konzept<br />

• Analyse und Design der wichtigsten Managementprozesse sowie der<br />

Schnittstellen zwischen den Prozessen<br />

• Implementierung der wichtigsten Funktionen und Abläufe für eine<br />

Pilotumgebung<br />

Als Vorgehensmodell für die konzeptionelle Phase sollte dabei die <strong>IBM</strong><br />

SMFD-Methode zur Anwendung kommen.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 35


2.3.2 Durchführung des Designs<br />

Verantwortlich für die Organisation und Koordination waren je ein Projektleiter<br />

auf Seiten der OFD und der <strong>IBM</strong>. Unter ihrer Leitung wurde im Verlaufe des<br />

Projektes ein Team gebildet. Dieses bestand aus den schon aktiven<br />

Arbeitsgruppen bei der OFD, und wurde später durch vier Mitarbeiter der <strong>IBM</strong><br />

sowie vier Mitarbeiter von <strong>IBM</strong> Partner-Firmen verstärkt.<br />

Ein Steuerungsgremium, bestehend aus OFD-Referatsleitern und einem <strong>IBM</strong><br />

Manager, war zuständig für die Kontrolle und Abnahme der von den<br />

Arbeitsgruppen erarbeiteten (Teil-)Ergebnisse, die in regelmäßigen Abständen<br />

und jeweils nach Abschluß der Projektphasen einem breiten Kreis von<br />

OFD-Mitarbeitern aus den verschiedensten Organisationsbereichen präsentiert<br />

wurden.<br />

Im September 1994 machte sich ein Kernteam aus OFD- und <strong>IBM</strong>-Mitarbeitern an<br />

die Arbeit. In mehreren Workshops wurden zunächst Status und Zielsetzung des<br />

Gesamtprojektes, Rahmenbedingungen sowie globale SM-Prinzipien<br />

dokumentiert. Anschließend wurde das Zielsystem (d.h. die zu verwaltenden<br />

Komponenten) festgelegt und die Gesamtheit aller SM-Aufgaben in 12<br />

Prozeßgruppen zusammengefaßt, grob beschrieben (Abb. 13) und gemäß Ihrer<br />

Bedeutung für das VDVII-Projekt mit Prioritäten versehen. Wesentlichen Input für<br />

diese Phase bildeten dabei die bereits dokumentierten Ergebnisse der<br />

verschiedenen existierenden Arbeitsgruppen sowie allgemeine Richtlinien und<br />

Grundsätze der OFD.<br />

Systembetrieb Steuern, Überwachen und Regeln des Gesamtsystems und seiner<br />

Komponenten<br />

Systemadministration Zentrales Planen, Einsetzen und Verändern von (technischen)<br />

Konfigurationsparametern<br />

Software-Verteilung (Zentral) Gesteuertes Verteilen und Installieren von<br />

Anwendungs- und Systemsoftware sowie Anwendungsdaten<br />

(Konfigurations-Dateien, ...).<br />

Change Management Kontrolliertes Erfassen, Einplanen und Aktualisieren von<br />

Änderungen am System<br />

Problem Management Erfassen, Bewerten, Analysieren, Beheben und Dokumentieren von<br />

Fehlern im System<br />

Verfügbarkeit Festlegen und Überwachen von Randbedingungen für<br />

Systemverfügbarkeit<br />

Bestandsführung Erfassen und Verwalten von (technischen) Geräten nach technischen<br />

und haushaltsrechtlichen Richtlinien und Vorgaben<br />

Performance Management Überwachung der Leistung einzelner Systemkomponenten und<br />

Feststellen von Engpässen<br />

Datensicherung Sicherung und Wiederherstellung von Anwendungsdaten und speziellen<br />

Systemdaten<br />

Security Management Festlegen und Sicherstellen von Zugriffsrechten im Gesamtsystem<br />

Abrechnung Bestimmen und Berichten der anteiligen Nutzung des Systems<br />

Benutzerunterstützung Hilfefunktionen für den Anwender<br />

Abbildung 13. Die zwölf SM-Prozeßgruppen der OFD<br />

36 Systems Management Design - Ein Überblick


In einem Review zum Abschluß der Stufe 1 wurde auf Vorschlag des Teams<br />

beschlossen, zunächst nur die 5 wichtigsten Prozeßgruppen (Systembetrieb,<br />

Software-Verteilung, Systemadministration, Problem Management,<br />

Bestandsführung) im Detail auszuarbeiten und für die Pilotinstallation zu<br />

implementieren.<br />

Gemäß der SMFD-Methodik wurden im nächsten Schritt die einzelnen Aktivitäten<br />

der ausgewählten SM-Prozesse in einer Excel-Tabelle gegen die „Managed<br />

Elements″ des Zielsystems eingetragen. Für jede Prozeß/Elementkombination<br />

sollten anschließend die geforderte Management-Funktion und die Ausführenden<br />

der Funktion (Menschen oder Automaten) bestimmt werden und schließlich ein<br />

Lösungsvorschlag (wo, wann, wie und mit welchem Tool wird die Funktion<br />

ausgeführt) erarbeitet werden.<br />

Abbildung 14. OFD Hannover - Beispiel für Prozeß/Element-Matrix und Interviewbogen<br />

Um diese umfangreichen Aufgaben in möglichst kurzer Zeit abarbeiten zu<br />

können, entschied man sich, in fünf Kleinstgruppen parallel vorzugehen. Je ein<br />

<strong>IBM</strong>er und ein bzw. zwei OFD-Mitarbeiter übernahmen die Verantwortung für den<br />

Teil der Matrix, der ihre Prozeßgruppe beschrieb. In viel Kleinarbeit wurden die<br />

Anforderungen und existierenden Lösungen zusammengetragen.<br />

Notwendigerweise wurden dazu häufig die nicht zum Kernteam gehörenden<br />

OFD-Spezialisten mit einbezogen und ihre Antworten auf Interviewbögen in<br />

einem einheitlichen Format dokumentiert.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 37


Abbildung 15. OFD Hannover - Eine konsolidierte Matrix<br />

38 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Schon während dieser Phase gelang es, die Komplexität der Matrix erheblich zu<br />

reduzieren: unterschiedliche Matrixelemente wurden immer dann<br />

zusammengefaßt, wenn die gleichen Anforderungen bestanden und eine<br />

gemeinsame Lösung gefunden werden konnte. Dabei konnten sich die anfangs<br />

aufgestellten Prinzipien und Richtlinien wiederholt bewähren, indem sie unter<br />

verschiedenen Design-Alternativen den Weg zur richtigen Lösung wiesen.<br />

Zum Abschluß der SMFD-Studie wurden die umfangreichen Informationen weiter<br />

komprimiert und als Rahmenwerk für die folgenden Aktivitäten dokumentiert. Als<br />

wesentliche Ergebnisse entstanden hierbei Prozeßablaufdiagramme,<br />

Aufgaben-Beschreibungen für die verschiedenen <strong>Support</strong>-Organisationen, sowie<br />

eine Beschreibung der technischen Infrastruktur für die einzelnen<br />

SM-Funktionen.


2.3.3 Die Implementierungs-Phase<br />

Abbildung 16. OFD Hannover - Systems Management <strong>Support</strong> Organisation<br />

Schon während der Konzeptphase hatte ein kleines Team mit dem Aufbau eines<br />

Testsystems begonnen, so daß eine technische Implementierung der<br />

erarbeiteten Lösungen umgehend in Angriff genommen werden konnte. In einem<br />

ersten Schritt sollten die Grundfunktionalitäten der ausgewählten<br />

Standardprodukte ausgenutzt werden. Ergänzungen und Anpassungen wurden<br />

zunächst nur dort vorgenommen, wo kritische Funktionalitäten und Schnittstellen<br />

zwischen den Produkten nicht vorhanden waren, aber mit relativ geringem<br />

Aufwand geschaffen werden konnten.<br />

Eine Ausnahme zu dieser Regel bildeten nur die Bereiche<br />

Bestandsüberwachung und Systemadministration (Configuration Management).<br />

Hier hatte die SMFD-Studie eindeutig gezeigt, daß die am Markt erhältlichen<br />

Standardprodukte den spezifischen Anforderungen der OFD nicht genügen<br />

würden, so daß man sich zu Eigenentwicklungen entschloß. Ein wesentlicher<br />

Aspekt dabei war die Notwendigkeit, ein Höchstmaß an Automation für die<br />

Masseninstallation von Servern und APCs zu schaffen.<br />

Aufgrund einer Verschiebung des Installationstermins für das Pilot-Finanzamt<br />

endete die erste Implementierungs-Phase dann im Februar 1995 mit einer<br />

Demonstration des erreichten Standes im Test- und Referenzsystem. Den<br />

zukünftigen Administratoren und Help-Desk Mitarbeitern konnten<br />

Beispielszenarien aus den Bereichen Systembetrieb, Software-Verteilung und<br />

Problem Management vorgeführt werden.<br />

Wichtige Grundfunktionen der Systemadministration waren zu diesem Zeitpunkt<br />

ebenfalls vorhanden und wurden bereits zur Konfiguration der Testumgebung<br />

benutzt. Allerdings war allen Beteiligten bewußt, daß noch ein erhebliches Stück<br />

Arbeit zu leisten sein würde, um in allen Bereichen den erwünschten<br />

Automationsgrad zu erreichen.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 39


Abbildung 17. OFD Hannover - Systems Management Infrastruktur: Topologie<br />

2.3.4 Erfahrungen und Probleme<br />

40 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Daher wurde beschlossen, in einem Folgeprojekt mit derselben Mannschaft die<br />

Implementierung weiter voranzutreiben und den ungeplanten Aufschub der<br />

Pilotinstallation für eine Ausweitung der Integration und Automation zu nutzen.<br />

Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Erstinstallationsprozeß, der eine<br />

vollautomatische Inventarisierung und Konfiguration der APCs in den<br />

Finanzämtern ermöglichen sollte. Als im Oktober 1995 tatsächlich der<br />

Pilotbetrieb aufgenommen wurde, konnte dabei erstmals die prinzipielle<br />

Funktionsfähigkeit des Prozesses vorgeführt werden. Gleichzeitig waren damit<br />

auch in eindrucksvoller Form die Vorteile und Möglichkeiten eines integrierten<br />

SM-Ansatzes demonstriert worden.<br />

Die ganzheitliche, prozeßorientierte Vorgehensweise - insbesondere während<br />

der frühen Designphase des Projektes - war für die meisten OFD-Mitarbeiter<br />

zunächst ungewohnt und wurde teilweise mit Skepsis verfolgt. Konkrete<br />

(Teil-)Ergebnisse der existierenden Arbeitsgruppen standen dort abstrakten<br />

Konzepten des SMFD-Teams gegenüber, und auch die Zuständigkeiten für<br />

bestimmte Themen schienen problematisch. Im Verlauf des Projektes ließen sich<br />

diese Irritationen jedoch schrittweise abbauen. Insbesondere während der<br />

Implementierungsphase konnten sich die zugrundeliegenden Prinzipien<br />

beweisen und die SM-Infrastruktur zu einem Integrationspunkt für die meisten<br />

VDVII-Aktivitäten werden.<br />

Zwei wesentliche Aspekte kennzeichnen die Implementierungsphase:<br />

• Wie schon weiter oben beschrieben erforderte die technische<br />

Implementierung einen hohen Integrationsaufwand und erheblichen Bedarf<br />

an Eigenentwicklungen. Die heute schon zur Verfügung stehenden<br />

Automatismen (z.B. der Installationsprozeß) und weiteres


Automationspotential zeigen jedoch deutlich, daß sich der Aufwand gelohnt<br />

hat.<br />

• Der zweite Aspekt betrifft die organisatorische Seite, d.h. die Ausbildung des<br />

Personals und die Umsetzung der SM-Prozesse. Hier wurde sehr deutlich,<br />

daß selbst beim Einsatz exzellenter Werkzeuge letztendlich das Fachwissen<br />

der Mitarbeiter erfolgsentscheidend ist. Dieser Punkt kann leicht unterschätzt<br />

werden. Das Erfassen der notwendigen Skills und Durchführen von<br />

Schulungsmaßnahmen müssen daher so frühzeitig wie möglich innerhalb<br />

des Projektes erfolgen.<br />

Ein generelles Problem von Client/Server-Projekten sind die vielfach berichteten<br />

versteckten Kosten und Terminüberschreitungen. Auch das OFD-Projekt hatte<br />

unter diesem Effekt zu leiden. Häufig sind überzogene Erwartungen schuld an<br />

dem offensichtlichen Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit.<br />

Insbesondere bei strategischen Infrastruktur-Maßnahmen, wie dem VDVII-Projekt,<br />

dürfen aber keine kurzfristigen und billigen Erfolge erwartet werden.<br />

Mit ihrem unternehmensweiten SM-Konzept hat die OFD einen wesentlichen<br />

Schritt für langfristige Qualitäts- und Kostenkontrolle im VDVII-Umfeld getan.<br />

Konsequentes, projektmäßiges Vorgehen soll nun in Zukunft ein frühzeitiges<br />

Abschätzen von Möglichkeiten und Aufwänden erlauben und auf diese Weise<br />

dazu beitragen, mit realistischen Erwartungen an den weiteren Ausbau der<br />

DV-Infrastruktur zu gehen.<br />

2.3.5 Gegenwärtiger Status und Ausblick auf die Zukunft<br />

Wie schon gesagt wurde, konnte - nach Abschluß der<br />

Anwendungsumstellung - im Oktober 1995 der Pilotbetrieb aufgenommen<br />

werden. Unter Ausnutzung des automatisierten Installationsprozesses wurden<br />

zunächst drei Server und 15 APCs eingerichtet. Die Vollausstattung des<br />

Pilot-Finanzamtes mit weiteren 200 Arbeitsplätzen, sowie die Umstellung von<br />

zwei weiteren Finanzämtern sind noch in diesem Jahr geplant.<br />

Parallel zu diesen Installationsaktivitäten ist die Umsetzung der SM-Prozesse in<br />

vollem Gang. Überwachung und Steuerung der neuen Komponenten im Rahmen<br />

des Systembetriebs, sowie die Benutzerunterstützung durch das Problem<br />

Management müssen sich erstmals im Produktionsumfeld bewähren. Dies<br />

geschieht zur Zeit noch unter tatkräftiger Mithilfe des SM-Designteams, da das<br />

ohnehin knappe Personal des Finanzrechenzentrums der OFD noch Erfahrungen<br />

im Umgang mit der neuen Infrastruktur sammeln muß. Eine umfassende<br />

Bewertung der Projektergebnisse kann hier sicherlich erst nach der Umstellung<br />

weiterer Finanzämtern erwartet werden.<br />

Daß sich die prozeßorientierte, methodische Vorgehensweise bei der OFD gut<br />

etablieren konnte, zeigen auch die Folgeprojekte:<br />

• Die Erweiterung des Systems Management durch zusätzliche Disziplinen ist<br />

geplant. Hierbei sollen wieder die inzwischen bekannten SMFD-Methoden<br />

zur Anwendung kommen.<br />

• Im August 1995 wurde ein Projekt „Software-Entwicklungs-Umgebung und<br />

System-Architektur″ gestartet. Unterstützt durch eine Kombination weiterer<br />

<strong>IBM</strong> Designmethoden (End-to-End Design, OO-Vorgehensmodell) sollen in<br />

diesem Projekt die Grundlagen für eine zukünftige objektorientierte<br />

Anwendungsentwicklung im VDVII-Umfeld geschaffen werden.<br />

Kapitel 2. Design Beispiele 41


42 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Die Ergebnisse der Projektarbeit bei der OFD Hannover zeigen, wie eine<br />

Ausrichtung an den Geschäftsanforderungen und Anwenderbedürfnissen bei der<br />

Einführung einer neuen DV-Infrastruktur erreicht werden kann. Ebenso wurde<br />

deutlich, daß ein projektmäßiges Vorgehen unter Einsatz geeigneter Methoden<br />

für den Erfolg von Client/Server-Vorhaben wie VDVII unverzichtbar ist.


Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design<br />

wissen sollten!<br />

3.1 SMFD-Struktur<br />

Durch die Beispiele im vorhergehenden Kapitel wurden die mit dieser<br />

Designmethode gemachten Implementierungserfahrungen anhand einiger sehr<br />

erfolgreicher Fälle aus der Praxis dokumentiert. Die Methode des Systems<br />

Management Framework Design (SMFD) wird in diesem Kapitel detailliert<br />

beschrieben.<br />

Bestandteil zeitgemäßer, informationstechnischer Lösungen ist die Verteilung<br />

von Funktionen und/oder Daten. Die Systeme sind im Laufe der letzten zehn<br />

Jahre immer komplexer geworden. Ein Trend, der auch weiterhin anhalten wird.<br />

Die Verwaltung komplexer Umgebungen erfordert hochentwickelte<br />

Verwaltungstechniken, wie in Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems<br />

Management“ dargestellt. Durch die Designmethode muß gewährleistet sein,<br />

daß alle Systeme eines Unternehmens berücksichtigt werden. Es müssen<br />

Lösungen für die erforderlichen Verwaltungsfunktionen gefunden und angeboten<br />

werden, und zwar sowohl für jedes einzelne System als auch für die<br />

Kombination der Systeme eines Unternehmens.<br />

In diesem Kapitel wird die übergreifende Struktur der SMFD-Methode mit ihren<br />

vier einzelnen Phasen dargestellt.<br />

Die Methode besteht aus den folgenden vier Phasen und beleuchtet die<br />

Problematik des Systems Management aus den unterschiedlichsten<br />

Blickwinkeln:<br />

• Phase 1 - Grundprinzipien und Richtlinien<br />

• Phase 2 - Funktionen und Dienstleister<br />

• Phase 3 - Komponenten-Management<br />

• Phase 4 - Framework-Definition<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 43


Abbildung 18. Die SMFD-Konzeption<br />

Ein SMFD-Projekt wird in der Regel von einer Gruppe durchgeführt, die ihre<br />

gesamte Arbeitszeit auf die Arbeit an diesem Projekt verwendet und mit<br />

SM-Experten des Kunden zusammenarbeitet. Für jedes Projekt gibt es einen<br />

Sponsor oder ein Team von Sponsoren, das sich aus Führungskräften des<br />

Kunden zusammensetzt. Diese Sponsoren beurteilen die Arbeitsergebnisse<br />

jeder einzelnen Phase und fungieren als eine Art Steuerungsgremium (Review<br />

Board).<br />

Wie bereits in der Einleitung umrissen, ist es das Ziel dieser Methode, eine<br />

SM-Lösung für eine Kombination verschiedener Systeme und letztlich für das<br />

gesamte Unternehmen zu bieten. Dementsprechend beginnt das Design in Phase<br />

1 mit einer unternehmensübergreifenden Sicht der Probleme und endet in Phase<br />

4 mit einer ebensolchen. In den dazwischen liegenden Phasen 2 und 3 gilt das<br />

Interesse den einzelnen Elementen und Management-Funktionen.<br />

Die Anforderungen an SM-Lösungen werden in den Phasen 1 und 2 definiert.<br />

Das tatsächliche Design erfolgt auf Elementenebene in Phase 3 und auf<br />

Unternehmensebene in Phase 4.<br />

3.2 Phase 1 - Grundprinzipien und Richtlinien<br />

44 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Während der ersten Phase muß beim Kunden ein grundlegendes Verständnis für<br />

Systems Management geschaffen werden. Die Festlegung der Ziele für das<br />

Design-Projekt, die Motivation des Kunden für die Implementierung des Designs<br />

und die Definition der damit verknüpften Erwartungen des Kunden sind<br />

Bestandteil dieser Phase. Der erste Schritt besteht dabei aus der Festigung<br />

beziehungsweise Entwicklung eines Bewußtseins für die Probleme des Systems<br />

Management.


Abbildung 19. Die erste Phase eines Systems Management Design-Projektes<br />

Ein SMD-Projekt beginnt nicht bei Null. Die existierende Umgebung und<br />

Organisation, bereits implementierte Lösungen und die besonderen Präferenzen<br />

des Kunden müssen berücksichtigt werden. Diese Gegebenheiten und die in der<br />

Zukunft einzuschlagende Richtung werden in Phase 1 als Grundprinzipien<br />

definiert. Diese Prinzipien werden für die folgenden Phasen des<br />

Design-Prozesses als Input genutzt. In Kapitel 4, „Wie können Führungskräfte<br />

das Systems Management Design beeinflussen?“ werden diese Prinzipien<br />

eingehender beschrieben.<br />

Nachdem die Prinzipien für ein SMD-Projekt festgelegt wurden, müssen der<br />

Umfang der zu verwaltenden Umgebung und Eigenschaften der zu verwaltenden<br />

Elemente bestimmt werden. Eine ausführliche Diskussion dieses Schrittes erfolgt<br />

in Kapitel 5, „SM-Umgebung“.<br />

Systems Management besteht aus einer Vielzahl einzelner Prozesse. In dieser<br />

frühen Phase müssen die Prozesse ausgewählt werden, die für das<br />

Design-Projekt von besonderer Bedeutung sind. Ferner sind bereits<br />

implementierte SM -Prozesse zu bewerten. In Kapitel 6, „Systems<br />

Management-Prozesse“ werden die Optionen für die Prozeßauswahl und die<br />

Prozeßbewertung diskutiert.<br />

Das Bewußtsein für Systems Management, die Prinzipien, die Definition der zu<br />

verwaltenden Umgebung und die Auswahl der SM-Prozesse bilden zusammen<br />

das Arbeitsergebnis der Phase 1.<br />

Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten! 45


3.3 Phase 2 - Funktionen und Dienstleister<br />

Das vordringliche Ziel der Phase 2 ist die Identifizierung der erforderlichen<br />

SM-Funktionen für jedes einzelne der zu verwaltenden Elemente. Eine<br />

eingehende Analyse erfolgt durch die Erstellung einer Matrix für jeden der<br />

ausgewählten SM-Prozesse. Hierbei stehen die Zeilen der Matrix für die zu<br />

verwaltenden Elemente. Um diese Elemente zu ermitteln, müssen die zu<br />

verwaltenden Systeme in ihre einzelnen Elemente aufgegliedert werden. In<br />

Kapitel 5, „SM-Umgebung“ wird die Aufgliederung und Gruppierung der<br />

Elemente erörtert. Die Spalten der Matrix stehen für die Prozeßschritte.<br />

Bestehende Prozeßdefinitionen sollten übernommen und entsprechend<br />

modifiziert werden, um sie der jeweiligen Kundenumgebung anzupassen.<br />

Abbildung 20. Matrix Elemente/Prozesse - Anforderungen an Funktionen und<br />

Dienstleister<br />

Die Analyse erfolgt durch Beantwortung der folgenden beiden Fragen in jeder<br />

Zelle der Matrix:<br />

• WAS?<br />

Die für das Element in diesem Verarbeitungsschritt auszuführende Funktion.<br />

• WER?<br />

46 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Die Organisationseinheit, die Eigner des Verarbeitungsschrittes ist. Der<br />

Eigner muß nicht zwangsläufig für die Durchführung des Prozeßschrittes<br />

verantwortlich sein, aber in sehr vielen Fällen ist eine Organisationseinheit<br />

gleichzeitig Eigner und Durchführender eines Prozeßschrittes.<br />

Neben den funktionalen Anforderungen werden in diesem Schritt auch die<br />

organisatorischen Verantwortlichkeiten für das Systems Management innerhalb


der Organisation des Kunden dokumentiert. Das Ausfüllen dieser Matrizes ist<br />

einer der Hauptbestandteile des Design-Prozesses. Diese sehr detaillierte<br />

Sammlung der erforderlichen Verwaltungsfunktionen ist die Grundvoraussetzung<br />

für die folgenden Phasen und für die Bereitstellung einer umfassenden,<br />

unternehmensübergreifenden Systems Management-Lösung.<br />

3.4 Phase 3 - Komponenten-Management<br />

In dieser Phase wird die in Phase 2 begonnene Arbeit durch Fertigstellung der in<br />

Phase 2 benutzten Matrix fortgeführt. Die Blickrichtung bewegt sich jetzt weg von<br />

den gestellten Anforderungen und hin zur Erörterung einer möglichen Lösung. In<br />

jeder Zelle der Matrix sind jetzt drei weitere Fragen zu beantworten:<br />

• WO?<br />

Der Ort der jeweiligen Funktion. Die Funktion kann beispielsweise in einer<br />

fernen Datenstation, beim lokalen Administrator oder im zentralen System<br />

resident sein.<br />

• WANN?<br />

Die Häufigkeit mit der die Funktion ausgeführt wird.<br />

• WIE?<br />

Das Hilfsmittel welches benutzt wird, um die Funktion auszuführen oder um<br />

die Durchführung des Prozeßschrittes für dieses Element zu unterstützen.<br />

Abbildung 21. Erweiterte Matrix Elemente/Prozesse zur Definition von<br />

Lösungs-„Domains″<br />

Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten! 47


Nach dem Ausfüllen der Matrix besitzt der Designer eine große Menge von<br />

Informationen über die in Phase 2 geforderten Verwaltungsfunktionen und<br />

grundlegende Informationen über die entsprechende Lösung in Phase 3.<br />

Während der Phasen 2 und 3 faßt der Entwickler die Matrix immer weiter<br />

zusammen, indem er nach Möglichkeiten sucht, den Umfang der Matrix zu<br />

reduzieren, ohne daß Informationen verlorengehen. Eine Zusammenfassung ist<br />

dort möglich, wo verschiedene Elemente mit einer einzigen Vorgehensweise<br />

verwaltet werden können, da die entsprechenden Antworten auf die fünf Fragen<br />

ähnlich sind.<br />

In Phase 3 erfolgt eine weitere Zusammenfassung, indem Zellen bestimmt<br />

werden, auf die eine gemeinsame Lösung angewendet werden kann. Das<br />

Ergebnis dieser Zusammenfassung ist die Definition von Lösungs-„Domains″.<br />

Die endgültige SM-Lösung besteht hierbei aus einer Reihe von<br />

Lösungs-„Domains″. Diese bestimmen die Funktionen, die von einer Domäne<br />

ausgeführt werden, sowie die Abgrenzungen und Schnittstellen zu anderen<br />

Lösungs-„Domains″. Diese sind Teil der Gesamtlösung und unterstützen jeweils<br />

einige der geforderten Funktionen.<br />

Nachdem Lösungs-„Domains″ bestimmt wurden, besteht der nächste Schritt<br />

darin, die Hilfsmittel bzw. Produkte auszuwählen, die implementiert werden<br />

müssen, um die Prozesse auszuführen, oder deren Ausführung zu unterstützen.<br />

Die Attribute der Lösungs-„Domain″ bilden den Input. Dieser Schritt ist optional.<br />

Einige Kunden bevorzugen möglicherweise eine vom Design-Prozeß<br />

unabhängige Auswahl der Produkte.<br />

Ein Design für eine Lösung, das ohne Einschätzung der damit verbundenen<br />

Kosten erstellt wurde, wird berechtigterweise abgelehnt werden. Obwohl die<br />

endgültige Sortierung der relevanten Parameter erst in Phase 4 erfolgt, ist es<br />

doch angebracht, zu diesem Zeitpunkt einige entscheidende Kostenfaktoren<br />

festzuhalten:<br />

• Entwicklungsaufwand<br />

• Technische Infrastruktur<br />

• Betriebskosten<br />

Das Ergebnis der Phase 3 besteht aus der Definition der Lösungs-„Domains″ und<br />

einer ersten Vorkalkulation der Kosten. Mit diesem Schritt sind detaillierte<br />

Analyse und Design abgeschlossen.<br />

3.5 Phase 4 - Framework-Definition<br />

48 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

In der letzten Phase der SMFD-Methode werden die detaillierten<br />

Arbeitsergebnisse der Phasen 2 und 3 zusammengefaßt. Das Ergebnis dieser<br />

Zusammenfassung wird analysiert, um zu beurteilen, ob die in Phase 1<br />

definierten Prinzipien realisiert wurden, oder überhaupt realisierbar sind. Das<br />

Hauptaugenmerk liegt jetzt darauf, zu ermitteln, was getan werden muß, um das<br />

entwickelte Managementsystem zu implementieren.<br />

In Phase 4 wird das Design-Ergebnis formalisiert und dokumentiert. Dazu<br />

gehören die Service-Pakete, der Implementierungsplan, die<br />

Organisationsstruktur, die SM-Prozesse, die Design-Spezifikationen und die<br />

Einschätzung der für den Betrieb benötigten Ressourcen. Diese Ergebnisse


wurden in Kapitel 1, „Strategische Ausrichtung von Systems Management“<br />

bereits eingehend erläutert.<br />

Den Abschluß des Design-Projekts bildet eine Überprüfung nach Übergabe der<br />

Ergebnisse an den Kunden.<br />

Kapitel 3. Was Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten! 49


50 Systems Management Design - Ein Überblick


Kapitel 4. Wie können Führungskräfte das Systems Management<br />

Design beeinflussen?<br />

4.1 Allgemeine Aspekte<br />

In Kapitel 2, „Design Beispiele“ werden einige Beispiele für erfolgreiche<br />

Systems Management Design-Projekte angeführt und in Kapitel 3, „Was<br />

Führungskräfte über Systems Management Design wissen sollten!“ auf Seite 43<br />

wird ein Überblick der SMFD-Methode gegeben.<br />

Beginnend mit diesem Kapitel erfolgt eine eingehendere Erläuterung des System<br />

Management Design-Prozesses. Gegenstand dieses Kapitels ist die Definition<br />

der Prinzipien des Systems Management. Dieses ist der erste Schritt des<br />

Design-Prozesses, dessen vordringliches Ziel es ist, sicherzustellen, daß die<br />

Ergebnisse des Design-Prozesses den Erwartungen des Kunden gerecht werden.<br />

SM-Prinzipien definieren die Rahmenbedingungen für das Systems Management<br />

in der Kundenorganisation. Sie legen Art und Form der SM-Infrastruktur fest und<br />

sie bestimmen die wichtigsten Aspekte des für die bestehende IT-Infrastruktur<br />

erforderlichen Systems Management.<br />

Die Prinzipien werden vom Designer auf der Grundlage der von Führungskräften<br />

des Kunden gelieferten Informationen definiert. Der Sponsor des SM-Projektes<br />

überprüft und genehmigt diese Prinzipien. Der Designer muß sich während des<br />

Design-Prozesses an diese Prinzipien halten. Abweichungen von den besagten<br />

Prinzipien müssen gerechtfertigt sein und vom Sponsor genehmigt werden.<br />

Abbildung 22. Definition von Prinzipien für Systems Management als Management-Aufgabe<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 51


Durch die eingehendere Diskussion der Prinzipien auf den folgenden Seiten wird<br />

deutlich werden, daß mittels dieser Prinzipien die zur Verfügung stehenden<br />

Möglichkeiten für das Systems Management Design insoweit eingeschränkt<br />

werden, als bereits in einer frühen Phase der Entwicklung Art und Form der<br />

SM-Infrastruktur beschrieben werden. Durch solche Prinzipien werden die<br />

Freiheiten des SM-Designers eingeschränkt.<br />

Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang ist es, einerseits genug<br />

Prinzipien zu erarbeiten, um sicherzustellen, daß das Ergebnis des Designs den<br />

Anforderungen des Kunden genügt, und andererseits nicht so viele Prinzipien zu<br />

etablieren, daß die Auswahlmöglichkeiten des Designers zu sehr beschnitten<br />

werden und er daher nicht mehr in der Lage ist, die bestmögliche Lösung zu<br />

wählen.<br />

4.2 Kategorien von SM-Prinzipien<br />

Die SM-Prinzipien können eine Reihe von Aussagen in unterschiedlichen<br />

Kategorien beinhalten, die das Systems Management betreffen. In diesem<br />

Kapitel werden nur einige dieser Kategorien detailliert erörtert.<br />

• SM-Philosophie<br />

Der Sponsor eines SM-Projektes hat in sehr vielen Fällen eine allgemeine<br />

Vorstellung von der SM-Architektur. Diese Vorstellungen basieren auf den<br />

Zielen des jeweiligen SM-Projektes, wie zum Beispiel der Bereitstellung<br />

einer Verwaltung für die Infrastruktur neuer Client/Server-Anwendungen oder<br />

der Konsolidierung der bereits existierenden IT-Infrastruktur.<br />

Typische Aussagen in dieser Kategorie sind:<br />

− Eine zentralisierte/dezentralisierte Verwaltung soll eingerichtet werden<br />

− Es werden Einzel- oder Mehrfach-Verwaltungsdomänen benötigt<br />

• Organisation von IT-Service-Liefereinheiten<br />

Zu dieser Kategorie gehörende Aussagen beschreiben in der Regel die<br />

existierende Umgebung unter besonderer Berücksichtigung des<br />

Investitionsschutzes und der von der Organisation verfolgten<br />

Entwicklungsstrategie.<br />

Beispiele:<br />

52 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

− Hierarchische/dezentralisierte Struktur mit hochbefähigten Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen in der Zentrale/vor Ort<br />

− Benutzer-Service in der Zentrale/vor Ort<br />

− Fernverwaltung ist gefordert<br />

• Verteilung von Management-Funktionen<br />

Die Verteilung von Management-Funktionen ist von den Aussagen der<br />

Organisation abhängig. In dieser Kategorie gegebene Aussagen stellen<br />

einen allgemeinen Leitfaden dafür dar, welche Management-Funktionen<br />

verteilt, und welche weiterhin zentralisiert bleiben sollten.


So kann es zum Beispiel der Wunsch eines Kunden sein, das Problem<br />

Management für Workgroup-Anwendungen zu verteilen, das Problem<br />

Management für das Netzwerk und für Host-Anwendungen jedoch weiterhin<br />

zentralisiert zu belassen.<br />

• Prioritäten bei SM-Prozessen<br />

In sehr vielen Fällen beginnen Kunden ein SMD-Projekt mit der klaren<br />

Vorgabe, ausgewählte SM-Prozesse zu etablieren oder zu verbessern.<br />

Aussagen aus dieser Kategorie definieren die Ziele des Kunden.<br />

Beispiele:<br />

− Zur Unterstützung der wachsenden CAD-Arbeitsplatzrechnerumgebung<br />

ist ein zentralisierter Benutzer-Service einzurichten<br />

− Änderungen an Hard- und Software-Konfigurationen sind durch ein<br />

Change Management zu unterstützen.<br />

• Anforderungen an Service-Pakete und Service-Verträge<br />

Stark serviceorientierte Kunden werden ihre Anforderungen an Systems<br />

Management über Service-Pakete und -Stufenverträge definieren.<br />

Service-Pakete definieren die Leistungen, die von Service-Anbietern zu<br />

erbringen sind, um die Ausführung von Geschäftsanwendungen zu<br />

unterstützen.<br />

• Normen und Standards<br />

Für die Durchführung eines SM-Projektes ist es von größter Bedeutung, den<br />

Standpunkt des Kunden in Bezug auf Normen und Standards zu verstehen<br />

und zu dokumentieren. Die im Rahmen des Design-Projektes zu<br />

berücksichtigenden Normen und Standards sind zu dokumentieren.<br />

Weitere mögliche Kategorien sind Verwaltungs-Topologien, Berücksichtigung von<br />

Verwaltungsplattformen, Eigenschaften zukünftig oder gegenwärtig zu<br />

verwaltender Systeme, Computersicherheit, Investitionsschutz und Standards.<br />

Die SM-Prinzipien müssen nicht unbedingt alle aufgeführten Kategorien<br />

abdecken. Der Designer muß anhand der zuvor in diesem Kapitel erörterten<br />

Richtlinien die relevanten Kategorien bestimmen und die jeweiligen Prinzipien<br />

dokumentieren.<br />

Kapitel 4. Wie können Führungskräfte das Systems Management Design beeinflussen? 53


54 Systems Management Design - Ein Überblick


Kapitel 5. SM-Umgebung<br />

Im vorigen Kapitel wurden die Prinzipien für ein Systems Management<br />

Design-Projekt umrissen. Zweck dieses Kapitels ist es, das Augenmerk auf die<br />

zu verwaltende operationale Umgebung zu richten. Design und Implementierung<br />

der Geschäftsanwendungen bilden die „Operationale Umgebung″; sie besteht<br />

aus Hardware, Software, Netzwerk und Organisationselementen, welche<br />

zusammenwirken, um die Ausführung von Anwendungen zu ermöglichen. Diese<br />

Elemente bezeichnet man als „Managed Elements″. Diese Elemente<br />

repräsentieren den maximalen Grad der Auflösung einer operationalen<br />

Umgebung in ihre einzelnen Bestandteile. Diese Auflösung erfolgt, um festlegen<br />

zu können, welche Management-Funktionen auf diese Elemente angewendet<br />

werden sollen.<br />

Ganz am Anfang eines SMD-Projektes ist es von größter Bedeutung, die<br />

operationale Umgebung, und insbesondere die IT-Infrastruktur, eindeutig zu<br />

definieren. Die Definition der Management-Umgebung umfaßt:<br />

• Definition und Eingrenzung des Umfangs der Management-Umgebung<br />

Der erste Schritt bei der Definition der Management-Umgebung besteht in<br />

der Definition des Umfangs dieser Umgebung. Die Fragen: „Was sollte<br />

verwaltet werden?″ und „Was sollte nicht verwaltet werden?″ müssen<br />

beantwortet werden.<br />

• Einteilung der Elemente in Gruppen<br />

Die Anzahl verschiedener Typen von Elementen und die Bandbreite der zu<br />

verwaltenden Elemente kann sehr groß sein. Die Definition der einzelnen<br />

Elementgruppen eröffnet die Möglichkeit, die zu verwaltenden Elemente zu<br />

ordnen und dadurch den Design-Prozeß zu vereinfachen.<br />

• Beschreibung der Management-Eigenschaften der Elementgruppen<br />

Die quantitativen und qualitativen Management-Attribute der Elementgruppen<br />

müssen bestimmt werden, um die Definition der zu verwaltenden Umgebung<br />

zu vervollständigen.<br />

Die Management-Eigenschaften der Elementgruppen bilden die Basis für die<br />

nächsten Schritte des SMD-Prozesses, indem sie detaillierte und umfassende<br />

Informationen über die Elemente und ihr Verhalten liefern. Diese Informationen<br />

bestimmen, welche Management-Dienstleistungen erforderlich sind, sowie deren<br />

Niveau und Qualität.<br />

5.1 Umfang und Detailbehandlung der SM-Umgebung<br />

Bevor die Einteilung der zu verwaltenden Elemente in Gruppen erfolgen kann,<br />

müssen Umfang und Grenzen der Management-Umgebung bestimmt werden.<br />

Der Terminus „Umfang″ bezeichnet die Definition der Komponenten (Systeme,<br />

Software, Hardware, Netzwerkkomponenten, ...), aus denen die zu verwaltende<br />

operationale Umgebung besteht, sowie die Menschen und Organisationen,<br />

welche die bereitgestellten Management-Dienstleistungen nutzen werden.<br />

Es muß eine Landkarte oder Topologie der operationalen Umgebung gezeichnet<br />

werden, um das Ziel des SMD-Projektes zu veranschaulichen. Ist das nicht<br />

möglich, müssen weitere Informationen eingeholt werden, bevor die<br />

Design-Arbeit fortgesetzt werden kann.<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 55


Abbildung 23. Notwendigkeit einer klaren Definition der Management-Umgebung<br />

56 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Es gibt eine Reihe von Gründen dafür, warum es notwendig ist, zu einer klaren<br />

Definition des Umfangs der Management-Umgebung zu kommen und schon in<br />

einer sehr frühen Phase des SMD-Projektes eine Einigung über diese Definition<br />

zu erzielen. Die wichtigsten Gründe und Faktoren sind:<br />

• Es ist häufig der Fall, daß sich nicht alle Systeme einer operationalen<br />

Umgebung unter der Kontrolle des Managements befinden, das die<br />

Design-Arbeiten sponsort. Es ist durchaus möglich, daß substantielle<br />

Bestandteile der Umgebung nicht zu der Management-Umgebung gehören.<br />

• Die Topologien verteilter Systeme sind besonders komplex und es ist daher<br />

erforderlich, die Grenzen dessen, was zu verwalten ist, klar abzustecken.<br />

Wie diese Grenzen gezogen werden, steht in direkter oder indirekter<br />

Beziehung zur Komplexität der benötigten SM-Lösung.<br />

• Die vorhandenen Anwendungen sind der Schlüsselfaktor bei der Definition<br />

der zu verwaltenden operationalen Umgebung. Es ist durchaus möglich, daß<br />

nur eine ausgewählte Gruppe von im Einsatz befindlichen Anwendungen und<br />

Ressourcen zu verwalten ist. Diese Gruppe von Anwendungen ist bereits in<br />

der Anfangsphase zu bestimmen.<br />

• Der Umfang der zu leistenden Arbeiten kann so groß und komplex sein, daß<br />

es erforderlich ist, ihn aufzuteilen und separate Design-Unterprojekte für<br />

separate Zielumgebungen zu definieren, um einen in Phasen unterteilten<br />

Ansatz zur Erstellung des Gesamtdesigns zu ermöglichen.<br />

• Der für Design und Implementierung der SM-Infrastruktur erforderliche<br />

Arbeitsaufwand muß sich für den Kunden innerhalb der Grenzen des<br />

Machbaren bewegen. Die Definition des Umfangs stellt einen groben<br />

„Machbarkeitstest″ in der dafür geeigneten Phase des Design-Prozesses dar.<br />

• Da es keine einzig mögliche und richtige Definition der Zielumgebung gibt,<br />

ist es wichtig, daß zwischen Entwickler und Sponsor von Anfang an eine<br />

Einigung darüber erzielt wird, was Bestandteil der zu verwaltenden<br />

Umgebung ist und was nicht.


Die Festlegung klarer und eindeutiger Grenzen der Management-Umgebung ist<br />

von entscheidender Bedeutung. Werden die Grenzen nicht von Anfang an<br />

verstanden und gezogen, wird sich das Ziel während der Laufzeit des Projektes<br />

verändern und somit nicht mehr kontrollierbar sein. Deshalb sind auch die<br />

nachfolgenden Faktoren für die Definition der SM-Umgebung von höchster<br />

Wichtigkeit.<br />

Beschränkung der SM-Umgebung auf relevante Ressourcen<br />

• Im Zeitalter des „autonomen Benutzers″ existiert eine sensible Balance<br />

zwischen der Freiheit des Benutzers und den Kontrollmechanismen, die<br />

nötig sind, um zu gewährleisten, daß ein Benutzer nicht unwissentlich zu<br />

einem zerstörerischen Element wird. So kann es zum Beispiel erforderlich<br />

werden, es den Benutzern zu gestatten, ihre eigenen Arbeitsplatzrechner zu<br />

verwalten und gleichzeitig eine klare Grenze zwischen den<br />

Arbeitsplatzrechnern und den von den Benutzern genutzten<br />

Gemeinschaftsressourcen zu ziehen.<br />

• Die Beziehung zwischen Geschäftszielen und den erforderlichen<br />

Management-Prozessen wird in Kapitel 6, „Systems Management-Prozesse“<br />

diskutiert. Bei Ressourcen, die in keiner direkten Beziehung zu diesen Zielen<br />

stehen, ist die Implementierung eines hochentwickelten Verwaltungssystems<br />

möglicherweise nicht zu rechtfertigen.<br />

Umstände, die nur eine eingeschränkte Verwaltungskapazität zulassen<br />

• Einige der für das Design der SM-Infrastruktur in Betracht gezogenen<br />

Dienstleistungen werden von einigen Benutzergruppen womöglich weder<br />

gefordert noch gewünscht.<br />

• Auch wenn ein „Endpunkt-zu-Endpunkt″ Verwaltungsziel gesetzt wurde,<br />

könnten einige der Komponenten innerhalb der operationalen Umgebung<br />

nicht Bestandteil des Vorhabens sein; sie könnten z.B. ausgelagert sein.<br />

Ausgelagerte Weitverkehrsnetze sind nicht ungewöhnlich. Es ist<br />

möglicherweise nicht möglich, SM-Funktionen zur Überwachung dieser<br />

Komponenten zu implementieren.<br />

• In manchen Fällen machen physische und geographische Faktoren die<br />

Verwaltung gewisser Komponenten der Infrastruktur undurchführbar.<br />

5.2 Definition von Elementgruppen mit gleichen Management-Eigenschaften<br />

Nachdem der Umfang der zu verwaltenden Umgebung bestimmt worden ist und<br />

ihre Grenzen eindeutig gezogen sind, kann der Prozeß der Einteilung der<br />

Umgebung in Gruppen zu verwaltender Elemente beginnen. Im Normalfall ist die<br />

Zahl der einzelnen Elemente innerhalb der Umgebung relativ groß. So ist es<br />

schwierig, wenn nicht gar unmöglich, eine SM-Infrastruktur um eine<br />

unstrukturierte Ansammlung von Elementen herum aufzubauen. Der Sinn der<br />

Definition von Elementgruppen und ihrer Bestückung mit einzelnen Elementen<br />

liegt darin, Gruppen zu verwaltender Elemente mit gemeinsamen Eigenschaften<br />

zu bilden. Diese Elementgruppen werden zu den Zielen, zu deren Erreichung die<br />

ausgewählten SM-Prozesse angewendet werden.<br />

Kapitel 5. SM-Umgebung 57


Abbildung 24. Elementgruppen aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

58 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Die Unterteilung der zu verwaltenden Umgebung in Gruppen von zu<br />

verwaltenden Elementen wird von der Sichtweise geleitet, die der Entwickler<br />

wählt. Sichtweise steht hier für die Art und Weise, eine Ansammlung von<br />

Elementen aus einer bestimmten Perspektive oder Position zu betrachten. Durch<br />

diese Sichtweise entsteht eine Fokussierung, bei der die Ziele und Prioritäten<br />

des Betrachters aus einer Ansammlung von Elementen geordnete<br />

Elementgruppen machen.<br />

Die Komponenten-Sichtweise ist die für IS-Fachleute vielleicht am leichtesten<br />

verständliche. Sie repräsentiert den traditionellen informationstechnischen<br />

Ansatz, eine operationale Infrastruktur zu beschreiben; diese Sichtweise steht für<br />

den Blick von innen nach außen auf den Endbenutzer. Die Elemente in der<br />

Zielumgebung werden gemäß der Funktionen, die sie bei der Datenverarbeitung<br />

innerhalb der Infrastruktur ausüben, in Gruppen eingeteilt.<br />

Basiskategorien, wie System- oder Computerknoten, Netzwerke und<br />

Anwendungen, dienen als Ausgangspunkt. Diese Kategorien werden basierend<br />

auf der organisatorischen Verantwortlichkeit und dem Eigentumsrecht noch<br />

weiter unterteilt; eine bestimmte Gruppe innerhalb einer IS-Organisation kann<br />

für die Verwaltung der fernen LANs verantwortlich sein, während eine andere<br />

Organisation für die Hardware des zentralen Systems verantwortlich ist.


Beispiele für aus der Komponenten-Sichtweise definierte Elementgruppen sind:<br />

• Hardware des zentralen Systems<br />

− Großrechner<br />

− Peripheriegeräte<br />

• System-Software<br />

− Betriebssysteme<br />

− Middleware<br />

• Netzwerk<br />

− Netzwerkknoten<br />

− Physische Übertragungseinrichtungen<br />

Der Entwickler kann sich auch dafür entscheiden, die Elemente zu gruppieren,<br />

indem er sich auf die Anwendungen des Kunden konzentriert und die<br />

Anwendungs-Sichtweise benutzt. Wie die Bezeichnung bereits ausdrückt, wird<br />

das Problem hier aus der Perspektive der Anwendungen betrachtet. Während<br />

sich die Komponenten-Sichtweise von innen nach außen richtet, geht die<br />

Anwendungs-Sichtweise von der Anwendung als stabilem Zentrum aus, um das<br />

herum die Benutzer und die technische Infrastruktur angeordnet sind. Diese<br />

Sichtweise ist häufig da anzutreffen, wo die Gruppe der Anwendungsentwickler<br />

des Kunden großen Einfluß ausübt und wo Hilfsmittel der<br />

Anwendungsentwicklung extensiv genutzt werden.<br />

Bei dieser Sichtweise ist die Anwendung der Repräsentant einer homogenen,<br />

stabilen Benutzergruppe. Die Ressourcen der IT-Infrastruktur, welche die<br />

Anwendung unterstützen, werden bestimmt und entsprechend eingruppiert. Da<br />

verschiedene Arten von Anwendungen den Einsatz unterschiedlicher Ressourcen<br />

erfordern, spielen Anwendungsklassen eine wichtige Rolle bei der Definition der<br />

Elementgruppen.<br />

Die verteilte Client/Server-Anwendung ist ein Beispiel dafür, wie ein bestimmter<br />

Anwendungstyp einen Satz verschiedener Elementgruppen definiert. Es gibt<br />

Standardverfahren dafür, Client/Server-Anwendungen so zu gestalten, daß ihre<br />

Funktionen verteilt werden können. Das gebräuchlichste Verfahren ist die<br />

Unterteilung der Anwendung in folgende Komponenten:<br />

• Präsentationslogik<br />

• Unternehmensspezifische Logik<br />

• Logik für den Zugriff auf Systemressourcen-Verwaltungen<br />

Jede dieser logischen Komponenten erfordert den Einsatz einer Gruppe von<br />

IT-Ressourcen; die jeweils erforderlichen Ressourcen werden für diese<br />

Anwendungstypen als Elementgruppen definiert.<br />

Kapitel 5. SM-Umgebung 59


Beispiele für derartige Elementgruppen sind:<br />

• Client-Knoten<br />

− Hardware (Arbeitsplatzrechner)<br />

- Prozessor<br />

- Festplatte<br />

− Software<br />

- Betriebssystem<br />

- Anwendung<br />

• Server-Knoten<br />

− Hardware<br />

− Software<br />

• Netzwerk<br />

− Adapter<br />

− Hub<br />

− Router<br />

5.3 Management-Eigenschaften der Elemente<br />

In diesem Stadium der Entwicklung ist der Umfang der Management-Umgebung<br />

definiert worden und die zu verwaltenden Elemente wurden anhand<br />

gemeinsamer Management-Eigenschaften in Gruppen eingeteilt. Die<br />

Management-Eigenschaften der Elemente definieren den Input für das<br />

SMD-Projekt, indem sie detaillierte und umfassende Informationen über die<br />

Elemente und ihr Verhalten liefern. Diese Informationen bestimmen, welche<br />

Management-Dienstleistungen erforderlich sind, sowie deren Niveau und<br />

Qualität.<br />

Abbildung 25. Management-Eigenschaften bestimmen die SM-Anforderungen<br />

60 Systems Management Design - Ein Überblick


Die Management-Eigenschaften sind:<br />

• Bedeutung<br />

Die Bedeutung einzelner Elemente kann dadurch bestimmt werden, daß man<br />

die Auswirkungen des Fehlens eines Elemente auf die Geschäftsabläufe<br />

analysiert, die Anzahl der vom Fehlen eines Elementes betroffenen Benutzer<br />

ermittelt, und die Anforderungen an Verfügbarkeit und Wiederherstellung<br />

untersucht.<br />

• Komplexität<br />

Die Komplexität von Elementen wird bestimmt durch die Anzahl an<br />

Funktionen, die ein Element ausführen kann, durch die Anzahl der Teile, die<br />

ein Element umfaßt, und dadurch, wie schwierig diese Elemente<br />

möglicherweise zu handhaben sind.<br />

• Verteilung<br />

Die Verwaltung von Elementen, die über verschiedene Orte, Organisationen,<br />

Zeitzonen, oder sogar unterschiedliche Kulturen verteilt sind, kann eine<br />

große Herausforderung darstellen.<br />

• Größe und Volumen<br />

Die Größe von Elementen ist ein Problem mit diversen, unterschiedlichen<br />

Aspekten, zu denen die Anzahl der zu verwaltenden Elemente, die<br />

verschiedenen Arten von Elementen, und ihre physische Größe zählen.<br />

• Eigentumsrechte<br />

Das Eigentumsrecht an Elementen ist unter verschiedenen Gesichtspunkten<br />

zu betrachten: Wer zahlt für das Element? Wer besitzt es gegenwärtig? Wer<br />

verwaltet es? Hierbei kann es sich jeweils um dieselbe Person und<br />

Organisationseinheit handeln oder auch um verschiedene Personen und<br />

Organisationseinheiten.<br />

• Managementverhalten<br />

Diese Eigenschaften liefern Informationen über die geforderten<br />

Management-Funktionen und über die Qualität der erforderlichen<br />

Management-Services.<br />

• Abgrenzung<br />

Die Grenzen des Managements definieren zwei Mengen von Attributen.<br />

Einerseits die Management-Domäne, die eine Menge verwalteter Elemente<br />

als Einheit für eine oder mehrere Mengen von Prozessen definiert. So kann<br />

zum Beispiel eine LAN-Arbeitsgruppe eine Management-Domäne darstellen,<br />

wenn sie als Einheit verwaltet wird, wie auch eine Menge von Host-Systemen<br />

mit der dazugehörigen Hardware und Software eine Management-Domäne<br />

bilden kann.<br />

Die zweite Attributenmenge ist die Management-Tiefe. Komplexe Elemente,<br />

wie z. B. Arbeitsplatzrechner, können bis hinunter zu einzelnen<br />

Hardware-Teilen wie Speicherchips, Karten in Erweiterungssteckplätzen oder<br />

Software-Elementen wie auch einzelnen Anwendungen verwaltet werden.<br />

Bestimmte Fragenstellungen zur erforderlichen Management-Tiefe sind<br />

hilfreich, um den exakten Umfang einer zu verwaltenden Umgebung und die<br />

geforderten Management-Funktionen zu bestimmen.<br />

Kapitel 5. SM-Umgebung 61


• Dynamik der Umgebung<br />

Dynamische Umgebungsfaktoren sind eine Schlüsseleigenschaft moderner,<br />

verteilter Umgebungen, bei denen die Anzahl der zu verwaltenden Elemente<br />

sehr schnell zunimmt. Der Systemaufbau ist in sehr vielen Fällen<br />

hauptsächlich auf die ursprüngliche Umgebung ausgerichtet und tendiert<br />

dazu, die Tatsache zu vernachlässigen, daß geplante und ungeplante<br />

Änderungen eintreten werden, die es zu verwalten gilt.<br />

• Abhängigkeit<br />

Diese Eigenschaft berücksichtigt die Abhängigkeit einzelner Elemente von<br />

anderen Elementen oder Elementgruppen.<br />

• Sicherheitsanforderungen<br />

Die operationale Umgebung kann nur dann als sicher betrachtet werden,<br />

wenn alle Elemente die gleiche, erwünschte und erreichbare Sicherheitsstufe<br />

aufweisen. Sicherheitsanforderungen sind ein Gesichtspunkt, der beim<br />

Systemaufbau oft vernachlässigt wird.<br />

• Heterogenität<br />

Die operationalen Umgebungen der heutigen Zeit sind heterogen, wobei der<br />

Grad der Heterogenität einen großen Einfluß auf die Ergebnisse des<br />

IS-Management Designs hat.<br />

• Wissensstand und Ausbildung<br />

Das Management von Elementen erfordert gewisse Ffähigkeiten. Die damit<br />

verbundenen Schwierigkeiten werden bestimmt durch das geforderte<br />

Befähigungsniveau und die Anzahl der Menschen, die erforderlich ist, um die<br />

Elemente zu verwalten. Mit dem Management von Elementen sind zwei<br />

Personengruppen beschäftigt: Benutzer und Systembediener. Einige<br />

Management-Aufgaben werden von den Benutzern der Ressourcen<br />

wahrgenommen, wie z.B. das Einschalten, die Papierzufuhr, und andere<br />

Tätigkeiten. Komplexere Management-Aufgaben werden von<br />

Systembedienern mit der entsprechenden Befähigung ausgeführt. Zu diesen<br />

Aufgaben gehören beispielsweise das Management von lokalen oder<br />

Weitverkehrsnetzen, die Steuerung der Leistung von Netzwerken und<br />

Servern.<br />

• Normen und Standards<br />

Normen und Standards können das Management von Elementen erheblich<br />

erleichtern.<br />

• Neue Technologien<br />

62 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Das Management von Elementen, bei denen neue Technologien zum Einsatz<br />

kommen, stellt häufig eine große Herausforderung dar, da entsprechende<br />

Management-Methoden, Standards, und Erfahrungen noch nicht existieren.<br />

Die Management-Eigenschaften müssen analysiert werden, um die<br />

erforderlichen Management-Dienstleistungen zu definieren. So bestimmen zum<br />

Beispiel die dynamischen Umgebungsfaktoren die Anforderungen an das Change<br />

Management; die Bedeutungseigenschaften definieren die Ziele im Hinblick auf<br />

Verfügbarkeit, Sicherung und Wiederherstellung.<br />

Das Niveau der Management-Dienstleistungen bestimmt die Funktionalität, das<br />

heißt, welches Element durch welche Menge von SM-Prozessen bedient wird. So<br />

kann zum Beispiel der Prozeß Änderungen verteilen die Verteilung von


Anwendungsprogrammen an einen Arbeitsplatzrechner umfassen, aber das<br />

Betriebssystem ausschließen.<br />

Die Kombination der Management-Eigenschaften definiert die erforderliche Reife<br />

des Management-Prozesses. Wurden die dynamischen Umgebungsfaktoren<br />

beispielsweise als extrem schwierig beurteilt, oder ist die Bedeutung der<br />

Elemente wichtig oder sogar sehr wichtig, muß die Reife der Change<br />

Management Prozesse sehr fortgeschritten sein, um die geforderte<br />

Dienstleistungsqualität zu erreichen.<br />

In unterschiedlichen Umgebungen sind manche Management-Eigenschaften von<br />

größerer Bedeutung als andere. Es ist in diesem Zusammenhang hilfreich, den<br />

Eigenschaften vor der Beurteilung Prioritäten zuzuweisen, um Eigenschaften<br />

hoher Priorität mehr Gewicht zu verleihen. In den meisten Fällen sind die<br />

Prioritäten leicht zu bestimmen, wenn der Entwickler die entsprechende<br />

Umgebung kennt.<br />

Kapitel 5. SM-Umgebung 63


64 Systems Management Design - Ein Überblick


Kapitel 6. Systems Management-Prozesse<br />

Nachdem die zu verwaltenden Elemente und Systeme unter Anwendung der in<br />

vorhergehenden Kapiteln dargestellten Techniken bestimmt worden sind, besteht<br />

der nächste Schritt bei der Schaffung eines Systems Management Designs<br />

(SMD) darin, SM-Prozesse auszuwählen und zu bewerten. Das Ziel ist,<br />

festzulegen, welche Prozesse geändert oder verbessert werden müssen, um die<br />

geplanten Änderungen von IT-Anwendungen und -Systemen zu unterstützen und<br />

diesen Verbesserungen Prioritäten zuzuordnen.<br />

6.1 Prozeßorientierung oder Ressourcenorientierung<br />

Die von uns im Rahmen des Systems Management vorgeschlagene,<br />

grundsätzliche Vorgehensweise ist eher prozeßorientiert als<br />

ressourcenorientiert. Die nachstehenden Ausführungen sind eine<br />

Zusammenfassung dieser Vorgehensweise und ihrer Vorteile.<br />

Abbildung 26. Prozeßorientiertes Systems Management<br />

Führende IT-Anbieter rücken mehr und mehr von einer Verwaltungsstruktur ab,<br />

die auf den zu verwaltenden Hardware- oder Software-Ressourcen basiert. Das<br />

heißt, daß Anbieter von Systems Management in der Vergangenheit häufig<br />

gemäß ihres technischen Fachwissen gruppiert waren, was in vielen Fällen zu<br />

einer Duplizierung der Prozesse geführt hat.<br />

Das hat zu einer Vervielfältigung der Prozesse und damit verbundenen<br />

Effektivitätsverlusten geführt. Ist es zum Beispiel das Ziel eines Unternehmens,<br />

sicherzustellen, daß seine operationale Umgebung sicher ist, besteht die<br />

effektivste und umfassendste Vorgehensweise darin, den Aspekt der Sicherheit<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 65


6.2 Auswahl der SM-Prozesse<br />

für alle Ressourcen gleichzeitig zu beleuchten, anstatt separate,<br />

ressourcenspezifische Anstrengungen zu unternehmen und die<br />

Sicherheitseinrichtungen zu untersuchen, die auf jede Ressource einzeln<br />

angewendet werden könnten.<br />

Die letztgenannte Vorgehensweise würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer<br />

Situation führen, in der einzelne Teile einer Umgebung extrem sicher wären, es<br />

aber andererseits auch Schwachpunkte gäbe. Gilt die Konzentration einer<br />

„ Endpunkt-zu-Endpunkt″ Sicherheit, wird von Anfang an ein angemessenes<br />

Sicherheitsniveau etabliert, was bedeutet, daß es an sicherheitsrelevanten<br />

Stellen eines Systems wahrscheinlich keine Schwachpunkte geben wird.<br />

Durch eine prozeßorientierte Organisation von Systems Management, kann ein<br />

großes Potential an gesteigerter Effektivität und Effizienz erschlossen werden.<br />

Andere potentielle Vorteile werden in Abb. 26 auf Seite 65 dargestellt.<br />

Es ist sehr unwahrscheinlich, daß im Rahmen eines SM-Projektes alle möglichen<br />

SM-Prozesse implementiert werden müssen oder implementiert werden können.<br />

Manche Prozesse werden nicht benötigt oder haben eine niedrige Priorität. Die<br />

Implementierung aller SM-Prozesse würde die Fähigkeiten der IS-Organisation<br />

übersteigen.<br />

Der erste Schritt besteht darin, die in Betracht kommenden Prozesse<br />

auszuwählen. Das geschieht auf der Grundlage der Anforderungen an die<br />

SM-Umgebung. So ist z.B. bei einer verteilten Umgebung das Change<br />

Management ein Kandidat für diese Prozess-Auswahl.<br />

In vielen Fällen gibt es eine vom Kunden aufgestellte Wunschliste der zu<br />

implementierenden Prozesse. So kann beispielsweise ein zentralisierter<br />

Benutzer-Service gefordert werden. Die tatsächlichen<br />

Implementierungsprioritäten werden jedoch zu einem späteren Zeitpunkt<br />

festgelegt.<br />

6.3 Bewertung der bereits existierenden Prozesse<br />

66 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Es gibt nur selten Fälle, in denen ein Kunde mit dem Aufbau einer<br />

IT-Infrastruktur bei Null beginnt und der SM-Designer sich nicht mit einer bereits<br />

existierenden Umgebung befassen muß. SM-Prozesse sind normalerweise<br />

bereits vorhanden und ihre Leistungsfähigkeit muß berücksichtigt werden. Es ist<br />

eine Bewertung dieser vorhandenen SM-Prozesse erforderlich, um die<br />

Implementierungsprioritäten für die ausgewählten Prozesse festzulegen.<br />

Diese Bewertung der Prozesse muß die folgenden Aspekte der<br />

Prozeßimplementierung umfassen:


• Das Prozeßgerüst<br />

Für einen Prozeß müssen Ziele gesetzt werden, deren Verwirklichung<br />

meßbar ist. Die Prozeßschritte müssen definiert, dokumentiert und<br />

verstanden werden.<br />

• Der Prozeß selbst und seine Schnittstellen zu anderen Prozessen<br />

Ein Prozeß muß sowohl effektiv als auch effizient sein. Wechselnde<br />

Anforderungen machen es erforderlich, daß ein Prozeß anpassungsfähig ist.<br />

Es müssen effektive Schnittstellen zu anderen Prozessen eingerichtet<br />

werden.<br />

• Klarheit und Fähigkeit der Organisation<br />

Rollen und Verantwortlichkeiten sind zu definieren und der gesamten<br />

Organisation zu vermitteln. Alle beteiligten Personen müssen über die<br />

Fähigkeit verfügen, ihre Rollen auszufüllen.<br />

• Hilfsprogramme<br />

Um die Durchführung von Prozessen zu veranlassen und zu unterstützen,<br />

müssen die entsprechenden Hilfsprogramme zur Verfügung stehen. Diese<br />

Hilfsprogramme sollten einsatzfähig, integriert und offen sein; sie sollten zu<br />

einer maximalen Automatisierung führen.<br />

• Meßbarkeit und Kontrolle<br />

Effektivität und Effizienz von Prozessen können nur gewährleistet werden,<br />

wenn sie gemessen und dokumentiert werden. Außerdem sind die Prozesse<br />

so anzupassen und zu verbessern, daß sie den Anforderungen einer sich<br />

verändernden Umgebung gerecht werden.<br />

Die Ergebnisse einer sorgfältigen Prozeßbewertung bilden die grundlegenden<br />

Daten für die Definition von Prozeßprioritäten bei der Implementierung.<br />

6.4 Prozeßprioritäten bei der Implementierung<br />

Während der Prozeßbewertung können Empfehlungen gesammelt worden sein.<br />

Der nächste Schritt besteht darin, potentielle Projekte zu sichten und auf der<br />

Grundlage der bisher gesammelten Fakten und Ergebnisse gewisse Prioritäten<br />

für deren Implementierung zu etablieren. Auswahl und Setzung von Prioritäten<br />

im Hinblick darauf, welcher Management-Prozeß verbessert werden muß,<br />

gehören zu den schwierigsten Problemen des Systems Management Design.<br />

Wie zuvor bereits festgestellt, müssen nicht alle Verwaltungssysteme höchstes<br />

Niveau haben, um die geforderte Qualität der Verwaltung für eine bestimmte<br />

Umgebung von Informationssystemen zu erreichen. Wie soll man also die<br />

Prioritäten setzen, wenn Verbesserungen empfohlen werden, oder wenn<br />

festgesetzt werden soll, welche Prozesse implementiert werden? Einfache<br />

Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Hier können Befähigung, Erfahrung,<br />

Urteilsvermögen und gesunder Menschenverstand eines SM-Beraters oder<br />

-Entwicklers im allgemeinen nicht durch eine „Gebrauchsanleitung″ ersetzt<br />

werden.<br />

Die nachstehenden Analysetechniken können helfen, Empfehlungen abzugeben<br />

und Prioritäten für die Implementierung bestimmter Prozesse zu setzen. Bei der<br />

Festlegung von Implementierungsprioritäten können eine oder mehrere dieser<br />

Techniken angewendet werden.<br />

Kapitel 6. Systems Management-Prozesse 67


6.4.1 Analyse basierend auf der Beziehung zu Management-Eigenschaften<br />

Diese Technik kommt zur Anwendung, wenn eine Analyse dieser Eigenschaften,<br />

wie in 5.3, „Management-Eigenschaften der Elemente“ dargestellt, vorgenommen<br />

wurde. Die gesammelten Informationen können dazu genutzt werden, auf den<br />

wahrscheinlichen SM-Prozeß zu verweisen, der die aufgedeckten Eigenschaften<br />

aufweist.<br />

6.4.2 Analyse des Zieles eines SM-Prozesses<br />

Diese Analyse kommt zur Anwendung, wenn das Ziel der von Ihnen<br />

angestrebten SM-Prozesse festgesetzt und eine Prozeßbewertung durchgeführt<br />

wurde, um die Fähigkeiten des Kunden im Bereich des Systems Management zu<br />

bestimmen. Das Ergebnis der Prozeßbewertung wird mit den tatsächlich<br />

erzielten Prozeßergebnissen verglichen. Kandidaten für eine Implementierung<br />

sind solche Prozesse, bei denen sich das gesteckte Ziel und die vorhandenen<br />

Fähigkeiten nicht im Gleichgewicht befinden.<br />

6.4.3 Analyse des Nutzens einer Anwendung<br />

Diese Analyse wird durchgeführt, wenn Sie die Anforderungen an das Systems<br />

Management in Beziehung zu der zu unterstützenden Anwendung setzen wollen.<br />

Befindet sich der Kunde in einer Situation, in der er die Effektivität des Systems<br />

Management verbessern muß, um eine neue Anwendung zu unterstützen, wie<br />

z.B. eine neue Client/Server-Anwendung, kann der mit der Implementierung<br />

dieser Anwendung verbundene Nutzen untersucht werden. Diese Vorteile können<br />

dann verwendet werden, die Art der erforderlichen Systems Management<br />

Unterstützung zu bestimmen und zu gewährleisten, daß der besagte Nutzen<br />

tatsächlich eintritt.<br />

6.4.4 Analyse der wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Prozessen<br />

68 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Diese Analyse wird in jedem Fall durchgeführt.<br />

Wie bei allen Arten von Prozessen, gibt es auch bei SM-Prozessen gewisse<br />

Wechselbeziehungen. Diese können in vielen Fällen genutzt werden, um die<br />

Grundvoraussetzungen zu bestimmen oder die Abhängigkeiten zwischen den<br />

Prozessen zu ermitteln. Das folgende Diagramm stellt zwei Abhängigkeiten dar:


Abbildung 27. Analyse der Abhängigkeiten zwischen SM-Prozessen<br />

Wie in dem Diagramm dargestellt, erfordert ein effektiver Implementierungsänderungsprozeß,<br />

bei dem möglicherweise Software auf Hunderte verteilt<br />

installierte Server verteilt wird, folgendes:<br />

• Einen effektiven und effizienten Prozeß des Change Managements, um die<br />

Etablierung von Verteilungsprioritäten zu erleichtern, die geschäftlichen und<br />

technischen Auswirkungen zu analysieren, und einen vernünftigen Zeitplan<br />

aufzustellen.<br />

• Gute Planung und die Zuweisung von Verantwortungsbereichen an das<br />

Personal (Planaufstellungsprozeß).<br />

• Einen exakten Datenbestand über die Systemkonfiguration, um zu<br />

gewährleisten, daß die Software an die richtigen Empfänger ausgeliefert wird<br />

(Prozeß zur Pflege der Konfigurationsinformationen).<br />

In ähnlicher Art und Weise wird der Benutzer-Service (Help Desk) Anrufe<br />

erhalten, welche die Erörterung von Problemen erforderlich machen. Es muß<br />

daher ein effektiver Prozeß des Problem Managements existieren, um diese<br />

Probleme schnell und effektiv protokollieren und lösen zu können und somit zu<br />

gewährleisten, daß die „Betriebsunterstützung″ wirklich wirksam ist.<br />

Es gibt zwischen den einzelnen Prozessen auch noch andere Verbindungen, die<br />

untersucht werden sollten, um die Prozeßprioritäten besser festlegen zu können.<br />

Es ist offensichtlich, daß vom Kunden ausdrücklich geforderte Prozesse höchste<br />

Priorität genießen sollten.<br />

Kapitel 6. Systems Management-Prozesse 69


6.4.5 Analyse basierend auf der Durchführbarkeit eines Prozesses<br />

Diese Analyse wird in jedem Fall durchgeführt.<br />

Es können Situationen entstehen, in denen ein bestimmter Prozeß oder ein<br />

Aspekt eines Prozesses nicht durchführbar oder unpraktisch ist. Die Umstände<br />

jeder Situation sind einzigartig. Es ist daher unmöglich, eine Methode zur<br />

Durchführung einer Machbarkeitsanalyse zu entwickeln.<br />

6.4.6 Analyse auf der Grundlage eines konkreten Falles<br />

70 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Diese Form der Analyse kommt in den meisten Fällen zur Anwendung.<br />

Kann durch einen Prozeß, oder auch nur durch einen Aspekt eines Prozesses,<br />

ein offensichtlicher Nutzen erzielt werden, der potentiell größer ist als der, bei<br />

der Implementierung eines anderen Prozesses zu erwartende Nutzen, ist dieser<br />

Nutzen der Leitfaden für die Etablierung der entsprechenden Prioritäten.<br />

Bewirkt beispielsweise die Konsolidierung verschiedener Benutzer-<br />

Serviceeinrichtungen eine Personaleinsparung, oder die Verbesserung der den<br />

Endbenutzern gebotenen Dienstleistungen, so kann das der beste Ansatzpunkt<br />

für die zu leistende Arbeit sein. Bewirkt die Zentralisierung operationaler<br />

Aktivitäten, daß auf der Benutzerseite LAN-Administratoren gar nicht mehr oder<br />

nur noch in geringerer Zahl benötigt werden, so kann dieser Aspekt der beste<br />

Ansatzpunkt sein. Bewirkt eine Verbesserung der Qualität des Benutzer-Services<br />

eine Reduzierung der von den Benutzern für die Problemlösung benötigten Zeit,<br />

wodurch sie mehr Zeit für eine sinnvolle Unterstützung der geschäftlichen<br />

Aktivitäten ihres Unternehmens aufbringen können, so genießt möglicherweise<br />

die Verbesserung des Benutzer-Services die höchste Priorität.


Kapitel 7. Ausblick<br />

Wir leben in einer sich ständig verändernden informationstechnischen<br />

Umgebung: die Software-Industrie spielt die führende Rolle bei dieser<br />

technologischen Revolution, da gewerbliche Benutzer bestrebt sind, die<br />

Plattformen für Anwendungen einander anzugleichen und zu optimieren, um in<br />

einer Welt der zentralisierten, verteilten und persönlichen Systeme eine höhere<br />

Kostenrentabilität, verbesserte Kommunikation und eine gemeinsame Nutzung<br />

von Informationen zu erreichen. Die Entwicklung von entsprechender<br />

Systemsoftware und Middleware wird als entscheidend für den Erfolg dieses<br />

Prozesses angesehen.<br />

Das explosive Wachstum auf dem Gebiet neuer, fortschrittlicher<br />

Informationstechnologie wird die Unternehmen dazu zwingen, formalisierte<br />

Bewertungsverfahren für Auswahl und Einsatz neuer Technologie einzuführen.<br />

Die bedeutendsten neuen Technologien werden aus Interaktionen zwischen den<br />

bereits existierenden Technologien entstehen, wobei das Hauptaugenmerk<br />

darauf liegen wird, Informationsverarbeitung<br />

anschaulicher,<br />

übertragbarer,<br />

variabler,<br />

transparenter,<br />

hilfreicher und<br />

adaptiver<br />

zu gestalten.<br />

In dieser komplexen Umgebung wird das Systems Management auch in der<br />

nahen Zukunft eine organisatorische und technische Herausforderung bleiben.<br />

Diese Umgebungen reflektieren und schaffen komplexe organisatorische und<br />

soziale Strukturen, die zu immer höheren Anforderungen an die<br />

Leistungsfähigkeit von Netzen und verteilten Systemen führen werden. Die<br />

Verwaltung dieser komplexen Strukturen wird die größte Herausforderung bei<br />

zukünftigen verteilten Informationssystemen darstellen.<br />

7.1 Geschäftliche Strategien und Anwendungen<br />

Die Unternehmensstrukturen werden sich von einem hierarchischen Aufbau mit<br />

Betonung des Funktionalen lösen. Stattdessen werden sie sich zu<br />

Organisationsformen entwickeln, die eine geringere Zahl hierarchischer Ebenen<br />

haben. Die besondere Betonung liegt dabei auf funktionsübergreifender<br />

Teamarbeit.<br />

Die Beziehungen zwischen Unternehmen werden sich auch weiterhin verändern.<br />

Die Entwicklung wird dabei weg von Selbstgenügsamkeit und hausinternen<br />

Lösungen und hin zu einem hochentwickelten System wechselseitiger,<br />

weltweiter Abhängigkeiten gehen.<br />

Die Infrastrukturen von Informationssystemen werden diesen ständigen<br />

Veränderungen angepaßt werden müssen, um den komplexen informationellen<br />

Beziehungen Rechnung zu tragen, die sich aus der veränderten geschäftlichen<br />

Umgebung ergeben werden.<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 71


72 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Einige der Veränderungen, die sich auf das Systems Management auswirken,<br />

sollen nachstehend genannt werden:<br />

• Die zu verwaltende Datenmenge wird immer größer<br />

Es wird erwartet, daß sich die von einem Unternehmen gesammelte und zu<br />

verwaltende Datenmenge erheblich vergrößern wird. Dabei werden die<br />

wichtigsten Daten wahrscheinlich so weit wie möglich zentralisiert werden,<br />

aber innerhalb der gesamten Unternehmensstruktur werden noch weitere<br />

große Datenmengen existieren.<br />

Auch die Art der Daten wird sich verändern; Form und Inhalt der Daten<br />

werden von großer Bedeutung sein. Die Verfügbarkeit von<br />

Informationsquellen, wie zum Beispiel Internet, wird zu einem<br />

explosionsartigen Anstieg der Datenmengen führen. Das Internet und andere<br />

firmenfremde Datenquellen werden die Verfügbarkeit von Marktinformationen<br />

erhöhen. Somit werden Bewertung und Schutz dieser Daten in den nächsten<br />

Jahren zu einer ständig wachsenden Herausforderung. Wichtige Daten<br />

werden in einer sicheren und vertrauenswürdigen Umgebung gespeichert<br />

werden, während weniger wichtige Daten überall verfügbar sind.<br />

• Es entsteht die Notwendigkeit einer gemeinsamen Nutzung funktionsübergreifender<br />

Informationen<br />

Da sich die Anzahl der Datenquellen vervielfachen wird, und die Benutzer<br />

wichtiger Daten über das gesamte Unternehmen verteilt sein werden,<br />

werden überall im Unternehmen Daten existieren und verfügbar sein.<br />

Dadurch wird es mehr und mehr von entscheidender Bedeutung sein, nicht<br />

nur zu verstehen, was wo verfügbar ist, sondern auch Mechanismen zu<br />

etablieren, die vorhandenen Daten effektiv verteilen und die gemeinsame<br />

Nutzung ermöglichen.<br />

• Der abteilungsübergreifende Zugriff auf Anwendungen wird zur Normalität<br />

werden<br />

Mit steigender Abhängigkeit von Daten, und einer immer weiteren<br />

Verbreitung von Anwendungsfunktionen über das gesamte Unternehmen,<br />

wird es mehr und mehr erforderlich sein, daß Benutzern Möglichkeiten<br />

geboten werden, über Server oder Arbeitsplatzrechner anderer Benutzer auf<br />

Anwendungen zuzugreifen. Das wäre eine echte Client/Server-Umgebung,<br />

denn ein entscheidender Aspekt der Client/Server-Architektur liegt in den<br />

Anforderungen in bezug auf multiple Anwendungen.<br />

Das geeignete Modell besteht darin, daß eine Vielzahl von Benutzern auf<br />

eine Vielzahl von Funktionen zugreifen kann, und sowohl Benutzer als auch<br />

Funktionen sich einer Vielzahl von Datenbanken bedienen können. Es muß<br />

daher eine „Viele-zu-Viele″ Beziehung zwischen Servern und Clients<br />

unterstützt werden. Jeder Server muß in der Lage sein, mehrere Clients<br />

gleichzeitig zu unterstützen. Jeder Client muß die Fähigkeit besitzen,<br />

gleichzeitig mehrere Anfragen an Server zu richten. Dieses ist die komplexe<br />

Client/Server-Welt, auf die eine IT-Infrastruktur ausgerichtet sein muß.<br />

• Anbieter von Produkten und Dienstleistungen brauchen gezielte<br />

Kundeninformationen (z.B. Name, Firmensitz und -geschichte)<br />

Der führende Anbieter möchte in der Lage sein, einen Kunden für die<br />

gesamte Palette der angebotenen Dienstleistungen als Einheit zu<br />

identifizieren und zu behandeln. Das heißt, daß heutzutage der Kunde eines<br />

typischen Großunternehmens nicht mehr als einzelne Person betrachtet<br />

wird. Jede Abteilung eines Unternehmens kennt zwar den Kunden, aber eine


gemeinsame und umfassende Bewertung des Kunden, die es ermöglichen<br />

würde, die wirklichen Bedürfnisse des Kunden aus einem breiten Spektrum<br />

potentieller Dienstleistungen zu ermitteln, ist häufig nicht verfügbar. In vielen<br />

Fällen kann ein Unternehmen solche Informationen nicht nutzen, um ein<br />

Produkt aus seiner Angebotspalette gezielt zu fördern, welches zu einem<br />

bestimmten Kunden passen würde, der aber nur von einer bestimmten<br />

Abteilung des Unternehmens ermittelt werden kann.<br />

• Anbieter werden Informationen zum Bestandsstatus für automatische<br />

Nachbestellungen nutzen<br />

Firmenübergreifender Handel wird zunehmend mit einfacheren Prozessen<br />

und in weniger Schritten durchgeführt werden. Ein Anbieter wird einem<br />

anderen also direkt Produkte und Dienstleistungen liefern, wobei der<br />

Anbieter dafür verantwortlich ist, den möglichen Bedarf für seine Produkte<br />

zu ermitteln und die Nachbestellung von Mengen zu gewährleisten, die<br />

ausreichend sind, um den Kunden auch weiterhin angemessen beliefern zu<br />

können.<br />

• Kunden der relevanten Firmen brauchen umfangreiche Informationssysteme,<br />

welche Daten bereitstellen für:<br />

− Korrekte Rechnungsstellung für gelieferte Produkte und Dienstleistungen<br />

− Schnelle Kontenabfrage<br />

− Statusinformationen zu Fortschritten (Anforderungen und Bedürfnisse)<br />

Um das obige Thema fortzuführen, kann gesagt werden, daß die klassische<br />

Rechnungsstellung für erbrachte Dienstleistungen in vielen Fällen entfallen<br />

wird. Der Kunde zahlt dann vielleicht nur für die Produkte eines Anbieters,<br />

die er tatsächlich benutzt, statt in Rechnung gestellte Produkte zu erhalten,<br />

abzustimmen und dann zu bezahlen.<br />

Bei den Kunden steigt das Bewußtsein über die aktuelle Marktsituation.<br />

• Die Bedeutung der Technik für ihr Geschäft nimmt zu<br />

Die fortschrittlichsten Unternehmen sind sich bereits der Tatsache bewußt,<br />

daß die Nutzung der Informationstechnologie einer der Schlüsselfaktoren für<br />

das Erreichen von Wettbewerbsvorteilen mit Blick auf das Jahr 2000 ist.<br />

• Um die geforderten Lösungen bieten zu können, sind ein oder mehrere<br />

Partner erforderlich<br />

Die Datenautobahn (möglicherweise Internet) wird sofortige Allianzen<br />

zwischen diversen Anbietern von Dienstleistungen ermöglichen. Zum<br />

Beispiel: ein Unternehmen erfindet die Produkte, geht eine Partnerschaft mit<br />

einer örtlichen Universität ein (die durch direkte Verbindungen möglich wird),<br />

um die Online-Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen (über<br />

Internet) zu gewährleisten, nimmt eine Werbeagentur unter Vertrag und<br />

kommuniziert mit Vertriebsunternehmen, und das alles über die<br />

Datenautobahn.<br />

Bei anderen Geschäftsvorgängen können die Partner dieser Allianz<br />

Konkurrenten sein, sofern es sich um eine andere Gruppe von Produkten<br />

oder Dienstleistungen handelt.<br />

• Lösungen müssen schneller und zu geringeren Kosten erarbeitet werden<br />

Die Herausforderung an das Systems Management liegt darin, ein<br />

Unternehmen in die Lage zu versetzen, diese Ziele zu erreichen, ohne<br />

unangemessen viel Zeit für die Einrichtung und effektive Nutzung neuer<br />

Technologien aufwenden zu müssen.<br />

Kapitel 7. Ausblick 73


7.2 IT-Strategien und -Anwendungen<br />

74 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

IT-Organisationen werden sich sowohl an diverse geschäftsstrategische<br />

Paradigmenwechsel, als auch an schnelle technologische Veränderungen<br />

anpassen müssen und sich der Tatsache der Wiedergeburt der zentralisierten<br />

Informationstechnologie durch den erneuten Einfluß auf die Verwaltung verteilter<br />

Systeme, verteilter Netze und die Datenverwaltung bewußt sein. Dadurch steigt<br />

die Belastung des IT-Anbieters im Hinblick auf Verwaltung und Betrieb von<br />

Anwendungen, Datenspeicherung und Benutzerunterstützung innerhalb eines<br />

Unternehmens.<br />

Die IT-Unternehmen, die sich an die Entwicklung anpassen und<br />

außergewöhnliche Dienstleistungen anbieten, werden in ihrer Branche eine<br />

Spitzenstellung einnehmen. Die Unternehmen, die diesen Anpassungsprozeß<br />

nicht vollziehen wollen oder können, werden sich dem Wettbewerb mit<br />

Unternehmen ausgesetzt sehen, die mit ihren Produkten Weltmaßstäbe setzen<br />

und von diesen wahrscheinlich vom Markt verdrängt werden. Viele Experten<br />

sagen voraus, daß mehr als 95% der IS-Organisationen bis zum Jahr 2000 einige<br />

ihrer Dienstleistungen von Dritten beschaffen werden.<br />

Nachstehend einige Gedanken zur Rolle von mit Informationssystemen befaßten<br />

Organisationen in einer raschen Veränderungen ausgesetzten Welt des<br />

Geschäfts und der Informationstechnologie:<br />

• Ständige Anpassung an neue Technologien<br />

Der Prozeß der technologischen Änderungen und Neuerungen schreitet<br />

immer schneller voran und ist in keiner Branche so ausgeprägt wie auf dem<br />

Gebiet der Informationstechnologie. Keine andere Produktgruppe hat eine so<br />

kurze Lebensdauer am Markt wie ein PC oder seine Bauteile.<br />

Es ist daher das Gebot der Stunde, sich ständig die neueste Technologie zu<br />

Nutzen zu machen, um nicht den Anschluß zu verlieren. Andernfalls wird<br />

sich ein anderes Unternehmen dieser neuesten Technologie bedienen und<br />

einen Wettbewerbsvorteil erreichen.<br />

Die bisherige Technologie wird nicht notwendigerweise obsolet, aber die<br />

Phantasie derjenigen, die Anwendungsbereiche für neue Technologie finden,<br />

wird auch weiterhin neue Chancen oder Vorteile eröffnen. Dadurch werden<br />

Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, gezwungen, sich ständig<br />

an IT-Dienstleistungen anzupassen, die von denjenigen kreiert werden,<br />

welche die entsprechende Vorstellungskraft besitzen, Anwendungsmöglichkeiten<br />

für existierende und neue Technologien zu finden.<br />

• Ausrichtung der Infrastruktur auf schnell zunehmende Komplexität<br />

Die Komplexität von Lösungen erfordert eine Infrastruktur, die dieser<br />

Komplexität Rechnung trägt, um komplexe Lösungen umsetzen zu können,<br />

ohne die gesamte Ausrichtung der bestehenden Infrastruktur verändern zu<br />

müssen und somit die für Technologie getätigten Investitionen zu schützen.<br />

• Definition einer Architektur, durch die Technologie organisiert wird<br />

Eine Architektur, die sich auf entsprechende Strategien, Standards und die<br />

Aufmerksamkeit des Managements stützen kann, wird das Rückgrat eines<br />

intelligenten und beständigen Einsatzes neuer Technologie sein. Gleichzeitig<br />

wird sie flexibel genug sein, um sich neuen Chancen und Möglichkeiten für<br />

den Einsatz von Systemen und Netzen anzupassen. Veränderungen müssen<br />

nicht um ihrer selbst Willen in die Praxis umgesetzt werden, sondern wegen


des damit verbundenen Nutzens. Ohne eine solche Infrastruktur, die<br />

Durchführung von Veränderungen ohne Brüche im System gestattet, wird<br />

solch ein Nutzen nicht tatsächlich realisiert, sondern nur vorschnell gesucht.<br />

• Errichtung einer Infrastruktur zur sinnvollen Organisation der<br />

Personalressourcen<br />

Personal, Benutzer und Informationstechnologie müssen eingebunden<br />

werden. Die Management-Perspektive von Technologie als Mittel zum Zweck<br />

ohne Berücksichtigung der Auswirkungen auf den Benutzer erzielt<br />

womöglich nicht den gewünschten und wahrscheinlich möglichen Effekt.<br />

• Investition in zeitsparende Hilfsprogramme für den Endbenutzer<br />

Das Management eines Unternehmens muß sich der Tatsache bewußt<br />

werden, daß SM-Lösungen häufig größere Investitionen erfordern, als<br />

ursprünglich angenommen.<br />

• Begrenzung der Komplexität für den Endbenutzer durch Einschränkung der<br />

Wahlmöglichkeiten<br />

Eine Partnerschaft zwischen Benutzer und IT-Anbieter, bei der Benutzer die<br />

geschäftliche Perspektive und der IT-Anbieter die auf gesundem<br />

Menschenverstand beruhende technische Perspektive beisteuert, wird sich<br />

als die erfolgreichste herausstellen. In vielen Fällen wird es die Aufgabe des<br />

IT-Beraters sein, dem Benutzer zu vermitteln, daß eine Verringerung der<br />

Anforderungen an die Benutzerunterstützung am besten zu erreichen ist,<br />

indem die Anzahl oder die Vielfalt der Typen der zu verwaltenden<br />

Komponenten beschränkt wird.<br />

Die Informationstechnologie sollte auch den Kostenfaktor nicht aus den<br />

Augen verlieren. Hierbei sind die Studien zu berücksichtigen, die besagen,<br />

daß die ursprünglichen Anschaffungskosten für Hardware und Software<br />

normalerweise weniger als 20% der während der gesamten Nutzungsdauer<br />

auftretenden Kosten ausmachen.<br />

• Investitionen in Mitarbeiterschulung<br />

Derartige Investitionen werden häufig nicht eingeplant und das Ergebnis ist,<br />

daß die Schulung durch gleichrangige Mitarbeiter vorgenommen wird, was in<br />

vielen Fällen hohe, aber versteckte Kosten für das Unternehmen zur Folge<br />

hat. Studien haben ergeben, daß diese Kosten enorm hoch sein können. In<br />

einigen Unternehmen werden 20% bis 50% der Zeit von Benutzern dafür<br />

aufgewendet, andere Benutzer in ihrem Kampf mit der Technik zu<br />

unterstützen. Eine Möglichkeit, derartige Erfahrungen zu vermeiden, liegt in<br />

einer angemessenen Mitarbeiterschulung.<br />

• Planung des Übergangs zu einer parallel strukturierten Datenverarbeitung<br />

Das zuvor bereits zusammenfassend beschriebene Client/Server-Modell<br />

unterstreicht den Bedarf für parallele Interaktionen zwischen Clients und<br />

Servern, um die Implementierung eines echten Client/Server-Systems zu<br />

ermöglichen.<br />

• „Just-in-time″ Erwerb von Computerleistung<br />

Die Möglichkeit hierzu wird durch direkte Verbindungen zwischen Anbietern<br />

und Benutzern geschaffen. Dieses Konzept muß insbesondere auf die<br />

Verwaltung und den Erwerb von Softwarelizenzen angewendet werden.<br />

Anbieter von Systems Management müssen diese Art der Verwaltung<br />

verfügbar machen, und zwar nicht nur, um einen verbesserten Service und<br />

Kapitel 7. Ausblick 75


verkürzte Zykluszeiten für Aufträge zu gewährleisten, sondern auch, um die<br />

Kosten für Softwarelizenzen zu senken.<br />

• Aufstellung eines Plans zur effektiven Verwaltung von Daten im gesamten<br />

Unternehmen<br />

Der beste Schutz für die wichtigsten Daten ist wahrscheinlich eine zentrale<br />

Speicherverwaltung; es müssen jedoch Daten aller Formen und Größe<br />

verwaltet und im gesamten Unternehmen verfügbar gehalten werden.<br />

Die zuvor erwähnte Explosion der Datenmenge stellt diese Forderung in<br />

Frage. Aber auch die engagiertesten Verfechter verteilter Daten erkennen<br />

an, daß viele Einschränkungen überwunden werden müssen, bevor wichtige<br />

Daten im gesamten Unternehmen verbreitet und sicher geschützt und<br />

verwaltet werden können. Zweiphasige Festschreibungsverfahren und<br />

Ähnliches sind noch nicht ausreichend auf verteilte Datenmanager<br />

abgestimmt, um die gemeinsame Datenbenutzung in solchen verteilten<br />

Umgebungen zu ermöglichen.<br />

Unternehmen müssen jedoch danach streben, Daten, unabhängig davon, wo<br />

sie sich befinden, mit höchster Sicherheit und Funktionalität zu verwalten.<br />

• Verwaltung von Software-Mietverträgen<br />

Die Verwaltung von Vermögenswerten, insbesondere in bezug auf Software,<br />

ist eine der größten Herausforderungen, denen man sich zu stellen hat. Eine<br />

solche Verwaltung ermöglicht es, Vermögenswerte aus dem Bereich der<br />

Informationstechnologie finanztechnisch kontrolliert zu erwerben, zu<br />

aktualisieren und auszusondern.<br />

Es muß sichergestellt werden, daß kritische Anwendungen auf Plattformen<br />

laufen, die für einen Katastrophenfall durch Wiederanlaufpläne abgesichert<br />

sind.<br />

7.3 Auswirkungen auf das Systems Management Design<br />

76 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

Das Systems Management Design wird mehr und mehr zu einem integralen<br />

Bestandteil der Auswahl und Entwicklung von Anwendungen werden.<br />

Unternehmen werden sich der Tatsache bewußt, daß das Geheimnis für einen<br />

erfolgreichen Einsatz einer modernen Technologie nicht in der bloßen Funktion<br />

liegt, die sie bietet, sondern eher darin, wie sie während ihrer Lebensdauer im<br />

Unternehmen eingesetzt und unterstützt wird.<br />

Die Anwendung des Systems Management Design erfordert die Einhaltung<br />

strenger Kriterien, um sich im Einklang mit der Technologie entwickeln zu<br />

können. Das Niveau der heutzutage üblicherweise implementierten<br />

SM-Funktionen ist relativ niedrig, wenn man es in Beziehung zu den<br />

Anforderungen der Zukunft setzt, in der Kostendruck und die Komplexität der<br />

Informationstechnologie einen wesentlich höheren Grad der Automatisierung,<br />

eine breitere Implementierung der Leistungsverwaltung, eine verbesserte<br />

Nutzung von Ressourcen, sowie die sofortige Lieferung von Software über<br />

direkte Verbindungen zu den Lieferanten erfordern werden. Dieses sind nur<br />

einige Beispiele für die Art der Herausforderungen, denen man sich auf dem<br />

Gebiet der Produktfunktionen und der Implementierungsdesigns gegenübersehen<br />

wird.


Abkürzungsverzeichnis<br />

APC Arbeitsplatz-Computer<br />

ATM Asynchronous Transfer Mode<br />

CMIP Common Management<br />

Interface Protocol<br />

DoD Department of Defense<br />

EUD End User Dimension<br />

GDMO Guidelines for the Definition<br />

of Managed Objects<br />

<strong>IBM</strong> <strong>International</strong> Business<br />

Machines Corporation<br />

IS Informationssystem<br />

IT Informationstechnologie<br />

Information Technology<br />

ITPM Information Technology<br />

Process Model<br />

ITSO <strong>International</strong> <strong>Technical</strong><br />

<strong>Support</strong> <strong>Organization</strong><br />

LAN Local Area Network<br />

MAN Metropolitan Area Network<br />

OMG Object Management Group<br />

OMG IDL Object Management Group<br />

Interface Definition Language<br />

OO Object Orientation<br />

OSF/DCE Open Software<br />

Foundation/Distributed<br />

Computing Environment<br />

SM Systems Management<br />

SM Systems Management Design<br />

SMFD Systems Management<br />

Framework Design<br />

SNMP Simple Network Management<br />

Protocol<br />

SLK Service Level Kontrakt<br />

TCP/IP Transmission Control<br />

Protocol/Internet Protocol<br />

TMN Telecommunication<br />

Management Network<br />

VPN Virtual Private Network<br />

WAN Wide Area Network<br />

XSMS X/Open System Management<br />

Services<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 77


78 Systems Management Design - Ein Überblick


Index<br />

A<br />

Abkürzungen 77<br />

Akronyme 77<br />

Analysetechniken basierend auf<br />

Durchführbarkeit eines Prozesses 70<br />

Fallbeispiele 70<br />

Management-Eigenschaften 68<br />

Nutzen einer Anwendung 68<br />

Wechselseitigen Prozeßabhängigkeiten 68<br />

Ziele eines SM-Prozesses 68<br />

Anforderungen 20<br />

Anmerkungen, spezielle xi<br />

Anwendungen, geschäftliche 71<br />

Aufgaben 27<br />

Ausblick 27, 32, 41<br />

Auswahl der SM-Prozesse<br />

Benutzer-Service 66<br />

Identifizierung 66<br />

Prioritäten 66<br />

B<br />

Bewertung existierender Prozesse 66<br />

D<br />

Design 4<br />

Design Beispiel 1<br />

Anforderungen 20<br />

Aufgaben 27<br />

Ausblick 27<br />

Designdurchführung 23<br />

Designergebnisse 24<br />

Kundensituation 19<br />

Prozeß-Modelle 25<br />

Prozeßauswahl 21<br />

Status 27<br />

Umgebung 20<br />

Design Beispiel 2<br />

Ausblick 32<br />

Designdurchführung 30<br />

Designergebnisse 32<br />

Eigenschaften 29<br />

Kundensituation 28<br />

Prozeßauswahl 30<br />

Status 32<br />

Umgebung 29<br />

Design Beispiel 3<br />

Ausblick 41<br />

Designdurchführung 36<br />

Erfahrungen 40<br />

Implementierung 39<br />

Kundensituation 33<br />

Probleme 40<br />

Design Beispiel 3 (Forts.)<br />

Status 41<br />

Design-Projekte 14<br />

Design-Prozeß 12<br />

Designdurchführung 23, 30, 36<br />

Designergebnisse 24, 32<br />

Details SM-Umgebung 55<br />

E<br />

Eigenschaften 29<br />

Einführung xiii<br />

Elementgruppen 57<br />

Elementgruppen - Anwendungssichtweise<br />

Client-Knoten 60<br />

Netzwerk 60<br />

Server-Knoten 60<br />

Elementgruppen - Komponentensichtweise<br />

Hardware Zentralsystem 59<br />

Netzwerk 59<br />

System-Software 59<br />

Erfahrungen 40<br />

G Geschäftliche Trends 71<br />

Gruppierung der „Managed Elements″ 57<br />

Gruppierung der Elementgruppen 57<br />

I<br />

Implementierung 39<br />

Implementierungsprioritäten 67<br />

IT-Anwendungen 74<br />

IT-Infrastruktur 51<br />

IT-Prozeß-Modell 12<br />

IT-Service-Liefereinheiten 52<br />

IT-Strategien 74<br />

K<br />

Kundensituation 19, 28, 33<br />

L Lösungs-„Domains″ 48<br />

M<br />

Management-Funktionen 52<br />

N<br />

Normen 53<br />

Normen und Standards 53<br />

© Copyright <strong>IBM</strong> Corp. 1996 79


P Prioritäten 53<br />

Probleme 40<br />

Prozeß-Modelle 25<br />

Prozeßauswahl 21, 30<br />

Prozeßorientierung 65<br />

R<br />

Referenzliteratur xiii<br />

Ressourcenorientierung 65<br />

S Service-Pakete 48, 53<br />

Service-Verträge 53<br />

SM<br />

siehe Systems Management<br />

SM Einflußfaktoren<br />

IT-Infrastruktur 51<br />

SM-Infrastruktur 51<br />

SM-Prinzipien 51<br />

SM-Eigenschaften<br />

Abgrenzung 61<br />

Abhängigkeit 62<br />

Ausbildung 62<br />

Bedeutung 61<br />

Dynamische Umgebungsfaktoren 62<br />

Eigentumsrecht 61<br />

Größe und Volumen 61<br />

Heterogenität 62<br />

Komplexität 61<br />

Managementverhalten 61<br />

Neue Technologien 62<br />

Normen und Standards 62<br />

Sicherheitsanforderungen 62<br />

Verteilung 61<br />

Wissensstand 62<br />

SM-Eigenschaften der Elemente 60<br />

SM-Infrastruktur 51<br />

SM-Philosophie 52<br />

SM-Prinzipien 51<br />

SM-Prinzipien und Kategorien<br />

IT-Service-Liefereinheiten 52<br />

Management-Funktionen 52<br />

Normen 53<br />

Prioritäten 53<br />

Service-Pakete 53<br />

Service-Verträge 53<br />

SM-Philosophie 52<br />

Standards 53<br />

SM-Prozesse 65<br />

SM-Umgebung<br />

Detailbehandlung 55<br />

Elemente, SM-Eigenschaften 60<br />

Elementgruppen 57<br />

Managed Elements - Gruppierung 57<br />

Umfang 55<br />

80 Systems Management Design - Ein Überblick<br />

SMD<br />

siehe Systems Management Design<br />

SMD Auswirkungen 76<br />

SMDF-Struktur<br />

Dienstleister 46<br />

Framework-Definition 48<br />

Funktionen 46<br />

Grundprinzipien 44<br />

Komponenten-Management 47<br />

Richtlinien 44<br />

SMFD Design 6<br />

SMFD Framework-Definition 48<br />

SMFD Funktionen und Dienstleister 46<br />

SMFD Grundprinzipien und Dienstleister 44<br />

SMFD Komponenten-Management 47<br />

SMFD-Konzeption 44<br />

Spezielle Anmerkungen xi<br />

Standards 53<br />

Status 27, 32, 41<br />

Strategie 1<br />

Strategien and Anwendungen<br />

Geschäftliche Überlegungen 71<br />

Übergreifende Anwendungen 71<br />

Strategien, geschäftliche 71<br />

Systems Management<br />

Design 4<br />

Design-Projekte 14<br />

Design-Prozeß 12<br />

SMDF Design 6<br />

Strategie 1<br />

Systems Management Design 43<br />

Systems Management-Prozesse<br />

Implementierungsprioritäten 67<br />

Prozeßauswahl 66<br />

Prozeßbewertung 66<br />

Prozeßorientierung - Gegenüberstellung 65<br />

T<br />

Technische Trends 71<br />

Trends<br />

Allgemeine geschäftliche 71<br />

Allgemeine technische 71<br />

Anwendungen, geschäftliche 71<br />

IT-Anwendungen 74<br />

IT-Strategien 74<br />

SMD Auswirkungen 76<br />

Strategien, geschäftliche 71<br />

U<br />

Umfang SM-Umgebung<br />

Definition 55<br />

Hardware 55<br />

Komplexität 56<br />

Netzwerkkomponenten 55<br />

Software 55<br />

System 55<br />

Topologie 55


Umgebung 20, 29<br />

V Veröffentlichungen xiii<br />

Vorwort v<br />

Z<br />

Zusammenfassung iii<br />

Index 81


<strong>IBM</strong>L ®<br />

Gedruckt in U.S.A.<br />

SG24-4687-00

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