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Führungsteam - Schule Am Dobrock

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STEUERGRUPPE DER SCHULE AM DOBROCK 12.12.2011<br />

Konzept für eine Schülerfirma<br />

an der <strong>Schule</strong> <strong>Am</strong> <strong>Dobrock</strong><br />

1. Ziele und Grundlagen der Schülerfirma<br />

1.1. Die besondere Bedeutung von Schülerfirmen für Hauptschülerinnen und -schüler<br />

1.2. Projektplanung und -entwicklung in unserer Schülerfirma<br />

1.3. Die Rolle der Lehrkräfte<br />

1.4 Bedeutung der Schülerfirma für die Lehrkraft und die <strong>Schule</strong><br />

2. Rechtsstatus und Schulverein<br />

3. Rahmenbedingungen zur Umsetzung<br />

4. Firmenstruktur<br />

4.1. Abteilungen mit Teamleitung<br />

4.1.1. Verwaltung<br />

4.1.2. Produktion und Verkauf<br />

4.1.3. Mögliche Geschäftsfelder<br />

4.2. <strong>Führungsteam</strong><br />

4.3. Erweitertes <strong>Führungsteam</strong><br />

5. Organisation<br />

5.1. Grundlagenvertrag<br />

5.2. Bewerbung<br />

5.3. Arbeitsvertrag<br />

5.4. Abmahnung und Kündigung<br />

5.5. Arbeitszeugnis<br />

5.6. Aufgaben in der Arbeitszeit<br />

5.7. Finanzen<br />

5.8. Zusammenarbeit mit externen Firmen/Stellen<br />

6. Praktische Hinweise<br />

7. Anhang<br />

A - Zeitlicher Ablauf der Einführung der Schülerfirma<br />

B - Modellhafter Ablauf eines Schuljahres<br />

C - Vereinbarung mit der Schulleitung zur Gründung einer Schülerfirma<br />

D – Arbeitsvertrag<br />

E - Organisationsplan der Abteilungen und Inventarliste<br />

F – Organisationsstruktur<br />

G - Entwurf eines Organigramms<br />

H – Einbindungsmöglichkeiten der verschiedenen Fächer<br />

I – Übersicht<br />

J – Quellen<br />

- 1 -


1. Ziele und Grundlagen der Schülerfirma<br />

Die Schülerfirma ist zentraler Bestandteil der berufsorientierenden Maßnahmen der <strong>Schule</strong> <strong>Am</strong> <strong>Dobrock</strong> und des<br />

hierzu gehörenden Konzeptes „Betriebs- und Praxistage". Ihre zentralen Zielsetzungen sind<br />

• praxis- und handlungsorientiertes Lernen<br />

• Verankerung berufsorientierender Inhalte im Unterricht<br />

• Ausbildungsvorbereitung und Unterstützung bei der Berufswahlentscheidung<br />

• Persönlichkeitsentwicklung (Förderung von Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Eigeninitiative,<br />

Verantwortungsübernahme, ....)<br />

• Ausbildung von fachlichen und überfachlichen Kompetenzen bei den Schülern<br />

• Wirtschaftliche Bildung durch betriebswirtschaftlichen Denken am praktischen Beispiel<br />

• Motivation der Schüler aufgrund spezifischer Merkmale der Lernform<br />

• lnitiierung von Kooperationen mit außerschulischen Partnern – „Öffnung von <strong>Schule</strong>“<br />

• Erwirtschaftung von Eigenmitteln für die <strong>Schule</strong><br />

Die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen verlangen von der <strong>Schule</strong> die Öffnung für eine andere Arbeitsweise. Dies<br />

erscheint aus zwei Gründen unumgänglich:<br />

• Orientierungswissen im Feld der beruflichen Entwicklungen und Perspektiven kann nicht als Schulfach, auch nicht als<br />

Fach „Arbeitslehre" entwickelt werden. Orientierung wird nur möglich, wenn Zusammenhänge selbst entdeckt und<br />

erkannt werden. Fächergrenzen schränken diese Lernprozesse ein. <strong>Schule</strong> ist also hier gefordert, sich zu öffnen und<br />

ihre traditionellen Arbeitsstrukturen zu erweitern. 1<br />

• Das eigene und das selbstverantwortete Handeln von Schülerinnen und Schülern ist die Basis jeden beruflichen<br />

Orientierungswissens.<br />

1.1. Die besondere Bedeutung von Schülerfirmen für Hauptschülerinnen und -schüler<br />

Für Hauptschülerinnen und -schüler ist der Zugang zum Arbeitsmarkt besonders schwierig. Neben allgemein bildenden<br />

Qualifikationen sind für diese Schüler eine verantwortliche Einstellung zur eigenen Arbeit, Kommunikations- und<br />

Teamfähigkeit, Verständnis für wirtschaftliche und betriebliche Abläufe und ein daraus erwachsendes persönliches<br />

Engagement ausschlaggebend für eine berufliche Entwicklungsmöglichkeit. Mit dem Erwerb dieser<br />

Schlüsselqualifikationen entscheidet sich letztlich, ob eine reale Vermittlungschance in Ausbildung und Beruf besteht<br />

und in wieweit nachschulische Qualifizierungsmaßnahmen Erfolg haben. Die Persönlichkeitsqualifikation erweitert<br />

und vertieft die fachliche Qualifikation. Für viele dieser Schülerinnen und Schüler besteht auf Grund ihres Umfeldes<br />

außerhalb der <strong>Schule</strong> kaum eine Chance, diese Schlüsselqualifikationen zu erwerben. Die Erfahrungen an anderen<br />

<strong>Schule</strong>n zeigen, dass das Projektlernen in Schülerfirmen die Möglichkeit eröffnet, der schulischen Demotivation, Schul-<br />

und Lernverweigerung die aus der Wahrnehmung der Perspektivlosigkeit entsteht, entgegen zu wirken.<br />

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Schlüsselqualifikationen und setzen sie in persönliche Haltungen um, die den<br />

Erfolg in Maßnahmen der Jugendberufshilfe und die Übergange in Ausbildungsberufe deutlich erhöhen:<br />

• In Schülerfirmen werden Qualifikationen wie Verantwortungsbewusstsein, Durchhaltevermögen oder<br />

Kommunikations- und Teamfähigkeit direkt von der gemeinsamen Firma eingefordert. Ohne sie ist eine<br />

erfolgreiche Firmentätigkeit gar nicht vorstellbar.<br />

• Der Umgang mit technischen Vorgängen ist ein wesentlicher Teil des Lernens in produzierenden<br />

Schülerfirmen. In Auseinandersetzung mit den Anforderungen, die die Handhabung und Beherrschung der<br />

jeweiligen Technik an sie stellt, wird nicht nur latente Technikfeindlichkeit überwunden, sondern die<br />

Schülerinnen und Schüler erfahren, selbst etwas zu bewirken, indem sie Produkte herstellen oder Leistungen<br />

erbringen, die für andere auch außerhalb der <strong>Schule</strong>, wertvoll sind.<br />

1 Anlage H<br />

- 2 -


• Die Schülerinnen und Schüler treten in Kontakt mit Menschen außerhalb der <strong>Schule</strong>. Sie führen<br />

Kundengespräche mit den Käufern ihrer Produkte oder mit den Abnehmern ihrer Dienstleistungen. Sie treten<br />

in Kontakt zu Fachleuten in gewerblichen Betrieben, von denen sie benötigte Fertigkeiten vermittelt<br />

bekommen. Sie erfahren, dass ihre Tätigkeit auch außerhalb pädagogischer Schonräume etwas wert ist. Diese<br />

Anerkennung ist zusammen mit dem Bewusstsein der eigenen Leistung im Projekt und deren Qualität eine<br />

wesentliche Ursache dafür, dass diese Schüler Vertrauen in die eigene Entwicklungsfähigkeit gewinnen<br />

können, ihre Persönlichkeit stabilisiert wird.<br />

• Darüber hinaus können durch außerschulischen Kontakte des Projekts die Vermittlung der Schülerinnen und<br />

Schüler in ein Ausbildungsverhältnis erleichtern, weil sie und ihre <strong>Schule</strong> den Ausbildern persönlich bekannt<br />

sind.<br />

1.2. Projektplanung und -entwicklung in unserer Schülerfirma<br />

Trotz aller Realitätsnähe und aller Orientierung auf Wirtschaftlichkeit muss eine Schülerfirma letztendlich immer ein<br />

Stück Simulation bleiben und darf sich nicht im Geldverdienen, selbst wenn es für die <strong>Schule</strong> ist, erschöpfen. Der<br />

wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens kann nicht der alleinige Zweck des Projektes sein, sondern ist hier eher als<br />

didaktisches Instrument zu sehen.<br />

Ebenso wichtig für die beteiligten Schülerinnen und Schüler ist, dass sie<br />

• den wirtschaftlichen und unternehmerischen Gesamtverlauf des Unternehmens kennen und lernen, ihre<br />

eigene Rolle in diesem Ablauf zu überdenken. Dies kann z. B. dadurch geschehen, dass die Funktionen<br />

innerhalb des Unternehmens von den Schülern während des Projekts gewechselt werden.<br />

• erfahren, welche Verbindung zwischen Arbeit in der Firma und schulischem Lernen besteht, indem fachliche<br />

Inhalte des Schulunterrichts (Deutsch, Mathematik, Biologie, Kunst usw.) bei der Tätigkeit in der Firma<br />

angewendet werden müssen und bewusst gemacht werden. 2<br />

• die unternehmerische Erfahrung der Verantwortung für Gewinn und Risiko machen können und ein<br />

realistisches Bild des Wirtschaftens gewinnen. Dazu gehört auch, dass die unternehmerische Erfahrung<br />

ernsthaft und die Erfahrung des Scheiterns möglich ist. So ist es nicht wünschenswert, den Schulkiosk als<br />

Schülerfirma ohne eine Kalkulation, Warenwirtschaft und Verwaltung und ohne eine mögliche Konkurrenz<br />

betreiben zu lassen, da sonst unternehmerische Risiken nicht bewältigt werden müssen.<br />

Die Strukturen des Schülerfirmen-Projektes müssen eindeutig sein, damit die Verantwortlichkeit jedes einzelnen<br />

beteiligten Schülers transparent wird. Nur so können die oben genannten Lerneffekte auf der Ebene der<br />

Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht werden.<br />

Dazu ist es erforderlich, dass<br />

• der Gesamtaufbau der Firma und ihre innere Organisation mit allen beteiligten Schülerinnen und Schülern<br />

immer wieder neu nachvollzogen wird und beide Bereiche über Vollversammlungen ihnen immer wieder<br />

transparent gemacht werden und ihren Entscheidungen zugänglich sind. Das Prinzip der Verantwortlichkeit,<br />

das für alle gelten muss, kann nur so durchgehalten werden.<br />

• möglichst alle Teilbereiche eines Unternehmens - Leitung, Personalabteilung, Verkauf, Entwurf und Planung,<br />

Produktion, Buchhaltung, Werbung usw. - in der Schülerfirma eingerichtet und von den Schülerinnen und<br />

Schülern selbstverantwortlich organisiert werden. Die Firma darf sich nicht auf Produktion und Verkauf<br />

beschränken. Wesentliche Effekte des Lernens in Schülerfirmen ergeben sich erst aus dem Zusammenwirken<br />

der Abteilungen, der Erfahrung der wechselseitigen Abhängigkeit und der geteilten Verantwortung für das<br />

Ganze.<br />

• die Schülerinnen und Schüler mit allen Risiken Selbstständigkeit erfahren. Erst wenn sie so in ihrer „Firma"<br />

tätig sind, stellen sich die beschriebenen Effekte der Selbsterfahrung wie auch die Entwicklung der<br />

angesprochenen Schlüsselqualifikationen ein.<br />

2 Anlage H<br />

- 3 -


1.3. Die Rolle der Lehrkräfte<br />

Damit ändert sich ein Stück weit die gewohnte Rolle der Lehrkräfte in Richtung des Projektlernens. Einerseits müssen<br />

sie die Sachzusammenhänge gut kennen und hinsichtlich der Belange der Firma auch über den Dingen stehen, um für<br />

Fragen und eingeforderte Hilfestellungen gerüstet zu sein. Andererseits dürfen sie aber nicht vorgreifend oder<br />

stellvertretend für die Schüler handeln. Weil es sich nicht um eine „Lehrerfirma" handeln darf, können sie erst in der<br />

Reflexion der Abläufe selbst tätig werden und müssen in der Lage sein, Irrwege und Fehlentscheidungen der Schüler<br />

bewusst zuzulassen.<br />

Diese Balance zu halten ist ein wesentliches Moment der Unterrichtsarbeit.<br />

Das stellt sowohl von der Breite des Wissens wie von der Persönlichkeit her hohe Anforderungen an die Qualifikation<br />

der Lehrkräfte, die sie zum Teil auch erst mit der Entwicklung des Projektes und mit der Durchführung über mehrere<br />

Schuljahre hinweg erwerben werden. Deshalb kann es vorteilhaft sein, schon in der Entwicklungsphase den Kontakt<br />

mit Lehrerinnen und Lehrern aus ähnlichen Projekten herzustellen und auch die Unterstützung durch außerschulische<br />

Partner zu suchen. Darüber hinaus steht die Steuergruppe grundsätzlich zur Beratung besonders im konzeptionellen<br />

Bereich zur Verfügung. Oft können so technische und organisatorische Schwierigkeiten schnell gelöst werden, die aus<br />

der Sicht der Einzelschule und des einzelnen Projektes unüberwindbar erscheinen. Dennoch bleibt die Tatsache der<br />

deutlich höheren Belastung der mit dem Projekt befassten Lehrerinnen und Lehrer bestehen, die erst im<br />

Zusammenhang mit den positiven Auswirkungen auf die <strong>Schule</strong>ntwicklung verständlich und verantwortbar wird.<br />

1.4. Bedeutung der Schülerfirma für die Lehrkraft und die <strong>Schule</strong><br />

Lehrkräfte kennen ihre Schülerinnen und Schüler jetzt nicht nur aus dem Unterricht, sondern sie haben die Chance<br />

gehabt, in der Firma an ihnen auch Seiten und besondere Fähigkeiten zu entdecken, die im Unterricht ihres Faches<br />

zwangsläufig nicht auftauchen konnten. Schülerinnen und Schüler haben die Chance, ihre Lehrkräfte anders als im<br />

Unterricht zu erfahren und entwickeln deshalb mehr Vertrauen und Gesprächsbereitschaft. So kann die Schülerfirma<br />

wegen ihrer Vielschichtigkeit und auf Grund der Tatsache, dass sie nicht einfach unter den Alltag von <strong>Schule</strong> zu<br />

subsumieren ist, ein Medium darstellen, die innere Entwicklung unsrer <strong>Schule</strong> deutlich zu unterstützen.<br />

Schülerinnen und Schüler erfahren in der Schülerfirma vor allem eigene Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

die ihnen bisher oft nicht zugänglich waren. Das gilt vor allem für den Umgang mit fremden Personen, für den Bereich<br />

der organisatorischen Fähigkeiten und nicht zuletzt für den Umgang mit Technik. Dabei ist es weniger wichtig,<br />

verschiedene technische Abläufe perfekt zu beherrschen. Vielmehr geht es oft erst einmal um die Grunderfahrung,<br />

nicht zwei linke Hände zu haben und die Dinge zu Ende bringen zu können. Ihre unmittelbare Zufriedenheit mit dem,<br />

was sie in der <strong>Schule</strong> tun, wird größer, denn ihre Identifikation mit der Firma überträgt sich auf andere Bereiche der<br />

<strong>Schule</strong>. Eine wiederholte Erfahrung anderer <strong>Schule</strong>n ist, dass Schülerinnen und Schüler selbst Krankheit oder<br />

Schulmüdigkeit ganz unwichtig werden, wenn es um „ihre Firma" geht.<br />

Alle diese Veränderungen werden nicht unmittelbar und nicht in der Form großer Ereignisse erfolgen. Bedeutsam sind<br />

vielmehr die vielen kleinen Schritte, die mit einer Schülerfirma gegangen werden und die einzelnen kleinen<br />

Entwicklungen, die sie bei Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften auslösen. Ihre Wirkung ist oft nicht sofort als<br />

<strong>Schule</strong>ntwicklung erkennbar, sie schaffen aber reale Veränderungen. Diese wirken auf Dauer auch von dieser Seite in<br />

die Richtung eines innovativen Klimas in unserer <strong>Schule</strong> und erzeugen damit Stück für Stück eine offene Haltung der<br />

Beteiligten zur <strong>Schule</strong>.<br />

2. Rechtsstatus und Schulverein<br />

Die Schülerfirma verfolgt pädagogische Ziele sowie die Gewinnung von Geldmitteln zur Unterstützung der schulischen<br />

Arbeit. Da wir von einem letztendlichen Jahresumsatz von mehr als 30 678 € (auf Grund des Schulkiosks) ausgehen<br />

müssen, kommt aus steuerlichen Gründen nur eine Trägerschaft durch den Schulverein in Frage. Dieser bleibt<br />

steuerbefreit, wenn seine Einnahmen einschließlich der aus der Schülerfirma erwirtschafteten Gewinne unterhalb der<br />

Geringfügigkeitsgrenze liegen. Wird sie überschritten, ist für eine Steuerbefreiung Voraussetzung, dass der Gewinn<br />

ausschließlich für gemeinnützige Zwecke eingesetzt wird. Auch der Bereich der Haftpflicht- und Unfallversicherung ist<br />

so problemlos abzudecken, da Rechtssicherheit durch die Anerkennung als Schulveranstaltung entsteht. Aus<br />

- 4 -


juristischer Sicht ist es großer Bedeutung, dass der Status der Schülerfirma bei jedem Geschäftskontakt offen<br />

dargestellt wird.<br />

3. Rahmenbedingungen zur Umsetzung<br />

Um das Konzept einer Schülerfirma erfolgreich umsetzen zu können, sind eine Reihe von Punkten zu klären.<br />

• Mitarbeit des Schulvereins. Die notwendigen Änderungen in der Satzung des Schulvereins und die<br />

Einzelheiten besonders zum Bereich der rechtlichen Anbindung und zu steuerlichen Aspekten müssen mit<br />

dem Schulverein gemeinsam erarbeitet werden und sollten zum Jahreswechsel 2011/12 erfolgen. Da der<br />

Schulverein dem Vereinsrecht unterliegt und sein Wirtschaftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember geht,<br />

wäre der ein sinnvoller Wechselzeitpunkt.<br />

• Einverständnis der Schulleitung/der Gesamtkonferenz/des Schulvorstandes. Klärung, wie viel Stunden für<br />

das Vorhaben zur Verfügung gestellt werden können. Es sollen Verlagerungsstunden in der Aufbauphase<br />

gewährt werden.<br />

• Mitarbeit von Lehrkräften. Frau Rieche, Frau Schmidt, Frau Schünemann und eventuell Herr Herm haben sich<br />

zur Mitarbeit bereit erklärt.<br />

• Technische und räumliche Ausstattung. Computer, Werkzeuge, Küche, Werkstatt, Büro, Lagermöglichkeiten<br />

o.ä.<br />

• Rechtliche Grundlagen. Steuerliche Fragen werden über den Schulverein und das gültige Vereinsrecht<br />

geregelt. Dazu sollte eine externe Fachkraft engagiert werden. Die Schüler/innen sind in der Zeit über die<br />

<strong>Schule</strong> unfallversichert.<br />

• Informationen der beteiligten Lehrkräfte über fachliche Abläufe, Bestimmungen und die rechtlichen<br />

Grundlagen in den einzelnen Bereichen müssen eingeholt worden sein.<br />

���� Produkthaftung<br />

���� Garantie<br />

���� Arbeitssicherheit<br />

���� Infektionsschutzgesetz/Gesundheitszeugnis<br />

���� Erstellen von Arbeitszeugnissen<br />

���� (Haftpflicht-)Versicherung der Geräte/Materialien<br />

• Betreuung der Schüler. Die Arbeit in einer Schülerfirma ist in der Anfangsphase für die Lehrkraft mit einem<br />

Mehraufwand verbunden. Die Betreuung der Schülerinnen und Schüler ist zu sichern, es müssen auch<br />

mögliche Vertretungen eingeplant werden.<br />

• Zustimmung durch die Eltern. Nach einer Informationsveranstaltung sollte den Schülerinnen und Schülern<br />

ein Elternbrief mitgegeben werden, der jegliche Infos über die geplante Schülerfirma enthält sowie eine<br />

Kenntnisnahmeerklärung der Eltern . Bei Rückfragen steht den Eltern die betreuende Lehrkraft zur<br />

Verfügung. Ein Einverständnis ist nicht erforderlich, da es sich um eine Schulveranstaltung handelt.<br />

• Zeitplanung. Zunächst stehen zwei, später dann ggf. auch mehr Wochenstunden zur Verfügung. Die jeweilige<br />

Laufzeit geht über ein ganzes Schuljahr. In den Einführungswochen der Schülerfirma sollte mit allen<br />

beteiligten Schülerinnen und Schülern ein Verlaufsplan ausgearbeitet werden, der dann ausgehängt wird. 3<br />

3 Anhang B<br />

- 5 -


4. Firmenstruktur<br />

Es gibt eine flache Hierarchie. Das heißt, dass in den Abteilungen grundsätzlich im Team gearbeitet wird, wobei jeder<br />

verantwortlich ist. 4<br />

4.1. Abteilungen mit Teamleitung<br />

In einer Abteilung arbeiten mindestens drei, besser fünf bis acht, höchstens aber zehn Schüler mit. Die Teamleitung<br />

besteht jeweils aus zwei Schülern und einer Lehrkraft. Es koordiniert abteilungsintern Sach- und Personalfragen, ist für<br />

Zeitplänen und Mitarbeitermotivation zuständig und hält Kontakt zum <strong>Führungsteam</strong>. Ein Schüler übernimmt die<br />

Abteilungsleitung und vertritt die Abteilung auch nach außen. Abteilungsleiter sollten bei hohem Arbeitsaufkommen in<br />

der Lage sein, in anderen Abteilungen auszuhelfen bzw. dort auch stellvertretende Funktionen zu übernehmen.!!!<br />

4.1.1. Verwaltung - Bei Bedarf Unterstützung in anderen Abteilungen!!!<br />

o Personalmanagement<br />

� Bearbeitung und Pflege der Angestelltenunterlagen<br />

� Personalverwaltung<br />

� Einsatzplanung und ggf. Umsetzungen in Zusammenarbeit mit den produktiven Abteilungen<br />

o Logistik (Beschaffung, Einkauf, Lager)<br />

o Buchhaltung<br />

� Angebote einholen sowie Konditionen aushandeln<br />

� Schriftliches Fixieren aller Ein- und Ausgänge von Ware oder Materialien<br />

� Guten Kontakt zu Lieferanten pflegen<br />

� Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge<br />

� Sammeln von Quittungen und Belegen<br />

� Verantwortlich für die Wirtschaftlichkeit der Firma, indem darauf geachtet wird, dass nicht<br />

mehr Geld ausgegeben wird als zur Verfügung steht<br />

o Marketing (In der Anfangsphase der Schülerfirma überwiegend damit beschäftigt, die Öffentlichkeit<br />

auf das Unternehmen aufmerksam zu machen!)<br />

� Katalogisierung von Aufträgen/Dienstleistungen<br />

� Werbung, Flyer, Plakate<br />

4.1.2. Produktion und Verkauf - Je nach Form der Abteilungen werden<br />

4 Anhang F und G<br />

Güter produziert und verkauft oder<br />

Dienstleistungen angeboten.<br />

� Planung<br />

� Qualitätskontrolle<br />

� Lagerhaltung<br />

� Überprüfung der Bestände (Ware, Materialien o.ä.) und Führung eines<br />

Warenwirtschaftsbuches, um Wareneingang, Herstellung, (Verlust) und Produktausgang zu<br />

dokumentieren<br />

� Kalkulation/Preise festsetzen<br />

� Zusammenarbeit mit der Logistik und dem Marketing<br />

- 6 -


4.1.3. Mögliche Geschäftsfelder<br />

o Spieleherstellung<br />

o Fahrradwerkstatt<br />

o Schmuck<br />

o Hardwarewerkstatt<br />

o Anfertigung von Bildpostkarten<br />

o Catering<br />

o ......<br />

4.2. <strong>Führungsteam</strong><br />

Das <strong>Führungsteam</strong> ist in die Abteilungen integriert und trifft regelmäßig zusammen. Es besteht aus zwei der<br />

mitarbeitenden Lehrkräfte und zwei Schülern aus den Teamleitungen, die von allen beteiligten SuS gewählt werden.<br />

• Es koordiniert die Abteilungen, strukturiert die Arbeitsabläufe und trifft Entscheidungen darüber, wie die<br />

einzelnen Abteilungen zu besetzen sind.<br />

• Darüberhinaus obliegt ihm auch die Personalentscheidungen; es stellt ein, mahnt ab und kündigt.<br />

• Es ist zuständig für Führungsmotivation, Erkundigungen über den Stand der Produktion, Einhalten<br />

terminlicher Vorgaben.<br />

• Es lädt regelmäßig zu den Firmentreffen ein: entweder zu Koordinierungstreffen mit den Leitungsteams oder<br />

zu Vollversammlungen.<br />

4.3. Erweitertes <strong>Führungsteam</strong><br />

Dem erweiterten <strong>Führungsteam</strong> gehören zusätzlich noch je ein Mitglied des Schulvereins und der Schulleitung an. Es<br />

tagt mindestens einmal im Schuljahr, legt die grundlegenden Ziele und Eckpfeiler des Jahresplanes fest und justiert sie<br />

ggf. nach. Das Mitglied des Schulvereins hat bei allen Entscheidungen ein Vetorecht.<br />

5. Organisation<br />

Die Schülerfirma der <strong>Schule</strong> <strong>Am</strong> <strong>Dobrock</strong> wird ab dem Schuljahr 2010/2011 zweistündig als Ergänzung im WPK-Band<br />

der Hauptschule im 9. Schuljahr verpflichtend angeboten.<br />

5.1. Grundlagenvetrag<br />

Sobald sich zu Beginn eines neuen Schuljahres das <strong>Führungsteam</strong> gegründet hat, schließt es einen auf ein Jahr<br />

befristeten Vertrag mit der Schulleitung ab, in dem die grundsätzlichen Arbeitsbedingungen geregelt und für jeden<br />

Angestellten einsehbar sind. 5<br />

5.2. Bewerbung<br />

Die zukünftigen Neuntklässler haben im Verlaufe des 2. Halbjahres an einer Betriebserkundung der Schülerfirma<br />

teilgenommen und sich ein Bild von den in den einzelnen Abteilungen gestellten Anforderungen und den dort zu<br />

erbringenden Arbeiten gemacht sowie sich nach etwaigen Vor- und Nachteilen erkundigt 6 . Jede Schülerin/jeder<br />

Schüler hat sich bis spätestens zwei Wochen vor Ende des Schuljahres in üblicher Form schriftlich in zumindest zwei<br />

Abteilungen zu bewerben, wobei ggf. darauf geachtet wird, dass eine Schülerin/ein Schüler bei zweijähriger Teilnahme<br />

in der Schülerfirma in zwei der Abteilungen gearbeitet hat. Es besteht auch die Möglichkeit, zum Halbjahreswechsel<br />

den Arbeitsplatz mit den üblichen Verfahren zu wechseln.<br />

Es können zum Beginn eines Schuljahres auch neue Abteilungen gegründet werden.<br />

5 Anhang C<br />

6 In diesem Jahr werden sie ausführlich über die ihre Möglichkeiten informiert und haben die Möglichkeit, von<br />

vorneherein eigene Vorstellungen mit einzubringen.<br />

- 7 -


Die Bewerbungen werden vom <strong>Führungsteam</strong> gesichtet. 7 Im Anschluss hieran werden die Schülerinnen und Schüler<br />

zu Bewerbungsgesprächen eingeladen. Das <strong>Führungsteam</strong> entscheidet über die Besetzung der einzelnen Stellen und<br />

fertigt die Arbeitsverträge aus, die den Schülern zur Unterschrift vorgelegt werden. Schülerinnen und Schüler, die<br />

aufgrund mangelhafter Ergebnisse im Bewerbungsverfahren keine Stelle gefunden haben, müssen sich diesem<br />

Verfahren erneut unterziehen, wobei ihnen die Schulsozialpädagogin für ein Gespräch wie auch für andere Hilfen<br />

(Schreiben einer Bewerbung, Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch u. a. m.) zur Seite steht. Schülerinnen und<br />

Schülern ohne eine erfolgreiche Bewerbung droht eine Bewertung ihrer Leistung in der Schülerfirma mit<br />

„ungenügend".<br />

5.3. Arbeitsvertrag<br />

Die arbeitsvertraglich festgelegte Arbeitszeit der Beschäftigten beträgt drei Stunden pro Woche, so dass bei Bedarf<br />

auch Arbeiten am Nachmittag bzw. am Wochenende möglich sind. Die Probezeit beträgt vier Wochen. 8<br />

5.4. Abmahnung und Kündigung<br />

Bei gravierenden Pflichtverletzungen erfolgt nach einem Gespräch mit einem Mitglied des <strong>Führungsteam</strong>s eine<br />

schriftliche Abmahnung. Im Wiederholungsfall wird dem betreffenden Beschäftigten — ggf. auch fristlos — gekündigt.<br />

Hiervon betroffene Schülerinnen und Schüler haben sich dann nach einem verpflichtenden Gespräch mit der<br />

Schulsozialpädagogin in einer anderen Abteilung der Schülerfirma erneut zu bewerben.<br />

5.5. Arbeitszeugnis<br />

Die Schülerinnen und Schüler erhalten am Ende jedes Schulhalbjahres ein Arbeitszeugnis als Fähigkeitsnachweis, in<br />

dem die folgenden Kriterien beschrieben werden. 9<br />

• Einstellung zur Arbeit (Interesse, Eigeninitiative, Einsatzbereitschaft)<br />

• Ordnung am Arbeitsplatz (Ordnung während und nach Beendigung der Arbeit)<br />

• Verlässlichkeit (Pünktlichkeit, Einhalten von Terminen und Absprachen)<br />

• Selbstständigkeit (Erledigung von Arbeitsaufträgen, Beschaffen von Arbeitsmitteln und Informationen)<br />

• Arbeitsweise (Sorgfalt, Arbeitsqualität, Arbeitstempo)<br />

• Teamfähigkeit (Umgangsformen, Einordnungsfähigkeit, Umgang mit Kritik)<br />

• Äußeres Erscheinungsbild (angemessene Arbeitskleidung, Hygiene)<br />

5.6. Aufgaben in der Arbeitszeit<br />

In den Abteilungen wird nach vorgegebenen Aufgabenkatalogen und Einsatzplänen gearbeitet. Dieses soll<br />

sicherstellen, dass zum einen innerhalb einer Abteilung wirklich alle anfallenden Arbeiten erledigt werden und zum<br />

anderen jeder Beschäftigte innerhalb seiner Abteilung mit wechselnden Tätigkeiten betraut wird. Für die Einhaltung<br />

der Aufgabenkataloge und Einsatzpläne ist jeder Beschäftige selbst verantwortlich, die diesbezügliche Kontrolle<br />

obliegt den Abteilungsleitern, wobei sie in Konfliktfällen durch die Geschäftsleitung unterstützt werden.<br />

Nach Beendigung des Arbeitstages und aller anfallenden Arbeiten erfolgt im Rahmen einer kurzen<br />

Abteilungsversammlung eine Reflexion. Dabei werden sowohl positive wie auch negative Erkenntnisse des Tages<br />

besprochen. Dies betrifft sowohl Arbeitsabläufe innerhalb der Abteilungen und das Arbeitsverhalten von Beschäftigen<br />

wie auch Gesichtspunkte, die den Betrieb als Ganzen betreffen wie z. B. Veränderung des Warenangebotes, Erstellung<br />

bzw. Veränderung von Preiskalkulationen, Reaktion auf Veränderungen im Kundenbereich, Einkauf, Finanzsituation<br />

der Abteilung u. a. m.<br />

7 Zum Schuljahr 2011/12 wird ein vorläufiges <strong>Führungsteam</strong> eingerichtet, zu dem auch zwei Schüler/innen benannt<br />

werden.<br />

8 Anhang D<br />

9 Weitere Kriterien können hinzugefügt werden.<br />

- 8 -


5.7. Finanzen<br />

Zum Jahresende und zum Schuljahresende 10 wird seitens der Abteilung „Verwaltung" eine schriftliche Bilanz bezüglich<br />

der Finanzsituation der Schülerfirma erstellt. Einmal pro Schuljahr wird diese Bilanz auf einer Gesamtkonferenz<br />

vorgestellt und erörtert. Darüberhinaus arbeitet die Verwaltung dem Schulverein bzw. dem externen<br />

Finanzdienstleister zu.<br />

Dier erzielten Gewinne werden in etwa wie folgt aufgeteilt: 10% gehen in das Ghanaprojekt und je 30 % gehen an den<br />

Schulverein, in Investitionen und an die beteiligten Klassen im Rahmen gemeinnütziger oder Schulprojekte wie z.B.<br />

Klassenfahrten. Im Falle einer Firmenauflösung fällt das Firmenguthaben zu gleichen Teilen an den Schulverein und an<br />

die <strong>Schule</strong>.<br />

5.8. Zusammenarbeit mit externen Firmen/Stellen<br />

Es ist anzustreben, mit örtlichen Betrieben eine Kooperation zu vereinbaren. Ebenso bietet sich eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der BBS z.B. bei der Produktentwicklung oder Produktionsplanung bereits im 8. Schuljahr an.<br />

6. Zur Praxis<br />

• Um eine ordentliche Buchführung sicherzustellen, müssen die Schülerinnen und Schüler einen Ordner zur<br />

Dokumentation anlegen. Alle Einkäufe, die sie tätigen, müssen mit einer Quittung nachgewiesen, alle<br />

Verkäufe mit einer Rechnung ausgestellt werden. Diese Belege müssen von den Lernenden mit einer<br />

fortlaufenden Belegnummer beschriftet und abgeheftet werden. In einer separaten Tabelle müssen sie<br />

zudem die Belegnummer, das Datum, den Betrag, den Posten und die Information, ob es sich um eine<br />

Einnahme oder Ausgabe handelt, eintragen. <strong>Am</strong> Ende eines jeden Abrechnungszeitraumes müssen die<br />

Schülerinnen und Schüler die Summe der Einnahmen und Ausgaben getrennt ermitteln und anschließend die<br />

Differenz bilden. So können sie feststellen, welchen Gewinn oder Verlust ihr Schülerbetrieb erwirtschaftet<br />

hat.<br />

• Jede Abteilung legt einen Ordner an, in dem alles Wichtige abgeheftet werden muss und nachgelesen werden<br />

kann. Darin muss auch eine Organisationsstruktur mit namentlich benannten Zuständigkeiten und ein<br />

Organisationsplan 11 enthalten sein.<br />

• Aus rechtlichen Gründen ist es notwendig, dass auf allen Dokumenten (Rechnungen, Quittungen, Prospekten,<br />

...) und an allen Verkaufsstellen deutlich darauf hingewiesen wird, dass es sich um einen Schulbetrieb<br />

handelt. Ebenso ist es notwendig, eine Internetpräsenz über die Schulhomepage zu gestalten.<br />

• Alle offiziellen Papiere müssen Namen, Adresse und Logo enthalten.<br />

• Alle schriftlichen Dokumente müssen als Original oder als Kopie abgeheftet werden (Postmappe).<br />

Empfehlenswert sind ein Unternehmensprospekt, Mitarbeiterausweise, Stempel und Geschäftspapier.<br />

• Das Unternehmensprospekt hilft dabei, Kontakte außerhalb der <strong>Schule</strong> herzustellen.<br />

• Die Schülerfirma ist gehalten, nachhaltig zu wirtschaften. Das bedeutet u.a. Ressourcen zu schonen, Müll zu<br />

vermeiden, gesunde Produkte anzubieten, ... .<br />

• Zu empfehlen ist eine Inventarliste. Vorher sollten alle Geräte und größeren Anschaffungen als Eigentum des<br />

Unternehmens, z.B. mit einem Aufkleber mit dem Firmenstempel darauf gekennzeichnet werden. Die Liste<br />

bietet stets einen Überblick über die Ausstattung des Unternehmens, zum anderen wird Diebstahl erschwert.<br />

10 Ggf. auch quartalsweise<br />

11 Anhang E<br />

- 9 -


Anhang<br />

A - Zeitlicher Ablauf der Einführung der Schülerfirma<br />

2. Halbjahr 2010/11<br />

� Klärung und Satzungsänderung mit dem Schulverein (s.o.)<br />

� Klärung der Organisationsstruktur (Wer macht wann was?)<br />

� Klärung von Zeitstruktur/Ablaufplan für das 1. Hj. 11/12<br />

� Information und Werbung bei den SuS der 8. H-Klassen<br />

� Festlegung der Arbeitsschwerpunkte<br />

� Benennung der beteiligten Lehrkräfte<br />

1. Halbjahr 2011/12<br />

� Erarbeitung der notwendigen Voraussetzungen und Strukturen innerhalb der Abteilungen<br />

� Beginn der eigentlichen Firmenarbeit<br />

2. Halbjahr 2011/12<br />

� Arbeit in der Schülerfirma<br />

� Vorbereitung der kompletten Integration des Schülerkiosk<br />

Schuljahr 2012/13<br />

� Ausweitung auf das 10. H-Schuljahr, Einstieg der neuen 9. Klassen, u.U. Ausweitung auf andere Schulzweige<br />

Schuljahr 2013/14<br />

� Ausweitung auf andere Schulzweige<br />

- 10 -


B - Modellhafter Ablauf eines Schuljahres<br />

Zeitraum Inhalt<br />

Verlaufsplan 1. Halbjahr<br />

Inhaltlicher Kommentar<br />

1.- 3. Woche � Einführung der SuS In die Schülerfirma. � Die Schüler entscheiden sich nach Vorstellung für eine Abteilung in der<br />

� Genaue Vorstellung der<br />

sie sich einbringen wollen.<br />

Arbeitsabteilungen.<br />

� Mit dem Wissen um vorhandene Kenntnisse und Fähigkeiten kann sich<br />

� Entscheidung der Schüler betreffend der die betreuende Lehrkraft vorbehalten, vereinzelten Schülern eine<br />

Abteilung, in der sie arbeiten wollen. Abteilung zu empfehlen.<br />

4. – 6. Woche � Die Schüler recherchieren in<br />

Die Recherche soll den Schülern bei der Umsetzung ihrer Entwürfe<br />

Katalogen und im Internet.<br />

sowie bei der darauffolgenden Produktion behilflich sein. Sofern es ein<br />

� Recherche bezüglich Farben und Lacke. Anliegen ist, die Spielsachen farblich zu gestalten, müssen sie sich über<br />

� Arbeitsbeginn der Designabteilung. den Einsatz von Farben und Lacken erkundigen, die nicht<br />

� Auseinandersetzung mit den<br />

gesundheitsschädlich sind.<br />

Anforderungen ihrer Arbeitsbereiche. � Die Designer der Firma stellen bereits erste Entwürfe vor.<br />

� Die Schüler werden mit ihrem Arbeitsbereich vertraut gemacht, dies<br />

dient dazu, ihnen eventuelle Unsicherheiten zu nehmen.<br />

6. Woche � Vortragen der gesammelten Ideen. � Nachdem alle Schüler Recherche betrieben haben erfolgt nun eine<br />

Auswahl darüber, welche Produkte umgesetzt werden sollen.<br />

7.- 14. Woche � Arbeitsbeginn in allen Abteilungen � Alle Abteilungen nehmen jetzt den normalen Betrieb auf.<br />

14. Woche<br />

� Erste Firmensitzung mit allen<br />

� Die Sitzung dient dazu, eventuelle Schwierigkeiten zu besprechen und<br />

Abteilungen/Vollversammlung<br />

Lösungsansätze zu finden. Weiterhin wird festgehalten, wie der<br />

Produktionsstand ist.<br />

15.-19. Woche � Fortsetzung der Arbeit in allen<br />

� In dieser Zeit ist insbesondere die Arbeit der Marketingabteilung<br />

Abteilungen<br />

gefragt. Ihre Aufgabe ist es, einen Termin zu finden, an dem die<br />

Holzspielzeuge der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Dazu<br />

muss Werbung betrieben werden (Flyer, Plakate, Elternbriefe usw.).<br />

20. Woche<br />

� Präsentation der Produkte<br />

� Die Produkte werden einem breiten Plenum vorgestellt oder eventuell<br />

verkauft.<br />

Zeitraum Inhalt<br />

Verlaufsplan 2. Halbjahr<br />

Inhaltlicher Kommentar<br />

21. Woche � Firmensitzung mit allen<br />

� Die Schüler reflektieren die Arbeit aus dem letzten Halbjahr. Ideen zu<br />

Abteilungen/Vollversammlung<br />

neuen Entwürfen werden besprochen.<br />

22. – 29. Woche � Fortsetzung der Arbeit in allen<br />

Abteilungen<br />

29. Woche � Firmensitzung mit allen<br />

Abteilungen/Vollversammlung<br />

30. – 35.Woche � Fortsetzung der Arbeit in allen<br />

Abteilungen<br />

35. Woche � Firmensitzung mit allen<br />

Abteilungen/Vollversammlung<br />

36.-39. Woche<br />

40. Woche<br />

� Fortsetzung der Arbeit in allen<br />

Abteilungen<br />

� Präsentation und Verkauf<br />

� Die Arbeitsvorgänge laufen mittlerweile routinierter ab. Ebenfalls<br />

erfolgt eine verbesserte Kommunikation zwischen den einzelnen<br />

Abteilungen.<br />

� Die einzelnen Abteilungen insbesondere die Produktionsabteilung<br />

tragen ihre Ergebnisse vor.<br />

� Nach Feststellung, dass bereits schon einige Spielzeuge zum Verkauf<br />

bereitstehen (sofern im ersten Halbjahr nicht erfolgt), beginnt die<br />

Marketingabteilung mit der Werbung.<br />

� Die Schüler arbeiten in ihren Abteilungen. Die Lehrkraft kann sich<br />

immer mehr aus dem Geschehen zurückziehen.<br />

� Organisatorisch befasst sich diese Sitzung ausschließlich mit der<br />

Präsentation und dem Verkauf der neu entworfenen sowie der<br />

restaurierten Produkte. Die einzelnen Abteilungen geben Auskunft<br />

darüber, wie weit die Organisation fortgeschritten ist und was noch zu<br />

erledigen ist. Bevor der Verkauf startet, ist es das Ziel einen Film zu<br />

zeigen, der Aufschluss über die einzelnen Abteilungen und ihre<br />

Arbeitsprozesse gibt.<br />

� Die letzten Produkte werden fertiggestellt. Alle Abteilungen arbeiten<br />

auf die Präsentation und dem anschließenden Verkauf hin.<br />

� Die neu entstandenen und restaurierten Holzspielzeuge werden nach<br />

Ankündigung verkauft.<br />

� Die Schüler haben ihre Arbeit in der Schülerfirma erfolgreich beendet<br />

und bekommen dafür ein Zertifikat ausgestellt.<br />

- 11 -


C - Vereinbarung mit der Schulleitung zur Gründung einer Schülerfirma<br />

zwischen der <strong>Schule</strong> <strong>Am</strong> <strong>Dobrock</strong> vertreten durch Herrn/Frau ....................................................(Schulleiter/in)<br />

und der Schülerfirma ......................................vertreten durch Herrn/Frau............................................ und durch<br />

Herrn/Frau...........................................<br />

Inhalt und Grundsätze<br />

Die Vereinbarung regelt das Innenverhältnis zwischen der <strong>Schule</strong> und der Schülerfirma im Rahmen der Durchführung<br />

des Projektes. Die Gründung und Betreibung der Schülerfirma ist ein von dem Schulvorstand und der<br />

Gesamtkonferenz befürwortetes Projekt, das jeweils über einen Zeitraum von einem Schuljahr durchgeführt wird. Das<br />

Projekt zielt neben einer Orientierung der beteiligten Schülerinnen und Schüler auf Ausbildung und Beruf<br />

insbesondere auf die Entwicklung von Eigeninitiative, Eigenverantwortung und unternehmerischem Handeln.<br />

Vereinbarung<br />

1.Die Schülerfirma wird in weitestgehender Verantwortung der beteiligten Schüler betrieben. Als Ansprechpartner<br />

stehen den Schülern in beratender und unterstützender Funktion Herr/Frau..................................... und<br />

Herr/Frau............................... zur Verfügung.<br />

2. Die beteiligten Schüler informieren ihre Eltern über ihre Mitarbeit in der Schülerfirma.<br />

3. Der Schülerfirma erhält folgende Räumlichkeiten zur mietfreien, zweckgebundenen und weitgehend<br />

eigenverantwortlichen Nutzung: .......................................................................................................................................<br />

Der Schülerfirma wird zu folgenden Bedingungen ein Schlüssel übergeben: .....................................................................<br />

Die Reinigung der genannten Räumlichkeiten erfolgt durch: ..............................................................................................<br />

4. Die Versicherung des Eigentums der Schülerfirma (Inventar) erfolgt durch ....................................................................<br />

5. Für die Schülerfirma wird ein eigenes Girokonto eingerichtet, zu dem grundsätzlich Herr/Frau ...................................<br />

(Schüler/in), sowie Herr/Frau ................................ (Lehrkraft) gemeinsam zugangsberechtigt sind. Der Zahlungsverkehr<br />

wird von ihnen gemeinsam abgewickelt. Die Zeichnungsberechtigung liegt bei der Lehrkraft. Für das Konto wird kein<br />

Dispo-Kredit beantragt. Die Geschäfte in den Abteilungen werden von der Teamleitung gemeinsam getätigt.<br />

6. Über die o.g. Unterstützung hinaus stellt die <strong>Schule</strong> der Schülerfirma keine finanziellen Mittel zur Verfügung.<br />

7. Den Abteilungen wird vom Schulverein jährlich ein Startkapital von maximal 250 € zur Verfügung gestellt, das sie<br />

beim <strong>Führungsteam</strong> beantragen müssen. Das <strong>Führungsteam</strong> der Schülerfirma ist berechtigt, darüber hinaus Geschäfte<br />

und Verträge bis zu insgesamt 1000 € pro Schuljahr abzuschließen. Höher Ausgaben müssen im erweiterten<br />

<strong>Führungsteam</strong> beschlossen werden. Der Umsatz muss durch ein gewissenhaft zu führendes Kassenbuch nachweisbar<br />

sein.<br />

8. Die Schülerfirma macht bei allen Geschäften und Verträgen ihren Partnern gegenüber deutlich, dass es sich um eine<br />

Schüler-Firma und damit um ein Projekt der <strong>Schule</strong> handelt.<br />

9. Die <strong>Schule</strong> stellt allen Schülern, die in der Schülerfirma tätig waren, eine Bescheinigung bzw. Arbeitszeugnis über<br />

ihre Teilnahme aus.<br />

10. Die Vereinbarung wird für ein Jahr geschlossen.<br />

(Datum, Unterschriften)<br />

..............................(Schulleiter/in) .................................(Geschäftsführer/in) ................................. (Geschäftsführer/in)<br />

- 12 -


D – Arbeitsvertrag<br />

zwischen Schülerfirma: …………….............… und Mitarbeiter ………...............………...................…. Klasse ......…<br />

§ 1 Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />

Das Arbeitsverhältnis beginnt am …………………… .<br />

Die Probezeit beträgt 4 Wochen.<br />

§ 2 Arbeitsleistung<br />

Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, Aufgaben der Schülerfirma pünktlich und ordentlich zu erledigen. Wenn die<br />

Erledigung von Aufgaben nicht rechtzeitig und ordentlich erfolgt, der Schülerfirma Schaden entsteht und/oder das<br />

Arbeitsklima beeinträchtigt wird, erhält der Verursacher Verwarnungen bzw. Abmahnungen.<br />

§ 3 Arbeitszeit<br />

Die Arbeitszeit des Arbeitnehmers beträgt drei Stunden pro Woche, so dass bei Bedarf auch Arbeiten am Nachmittag<br />

bzw. am Wochenende möglich sind.<br />

§ 4 Vergütung<br />

Alle Mitarbeiter der Schülerfirma werden, wenn Gewinn entsteht am Ende eines Geschäftsjahres an einem Gewinn<br />

beteiligt (z.B. durch Ausflüge, Essen o.ä.).<br />

§ 5 Verwarnungen / Abmahnungen<br />

Wird eine vereinbarter Auftragstermin nicht eingehalten oder der Mitarbeiter fehlt unentschuldigt bei<br />

Firmensitzungen oder anderen Veranstaltungen gibt es eine Verwarnung, die schriftlich vermerkt wird. Nach zwei<br />

Verwarnungen erfolgt die Abmahnung. Nach zwei Abmahnungen erfolgt die Kündigung.<br />

§ 6 Urlaub/Beurlaubungen<br />

Der Urlaub für alle Mitarbeiter ist während der gesetzlichen Ferien- und Feiertage. Beurlaubungen von zusätzlichen<br />

Arbeitseinsätzen, z.B. bei Leistungsabfall in den Fächern, sind möglich und müssen rechtzeitig vorher beantragt<br />

werden.<br />

§ 7 Nebenbeschäftigung<br />

Nebenbeschäftigungen sind erlaubt, sofern sie der Schülerfirma nicht schaden.<br />

§ 8 Kündigung<br />

Der Ausstieg aus der Firma erfolgt über eine schriftliche Kündigung bei der Geschäftsführung. Die Kündigungsfrist<br />

beträgt 4 Wochen.<br />

Datum<br />

Unterschrift Mitarbeiter Unterschrift Geschäftsführung<br />

- 13 -


E - Organisationsplan der Abteilungen und Inventarliste<br />

Um die Schülerinnen und Schüler auch möglichst intensiv an den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen der<br />

Schülerfirma zu beteiligen, geben sich die einzelnen Abteilungen im Rahmen dieses Grundlagenkonzeptes einen<br />

eigenen Organisationsplan. Darin müssen alle Regelungen zum internen Geschäftsablauf sowie Rechte und Pflichten<br />

der Mitarbeiter aufgeschrieben werden. Folgende Punkte könnten geregelt werden:<br />

- Name, Adresse, CI des Unternehmens<br />

- Unternehmensform<br />

- Gegenstand/Struktur der Abteilung<br />

- Startkapital/Zusatzkapital<br />

- Vollversammlung<br />

- Jahresabschluss / Gewinnverteilung<br />

Durch die gemeinsame Erarbeitung in den ersten Sitzungen können die Schüler selbst entscheiden, was ihnen am<br />

wichtigsten erscheint.<br />

Die Organisationspläne müssen vom <strong>Führungsteam</strong> genehmigt werden.<br />

F - Organisationsstruktur<br />

- 14 -


G - Entwurf eines Organigramms<br />

Die Schülerfirma: Firmenstruktur und Arbeitsbereiche<br />

In allen Entscheidungsgremien werden die Entscheidungen werden möglichst im Konsens,<br />

zumindest aber mehrheitlich getroffen. Alle Gremienmitglieder sind stimmberechtigt. Alle<br />

Gremienmitglieder werden aus der Mitte der absendenden Gruppe gewählt.<br />

Erweitertes <strong>Führungsteam</strong>: Schulverein (1) mit Vetorecht<br />

+ Schulleitung (1)<br />

+ <strong>Führungsteam</strong> (2 Lehrkräfte<br />

+ 2 Schülervertreter)<br />

Aufgaben: Festlegung der Ziele und Eckpfeiler aus schulischer Sicht<br />

Jahresplanung<br />

Investitionen<br />

Treffen: jährlich und bei Bedarf<br />

<strong>Führungsteam</strong>: 2 mitarbeitende Lehrer<br />

+ 2 Schüler aus den Leitungsteams<br />

Aufgaben: siehe Konzept<br />

Treffen: bei Bedarf, mindestens aber sechswöchig<br />

Teamleitung: 2 Schüler<br />

+ 1 Lehrer je Abteilung<br />

Aufgaben: abteilungsinterne Sach- und Personalfragen<br />

Repräsentation<br />

Vertretung der Abteilung<br />

Abteilungen: jeweils (3)5-8(10) Schüler (WPK/AG)<br />

Verwaltung Produktion und Verkauf<br />

(beispielhaft)<br />

- Personalmanagement - Kiosk<br />

- Logistik - Schmuck und Textilien<br />

- Buchhaltung - Fahrradwerkstatt<br />

- Marketing - Dienstleistungen<br />

- 15 -


H – Einbindungsmöglichkeiten der verschiedenen Fächer<br />

I – Übersicht<br />

J – Quellen<br />

Albrecht, Thjomas et al., Die Schülerfirma - http://www.al-hh-online.de/HuEAB-Schuelerfirma.pdf<br />

Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung e.V., Traumberuf Chef, 2009<br />

Konzept zur Schülerfirma, GHS Wietzendorf<br />

- http://www.ghs-wietzendorf.de/index.php?option=com_content&view=article&id=64:schuelerfirmen<br />

Konzept einer Schülerfirma an der HHS Moordorf - http://www.slh-moordorf.de/schulprogramm/schuelerfirmakonzept.htm<br />

Ostrowski, Sabine – Ausarbeitungen zum Thema Schülerfirmen, 2010<br />

Teamwork - Schülerfirma der HS Dissen - http://www.hsdissen.de/firma.htm<br />

- 16 -

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