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Thuner Tagblatt» vom Mittwoch, 22. September 2011 - Frutiger AG

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«Ein Freudentag für Thun»Weder Band noch Schere: Stadtpräsident Raphael Lanz (rechts) und Hochbauvorsteher Roman Gimmel schieben die Bauabsperrungen zur Seite und eröffnenden Uferweg <strong>vom</strong> Bahnhof in die Schadau. Im Hintergrund der erste der beiden Holzstege, auf dem die Spaziergänger wandeln können. Markus HubacherTHUN Der Uferweg <strong>vom</strong> Bahnhof in die Schadau ist fertiggestellt.«Das ist ein Freudentag für uns», sagte Thuns StadtpräsidentRaphael Lanz gestern bei der Eröffnung.Von einer Zangengeburt zu sprechen,ist im Zusammenhang mitdem Uferweg in die Schadau allesandere als eine Übertreibung.Schliesslich dauerte es fast 30Jahre, bis der 700 Meter langeWeg gebaut und der Öffentlichkeitübergeben werden konnte.Dafür kann sich das Resultatsehen lassen: Die Spaziergängerkönnen sich dem reinen Flanierenhingeben und die Umgebunggeniessen – einerseits die Natur,die einen reizvollen Kontrast zuden Industrieanlagen der Balmholz<strong>AG</strong> bildet, andererseits dieneuen Perspektiven auf Bekanntes,etwa das Schloss Thun und dasKleist-Inseli. Wer mehr über dieVerkehrsgeschichte in diesemGebiet und den ehemaligen BahnhofScherzligen wissen möchte,kommt dank Infotafeln ebenfallsauf seine Kosten. mi SEITE 2 + 3


Thun/Region2 3Thun/RegionDonnerstagDonnerstag<strong>22.</strong> <strong>September</strong> <strong>2011</strong> <strong>22.</strong> <strong>September</strong> <strong>2011</strong>Naturidylle, Industrieromantik und die blaue Fernrohr-ZeitmaschinePersonalwehrt sichmit PetitionÖFFNUNGSZEITEN Anfang<strong>September</strong> haben Manor undCoop in Thun die Öffnungszeitenbis um 19 Uhr verlängert.Das passt einigen Mitarbeiterngar nicht – zumindest laut derUnia. Die Gewerkschaft unddie Betroffenen lancieren nuneine Petition.Die beiden Grossverteiler Manorund Coop verlängern in Thun dieLadenöffnungszeiten am Abendum eine halbe Stunde von 18.30auf 19 Uhr. «Für die betroffenenMitarbeitenden ist das ein gravierenderEinschnitt ins Sozialleben»,schreibt die GewerkschaftUnia Berner Oberland in einergestern verschickten Medienmitteilung.Angestellte mit Familiemüssten für ihre Kinder nuneine Betreuung «bis nach 19 Uhr»organisieren. Andere würden ausdem Turnverein oder dem Jodelclubaustreten, weil sie nichtmehr rechtzeitig zum Trainingerscheinen könnten.Aussage gegen AussageANZEIGELaut der Unia-Mitteilung habenManor-Mitarbeitende bereits imAugust einen Protestbrief geschrieben,wobei Manor eineAntwort darauf verweigert habe.Das sei falsch, sagt Manor: «Wirhaben weder einen Protestbriefnoch negative Feedbacks seitensdes Verkaufspersonals zu denverlängerten Öffnungszeiten erhalten»,sagte MediensprecherinElle Steinbrecher. Manor habelediglich einen Brief der Unia erhalten.Von einer Antwort habeman abgesehen, «da die Unia unsnicht im Namen unseres Personalsangeschrieben hat undunsere Öffnungszeiten gesetzeskonformsind».Coop hat laut eigenen Angabenein Gespräch mit der Unia geführt.«Wir hatten ein explizitesKundenbedürfnis, am Abend einehalbe Stunde länger offen zuhaben», begründete Coop-MediensprecherUrs Meier die Veränderung.Sie betreffe nur dieFiliale beim <strong>Thuner</strong> Freienhof,nicht aber jene beim Kyburg. DieBedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigtCoop, «indem wirmorgens erst um 9 statt 8.30 Uhröffnen», sagte Meier. Dies erwähntedie Unia in ihrem Communiquénicht.Coop weiss nichts von PetitionDie unzufriedenen Mitarbeiterlancieren laut Unia jetzt einePetition. Darin fordern sie «eineRücknahme der Verlängerungder Öffnungszeiten». Die Unterschriftenwürden ab sofort imganzen Bälliz gesammelt, sagteJudith Venetz von der Unia BernerOberland. Die Petition werdedem <strong>Thuner</strong> Gewerbeverbandund – je nach Wunsch des Personals– auch dem <strong>Thuner</strong> Gemeinderatzur Kenntnis gebracht.Coop hat indes nichteinmal Kenntnis von einer Petitionseiner Mitarbeiter, wie MediensprecherUrs Meier gesternsagte.Dino Dal FarraDer 700 Meter lange Uferweg<strong>vom</strong> <strong>Thuner</strong> Bahnhof in dieSchadau ist seit gestern offen.Eine Begehung mit Überraschungen.Des Spaziergängers Fussverlässt den Asphalt undbetritt den neuen Holzsteg.Gegenüber der ehemaligenPost Rosenau, am Ende der<strong>Thuner</strong> Schiffländte, beginntder Uferweg, der ihn dem Wasserentlang Richtung Schadauführt. Links trennt ihn ein Geländer<strong>vom</strong> Kanal, rechts einMaschendrahtzaun von denBahngleisen – so viel Sicherheitmuss sein, schliesslich werdenhier auch Eltern mit ihren kleinenKindern unterwegs sein.Nach ein paar Dutzend Meternist der Steg zu Ende. Der Fussverlässt das Holz und tritt aufeinen Mergelbelag, der unterden Schuhsohlen knirscht. DasAuge freut sich: Der Uferwegwird plötzlich breiter; da sindRasenflächen, noch kaum begrünt,und kein eiserner Zaunmehr, der den Spaziergänger<strong>vom</strong> Ufer trennt. Dafür Büsche,ebenfalls noch jung und zart.Es stoppt der Fuss mitten imSchritt: Was ist das? Woherkenne ich diese Skulptur bloss?,fragt sich der Uferwegwanderer.Sie erinnert ein wenig anSchiffe, die leicht daherschweben.Des Rätsels Lösung: PerAria, Durch die Luft, heisst dasKunstwerk von Heidi Locheraus den Achtzigerjahren. Esstand früher beim kleinen Kanalim Gebiet des RestaurantsHoliday, gegenüber dem heutigenKKThun.Der Fuss setzt seine Bewegungfort – um wenig später schon wiedereinzuhalten. Was ist das? Sinddas Parkfelder am Boden? Aufdem Uferweg? Nicht doch: Es sinddie Ausmasse des früheren BahnhofsScherzligen, die von den Linienmarkiert werden. Eine Infotafelklärt den Spaziergänger auf:Warum es hier in alten Zeiten einenzweiten <strong>Thuner</strong> Bahnhof gab.Und warum er irgendwann vonder Entwicklung überholt undnutzlos wurde. Die alte Schiffländtelag ebenfalls in diesem Gebiet,erfährt der Wissensdurstigein Deutsch, Französisch und Englisch– schliesslich sollen auchdie Besucher der Kyburgstadt dasneue Bijou beschreiten. Eine ArtPfeil immer Wasser zeigt, wie dieLändte früher verlief.Ein Tor mit einer Tafel lässt denFuss erneut verweilen. Manchmalsei das Tor geschlossen, der Weggesperrt, steht da. Wegen desKrans der Balmholz <strong>AG</strong>. DerenLedischiffe legen etwas weitervorne an, und der gewaltige Schienenkranhievt ihre Schotterfrachtüber den Uferweg, um sieauf der anderen Seite auf Bahnwagenverladen zu können. Heuteund jetzt hat der UferweglustwandlerGlück: Das Tor ist offen,der Fuss nimmt seinen Weg wiederauf.DawerdensichdieTouristenaberfreuen: ein Fernrohr! Wie habenwir das als Kinder doch immer geliebt:eine Münze runterwerfen,und plötzlich öffnet sich dem Augeeine neue Welt. Doch wo ist hierder Schlitz für meinen Obolus?Und wieso kann ich das Fernrohrweder schwenken noch hebenund senken? Schauen wir trotzdemdurch. Nein, hier wird nichtverraten, was das Auge überraschtund den Geist entzückt. Nur soviel: Das Fernrohr ist auch eineZeitmaschine!Das Auge ist wieder in der Gegenwart– und kommt aus demStaunen nicht mehr heraus. Völligneue Blickwinkel offenbarensich ihm: auf das Schloss, dasKleist-Inseli und die Berge, diezur Uferwegeinweihung mit frischemWeiss bezogen sind. Undvor dieser Kulisse der Balmholz-Kran und die Schotterberge. Naturtrifft auf Industrie, Idylle aufstählerne Romantik: nicht vereint,aber in harmonischer Nachbarschaft.Weiter schreitet der Fuss RichtungSchadau. Der Weg verengtsich wieder, das Auge sieht eineweitere Skulptur und erfährt dasnächste Déjà-vu: Es ist «WehrhaftesHandwerk» von Bernhard Luginbühl,das hier steht. Vorher wares in der Innenstadt, am Sternenplatz,wo es nie so recht zur Geltungkommen wollte und trotzdembeachtet wurde. So sehr, dasses gar den Übernamen Dosenöffnerbekam. Hier verlässt der Uferwegdas Wasser, führt wieder insLandesinnere. Zuerst an Bootenvorbei, die aufgebockt darauf warten,wieder in ihr Element entlassenzu werden. Und erneut gehtsans Wasser: Der Steg über denKohlenweiher markiert die letzteStation des Uferwegs. Der Fussmuss zurück auf die Seestrasse.Zum Glück ist es nicht weit biszum Schadaupark, wo er wiederdem Wasser entlangschlenderndarf.Marc ImbodenUferweg-Kultur: Marianne Flubacher von der städtischen Kulturabteilungvor der Skulptur von Heidi Locher.Bilder Markus HubacherUferweg-Romantik: Wasser und Berge bilden einen Kontrast zu den Industrieanlagen. Der Schienenkran der Balmholz <strong>AG</strong> wird zum Entladen der Schiffe gebraucht, mit denen Schotter transportiert wird.Uferweg-Geschichte: Eine Infotafel, auf der Scherzliger Verkehrsgeschichten den Wissensdurst der Spaziergängerstillen. Und die blaue Fernrohr-Zeitmaschine, die einen Blick in die Vergangenheit erlaubt.Uferweg-Steg: Auf ihm überqueren die Flanierer den Kohlenweiher. Links die Warntafel: Wenn die Leuchte blinkt, istder Weg gesperrt, weil die Balmholz <strong>AG</strong> ihre Ledischiffe entlädt.UFERWEG BAHNHOF THUN–SCHADAUWas lange währt, wird endlich gutDie Uferweg-Planung Bahnhof–Schadau begann bereits 1982.Auslöser war die Annahme desSee-und Flussufergesetzes durchdas Stimmvolk des Kantons Bernim Jahr 1982. 4 Jahre später lageine erste Konzeptstudie für dieUferwegplanung vor, gefolgt voneinem Vorprojekt. 1999 bewilligteder <strong>Thuner</strong> Stadtrat einen Kreditvon 2 Millionen Franken. Dochdagegen wurde das Referendumergriffen. 57 Prozent legtenschliesslich an der Urne ein Neinein. Das Projekt wurde daraufüberarbeitet, aus finanziellenÜberlegungen aber aus den Legislaturzielengestrichen. Mitte2007 wurde das Projekt dank einerStadtratsmotion aus der Versenkunggehoben, und 3 Jahrespäter sprach der Stadtrat einenKreditvon3,63MillionenFranken.Unter dem Strich kostet der Uferwegdie Stadt aber bloss 1 Million– den Rest übernehmen Bundund Kanton.«Wir schreiben Geschichte»Gestern, bei der offiziellen Einweihungdes 700 Meter langenUferwegs,sprachThunsStadtpräsidentRaphael Lanz (SVP) von einem«Freudentag» für Thun, andemeinfachallesstimme–vorallemdas Kaiserwetter, das für dieErstbegehung nicht besser hättesein können. «Heute schreibenwir Geschichte», sagte BauvorsteherRoman Gimmel (SVP). Die Eröffnungsei für Thun ein zentralesEreignis. «Die Planung betrugrund 30 Jahre, die Bauzeit lediglichsechs Monate», rechneteGimmel vor, womit das Verhältnis60 zu 1 betrage. Er hatte weitereZahlen bereit: Zum Uferweg gehörtenetwa zwei Holzstege à 35Meter, drei Bänke, acht Abfalleimerund mehrere Rettungsringe.Der Architekt und Planer KasimirLohner, der die Uferwegplanungin den drei Jahrzehnten begleitethatte, liess die Vergangenheitaufleben. Diese ScherzligerVerkehrsgeschichten sind auchauf zwei Infotafeln festgehaltenund bieten eine Überblick überdas damalige Geschehen.Auf dem Uferweg sind auchzwei Skulpturen platziert worden,die bisher in der Innenstadtund an der Seestrasse standen(vgl. Text links). Mit dieser Aktionwill die städtische Kulturabteilungdie beiden Kunstwerke aufwerten.Der Uferweg solle zu einerArt Kulturmeile werden, sagteMarianne Flubacher von derstädtischen Kulturabteilung.Vom Schiff aus gesehenDie Stadt Thun und die BLS-Schiffsbetriebe bieten allen Interessiertenmorgen Freitag, amSonntag, 25., und Montag,26. <strong>September</strong>, jeweils zwischen14 und 17 Uhr eine Gratisshuttle-Schiffsverbindung an. Die MSStockhorn pendelt zwischendem Schiffskanal (Ländte 3) undder Schiffländte im Schadaupark.So können die Passagiere dasneue Wegstück, den Kiesverladund die Brückenkonstruktionen<strong>vom</strong> Wasser aus betrachten. miLastwagenumgekipptEin Lastwagen kippte gestern inOberwil im Simmental um. bpmVERKEHR In Oberwil imSimmental ist gestern einLastwagen umgekippt.Dadurch war die Strassefür den Schwerverkehrlängere Zeit gesperrt.ANZEIGEGestern Morgen, circa um 7.30Uhr, fuhr ein Lastwagen mit einerWechselmulde, auf der Grünmaterialgeladen war, von Oberwilim Simmental in RichtungWeissenburg. Wie die Kantonspolizeimitteilt, kippte das Fahrzeugin einer Rechtskurve in densogenannten «Weissenburgkehren»nach links seitlich um undblockierte einen Teil der Strasse.Der Fahrer wurde durch den Unfallnicht verletzt.Angehörige derFeuerwehr von Oberwil im Simmentalwurden zur Verkehrsregelungund zum Binden von ausgeflossenemÖl aufgeboten. DieHauptstrasse musste für denSchwerverkehr für längere Zeitgänzlich gesperrt werden. VonRichtung Spiez stauten sich dieLastwagen auf einer Länge vonüber einem Kilometer. Personenwagenkonnten die Unfallstelle inRichtung Zweisimmen jedochpassieren. In der Gegenrichtungwurde eine örtliche Umleitungeingerichtet, wie die Kantonspolizeierklärte.sum/pkbVelofahrerinverletztVERKEHR In Matten bei St.Stephan ist gestern Morgen einejunge Velofahrerin bei einerKollision mit einem Auto schwerverletzt worden. Sie wurde mitder Ambulanz ins Spital gebracht.Das Mädchen war kurz nachsieben Uhr in Matten bei St.Stephan mit dem Velo auf demÄusseren Gässli unterwegs, wiedie Kantonspolizei Bern gesternmitteilte. Zeitgleich fuhr einAuto auf der Lenkstrasse vonLenk aus in Richtung St. Stephan.Bei der Kreuzung ÄusseresGässli/Lenkstrasse fuhr das14-jährige Mädchen auf dieHauptstrasse, wo es zur Kollisionmit einem Auto kam. «Dabeizog sich das Mädchen schwereVerletzungen zu», steht weiterim Communiqué.pkb

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