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Kunst braucht Raum. - Müller Steeneck

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<strong>Kunst</strong> <strong>braucht</strong> <strong>Raum</strong>.<br />

Das Wertvollste, was eine Bank vergeben kann, ist<br />

<strong>Raum</strong> für Ideen. Dabei beschränken wir uns nicht<br />

nur auf das Finanzielle, sondern engagieren uns<br />

genauso für die kulturellen Werte. Die Landesbank<br />

Baden-Württemberg unterstützt daher das <strong>Kunst</strong>museum<br />

Stuttgart. Und setzt damit ihre jahrzehntelange<br />

Förderung der Otto-Dix-Sammlung fort.<br />

Landesbank Baden-Württemberg. Eine Bank, die weiterdenkt.<br />

TENDENZ<br />

GUT BEHAUPTET


<strong>Kunst</strong>preis<br />

2006<br />

16.9. - 8.10.2006<br />

Absolventen der <strong>Kunst</strong>akademien<br />

Karlsruhe und Stuttgart zeigen<br />

Gemälde, Skulpturen, Grafiken,<br />

Installationen und Neue Medien.<br />

E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH | 75038 Oberderdingen<br />

Ausstellungsgebäude Bachstraße | Di - So 14.30 - 19.00 Uhr<br />

www.egoproducts.com | www.kunstakademie-karlsruhe.de<br />

www.abk-stuttgart.de | Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

geneigte <strong>Kunst</strong>freunde,<br />

nach Ende des Ost-West-Konflikts, als der Kampf<br />

der Ideologien beendet schien, ist der Kapitalismus<br />

vorerst zum Winner erklärt worden. Ohne<br />

konkretes Gegenkonzept, aber auch ohne Überzeugung<br />

seitens der politischen Klasse, wird<br />

seither die kapitalistische Wirtschafts- und<br />

Gesellschaftsform in fast allen Staaten praktiziert.<br />

Mangels Alternativen, unter dem Druck<br />

der weltweit operierenden Konzerne<br />

und immer mit einem<br />

Auge auf den Arbeitslosenzahlen,<br />

stehen ahnungslose<br />

Politiker der Verbreitung<br />

des freien Markts<br />

in ihren Ländern gegenüber.<br />

Heute, etwa 15<br />

Jahre nach Beginn dieser<br />

Entwicklung sind die Folgen<br />

weltweit greifbar: massive<br />

Kapitalabwanderung in Billiglohnländer,<br />

unverhältnismäßige<br />

Zunahme der armen, wie der<br />

reichen Bevölkerung, äußerst ungünstige<br />

Umweltprognosen durch die rapid fortschreitende<br />

Industrialisierung und eine beängstigende<br />

Einschränkung der Handlungsfähigkeit der<br />

Regierungen, die sich weltweit im Schwitzkasten<br />

der Wirtschaftsunternehmen befinden. In den<br />

letzten Jahren ist nun der Ruf nach einem sanften<br />

Kapitalismus laut geworden. Kritiker aus nahezu<br />

allen politischen Lagern beklagen eine Heuschreckenplage,<br />

Wanderproletariat und frühkapitalistische<br />

Arbeitsbedingungen. Der Staat sei<br />

zunehmens in die Rolle eines Ausputzers für die<br />

vom „Raubtierkapitalismus“ verwüsteten sozialen<br />

Gefüge gedrängt.<br />

Wir vom Sonnendeck haben uns diesen Monat<br />

das Verhältnis zwischen <strong>Kunst</strong> und Kapital angeschaut.<br />

Hansjörg Fröhlich berichtet über die<br />

Veränderung des <strong>Kunst</strong>markts unter dem Einfluss<br />

globalen Anlagekapitals. Petra Mostbacher-Dix<br />

räsoniert über die Möglichkeiten, die<br />

meist starre Unternehmenskultur mit den flexibleren<br />

und spontaneren Sekundärtugenden<br />

der Künstler aufzupeppen.<br />

Jörg Scheller sucht nach der<br />

Kapitalismuskritik in der<br />

<strong>Kunst</strong> und fragt im Interview,<br />

in wie weit <strong>Kunst</strong><br />

als Maske des Kapitals<br />

dient. Mit dem Lebensunterhalt<br />

der Künstler<br />

in Deutschland hat sich<br />

Eva Maria Schlosser beschäftigt.<br />

Laut Künstlersozialkasse<br />

beträgt das<br />

durchschnittliche Jahreseinkommen<br />

gerade mal 11.000 Euro.<br />

Deshalb erklärt uns Marko Schacher<br />

die <strong>Kunst</strong>, <strong>Kunst</strong> zu verkaufen, ohne sich<br />

selbst zu verkaufen.<br />

Ab dieser Ausgabe gestalten Studierende der<br />

Klasse für Grafik-Design von Professor Ulrich<br />

Cluss der Staatlichen Akademie der Bildenden<br />

Künst, Stuttgart das jeweilige Schwerpunktthema<br />

fürs Cover des Sonnendecks. Am Ende des<br />

zwölfmonatigen Projektes werden alle Entwürfe<br />

in einer Ausstellung in der Medienkunstgalerie<br />

fluctuating images, Stuttgart präsentiert.<br />

Kapitale Grüße, die RED<br />

STEUERBORD<br />

3


Hau’ den Lukas<br />

Geld auf der Suche nach einer Herberge, der Künstler als Boygroup – globales<br />

Anlage- und Spekulationskapital prägen den <strong>Kunst</strong>markt und sorgen für Rekordumsätze.<br />

4 950.000 Schweizer Franken zum ersten, zum<br />

zweiten und zum dritten. Der us-amerikanische<br />

Kunde im Auktionshaus Koller in Zürich schaut<br />

etwas betreten auf einen um 1835 von Bellangé<br />

signierten Prunktisch, den er eben für eine<br />

Rekordsumme (die Taxe lag bei CHF 550.000)<br />

übernommen hat. Ebenfalls im Juni verhalf eine<br />

offenbar blendend disponierte internationale<br />

Bieterschaft dem Wiener Traditionshaus Dorotheum<br />

zur umsatzstärksten Altmeisterauktion seiner<br />

Geschichte. Toplos war hier Pieter Brueghels<br />

d. J. „Dorflandschaft mit Suche nach der Herberge“.<br />

Das etwas großväterlich wirkende Stück ging für<br />

EUR 580.000 nach Frankreich. Auch hier war die<br />

Taxe nach einem herzhaften Bietgefecht auf das<br />

Doppelte gestiegen.<br />

Wie verzweifelt müssen Menschen mit Anlagekapital<br />

sein, um sich für ihr hart ererbtes Geld<br />

einen bekifften Prunktisch oder ein Gähnanfälle<br />

auslösendes Gemälde eines so toten wie todlangweiligen<br />

Altmeisters zu kaufen? Wer sich in<br />

diesem Frühjahr auf Möbelauktionen und <strong>Kunst</strong>kaufmessen<br />

herumgetrieben hat, weiß, dass es<br />

ein beklemmendes Gefühl ist, kein Geld zu<br />

haben, dass aber in schiere Raserei und Verzweiflungsmanie<br />

verfällt, wer Geld hat, es aber<br />

nirgendwo adäquat anlegen kann. Denn die<br />

klassischen Anlageformen sind durch – oder in<br />

Sachen Wertzuwachs ins Schneckentempo<br />

verfallen. Trotz Shareholdervalue-Predigten in<br />

den Vorstandsetagen ist mit Aktien kein<br />

schnelles Glück mehr zu machen und der Immobilienmarkt,<br />

in den 90ern noch mit dem Spruch<br />

„Immos gehen immer“ angepriesen, hat sich im<br />

ewigen Kreislauf von Investition durch Klein-<br />

POOL<br />

kapitalanleger, Bauabwicklung durch die Subunternehmer<br />

des Subunternehmers, Richtfest,<br />

Leerstand, selbst erdrosselt. Was bleibt also für<br />

die Generation der Erben? Rohstoffe und <strong>Kunst</strong>.<br />

Basel/Schweiz, 14. Juni 06. Das Basler Sinfonieorchester<br />

spielt bei 35 Grad Hitze vor den Hallen<br />

der Art Basel für schwerreiche Hedge-Fonds-<br />

Manager auf. Hundert Netjet-Privatflugzeuge<br />

haben am Flughafen angedockt. Der New Yorker<br />

Händler Jeffrey Deitch bekundet, er habe schon<br />

Bilder verkauft, die der Kunde nur auf dem<br />

Handy gesehen habe und Nicole Hackert von der<br />

Berliner Galerie „Contemporary Fine Arts“<br />

erzählt: „Unsere Wand mit Bildern von Daniel<br />

Richter war binnen zwanzig Minuten verkauft“.<br />

<strong>Kunst</strong> als Kapitalanlage boomt. Laut dem <strong>Kunst</strong>historiker<br />

Benno Lehmann „erfüllen zeitgenössische<br />

<strong>Kunst</strong>werke die drei an eine Vermögensanlage<br />

gerichteten Anforderungen Rendite,<br />

Sicherheit und Liquidierbarkeit“. Die Preise für<br />

zeitgenössische <strong>Kunst</strong> haben sich in den vergangenen<br />

zehn Jahren vervierfacht. Grund dafür<br />

sind neben der Unattraktivität der klassischen<br />

Anlagefelder auch die vielen neuen Sammler aus<br />

China, Indien, Japan, Südkorea, Russland und<br />

den Emiraten. Der „super collector“ ein neuer<br />

Käufertyp, der mit Unmengen von eigenem oder<br />

geliehenem Geld, ein <strong>Kunst</strong>werk zu jedem Preis<br />

kaufen kann, tut ein Übriges. Viele dieser<br />

„Supersammler“ sammeln eigentlich keine <strong>Kunst</strong><br />

sondern Geld und kaufen daher nur Warhols, G.<br />

Richters und andere so genannte „blue chips“,<br />

also ganz konservativ abgesicherte Positionen,<br />

die schnell auch wieder verflüssigt werden<br />

können. ><br />

www.dr.hauschka.de<br />

Kosmetik


6<br />

Entsprechend konnte man beim Gang durch die<br />

Art Basel nicht nur wegen des hochsommerlichen<br />

Wetters den Eindruck gewinnen, der Markt<br />

sei überhitzt: Spekulanten, Hamsterkäufer,<br />

Damen mit Shopping List, deren Dekolleté und<br />

Lippen so frisch aufgespritzt wie der ganze<br />

<strong>Kunst</strong>markt wirken. Vergessen scheint die<br />

Baisse von 1992, als Werke von Julian Schnabel,<br />

Enzo Cucchi oder Sandro Chia wie Blei in den<br />

Regalen lagen. Optimismus und Kauflust<br />

beherrschen die Szene.<br />

<strong>Kunst</strong> ist wegen seines immateriellen Werts ein<br />

ideales Gut für Finanzspekulationen. Die<br />

Verschwiegenheit des selbst für Insider oft<br />

schwer durchschaubaren <strong>Kunst</strong>betriebs und die<br />

Tatsache, dass kein anderer Markt ähnlich<br />

POOL<br />

konsequent verleugnet, überhaupt ein Markt zu<br />

sein, verschafft <strong>Raum</strong> bei der Preisgestaltung.<br />

Idealerweise kommt noch hinzu, dass an das<br />

Handelsgut <strong>Kunst</strong> keine fest umrissenen<br />

Mindestanforderungen gestellt werden können:<br />

Betrachtet man den derzeitigen <strong>Kunst</strong>markt, so<br />

fällt laut dem <strong>Kunst</strong>historiker Beat Wyss vor<br />

allem auf, dass seit dem Ende der Postmoderne<br />

kein allgemein verbindlicher Diskurs mehr<br />

existiert, der zumindest rudimentär festlegt was<br />

überhaupt <strong>Kunst</strong> ist und was nicht. Da helfen<br />

dem verwirrten Anleger auch Zeitschriften wie<br />

der „Art Investor“ nicht, der sich wie das<br />

Handelsblatt geriert und Anlagetipps gibt.<br />

Illustration: Karsten Petrat<br />

Nein, <strong>Kunst</strong> ist längst ein massiver Dampfer<br />

im Fluss des globalen Kapitals. Unterliegt den<br />

gleichen Risiken, weckt die gleichen Erwartungen<br />

wie andere Güter im ewigen Kreislauf<br />

des Kaufens und Verkaufens. Mit dem<br />

verstärkten Auftreten von asiatischen und<br />

arabischen Käufern hat sich auch auf der<br />

Nachfrageseite der Kreis der Globalisierung<br />

geschlossen. Auf der Angebotsseite war das<br />

außereuropäische Ausland ja schon lange<br />

vertreten, man denke nur an den Boom von<br />

Ethnokunst seit den 1970ern. Neu ist<br />

allerdings, dass Künstler aus Indien oder<br />

Mauritius Spitzenpreise auf New Yorker<br />

Auktionen erzielen. Eine internationale Vermarktungsindustrie<br />

ist angetreten, Künstlerpersönlichkeiten<br />

ähnlich wie Popstars und<br />

regionale Schulen ähnlich wie Haute Couture-<br />

Labels aufzubauen. Der Künstler als Boygroup:<br />

Junge Künstler werden aufgekauft, ein Label<br />

(wie „Leipziger Schule“) wird gefunden,<br />

allesamt werden auf Tournee geschickt und<br />

kurz bevor der Hype abflaut wird mit mehrfachem<br />

Gewinn liquidiert. Und was passiert<br />

mit dem Geld? In New Delhi, Buenos Aires,<br />

Cape Town und Stuttgart warten schon die<br />

nächsten „Schulen“. Freilich unterbrechen<br />

Museen, die sich jedoch sowieso fast nichts<br />

mehr leisten können, den Warenkreislauf,<br />

indem sie dem <strong>Kunst</strong>markt einzelne Werke<br />

entziehen, andererseits besteht gerade darin<br />

ihr Wert. Museen fungieren wie Notenbanken:<br />

sie stabilisieren die Währung. Ihre Behäbigkeit<br />

garantiert Kontinuität. Was im Museum hängt,<br />

gehört zum Kanon – und das wiederum<br />

überzeugt die Anleger. hjf<br />

POOL<br />

www.Leben-ohne-Rauhfaser.de<br />

7


8<br />

Rettungsanker Kulturgesellschaft<br />

Mit der kreativen Klasse zum neuen Geist des Kapitalismus<br />

Ob Vincent, Pablo oder Damian auch den Finger<br />

so provokant zum Victory-Gruß gereckt hätten<br />

wie der Josef da vor Gericht? Wer weiß das<br />

schon, kein Kulturschreibender hat es bisher<br />

erforscht. In einem ist sich<br />

jedenfalls das Gros der mit<br />

Kulturtheorie Beschäftigten<br />

nun einig: Manager wie der<br />

Deutsche Bank-Chef Ackermann,<br />

der – warum hat er das<br />

wohl geahnt? – relativ ungeschoren<br />

aus dem Mannesmann-Vodafone-Prozesshervorging,<br />

können sich von den<br />

vielen mehr oder eher weniger<br />

bekannten Nachfolgern und<br />

Zeitgenossen der van Goghs,<br />

Picassos oder Hirsts eine dicke<br />

Scheibe abschneiden. Bringen<br />

doch <strong>Kunst</strong>- und Kulturschaffende längst das<br />

mit, was so viele Lenker in Wirtschaft und<br />

Politik fordern, ihnen aber gleichwohl nicht<br />

selten mangelt: Flexibilität und Unternehmergeist.<br />

Immer schon arbeiten Künstler auf eigene<br />

Rechnung, waren Firmenchefs ihrer selbst. Mehr<br />

noch, von ihnen kann man auch lernen, die<br />

Prekarität, also bedenkliche Situationen auszuhalten.<br />

Künstler seien die Avantgarde, die<br />

kreative Klasse im weitesten Sinn habe längst<br />

wirtschaftlich ein bedeutendes Gewicht. Das<br />

betont Adrienne Goehler, einstige Präsidentin der<br />

Hamburger Hochschule für Bildende Künste,<br />

Ex-Kultursenatorin in Berlin und nun Hauptstadtkultur-Kuratorin,<br />

in ihrem kürzlich im Campus<br />

Verlag erschienenen Buch über die Vision einer<br />

Kulturgesellschaft mit dem vielsagenden Titel<br />

„Verflüssigungen“. Denn darin fordert die<br />

POOL<br />

KÖNNEN<br />

KREATIVE<br />

WELTEN<br />

RETTEN?<br />

studierte Germanistin, Romanistin und Psychologin<br />

die Aufweichung der Grenzen zwischen<br />

Politik und Kultur. In einer Zeit des umfassenden<br />

gesellschaftlichen Übergangs, des „nicht mehr<br />

und noch nicht“, die wir nun<br />

erleben, habe die Politik kein<br />

tragfähiges Konzept, diesen<br />

Wandel zu gestalten, weil sie<br />

unverändert an Großlösungen<br />

festhalte. Anders in den Bereichen<br />

<strong>Kunst</strong> und Wissenschaft:<br />

Dort befänden sich die Spezialisten<br />

der Übergänge und Ambivalenzen,<br />

des Wandels und<br />

Suchens. Und genau jenes Potenzial<br />

der „Kreativen Klasse“<br />

müsse daher bei der Suche<br />

nach Konzepten für eine veränderte<br />

und sich verändernde Gesellschaft,<br />

ihren Ökonomien und Arbeitswelten,<br />

eine viel wichtigere, gestaltende Rolle einnehmen.<br />

Können Kreative die Welt retten? Utopien sollen<br />

erlaubt sein. Und frische Brisen für die Normalo-Denke<br />

aus der realen Lebenskunst – laut<br />

Künstlersozialkasse liegt das Jahreseinkommen<br />

bei Kreativen unter 11.000 Euro – können nie<br />

schaden. Immerhin machen die Maler, Bildhauer,<br />

Performer, Musiker, Schreiber, Grafiker und wer<br />

sonst alles dazu gehört längst ein Viertel der<br />

arbeitenden Bevölkerung in Deutschland aus. Indes<br />

sieht derzeit deren Situation laut der Studie<br />

„Kulturelle Bildung in der Wissensgesellschaft.<br />

Zukunft der Kulturberufe“, die vom Deutschen<br />

Kulturrat herausgegeben wurde, nicht rosig aus.<br />

Vor allem freischaffende Künstler sollten sich<br />

neue Wege erschließen, um sich auf dem Markt<br />

zu behaupten. Will heißen, auch die Kreativen<br />

müssen ihre Hausaufgaben machen, sich Kenntnisse<br />

in Wirtschafts- und Versicherungsfragen,<br />

in Urheberrecht und Steuerfragen aneignen oder<br />

trainieren, wie man Verhandlungen führt. Biggi<br />

Liebich, bildende Künstlerin und Mitglied der Tarifkommission<br />

in der Fachgruppe Bildende <strong>Kunst</strong> bei<br />

der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, empfiehlt<br />

<strong>Kunst</strong>studierenden, Gastvorlesungen zu belegen<br />

sowie sich mit Studierenden anderer Fachbereiche<br />

zu vernetzen. „Kommunikation ist die halbe<br />

Miete“, betont sie. Die <strong>Kunst</strong>, mit Gremien und<br />

Politikern zu verhandeln, also öffentlich zu werden,<br />

sei für viele <strong>Kunst</strong>schaffende ein weitgehend<br />

neues Terrain. Auch für Olaf Zimmermann,<br />

Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates , ist der<br />

Künstler von morgen ein Projektmanager eigener<br />

Fähigkeiten. Die Fähigkeit zur Selbstorganisation<br />

sei in künstlerischen Berufen fundamental für<br />

die Existenzsicherung, so Zimmermann.<br />

Wie Goehler ist auch er sich sicher: <strong>Kunst</strong> eröffnet<br />

neue Sichtweisen und kreative Handlungsansätze.<br />

Unternehmen, die ihre Innovationskraft<br />

stärken wollen, arbeiteten mit Künstlern zusammen.<br />

Was das bringt, wird längst erforscht. Im Jahr<br />

2002 startete an der Universität Witten/<br />

Herdecke etwa das Projekt „Wirtschaftskultur<br />

durch <strong>Kunst</strong>“. Dort versuchen Wissenschaftler<br />

aus Philosophie, <strong>Kunst</strong>-, Kultur- und Wirtschaftswissenschaft<br />

mit Unternehmern, Managern,<br />

Beratern, Künstlern und Kulturverantwortlichen<br />

gemeinsam innovative Ansätze zu entwickeln.<br />

Michael Bockemühl, Professor an der Universität<br />

Witten/Herdecke und Leiter des Forschungsprojekts,<br />

ist mit seinen Kollegen der Meinung,<br />

dass sich die Art, wie Manager <strong>Kunst</strong> aufnehmen,<br />

auf die Wahrnehmung von Wirtschaftsprozessen<br />

übertragen lassen. Bislang ungeahnte Chancen<br />

zu einer innovativen Weiterentwicklung von<br />

Wirtschaft durch die <strong>Kunst</strong> täten sich auf, so<br />

der Professor. ><br />

POOL<br />

Preview im Galerie Haus 42<br />

Donnerstag, 21. September 17 – 21 Uhr<br />

zur erstmaligen Messe-Präsentation der Werke von<br />

Heasun Kim-Putze · Katrin Kinsler<br />

Wolfgang Neumann ·Thomas Putze<br />

auf der Berliner Liste 06<br />

30. September – 4. Oktober, 13 – 21 Uhr<br />

Altes Umspannwerk, Kopenhagener Str. 58/63<br />

10437 Berlin (Prenzlauer Berg)<br />

www.berliner-liste.org<br />

Galerie Haus 42<br />

Bopserwaldstr. 42<br />

70839 Gerlingen<br />

fon: +49 7156 433 966<br />

www.galeriehaus42.de<br />

Abb: Katrin Kinsler, Sticker, 2006, Foto: Duska Katic


10<br />

POOL<br />

Immerhin tummeln sich seit Jahren bereits die<br />

Begrifflichkeiten aus der Welt der Kreativen,<br />

ihres Zeichens ausgewiesene Experten in<br />

Sachen weicher Erfolgsfaktoren, in der<br />

Wirtschaft: Ohne Unternehmenskultur, ohne<br />

Markenpersönlichkeit geht nichts mehr. Werbegag<br />

oder Einsicht? Wie hieß es in der TAZ dazu<br />

so treffend: Längst sei der Kapitalismus ein<br />

Kulturkapitalismus. Und so bleibt freilich die<br />

nüchterne Erkenntnis, dass der beste Begriff<br />

wertlos ist, wenn er nicht vom Anwender mit<br />

Inhalten gefüllt wird. Sicher ist, dass Künste und<br />

Wissenschaften gesellschaftlich und ökonomisch<br />

relevant sind für den Wandel weg von<br />

einer rein monetären, erbsenzählerisch orientieren<br />

und Egoismus fördernden Wirtschaftspolitik. Und<br />

Goehler mag Recht haben mit ihrer Vision einer<br />

besseren Welt, einer „Kulturgesellschaft“. Ganz<br />

neu ist ihre These allerdings nicht. Die Idee von<br />

Einheit und Leben existiert in der <strong>Kunst</strong> schon<br />

seit Jahrhunderten, bei Goehler wird daraus die<br />

Einheit von <strong>Kunst</strong> und Wirtschaftsleben. Eine<br />

Pervertierung dieser alten avantgardistischen<br />

Position, wie manche meinen? Mitnichten. Es ist<br />

Zeit, dass die <strong>Kunst</strong>, wie längst gefordert, den<br />

Elfenbeinturm verlässt und in die Gesellschaft<br />

eingreift, dass Politik und Wirtschaft sie eingreifen<br />

lässt, ja, dass Kultur nicht Gift, sondern<br />

allgemeine Ressource der Ökonomie wird. Einer<br />

Gefahr allerdings muss vorgebaut werden: dass<br />

diese Liaison nicht mit einem Bedeutungsverlust<br />

für die Kultur einhergeht, sonst ist das soziale<br />

Defizit vorprogrammiert. Dieses droht, wenn sich<br />

die Kultur durch wachsende Kontostände ihrer<br />

Protagonisten korrumpieren lässt. Anders herum<br />

formuliert, wenn sich die Wirtschaft die Kultur<br />

mit Haut und Haar krallt, dann könnte nicht nur<br />

das Sieges-V zum geflügelten Zeichen von<br />

Nadelstreifenträgern werden, sondern dann fehlt<br />

der Gesellschaft das Wichtigste: die kritischen<br />

Querdenker der Avantgarde. pam<br />

Illustration: Karsten Petrat<br />

GALERIEN DER STADT ESSLINGEN AM NECKAR<br />

20. AUGUST BIS 15. OKTOBER 2006, VILLA MERKEL UND BAHNWÄRTERHAUS<br />

Im Bild: Markus Schwander, »Schwanders Monde«, 2006<br />

FLIEGENDE KÜHE UND<br />

ANDERE KOMETEN – NICHT<br />

NUR KOMISCHE DINGE IN<br />

DER KUNST<br />

Villa Merkel, Galerien der Stadt Esslingen am Neckar<br />

Pulverwiesen 25, 73726 Esslingen am Neckar<br />

Tel. 0711 3512 2640, Fax 0711 3512 2903<br />

www.villa-merkel.de | Di 11–20, Mi–So 11–18 Uhr<br />

Führungen: Di 18, So 15 Uhr<br />

Unterstützt durch die<br />

MIT: JULIEN BERTHIER, JOHN BOCK,<br />

GELATIN/GELITIN, CHRISTIAN<br />

JANKOWSKI, PETER JAP LIM, ZOE<br />

LEONARD, ZILLA LEUTENEGGER,<br />

WOLFGANG MÜLLER, CORINNA<br />

SCHNITT, MARKUS SCHWANDER,<br />

TINKA STOCK, MARCUS WEBER,<br />

FRANZ WEST/ATELIER FRANZ WEST<br />

ES ERSCHEINT EIN KATALOG<br />

ESSLINGEN, SOMMER 2006.<br />

Die Galerien der Stadt Esslingen<br />

verwandeln sich in eine humorvolle<br />

Welt der doppelten Böden.<br />

Doppelter Boden meint Doppeldeutigkeit.<br />

So bieten die Exponate<br />

mehrere Ebenen der Lesbarkeit.<br />

Dies betrifft auch die<br />

Ebenen von oben und unten. Der<br />

Humor kontrastiert verschiedene<br />

– auch soziale – Höhenlagen,<br />

und er hat eine psychohygienische<br />

Dimension, die mit der<br />

Unbill des Lebens versöhnt.<br />

Das nicht allein auf Nutzen<br />

zielende, künstlerische und<br />

gestalterische Denken erlaubt<br />

Umwege und schräge Blicke und<br />

bietet überhaupt unglaubliches<br />

Potenzial, unsere Welt – neu – zu<br />

organisieren. Darin liegt eine,<br />

allerdings nicht vordergründige<br />

politische Dimension. Das Verkehren<br />

der herrschenden Ordnung<br />

war stets die subversive,<br />

gesellschaftlich wirksame Kraft<br />

des Humors. In einer Zeit, in der<br />

Satiriker auf bestimmte Themen<br />

lieber verzichten, weil sie beispielsweise<br />

den Zorn islamischer<br />

Fundamentalisten fürchten, ist es<br />

absolut wichtig, für die Bedeutungsvielfalt<br />

der Welt einzutreten,<br />

auf die gerade die <strong>Kunst</strong><br />

immer wieder aufmerksam<br />

macht: auf die Möglichkeit,<br />

etwas gleichzeitig ernst zu nehmen<br />

und aus einer anderen Perspektive<br />

darüber zu lachen.<br />

ANDREAS BAUR,<br />

LUDWIG SEYFARTH


12<br />

Die „Avantgarde des Arbeitsmarktes“<br />

Künstler und Zukunftssicherung<br />

Des Einen Freud ist des Andern Leid: Der freie<br />

<strong>Kunst</strong>markt ist hart und dessen Bewegungen<br />

kaum rational erklärbar. Hier erzielen <strong>Kunst</strong>werke<br />

wenn nicht Millionen, dann doch Zehntausende,<br />

dort kommt ein Künstler mehr schlecht als recht<br />

über die Runden. Die Qualität spielt eher eine<br />

untergeordnete Rolle. Zeitgeist, Trends oder individuelle<br />

Vorlieben von Sammlern bestimmen den<br />

Marktwert. Jörg Lau schreibt in der „Zeit“ vom<br />

29. Juni 2006 just über dieses Phänomen,<br />

erinnert an das Gemälde des Leipziger Malers<br />

Neo Rauch, das unlängst bei Sotheby’s einen<br />

Rekordpreis von 663.450 Euro erzielte. Zum<br />

Vergleich: Das Durchschnittseinkommen von<br />

Künstlern und Künstlerinnen beträgt etwa 900<br />

Euro im Monat. So vermeldete zumindest die<br />

Künstlersozialkasse im Juni. Und die müssen es<br />

wissen. Schließlich erfragen deren Angestellten<br />

Jahr für Jahr von ihren Mitgliedern die Daten,<br />

sprich, deren geschätztes Einkommen im Jahr.<br />

Das beläuft sich im Durchschnitt auf 10.814<br />

Euro. Das sind 3 Prozent weniger als im Vorjahr.<br />

Auch „Zeit“-Journalist Lau liegen die Zahlen vor.<br />

Er bemerkt dazu lakonisch: „Ein einziges Bild von<br />

Neo Rauch ist also 61mal so viel wert wie das<br />

Jahreseinkommen eines typischen Kollegen.“<br />

900 Euro im Monat sind in der Tat lächerlich<br />

wenig, wenn man bedenkt, wieviel vom Beitrag<br />

an die Kasse am Ende dann für die Rente übrig<br />

bleibt. Dennoch sucht der Bund immer wieder<br />

Möglichkeiten, die Zuschüsse zu kürzen, zuletzt<br />

geschehen im Jahr 1999, und zwar um satte 20<br />

Prozent. Im Jahr 2004 gab dann der Rechnungsprüfungsausschuss<br />

des Deutschen Bundestags<br />

eine Studie in Auftrag mit dem Ziel, den Selbstvermarktungsanteil<br />

des Künstlereinkommens zu<br />

ermitteln, also den Anteil, den der Künstler durch<br />

POOL<br />

den selbständigen Verkauf seiner Werke oder<br />

Arbeit erwirtschaftet –„um Argumente zu finden,<br />

den Bundeszuschuss zur Künstlersozialkasse<br />

nochmals abzusenken“, vermutete damals der<br />

Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf<br />

Zimmermann. Obwohl zuvor in einer Reform des<br />

Künstlersozialversicherungsgesetzes der Bundeszuschuss<br />

vom Selbstvermarktungsanteil entkoppelt<br />

wurde. Zimmermann kritisierte das Tun<br />

des Rechnungshofs, nannte die Studie „eine<br />

Verschwendung öffentlicher Mittel“. Doch der<br />

Bund will es jedes Jahr aufs Neue wissen.<br />

Verständlich, bleibt doch vor dem Hintergrund des<br />

angegebenen Durchschnittseinkommen die<br />

Frage, wie ein Künstler oder eine Künstlerin sich<br />

heutzutage durchschlägt. Um Misstrauen und<br />

Unwissen zumindest für die kommenden Jahre zu<br />

beseitigen, beauftragte wiederum der Deutsche<br />

Kulturrat die Universität Bonn, eine Studie zu<br />

erstellen. Die Untersuchung mit dem vielsagenden<br />

Titel „Selbstständige Künstlerinnen und Künstler<br />

in Deutschland – zwischen brotloser <strong>Kunst</strong> und<br />

freiem Unternehmertum“ wurde nun im Sommer<br />

diesen Jahres vorgestellt. Die Wissenschaftler<br />

Caroline Dangel und Michael-Burkhard Piorkowsky<br />

vom Institut für Haushalts- und Konsumökonomik<br />

befragten 400 freie Künstler aus den Bereichen<br />

Musik, Literatur, Bildende <strong>Kunst</strong> und Darstellende<br />

<strong>Kunst</strong> über ihren Alltag und ihre Lebenssituation.<br />

Dabei förderten die Wissenschaftler nicht gerade<br />

Überraschendes, aber sicher Lehrreiches für<br />

Skeptiker zutage: Bis zu 80 Prozent der selbständigen<br />

Künstler können allein von der <strong>Kunst</strong> nicht<br />

leben. Im Vergleich zu ähnlich gut ausgebildeten<br />

Selbstständigen in anderen Branchen – rund 65<br />

Prozent der Künstler haben Hochschulabschlüsse<br />

– sind ihre Einkommen geringer. Die meisten<br />

arbeiten nebenher, verkaufen Pigmente in einem<br />

Farbengeschäft, geben Aquarell- oder Zeichenkurse<br />

bei der Volkshochschule oder basteln<br />

Bilderrahmen für die Gemälde ihrer erfolgreichen<br />

Kollegen. Oder sie haben Eltern, Partner, die sie<br />

finanziell unterstützen. Sozusagen die Familie als<br />

moderne Mäzene. Was allerdings den Künstler im<br />

Rentenalter erwartet, wenn er, wie vorhersehbar,<br />

auf die Unterstützung der Familie verzichten muss<br />

und eventuell selbst nicht mehr produktiv sein<br />

kann, ist abzusehen: Ein Leben in Armut. Dem will<br />

seit jüngster Zeit eine Institution entgegenwirken.<br />

Der „Artist Pension Trust“ (APT) wurde ins Leben<br />

gerufen, „um auf die spezifischen Bedürfnisse<br />

von Künstlern einzugehen, einer Berufsgruppe mit<br />

Karrieren und Arbeitsformen, die den Zugang zu<br />

herkömmlichen Rentenversorgungsprogrammen<br />

häufig ausschließen“, so das auf der Homepage<br />

formulierte Ziel. Seit Frühjahr 2005 gibt es neben<br />

Los Angeles, Mumbai, Bangkok und anderen<br />

auch in Berlin eine Depandance. Das Modell, das<br />

vom ebenfalls jungen Unternehmen „Mutual Art“<br />

konzipiert und eingeführt wurde, welches neue<br />

Dienstleistungen für die <strong>Kunst</strong>welt etablieren will,<br />

basiert auf einer Art Tauschgeschäft: Die Künstler<br />

„zahlen“ innerhalb von 20 Jahren 20 <strong>Kunst</strong>werke<br />

in einen Fonds ein. So entsteht eine Sammlung,<br />

welche vom APT verwaltet und gepflegt wird. Zur<br />

gegebenen Zeit, wenn der Künstler einen gewissen<br />

Marktwert erreicht hat, werden die Werke<br />

veräußert. Vom erzielten Betrag bekommt der<br />

Künstler einen Anteil von 40 Prozent, weitere 40<br />

Prozent werden an die anderen Künstler des<br />

Fonds aufgeteilt, 20 Prozent gehen an Mutual Art.<br />

Ein Gremium aus Kuratoren, Künstlern und <strong>Kunst</strong>professoren<br />

entscheidet über die Aufnahme eines<br />

Künstlers und den Verkauf der Werke. Das heißt<br />

aber auch, dass auch hier nicht jeder Künstler<br />

aufgenommen wird, der gewillt ist, sich derart<br />

eine Altersvorsorge zu schaffen.<br />

Studien zum Thema <strong>Kunst</strong> und Kultur gibt es indes<br />

zuhauf. Schließlich will man sich ihres Wertes versichern,<br />

„beweisen“ dass die Kultur respektive <strong>Kunst</strong><br />

nicht womöglich noch übersubventioniert wird.<br />

Man erinnere sich: Im Oktober 2004 wurde die<br />

Untersuchung „Kulturberufe in Deutschland –<br />

Statistisches Kurzportrait zu den erwerbstätigen<br />

Künstlern, Publizisten, Designern, Architekten und<br />

verwandten Berufen im Kulturberufemarkt in<br />

Deutschland 1995 – 2003“ vorgestellt. Dabei<br />

sprach die Kulturstaatsministerin Christina Weiss<br />

vom Kulturbetrieb als einer großen Wachstumsbranche.<br />

Die Umsätze sind allerdings wohl kaum<br />

gewachsen, wie aus den neusten Zahlen der<br />

Künstlersozialkasse ersichtlich ist. Dafür erklärte<br />

Weiss: „Denn die Eigenschaften, die uns das<br />

Erwerbsleben der Zukunft abverlangen wird –<br />

Flexibilität, Mobilität, Offenheit im Denken und im<br />

Handeln –sind hervorstechende Merkmale einer<br />

Tätigkeit im kulturellen Sektor. Kultur ist also auch<br />

in dieser Hinsicht nicht eine bloße Kostgängerin<br />

des Staates, sondern vielmehr Avantgarde des<br />

Arbeitsmarktes.“ In diesem Sinne spricht auch<br />

besagte jüngste Untersuchung des Kulturausschusses<br />

von der „Modernisierungsavantgarde“,<br />

welche die in Deutschland etwa 320.000 freien<br />

Künstler meint. Welch netter Euphemismus –<br />

spätestens nun sind die Menschen hierzulande<br />

im Bilde, auf was sie sich in Zukunft einstellen<br />

dürfen. eva<br />

www.kuenstlersozialkasse.de<br />

www.artistpensiontrust.org<br />

Illustration: Anja Haas<br />

13


14<br />

Ist <strong>Kunst</strong> eine Maske des Kapitals?<br />

Ein Interview<br />

Dr. Wolfgang Ullrich ist Publizist, Professor für<br />

<strong>Kunst</strong>geschichte an der HfG Karlsruhe und<br />

arbeitete als Unternehmensberater im Bereich<br />

Image und Design. Unser Autor Jörg Scheller<br />

sprach mit ihm über das gewandelte Verhältnis<br />

zwischen <strong>Kunst</strong> und Wirtschaftsunternehmen.<br />

Baudrillard hat geschrieben, das Kapital sei amoralisch<br />

und bräuchte deshalb immer eine moralische<br />

Maske. Ist <strong>Kunst</strong> heute eine solche Maske?<br />

Nicht nur Maske, sondern auch Spiegel. Da die<br />

„Zweckmäßigkeit ohne Zweck“, die seit Kant zur<br />

Eigenschaft des Schönen und der <strong>Kunst</strong> erklärt<br />

wurde, vor allem auch den Charakter des Gelds<br />

beschreibt, ist die <strong>Kunst</strong> seit zweihundert Jahren<br />

geldähnlich geworden.<br />

POOL<br />

Ihr Buch „Mit dem Rücken zur <strong>Kunst</strong>“ handelt<br />

von den „neuen Statussymbolen der Macht“.<br />

Was unterscheidet sie von den alten Symbolen?<br />

<strong>Kunst</strong> ist ein Statussymbol, das nicht über Neid,<br />

sondern über Distanzierung funktioniert. „Alte“<br />

Statussymbole – eine Villa, eine Yacht, Bedienstete,<br />

Champagner etc. – waren von grundsätzlich<br />

allen begehrt. Moderne <strong>Kunst</strong> als Statussymbol<br />

hingegen befremdet viele: Wer sie sich<br />

nicht leisten kann, will sie meist auch nicht<br />

haben und träumt von anderem. Damit aber<br />

können sich diejenigen, die darüber verfügen,<br />

nicht nur materiell, sondern zugleich mental von<br />

einer Mehrheit absetzen. <strong>Kunst</strong> als Statussymbol<br />

wirkt also doppelt differenzierend.<br />

Der <strong>Kunst</strong>markt boomt, man rät Anlegern zur<br />

Investition in <strong>Kunst</strong>. Wie im Devotionalienhandel<br />

wird hier mit gefühlten Werten gehandelt – ist<br />

dies nur ein kurzer Hype oder bietet dieser Markt<br />

langfristige Garantien?<br />

Weder das eine, noch das andere. Um nur ein<br />

kurzer Hype zu sein, ist die <strong>Kunst</strong> zu lange als<br />

geradezu unerschöpflicher Wert aufgebaut worden<br />

– um aber langfristige Garantien zu bieten, ist sie<br />

zu stark von Ideologemen (wie eben der<br />

Unerschöpflichkeit) abhängig.<br />

Viele Publikationen und Konferenzen fragen nach<br />

der spezifischen ökonomischen Situation von<br />

Künstlern. Haben <strong>Kunst</strong> und Künstler ihre Rolle<br />

als das „Andere der Kultur“ verloren?<br />

Sie müssen um diese Rolle kämpfen. Aber sie<br />

wissen auch, wie man das „Andere der Kultur“<br />

qua Statussymbol zur Geltung bringt. Techniken<br />

des Spröden, Gesten der Provokation, eine<br />

Rhetorik der Distanzierung – das alles garantiert,<br />

dass die <strong>Kunst</strong>, zumindest vorerst, den Schein<br />

der Andersheit wahren kann.<br />

<strong>Kunst</strong>werke und Künstler zirkulieren heute wie Kapitalströme<br />

um den Erdball. Hat aber nicht gerade<br />

der globale <strong>Kunst</strong>markt das Bedürfnis nach spezifischen<br />

„Heimatkünsten“ geweckt oder verstärkt?<br />

Kein Trend ohne Gegentrend; es ist nur die Frage,<br />

was man zum einen und was zum anderen erklärt.<br />

Was als „Heimatkunst“ fungiert, ist immerhin<br />

im Rest der Welt exotisch – und verheißt damit<br />

Andersheit, ja erfüllt paratouristische Bedürfnisse.<br />

Da der <strong>Kunst</strong>betrieb gefräßig ist, <strong>braucht</strong><br />

er immer auch jenes Andere; seine Akteure<br />

müssen etwas entdecken können, ihre Macht in<br />

der Kraft zur Vereinnahmung beweisen.<br />

Der <strong>Kunst</strong>markt absorbiert und vermarktet Kritik<br />

am <strong>Kunst</strong>markt sehr erfolgreich. Muss die Kritik<br />

deshalb von „außen“ kommen?<br />

Kritik von außen bringt nichts. Die Gefräßigkeit<br />

des <strong>Kunst</strong>betriebs macht auch sie noch zur<br />

Delikatesse, die man gierig-gerne verspeist –<br />

oder aber folgenlos ignoriert. Die beste Kritik<br />

kommt „von innen“, als Analyse, die sich auf<br />

Insiderwissen stützt, dessen Veröffentlichung<br />

möglichst vielen weh tut.<br />

Können Sie sich vorstellen, was Adorno heute für<br />

Bücher schreiben würde?<br />

Adorno schriebe heute – zur Überraschung<br />

mancher – ein Buch über die Werke, die Beuys<br />

heute machen würde.<br />

15


16<br />

Liebet Eure Feinde<br />

Über Kapitalismuskritik in der <strong>Kunst</strong><br />

Was die offene Kritik am Kapitalismus anbelangt,<br />

hat die Theorie der <strong>Kunst</strong> den Rang abgelaufen.<br />

Giorgio Agamben, Jean Baudrillard, Noam<br />

Chomsky, Naomi Klein, NGOs wie Attac oder<br />

Linksruck, sogar der eine oder andere Politiker<br />

sind tonangebend. Der <strong>Kunst</strong>marktkünstler hingegen<br />

„hinterfragt“, „stellt dar“, „thematisiert“<br />

oder „verarbeitet“ lieber statt zu attackieren oder<br />

zu praktizieren. Klar, da gab es einmal die Zeit<br />

der Lebensreform um 1900, als man auf dem<br />

Monte Verita in Locarno nackt Rüben pflanzte<br />

und den „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus<br />

und Kommunismus suchte, klar, da waren die<br />

Surrealisten wie André Breton, der das rationelle<br />

Weltbild geißelte, sicher, da war Beuys und seine<br />

anthroposophisch gefärbte Idee vom ganzheitlichen<br />

Menschen.<br />

POOL<br />

Doch heute scheint es, als sei diese Energie<br />

versiegt oder dahin abgewandert, wo sie keinem<br />

mehr weh tut: in miefige Jugendhäuser, auf<br />

bekennende Lippen oder ins zynische Feuilleton.<br />

In der Popmusik brach alles zusammen, als Rage<br />

Against The Machine zu einem Majorlabel<br />

wechselten – die krachlederne Revolution vertickerte<br />

nun der Feind. Derweil übt sich der<br />

Künstler in spielerischer, ironisch gebrochener<br />

System-Affirmation, betreibt Culture-Jamming,<br />

also die Infiltrierung medialer Räume mit verstörenden<br />

Botschaften, kritisiert lässig und<br />

augenzwinkernd, von der Wirkungslosigkeit vorab<br />

überzeugt. Kuratoren wiederum organisieren<br />

politisch-soziokulturelle, bedeutungsschwangere<br />

Schauen mit „der Ausstrahlung eines Strategiepapiers“<br />

(Die Zeit über Roger M. Buergels<br />

Projekte).<br />

Illustration: Karsten Petrat<br />

Als embedded Ärgernis sind Künstler in Firmen<br />

gerne gesehen, man nennt sie dann Designberater<br />

oder Image-Consultant. Die Stuttgarter <strong>Kunst</strong>geschichtsprofessorin<br />

Verena Krieger hat dies in<br />

einem Vortrag wie folgt beschrieben: „Die Entwicklung<br />

hin zur direkten Indienstnahme von<br />

Künstlern für Firmen […] beschleunigt sich<br />

angesichts leerer Staatskassen und neoliberaler<br />

Haushaltspolitik rasant. Wir sind also vom<br />

kritischen über den subversiv affirmativen zum<br />

unfreiwillig subversiven und schließlich zum rein<br />

affirmativen Künstler gelangt.“ Eine interessante<br />

Position stellt Kristian von Hornsleths „Uganda<br />

Village Project“ dar. Der Branding-Künstler hat<br />

ein ganzes Dorf in Uganda adoptiert, dessen<br />

Einwohner nun alle Hornsleth heißen. Im Gegenzug<br />

gab’s Vieh und Infrastruktur. Hornsleth legt<br />

die Funktionsweisen des Kapitals radikal offen –<br />

freilich ohne revolutionären Gestus. Doch gerade<br />

diese Absenz der revolutionären Geste bedeutet<br />

eine klandestine Revolution.<br />

Warum? Man kann dem Kapitalismus paradoxerweise<br />

nur wünschen, dass sich <strong>Kunst</strong> und Künstler<br />

beizeiten radikalisieren und wenigstens ihrem<br />

Selbstanspruch nach eine Zäsur, das „Andere“<br />

der Kultur darstellen. Denn just jene „rein affirmativen<br />

Künstler“ bedeuten die größte Gefahr für<br />

die herrschende kapitale Klasse. „Wortwörtliche<br />

Befolgung“ und „150%ige Zustimmung“ konterkarieren<br />

das System, schreibt Bazon Brock in<br />

„Der Barbar als Kulturheld“. Das zeigen etwa der<br />

brave Soldat Schweijk, Simplicissimus oder die<br />

Künstler der Pop-Art, welche wussten: „Übertriebene<br />

Bejahung ist Widerstand“ (Brock). Auch Jean<br />

Baudrillard wies darauf hin, dass Systeme implodieren,<br />

die ihr „Anderes“ verlieren. Und zu guter<br />

letzt nennen Luc Boltanski und Eve Chiapello in<br />

ihrem viel diskutierten Buch „Der neue Geist des<br />

Kapitalismus“ die Kritik einen „der wirkungsmächtigsten<br />

Motoren des Kapitalismus“. Insofern,<br />

ihr Fusionierer, Großaktionäre, Heuschrecken<br />

und Outsourcer: Liebet eure Feinde! js<br />

17


18<br />

Die <strong>Kunst</strong>, <strong>Kunst</strong> zu verkaufen,<br />

ohne sich selbst zu verkaufen<br />

Subjektive Erfahrungen mit dem <strong>Kunst</strong>-Kommerz<br />

Wie weit sollte oder<br />

darf ein Künstler gehen,<br />

um seine <strong>Kunst</strong><br />

unters Volk zu bringen?<br />

Ab wann ist<br />

ein sich verbiegender<br />

Künstler peinlich? Das<br />

sind Fragen, die sich<br />

nur subjektiv beantworten<br />

lassen. Pipilotti<br />

Rist ließ sich vor Jahren,<br />

in ihrer kurzzeitigen<br />

Eigenschaft als<br />

künstlerische Leiterin<br />

der Schweizer Expo. 02,<br />

zu einem Abstecher in<br />

die Show des wenig<br />

fachkundigen Harald<br />

Schmidt überreden,<br />

wo sie sich sichtlich<br />

unwohl fühlte. Die<br />

Karlsruher Künstlerin<br />

Patricia Waller ließ<br />

sich 2003 in die NDR-<br />

Talkshow einladen, wo<br />

sie sich als „Häkel-<br />

Bildhauerin“ im Show-Häkeln versuchte und dafür Jean Pütz und Dagmar Koller kurz vor Ende der<br />

Sendung ein paar Minuten lang ihre Kreationen zeigen durfte. Vielleicht als Antwort entstand ein<br />

wenig später die Häkel-Arbeit „Perlen vor die Säue“, die das Sprichwort äußerst wörtlich genommen<br />

und überlebensgroß nachstellte.<br />

Andere Zeitgenossen, darunter erstaunlich viele Stuttgarter Künstler, entdeckten spontan ihre Liebe<br />

zum Fußball, kaum dass sich die Vorboten der Weltmeisterschaft übers Land verteilten und die<br />

Galeristen mit Einladungen zu Fußball-Themenausstellungen winkten. Merke: Der Ball ist rund, der<br />

Euro auch. Doch: Ein Spiel dauert 90 Minuten, die WM vier Wochen, und wer Foul spielt, fliegt raus.<br />

„Ich lasse mich nicht kaufen“, ließ Jana Kuznetsov während der letzten Sommerausstellung der<br />

<strong>Kunst</strong>akademie Stuttgart auf einem Schrifttäfelchen innerhalb ihrer Jonathan Meese und<br />

Bazon Brock gewidmeten Installation „Pink-el Parscephal Pollution“ vermelden und präsentierte<br />

POOL<br />

Jana Kuznetsovs: Detailansicht der Installation „Pink-el Parscephal Pollution“,2006<br />

Markus Schwander Basel Plastik<br />

Tinka Stock Karlsruhe Plastik<br />

Marcus Weber Berlin Malerei<br />

21. August – 5. Oktober 2006<br />

Markus Schwander<br />

untitled, chewed #8, 2003<br />

<strong>Kunst</strong>stoff<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 – 19 Uhr und nach Vereinbarung<br />

7. Stuttgarter Galerienrundgang art alarm<br />

23. September 11 – 20 Uhr und 24. September 11 – 18 Uhr<br />

Sonnenbergstraße 5a · 70184 Stuttgart<br />

Tel: +49 (0)711 601 48 18<br />

Fax: +49 (0)711 248 69 60<br />

info@deck-galerie.de<br />

www.deck-galerie.de


20<br />

sich darüber als Strahlenkranz bekrönte Heilige. Als Teil des mehr oder weniger künstlerischen<br />

Arrangements war Bazon Brocks Hymne auf Meeses Meisterschaft aus dem „TV-Bilderstreit“ zu<br />

hören. Die Künstlerin selbst stolzierte in Highheels, gepunktetem Sommerkleid und Rennbahn-Hut<br />

umher. Ob sie tatsächlich dem Geld eines <strong>Kunst</strong>sammlers wie Rik Reinking widerstehen würde (der<br />

auch Meese in seiner Sammlung hat)?<br />

Stichwort Auftragsarbeiten: Vielfach entscheidet die gebotene Summe über das Ignorieren der<br />

eigenen künstlerischen Prinzipien. Oft werden die Preise für massenkompatible <strong>Kunst</strong>waren selbst<br />

in die Höhe katapultiert, um das eigene Gewissen nach dem Motto „Na zu dem Preis kann man sich<br />

schon mal verbiegen“ zu besänftigen. Schönstes Anschauungsbeispiel in diesem Zusammenhang:<br />

der alljährliche, vorweihnachtliche <strong>Kunst</strong>markt der <strong>Kunst</strong>studentinnen in der Tiefgarage der<br />

Hypo-Bank. Dass viele extra für diesen <strong>Kunst</strong>markt andere <strong>Kunst</strong> produzieren, ist kein Geheimnis,<br />

freilich auch keine Schande, aber doch irgendwie schade. Dass es – juriert und kuratiert – auch<br />

anders geht, zeigt der Dillmann-<strong>Kunst</strong>markt, der dieses Jahr am 25. und 26. November in der<br />

Sporthalle des Dillmann-Gymnasiums stattfindet. Dass <strong>Kunst</strong> auch ohne Kommerz funktionieren<br />

kann, beweisen die Street-Art-Künstler. Doch auch die müssen von etwas leben. Meistens von ihrem<br />

Job als Grafik-Designer oder Lehrer.<br />

Man kann seine <strong>Kunst</strong> freilich auch verschenken, so wie das 2002 Hartmut Landauer bei Raiser Lopes<br />

Designers tat. Der Ausstellungsraum war zweigeteilt, auf der „armen“ Seite gab es die <strong>Kunst</strong>werke<br />

umsonst, dafür aber nur Wasser und Brot. Auf der „reichen“ Seite gab es leckere Häppchen und Sekt<br />

for free, dafür kosteten die Werke etwas. So viele zweckgerichtete und kurzzeitige Pendler zwischen<br />

Armut und Reichtum hat Stuttgart selten gesehen. Klar, dass kein einziges Werk verkauft wurde. mak<br />

Hartmut Landauers Verschenkaktion „Parts/Teile – 100% reduzierte Einzelteile“ bei Raiser Lopes Designers, 2002<br />

IFA-GALERIE STUTTGART<br />

CHARLOTTENPLATZ 17<br />

70173 STUTTGART<br />

WWW.IFA.DE<br />

DI, MI, FR 12–18 UHR<br />

DO 12–20 UHR<br />

SA, SO 11–16 UHR<br />

EINTRITT FREI<br />

STADTANSICHTENKAIRO<br />

BAUEN UND<br />

PLANEN<br />

FUR UBER-<br />

MORGEN<br />

8.9.– 29. 10. 2006


22<br />

Vom sozialistischen Realist<br />

zum realistischen Surrealist<br />

Jörg Immendorff in Karlsruhe<br />

Seit 29. Juli zeigt die Städtische Galerie Karlsruhe<br />

rund 50 Werke von Jörg Immendorff. Die Exponate<br />

decken fast seine gesamte Schaffensperiode<br />

ab. Die 60er und 70er Jahre sind<br />

geprägt von einer sozialistischen Perspektive auf<br />

die Weltpolitik, den Kalten Krieg und die Teilung<br />

Deutschlands. Der damalige Maoist Immendorff<br />

setzte sich für den Weltfrieden ein und machte<br />

sich über die Regierung Schmidt lustig, welche<br />

er in ironischen Einzelportraits verewigte. Für die<br />

deutsch – deutschen Beziehungen schuf er die<br />

Metapher der Eisscholle, die Symbole der Zweistaatlichkeit,<br />

Bundesadler, Stacheldraht, das<br />

Bandenburger Tor verwendet der Beuys-Schüler<br />

LANDGANG<br />

in seinem Café Deutschland betitelten Bilderzyklus.<br />

In späteren Jahren dreht sich sein Werk<br />

um seine Existenz als Künstler: In den Café<br />

Flore-Bildern zeigt er sich im Kreis von lebenden<br />

Berühmtheiten und Toten. Unter letzteren wird<br />

Immendorff sich bald befinden. Als 1998 eine<br />

schwere Nervenkrankheit diagnostiziert wurde,<br />

gaben ihm seine Ärzte noch zwei Jahre. Der<br />

heute vom Hals abwärts gelähmte Hohepriester<br />

der gegenständlichen Malerei wollte seine<br />

Lebensgier noch einmal auskosten, lies sich mit<br />

Koks erwischen und hatte 2004, schon halbtot,<br />

einen entwürdigenden Prozess vor dem Düsseldorfer<br />

Landgericht zu ertragen. Immendorff ist<br />

Jörg Immendorff: Café de Flore, 1990<br />

Jörg Immendorff: Abfallhaufen der Geschichte, 8-teilige Serie 1975<br />

wohl der einzige Künstler der Welt der sich von<br />

einem Richter hat fragen lassen müssen ob er<br />

noch einen hoch kriegt. Im Zusammenhang mit<br />

seiner ALS – Krankheit sind da beim Robenträger<br />

Jochen Schuster Zweifel aufgekommen –<br />

Trotz der 9 Sexarbeiterinnen und 11 Gramm<br />

Kokain mit denen Immendorff das Hotelzimmer<br />

geteilt hat, als die Polizei kam. Die Karlsruher<br />

Museumsdirektorin Erika Rödiger-Diruf sagte, ihr<br />

gehe es auch darum, Immendorff „aus der<br />

Boulevardpresse-Ecke herauszuholen“. Das ist<br />

gewiss ein feines Ansinnen, doch wäre eine<br />

Thematisierung des geradezu inquisitorisch<br />

geführten Prozess’ wünschenswert gewesen.<br />

Selten wurde in einem Gerichtssaal von Seiten<br />

des Richters und des Staatsanwalts solch ein<br />

Bollwerk an selbstgerechter Spießigkeit aufgefahren,<br />

selten hat eine muffige Nine-to-five-<br />

Moral so grundlegend das Verfahren bestimmt,<br />

selten wurde ein Angeklagter zu mehrheitlich<br />

verfahrensfremden Sachverhalten so gnadenlos<br />

ausgequetscht und in seinem Leiden den<br />

Medien zum Fraß vorgeworfen. Die Karlsruher<br />

Ausstellung wäre eine Chance gewesen noch zu<br />

Lebzeiten des Künstlers gegen solch menschenverachtende<br />

Gerichtspraktiken Stellung zu<br />

beziehen – mit einem Theaterstück etwa. hjf<br />

29. Juli – 29. Oktober 2006<br />

Jörg Immendorff – Facetten eines Werks<br />

Städtische Galerie Karlsruhe<br />

LANDGANG<br />

23


Hyun-hee Im: Ich gehe weiter… 2006, Installation, Performance mit Film


Hört die Sirenen!<br />

Der Stuttgarter Galerienrundgang art – alarm 2007<br />

26 Etymologisch gesehen dient ein Alarm (es kommt<br />

vom französischen „A l’arme!“, was so viel wie<br />

„an die Waffen!“ bedeutet) einzig dem Zwecke,<br />

eine bestimmte Zielgruppe von einem Ereignis in<br />

Kenntnis zu setzen, so dass diese dann darauf<br />

reagieren kann. Die Initiative Stuttgarter Galerien<br />

zeitgenössischer <strong>Kunst</strong> e.V., gegründet aus der<br />

modernen Notwendigkeit heraus sich zu vernetzen,<br />

lässt in diesem Jahr bereits zum siebten Male die<br />

Sirenen zum Saisonstart der Galerien aufheulen.<br />

Nach der langen Sommerpause buhlen nunmehr<br />

23 Galerien am 23. und 24. September um die<br />

Gunst der Sammler und Interessenten.<br />

Die teilnehmenden Galerien bieten dem Besucher<br />

wie gewohnt einen Rundumservice. Der Fahrplan<br />

zum Art Alarm, ab sofort erhältlich, weist den<br />

Weg zu den <strong>Kunst</strong>orten, Großraumtaxis befördern<br />

die Besucher gratis. Die Erfahrung zeigt: Dort<br />

kann man nicht nur ohne Vorbehalte über <strong>Kunst</strong><br />

parlieren, sondern auch wunderbare Freundschaften<br />

schließen. Apropos Vorbehalte, freilich<br />

soll der Art Alarm auch dazu beitragen, die<br />

Schwellenängste, die manche übermannen oder<br />

überfrauen, wenn sie eine Galerie betreten,<br />

abzubauen. Und jene Teilnehmer, die noch heute<br />

begeistert von ihren Art Alarm-Erlebnissen und<br />

Entdeckungen schwärmen, zeugen davon, dass<br />

jeder Gast im mal mehr, mal weniger weißen<br />

Cube gerne gesehen ist. Sekt und Häppchen der<br />

Ausstellungsmacher tragen ihr Übriges dazu bei.<br />

Lässt es sich doch mit einem Gläschen in der<br />

Hand bestens mit der <strong>Kunst</strong> flirten und gar damit<br />

liebäugeln, diese nach Hause zu tragen.<br />

In diesem Sinne: Lasset Euch zuhauf durch Scylla<br />

and Charybdis steuern, dorthin, wo die freundlichen<br />

<strong>Kunst</strong>sirenen des Art Alarms Euer harren!<br />

red<br />

Thomas Locher „GELD: no gift.“, 2006, Offsetdruck, Dimension variabel Courtesy Galerie Georg Kargl, Wien und Galerie Reinhard Hauff, Stuttgart<br />

GALERIE ABTART<br />

21. September – 9. Oktober<br />

Drinnen und Draußen<br />

Gruppenausstellung<br />

Skulpturen<br />

Sigmaringer Straße 57A, 70567 Stuttgart<br />

Tel 16 15 30, Mobil 0172/7207823<br />

Fax 161570<br />

info@abtart.com, www.abtart.com<br />

Di – Do 16 –19 h u.n.V.<br />

Tinka Stock, Tattoo: Christa Fülbier<br />

Tattoovorlage: Computerausdruck einer Tuschezeichnung,<br />

2005, Fimo<br />

’DECK – GALERIE FÜR AKTUELLE KUNST<br />

bis 5. Oktober<br />

Candide oder der Optimismus<br />

Tinka Stock Plastik<br />

Markus Schwander Plastik<br />

Marcus Weber Malerei<br />

Sonnenbergstraße 5a, 70184 Stuttgart<br />

Tel 601 48 18, Fax 284 69 60<br />

www.deck-galerie.de<br />

Di – Fr 11 – 19h u.n.V.


GALERIE ANGELIKA HARTHAN<br />

23. September–28. Oktober<br />

Magdalena Jetelová · Implants<br />

Eröffnung: Freitag, 22. September19h<br />

Gerberstraße 5 c, 70178 Stuttgart<br />

Tel 232333, Fax 25999 52<br />

Di – Fr 14 –19h, Sa 11 – 16h<br />

galerieharthan@t-online.de<br />

www.galerieharthan.de<br />

GALERIE MUELLER-ROTH<br />

15. September – 27. Oktober<br />

Peter Roehr<br />

Montagen 1962–1967<br />

Eröffnung: 15. September 21 – 24h<br />

Di – Fr 12 – 19h, Sa 11 – 16h<br />

Christophstraße 6, 70178 Stuttgart<br />

Tel 6493950<br />

www.galerie-mueller-roth.de<br />

BRISE<br />

Magdalena Jetelová, Implants, 2006<br />

GALERIE MERKLE<br />

23. September – 18. November<br />

zu Fuß zu Himmel zum Garten zu mir<br />

Ulrike Kirbach<br />

Neue Zeichnungen und Linoldrucke<br />

Eröffnung: Freitag , 22. September, 19h<br />

Breitscheidstraße 48, 70176 Stuttgart<br />

im Galerienhaus Stuttgart<br />

Di – Fr 14 – 19h, Sa 11– 16h<br />

www. galerie-merkle.de<br />

GALERIE SCHLICHTENMAIER<br />

23. September – 21. Oktober<br />

Rolf-Gunter Dienst und Erich Hauser<br />

Blühende Geometrie<br />

Eröffnung: Freitag 22. September, 19h<br />

Die Galerie ist bis 21h geöffnet<br />

Di – Fr 11 – 19h, Sa 11 – 16h<br />

Kleiner Schlossplatz 11, 70173 Stuttgart<br />

Tel 120 41 51, www.schlichtenmaier.de<br />

Erich Hauser: Stahl 9/66


30<br />

<strong>Kunst</strong> im Dunkeln<br />

– die 5. Schorndorfer <strong>Kunst</strong>nacht<br />

der langen Nacht der schönen Künste aus den<br />

Pforten der Metropole heraus in die Kulturkalender<br />

von Kommunen und Ländern schaffte. Noch<br />

im Mai lockte die lange Nacht der Museen mehr<br />

als 25 000 Neugierige sprich Erlebnishungrige in<br />

die Landeshauptstadt. Doch nicht nur in Stuttgart<br />

lassen sich die Freunde der Nacht für Kultur<br />

nach Ladenschluss begeistern.<br />

Christoph Traub: Sherriff, Granit Es dauerte nur wenige Jahre, bis es die Idee von<br />

Schon zum fünften Mal präsentieren das Kulturforum<br />

Schorndorf und der städtische <strong>Kunst</strong>verein<br />

die lange Nacht des Schorndorfer <strong>Kunst</strong>(er)lebens.<br />

Dem ausdauernden Besucher öffnet sich ein<br />

Spektrum aus über 30 Stationen, denen es sich<br />

kaleidoskopisch zu nähern gilt. Mit dem Shuttlebus,<br />

zu Fuß oder mit dem Fahrrad lassen sich<br />

Live-Musik, Performances, Vernissagen, Konzerte<br />

und Lesungen im Umkreis von nur wenigen<br />

Kilometern im Nu erobern. Künstler öffnen ihre<br />

Ateliers, Galerien laden zur Vernissage, Kuratoren<br />

verwischen den Staub des Bewahrens, machen<br />

Platz für den Glitter der Nacht.<br />

Offiziell eröffnet wird die <strong>Kunst</strong>nacht in den<br />

Galerien für <strong>Kunst</strong> und Technik, dort erwartet den<br />

Besucher neben Harald Rettich (Noise & Visual<br />

Artist) und dem AUREA Duo Alena Leja und Ilja<br />

Sibbor auch „der Mann, der die Eisenbahnen<br />

malte“, wie Theodor Heuss Hermann Pleuer<br />

einfach zu beschreiben wusste. Fasziniert von<br />

den technischen Errungenschaften des Industriezeitalters<br />

und vom einsetzenden Rausch der<br />

Geschwindigkeit in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts, entwickelten sich unter dessen<br />

Pinselführung nicht nur geschätzte impressionistische<br />

<strong>Kunst</strong>werke, sondern auch einmalige<br />

Zeitdokumente. Vollständig gelöst von der<br />

Darstellung konkreter Subjekte hat sich Andrea<br />

Bühner. In ihren Werken entstehen Struktur und<br />

Ordnung aus scheinbarem Chaos. Alles ist<br />

miteinander verbunden, verwoben, vernetzt –<br />

ganz im Sinne der Schorndorfer Manufaktur<br />

(Bilderwand, Hammerschlag 8), die den „Strukturwandel“<br />

präsentiert.<br />

Neben der Bühners Ausstellungsfläche zeigen<br />

dort „Les Soeurs“–Yvette und Laura Lemont–im<br />

FOH (Manufaktur Kneipe) ihre neuesten Werke.<br />

Beeinflusst von isländischen Zirkuswelten, dem<br />

LANDGANG<br />

französischem Existenzialismus und ihrer eigenen<br />

stetigen Reisewut, lebt die Malerei der beiden<br />

Schwestern einerseits vom verspielt Mädchenhaften,<br />

andererseits von einer scharfen Beobachtungsgabe<br />

gegenüber all den alltäglichen Stimmungen<br />

und Verstimmungen. Der Club der Manufaktur<br />

lädt derweil zur Disco ein: Groovestation<br />

meets fresh beats feat. djs Ingo und Patrick.<br />

Ebenfalls im Hammerschlag befindet sich das<br />

Atelier 4. Schon im Eingang wird der <strong>Kunst</strong>gänger<br />

mit „Triebkraft“ versehen, dem neuesten DVD-<br />

Projekt über die Avantgarde-Rocker „Der Trieb“<br />

und andere Schorndorfer Künstler, zusammengestellt<br />

von Dokumentarfilmer Rolf Failmezger.<br />

Drinnen zeigen die Don Quichottes der Schorndorfer<br />

<strong>Kunst</strong>szene, Heinrich Adler und GEZ Zirkelbach,<br />

neue dekonstruktivistische Kompositionen<br />

(Zirkelbach) und eindringliche Formenvielfalt-<br />

(Adler). Jeweils um 21 und 23 Uhr muss man<br />

sich dort zudem auf literarische Grantigkeiten mit<br />

Thomas Schoblocher gefasst machen.<br />

PASSAGEHOF, KARLSRUHE<br />

Ein wahres Panoptikum an Künstlerinnen und<br />

Künstlern, <strong>Kunst</strong>handwerkern, Kulturmachern<br />

und Gewerbebetrieben hat sich indes im revitalisierten<br />

Areal der ehemaligen Lederfabrik (Röhm-<br />

Areal) angesiedelt. Und ebenso bunt wie sich die<br />

Schorndorfer <strong>Kunst</strong>nacht insgesamt präsentiert,<br />

gestalten sich an diesem Abend die Zugangsmöglichkeiten<br />

zur <strong>Kunst</strong>. Neben dem traditionellen<br />

Gang zur <strong>Kunst</strong> wird man unter Umständen<br />

selbst zum Besuchsobjekt der Nacht: Renate<br />

Busse und Arnold Kumordzie mischen sich<br />

unters Volk und vertreiben ihre Waren im <strong>Kunst</strong>-<br />

Bauchladen. Kein Jahrmarkt der Eitelkeiten,<br />

sondern „<strong>Kunst</strong> auf die Straße tragen“ lautet<br />

das Motto. db<br />

Samstag 23. September 2006 19.00 h<br />

Karten sind im VVK in den Galerien für<br />

<strong>Kunst</strong> und Technik, in der <strong>Kunst</strong>nacht<br />

bei den Infoständen und allen Teilnehmern<br />

erhältlich. Eintritt: 2,– EUR.<br />

www.kulturforum-schornorf.de<br />

Ferenbalm-Gurbrü Station<br />

Eröffnung: Fr., 22. Sept. 2006, 19–21h<br />

presents: Funny Games<br />

- Dead Serious<br />

23.09. - 12.11.2006<br />

Davis . Degendorfer . Deller & Kane . Draeger . gelitin<br />

Heil . Jankowski . Lutz / Guggisberg . Sachs . Scheurell<br />

Städler . Stock & Wolf . Stübi u.a.<br />

+0049 (0)176 / 62100774 +0049 (0)176 / 41031321<br />

ferenbalmgurbruestation@googlemail.com www.Ferenbalm-GurbrüStation.de<br />

31


32<br />

Stuttgart im September<br />

ABTART<br />

22. September–9. Oktober U3, U5, U6, U8 � Möhringen<br />

drinnen & draußen · Gruppenausstellung<br />

Skulpturen<br />

Sigmaringerstraße 57a, Tel 161 5030<br />

Di–Do 15–19h, www.abtart.com<br />

AKADEMIE SCHLOSS SOLITUDE<br />

bis ca. 24. September Bus 92 � Schloss Solitude<br />

BAD – infrastrukturelles Freizeitequipment<br />

SMAQ (Sabine <strong>Müller</strong> und Andreas Quednau)<br />

Solitude 3, Tel 996 19-0,<br />

Di–Do 10–12 u. 14–17.30h, Sa, So 12–17.30h<br />

www.akademie-solitude.de<br />

BBK WÜRTTEMBERGS e.V.<br />

bis 10. September U15 � Eugensplatz<br />

Meine Bilder, meine Sammlung<br />

Mares Schultz<br />

Die Künstlerin zeigt einen Überblick über ihr eigenes<br />

Schaffen und gibt Einblick in ihre Sammlung,<br />

die sie mit Werken von Kolleginnen aufbaut.<br />

17. September–15. Oktober<br />

Scherenschnitte · Ursula Kirchner<br />

Neben dem traditionell schwarzen Papier verwendet<br />

die Künstlerin farbige Papiere, Prospekte<br />

und Zeitungsfotos für ihre Arbeiten. So bilden<br />

„die grotesken Figuren ein ernstzunehmendes,<br />

wiewohl mit anderen als den gewohnten Mitteln<br />

lockendes Gegenüber“ (Dr. Lipps-Kant)<br />

Eugenstraße 17, Tel 83859 93, Sa 14–18h<br />

So 11–16 h, www.bbk-wuerttemberg.de<br />

‘DECK– GALERIE FÜR AKTUELLE KUNST<br />

bis 5. Oktober U5–U7 � Olgaeck, Dobelstraße<br />

Candide oder der Optimismus · Tinka Stock<br />

Markus Schwander, Marcus Weber<br />

Sonnenbergstraße 5a, Tel 60148 18<br />

Di – Fr 11 – 19h u.n.V., www.deck-galerie.de<br />

KOMPASS<br />

EDITH WAHLANDT GALERIE<br />

23. September–16. Dezember U2 � Russische Kirche<br />

Durch die Zeit · Klaus Heider<br />

Werke aus den Jahren 1965–2006<br />

Hölderlinstr. 55, Tel 226 18 71, Di – Fr 14 – 19 h<br />

Sa 12– 16h, www.edith-wahlandt-galerie.de<br />

EIGENART<br />

22. September–6. Oktober U15 � Nordbahnhof<br />

Christa Munkert Malerei<br />

Nordbahnhofstraße 47, Tel 25 1599<br />

Mo– Fr 14– 18h, www.eigenart-seitz.de<br />

FINE ARTS 2219<br />

bis 16. September U4, U9 � Schloss-/Bebelstraße<br />

Natur pur · Verena Schaukal<br />

Den Vorwurf, Werbung manipuliere die Wahrnehmung,<br />

nimmt Verena Schaukal nicht einfach hin:<br />

Sie manipuliert zurück.<br />

23. September–18. November<br />

<strong>Kunst</strong>probe 06 · Gruppenschau<br />

Die Galerie zeigt ausgewählte Arbeiten von<br />

Künstlern, die sie im Vorjahr in Einzelausstellungen<br />

präsentiert hat. Zu sehen sind aktuelle<br />

Arbeiten von Reinhard Kühl (Fotografie), Wilhelm<br />

Beestermöller (Foto-Übermalung), Ilker Basirli<br />

Martin Fausel & Johannes Braig (jeweils Malerei).<br />

Bebelstraße 12 A, Tel 0179/7710567<br />

Do, Fr 17–20h, Sa 11–14h u.n.V.<br />

www.finearts2219.de<br />

FLUCTUATING IMAGES<br />

9. September 20.00h U1, U2, U4 � Rathaus<br />

Zenit & Nadir (Visual Sound Performance)<br />

Kamil Goerlich, Ilja Knezovic<br />

Aleksandar Nesic, Peter Schubert<br />

Die audiovisuelle Live-Band besteht aus einem<br />

Team aus freien Künstlern, das die Bestandteile ihrer<br />

Performance aus Fragmenten der Umgebung, in<br />

der sie performen, generiert. Audiovisuelle Komponenten<br />

werden vor Ort gesammelt, sortiert, zerlegt<br />

und für das Konzert wieder neu zusammengesetzt.<br />

24. September, 20.00h<br />

Plattform für freie Musik<br />

Jakobstraße 3, Tel 50511 14<br />

www.fluctuating-images.de<br />

GALERIENHAUS 14-1 GALERIE<br />

23. September–18. November<br />

One, individual, unconditional, irrelevate,<br />

range of perception, future me.<br />

Niko Luoma Fotografie<br />

Tel 60 5584, www.14-1-galerie.de<br />

GALERIENHAUS GALERIE MERKLE<br />

23. September–18. November<br />

Zu Fuß zu Himmel zum Garten zu mir<br />

Ulrike Kirbach Neue Zeichnungen, Linoldrucke<br />

Tel 65677058, www.galerie-merkle.de<br />

GALERIENHAUS GALERIE NAUMANN<br />

23. Sept.–18. Nov. U4, U9 � Schloss-/Johannestraße<br />

Souvenir · Andreas Opiolka<br />

Malerei, Zeichnung, Fotografie<br />

Breitscheidstr. 48, Tel 65677068, Di–Fr 14–19h<br />

Sa 11 – 16h, www.galerie-naumann.de<br />

GALERIE KLAUS BRAUN<br />

23. September–4. November H Österreichischer Platz<br />

Geometrie und Farbe · Diet Sayler<br />

Konkrete Malerei<br />

Nesenbachstraße 48, Tel 64 560901<br />

Di – Fr 13 – 19h, Sa 11–16 h<br />

www.galerie-klaus-braun.de<br />

GALERIE DORN<br />

bis 23. September U15 � Payerstraße<br />

Rolf Cavael Papierarbeiten, Graphiken<br />

Dieter Kränzlein, Uli Gsell Steinskulpturen<br />

Planckstraße 123, Tel 48 58 03, Di – Fr 16 – 19h<br />

Sa 10– 13h, www.galeriedorn.de<br />

GALERIE ANGELIKA HARTHAN<br />

bis 16. September U1, U14 � Österreichischer Platz<br />

Projekt Antelope · Friedrich Don<br />

Sommer-Sonderausstellung Fotografie<br />

Sonderöffnungszeiten: Sa 11–16h<br />

23. September–21. Oktober<br />

Implants · Magdalena Jetelová Reliefs<br />

Gerberstraße 5c, Tel 23 23 33, Di – Fr 14 – 19 h<br />

Sa 11– 16h, www.galerieharthan.de<br />

GALERIE REINHARD HAUFF<br />

16. September–28. Oktober � Rotebühlplatz<br />

Die Rechnung. Die nicht aufgeht.<br />

Thomas Locher<br />

Paulinenstr. 47, Tel 609770, Di – Fr 14–19h<br />

Sa 11–15h u.n.V., www.reinhardhauff.de<br />

GALERIE KÖNIGSBLAU<br />

bis 22. September U5–U7 � Schlossplatz<br />

<strong>Kunst</strong>sommer bei Königsblau<br />

Künstler der Galerie. Gemälde, Skulpturen und<br />

Arbeiten auf Papier der Klassischen Moderne<br />

und Zeitgenössischen <strong>Kunst</strong>.<br />

Königstraße 28, im Königsbau, Tel 2282772<br />

Di – Fr 11–19h, Sa 10–18h u.n.V.<br />

www.galeriekoenigsblau.de<br />

GALERIE MONTIGEL<br />

24. September–4. November<br />

<strong>Kunst</strong> am Bau · Eberhard Freudenreich<br />

Entwürfe und Modelle<br />

Breitscheidstraße 123, Tel 634734<br />

Mo–Fr 15–18.30h, Sa 10–13h<br />

KOMPASS<br />

33


34<br />

GALERIE MUELLER-ROTH<br />

15. September bis 27. Oktober U1, U14 � Österr. Platz<br />

Montagen 1962–1967 · Peter Roehr<br />

Peter Roehr, 1968 mit 24 Jahren gestorben, hat<br />

ein erstaunlich aktuelles Werk hinterlassen. Mit<br />

dem Prinzip der seriellen Reihung von industriell<br />

gefertigten Materialien nimmt er Pop Art und<br />

Minimal/Concept Art vorweg.<br />

Christophstr. 6, Tel 649 39 50, Di – Fr 12 – 19 h<br />

Sa 11 – 16 h, www.galerie-mueller-roth.de<br />

GALERIE SCHLICHTENMAIER<br />

bis 16. September<br />

Reifezeit–Ausgewählte Positionen aus dem<br />

Galerieprogramm Sommerausstellung<br />

23. September–21. Oktober<br />

Blühende Geometrie<br />

Rolf-Gunter Dienst, Erich Hauser<br />

Kleiner Schlossplatz 11, Tel 1204151<br />

Di – Fr 11 – 19h, Sa 10–16 h<br />

www.schlichtenmaier.de<br />

GALERIE MICHAEL STURM<br />

23. September–11. November<br />

Sven Braun, filderbahnfreundemöhringen<br />

Laura Letinsky<br />

Malerei, Skulptur, Multimedia, Fotografie<br />

Werastr. 24, Tel 615 95 68, Di – Fr 13 – 18.30 h<br />

Sa 11– 14 h u.n.V., www.galerie-sturm.de<br />

GALERIE TANNER<br />

23. September–4. November U1, U14 � Österr. Platz<br />

Henri Deparade<br />

Hauptstätter Str. 68, Tel 6741315, Di–Fr 15–20h<br />

Sa 11 – 18 h, www.galerie-tanner.de<br />

GALERIE RAINER WEHR<br />

20. September–10. November U5–U7 � Olgaeck<br />

Tag um Tag guter Tag,<br />

Blumen und Totenköpfe · Peter Dreher<br />

Arbeiten 1974–2006<br />

Alexanderstraße 53, Tel 24 2677<br />

Di, Do, Fr 14.30–18.30 h, Mi 14.30 – 19.30 h<br />

Sa 11 – 14 h, www.Galerie-Rainer-Wehr.de<br />

KOMPASS<br />

GALERIE VERO WOLLMANN<br />

23. September–28. Oktober U4 � Landhaus-/Talstraße<br />

Stockage – Scannogramme<br />

Luzia Simons<br />

In ihrem neuesten Werkzyklus schlägt die Künstlerin<br />

inhaltlich und formal einen spannungsvollen<br />

Bogen vom 17. Jahrhundert bis in unsere heutige<br />

Zeit mit den zeittypischen Aspekten der Globalisierung<br />

und ihren gesellschaftlichen wie kulturellen<br />

Veränderungen.<br />

Talstraße 41, Tel 2626139, Mi – Fr 11–18h<br />

Sa 11–14h u.n.V., www.galerieverowollmann.de<br />

HOCHSCHULE DER MEDIEN<br />

bis 5. Oktober � Universität<br />

My Friendsters · Joel Micah Miller<br />

Fotografie<br />

Nobelstraße 10, Tel 89 2310<br />

www.hdm-stuttgart.de<br />

IFA-GALERIE STUTTGART<br />

8. September–29. Oktober � Charlottenplatz<br />

Kairo – bauen und planen für übermorgen<br />

Lautes, ununterbrochenes Hupen, Motorengeräusche,<br />

aus allen Läden schallende Musik<br />

und fünfmal täglich der Ruf des Muezzins vom<br />

Minarett–das ist die Klangkulisse in den Straßen<br />

Kairos, der größten Megacity auf dem afrikanischen<br />

Kontinent. Rund 17 Millionen Menschen<br />

bewohnen die Stadt, infrastrukturelle und städtebauliche<br />

Probleme sind allgegenwärtig. Die ifa-<br />

Galerie präsentiert 5 Projekte von Stadtplanern<br />

und Architekten, die ambitionierte Lösungen<br />

durch Revitalisierung und Neubebauung vorstellen.<br />

Fotografien von Randa Shaath ergänzen die ausgestellten<br />

Pläne, Fotos, Animationen und Modelle:<br />

Exklusiv für die Ausstellung dokumentierte sie<br />

Straßenszenen in der Stadt am Nil, die eine<br />

traditionsreiche Megalopolis jenseits touristischer<br />

Kulissenwelten zeigen.<br />

Mehr dazu im Sonnendeck 10/2006.<br />

Charlottenplatz 17, Tel 2225173, Di–Fr 12–18h<br />

Do 12–20h, Sa, So 11–16h, www.ifa.de<br />

›POHJOISESPLANADI – THE 4 SEASONS SERIES HELSINKI, 23.9.2005‹ ED 10+2, D-PRINT 30 X 40 CM, COURTESY BROUWER-EDITION.COM<br />

kunsttermine<br />

OLIVER GODOW


36<br />

INSTITUT FRANCAIS STUTTGART<br />

27. September–27. Oktober U15 � Eugensplatz<br />

Retour de Paris Nr. 65–Au revoir à Bamako<br />

Susanne Hofmann<br />

Wer ist Bébé Manga? Wie werden tresses<br />

couchées gemacht? Und was sind chiffons de<br />

barrage? Während ihres Aufenthalts an der Cité<br />

internationale des Arts in Paris entwickelte die<br />

Stuttgarter Künstlerin ihr „Feldforschungsprojekt“<br />

spontan vor Ort und dies angesichts des vielfältigen<br />

Erscheinungsbildes afrikanischer Kulturen in<br />

der französischen Hauptstadt. Immer kontextbezogen<br />

setzt sie ausgehend von den künstlerischen<br />

Verfahren des Sammelns und Recherchierens das<br />

Gefundene in neue Sinnzusammenhänge und<br />

produziert subtile Bedeutungsverschiebungen.<br />

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.<br />

Diemershaldenstraße 11, Tel 23 9250<br />

Di – Do 14 – 18.30 h, Fr 14 – 17.30 h u.n.V.<br />

www.kultur-frankreich.de<br />

HOSPITALHOF<br />

22. September–22. Oktober H Stadtmitte<br />

Dr. Father Brown in Sankt Maria Pfarr<br />

Jonathan Meese Malerei, Installation<br />

Gymnasiumstr. 36,Tel 2068-150, Mo–Fr 14–17h<br />

So, Ft 11 – 12.30 h, www.hospitalhof.de<br />

KOMPASS<br />

KÜNSTLERHAUS STUTTGART<br />

8. September–23. September � Schwabstraße<br />

TIPIC NO–Junge <strong>Kunst</strong>szene aus Sarajevo<br />

Barake<br />

Die Ausstellung TIPIC NO präsentiert zeitgenössische<br />

<strong>Kunst</strong> einer jungen Künstlergruppe aus<br />

Sarajevo. Der Titel ist eine ironische Anspielung auf<br />

die Nachfrage des ausländischen <strong>Kunst</strong>marktes,<br />

eine besonders typische <strong>Kunst</strong>art aus Bosnien<br />

und Herzegowina zu exportieren: die sogenannte<br />

Kriegskunst. Dürfen die Künstler des kleinen<br />

balkanischen Vielvölkerstaates auch normale,<br />

typische Künstler sein, die sich mit den Themen<br />

beschäftigen, die sie als bedeutend ansehen? Ist<br />

eine andere Sichtweise erlaubt bzw. wird sie<br />

akzeptiert? Die Ausstellung negiert keinesfalls die<br />

sogenannte Kriegskunst, denn sie ist ein Teil der<br />

Realität des Landes. Die Ausstellung will vielmehr<br />

zeigen, dass auch eine junge selbstbewusste<br />

Generation von Künstlern existiert, die nicht<br />

nur als Kriegsberichterstatter wahrgenommen<br />

werden möchten.<br />

Einsendeschluss 31. Oktober 2006<br />

Atelierstipendium 2007<br />

Das Künstlerhaus vergibt vier Atelierstipendien.<br />

Reuchlinstraße 4b, Tel 61 76 52, Di – Fr 9 – 18 h<br />

www.kuenstlerhaus.de<br />

KULTUR AM KELTERBERG VAIHINGEN e.V.<br />

22. September–22. Oktober<br />

Holzschnitte · Eva Schwanitz<br />

Kelterberg 5, Stuttgart–Vaihingen, Tel 6876907<br />

Fr 15 – 19h, Sa 11–18h, So 15–18h<br />

www.kultur-am-kelterberg.de<br />

KUNST-RAUM-AKADEMIE<br />

18. September–7. Januar 2007 U3 Plieningen Garbe<br />

Gemalte Farbpoesie · Herbert Bauer<br />

Retrospektive zum bildnerischen Werk.<br />

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />

Paracelsusstraße 91, Tel 45 1034-600<br />

Mo– Fr 9– 16h u.n.V., www.akademie-rs.de<br />

KUNSTAKADEMIE STUTTGART<br />

Ausstellung in der Galerie Bodenseekreis<br />

siehe Kompass Region<br />

Am Weißenhof 1,Tel 28440 -0<br />

www.abk-stuttgart.de<br />

KUNSTGALERIE DIVANOVIC + WAHLERS<br />

bis 10. Oktober U5–U7, U15 � Olgaeck<br />

<strong>Kunst</strong> · 15 Künstler aus der Region<br />

Malerei, Unikatdrucke, Fotoarbeiten<br />

Skulpturen und Reliefs<br />

Olgastraße 50, Tel 726 96 56, Mo – Fr 11 – 19 h<br />

Sa 10 – 16h u.n.V., www.divart.de<br />

KUNSTMUSEUM STUTTGART<br />

bis 1. Oktober U5–U7 � Schlossplatz<br />

Leuchtende Bauten: Architektur der Nacht<br />

Beleuchtete Modelle, Fotografien, Gemälde,<br />

visionäre Entwürfe und architektonische Leuchtskulpturen.<br />

Kleiner Schlossplatz 1, Tel 2162188,<br />

Di – So 10–18h, Mi, Fr 10–21h<br />

www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />

LINDEN-MUSEUM<br />

bis 17. September (verlängert)<br />

KinderSpiel. Erfahren – erfinden – gestalten<br />

Die Spielzeugsammlung des österreichischen<br />

Ethnologen Dr. Fritz Trupp.<br />

Hegelplatz 1, Tel 2022-3, Di–So 10–17h<br />

Mi 10– 20h, www.lindenmuseum.de<br />

LITERATURHAUS STUTTGART<br />

bis 22. September H Berliner Platz<br />

Donald Duck und das Meer<br />

25. September–15. November<br />

Vater & Sohn. Bilder über 40 Jahre hinweg.<br />

Franz Josef Tripp, Jan Peter Tripp<br />

Franz Josef Tripp (1915-1978) hat legendäre<br />

Kinderbücher wie „Der Räuber Hotzenplotz“,<br />

„Das kleine Gespenst“ oder „Jim Knopf und<br />

Lukas der Lokomotivführer“ illustriert. Die<br />

Originale dieser Zeichnungen sind nun zum<br />

ersten Mal im Literaturhaus zu sehen. Aus diesem<br />

Anlass hat sich sein Sohn, der Maler Jan<br />

Peter Tripp, auf die Spur des Vaters begeben. ><br />

37


Mit seinen Mitteln – schreibend, zeichnend und<br />

malend– skizziert er ein Bild des zurückgezogen<br />

lebenden Kinderbuchillustrators.<br />

Breitscheidstr. 4, Tel 2202172, Mo–Do 10–16h<br />

www.literaturhaus-stuttgart.de<br />

MANUS PRESSE<br />

23. September–20. November<br />

Schein Bildung · Simon Pasieka Malerei<br />

Lieschingstr. 6, Tel 71 86 33 80, Mo–Fr 9–18 h<br />

www.manuspresse.de<br />

OBERWELT e.V.<br />

15. September–3. Oktober S1–S6 � Schwabstraße<br />

4-D-Picknick(+) · Lothringer 13 / laden<br />

Neben essbaren Delikatessen ein Programm aus<br />

Aktionen, Präsentationen und Einblicken in die<br />

Arbeitsweisen des Münchener <strong>Kunst</strong>raumes.<br />

Reinsburgstraße 93, Tel 65 0067<br />

Mo 21.30– 24h u.n.V., www.oberwelt.de<br />

OP-NORD<br />

23. September–22. Oktober � U15 Milchhof<br />

<strong>Raum</strong>schiffe · Thomas Weber<br />

Durch aberwitzige Konstellationen vermag Weber<br />

mit einfachen Formen ein breites Spektrum an<br />

menschlichen Befindlichkeiten in einen zeit- und<br />

dimensionslosen <strong>Raum</strong> zu projizieren. Archaisch<br />

oder hochassoziativ–was da letztendlich auf uns<br />

zukommt; nur das Material, eine Gefahr oder eine<br />

Aufforderung, bleibt offen.<br />

Galerie Atelierhaus, Nordbahnhofstraße 45,<br />

Tel 6493968, Mi, Fr 17 – 20 h<br />

Sa, So 15 – 19h u.n.V. www.op-nord.de<br />

STAATSGALERIE STUTTGART<br />

bis 24. September U1, U2, U4, U9 � Staatsgalerie<br />

Effet de soleil – Felder im Frühling<br />

Claude Monet<br />

Sonderöffnungszeiten: Di–So 10–20h, Do 10–21h<br />

bis 10. Oktober<br />

Zeichnungen · Olaf Metzel<br />

2. September 18.00h<br />

<strong>Kunst</strong>nacht Claude Monet und die Moderne<br />

7. September 19.00h<br />

<strong>Kunst</strong>club Visual Music<br />

Musik und filmische Bilder lassen sich mit Hilfe<br />

der Neuen Medien auf bislang ungekannte Weise<br />

STUTTGARTER KUNSTVEREIN e. V.<br />

29. September–5. Oktober U1, U14 � Marienplatz<br />

armenien art news<br />

Arpine Tokmajyan, Vazgen Tadevosyan<br />

Filderstraße 34, Tel 60 68 67, Di – Do 14 – 18 h<br />

u.n.V., www.stuttgarter-kunstverein.de<br />

38 miteinander verbinden und gegenseitig steuern.<br />

39<br />

KOMPASS<br />

Wie aber sieht die visuelle Begleitung von Musik<br />

heute konkret aus? Mitglieder der Initiative<br />

Visual Music Stuttgart und Gäste geben anhand<br />

von audiovisuellen Demonstrationen Einblicke in<br />

die Arbeits- und Funktionsweisen.<br />

21. September 19.00h<br />

<strong>Kunst</strong>club on tour… Station 4: Oberwelt<br />

Konrad-Adenauer-Straße 30–32 , Tel 47040-0<br />

Di – So 10–18h, Do 10–21h<br />

www.staatsgalerie.de<br />

STADTBÜCHEREI STUTTGART<br />

bis 9. September � Charlottenplatz<br />

schwarz-weiss · Künstlergruppe BP<br />

Georg Winter, Thomas Raschke<br />

Magdalena Jetelova<br />

30 Jahre Sammlung Graphothek<br />

bis 30. September<br />

Feigenblatt und Feigenbaum durch <strong>Raum</strong><br />

und Zeit · Angelika Wetzel<br />

Konrad-Adenauer-Str. 2, Tel 21657 -44 /-45/-88<br />

Mo– Fr 11– 19h, Sa 10– 16h<br />

www.stuttgart.de/stadtbuecherei<br />

STUTTGARTER KÜNSTLERBUND<br />

bis 16. September U7 � Schlossplatz<br />

Abstrakte und Gegenstandslose<br />

Sommerausstellung der<br />

Künstlerbund Mitglieder Teil II<br />

17. September–15. Oktober<br />

Realisten und Symbolisten<br />

Sommerausstellung der<br />

Künstlerbund Mitglieder Teil III<br />

Am Schlossplatz 2, Café Künstlerbund<br />

Tel 2270036, Mo – So 9–1h<br />

www.kuenstlerbund-stuttgart.de<br />

VHS-GALERIE<br />

18. September–14. Dezember � Rotebühlplatz<br />

<strong>Kunst</strong>BauStelle · Gruppenausstellung<br />

Installation am Haupteingang. Vorsicht! <strong>Kunst</strong> ist<br />

Gut! Treten verboten! Schützen und unterstützen<br />

Sie die Baustelle <strong>Kunst</strong> und die eigene Verhaftung!<br />

Zur Eröffnung: Gedankenanstößiges und<br />

weitere Unruhe auf verschiedenen Baustellen.<br />

Achtung: Einzelne Installationen sind nur<br />

während des Rotebühl-Festivals vom 18. – 24.<br />

September zu sehen!<br />

Rotebühlplatz 28, Tel 1873-770, Mo–Sa 8–23h<br />

So 9 – 18h, www.vhs-stuttgart.de<br />

VHS-PHOTOGALERIE<br />

23. September–11. November � Rotebühlplatz<br />

Portraits aus Livorno · Pino Bertelli<br />

Rotebühlplatz 28, Tel 1873-790<br />

Mo – Sa 8–23h, So 9 – 18h<br />

www.vhs-photogalerie.de<br />

WÜRTTEMBERGISCHER KUNSTVEREIN<br />

bis 10. September U5, U6, U7, U 15 � Schlossplatz<br />

Protokolle · Antoni Muntadas Installationen<br />

Schlossplatz 2, Tel 223370, Di, Do–So 11–18h<br />

Mi 11–20h, www.wkv-stuttgart.de<br />

WUNDERKAMMER<br />

17. September–3. Oktober � Charlottenplatz<br />

Johannes – Eine Taufmaschine<br />

Ivo Weber (Köln) Bewegte Skulptur<br />

Vielleicht nahm das Maschinenzeitalter in der<br />

Wunderkammer ihren Ausgang – jedenfalls nicht<br />

ohne christlichen Segen.<br />

Rosenstr. 31, Tel 620 29 44 c/o Büro für Kultur<br />

Di 17 – 20h, Sa 14–18h u.n.V.<br />

www.wunderkammer.de<br />

KOMPASS


40<br />

Die Region im September<br />

GALERIE DER STADT BACKNANG<br />

30. September–19. November<br />

Der vierte Gesang · Bettina van Haaren<br />

Malerei, Zeichnungen<br />

Stiftshof 2, Backnang, Tel 0 7191/34 0700<br />

Di – Do 17 – 19 h, Fr, Sa 17 – 20 h, So 14 – 19 h<br />

www.backnang.de<br />

GESELLSCHAFT DER FREUNDE JUNGER KUNST<br />

24. September–5. November<br />

Pure Delight – reine Freude<br />

Sandra Becker, Reto Leibundgut<br />

Skulpturen und Installationen zwischen den<br />

Polen unseres Lebens: Aggression und zärtliche<br />

Zuneigung, Bewusstsein und Traum, Ewigkeit<br />

und Vergänglichkeit …<br />

Altes Dampfbad, Marktplatz 13, Baden-Baden<br />

Tel 0 72 21 / 2 62 61, Di – Fr 15 – 18h<br />

Sa, So, Ft 11 – 17h, www.gfjk.de<br />

STÄDTISCHE GALERIE BIETIGHEIM-BISSINGEN<br />

bis 8. Oktober<br />

Gustav Schönleber an Nordsee, Ostsee,<br />

Mittelmeer Gemälde, Zeichnungen, Grafiken,<br />

Fotografien, Requisiten<br />

bis 15. Oktober<br />

Where can I buy a new brain? · Bodo Korsig<br />

Was geschieht im Gehirn eines Verliebten oder<br />

aber eines Amokläufers? Der Künstler kombiniert<br />

in großformatigen Holz- und Linolschnitten stark<br />

reduzierte Formen, die zum Teil an Nervenzellen<br />

oder Synapsen erinnern, mit kurzen verbalen<br />

Statements. Sein Formenrepertoire entwickelt er<br />

zudem ins Dreidimensionale. Neurobiologie als<br />

räumlich erfahrbares Erlebnis.<br />

Hauptstraße 60–64, Bietigheim-Bissingen<br />

Tel 071 42/74483, Di – Fr 14–18h<br />

Do 14– 20h, Sa, So, Ft 11 – 18 h<br />

www.bietigheim-bissingen.de<br />

STÄDTISCHE GALERIE BÖBLINGEN<br />

17. September–14. Januar<br />

Ein Multitalent um 1900 · Bernhard Pankok<br />

Der Künstler hat um 1900 die Idee des Gesamtkunstwerks<br />

im Zeichen des Jugendstils mitgeprägt.<br />

Seit 1901 lehrte er an der Stuttgarter<br />

<strong>Kunst</strong>gewerbeschule. Die Ausstellung zeigt das<br />

vielgestaltige Schaffen dieses Künstlers: Architektur,<br />

Malerei, Grafik, Buchschmuck, Möbel und<br />

Bühnenbilder.<br />

Pfarrgasse 2, Böblingen, Tel 0 70 31 / 6 69 -475<br />

Mi,Do,Fr 15–18h,Sa 14–18h,So 11–18h<br />

www.boeblingen.de<br />

GALERIE DER KREISSPARKASSE ESSLINGEN<br />

26. September–bis 15. September<br />

Retrospektive<br />

Lambert Maria Wintersberger<br />

Der Künstler ist einer<br />

der ganz wenigen<br />

deutschen Maler, die<br />

aus der anglo-amerikanischen<br />

Pop-Art eine<br />

ganz eigene Handschrift<br />

von großer Eindringlichkeitentwikkelten.<br />

Diese großen<br />

Anfänge Wintersberger,<br />

die in ein inzwischen<br />

unglaublich<br />

reiches Malwerk um Mensch und Welt münden,<br />

sind Anlass, die Malerei in ihrer überraschenden<br />

Ausprägung retrospektiv zu zeigen.<br />

Bahnhofstraße 8, Esslingen, Tel 398-5000<br />

Mo–Mi, Fr 9–17h, Do 9–18h, www.ksk-es.de<br />

VILLA MERKEL<br />

bis 15. Oktober<br />

Fliegende Kühe und andere Kometen–Nicht<br />

nur komische Dinge in der <strong>Kunst</strong><br />

Gruppenausstellung<br />

Pulverwiesen 25, Tel 35 12 -26 40, Di 11 – 20 h<br />

Mi – So 11– 18h, www.villa-merkel.de<br />

GALERIE DER STADT FELLBACH<br />

bis 9. Oktober<br />

Son zai „Sein“ · Masa´Aki Maruyama<br />

Die Ausstellung zeigt Arbeiten des lange Zeit in<br />

Fellbach lebenden Künstlers von den Anfängen<br />

bis zur Gegenwart.<br />

Marktplatz 1, Tel 5851-364, Di–Fr 15–19h<br />

Sa – So 14–18h, www.fellbach.de<br />

KUNSTVEREIN FELLBACH<br />

28. September–3. Oktober<br />

Zeitspuren · Sabine Pankert<br />

Fotografien einer sinnlichen Welt von zauberhaft<br />

ungeschminkter Realität.<br />

Gewölbekeller, Cannstatter Straße 9, Fellbach<br />

Tel 01 51/12718116, Sa 10–14 h<br />

So 11 – 16h, Di 11–16h<br />

RATHAUS FELLBACH<br />

14. September–12. Oktober<br />

Landschaften am Rande · Alexander Riffler<br />

Fotoarbeiten als realistische Ansichten der Natur,<br />

so will es auf den ersten Blick scheinen. Doch die<br />

großformatigen Bilder strahlen nicht nur Stille<br />

und Ruhe aus; sie leben auch von feinen, kaum<br />

wahrnehmbaren Irritationen: nirgends ist die Natur<br />

unberührt, Spuren menschlicher Arbeit oder<br />

Unachtsamkeit haben ihr Gesicht zernarbt. In den<br />

skelettartigen Wurzeln eines Baumes haben sich<br />

Plastiktüten verfangen, auf einem Gewässer<br />

schwimmt anderer Müll, in einem verlassenen<br />

Steinbruch öffnet sich ein geheimnisvolles Tor<br />

und führt ins Nichts.<br />

Marktplatz 1, Fellbach, Mo–Mi 8–17.30h<br />

Do 8–18.45 h, Fr 8–14h<br />

GALERIENHAUS42<br />

bis 28. September<br />

Ausstellung der Messe- und Galeriekünstler<br />

Heasun Kim-Putze, Katrin Kinsler<br />

Denise Moriz, Wolfgang Neumann<br />

Thomas Putze<br />

Katrin Kinslers <strong>Kunst</strong>sprache der „Zuvielisation“<br />

basiert auf dem konzeptuellen Ansatz des Allover<br />

der Reize. Wolfgang Neumann pointiert und<br />

ironisiert in malerischem Duktus die gesellschaftlichen<br />

Strömungen. Thomas Putzes und Heasun<br />

Kim-Putzes <strong>Raum</strong>installation aus den Materialien<br />

Holz und Stoff sind auf intelligente Weise<br />

groteske, verstörrende, aber niemals bedrohliche<br />

Platzhalter von Erfahrungen der zwischenmenschlichen<br />

Kommunikation. Denise Moriz<br />

eröffnet in ihren <strong>Raum</strong>-Transparenzen tiefe, offene<br />

Architekturen, die sich durchdringen, wieder erweitern<br />

und eine ungewohnte räumliche Freiheit<br />

entwickeln. Bopserwaldstraße 42, Gerlingen<br />

Tel 01 51 / 12 71 40 98, Mo, Mi, Fr 10 – 18 h<br />

u.n.V., www.galeriehaus42.de<br />

GALERIE SCHLICHTENMAIER<br />

bis 9. September<br />

In den Farben des Regenbogens<br />

17. September–11. November<br />

Die Poesie der Bewegung<br />

Gerlinde Beck, Lothar Quinte<br />

Schloss Dätzingen, Grafenau, Tel 07033/41394<br />

Di – Fr 11–18.30h, Sa 11–16h u.n.V.<br />

www.schlichtenmaier.de<br />

STÄDTISCHE MUSEEN HEILBRONN<br />

bis 10. September (verlängert)<br />

Und immer wieder rot, gelb, blau.<br />

Adolf Hölzel und sein Kreis.<br />

24. September–12. November<br />

Skulptur im Dialog:<br />

10 Jahre Ernst Franz Vogelmann Stiftung<br />

Gruppenausstellung<br />

Den Schwerpunkt der 23 Schenkungen an das<br />

städtische Museum bilden Kleinskulpturen und<br />

Grafiken der Klassischen Moderne. ><br />

KOMPASS REGION KOMPASS REGION<br />

41


Der Bogen spannt sich dabei von einer frühen, Unbefristet<br />

BAROCKGALERIE LUDWIGSBURG<br />

KUNSTVEREIN NEUHAUSEN e.V.<br />

kubistisch inspirierten Bronze von Henri Matisse Neue Werke im Medienmuseum<br />

täglich 10–18h ständige Ausstellung<br />

30. September–5. November<br />

über Tonplastiken von Henri Laurens und Pablo Präsentation der neuesten Installationen<br />

Gemälde der Staatsgalerie Stuttgart im Grenzverläufe<br />

Picasso bis hin zu Nachkriegswerken von Alberto Lorenzstr. 19, Karlsruhe, Tel 07 21 / 81 00 -12 00<br />

Residenzschloss von Ludwigsburg. David Baur, Marc Rammelmüller<br />

Giacometti, Henry Moore und Joan Miró. Anläss- Mi – Fr 10–18h, Sa, So 11–18h, www.zkm.de<br />

16. September 14.00h<br />

Die Künstler befassen sich in ihren Videos, Billich<br />

des 10-jährigen Gründungsjubiläums werden<br />

Portrait und Selbstportrait Familienprogramm dern, Installationen und Aktionen mit dem<br />

42 sämtliche von der Stiftung erworbenen Skulptu- STÄDTISCHE GALERIE IM KORNHAUS<br />

17. September 14.00h<br />

Phänomen territorialer Abgrenzung und Ab- 43<br />

ren und Grafiken präsentiert und in einen neuen bis 17. September<br />

Hauptsache nackt –<br />

schreckung sowie mit dem expansiven Revier-<br />

Kontext gerückt: sie stehen Arbeiten von zeit- Marke Eigenbau<br />

<strong>Kunst</strong> zwischen Sünde und Könnerschaft verhalten von Kleinhorden.<br />

genössischen Künstlern wie Susanna Messer- Sammlung von Gegenständen des Alltags<br />

Anmeldung unter der Nummer 07141/182004 Schlossplatz 1, Neuhausen / Fildern<br />

schmidt, Chris Nägele, Patricia Waller, Thomas Max-Eyth-Straße 18, Kirchheim/Teck<br />

oder unter info@schloss-ludwigsburg.de. Durch- Tel 07158/1700 -0 , Do 17–20h, Sa 14–17h<br />

Weber und anderen gegenüber, um Kontinuitäten Tel 07021/973032, Di 14–17h<br />

gehend Führung mit Audioguide auch für Kinder So 14–18h u.n.V., www.bewer.de<br />

und Veränderung innerhalb der Gattung Skulptur Mi–Fr 10–12h u. 14–17h, Sa, So, Ft 11–17h<br />

anschaulich zu machen.<br />

KUNSTVEREIN LUDWIGSBURG<br />

STIFTUNG DOMNICK<br />

Deutschhofstr. 6, Heilbronn,Tel 0 71 31 / 56 -22 95 URSULA BLICKLE STIFTUNG<br />

bis 3. September<br />

bis auf weiteres<br />

Di–Fr 10–13h u. 14–17h, Sa, So, Ft 11–17h 3. September–25. Oktober<br />

Metamorphosen eines Gesichts<br />

Die Sammlung Domnick in neuem Licht<br />

www.museen-heilbronn.de<br />

Eccentrics · Gruppenausstellung<br />

Francoise Gilot<br />

Baumeister, Dorazio, Hartung, Rainer<br />

Die Ausstellung<br />

Gezeigt werden 45 Fotografien von U. Mack und Soulages, u. a. m.<br />

FERENBALM-GURBRÜ STATION<br />

stellt zehn Künst-<br />

25 Lithografien von Pablo Picasso.<br />

Oberensinger Höhe 4, Nürtingen<br />

23. September–12. November<br />

lerpositionen ganz<br />

Schloss Ludwigsburg, Franckstr. 4, Ludwigsburg, Tel 07022/51414,Di,Do 15–18h<br />

Funny Games–Deadly Serious<br />

unterschiedlicher<br />

Tel 071 41/929196, Mo–So 10–18h So 13–18h, www.domnick.de<br />

Gruppenausstellung<br />

Generationen vor,<br />

www.kunstverein-ludwigsburg.de<br />

Passagehof, Karlsruhe, Tel 01 76 / 62 10 07 74<br />

denen eine be-<br />

Mi, Fr 15– 20h, Sa 11–14h<br />

sondere Affinität<br />

www.ferenbalm-gurbrüstation.de<br />

für ausgefallene<br />

Materialien und<br />

GALERIE SCHRADE & BLASHOFER<br />

der unkonventio-<br />

bis 16. September<br />

Sammeln und Entdecken –<br />

Internationale Grafik und Arbeiten auf<br />

nelle Umgang mit<br />

klassischen Medien<br />

gemeinsam ����������������������<br />

Papier junger Künstler<br />

ist. Sie weisen alle<br />

���������������������������������������������������<br />

Sigmar Polke, Keith Haring, Sol le Witt, Max Bill, einen ausgeprägten Willen zur Verschmelzung<br />

Pierre Soulages, Wang Yi Dong u.a.<br />

von Werk, Leben und Persönlichkeit des Künst-<br />

Markgrafenstr. 25, Karlsruhe, Tel 0721/3548570 lers auf. Viele der Arbeiten scheinen durch-<br />

Do 15– 19h, Fr 11–19h, Sa 11–18h u.n.V. drungen von einer stilisierten Selbstdarstellung<br />

www.galerie-schrade-blashofer.de<br />

mit bisweilen exzentrischem Eigensinn. Dem<br />

Betrachter eröffnen sich so phantastische bis<br />

ZKM / KARLSRUHE<br />

surreale Welten, die wie ein Seelenspiegel<br />

bis 15. Oktober<br />

besonders ausgeprägter Künstlerpersönlichkeiten<br />

Die große Versuchung · Georg Nees zu lesen sind.<br />

Frühe generative Computergrafiken<br />

bis Anfang 2007<br />

Das Museum der zeitbasierten Künste<br />

Musik und Museum–Film und Museum<br />

Mühlweg 18, Kraichtal-Unteröwisheim<br />

Tel 07251/60919, Mi 14–17h, So 14–18h<br />

www.ursula-blickle-stiftung.de<br />

������������������������������������������������������������������������<br />

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KOMPASS REGION


44<br />

STÄDTISCHE GALERIE OSTFILDERN<br />

bis 3. September U7 � Ostfildern Scharnhauser Park<br />

<strong>Kunst</strong> findet Stadt – Positionen XXL<br />

Werke aus der Städtischen <strong>Kunst</strong>sammlung<br />

15. September–7. November<br />

Gewebeproben · Eva Bertrams<br />

Installation, Objekte, Video, Malerei<br />

Mutation und Metamorphose sind zentrale<br />

Begriffe, die die Arbeit der Künstlerin kennzeichnen.<br />

Nichts ist wie es scheint, alles ist – in Veränderung<br />

begriffen–offen für Umdeutungen und<br />

Neuinterpretationen.<br />

Stadthaus Scharnhauser Park, Gerhard-Koch-Str.1<br />

Ostfildern, Tel 3404-103, Mo, Di, Do, So 15–18h<br />

Fr 10 – 13 h, www.ostfildern.de<br />

KUNSTVEREIN PFORZHEIM<br />

24. September–19. November<br />

Stationen 1919–1935 · Richard Ziegler<br />

Malerei und Zeichnung<br />

Reuchlinhaus, Jahnstraße 42, Tel 07231/21526<br />

Di – So 10 – 17 h, www.kunstvereinpforzheim.de<br />

GALERIE THRON<br />

10. September–14. Oktober<br />

Malerei · Heinrich Salzmann<br />

Im Vertrauen auf traditionelle Bildmittel widmet<br />

sich der Künstler der Dokumentation unserer<br />

Alltagskultur und kommerziellen Erfahrungswelt.<br />

Talstraße 30/1, Reutlingen-Degerschlacht<br />

Tel 071 21/36 0224, Do, Fr 15 – 19h<br />

So 14 – 17 h, u.n.V., www.galerie-thron.de<br />

STÄDTISCHES KUNSTMUSEUM REUTLINGEN<br />

bis 22. Oktober<br />

Alb hoch drei<br />

Zeitgenössische Annäherungen<br />

In Ho Baik, Katharina Hinsberg<br />

Norbert Klaus, Jürgen Palmtag<br />

Reiner Schlecker, Gert Wiedmaier<br />

Spendhausstraße 4, Reutlingen<br />

Tel 071 21/303 2322, Di – Sa 11–17 h<br />

Do 11– 19h, So, Ft 11 – 18h<br />

www.reutlingen.de/kultur<br />

KOMPASS REGION<br />

KUNSTSTIFTUNG ERICH HAUSER<br />

bis 30. September<br />

Erich Hauser – Bildhauer<br />

Eine Fotoausstellung<br />

30. September–19. Oktober<br />

Werkstattpreis 2006 · Dagmar Heppner<br />

Karin Hueber, Kilian Rüthemann<br />

Die Ausstellung zeigt Installationen und <strong>Raum</strong>skulpturen<br />

der diesjährigen Stipendiaten,die sich<br />

mit den Plastiken Erich Hausers, den architektonischen<br />

Gegebenheiten und räumlichen Besonderheiten<br />

des Areals auseinander gesetzt haben.<br />

Zusätzliche Öffnungszeiten: Sa, So 11–17h u.n.V.<br />

Saline 36, Rottweil, Tel 07 41/280018-0<br />

Mi, Do 9 – 13 u. 14 – 17 h, letzter Sonntag im<br />

Monat 11–17h<br />

GALERIEN KUNST UND TECHNIK<br />

bis 24. September<br />

Hermann Pleuer Malerei<br />

bis 24. September<br />

Auf der schwäb’sche Eisebahne...<br />

Modellbahnen–Bahnmodelle<br />

Arnoldstr. 1, Schorndorf e.V., Tel 07181/602441<br />

Di – Sa 10–12h und 14–17 h, So 10–17h<br />

www.kulturforum-schorndorf.de<br />

SCHORNDORFER KUNSTNACHT<br />

23. September 19.00 h<br />

offene Ateliers, Galerien, Museen<br />

Siehe Artikel Seite 30, 31<br />

www.kulturforum-schorndorf.de<br />

GALERIE DER STADT SINDELFINGEN<br />

bis 3. September<br />

Der Gestus als Ausdruck der Zeit<br />

Gruppenausstellung<br />

16. September–5. November<br />

Das Gesamtwerk · Joachim Kupke<br />

Der Künstler ist Fotograf und Cartoonist, hauptsächlich<br />

aber seit mehr als drei Jahrzehnten freischaffender<br />

Maler und Grafiker mit einem<br />

anfänglichen Hang zum Fotorealismus und<br />

zum Surrealen, vor allem aber einem Hang zum<br />

Paradoxen, das er in verschiedenen Phasen<br />

seines Schaffens mit immer neuen Wendungen<br />

ausgelotet hat.<br />

24. September–5. November<br />

Hautkontakt · Andreas Hoffmann Fotografie<br />

Marktplatz 1, Sindelfingen, Tel 0 70 31 / 9 43 92<br />

Mo – Fr 10–18 h, Sa, So 10–17h<br />

KÜNSTLERHAUS ULM<br />

15. September–15. Oktober<br />

Farbfilm · Susanne Giesa, Bernadette Wolbring<br />

Fotografie im Spiel mit der Realität.<br />

Kramgasse 4, Ulm, Tel 07 31/62328<br />

Di – Fr 14 – 18h, Sa, So 11–17h<br />

ULMER MUSEUM<br />

bis 24. September<br />

Sprungbrett · 18. Triennale Ulmer <strong>Kunst</strong> 2006<br />

Veranstaltet vom Berufsverband Bildender Künstler<br />

(BBK), Künstlergilde, <strong>Kunst</strong>verein und Ulmer<br />

Museum präsentiert eine jurierte Ausstellung alle<br />

drei Jahre die aktuelle Szene aus den Städten<br />

Ulm und Neu-Ulm sowie der Region. Zum ersten<br />

Mal findet die Triennale Ulmer <strong>Kunst</strong> parallel zum<br />

Donaufest statt.<br />

bis 19. November<br />

Studio Archäologie<br />

Patent aus der Steinzeit–Die Kalkscheiben<br />

von Ehrenstein<br />

ständige Ausstellung<br />

100 Jahre Kurt Fried<br />

Das Ulmer Museum nimmt den 100. Geburtstag<br />

zum Anlass die Sammlung Kurt Fried umfassend<br />

zu präsentieren. Das Spektrum reicht von Informel<br />

über Zero bis hin zu Pop Art und Minimalismus.<br />

Einen Schwerpunkt bilden die Werke der Gruppe<br />

Zero, ihnen stehen eine Auswahl überragender<br />

Einzelwerke der amerikanischen <strong>Kunst</strong>szene wie<br />

Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Donald Judd,<br />

Sol Lewitt und Ellsworth Kelly gegenüber.<br />

Marktplatz 9, Ulm, Tel 0731/161-4330<br />

Di – So 11–17h, Do 11–20h<br />

www.museum.ulm.de<br />

GALERIE DER STADT WAIBLINGEN<br />

10. September–8. Oktober<br />

Zeichnungen Radierungen · Peter Wechsler<br />

Lange Str. 40, Waiblingen, Tel 0 71 51 / 18 30 37<br />

Di – Fr 17–19h, Sa 11–13h<br />

So 11–13 u. 15–17h<br />

MUSEUM DER STADT WAIBLINGEN<br />

29. September–29. Oktober<br />

Die Wälder meiner Kindheit<br />

Tiemo Schröder<br />

Weingärtner Vorstadt 20, Waiblingen<br />

Tel 0 71 51/18037, Di – Fr 15–18h<br />

Sa, So 11– 17h, www.waiblingen.de<br />

MUSEUM RITTER<br />

bis 3. Oktober<br />

Bildertausch und Bianco e Nero<br />

23. September 15 – 2h<br />

Ein Jahr Museum Ritter Sommerfest<br />

Alfred-Ritter-Straße 27, Waldenbuch<br />

Tel 07157/53511-0, Di – So 11–18h<br />

www.museum-ritter.de<br />

45


46<br />

Vernissagen im September<br />

2.9. 19.00 h Ursula Blickle Stiftung<br />

7.9. 19.00 h Künstlerhaus Stuttgart<br />

18.00 h ifa-Galerie<br />

9.9. 20.00h fluctuating images<br />

10.9. 11.00 h Galerie Thron<br />

11.15 h Galerie der Stadt Waiblingen<br />

14.9. 19.00h Rathaus Fellbach<br />

15.9. 19.00 h Oberwelt e.V.<br />

19.00 h Künstlerhaus Ulm<br />

19.30 h Städtische Galerie Ostfildern<br />

21.00 h Galerie <strong>Müller</strong>-Roth<br />

16.9. 19.00 h Galerie Reinhard Hauff<br />

17.9. 11.00 h BBK Württembergs<br />

11.00 h Wunderkammer<br />

11.00 h Galerie Schlichtenmaier<br />

Schloss Dätzingen<br />

11.00 h Städtische Galerie Böblingen<br />

18.9. 19.30 h <strong>Kunst</strong>-<strong>Raum</strong>-Akademie<br />

19.9. 20.00 h Galerie Rainer Wehr<br />

20.9. 19.00 h vhs Stuttgart<br />

21.9. 19.00 h AbtArt<br />

22.9. 19.00 h fine arts 2219<br />

19.00 h Eigenart<br />

19.00 h Galerie Angelika Harthan<br />

22.9. 19.00h Galerienhaus<br />

19.00h Galerie Schlichtenmaier<br />

19.00h Ferenbalm–Gurbrü Station,KA<br />

19.00h Kultur am Kelterberg Vaihingen<br />

19.00h vhs photogalerie<br />

20.00h Hospitalhof<br />

20.00h op-nord<br />

23.9. 11.00h Galerie Klaus Braun<br />

11.00h Galerie Michael Sturm<br />

11.00h Edith Wahlandt Galerie<br />

11.00h manus presse<br />

15.00h Museum Ritter<br />

17.00h Galerie Vero Wollmann<br />

24.9. 11.00 h Gesellschaft der Freunde junger<br />

<strong>Kunst</strong> e.V., Baden Baden<br />

11.00h <strong>Kunst</strong>verein Pforzheim<br />

11.00h Städtische Museen Heilbronn<br />

20.00h fluctuating images<br />

25.9. 19.30h Galerie der KSK Esslingen<br />

20.00h Literaturhaus Stuttgart<br />

27.9. 19.30h Institut francais<br />

28.9. 20.00h <strong>Kunst</strong>verein Fellbach<br />

29.9. 19.00h <strong>Kunst</strong>verein Neuhausen<br />

19.30h Museum der Stadt Waiblingen<br />

20.00h Stuttgarter <strong>Kunst</strong>verein e.V.<br />

20.00h Galerie der Stadt Backnang<br />

30.9. 19.00h <strong>Kunst</strong>stiftung Erich Hauser<br />

Impressum: Sonnendeck–Stuttgarter <strong>Kunst</strong>notizen<br />

Schwerpunktthemen im Oktober Stadt, im November Dilettantismus<br />

Herausgeber Mario Strzelski (V.i.S.d.P.) Redaktionsadresse Sonnenbergstr. 5a, 70184 Stuttgart, Tel: 0711/60148 18, Fax: 0711/2486960<br />

redaktion@sonnendeck-stuttgart.de Auflage 10.000 Exemplare Grafik Design <strong>Müller</strong> <strong>Steeneck</strong>, Stuttgart Redaktion Hansjörg Fröhlich (hjf)<br />

Petra Mostbacher-Dix (pam), Marko Schacher (mak), Jörg Scheller (js) Eva Maria Schlosser (eva), Helene Schwab (hs), Mario Strzelski (mst)<br />

Mitarbeit Daniela Böhm (db) Druck studiodruck GmbH, Nürtingen-Raidwangen Auslegeorte Museen, Galerien, <strong>Kunst</strong>vereine, Off-Spaces, Bibliotheken,<br />

Theater, öffentliche Institutionen und ausgesuchte Einzelhändler Marketing-Beratung Claus Wilcke Anzeigen anzeigen@sonnendeckstuttgart.de<br />

Abonnements für 28,– EUR pro Jahr, abo@sonnendeck-stuttgart.de Internet www.sonnendeck-stuttgart.de<br />

Titelmotiv Geldbaum, Gestaltet von Mirtha Zavala, Studentin an der <strong>Kunst</strong>akademie Stuttgart, Klasse Uli Cluss<br />

Anzeigen sind im Format 1/1, 1/2 (hoch- und querformatig) und 1/4 buchbar laut Preisliste. Redaktions- und Anzeigenschluss ist jeweils der<br />

10. des Vormonats. Freie Artikel und Leserbriefe nimmt die Redaktion dankend entgegen. Die Redaktion behält sich das Recht zum Abdruck und<br />

zu Kürzungen vor. Auf Wunsch gestalten wir Ihnen Ihre Anzeige.<br />

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Fon 0711-7974050<br />

Fax 0711-7974090<br />

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