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Moderne Kunst - Koller Auktionen

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<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

Lot 3200 - 3328<br />

Auktion: Freitag, 5. Dezember 2008, 16 Uhr<br />

Vorbesichtigung: 22. bis 30. November 2008<br />

Bearbeitung: Barbara Guanieri, Chiara Argentini


3200<br />

3200*<br />

STUCK, FRANZ VON<br />

(Tettenweis bei Passau 1863 - 1928 München)<br />

Portrait der Tochter Mary.<br />

Öl auf Holz. Unten rechts signiert: Franz von<br />

Stuck.<br />

32 x 30 cm.<br />

Laut freundlicher Auskunft von Frau Dr.<br />

Brandlhuber, Villa Stuck München, handelt es<br />

sich um ein authentisches Werk des Künstlers.<br />

CHF 26 000.- / 36 000.-<br />

(€ 17 110.- / 23 680.-)<br />

| 3


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3201<br />

3201*<br />

GORBATOV, KONSTANTIN<br />

(Stavropol 1876 - 1945 Berlin)<br />

Winterlandschaft. 1923.<br />

Aquarell über Bleistift auf Karton. Unten rechts<br />

signiert (kyrillisch) und datiert: K. Gorbatov 1923.<br />

32 x 45,5 cm.<br />

Provenienz: Durch Erbe an den aktuellen Besitzer.<br />

CHF 15 000.- / 20 000.-<br />

(€ 9 870.- / 13 160.-)<br />

| 4


3202<br />

3202*<br />

RAFFAELLI, JEAN FRANCOIS<br />

(1850 - Paris -1924)<br />

La place du village.<br />

Öl auf Hartfaserplatte. 1913. Unten rechts<br />

signiert: JF Raffaelli.<br />

71 x 88 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, USA.<br />

Literatur: Catalogue des Salons de la Societé<br />

National des Beaux- Arts, Paris 1913, Nr. 1036.<br />

Jean François Raffaellis grosses Interesse gilt<br />

vorerst der Musik und dem Theater, erst 1870<br />

begeistert ihn die <strong>Kunst</strong> seiner Zeit und er entscheidet<br />

sich Maler zu werden. Er besucht für 3<br />

Monate die Malklasse von J.-L. Gerome an der<br />

Ecole des Beaux-Arts in Paris. Diese doch sehr<br />

kurze Ausbildungszeit zeugt von einem enormen<br />

Talent, das sich in seinen Werken bestätigt.<br />

Beeinflusst von der impressionistischen<br />

Malerei der Zeit sucht er seinen eigenen Stil<br />

und seine eigenen Sujets. Er wird berühmt für<br />

seine Landschaftsgemälde und für die<br />

Darstellung des alltäglichen Lebens, fern von<br />

Romantik und Schönmacherei. Er ist ein sehr<br />

genauer Beobachter und legt viel Kraft und<br />

Energie in die Wiedergabe der Details. Das vorliegende<br />

Werk ist ein sehr schönes Beispiel für<br />

die Illustration des bäuerlichen Lebens in Form<br />

eines Ölgemäldes. Schon 1870 hatte Jean<br />

Francois Raffaelli die Chance eines seiner<br />

Landschaftsgemälde im Pariser Salon auszustellen.<br />

„La place du Village“ gehört zu einem von<br />

6 Ölgemälden, die der Künstlers im Salon von<br />

1913 ausstellen konnte. Es ist in dem Katalog<br />

des „Salon de la Societe Nationale des Beaux-<br />

Arts“ Paris 1913 unter der Nummer 1036 aufgeführt.<br />

CHF 30 000.- / 40 000.-<br />

(€ 19 740.- / 26 320.-)<br />

| 5


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 6<br />

3203<br />

3204<br />

3203<br />

DE GRADA, RAFFAELE<br />

(1885 Mailand 1955)<br />

Gebirgskette im Abendrot. 1906.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />

datiert: Raff. De Grada 1906.<br />

88,5 x 99,5 cm.<br />

CHF 7 000.- / 10 000.-<br />

(€ 4 610.- / 6 580.-)<br />

3204<br />

DE GRADA, RAFFAELE<br />

(1885 Mailand 1955)<br />

Winterlandschaft. 1907.<br />

Kreide und Gouache über Tusche auf Papier auf<br />

Pappe. Unten links signiert und datiert: R. de<br />

Grada 1907.<br />

19 x 35,2 cm.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 990.- / 1 640.-)


3205<br />

3205*<br />

GORBATOV, KONSTANTIN<br />

(Stavropol 1876 - 1945 Berlin)<br />

Blick auf Hafen. 1923.<br />

Öl auf Karton. Unten links signiert (kyrillisch)<br />

und datiert: K. Gorbatov 1923.<br />

24,5 x 31,5 cm.<br />

Provenienz: Durch Erbe an aktuellen Besitzer.<br />

CHF 15 000.- / 20 000.-<br />

(€ 9 870.- / 13 160.-)<br />

| 7


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3206<br />

3206*<br />

GORBATOV, KONSTANTIN<br />

(Stavropol 1876 - 1945 Berlin)<br />

Birkenwald am Fluss. 1923.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert (kyrillisch)<br />

und datiert: K. Gorbatov 1923.<br />

60 x 80 cm.<br />

Provenienz: Durch Erbe an aktuellen Besitzer.<br />

CHF 60 000.- / 90 000.-<br />

(€ 39 470.- / 59 210.-)<br />

| 8


3207<br />

3207*<br />

LOISEAU, GUSTAVE<br />

(1865 Paris 1935)<br />

Seelandschaft (La mare en été). 1923.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />

datiert: Loiseau 1923.<br />

75 x 70 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Durand-Ruel, Paris.<br />

- Galerie <strong>Koller</strong>, 16. Mai 1980, lot 5145 mit Abb.<br />

- Privatsammlung, Schweiz.<br />

Ausstellung: Annecy 1967: Mâitres Connus et<br />

Méconnus de Montmartre à Montparnasse,<br />

Château d’ Annecy, Juni - September 1964.<br />

CHF 120 000.- / 180 000.-<br />

(€ 78 950.- / 118 420.-)<br />

| 9


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3208 3209<br />

3208*<br />

RENOIR, PIERRE AUGUSTE<br />

(Limoges 1841 - 1919 Cagnes-sur-mer)<br />

Jeune Femme en Bateau. Um 1880.<br />

Tuschfederzeichnung, aquarelliert.<br />

Möglicherweise eine Vorstudie zu dem Gemälde<br />

„La Barque“ von 1878/80. Am rechten Rand<br />

mit einer schwach sichtbaren Bleistiftstudie:<br />

Frauenkopf mit Hut.<br />

30,5 x 19,2 cm.<br />

Laut Auskunft von Herrn Pascal Perrin,<br />

Wildenstein Institut, Paris, handelt es sich um<br />

die linke Hälfte eines geteilten Blattes, dessen<br />

rechte Hälfte sich heute in einer Sammlung in<br />

Nordamerika befindet.<br />

Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland<br />

(um 1920).<br />

Literatur:<br />

- Albert André. Auguste Renoir. Les Editions<br />

Grès, S. 99 (mit Abb.).<br />

- Für das vergleichbare Gemälde: Götz Adriani.<br />

Renoir. Katalog zur Ausstellung. <strong>Kunst</strong>halle<br />

Tübingen, 1996, S. 190 (mit Farbabb.).<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)<br />

| 10<br />

3209<br />

SIGNAC, PAUL<br />

(1863 Paris 1935)<br />

Saint-Tropez. Bateau au port.<br />

Farbstift auf Papier. Unten rechts signiert: P.<br />

Signac.<br />

25,7 x 20,5 cm.<br />

Mit einem Gutachten von Françoise Cachin,<br />

Archives Paul Signac, Paris, 6. Mai 2008.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 260.- / 7 890.-)


3210<br />

3210<br />

VLAMINCK, MAURICE DE<br />

(Paris 1861 - 1958 Rueil-la-Gadelière)<br />

Aufkommender Sturm im Hafen von Honfleur (Le<br />

Port de Honfleur).<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Vlaminck.<br />

73 x 91,5 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise des Wildenstein Institut,<br />

Paris 10. Juni 1997. Das Gemälde wird in den in<br />

Vorbereitung befindlichen Catalogue Raisonné des<br />

Oeuvres de Maurice de Vlaminck aufgenommen.<br />

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz .<br />

CHF 200 000.- / 300 000.-<br />

(€ 131 580.- / 197 370.-)<br />

| 11


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3211<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Promenade mit Kinderwagen.<br />

Öl auf Malpappe auf Holz. Unten rechts signiert<br />

und bezeichnet: F. Gall Paris.<br />

25 x 32,5 cm.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 290.- / 4 610.-)<br />

3212<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Quaianlage mit Figuren. Quai in Oostende<br />

Öl auf Pavatex. Unten rechts signiert: F. Gall.<br />

Dazu unten rechts bezeichnet: oostende.<br />

23 x 27,5 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 950.-)<br />

3213<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Ansicht einer Brücke.<br />

Öl auf Malpappe. Unten rechts signiert und<br />

bezeichnet: F. Gall Paris.<br />

27,5 x 42 cm.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 950.- / 5 260.-)<br />

| 12<br />

3211<br />

3212<br />

3213


3214<br />

3214*<br />

ADRION, LUCIEN<br />

(Strassburg 1889 - 1953 Paris)<br />

La Seine et la Tour Eiffel. 1930 - 1940.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Lucien<br />

Adrion.<br />

58,8 x 73 cm.<br />

Ausstellung: Galerie Änne Abels Köln, März -<br />

Mai 1973, Kat.Nr. 5 (verso auf dem Keilrahmen<br />

mit dem Etikett).<br />

CHF 12 000.- / 16 000.-<br />

(€ 7 890.- / 10 530.-)<br />

| 13


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3215<br />

TARKHOFF, NICOLAS<br />

(Moskau 1871 - 1930 Orsay)<br />

La Porte Saint Denis in Paris.<br />

Öl auf Karton auf Leinwand. Unten links<br />

signerit: N. Tarkhoff.<br />

100 x 70 cm<br />

Provenienz: Privastammlung, Schweiz.<br />

Ausstellung: Paris 1967, Grand Palais, Le debut<br />

du siécle aux indépendants 1902 - 1905, Paris<br />

1967 (verso mit Etikett).<br />

Nicolas Tarkhoff lässt sich 1899 in Paris nieder.<br />

Die Seine-Stadt sollte sich für ihn als unerschöpfliche<br />

Motivquelle erweisen. Besonders<br />

das Treiben auf den Strassen und den Boulevards<br />

werden während seiner ersten beiden Jahre<br />

in Paris zum zentralen Motiv seiner Arbeit, was<br />

sich in einer Vielzahl von Strassenansichten und<br />

Boulevard-Szenerien niederschlägt. In dieser<br />

frühen und entscheidenden Phase seines Schaffens<br />

fertigt Tarkhoff auch das hier angebotene<br />

Gemälde Porte Saint Denis. Die Porte de Saint<br />

Denis steht etwas seitlich der Mitte imposant im<br />

Bildraum. In zügigen und kurzen Pinselstrichen<br />

ordnet Tarkhoff die der Häuserzeile entlangeilenden<br />

Menschen oder das Durcheinander der<br />

Karren und Kutschen auf dem Boulevard um die<br />

Porte de Saint Denis an. Der Betrachter indes<br />

empfindet sich nicht als Teilnehmer an der Szenerie,<br />

vielmehr blickt er von einem erhöhten,<br />

beinahe schwebenden Standpunkt aus auf den<br />

Platz. Dieser fotografische Blick wendet Tarkhoff<br />

besonders in denjenigen Werken an, in denen<br />

die Porte de Saint Denis das zentrale Motiv<br />

bildet. Mit den technischen Errungenschaften<br />

des 18. sowie 19. Jahrhunderts wird neben dem<br />

alltäglichen Leben der Menschen auch die<br />

Seherfahrung als solche grundlegend verändert.<br />

So wird mit der Ballonfahrt mit einem Mal die<br />

Sicht auf das Leben von oben möglich und mit<br />

der Fotografie kann sie sogar für die Ewigkeit<br />

eingefroren werden. Dieses „neue Sehen“<br />

führt in der <strong>Kunst</strong> zum Bruch mit der bis anhin<br />

gültigen Tradition der Stadtansichten und der<br />

Vedutenmalerei.<br />

1878 malt Claude Monet La rue Montorgueil, à<br />

Paris. Fête du 30 juin 1878 (heute im Musée d’<br />

Orsay in Paris). Der Betrachter blickt wie von<br />

| 14<br />

einem Balkon aus auf die rue Montorgeuil, auf<br />

der die Menschen sich in Massen drängen und<br />

den Nationalfeiertag begehen. Häuserzeilen<br />

säumen die Strasse zur linken wie zur rechten<br />

Seite, unzählige Fahnen flattern im Wind. In<br />

dichten und rasch ausgeführten Strichen ist<br />

Bewegung, sind Geräusche und Licht dargestellt.<br />

Die Distanziertheit und Entrücktheit des<br />

Betrachters, wie sie bei Monet angedeutet sind,<br />

radikalisiert Tarkhoff in seinen Stadtansichten<br />

um 1900 noch. So akzentuiert er mit einzelnen<br />

Pinselstrichen die jeweilige Kompositionslinie:<br />

eine Strasse führt diagonal von rechts ins Bild<br />

hinein, während eine weitere von oben, von<br />

links und von unten in Richtung der Porte de<br />

Saint Denis führen. Eine unmittelbare Sogwirkung<br />

entsteht, die Szene scheint tatsächlich in<br />

Bewegung. Anhand dieser kompositorischen<br />

Mittel schafft Tarkhoff es, die Dynamik und<br />

das Tempo des Treibens auf der Place de Saint<br />

Denis einzufangen, wobei die Porte de Saint Denis<br />

als statisches Moment sich der Sogwirkung<br />

entzieht und zum Fixpunkt innerhalb des Bildes<br />

wird. Die räumliche Struktur, wie sie Tarkhoff<br />

hier aufbaut, folgt dem Prinzip der Fotografie.<br />

Der Eindruck von Bewegung und Dynamik vermag<br />

Tarkhoff nicht alleine durch den Bildaufbau<br />

zu vermitteln. Es ist vor allem der kraftvolle<br />

Pinselduktus, mit dem die Figuren und Bauten<br />

gestaltet sind und die einzelnen Kompositionslinien<br />

in ihrer Wirkung verstärken und mit<br />

welchem Tarkhoff die Farben in kleinen Strichen<br />

nebeneinander auf die Leinwand aufträgt.<br />

Durch diese divisionistische Malweise wird der<br />

Eindruck von Bewegung noch verstärkt. Unverkennbar<br />

tritt hier Tarkhoffs Auseinandersetzung<br />

mit der Malerei des Neoimpressionismus<br />

zutage, der um die Jahrhundertwende rezipiert<br />

wird. Die Farbe wird chromatisch nebeneinandergelegt<br />

auf die Leinwand gesetzt und mischt<br />

sich erst im Betrachterauge. Im Dunstkreis des<br />

Impressionisten Monet und in der Auseinandersetzung<br />

mit dem Neoimpressionismus von<br />

Signac, sollte sich Tarkhoff eine ganz eigene<br />

malerische Position erarbeiten. Bereits vor seiner<br />

ersten Reise nach Paris 1898 kam der aus einer<br />

wohlhabenden Kaufmannsfamilie stammende<br />

Tarkhoff mit der Malerei der Impressionisten<br />

in Berührung. Zwar flog Tarkhoff 1895 von<br />

der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei<br />

und Architektur, bildete sich fortan autodidaktisch<br />

weiter. Seine ersten malerischen Schritte<br />

waren durch die Bekanntschaft mit Konstantin<br />

Korowin geprägt, einem der bedeutendsten<br />

russischen Impressionisten, der massgeblich zur<br />

Erneuerung der russischen <strong>Kunst</strong> im damaligen<br />

Zarenreich beitrug. Auf Korowin seinerseits<br />

wirkten die Werke Claude Monets, die er<br />

während seiner unzähligen Aufenthalte in<br />

Paris kennen lernte, inspirierend. Doch auch<br />

die Ausstellung französischer <strong>Kunst</strong> des 19.<br />

Jahrhunderts, die 1896 erst in St. Petersburg und<br />

anschliessend in Moskau gezeigt wurde, dürfte<br />

eine nicht unerhebliche Wirkung auf den jungen<br />

Tarkhoff gehabt haben, sah er doch Werke von<br />

Ingres und Corot, bis hin zu Monet und Renoir.<br />

Das hier angebotene Gemälde La Porte Saint<br />

Denis von Nicolas Tarkhoff ist ein einzigartiges<br />

Beispiel für Tarkhoffs frühe Schaffensphase, in<br />

der er eine ausserordentliche Fähigkeit beweist,<br />

sich innerhalb der damals vorherrschenden<br />

Strömungen für sich eine eigene Bildsprache zu<br />

erarbeiten. Nicht nur klingen in diesem Werk<br />

der Einfluss von Manet oder den Neoimpressionisten<br />

nach, Tarkhoff deutet in La Porte de<br />

Saint Denis bereits den zehn Jahre später aktuell<br />

werdenden Futurismus um Marinetti an.<br />

CHF 160 000.- / 240 000.-<br />

(€ 105 260.- / 157 890.-)


3215<br />

| 15


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3216 3217<br />

3216*<br />

TARKHOFF, NICOLAS<br />

(1871 Moskau 1930 )<br />

La Mère et l’enfant.<br />

Kreide auf Papier. Unten rechts unleserlich<br />

beschrieben. Verso signiert (kyrillisch): N.<br />

Tarkhoff<br />

31,3 x 24,2 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 660.- / 990.-)<br />

| 16<br />

3217<br />

TOULOUSE-LAUTREC, HENRI DE<br />

(Albi 1864 - 1901 Malromé)<br />

Piqueur et son chien. Gegen 1879/ 1881.<br />

Bleistift auf Papier. 25,7 x 16 cm.<br />

Literatur:<br />

- Maurice Joyaut, Tome II, S. 179.<br />

- Dortu, M.G.: Toulouse-Lautrec et son oeuvre.<br />

Catalogue des dessins, Tome IV, New York<br />

1971, D.1.406, S. 232, Abb. S. 233.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 950.-)<br />

3218<br />

RENOIR, PIERRE AUGUSTE<br />

(Limoges 1841 - 1919 Cagnes-sur-Mer)<br />

Die Kinder des Künstlers.<br />

Bleistift auf Papier. Unten rechts signiert:<br />

Renoir. Verso beschriftet: de Renoir P. Signac.<br />

31,8 x 21,8 cm.<br />

Guy-Patrice und Michel Dauberville werden die<br />

vorliegende Zeichnung in den Band II, oder<br />

einen der nachfolgenden Ergänzungsbände zum<br />

Werkverzeichnis der Gemälde, Zeichnungen<br />

und Aquarelle von Renoir aufnehmen.<br />

CHF 40 000.- / 50 000.-<br />

(€ 26 320.- / 32 890.-)


3218<br />

| 17


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3219<br />

LOISEAU, GUSTAVE<br />

(1865 Paris 1935)<br />

Bords de l’Eure. Um 1921.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert:<br />

G. Loiseau.<br />

65,3 x 81 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Vente, Paris, L’Atelier Loiseau, 27. April<br />

1936.<br />

- Durand-Ruel, Paris, in obiger vente gekauft.<br />

- Sammlung Madame d’Alayer, geborene<br />

Marie-<br />

- Louise Durand-Ruel.<br />

Das Gemälde wird von Didier Imbert in den in<br />

Vorbereitung befindlichen catalogue raisonné<br />

der Gemälde von Gustave Loiseau aufgenommen.<br />

Nach einem abgeschlossenen Studium an der<br />

Ecole des Arts Decoratives in Paris geht<br />

Gustave Loiseau in die Bretagne nach Pont-<br />

Aven. Dort trifft er Paul Gauguin, Henri Moret<br />

und Maxime Maufra, die Werke dieser Künstler<br />

beeinflussen seine weitere künstlerische<br />

Entwicklung stark. Er lernt auch die Werke der<br />

Pointillisten George Seurat und Paul Signac, sie<br />

werden zu seinen grossen Vorbildern.<br />

Schon 1895 kann er im Salon des Indépendants<br />

ausstellen und seine Werke werden von<br />

| 18<br />

Besuchern und Kritikern hoch gelobt, auch Paul<br />

Durand-Ruel ist von seinen Arbeiten begeistert<br />

und nimmt ihn unter Vertrag.<br />

Gustave Loiseau emanzipiert sich nach und<br />

nach von den Einflüssen Seurats und Signacs<br />

und entwickelt seine eigene Technik des<br />

Pontillismus. Er malt mit einer leuchtenden<br />

Farbpalette, einem exakten und pastosen<br />

Farbauftrag und einer individuellen Motivwahl.<br />

Durch die Verwendung von hellen und strahlenden<br />

Pigmenten, die er rein und kräftig auf die<br />

Leinwand aufträgt, gelingt es ihm, wie auf dem<br />

vorliegenden Gemälde, das Sonnenlicht und die<br />

Farben der Natur einzufangen und meisterlich<br />

wiederzugeben.<br />

Das hier angebotene Werk ist ein schönes<br />

Beispiel seiner impressionistischen Malerei.<br />

CHF 270 000.- / 370 000.-<br />

(€ 177 630.- / 243 420.-)


3219<br />

| 19


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 20<br />

3220<br />

3221<br />

3220<br />

BOUDIN, EUGÈNE<br />

(Honfleur 1824 - 1898 Deauville)<br />

Küstenlandschaft.<br />

Pastell auf Papier. 15 x 22,2 cm.<br />

Manuel Schmit bestätigt anhand einer<br />

Fotografie schriftlich die Eigenhändigkeit dieses<br />

Werkes.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 970.- / 2 630.-)<br />

3221<br />

TOULOUSE-LAUTREC, HENRI DE<br />

(Albi 1864 - 1901 Malromé)<br />

Têtes d’ hommes de profil en gibus et tête de<br />

femme. 1890.<br />

Blauer Farbstift auf festem Papier. Verso: mit<br />

blauem Bleistift begonnene Skizze.<br />

12,5 x 21,5 cm.<br />

Literatur:<br />

- Dortu, M.G. Toulouse-Lautrec et son oeuvre.<br />

Catalogue des dessins, Tome V, New York<br />

1971, NR. D.3.120, S. 510, Abb. S. 511.<br />

- Joyaut Lautrec II p. 181.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 970.- / 3 290.-)


3222<br />

3222*<br />

MODIGLIANI, AMEDEO<br />

(Livorno 1884 - 1920 Paris)<br />

Beatrice Hastings au chapeau (la main devant sa<br />

poitrine). 1915.<br />

Bleistift auf Papier. Unten mittig signiert:<br />

Modigliani. Oben rechts bezeichnet: Beatrice.<br />

42 x 30 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise des „Archives Legales<br />

Amedeo Modigliani, Paris/Rom, 20. Oktober<br />

2008. Herr Christian Parisot bestätigt hierin die<br />

Echtheit des Blattes.<br />

Provenienz:<br />

- Galerie <strong>Koller</strong>, Auktion 41/2, 25./26. Mai<br />

1979, Lot Nr. 5112 mit Abb.<br />

- Privatsammlung, Deutschland.<br />

Literatur: Lanthemann, J. Modigliani 1884-<br />

1920. Catalogue raisonné. Sa vie, son Oeuvre<br />

complet, son art, 1970, Nr. 690 mit Abb.<br />

Das Werk wird in der Ausstellung „Amedeo<br />

Modigliani“, 17. April bis 30. August 2009,<br />

<strong>Kunst</strong>- und Ausstellungshalle der<br />

Bundesrepublik Deutschland in Bonn gezeigt<br />

werden.<br />

CHF 75 000.- / 100 000.-<br />

(€ 49 340.- / 65 790.-)<br />

| 21


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 22<br />

3223<br />

3224<br />

3223<br />

DENIS, MAURICE<br />

(Grandville 1870 - 1943 Paris)<br />

Landschaft mit Bergdorf.<br />

Aquarell und Bleistift auf Papier.<br />

Monogrammiert: MAVD.<br />

11,8 x 19,3 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von Claire Denis,<br />

Catalogue raisonné de l`oeuvre de Maurice<br />

Denis.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 970.- / 3 290.-)<br />

3224<br />

D’ESPAGNAT, GEORGES<br />

(1870 Paris 1950)<br />

Flusslandschaft mit Boot.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links monogrammiert:<br />

GdE.<br />

47 x 55 cm.<br />

CHF 3 000.- / 4 500.-<br />

(€ 1 970.- / 2 960.-)


3225<br />

3225<br />

PAVIL, ELIE ANATOLE<br />

(1873 - 1948)<br />

Fischer in Rabat.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: E.A.<br />

Pavil.<br />

46 x 60,5 cm.<br />

CHF 5 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 290.- / 3 950.-)<br />

| 23


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3226*<br />

ROUSSEAU, HENRI genannt „Le<br />

Douanier“<br />

(Laval 1944 - 1910 Paris)<br />

Lion dévorant un boa.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Henri<br />

Rousseau.<br />

65 x 80 cm.<br />

Gutachten:<br />

- Fotoexpertise von Herrn Adolph Basler, Paris,<br />

24. Dezember 1945 - dort zusätzlich von Frau<br />

Dora Vallier, Andre Schoeller Expert,<br />

bestätigt.<br />

- Fotoexpertise von Herrn Yann le<br />

Pichon, Sevres, 17. Dezember 2002.<br />

Herni Rousseau gilt ale einer der berühmtesten<br />

Autodidakten der <strong>Kunst</strong>geschichte. Er arbeitet<br />

zunächst als Verwaltungsbeamter in einem<br />

Pariser Zollbüro, weshalb er von seinen<br />

Künstlerfreunden und <strong>Kunst</strong>kritikern schon früh<br />

den Beinamen „Le Douanier“ (der Zöllner)<br />

erhält.<br />

Mit 41 quittiert er seinen Dienst beim Zoll, um<br />

sich ausschliesslich der Malerei zu widmen.<br />

Im Salon des Refusés von 1885 stellt er sein erstes<br />

Bild, in der für ihn typisch naiven Malweise<br />

aus.<br />

Auf Anraten seiner Künstlerfreunde Guillaume<br />

Apollinaire, Camille Pissarro, Robert Delaunay<br />

besorgt er sich die Kopieerlaubnis für alle<br />

großen Pariser Museen. Er kopiert die Werke<br />

der Alten Meister und der französischen<br />

Romantiker. 1885 hat er dort sicherlich die<br />

umfassende Retrospektive von Eugène<br />

| 24<br />

Delacroix gesehen und auch dessen Gemälde<br />

„Rencontre d’un lion et d’un tigre“, von dem er<br />

eine Kopie erstellt, die dem Original zum<br />

Verwechseln ähnlich ist.<br />

Der naive Maler Rousseau beweist hiermit, dass<br />

er Bewegung, Stofflichkeiten sowie die<br />

Dreidimensionalität der Körper perfekt wiedergeben<br />

kann.<br />

Nach einer Reise in die Südsee 1891 enstehen<br />

Rousseaus berühmte Urwaldbilder: In tapisseriehaft<br />

verdichteten Strukturen von<br />

Urwaldpflanzen situiert er Tiere oder Menschen.<br />

Die Naturformen werden ohne Rücksicht auf<br />

das perspektivische Sehen und ohne die realen<br />

Licht- und Schatteneffekte zu beachtet, verfremdet,<br />

wodurch den Gemälden eine eigenartig<br />

spannende, fast unheimliche Stimmung zu eigen<br />

ist.<br />

Das Vorliegende Gemälde passt thematisch in<br />

die Reihe seiner Urwaldbilder und entspricht<br />

Rousseaus Vorliebe für exotische Strömungen.<br />

Der Kampf zwischen dem Löwen und der Boa<br />

findet in einer savannenähnlichen Landschaft<br />

statt. Das Gemälde erhält durch die perspektivische<br />

Staffelung des Hintergrundes eine Tiefe,<br />

die die Beeinflussung Rousseaus durch die<br />

Werke der Alten Meister erkennen lässt.<br />

Die schablonenhafte Wiedergabe des Löwen<br />

und der Schlange sowie das Erstarren der Tiere<br />

in der Bewegung sind Stilelemente, die die<br />

Werke Henri Rousseaus auszeichnen. Auch bei<br />

diesem Gemälde scheinen die Tiere trotz des<br />

mörderischen Kampfes in der Bewegung zu<br />

erstarren und das Blut tropft in einzelnen kleinen<br />

oval ausgeformten Tropfen aus den<br />

Wunden.<br />

Die Realität ist bei Rousseau nicht abgebildet,<br />

es ist alles vielmehr wie in einem Traum. Die<br />

einzelnen Elemente seiner Bilder sind idealisiert<br />

und dennoch vereinfacht.<br />

Aufgrund dieser traumähnlichen Atmosphäre in<br />

seinen Bildern gilt Henri Rousseau als Vorreiter<br />

und Wegbereiter der Symbolisten.<br />

CHF 300 000.- / 400 000.-<br />

(€ 197 370.- / 263 160.-)


3226<br />

| 25


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3227*<br />

DERAIN, ANDRE<br />

(Chatou 1880 - 1954 Arches)<br />

Danseuse. Um 1940.<br />

Kreide auf Papier. Unten rechts signiert: Derain.<br />

56 x 28 cm.<br />

Die Authentizität der Zeichnung wurde von<br />

Michel Kellermann mündlich bestätigt.<br />

Provenienz:<br />

- Sotheby’s New York.<br />

- Privatsammlung, Deutschland.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 950.- / 5 260.-)<br />

3228*<br />

MAILLOL, ARISTIDE<br />

(1861 Banyuls-sur-Mer 1944)<br />

Studie für die Skulptur „Centrale des Trois<br />

Nymphes“. 1930.<br />

Bleistiftzeichnung auf Papier. Unten rechts signiert:<br />

Maillol.<br />

34,5 x 26,8 cm.<br />

Die Authentizität der Zeichnung wurde von<br />

Frau Dina Vierny, Paris, 29. April 1985 bestätigt.<br />

Das Werk ist im Archiv Aristide Maillol,<br />

Paris, unter der Nummer 1808 registriert.<br />

Provenienz: Pieter Coray Galleria, Lugano.<br />

Ausstellung:<br />

London 1996, Frith Street Gallery, „From<br />

Figure to Object: A Century of Sculptors’<br />

Drawings“, 12.09-2.11.1996; exhibition organised<br />

by the Frith Gallery in conjunction with the<br />

Karsten Schubert Gallery.<br />

CHF 15 000.- / 20 000.-<br />

(€ 9 870.- / 13 160.-)<br />

3229<br />

RENOIR, PIERRE AUGUSTE<br />

(Limoges 1841 - 1919 Cagnes)<br />

Tête de jeune fille.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert:<br />

R.<br />

13,2 x 9,2 cm.<br />

Das Werk wird begleitet von einem Gutachten<br />

von François Daulte, datiert 7. Mai 1987, das<br />

seine Echtheit bestätigt.<br />

Literatur:<br />

- Vollard, Ambroise. Pierre-Auguste Renoir -<br />

Tableaux, Pastels et Dessins, Paris 1918, Tome<br />

II, S. 97.<br />

- in der Neuauflage des obigen von Alan<br />

Wofsky Fine Arts, San Francisco 1989, S. 265<br />

mit Abb. 1241.<br />

CHF 55 000.- / 75 000.-<br />

(€ 36 180.- / 49 340.-)<br />

| 26<br />

3227<br />

3228


3229<br />

| 27


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3230<br />

PASCIN, JULES<br />

(Vidin/ Bulgarien 1885 - 1930 Paris)<br />

Les Filles de Cuba.<br />

Aquarell und Gouache über Tusche auf festem<br />

Papier. Unten rechts signiert: Pascin.<br />

11,4 x 16,5 cm.<br />

Madame Rosemarie Napolitano bestätigt<br />

anhand einer Farbfotografie, dass es sich bei<br />

dem vorliegenden Blatt um eine eigenhändige<br />

Arbeit von Jules Pascin handelt.<br />

Es handelt sich hierbei um ein wunderbares<br />

Blatt aus den Jahren 1915/1918. Pascin lebte von<br />

1915 bis 1920 in den USA, vornehmlich in New<br />

Yor City, Miami, New Orleans und Kuba.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 970.- / 2 630.-)<br />

3231<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Dans le Café.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />

bezeichnet: F. Gall. Cafe Max Marqu (?) Paris.<br />

16,5 x 22,5 cm.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 970.- / 2 630.-)<br />

3232<br />

DEGAS, EDGAR<br />

(1834 Paris 1917)<br />

Darstellung zweier Jockeys.<br />

Kohle und Kreide auf festem Papier. Unten<br />

rechts signiert: Degas. Unten links und rechts<br />

am Rand: Zeichen in roter Kreide.<br />

30 x 16,5 cm.<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)<br />

3233<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Im Café.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: F. Gall.<br />

38 x 46 cm.<br />

CHF 10 000.- / 15 000.-<br />

(€ 6 580.- / 9 870.-)<br />

| 28<br />

3230<br />

3231<br />

3232


3233<br />

| 29


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3234<br />

3234<br />

GAUGIN, PAUL<br />

(Paris 1848 - 1903 Fatu-Iwa)<br />

Verschiedene Skizzen von weiblichen Figuren.<br />

Recto und Verso.<br />

Aquarell über Kreide auf festem blauen Papier.<br />

ca. 19,5 x 26 cm.<br />

Die vorliegende Arbeit wird in das Verzeichnis<br />

zu den Werken Paul Gaugins aufgenommen,<br />

das sich beim Wildenstein Institut in Paris in<br />

Vorbereitung befindet.<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)<br />

| 30<br />

3235<br />

GAUGIN, PAUL<br />

(Paris 1848 - 1903 Fatu-Iwa)<br />

Coin de ferme, I.<br />

Öl auf Leinwand. 27 x 17 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Mette Gauguin, Copenhagen.<br />

- Pola Gauguin.<br />

- Sammlung Waldemar Stoud Platou, Stange,<br />

Norwegen.<br />

- Lill Platou Thoresen.<br />

- Terje Stoud Platou Thoresen, Sunne,<br />

Schweden.<br />

- Auktion Bukowskis, 29. Mai 1986, Nr. 218.<br />

Ausstellung:<br />

Samlaren Gallery, Stockholm, 1944.<br />

Literatur:<br />

Wildenstein, D.: Gauguin, Premier itinéraire<br />

d’un sauvage, Catalogue de l’oeuvre peint<br />

(1873 - 1888), Paris Skira, Mailand, Bd. 1,<br />

Nr. 10, Abb. S. 14.<br />

CHF 125 000.- / 165 000.-<br />

(€ 82 240.- / 108 550.-)


3235<br />

| 31


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 32<br />

3236<br />

3236*<br />

RENOIR, PIERRE AUGUSTE<br />

(Limoges 1841 - 1919 Cagnes)<br />

Rosen.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Renoir.<br />

20 x 20 cm.<br />

Die Expertiese vom Wildenstein Institut, Paris,<br />

lag bei Drucklegung des Kataloges noch nicht<br />

vor.<br />

Provenienz:<br />

- Sammlung Rudolf Staechelin.<br />

- Galerie Beyeler, Basel.<br />

- Privatsammlung, Deutschland<br />

CHF 280 000.- / 380 000.-<br />

(€ 185 000.- / 250 000.-)


3237<br />

3237*<br />

MANET, ÉDOUARD<br />

(1832 Paris 1883)<br />

Marguerites.<br />

Aquarell auf Papier. 20 x 12,6 cm.<br />

Mit einem Zertifikat des Wildenstein Institute,<br />

Paris, 26. September 2006.<br />

Literatur: Denis Rouart et Daniel Wildenstein.<br />

Edouard Manet. Catalogue raisonné, tome II.<br />

Pastels, Aquarelles et Dessins, Lausanne-Paris,<br />

1975, S. 232, Abb. 665.<br />

Provenienz:<br />

- Mme Manet, Paris (Witwe des Künstlers;<br />

nach dem Tod des Künstlers).<br />

- A. Taberant, Paris (seit 1947), einer der größ<br />

ten Manet-Sammler und Publizisten (RKW). -<br />

Auktion Hôtel Drouot, Paris, 4./5. Februar<br />

1884, Los 126.<br />

- Sammlung Frager, Paris (RKW).<br />

- The Goupil Gallery, London.<br />

- Sammlung C.W. Campbell, London.<br />

CHF 45 000.- / 65 000.-<br />

(€ 28 900.- / 42 760.-)<br />

| 33


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3238<br />

3238<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Mädchen beim Klavierspielen.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: F. Gall.<br />

46,5 x 38 cm.<br />

CHF 15 000.- / 20 000.-<br />

(€ 9 870.- / 13 160.-)<br />

| 34<br />

3239<br />

3239*<br />

VERTES, MARCEL<br />

(Budapest 1895 - 1961 New York)<br />

Blumen und Katze.<br />

Fettkreide auf Papier auf Karton aufgezogen.<br />

Oben links signiert: Vertès.<br />

55,5 x 41,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Galerie Pétridès, Paris.<br />

- Geschenk von Doc. Com. Bally-Camsat, Paris<br />

an Max Bally (gem. Notiz auf Karton).<br />

- Privatbesitz, Schweiz.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 950.-)<br />

3240<br />

MANGUIN, HENRI<br />

(Paris 1874 - 1949 St. Tropez)<br />

Renoncules et Anémones. 1947.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert:<br />

Manguin.<br />

55 x 46,3 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Madame Henri Manguin, Saint-Tropez, 1949.<br />

- Privatsammlung Frankreich.<br />

- Paul Vallotton, Lausanne.<br />

- Privatbesitz, Schweiz.<br />

Literatur: Manguin, Lucile et Claude: Henri<br />

Manguin, Catalogue Raisonné de l’oeuvre<br />

peint, Neuchâtel 1980, S. 1947, Nr. 1274, mit<br />

Abb.<br />

CHF 20 000.- / 40 000.-<br />

(€ 13 160.- / 26 320.-)


3240<br />

| 35


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 36<br />

3241 (Verso)<br />

3241*<br />

MANGUIN, HENRI<br />

(Paris 1874 - 1949 St. Tropez)<br />

Portrait von Lucile Manguin. Gegen 1912. Verso<br />

Stilleben mit Früchten. Gegen 1937.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts im Stilleben signiert:<br />

Manguin.<br />

46 x 55cm.<br />

Mit einem Gutachten von Lucile Manguin.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Frankreich.<br />

CHF 80 000.- / 120 000.-<br />

(€ 52 630.- / 78 950.-)


3241<br />

| 37


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3242<br />

3242*<br />

SMET, LEON DE,<br />

(Gant 1881 - Deurle 1966)<br />

Vase des Fleurs. 1927.<br />

Öl auf Leinwand. Oben rechts signiert und<br />

datiert: Leon de Smet.<br />

70 x 80 cm.<br />

Mit einer Expertise von Herrn Robin De Smet,<br />

St. Albans (U.K.), vom 26. September 2006.<br />

Provenienz:<br />

- Sotheby’s London, 01.12.1976, Los 101.<br />

- Privatsammlung, Frankreich.<br />

CHF 50 000.- / 70 000.-<br />

(€ 32 890.- / 46 050.-)<br />

| 38


3243<br />

3243*<br />

CUCUEL, EDWARD<br />

(1875 San Franzisco - 1954 Pasadena)<br />

Portrait von Eva Meyerweissflog am<br />

Starnbergersee. 1934.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Cucuel.<br />

Verso auf der Leinwand bezeichnet. „Evchen<br />

Meyerweissflog, Starnberg Sept. 1934“.<br />

88 x 66 cm.<br />

Mit einer Echtheitsbestätigung von Herrn<br />

Helmut Krause, Frankfurt, 3. Februar 2005.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland.<br />

CHF 18 000.- / 25 000.-<br />

(€ 11 800.- / 16 450.-)<br />

| 39


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3244 3245<br />

3244<br />

LEBASQUE, HENRI<br />

(Champigné 1865 - 1937 Cannet)<br />

Mädchenkopf.<br />

Pastell und Farbstift auf bräunlichem Papier.<br />

Unten rechst signiert: Lebasque. Verso eine<br />

kleine Baumskizze.<br />

24 x 20,2 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 320.- / 1 970.-)<br />

| 40<br />

3245<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Mutter mit Kind.<br />

Aquarell und Gouache über Bleistift auf<br />

Skizzenblockpapier auf Karton. Unten rechts<br />

signiert: F. Gall. 16,8 x 25,5 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 320.- / 1 970.-)


3246<br />

3246*<br />

KOROVINE, KONSTANTIN<br />

ALEXEYEVICH<br />

(Moskau 1861 - 1939 Paris)<br />

Spielende Kinder im Park.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Constant<br />

Korovine.<br />

38 x 52 cm.<br />

CHF 20 000.- / 30 000.-<br />

(€ 13 160.- / 19 740.-)<br />

| 41


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3247<br />

NOLDE, EMIL<br />

(1867 Nolde - 1956 Seebüll)<br />

Landschaft mit Bauerngehöft. Um 1945.<br />

Aquarell auf Japanpapier. Unten rechts signiert:<br />

Nolde.<br />

35,1 x 47,1 cm.<br />

Fotoexpertise von Herrn Dr. Manfred Reuther,<br />

Stiftung Ada und Emil Nolde, Seebüll, 24.<br />

April 2007.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz .<br />

Während der Sommer wohnen Ada und Emil<br />

Nolde auf der Ostseeinsel Alsen, den Winter<br />

hingegen verbringen sie in Berlin. Erst 1927 ziehen<br />

sie nach Seebüll an die Nordseeküste. Emil<br />

Nolde entwirft dort Haus und Garten und nach<br />

seinen Plänen entsteht das Wohnhaus der<br />

Noldes auf einer Warft. Die Häuser der<br />

Marschlandschaft stehen leicht erhöht auf<br />

Warften, um sie vor möglichen Sturmfluten zu<br />

schützen. Von diesem erhobenen Standpunkt<br />

aus hat er einen weitreichenden Blick über die<br />

beeindruckende norddeutsche<br />

Marschlandschaft.<br />

| 42<br />

1937 erklärt das Nazi Regime Nolde zum entarteten<br />

Künstler und verbietet im 4 Jahre später<br />

das Malen. Trotz des Malverbotes 1941 bricht<br />

der Drang Noldes sich in Bilder auszudrücken<br />

nicht ab, er arbeitet weiter. Aus Angst jedoch,<br />

dass der Geruch der frischen Ölfarbe ihn verraten<br />

könnte, aquarelliert er heimlich und vollendet<br />

1.300 seiner „Ungemalten Bilder“. Bis 1945<br />

hält er in kleinformatigen Aquarellen auf<br />

Japanpapier in beispielloser Intensität seine<br />

Imaginationen fest. Die Bilder, die in diesen<br />

dunklen Jahren entstehen, zählen heute zu den<br />

Höhepunkten seines gesamten Oeuvres.<br />

Die hier vorliegende Marschlandschaft, die<br />

Nolde 1945 malt, ist ein beeindruckendes und<br />

wunderschönes Beispiel der Kraft und Intensität<br />

die Nolde in seine Aquarelle legt. Mit durch-<br />

dringenden aber auch liebevollen Blick schaut er<br />

in die ihn umgebende, vertraute Landschaft und<br />

hält sie in seinen Bildern fest.<br />

„Nolde verwandelt durch seine Malerei diese<br />

Landschaft in eine Stimmungslandschaft mit<br />

dramatischen Licht,- Farben- und Wolkenspiel.<br />

Er formt aus der Naturlandschaft seiner Heimat<br />

eine ‚Wunderlandschaft’ und vermittelt so die<br />

Schönheit und Größe dieser Landschaft“ (Jörg<br />

Garbrecht in: Ausst.Kat. „Emil Nolde – Meine<br />

Wunderlandschaft von Meer zu Meer“,<br />

Dumont 2008, S-7).<br />

CHF 180 000.- / 250 000.-<br />

(€ 118 420.- / 164 470.-)


3247<br />

Ausklapper<br />

| 43


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3248<br />

3248*<br />

WALDE, ALFONS<br />

(Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel)<br />

Tiroler Bauernhäuser.<br />

Aquarell über Bleistift auf Papier. Verso mit dem<br />

Nachlass-Stempel.<br />

28.5 x 42 cm.<br />

Wir danken Herrn Prof. Dr. Gert Amman für<br />

seine wissenschaftliche Unterstützung, er hat<br />

die Authentizität des Werkes mündlich bestätigt.<br />

Provenienz: Genschenk von Berta Walde<br />

(Schwester des Künstlers) an den Eigentümer.<br />

CHF 10 000.- / 15 000.-<br />

(€ 6 580.- / 9 870.-)<br />

| 44


3249<br />

3249*<br />

HECKEL, ERICH<br />

(Döbeln 1883 - 1970 Radolfzell)<br />

Insel im See. 1961.<br />

Aquarell auf Papier. Unten rechts siginiert und<br />

datiert: Heckel 61. Unten links betitelt: Insel im<br />

See.<br />

51 x 64 cm.<br />

Das Aquarell ist im Erich Heckel Nachlass,<br />

Hemmenhofen dokumentiert.<br />

Die auf dem Aquarell wiedergegebene<br />

Landschaft liegt im Oberengadin, es handelt<br />

sich um eine Ansicht des Silser Sees. Wir danken<br />

Herrn Hans Geissler für seine wissenschaftliche<br />

Unterstützung.<br />

CHF 14 000.- / 16 000.-<br />

(€ 9 210.- / 10 530.-)<br />

| 45


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3250*<br />

WALDE, ALFONS<br />

(Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel)<br />

Tauernhof. 1934.<br />

Öl auf Malpappe. Unten rechts signiert „A.<br />

Walde“. Verso alter Aufkleber dort datiert, betitelt<br />

und nummeriert „3“.<br />

47,2 x 69,7 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Direkt beim Künstler erworben.<br />

- Privatsammlung, Deutschland .<br />

Literatur: vgl. Gerd Ammann. Alfons Walde.<br />

1981 - 1958, 5. Auflage, Innsbruck/Wien, 2005,<br />

S. 101, mit farb. Abb. einer Version von 1935/36<br />

auf S.119.<br />

Bauernhaus, Gebirgskette mit Schnee, tiefblauer<br />

Himmel: Mit diesem eindrücklichen<br />

Dreiklang entführt uns Alfons Walde in die<br />

Landschaft seiner geliebten Kitzbüheler<br />

Heimat. Der „Tauernhof“ gehört zu einer Reihe<br />

von Naturbildern, in denen der Künstler die für<br />

die Tiroler Alpen charakteristischen Bauernhöfe<br />

mit Bergmassiven kontrastierte. Der Mensch<br />

erscheint als winziger Statist und wird doch zum<br />

integralen Bestandteil der überwältigenden<br />

Naturkulisse. Schon vor seinem Studium an der<br />

technischen Hochschule in Wien hatte sich<br />

Walde, Sohn eines Lehrers und topografischen<br />

Malers, besonders für die Darstellung der ländlichen<br />

Bevölkerung und Umgebung interessiert.<br />

In der österreichischen Metropole fühlte er sich<br />

nie recht wohl, und so kehrte er nach seinem<br />

Militäreinsatz im Ersten Weltkrieg lieber nach<br />

Kitzbühel zurück. Dort fand Alfons Walde die<br />

| 46<br />

Motive, die für sein künstlerisches Auge attraktiv<br />

waren und ihm ab Mitte der 1920er Jahre zu<br />

enormer Popularität verhelfen sollten. Das hier<br />

angebotene Gemälde zeichnet sich durch die<br />

besonders lebhafte und kontrastreiche<br />

Farbpalette aus. Mit seinem pastosen<br />

Farbauftrag erreicht Walde eine tiefe<br />

Leuchtkraft und eine gekonnte Modulation der<br />

rauen Oberflächen von Stein, Holz und<br />

Schneeresten. Gert Ammann, langjähriger<br />

Direktor des Tiroler Landesmuseums<br />

Ferdinandeum, spricht in seinem Standartwerk<br />

„Alfons Walde. 1981 - 1958“ (5. Auflage Tyrolia-<br />

Verlag, Innsbruck.Wien, 2005, S. 83), bezüglich<br />

Waldes Naturbildern von „Wechselspiele[n] von<br />

Lichtwerten, die vibrierend über aller<br />

Naturform stehen“, und führt weiter aus:<br />

„Landschaft bedeutete ihm auch Kontrast zum<br />

Himmel, selten führte er die Berge bis hinaus<br />

zum oberen Bildrahmen, stets wurde das Blau<br />

des Himmels in seiner Intensität zu einem bildmitbestimmenden<br />

Element.“ Vom „Tauernhof“<br />

sind mehrere Versionen mit z.T. unterschiedlichen<br />

Grössen bekannt. Das ist nicht ungewöhnlich<br />

für den Künstler, der seine bekannten<br />

Sujets häufig in drei verschiedenen Formaten<br />

anbot. Sehr ähnlich mit der hier offerierten<br />

Version ist eine Fassung von 1933 mit annähernd<br />

gleichen Massen, die kürzlich im Wiener<br />

<strong>Kunst</strong>handel angeboten wurde, und 1934 erstellte<br />

der Künstler eine weitere, ebenfalls im<br />

Format vergleichbare Fassung mit etwas unruhigerem<br />

Pinselduktus, die im November 2007 in<br />

Wien versteigert wurde. Gert Ammann (op.<br />

cit.) druckt auf S.119 eine in Privatbesitz befindliche<br />

Version des Tauernhof-Motivs ab, die dort<br />

auf 1935/36 datiert ist und mit 42 x 60,5 cm<br />

etwas kleinere Masse als das hier angebotene<br />

Werk aufweist. In dieser späteren, farblich ruhiger<br />

gestalteten Fassung liegt als roter<br />

Akzentpunkt ein Tuch über der Brüstung des<br />

menschenleeren Balkons, während Walde auf<br />

dem hier angebotenen Gemälde diese Funktion<br />

den fröhlich wuchernden Geranien zuweist, die<br />

von einer Bäuerin gepflegt werden. Über unsere<br />

Version, die Gert Ammann in einer Fotografie<br />

zur Verfügung steht, sagt der Experte: „Das vorliegende<br />

Werk ist ein schönes Beispiel der<br />

hohen Malkunst Alfons Waldes.“<br />

CHF 260 000.- / 360 000.-<br />

(€ 171 050.- / 236 840.-)


3250<br />

| 47


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 48<br />

3251<br />

3251*<br />

ROHLFS, CHRISTIAN<br />

(Groß Niendorf 1849 - 1938 Hagen)<br />

Papageientulpen. Um 1917.<br />

Aquarell auf Papier. Verso nummeriert, betitelt<br />

und signiert: N°73 Papageientulpen Rohlfs.<br />

64,7 x 49 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von Herrn Prof. Dr.<br />

Vogt, Nachlass Christian Rohlfs, 26.05.2008.<br />

CHF 20 000.- / 25 000.-<br />

(€ 13 160.- / 16 450.-)<br />

3252*<br />

NOLDE, EMIL<br />

(1867 Nolde - 1956 Seebüll)<br />

Blumenaquarell (Blauviolette Blütenkolben und<br />

Orchideenranken) 1925/30-.<br />

Aquarell auf feinem Japanpapier. Unten rechts<br />

signiert: Nolde.<br />

47 x 35 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von Herrn Prof. Dr.<br />

Martin Urban, Stiftung Ada und Emil Nolde<br />

Seebüll, 28. November 1986.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />

CHF 160 000.- / 250 000.-<br />

(€ 105 260.- / 164 470.-)


3252<br />

“Blumen blühen den Menschen zur Freude. Ich male sie im<br />

Sommer, tragend die Freunde in den Winter.“ (Emil Nolde)<br />

| 49


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 50<br />

3253<br />

3253*<br />

FEININGER, LYONEL<br />

(1871 New York 1956)<br />

Segelboote ( Brigantine ). 1914.<br />

Bleistift und Farbstift auf Papier. Unten rechts<br />

datiert: 20 IV 14.<br />

16,5 x 20,3 cm.<br />

Die Authentizität der Arbeit wurde von Achim<br />

Moeller, New York bestätigt.<br />

Provenienz: Sammlung Alois Schardt, Berlin.<br />

CHF 12 000.- / 18 000.-<br />

(€ 7 890.- / 11 840.-)


3254<br />

3254*<br />

FEININGER, LYONEL<br />

(1871 New York 1956)<br />

Ohne Titel (Windmühle). 1952.<br />

Aquarell und Tusche auf feinem Papier. Unten<br />

links signiert und datiert: Feininger 1952. Verso<br />

mit einer Widmung: To Lydia from Mami and<br />

Papileo, with affectionate greeting and thanks<br />

for many favors. Plymouth 2. IX. 52 zudem<br />

datiert unten rechts 15 5 52.<br />

15,5 x 24,1 cm.<br />

Die Authentizität der Arbeit wurde von Achim<br />

Moeller, New York bestätigt.<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)<br />

| 51


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3255<br />

NOLDE, EMIL<br />

(1867 Nolde - 1956 Seebüll)<br />

Stehendes Zigeunermädchen. 1921.<br />

Aquarell auf feinem Japanpapier. Unten rechts<br />

in Bleistift signiert: Nolde.<br />

47,3 x 33,9 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von Herrn Dr. Manfred<br />

Reuther, Stiftung Ada und Emil Nolde,<br />

Seebühl, 24 April 2007.<br />

Literatur: vgl. Emil Nolde. Reisen - Ächtung -<br />

Befreiung (1919 - 1946). 6. Aufl. Köln 2002, S.<br />

46ff.<br />

„Granada, die kulturgesättigte Stadt der maurischen<br />

Zeit, die Stadt mit ihren schönen<br />

Palästen, ihren träumenden Teichen, ihrem steinernen<br />

Löwenhof, ihrer spielenden<br />

Ornamentik, alles fröhlich und leicht“ erinnerte<br />

sich Emil Nolde später an seine Reise nach<br />

Südspanien, die er mit seiner Frau Ada 1921<br />

unternahm<br />

Lange Jahre hatten die Wirrungen des Ersten<br />

Weltkriegs den reiselustigen Maler in<br />

Deutschland und dem südlichen Dänemark festgehalten.<br />

Schwer muss das für ihn gewesen sein,<br />

der als ethnographischer Zeichner an der<br />

Medizinisch-demographische Deutsch-<br />

Neuguinea-Expedition von 1913/14 teilgenommen<br />

hatte, einer der letzten Expeditionen des<br />

deutschen Kaiserreichs zu den Kolonien im<br />

Pazifik. Der Weg dorthin führte Nolde nach<br />

Ostasien, dessen <strong>Kunst</strong> ihn ebenso beeindruckte<br />

wie die der Südseeinsulaner. Auf dem Rückweg<br />

nach Deutschland brach der Krieg aus.<br />

„Andere Landschaft, anderes Leben, andere<br />

Menschen mussten wir sehen“ fasste Nolde die<br />

innere Unruhe des Ehepaars Nolde nach der<br />

harten Kriegszeit zusammen, und so reiste man<br />

über London, Paris und Südfrankreich nach<br />

Spanien. „Die Lage von Granada ist herrlich<br />

| 52<br />

schön. Es waren aber doch wohl die vielen<br />

Zigeuner, die uns besonders interessierten, dreitausend<br />

sollen es sein“, schreibt er später. „Sie<br />

erinnerten an die harmlos schönen Naturvölker<br />

der Südsee, entfernt und anders, und doch ähnlich<br />

in ihrer menschlich losen Ungebundenheit.<br />

Hier waren es die braunhäutigen, schwarzhaarigen<br />

Zigeuner, mitten unter denen wir standen<br />

und ich arbeitend lebte“.<br />

Einen Monat bleiben die Noldes in Granada,<br />

eine Zeit der fieberhaften Tätigkeit für den<br />

Maler: „Ich malte und zeichnete dauernd.“<br />

Nolde hält, meist in der von ihm geliebten<br />

Aquarelltechnik, das gleissende südspanische<br />

Licht in den Strassen Granadas fest, es entstehen<br />

Portraits und Studien wie „Mädchen mit<br />

Esel“ (Eigentum Stiftung Seebüll Ada und Emil<br />

Nolde). Längst waren die Zigeuner zur<br />

Attraktion der Touristen geworden, die in ihren<br />

Autos durch die Strassen fuhren, jedoch aus<br />

Angst nicht auszusteigen wagten: „Wir nur gingen<br />

durch all ihre Gässchen und hatten fast<br />

Freundschaften mit der Cilla und Maria – ihre<br />

Zigeunernamen waren Fraquito und Taguita –<br />

zwei ganz junge Mädchen. Sie kamen auch ins<br />

Hotel, und als sie sich selbst in dem grossen<br />

Spiegel sahen – so hatten sie sich nie früher<br />

gesehen – wurden sie vollständig wild. Sie tanzten<br />

rasende Tänze, und ich zeichnete eifrigst<br />

nach ihnen, um die Bewegungen zu erfassen.“<br />

Unser „Stehendes Zigeunermädchen“ steht stolz<br />

und aufrecht in ihrer leuchtenden Tracht vor<br />

einem pastellfarbenen Hintergrund, auf dem<br />

sich übergross ihr Schatten abzeichnet.<br />

Selbstbewusst stützt sie die linke Hand in ihre<br />

Hüften. Und doch hat Nolde ein ganz zartes<br />

und anrührendes Portrait des jungen Mädchens<br />

geschaffen – ein Kind in Frauenpose.<br />

Das hier angebotene Aquarell lag Dr. Manfred<br />

Reuther, Direktor der Stiftung Seebüll Ada und<br />

Emil Nolde, im Original zur Begutachtung vor.<br />

In seiner Expertise vom 24. April 2007 bestätigt<br />

er, dass es sich dabei um eine eigenhändige<br />

Arbeit Emil Noldes handelt, die in der Nolde<br />

Stiftung Seebüll registriert ist und während<br />

Noldes Spanienreise in Granada entstand.<br />

(Alle Zitate dieses Beitrags sind dem Teil<br />

Reisen, Ächtung, Befreiung der in vier Bänden<br />

erschienenen Autobiographie Emil Noldes entnommen,<br />

die in unterschiedlichen Auflagen verfügbar<br />

ist, z.B. unter dem Titel Erinnerungen<br />

(Das eigene Leben; Jahre der Kämpfe; Welt<br />

und Heimat; Reisen, Ächtung, Befreiung), Du<br />

Mont Verlag, Köln 2002.)<br />

CHF 140 000.- / 180 000.-<br />

(€ 92 110.- / 118 420.-)


3255<br />

| 53


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3256 3257<br />

3256*<br />

TERECHKOVITCH, CONSTANTIN<br />

(Mecherskaïa/ Moskau 1902 - 1978 Monaco)<br />

Jeune fille à la balencelle. 1957.<br />

Aquarell und Kreide über Bleistift auf Papier.<br />

Unten links signiert und datiert: C.<br />

Terechkovitch 57.<br />

64,5 x 50 cm.<br />

Madame France Terechkovitch bestätigt<br />

anhand einer Farbfotografie mündlich,<br />

15.10.2008, die Echtheit dieses Werkes.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 290.- / 4 610.-)<br />

| 54<br />

3257*<br />

MANE KATZ<br />

(Krementchoug/Ukraine 1894 - 1962 Tel Aviv)<br />

Im August. 1939.<br />

Tempera auf blaugrauem Papier. Unten rechts<br />

signiert und datiert: Mane-Katz 39.<br />

65,4 x 50 cm.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 610.- / 5 920.-)


3258<br />

3258<br />

MANE KATZ<br />

(Krementchoug/ Ukraine 1894 - 1962 Tel Aviv)<br />

La charette de fleurs.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Mané-<br />

Katz<br />

32,5 x 22 cm.<br />

CHF 20 000.- / 30 000.-<br />

(€ 13 160.- / 19 740.-)<br />

| 55


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3259<br />

CHAGALL, MARC<br />

(Vitebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence)<br />

Soleil au dessus de Vence.<br />

Öl auf Leinwand fest auf Karton aufgelegt.<br />

Unten rechts signiert: Marc Chagall.<br />

51 x 41cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von Jean-Louis Prat,<br />

Fondation Chagall, Paris.<br />

Provenienz:<br />

- Nachlass des Künstlers.<br />

- Privatsammlung, Schweiz.<br />

Die endgültige Rückkehr Marc Chagalls nach<br />

Frankreich im Jahre 1948 sollte eine grundlegende<br />

Neuerung in seiner <strong>Kunst</strong> bedeuten. Mit seiner<br />

jüngeren Ehefrau Virginia Haggard, deren<br />

Tochter Virginia aus erster Ehe und dem<br />

gemeinsamen Sohn David, lässt sich Chagall<br />

erst in Paris nieder bevor er 1950 den Landsitz<br />

„Les Collines“ in Vence kauft, in dem der Maler<br />

auch sein Atelier einrichtet. Chagall legt in den<br />

Jahren in Vence eine unglaubliche Vitalität und<br />

schöpferische Kraft und eine schier unbändige<br />

Arbeitswut an den Tag. In Vence beendet<br />

Chagall denn auch zahlreiche Werke, die er<br />

bereits zu einem früheren Zeitpunkt begonnen<br />

hatte. Die wesentliche Leistung, die in diese<br />

Zeit fällt, sind die grossen Kompositionen wie<br />

beispielsweise Der blaue Zirkus von 1950. Das<br />

Erlebnis der spektakulären Natur und des<br />

Lichtes des Mittelmeeres, im Besonderen von<br />

Griechenland und der Côte d’ Azur, und in welche<br />

Stimmung es die Landschaft tauchen konnte,<br />

üben auf Chagall eine nachhaltige Wirkung<br />

aus. In dieser magischen Umgebung webt<br />

| 56<br />

Chagall Motiv, Farbe und Form zu wunderbaren,<br />

farbintensiven und leuchtenden<br />

Traumwelten zusammen.<br />

Soleil au dessus de Vence ist ein wunderbares<br />

Beispiel für dieses lodernde Farbenspiel und die<br />

Ausdruckskraft der Werke aus den Jahren in<br />

Südfrankreich. Eine Patina der Fröhlichkeit<br />

dominiert das Gemälde: Kräftiges Rot, Grün,<br />

Blau und Gelb strukturieren die Anordnung der<br />

einzelnen Bildelemente, wie sie für Chagall<br />

typisch ist. Die tiefrote Sonne beherrscht die<br />

Bildmitte, unter ihr erstreckt sich die mittelalterliche<br />

Stadt in starken Farben. Links im Bild<br />

balanciert ein Bauer einen grossen Korb mit<br />

Früchten auf seinem Haupt. Von der linken<br />

Bildseite her reckt sich eine Mutter mit einem<br />

Kleinkind im Arm gegen die Bildmitte hin,<br />

Blumen in ihren Händen haltend. Unterhalb der<br />

weiblichen Figur blickt eine Ziege den<br />

Betrachter aus dem Bild heraus direkt an. Der<br />

untere Bildrand ist in hellem Blau gehalten und<br />

führt den Betrachterblick zur rechten unteren<br />

Bildecke, in der eine männliche Figur die Hand<br />

zum Gruss hebt. Ein dünnes Bäumchen ragt in<br />

den Himmel, über ihm schwebt im goldenen<br />

Abendhimmel ein grosses Huhn. Die Figuren<br />

entnimmt Chagall dem dörflichen Motivkreis:<br />

der Bauer, die Ziege, das Huhn. Indem er das<br />

Städtchen ins Zentrum des Bildes rückt betont<br />

er dessen Bedeutung für ihn als Künstler. In der<br />

Literatur wird der Blick aus dem Atelier<br />

Chagalls in Vence als zauberhaft beschrieben:<br />

die Sicht aus dem Fenster fällt unweigerlich auf<br />

das Städtchen mit dem Mauerring und der mittelalterlichen<br />

Kathedrale, die bereits Henri<br />

Matisse begeisterte. In zahlreichen Gemälden<br />

im reifen Werk Chagalls sind das Städtchen und<br />

die es umgebende Landschaft die zentralen<br />

Motive. Diese Motive verbinden sich mit den<br />

Farben, die Chagall bisweilen zu einem heftigen<br />

Expressionismus führt, zu einem wunderbar<br />

angelegten Stimmungsbild jener glücklichen<br />

Lebensphase und der Kraft seines reifen<br />

Werkes. Die prächtige Fülle der Natur und das<br />

magische Licht des Südens erhalten besonders<br />

im Gemälde Soleil au dessus Vence ihren tiefgreifenden<br />

Ausdruck.<br />

CHF 900 000.- / 1 500 000.-<br />

(€ 592 110.- / 986 840.-)


3259<br />

»Seul est mien le pays qui se trouve dans<br />

mon âme …« (Marc Chagall)<br />

| 57


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3260<br />

PRIKING, FRANZ<br />

(1929 - 1979)<br />

Herbstliches Stilleben.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert:<br />

Priking.<br />

54 x 65 cm.<br />

CHF 5 500.- / 6 500.-<br />

(€ 3 620.- / 4 280.-)<br />

3261<br />

D’ESPAGNAT, GEORGES<br />

(1870 Paris 1950)<br />

Stilleben mit Anemonen.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert:<br />

GdE.<br />

50 x 60,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Salon Henri Brendlé, Zürich.<br />

- Privatsammlung, Schweiz.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 950.- / 5 260.-)<br />

3262<br />

KRUYDER, HERMAN<br />

(1881-1935)<br />

Stilleben mit Zwiebel. Gegen 1920.<br />

Öl auf Karton. Unten links signiert: H. Kruyder.<br />

24 x 35 cm.<br />

Provenienz:<br />

- ehem. Sammlung E. J. Duintjer,<br />

Veendam,Niederlande.<br />

- Privatsammlung, Schweiz.<br />

Ausstellung: - 1956 Groningen/ 1957 Arnheem:<br />

Werke aus der Sammlung Duintjer und Kraus,<br />

Groninger Museum 17. November bis 9<br />

Decemeber 1956, 1957 in weiteren Museen in<br />

den Niederlanden, Kat. Nr. 21.<br />

CHF 18 000.- / 24 000.-<br />

(€ 11 840.- / 15 790.-)<br />

| 58<br />

3260<br />

3261<br />

3262


3263<br />

3263*<br />

PECHSTEIN, HERMANN MAX<br />

(Zwickau 1881 - 1955 Berlin)<br />

Chrysanthemen. 1937.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und<br />

datiert: HM Pechstein 1937. Verso betitelt und<br />

bezeichnet: „H. Pechstein, Berlin W. 62,<br />

Kurfürstenstr. 126“.<br />

71 x 80 cm.<br />

Mit einer Expertise von Herrn Max K.<br />

Pechstein, Hamburg, September 1984.<br />

Provenienz:<br />

- Josef Sieber, Berlin.<br />

- Privatsammlung, Deutschland.<br />

CHF 50 000.- / 70 000.-<br />

(€ 32 890.- / 46 050.-)<br />

| 59


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 60<br />

3264<br />

3264*<br />

MAUFRA, MAXIME<br />

(Nantes 1861 - 1918 Poncé-sur-Loire)<br />

Die Wassermühle.<br />

Kohle und Aquarell auf Papier. Unten rechts<br />

signiert: Maufra.<br />

23 x 31 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 320.- / 1 970.-)


3265<br />

3265<br />

MASSON, ANDRÉ<br />

(Balagny 1896 - 1987 Paris)<br />

Fasan. Um 1950.<br />

Öl auf Leinwand. Verso auf der Leinwand signiert:<br />

a. masson.<br />

46 x 81 cm.<br />

Gutachten: Galerie Louise Leiris, Comité<br />

André Masson.<br />

CHF 30 000.- / 50 000.-<br />

(€ 19 740.- / 32 890.-)<br />

| 61


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3266<br />

3266<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Die Promenade.<br />

Öl auf Spanplatte. Unten links signiert: F. Gall.<br />

13 x 23 xm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 970.- / 3 290.-)<br />

| 62<br />

3268<br />

PEIFFER WATENPHUL, MAX<br />

(1896 Weferlingen - Rom 1976)<br />

Venedig, Palastfassade. 1955.<br />

Öl auf Leinwand. 103 x 54 cm.<br />

Ausstellungen:<br />

- Salzburg 1956, Max Peiffer Watenphul. Bilder<br />

aus Venedig, Salzburg, Ischia. <strong>Kunst</strong>verein im<br />

Weissen Saal der Residenz, 1956, Nr. 8.<br />

- Leverkusen 1958, Peiffer Watenphul.<br />

Städtisches Museum Schloss Morsbroich,<br />

Leverkusen, 1958, Nr. 84.<br />

- Trier 1958, Max Peiffer Watenphul.<br />

Städtisches Museum Simeonstift, Trier, 1958,<br />

Nr. 84.<br />

- Frankfurt am Main 1976. Max Peiffer<br />

Watenphul. Ölbilder, Aquarelle, Lithographien<br />

und frühe Mexikoarbeiten, Westend Galerie,<br />

Frankfurt am Main, 1976.<br />

Literatur:<br />

- G.R. Hocke 1962 mit Abb.<br />

- Hocke, G.R. Peiffer Watenphul in Villa<br />

Massimo. Ausstellung zum 70. Geburtstag , in:<br />

Rheinische Post, 22.3.1967, mit Abb.<br />

- Watenphul Pasqualucci, Grace und Alessandra<br />

Pasqualucci: Max Peiffer Watenphul.<br />

Werkverzeichnis, Band I, Dumont Verlag,<br />

Köln 1989, Nr. 515, mit Abb.<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)


3268<br />

| 63


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 64<br />

3269<br />

3269*<br />

MULLEY, OSKAR<br />

(Klagenfurt 1891- 1949 Garmisch-<br />

Partenkirchen)<br />

Der Berghof.<br />

Öl auf Malpappe. Unten links signiert: Mulley.<br />

25,5 x 35,8 cm.<br />

CHF 15 000.- / 25 000.-<br />

(€ 9 870.- / 16 450.-)


3270<br />

3270*<br />

WALDE, ALFONS<br />

(Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel)<br />

Einsamer Berghof (Tirol). 1935.<br />

Öl auf Karton. Unten links signiert: a. Walde.<br />

Verso mit dem Adressaufkleber dort betitelt<br />

und datiert.<br />

33,7 x 53cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Deutschland.<br />

CHF 130 000.- / 180 000.-<br />

(€ 85 530.- / 118 420.-)<br />

| 65


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 66<br />

3271<br />

3271<br />

GODLEWSKY, IVAN<br />

(Dobromerici 1908 - 1998 Leningrad)<br />

Winterlandschaft.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert.<br />

60,7 x 80,5 cm.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 290.- / 4 610.-)


3272<br />

3272*<br />

FECHIN, NIKOLAI<br />

(Kazan 1881 - 1955 Santa Monica)<br />

Altschnee vor Bauernhof. Um 1915.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert und<br />

datiert: Fechin 191(?).<br />

31 x 69 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Privatsammlung, Österreich.<br />

- Privatsammlung, Deutschland.<br />

Literatur: Callina Tuluzakova, Nicolai Fechin,<br />

2007, S. 41/42.<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)<br />

| 67


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3273<br />

MARQUET, ALBERT<br />

(Bordeaux 1875 - 1947 Paris)<br />

Erotische Szene.<br />

Tusche und Aquarell auf Papier. Unten links<br />

monogrammiert: a.m.<br />

10,5 x 20,1 cm.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 1 640.- / 2 300.-)<br />

3274*<br />

TSEITLIN, GREGORI<br />

(Chernevko 1911 - 1998 Moskau)<br />

Weiblicher Akt auf Sofa.<br />

Öl auf Leinwand auf Malkarton. Unten rechts<br />

signiert: Tseitlin. Verso signiert und datiert.<br />

50 x 69,5 cm.<br />

CHF 12 000.- / 15 000.-<br />

(€ 7 890.- / 9 870.-)<br />

3275*<br />

KLEINSCHMIDT, PAUL<br />

(1883 Bublitz/Pommern - 1949 Bensheim)<br />

Frauenkopf. 1939.<br />

Schwarze Kreide auf Papier. Unten links datiert:<br />

24. I. 39. Unten links von fremder Hand<br />

bezeichnet: P. Kleinschmidt, Frauenkopf, Z.<br />

41,4 x 30,4cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung Deutschland,<br />

direkt beim Künstler erworben.<br />

Literatur: Barbara Lipps-Kant. Paul<br />

Kleinschmidt 1883-1949, Dissertation Tübingen<br />

1977, Nr. Z 73, S. 710.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 950.-)<br />

| 68<br />

3273<br />

3274<br />

3275


3276<br />

3276*<br />

BALTHUS<br />

(Paris 1908 - 2001 La Rossinière)<br />

Nu adossé. Um 1972.<br />

Bleistiftzeichnung auf Papier. Unten rechts<br />

monogrammiert: BS und mit einer Widmung<br />

„Per Memmo“.<br />

35,6 x 47 cm.<br />

Mit einer Expertise von Frau Virginie Monnier,<br />

Paris, 7. Mai 2004. Das Werk wird in das in<br />

Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen<br />

Provenienz:<br />

- Geschenk des Künstlers an „Memmo“.<br />

- Galerie Alessandra Zodo, Mailand.<br />

- Sammlung Enrico Coveri.<br />

- Sammlung Deutschland<br />

CHF 20 000.- / 25 000.-<br />

(€ 13 060.- / 16 450.-)<br />

| 69


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

Auguste Rodin. Das Eherne Zeitalter.<br />

1875/76. Bronze. 180 cm.<br />

(<strong>Kunst</strong>halle Bremen).<br />

3277<br />

MARINI, MARINO<br />

(Pistoia 1901 - 1980 Mailand)<br />

Il Giocoliere. 1939.<br />

Terracotta. Im rechten und im linken Bein<br />

jeweils mit der eingeritzten Signatur: MARINI.<br />

Höhe 165 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Marelli, Mailand.<br />

-Privatbesitz, Schweiz.<br />

Literatur:<br />

- Waldberg, Patrick: Marino Marini.<br />

Gesamtkatalog. Leben und Werk. Frankfurt/<br />

Main, 1971, Nr. 93.<br />

- Marini Marino. Catalago Ragionato della<br />

scultura. Mailand/Skira, 1998, Nr. 150c, vgl.<br />

Abb. 150b.<br />

Ausstellungen:<br />

- Tokio 1978, Nr. 14, S. 37.<br />

- Venedig 1983, Katalog-Nr. 31, S. 107.<br />

- München 1984, Tafel 142.<br />

- Mailand 1989, Tafel 37 S. 67.<br />

Mit dem Titel „Il Giocoliere“, oder „Jongleur“,<br />

weist Marino Marini die hier angebotene filigrane<br />

Figur seinem Themenkreis der Tänzer,<br />

Gaukler und Jongleure zu. Zwischen 1932 und<br />

1959, also bis knapp zehn Jahre vor dem<br />

Abschluss seines skulpturalen Werks, sollte sich<br />

der italienische Bildhauer immer wieder mit diesen<br />

Motiven auseinandersetzen. Die Skulpturen<br />

deshalb als „Werkgruppe“ zu bezeichnen, würde<br />

allerdings den unzutreffenden Eindruck einer<br />

insbesondere formalen Homogenität hervorrufen<br />

- dabei begegnen uns hand- und lebensgrosse<br />

Figuren, solche aus grob beschnitztem Holz,<br />

mit rauer Bronzeoberfläche oder fragiler<br />

Terrakotta; farbig gefasst oder unbemalt,<br />

Skulpturen mit Rumpfoberkörpern oder solchen<br />

mit erhobenen Armen; Sitzende, Schreitende,<br />

| 72<br />

Liegende. Diese Heterogenität lässt sich wohl<br />

zum einen mit der grossen zeitlichen Spanne<br />

von mehr als einem Vierteljahrhundert erklären,<br />

in der sich Marini mit den Tänzern, Gauklern<br />

und Jongleuren beschäftigte. Während dieses<br />

Zeitraums erfuhr sein Oeuvre bedeutsame stilistische<br />

Veränderungen, die in seinem bildhauerischen<br />

wie malerischen und graphischen Werk<br />

gleichermassen spürbar werden. Schuf er vor<br />

dem Zweiten Weltkrieg runde und weiche<br />

Formen, werden sie vor allem ab 1950 scharfkantig,<br />

eckig; seine Skulpturen verlieren ihre<br />

Harmonie und Weichheit und werden schliesslich<br />

zu gequälten Kreaturen, so, als wolle ihnen<br />

der Künstler die ganze Zerrissenheit der<br />

Menschheit nach der grossen Katastrophe des<br />

20. Jahrhunderts einschreiben. Andererseits<br />

wird in der Verschiedenartigkeit in Material und<br />

Form, mit der uns der Bildhauer konfrontiert,<br />

deutlich, dass Marini sich immer wieder ganz<br />

neu seiner künstlerischen Aufgabe stellte und<br />

dabei verschiedenste, überraschende<br />

Lösungsansätze fand. Bei aller Vielfalt der<br />

Erscheinungsform weisen vor allem die vor 1950<br />

geschaffenen Tänzer und Jongleure auch eine<br />

auffällige Gemeinsamkeit auf: Meist sucht man<br />

bei diesen Skulpturen vergeblich nach sprechenden<br />

Attributen ihrer Tätigkeit. Auch die<br />

Körperhaltung, die ihnen der Bildhauer verlieh,<br />

ermöglicht dem Betrachter in der Regel keine<br />

offensichtliche Verbindung zwischen Werk und<br />

Titel. „Belanglos“ seien daher die von Marini<br />

gewählten Titel, seine Figuren „unliterarisch“,<br />

schreiben manche Autoren. Diesem der Werk-<br />

Titel-Beziehung nicht gerecht werdenden Urteil<br />

begegnet der Autor des Werkkatalogs, Patrick<br />

Waldberg: „Mit ausserordentlicher Sparsamkeit<br />

der Mittel suggeriert uns Marini die<br />

Anstrengung, die unter der Bewegung einer<br />

Tänzerin verborgen ist: hier ein leicht angewinkeltes<br />

Bein, dort ein ausschwingender Arm,<br />

wieder woanders ein vertikal auf die Spitze<br />

gestellter Fuss.“ (Waldberg, Patrick: Marino<br />

Marini. Gesamtkatalog. Leben und Werk.<br />

Frankfurt/Main, 1971, S. 134.) Tatsächlich<br />

haben Marinis Tänzerinnen ihre Füsse nicht in<br />

grazile Balletthaltung gebracht wie bei Degas,<br />

nicht eine expressiv-elegante Haltung eingenommen<br />

wie bei dem Art Deco-Bildhauer Paul<br />

Philippe, ja, die Skulpturen erlauben uns nicht<br />

einmal einen Blick in ihr Seelenleben wie<br />

Picassos melancholische Harlekine. Sie suchen<br />

überhaupt keinen Kontakt mit dem Betrachter.<br />

Es ist, als hätten sie sich unserer Umwelt entzogen.<br />

Sie scheinen tief nach innen zu lauschen<br />

und in einem Moment des Innehaltens und der<br />

Wahrnehmung von leisen Signalen, die wir<br />

nicht hören können, befangen. Vielleicht sammeln<br />

sie sich und ihre Kräfte vor dem Beginn<br />

eines kosmischen Tanzes. Mit der Darstellung<br />

körperlicher wie seelischer Spannung in einer<br />

Figur, die aufgrund der Themenstellung eigentlich<br />

in Bewegung gezeigt werden müsste, hat<br />

der Künstler, darauf weist Patrick Waldberg hin,<br />

eine überzeugende Alternative zu einer damals<br />

wichtigen <strong>Kunst</strong>bewegung gefunden: „Dem<br />

Futurismus lag daran, Bewegung derart zu übersetzen,<br />

dass, wie bei den ersten Filmversuchen,


die Sukzession der Formen wiedererstand, die<br />

ein Körper annimmt, wenn er sich fortbewegt:<br />

also beim Gehen, Laufen, Hinauf- oder<br />

Hinuntersteigen. So entstanden im gleichen<br />

Jahr ‚Einzige Formen der Kontinuität im Raum’<br />

von Boccioni und jener ‚Akt, eine Treppe hinabschreitend’<br />

von Marcel Duchamp, zwei<br />

Meisterwerke von moderner Inspiration zwar,<br />

deren Vollendung jedoch keinerlei Erbschaft<br />

mehr möglich macht. Im Gegensatz zu dieser<br />

Richtung betont Marini, wenn er eine Tänzerin<br />

oder einen Jongleur präsentiert, weniger die<br />

Bewegung selbst als die Spannung, die dieser<br />

zugrunde liegt“, so Waldberg (Op. cit. S. 134).<br />

Auch der Körper unseres Jongleurs steht unter<br />

höchster Anspannung. Sein ganzes Gewicht hat<br />

er auf die Zehenspitzen seines rechten Beines<br />

gelegt, ja er jongliert sich und mit sich selbst in<br />

vollendeter Körperbeherrschung. Gleich muss<br />

er die Haltung lockern und mit der linken<br />

Körperhälfte entgegensteuern, will er nicht kippen.<br />

Möglicherweise hat er sich aber auch an<br />

eine Wand gelehnt und sein Körper widerspiegelt<br />

seine tiefe innere Konzentration wie ein<br />

zum Zerreissen gespannter Bogen. Vielleicht<br />

jongliert er, der seine linke Faust in Denkerpose<br />

an die Stirn gelehnt hat, als wolle er einen<br />

ununterbrochenen Kräftefluss zwischen Körper<br />

und Geist erreichen, eben mit Gedanken. In<br />

diese Richtung könnte die zweite<br />

Wortbedeutung des Werktitels unseres<br />

„Giocoliere“ deuten, der sich ebenso mit<br />

„Genie“ ins Deutsche übersetzen lässt. Doch<br />

nimmt unser Jongleur auch innerhalb des, wie<br />

oben gezeigt, sehr heterogenen Themenkreises<br />

in Marinis Werk eine Sonderstellung ein. Der<br />

Künstler verleiht seinen Skulpturen meist viel<br />

körperliche Substanz, eine Stämmigkeit und<br />

Gedrungenheit in Oberkörper, Hüften und<br />

Schenkeln, die in der Literatur häufig auf seine<br />

Verwurzelung in der toskanischen Kultur und<br />

Landschaft zurückgeführt wird und die Marini<br />

durch die raue Gestaltung der Oberflächen<br />

noch stärker herausarbeitet. Tatsächlich wirken<br />

Tänzer und Jongleure in ihrer Untersetztheit<br />

nicht schwerfällig, sondern strahlen eine<br />

Erdigkeit aus, die sie als Mittler zwischen der<br />

fruchtbaren Erde und dem Himmel ausweist, zu<br />

dem sie sich häufig aufrichten. Unser<br />

„Giocoliere“ dagegen konzentriert sich ganz auf<br />

sich selbst. Sein Körper ist schlank, in die<br />

Länge gestreckt, die trainierten Muskeln treten<br />

deutlich hervor. Marini hat sich hier zu einer<br />

Gestaltung mit Terrakotta entschlossen, die er<br />

so glatt bearbeitet, dass sie schimmert - als sei<br />

der jugendliche Körper geölt. Das eigentlich fragile<br />

Material betont dessen Athletik und<br />

Schönheit, verdichtet sich zu Eleganz und<br />

Grazie. Marini hat nur eine einzige Terrakotta-<br />

Fassung dieses „Giocoliere“ erstellt, daneben<br />

existieren vier Bronzeversionen ebenfalls aus<br />

dem Jahr 1939. Eine dieser Bronzen mit grüner<br />

Patina wurde 2003 als „Arlecchino“ in Mailand<br />

versteigert. Vergleichbares findet sich in Marinis<br />

Werk kaum, eine ähnliche Auffassung athletischer<br />

Körperlichkeit ist allenfalls in der Serie<br />

der Faustkämpfer zu erspüren, die allerdings fast<br />

durchgehend sitzend konzipiert ist; die gestreck-<br />

te, überlange Figur ist allenfalls in einer 28 cm<br />

zierlichen Bronze, bestehend aus einem<br />

Oberkörper ohne Arme und Kopf und unserem<br />

Werk vergleichbaren muskulösen Beinen angelegt,<br />

die Marini 1932 als einer der ersten<br />

„Jongleure“ überhaupt schuf. Möglicherweise<br />

muss man als Inspiration für unsere Skulptur<br />

auch eine ganz andere Quelle heranziehen -<br />

Auguste Rodins „L’Age d’airain“ (Das Eherne<br />

Zeitalter) (unsere Abbildung) von 1875/76, mit<br />

dem unser Werk - spiegelverkehrt - den erhobenen<br />

Arm, den Ausdruck tiefer Konzentration<br />

nach innen und den Kontrapost gemeinsam hat.<br />

Marinis Verehrung für Rodin ist schon für seine<br />

frühe Jugend verbürgt: 1915, also als 14jähriger,<br />

wurde er in Florenz dem greisen Meister vorgestellt,<br />

der sich auf der Rückreise von Rom<br />

befand. Vor Aufregung war Marini stumm, und<br />

da er kein Wort Französisch und Rodin kein<br />

Italienisch sprach, sassen sie lange schweigend<br />

nebeneinander, der Titan des vergangenen<br />

Jahrhunderts, und der junge Künstler, der einer<br />

der bedeutendsten Bildhauer des neuen<br />

Zeitalters werden sollte.<br />

CHF 800 000.- / 1 200 000.-<br />

(€ 526 320.- / 789 470.-)<br />

| 73


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3278*<br />

PICASSO, PABLO<br />

(Malaga 1881 - 1973 Mougins)<br />

Danseuse et Femmes. 1960.<br />

Tuschfederzeichnung auf Papier. Oben rechts<br />

datiert, numeriert und signiert: 11.6.60 VII<br />

Picasso.<br />

50 x 65 cm.<br />

Literatur: Zervos, Christian: Pablo Picasso,<br />

Paris, Vol. 19, Nr. 345 mit Abb.<br />

Füllig und doch graziös ist die Danseuse, die<br />

ihren üppigen Körper auf den Zehenspitzen<br />

jongliert und dabei selbstbewusst ihre weiblichen<br />

Reize präsentiert. Als Picasso 1960 diese<br />

feine Tuschezeichnung fertigt, ist seine<br />

Mitarbeit beim weltberühmten Tanzensemble<br />

Ballets Russes unter Sergei Pawlowitsch<br />

Djagilew längst Vergangenheit. An Kostümen<br />

und Bühnenbildern hatte er mitgearbeitet und<br />

dort sogar seine erste Ehefrau Olga Stepanowna<br />

Chochlowa, eine russische Balletttänzerin, kennen<br />

gelernt; sie heirateten 1918 und liessen sich<br />

1935 wieder scheiden. Doch noch immer ist der<br />

bereits betagte Künstler, als er diese Szene auf<br />

Papier bannt, von Theater, Tanz und weiblicher<br />

Schönheit zutiefst fasziniert. Ihre besondere<br />

Spannung bezieht die Zeichnung aus der<br />

Schilderung von Gegensatzpaaren. Zum Einen<br />

werden ein Bewegungs- und ein statisches<br />

| 74<br />

Moment miteinander kombiniert, indem Picasso<br />

einem Protagonisten einen aktiven, bewegten<br />

Part - hier natürlich der Tänzerin - und den<br />

anderen, hier den beiden nebeneinander stehenden<br />

Frauen, eine passive und betrachtende<br />

Rolle zuweist. Das ist ein für den Künstler charakteristischen<br />

Prinzip des Aufbaus. Ähnlich ist<br />

-ein Beispiel unter vielen - „La Répétition“ konzipiert,<br />

eine Lithographie von 1954 (Georges<br />

Bloch, Katalog des graphischen Werkes 1904-<br />

1967, Nr. 756), die ein nacktes Paar mit<br />

Tamborin und Maske bei der Theaterprobe<br />

zeigt, während weitere Tänzerinnen auf ihren<br />

Einsatz warten. Der prominenteste Part unter<br />

diesen nimmt einen Frauentyp ein, der uns auch<br />

in unserer Tuschezeichnung als Tänzerin begegnet,<br />

mit ausladenden Hüften, reichem Busen<br />

und lieblichem Anlitz. Es ist ein Urtypus weiblicher<br />

Fruchtbarkeit und Schönheit, den Picasso<br />

in dem hier angebotenen Werk mit Alter und<br />

Hässlichkeit konfrontiert. Er deutet mit den drei<br />

Gestalten möglicherweise ein uraltes Motiv der<br />

<strong>Kunst</strong>geschichte an, nämlich die Darstellung der<br />

drei „Lebensalter“ von Jugend, mittlerem Alter<br />

- hier verkörpert durch die Frau mit<br />

Hochsteckfrisur - und natürlich des Alters, dem<br />

der Künstler der Tradition folgend auch die<br />

Hässlichkeit zuordnet. Darüber hinaus erreicht<br />

er mit nur drei Figuren die Skizzierung unterschiedlicher<br />

Frauentypen bzw. -rollen.<br />

Künstlerische Freizügigkeit und wallendes Haar<br />

trifft auf sittsam-bürgerliches Frauengebaren,<br />

Nacktheit auf schwarzen Schleier und enge<br />

Korsagenkleider. Die Tänzerin lässt Picasso mit<br />

der züchtigen Frau mit Hochsteckfrisur auf die<br />

von ihr geforderte Anständigkeit und mit dem<br />

Anblick der alten, hexenhaft gezeichneten Frau<br />

in ihre eigene Zukunft blicken.<br />

CHF 300 000.- / 400 000.-<br />

(€ 197 370.- / 263 160.-)


3278<br />

| 75


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3279*<br />

KLEINSCHMIDT, PAUL<br />

(1883 Bublitz/Pommern - 1949 Bensheim)<br />

Drei Zirkusdamen in Arena. 1957.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts mit dem<br />

Monogramm und der Datierung: „P KL 57“.<br />

103 x 106 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung Deutschland,<br />

direkt beim Künstler erworben.<br />

Literatur: Barbara Lipps-Kant. Paul<br />

Kleinschmidt 1883-1949, Dissertation Tübingen<br />

1977, Nr. 68 (Bd. II, S. 403)); Bd. I, S. 68-69.<br />

Ausstellungen. Badischer <strong>Kunst</strong>verein, Kat.-Nr.<br />

13 („In der Arena“), Karlsruhe 1959.<br />

Paul Kleinschmidt wurde 1883 als Sohn eines<br />

Theaterdirektors geboren. Mit dem<br />

Wandertheater seiner Eltern zog er in seinen<br />

ersten Lebensjahren durch Deutschland, bis<br />

sein Vater 1890 in Halle a. d. Saale eine feste<br />

Anstellung annahm. Es liegt wohl nicht allzu<br />

fern, die starke Affinität des späteren Malers für<br />

das Milieu der Schauspieler und Artisten, für<br />

Varieté, Theater und Zirkus, für Garderobe-<br />

und Schminkszenen auf seine<br />

Kindheitserfahrungen zurückzuführen. „Drei<br />

Zirkusdamen“ stehen in der Manege eines<br />

Zirkuszeltes, das durch die sie umgebende<br />

Umrandung, hölzerne Stützpfähle und die<br />

Beleuchtung angedeutet ist. Im Hintergrund der<br />

rechten Bildhälfte sind schemenhaft die<br />

Zuschauer zu erkennen. Rücken an Rücken stehen<br />

die Damen und nehmen den Beifall des<br />

Publikums entgegen, dem sie Kusshände zuwerfen.<br />

Stark geschminkt und mit kunstvoll aufgetürmten<br />

Frisuren präsentieren sie sich; die eng<br />

geschnürten Korsagen und Stiefel ihres Kostüms<br />

vermögen kaum die Leibesfülle der drallen<br />

Artistinnen zu halten. Paul Kleinschmidt zeigt<br />

jeweils nur ihr rechtes Bein und überdeckt mit<br />

dem ausladenden Kostüm der vorderen<br />

Künstlerin das Zusammenstossen der drei<br />

Körper am Rücken. So entsteht ein einziges<br />

| 76<br />

Wesen, eine vor Vitalität strotzende dreibeinige<br />

Hydra mit sechs Armen und drei Köpfen. In<br />

ihrem Werkverzeichnis macht Barbara Lipps-<br />

Kant neben Kleinschmidts Leitmotiv der<br />

Boudoirszenen, die Frauen beim Ankleiden,<br />

Schminken, Frisieren oder nur in den Spiegel<br />

blickend zeigen, weitere Themen aus, die<br />

bestimmte Phasen im Schaffen des Künstlers<br />

dominieren: „Von 1922 bis 1926 war es die<br />

Intimität von Frauenbädern, von 1924 bis 1926<br />

die Caféhaus- und Baratmosphäre, von 1927 bis<br />

1929 das Zirkusmilieu und 1930/31 besonders<br />

das Theater, durch welche der Künstler zu<br />

Bildern inspiriert wurde“ (Barbara Lipps-Kant,<br />

Paul Kleinschmidt1883-1949, Dissertation<br />

Tübingen 1977, Bd. I, S. 44.). Die Entstehung<br />

des hier angebotenen Werks im Jahr 1927 entspricht<br />

dieser Beobachtung genau. Für Paul<br />

Kleinschmidt bot die schillernde Zirkuswelt<br />

eine überwältigende Fülle von Motiven, mit der<br />

er sein malerisches Hauptziel umzusetzen: die<br />

Gestaltung bewegter, grossformatige<br />

Frauenfiguren durch expressiv eingesetzte<br />

Farbe. Als motivverwandt hat Lipps-Kant<br />

Kleinschmidts Ölgemälde „Kusshand werfende<br />

Zirkustänzerinnen“ oder „Drei<br />

Circustänzerinnen“ identifiziert, das ebenfalls<br />

1927 entstand und 1949 in Basler Privatbesitz<br />

ging (Werkverzeichnis Bd. II Nr. 67, S. 403),<br />

und eine diesem Werk zugrunde liegende<br />

Federzeichnung von 1926 (Werkverzeichnis Bd.<br />

II Nr. Z 15, S. 685), die Kleinschmidt seinem<br />

Ulmer Freund und Förderer Martin Bilger<br />

schenkte. Das hier angebotene Gemälde unterscheidet<br />

sich von den „Kusshand werfenden<br />

Zirkustänzerinnen“ durch das optische<br />

„Verwachsen“ der Artistinnen: „Dadurch wird<br />

die im Tanz wirbelnde Gruppe zu einer formalen<br />

Einheit, die in der ersten Fassung nur in<br />

Ansätzen erreicht ist“, beschreibt Lipps-Kant<br />

die „kühnere Zusammenfassung der Form“ in<br />

unserem Gemälde (op. cit., S. 68-69). Zur<br />

Motivgruppe der Zirkustänzerinnen in der<br />

Manege zählt Lipps-Kant in ihrem Werkkatalog<br />

noch sechs Aquarelle und vier Zeichnungen;<br />

ausserdem beschäftigte sich der Künstler motivisch<br />

intensiv mit Reiterinnen im Zirkus. Viele<br />

von Kleinschmidts Zeichnungen und seine<br />

Graphik wurden allerdings zerstört, als seine<br />

Wohnung noch im März 1945 bei einem<br />

Bombenangriff auf das hessische Bensheim, wo<br />

er seit 1943 gelebt hatte, ausbrannte. Daher<br />

kann nur vermutet werden, dass der Künstler<br />

weitere Werke aus der Zirkus-Serie schuf. Er<br />

war nämlich auf eine wahre Goldgrube an<br />

Motiven gestossen: 1926 erhielt er die Erlaubnis<br />

im grossen „Circus Busch“ zu zeichnen, der<br />

1895 in Berlin einen prächtigen, rund 3500<br />

Zuschauer umfassenden Zirkuspalast errichtet<br />

hatte. Der Künstler durfte dort sogar die Proben<br />

beobachten und hinter die Kulissen sehen.<br />

CHF 65 000.- / 85 000.-<br />

(€ 42 760.- / 55 920.-)


3279<br />

| 77


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3280<br />

3280<br />

FORIAN, JEAN-LOUIS<br />

(Reims 1852 - 1931 Paris)<br />

Der Butler und der Herr. Um 1900.<br />

Aquarell und Gouache auf Papier fest auf<br />

Karton aufgelegt. Unten links signiert: L Forain,<br />

39 x 27,5 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 970.- / 3 290.-)<br />

| 78<br />

3281<br />

3281<br />

MILICH, ABRAHAM ADOLPHE<br />

(Tyszowel 1884 - 1964 Lugano)<br />

Portrait einer Dame.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Milich.<br />

81 x 66 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 950.-)


3282<br />

3282<br />

GALL, FRANCOIS<br />

(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />

Portrait der Madame Marguerite Fantoni. 1949.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert,<br />

bezeichnet und datiert: F. Gall Paris 47.<br />

81 x 65 cm.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 4 610.- / 5 920.-)<br />

| 79


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 80<br />

3283<br />

3283*<br />

KLEINSCHMIDT, PAUL<br />

(1883 Bublitz/Pommern - 1949 Bensheim)<br />

Zirkusdame, Graues Taftkleid beim<br />

Stiefelschnüren. 1943.<br />

Gouache auf Papier. Unten mittig monogrammiert<br />

und datiert: P. Kl. 43. Zudem nochmals<br />

datiert: 4. Oktober 43.<br />

78,8 x 58 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung Deutschland,<br />

direkt beim Künstler erworben.<br />

Literatur: Barbara Lipps-Kant. Paul<br />

Kleinschmidt 1883-1949, Dissertation Tübingen<br />

1977, Nr. A 216, S. 637.<br />

Ausstellungen:<br />

- Galerie Geiselhart, Ausst. Kat. Nr. 20,<br />

Reutlingen 1958.<br />

- <strong>Kunst</strong>verein Tübingen, Ausst. Kat. Nr. 6,<br />

Tübingen 1961.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 260.- / 7 890.-)


3284<br />

3284*<br />

OPHEY. WALTER<br />

Wald. Um 1920.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links signiert: W.<br />

Ophey.<br />

74,5 x 56,5 cm.<br />

Provenienz: Galerie Flechtheim, Düsseldorf.<br />

(Verso auf Keilrahmen mi altem Etikett).<br />

CHF 15 000.- / 25 000.-<br />

(€ 9 870.- / 16 450.-)<br />

| 81


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3285*<br />

KLEINSCHMIDT, PAUL<br />

(1883 Bublitz/Pommern - 1949 Bensheim)<br />

Fischerboote in Cassis, Fischerboote. 1931.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert<br />

und datiert: P. Kl. 31.<br />

66 x 81 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Erich Cohn, New York.<br />

- Besitz des Künstler.<br />

- Privatsammlung Deutschland, direkt beim<br />

Künstler erworben.<br />

Literatur: Barbara Lipps-Kant. Paul<br />

Kleinschmidt 1883-1949, Dissertation Tübingen<br />

1977, Nr. A 313, S. 672.<br />

Ausstellungen:<br />

- <strong>Kunst</strong>verein, Ausstellungs-Kat.-Nr. 26, Köln<br />

1952.<br />

- Badischer <strong>Kunst</strong>verein, Kat.-Nr. 39, Karlsruhe<br />

1959.<br />

- <strong>Kunst</strong>verein Tübingen, Kat.-Nr. 11, Tübingen<br />

1968.<br />

Tief sind die „Fischerboote“ in den<br />

Mittelmeersand eingegraben und im Trockenen<br />

festgezurrt. Am rechten oberen Bildrand<br />

erscheint verlockend das Blau des schimmernden<br />

Meeres, das in der Aussenwand des unteren<br />

Bootes und dem Befestigung des oberen wieder<br />

aufgenommen wird. Das gleissende südfranzösische<br />

Licht wirft subtile Schatten in die verwitterte<br />

Holzoberfläche der Boote und löst die<br />

Farben in feine Nuancen von Sand-, Lach- und<br />

Senftönen auf. Die „Fischerboote in Cassis“<br />

entstanden während eines Studienaufenthalts,<br />

den Paul Kleinschmidt 1931 in dem südfranzösischen<br />

Fischerort verbrachte. Bereits 1929 hatte<br />

der Künstler alleine eine dreiwöchige<br />

Studienreise nach Marseille, Arles und Aix-en-<br />

Provence unternommen und dort eine ganze<br />

Reihe von Zeichnungen und Aquarellen gefer-<br />

| 82<br />

tigt, die später Grundlage mehrer Ölgemälde<br />

wurden. Sie stiessen auf die Begeisterung seiner<br />

damaligen Mäzene, Wilhelm Bilger aus Ulm<br />

und insbesondere Erich Cohn (1898-1972) aus<br />

New York. Ihn hatte Kleinschmidt 1927 durch<br />

die leidenschaftliche Empfehlung seines Freunds<br />

und Förderers, des als Verfechter des<br />

Impressionismus bekannt gewordenen deutschen<br />

<strong>Kunst</strong>historikers Julius Meier-Graefe,<br />

kennen gelernt. Der aus Breslau stammende<br />

New Yorker Nudelfabrikant sammelte als einer<br />

der ersten in den USA die deutsche <strong>Moderne</strong>,<br />

vor allem Käthe Kollwitz, und war von<br />

Kleinschmidts gesamten Schaffen fasziniert.<br />

Cohn sollte über Jahre sein wichtigster Förderer<br />

werden. Gleichwohl erkannte Cohn, dass<br />

Kleinschmidts gewagte Figurenmalerei mit voluminösen<br />

und sinnlichen Frauen in den puritanischen<br />

USA kaum Käufer finden würden. Er<br />

ermunterte daher den Künstler zu weniger kontroversen<br />

Gattungen, vor allem zu Landschaften<br />

und Stillleben, und schlug ihm auch eine erneute<br />

Reise nach Südfrankreich vor, die dieser mit<br />

seiner Familie im März 1931 antrat. Ziel war<br />

Cassis, wo Julius Meier-Graefe ihm eine grosse<br />

Wohnung mit Blick auf das Meer besorgt hatte.<br />

Landschaften sind ein wichtiger Werkblock im<br />

Oeuvre Paul Kleinschmidts. Bereits in den ersten<br />

Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit hatte<br />

sich der Künstler, fasziniert vom Leibl-Kreis und<br />

insbesondere von Wilhelm Trübner, zunächst in<br />

deren Manier intensiv mit der<br />

Landschaftsmalerei auseinandergesetzt.<br />

Während seiner wichtigen Berliner Zeit von<br />

1916 bis 1932 fand er aber bald zu seinem eige-<br />

nen, expressiven Malstil und erklärte die Farbe<br />

zu seinem zentralen Gestaltungselement. 40<br />

Ölbilder, 42 Aquarelle und sechs Zeichnungen<br />

mit Landschaftsmotiven sind aus dieser Phase<br />

erhalten, sicherlich sind einige dieser Werke auf<br />

die Anregung Erich Cohns entstanden, und tatsächlich<br />

waren die hier angebotenen<br />

„Fischerboote“ 1931 auch für einige Zeit in dessen<br />

Besitz. Cohn hatte im selben Jahr ein<br />

Aquarell als Vorstudie zu diesem Gemälde<br />

erworben („Boote am Strand“ oder<br />

„Fischerboote in Cassis“, Werkkatalog Lipps-<br />

Kant Nr. A 96 (Bd. II, S. 594)), das er 1960 den<br />

Eheleuten Melvin Gobert in New York schenkte.<br />

In gewisser Weise kam Paul Kleinschmidt<br />

mit den „Fischerbooten“ dem Verlangen seines<br />

Förderers Cohn nach Landschaften nur bedingt<br />

nach. Aus dem Seestück wird ein Figurenbild,<br />

spielt doch die Meereslandschaft hier nur eine<br />

untergeordnete Rolle. Sie bildet die Bühne für<br />

den Auftritt der Hauptakteure. So raumgreifend,<br />

so dominant hat Kleinschmidt die<br />

„Fischerboote“ in Szene gesetzt, dass sie den<br />

Bilderrahmen fast zu sprengen drohen. Sie<br />

scheinen sich gegen ihre Befestigung aufzubäumen<br />

und dem offenen Meer zuzustreben, als<br />

hätten sie ein Eigenleben.<br />

CHF 40 000.- / 60 000.-<br />

(€ 26 320.- / 39 470.-)


3285<br />

| 83


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3286 3287<br />

3286<br />

KUBIN, ALFRED<br />

(Leitmeritz 1877 - 1959 Zwickledt)<br />

Die wütende Wurzel.<br />

Tusche über Bleistift auf Papier. Unten rechts<br />

signiert: A Kubin.<br />

14,9 x 13,8 cm.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 790.- / 1 180.-)<br />

| 84<br />

3287*<br />

METZINGER, JEAN<br />

(Nantes 1883 - 1956 Paris)<br />

Nature morte à la Coupe et à la Pipe. 1918.<br />

Bleistiftzeichnung, Unten links signiert:<br />

Metzinger. Verso datiert: 1918.<br />

29,2 x 21,6 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Galerie Saidenberg, New York.<br />

- Sotheby’s, 4. Juli 1973, lot 314.<br />

- Privatbesitz, Deutschland.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 260.- / 7 890.-)


3288<br />

3288*<br />

BRAQUE, GEORGES<br />

(Argenteuil 1882 - 1963 Paris)<br />

L’ Oiseau.<br />

Aquarell und Tuschfeder auf Papier. Unten<br />

rechts monogrammiert: GB.<br />

39,6 x 48,5 cm.<br />

CHF 40 000.- / 60 000.-<br />

(€ 26 320.- / 39 470.-)<br />

| 85


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3289<br />

DIX, OTTO<br />

(Untermhaus b. Gera 1891 - 1969 Singen/<br />

Hohentwiel)<br />

Mädchen mit Strohhut.<br />

Öl auf Holzplatte. Unten rechts mit dem<br />

Monogramm und der Datierung: „5 D 8“. Verso<br />

mit einem alten Ausstellungsetikett.<br />

93 x 44 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von Herrn Rainer<br />

Pfefferkorn, Otto Dix Archive, Chauvigny,<br />

Bevaix.<br />

Provenienz: Privatsamlunug, Schweiz.<br />

Literatur: Fritz Löffler. Otto Dix. Leben und<br />

Werk, Dresden, Verlag der <strong>Kunst</strong>, 1983, Nr.<br />

1958/7 (mit Abb.).<br />

CHF 30 000.- / 40 000.-<br />

(€ 19 740.- / 26 320.-)<br />

| 86<br />

3289


3290<br />

3290*<br />

COCTEAU, JEAN<br />

(Maisons-Lafitte 1889 - 1963 Milly-la-Forêt)<br />

Profil rouge aux arabesques. 1957.<br />

Farbige Kreide auf Papier. Unten rechts signiert<br />

und datiert: Jean Cocteau 1957.<br />

41,8 x 32,1 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von Frau Annie<br />

Guedras, Périgueux, 19. Mai 2008. Das Werk<br />

ist unter der Nummer 4924 C archiviert.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 260.- / 7 890.-)<br />

| 87


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3291 3292<br />

3291<br />

LHOTE, ANDRE<br />

(Bordeaux 1885 - 1962 Paris)<br />

Portait eines jungen Mannes.<br />

Kohle auf Skizzenblockblatt. 34,3 x 22,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Galerie <strong>Koller</strong>, 1987, Nr. 5817.<br />

- Privatbesitz, Schweiz<br />

Ein vergleichbares Werk, das Portrait von Alain<br />

Fournier aus dem Jahre 1912, wurde 2003 in der<br />

Retrospektive zu André Lhote in Valence<br />

gezeigt. Vgl. hierzu André Lhote. 1885 - 1962.<br />

Rétrospective, Musée de Valence, 2003, Nr. 44.<br />

CHF 1 000.- / 2 500.-<br />

(€ 660.- / 1 640.-)<br />

| 88<br />

3292<br />

WOTRUBA, FRITZ<br />

(1907 Wien 1975)<br />

Mädchenakt. 1933.<br />

Gouache über Bleistift. Unten rechts signiert<br />

und datiert: Fritz Wotruba 1933.<br />

40 x 30 cm.<br />

CHF 10 000.- / 15 000.-<br />

(€ 6 580.- / 9 870.-)


3293<br />

3293*<br />

FOUJITA, TSUGOUHARU<br />

(Edogawa, Tokyo 1886 - 1968 Paris)<br />

Proverbe en Vitrine.<br />

Tuschezeichnung auf feinem Transparentpapier.<br />

Unten rechts signiert: Foujita.<br />

56 x 34 cm.<br />

CHF 9 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 920.- / 7 890.-)<br />

| 89


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 90<br />

3293A<br />

3293A<br />

BENOIS, ALEXANDRE<br />

(St. Petersburg 1870 - 1960 Paris)<br />

Blick auf Hausfront.<br />

Gouache auf Papier.<br />

Unten rechts signiert: A. Benois.<br />

CHF 14 000.- / 16 000.-<br />

(€ 9 212.- / 10 528.-)


3293B<br />

3293B<br />

SIGNAC, PAUL<br />

(1863 Paris 1935)<br />

Quimper.<br />

Kohle über Aquarell auf Papier.<br />

Unten links signiert und bezeichnet: P. Signac<br />

Quimper.<br />

CHF 30 000.- / 40 000.-<br />

(€ 19 740.- / 26 320.-)<br />

| 91


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3294*<br />

SCHAD, CHRISTIAN<br />

(Miesbach 1894 - 1982 Aschaffenburg)<br />

Olivenbäume. 1955.<br />

Pastell auf Papier. Unten rechts signiert und<br />

datiert: Schad 55. Verso betitelt und datiert:<br />

„Olivenbäume“ 1955.<br />

37 x 27 cm.<br />

Provenienz:<br />

- aus dem Besitz des Künstlers.<br />

- <strong>Kunst</strong>kabinett G. A. Richter.<br />

- Privatsammlung, Deutschland.<br />

Ausstellungen:<br />

- Aschaffenburg 1994/ Passau 1995/<br />

Wilhelmshaven 1995. Christian Schad. Die<br />

späten Jahre 1942-1982, Jesuitenkirche, Galerie<br />

der Stadt Aschaffenburg 1994/ Museum<br />

<strong>Moderne</strong>r <strong>Kunst</strong> Passau 1995/ <strong>Kunst</strong>halle<br />

Wilhelmshaven 1995, Kat. Nr. 26 mit Farbabb.<br />

| 92<br />

3294<br />

- Bregenz 1996. Christian Schad,<br />

Landesmuseum Bregenz 1996.<br />

- Hamburg-Wedel 1999. Christian Schad.<br />

Werkschau, Ernst Barlach Museum,<br />

Hamburg-Wedel 1999.<br />

- Berlin 1999-2000. Christian Schad. Vom<br />

Expressionismus zum Magischen Realismus,<br />

Haus am Waldsee, Berlin 1999-2000.<br />

- Leipzig 2000/ Tuttlingen 2000. Christian<br />

Schad. Vom Expressionismus zum Magischen<br />

Realismus, Museum der bildenden Künste,<br />

Leipzig 2000/ Städtische Galerie Tuttlingen<br />

2000.<br />

- Erfurt 2000. Christian Schad. Magie des<br />

Realen, <strong>Kunst</strong>halle Erfurt 2000.<br />

- Wolfsburg 2001. Christian Schad.<br />

Zeichnungen, Graphiken und Schadographien,<br />

Städtische Galerie Wolfsburg, Schloss<br />

Wolfsburg 2001.<br />

CHF 17 000.- / 23 000.-<br />

(€ 11 180.- / 15 130.-)


3295<br />

3296<br />

3295<br />

BALTHUS<br />

(Paris 1908 - 2001 La Rossinière)<br />

Caricatures 1947.<br />

Blauer Kugelschreiber auf Tischtuch auf<br />

Leinwand. In der Mitte mit Widmung: «A<br />

Notre adorable Laurencette / The King of<br />

Cats!».<br />

64,2 x 98,5 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 950.-)<br />

3296*<br />

PECHSTEIN, HERMANN MAX<br />

(Zwickau 1881 - 1955 Berlin)<br />

Landschaft am Koser See (Pommern). 1941.<br />

Kreidezeichnung. Unten rechts signiert und<br />

datiert: HM Pechstein 41.<br />

28,5 x 38cm.<br />

Laut freundlicher Auskunft von Julia Pechstein<br />

handelt es sich um ein authentisches Werk von<br />

H.M. Pechstein.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Deutschland.<br />

CHF 7 500.- / 9 500.-<br />

(€ 4 930.- / 6 250.-)<br />

| 93


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 94<br />

3298<br />

3298<br />

PASHKOV, PAVEL<br />

Waldweg vor Berglandschaft. 1928.<br />

Aquarell auf Papier. Unten rechts betitelt und<br />

signiert (kyrillisch) sowie datiert: P. Pashkov<br />

VIII-1928.<br />

32,2 x 21,2 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 970.- / 3 290.-)


3299<br />

3300<br />

3299<br />

DE GRADA, RAFFAELE<br />

(1885 Mailand 1955)<br />

Bergdorf. 1905.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und<br />

datiert: R. De. Grada. 1905.<br />

44,5 x 52 cm.<br />

CHF 3 500.- / 5 500.-<br />

(€ 2 300.- / 3 620.-)<br />

3300<br />

FRANK, FRANZ<br />

(Kirchheim unter Teck 1897 - 1986 Marburg<br />

and der Lahn).<br />

Ostseelandschaft mit Schiff und einer<br />

Baumgruppe 1971.<br />

Öl auf Leinwand. Unten links monogrammiert<br />

und datiert: F 1971.<br />

65,1 x 99 cm.<br />

CHF 4 000.- / 5 500.-<br />

(€ 2 630.- / 3 620.-)<br />

| 95


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 96<br />

3301<br />

3301<br />

VUILLARD, EDOUARD<br />

(Cuiseaux 1868 - 1940 La Baule)<br />

The French company Theatre vieux Colmbie.<br />

November 1917- April 1918. Plakatentwurf.<br />

Kohle auf Papier, teils laviert. Auf Leinwand<br />

aufgezogen. Mit dem Signaturstempel.<br />

106 x 128 cm.<br />

CHF 10 000.- / 15 000.-<br />

(€ 6 580.- / 9 870.-)


3302 3303<br />

3302<br />

COCTEAU, JEAN<br />

(Maisons-Lafitte 1889 - 1963 Milly-la-Forêt)<br />

Homme orné de spirales. Um 1924.<br />

Tusche auf Papier. Verso begonnene Skizzen<br />

von zwei Katzen.<br />

27,1 x 21cm.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 990.- / 1 650.-)<br />

3303<br />

LEONID, MARKOV<br />

(Kharkov 1926 - 2002 Russland)<br />

Marijzy. Plakatentwurf.<br />

Mischtechnik auf Papier. 27 x 40 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 660.- / 990.-)<br />

| 97


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 98<br />

3304<br />

3305


3305<br />

3304<br />

TOYEN, MARIA CERMINOVA<br />

(1902 Tschechien 1980)<br />

Surrealistische Komposition.<br />

Öl auf Holzplatte. Unten rechts signiert:<br />

TOYEN.<br />

39,5 x 49,5 cm.<br />

CHF 15 000.- / 20 000.-<br />

(€ 9 870.- / 13 160.-)<br />

3305*<br />

BOTTON, JEAN ISY DE<br />

(Salonique 1898 - 1978 New York)<br />

Rythme de fleurs et de fruits. 1936.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und<br />

datiert: Jean de Botton 36. Verso auf der<br />

Leinwand numeriert, signiert, betitelt und<br />

datiert: II0I JEAN DE BOTTON „Rythme de<br />

Fleurs et de Fruits“. 1936, 10P.<br />

38 x 56 cm.<br />

Literatur: Elgar, Frank. Biographie de Botton,<br />

S. 46.<br />

Ausstellungen: Köln 1964. Jean de Botton,<br />

Kölnischer <strong>Kunst</strong>verein, 1964, Kat. 26.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 970.- / 3 290.-)<br />

3306*<br />

BOTTON, JEAN ISY DE<br />

(Salonique 1898 - 1978 New York)<br />

L’ enlèvement du Sérail. 1972.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und<br />

datiert: Jean de Botton. Verso auf der Leinwand<br />

nummeriert, signiert, betitelt und datiert: 1636<br />

Jean Isy de Botton „L’ enlèvement du Sérail“<br />

Mozart ou la Cavalcade Saugrenue“. 1972.<br />

76 x 100 cm.<br />

CHF 6 500.- / 8 500.-<br />

(€ 4 280.- / 5 590.-)<br />

| 99


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3307<br />

BARGHEER, EDUARD<br />

(1901 Hamburg 1979)<br />

Stadt im Abendrot. 1962.<br />

Aquarell auf Papier. Unten rechts signiert und<br />

datiert: Bargheer 62.<br />

31 x 43,2 cm.<br />

Wir danken dem Eduard-Bargheer-Haus,<br />

Hamburg, für seine wissenschaftliche<br />

Unterstützung, die Echtheit dieses Werkes<br />

wurde anhand eines Fotos mündlich bestätigt.<br />

CHF 3 000.- / 4 500.-<br />

(€ 1 970.- / 2 960.-)<br />

3308*<br />

KLEINSCHMIDT, PAUL<br />

(1883 Bublitz/Pommern - 1949 Bensheim)<br />

Dame an der Bar mit Obst und Blumen. 1948.<br />

Öl auf Leinwand. Oben rechts monogrammiert<br />

und datiert: P. KL. 48. Zudem oben rechts<br />

bezeichnet: Meiner lieben Tochter Reglindis.<br />

100 x 74 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung Deutschland,<br />

direkt beim Künstler erworben.<br />

Literatur: Barbara Lipps-Kant. Paul<br />

Kleinschmidt 1883-1949, Dissertation Tübingen<br />

1977, Nr. 381, S. 552.<br />

Ausstellungen:<br />

- Gedächnisausstellung Ulm, Ausstellungs-Kat.-<br />

Nr. 4, Ulm 1951.<br />

- Galerie Geiselhart, Ausstellungs-Kat.-Nr. 11,<br />

Reutlingen 1958.<br />

- Badischer <strong>Kunst</strong>verein , Ausstellungs-Kat.-Nr.<br />

58, 1959.<br />

- <strong>Kunst</strong>verein Ulm, Ausstellungs-Kat.-Nr. 9,<br />

Ulm 1963.<br />

- <strong>Kunst</strong>verein Tübingen, Kat.-Nr. 20, Tübingen<br />

1968.<br />

CHF 50 000.- / 70 000.-<br />

(€ 32 890.- / 46 050.-)<br />

| 100<br />

3307<br />

3308


3309<br />

3309*<br />

KLEINSCHMIDT, PAUL<br />

(1883 Bublitz/Pommern - 1949 Bensheim)<br />

Drei Zirkusdamen, Drei sich Schminkende.<br />

1948.<br />

Aquarell und Gouache auf Papier. Unten links<br />

monogrammiert und datiert: P. Kl. 18. Mai<br />

1948.<br />

66,3 x 50,3 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung Deutschland,<br />

direkt beim Künstler erworben.<br />

Literatur: Barbara Lipps-Kant. Paul<br />

Kleinschmidt 1883-1949, Dissertation Tübingen<br />

1977, Nr. A 313, S. 672.<br />

Ausstellungen:<br />

- Galerie Fischinger, Gedächtnisausstellung,<br />

Ausst. Kat. Nr. 77, Stuttgart 1951.<br />

- Galerie Geiselhart, Ausst. Kat. Nr. 4,<br />

Reutlingen 1958.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 260.- / 7 890.-)<br />

| 101


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3310 3311<br />

3310<br />

JÄCKEL, WILLY<br />

(Breslau 1888 - 1944 Berlin)<br />

Weiblicher Rückenakt.<br />

Pastell auf Papier. Unten rechts signiert. Jäckel.<br />

58 x 47,5 cm.<br />

Provenienz: Stammt aus der Familie des<br />

Künstlers.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 3 290.- / 4 610.-)<br />

3311*<br />

VOLTI, ANTONIUCCI<br />

(Albano bei Rom 1915 - 1989)<br />

Nu assis de dos.<br />

Rötelzeichnung auf Papier. Unten rechts signiert:<br />

Volti.<br />

65 x 50 cm.<br />

Provenienz: Privatbesitz, direkt vom Künstler<br />

erworben.<br />

CHF 3 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 300.- / 3 620.-)<br />

| 102<br />

3312*<br />

LAURENS, HENRI<br />

(1885 - 1954)<br />

Femme endormie. Um 1950.<br />

Aquarell über Bleistift auf Papier. Unten rechts<br />

monogrammiert.<br />

49,4 x 66,1 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Svensk-Franska Konstgalleriet, Stockholm.<br />

- Privatsammlung Stockholm.<br />

- Auktion Christie’s London, 29.11.1988, Los<br />

454.<br />

- Galerie Brusberg, Berlin.<br />

- Privatsammlung Zürich.<br />

Ausstellung: Galerie Louise Leiris, Paris (verso<br />

mit dem Etikett).<br />

CHF 45 000.- / 55 000.-<br />

(€ 28 960.- / 36 180.-)<br />

3313<br />

FINI, LEONOR<br />

(Buenos Aires 1908 - 1996 Paris)<br />

Deux femmes.<br />

Öl auf Papier auf Leinwand aufgezogen. Unten<br />

rechts signiert: Leonor Fini.<br />

49 x 65 cm.<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)


3312<br />

3313<br />

| 103


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3314<br />

KHMELUK, VASSYL<br />

(Berezivka 1903 - 1986 Paris)<br />

Landschaft mit Hof. 1951.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und<br />

datiert: V. Khmeluk 51.<br />

47 x 77 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Paolo Garbini, Lugano.<br />

- Privatsammlung, Schweiz.<br />

Ausstellung: Galerie des Granges, Genf (Verso<br />

mit Etikett).<br />

CHF 12 000.- / 20 000.-<br />

(€ 7 890.- / 13 160.-)<br />

3315<br />

WERNER, THEODOR<br />

(Jettenburg 1886 - 1969 München)<br />

Messtetten. Um 1925.<br />

Öl auf Palpappe. Unten links monogrammiert:<br />

TW.<br />

67 x 65 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Leihgabe des <strong>Kunst</strong>museum Basel, 1944,Verso<br />

mit einem alten Aufkleber.<br />

- Privatsammlung, Deutschland.<br />

CHF 4 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 290.-)<br />

3316<br />

HESSE, HERMANN<br />

(Calw 1877 - 1962 Montagnola)<br />

Dorflandschaft. 1924. Verso Landschaft.<br />

Aquarell auf Papier. Unten rechts monogrammiert<br />

und datiert: HH 24. Verso signiert: Heine.<br />

17,5 x 21 cm (Darstellungen).<br />

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />

CHF 18 000.- / 20 000.-<br />

(€ 11 840.- / 13 160.-)<br />

| 104<br />

3314<br />

3315


3316<br />

3316 (Verso)<br />

| 105


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3317<br />

3317<br />

HELION, JEAN<br />

(1904 Frankreich 1987)<br />

Etude pour un pochoir. 1936.<br />

Aquarell und Gouache über Tusche auf Karton.<br />

Unten gegen die Mitte betitelt, signiert und<br />

datiert: Etude pour un pochoir, Hélion 36.<br />

28,3 x 35,1 cm.<br />

CHF 20 000.- / 30 000.-<br />

(€ 13 160.- / 19 740.-)<br />

3318<br />

EHRLICH, FRANZ<br />

(Leipzig 1907 - Bernburg 1984)<br />

Kollage. Um 1927.<br />

Kollage, Tusche und Bleistift auf Papier. Unten<br />

rechts signiert: Ehrlich. Verso mit einer weiteren<br />

Skizze.<br />

32 x 22,5 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 660.- / 990.-) 3318<br />

| 106


3319<br />

3319<br />

KASSAK, LAJOS<br />

(Érsekúvàr 1887 - 1967 Budapest)<br />

Elementary Forms. 1922 - 1924.<br />

Öl über Bleistift auf Leinwand. Unten rechts<br />

signiert: Kassak.<br />

32,5 x 32 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Richard Gray Gallery, Chicago (verso mit<br />

Etikett.)<br />

- Galerie Liatowitch, Basel (verso mit Etikett).<br />

- Privatsammlung, Schweiz.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 5 260.- / 7 890.-)<br />

| 107


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3320*<br />

KADAR, BELA<br />

(1877 - Budapest - 1955/56)<br />

Architekturzeichnung.<br />

Tuschezeichnung auf Papier. Unten rechts signiert:<br />

KADAR BELA.<br />

14,8 x 20 cm.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 990.- / 1 320.-)<br />

3321*<br />

KADAR, BELA<br />

(1877 - Budapest - 1955/56)<br />

Stilleben mit Vase und Früchteteller.<br />

Gouache und Öl auf feinem Papier. Unten<br />

rechts signiert: KADAR BELA.<br />

45,5 x 30,5 cm.<br />

CHF 7 000.- / 10 000.-<br />

(€ 4 610.- / 6 580.-)<br />

| 108<br />

3320<br />

3321


3322<br />

3322*<br />

LANSKOY, ANDRÉ<br />

(Moskau 1902 - 1976 Paris)<br />

Komposition.<br />

Gouache auf Papier. Unten rechts signiert:<br />

Landskoy (teils geritzt).<br />

32,6 x 24,9 cm.<br />

Provenienz.<br />

- Galerie Mazarine, Paris.<br />

- Privatbesitz, Deutschland.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 630.- / 3 950.-)<br />

| 109


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 110<br />

3323<br />

3323<br />

HELION, JEAN<br />

(1904 Frankreich 1987)<br />

Personnage abstrait. 1936.<br />

Tusche, Aquarell und Gouache auf Papier.<br />

Unten gegen die Mitte signiert und datiert:<br />

Hélion 36.<br />

22,5 x 17 cm.<br />

CHF 15 000.- / 20 000.-<br />

(€ 9 870.- / 13 160.-)


3324<br />

3324*<br />

HÖCH, HANNAH<br />

(Gotha 1889 - 1978 oder 1979 Berlin)<br />

Künftige Lenze. 1956.<br />

Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert:<br />

H.H. Verso auf der Leinwand signiert,<br />

datiert und betitelt.<br />

90 x 80 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Deutschland.<br />

Ausstellung: Madrid 2004: Hannah Höch,<br />

Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia,<br />

20. Januar bis 11. April 2004, Madrid, S. 239<br />

mit Abb.<br />

CHF 25 000.- / 35 000.-<br />

(€ 16 450.- / 23 030.-)<br />

| 111


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

3325<br />

3325<br />

CHAGALL, MARC<br />

(Vitebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence)<br />

Le Paradis terrestre. 1959.<br />

Wandkeramik. Zwei Kacheln. Weisskeramik und<br />

Glasur. Unten links sowie oben rechts in der<br />

Glasur signiert: Chagall. Unten rechts in der<br />

Glasur datiert: 1959. Verso auf der Platte signiert:<br />

Chagall Marc.<br />

25,4 x 50,7 cm.<br />

Das Werk wird begleitet von einem<br />

Echtheitszertifikat des Comité Marc Chagall.<br />

Provenienz:<br />

- Familie Marc Chagall.<br />

- Galerie gmurzynska, Zug.<br />

- Privatsammlung, Schweiz.<br />

Ausstellungen:<br />

- Nice/ Vence. Chagall.<br />

- Nizza, Musée Matisse, Le mythe meditérranéen,<br />

1997, Nizza.<br />

CHF 60 000.- / 80 000.-<br />

(€ 39 470.- / 52 630.-)<br />

| 112


3326<br />

3326*<br />

MIRO, JOAN<br />

(Montroig 1893 - 1983 Palma de Mallorca)<br />

Les Revenants II. 1976.<br />

Pastellkreide über Radierung auf Papier. Unten<br />

rechts signiert: Mirò.<br />

90,5 x 63 cm.<br />

Mit einer Fotoexpertise von „ADOM<br />

(Association pour la défense de l’oeuvre de Joan<br />

Mirò)“, Paris, 20. März 2007.<br />

CHF 60 000.- / 80 000.-<br />

(€ 39 470.- / 52 630.-)<br />

| 113


<strong>Moderne</strong> <strong>Kunst</strong><br />

| 114<br />

3327<br />

3327<br />

ARP, JEAN<br />

(Strassburg 1887 - 1966 Basel)<br />

Ohne Titel. 1958.<br />

Bleistift auf Skizzenblockpapier.<br />

15,2 x 10,1 cm.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 320.- / 1 960.-)


3328<br />

3328<br />

ARP, JEAN<br />

(Strassburg 1887 - 1966 Basel)<br />

Florale Komposition.<br />

Bronze.<br />

44 x 56,5 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 640.- / 3 920.-)<br />

| 115

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