sportiv _ 2 „Bundesliga des Sauerlandes“ Neue Saison, neue Derbys, neue, einmalige Abstiegsregelung Die „Bundesliga des Sauerlandes“ ist in eine spannende Qualifikationssaison gestartet Bezirksliga Staffelleiter Dirk Potthöfer stand sportiv nach dem ersten Spieltag Rede und Antwort. sportiv: Eine Qualifikationssaison steht in der laufenden Bezirksliga-Saison an – was bedeutet dies bzw. welche Umstrukturierungen wird es geben? Dirk Potthöfer: In dieser Saison wird begonnen die im April vom Verband beschlossene Spielklassenstrukturreform umzusetzen. Dies bedeutet unter anderem die Einführung einer neuen Oberliga ausschließlich mit westfälischen Vereinen anstelle der bisherigen NRW - Liga. Für unsere „Bundesliga des Sauerlandes“ ist jedoch die Reduzierung der Bezirksligastaffeln von fünfzehn auf zwölf Ligen ab der Saison 2012/2013 entscheidend, da es sich in dieser Saison gilt hierfür zu qualifizieren. sportiv: Wird die Spielzeit dadurch besonders spannend und womöglich auch härter werden? D.P.: Meiner Meinung nach sollte man in der neuen Saison von sechs, mit Lospech, sogar von sieben Absteigern ausgehen. Dies bedeutet natürlich einen Abstiegskampf, welcher bereits im Mittelfeld beginnt, da man erst ab Platz zehn der Tabelle auf einem garantierten Nichtabstiegsplatz steht. Aber auch in der Spitze der Liga wird es sicherlich spannend um die Meisterschaft zugehen, da zum Beispiel bei einer Umfrage im „Pott's Blitz“ Heft von den Vereinen insgesamt sechs Mannschaften (Brilon, Erlinghausen, Warstein, Schmallenberg, Sundern, Marsberg) als Favoriten genannt wurden. Alles in allem wird es sicherlich auch bedingt durch vier zusätzliche Spieltage infolge der Aufstockung der Liga auf siebzehn Vereine eine hammerharte Saison. Hoffentlich spielt da auch der Sauerländer Winter zumindest mit und verursacht nicht eine Häufung von Nachholspielen. sportiv: Wie haben die siebzehn Vereine der Bezirksliga auf die Neuerungen reagiert? D.P.: Nun, mir ist kein Verein bekannt, der diese Neuerung klar begrüßt. Und auch ich hätte mir bei der Spielklassenstrukturreform gewünscht, die Mannschaftsstärke der Ligen in einem ersten Schritt zunächst auf vierzehn Mannschaften zu reduzieren und es bei fünfzehn Bezirksligen zu belassen, da dies in unseren Breiten mit einer Winterpause vom 1. Advent bis März sicherlich ange- bracht wäre. Somit wäre der von vielen Vereinen zu Recht kritisierte Massenabstieg zunächst auch einmal abgefedert worden. sportiv: Was sagt Ihr Bauchgefühl zu dieser Umstrukturierung? D.P.: Von der Reform ist nach der NRW-Liga die Bezirksliga am stärksten betroffen. Und hier insbesondere unsere Liga, da sie mit siebzehn Mannschaften einen zusätzlichen Absteiger stellen muss. Wenn ich daran denke, dass einschließlich des Aufsteigers in der laufenden Spielzeit von den derzeitig siebzehn Mannschaften vielleicht nur noch sieben Mannschaften in der Bezirksliga spielen ist es schon ein wehmütiges Gefühl, insbesondere wenn die Reform vermutlich größere Lücken in die Sauerländer Fußballlandkarte der Bezirksligisten reißen wird. Diesbezüglich haben die Vereine jedoch auf dem Staffeltag auf meine Anregung hin einen einstimmigen Beschluss gefasst, nach welchem sich alle verbleibenden Vereine dafür aussprechen nach Ablauf der Saison <strong>2011</strong>/2012 wieder gemeinschaftlich in einer Liga anzutreten. Somit versuchen wir einer möglichen Zerschlagung der Liga vorzubeugen. Auch sollten nach Durchführung dieser Qualifikationssaison die Kreise Arnsberg, Brilon und Meschede unter Berücksichtigung des neuen Zuschnitts der Bezirksligen der gleichen Staffeln zugeordnet werden, welche auch aus traditionellen Gründen wieder die Ziffer „5“ tragen sollte. Mit diesem Beschluss im Rücken werde ich jetzt bis zum Abschluss der Saison eine Kampagne zum Erhalt der „Bundesliga des Sauerlandes“ durchführen, wobei die Sauerländer zukünftig ganz sicherlich nicht die volle neue Ligastärke mit 18 Mannschaften mehr stellen werden können. sportiv: Welcher Verein steht in Ihren Augen am Ende auf Platz eins? D.P.: Der Weg auf Platz eins führt ganz sicherlich über die bereits in der vergangenen Saison starken Mannschaften des SV Brilon und TuS Warstein. Aber auch mit den drei Absteigern aus der Landesliga - zu deren Spielstärke ich noch keine Angaben machen kann - ist im oberen Tabellendrittel sicher gleichfalls mit dem sich gezielt verstärkten RW Erlinghausen zu rechnen. Den Meister wird diese Saison, tippe ich, der Kreis Brilon stellen. sportiv: Welche Vereine werden es schwer haben in dieser besonders umkämpften Saison? D.P.: Hier stellt sich schon die Frage, welcher Verein für die gegebenenfalls zu Qualifikationsspielen führenden Tabellenplätze elf und zwölf in Frage kommen. Da dies zumindest bereits alle nicht oben genannten Vereine sein könnten, ist sicherlich von einem harten Abstiegskampf auszugehen, in welchem die einzelnenVereine aufgrund der Länge der Saison ganz sicherlich in der Breite gut aufgestellt sein sollten Die Spiele und vor allem die Derbys werden wieder sehr viele Zuschauer auf die Sauerländer Fußballplätze ziehen. Es ist einfach der regionale Charakter, der die „Bundesliga des Sauerlandes“ ausmacht und der sollte erhalten bleiben. (LB) ■ Die Liga steht vor einer hammerharten Saison! (Boucsein) Offen bleibt die Frage, wer in dieser Saison auf Platz eins der „Bratwurst Liga“ stehen wird. Dies wird Staffelleiter Dirk Potthöfer bei den Vereinen der Bezirksliga selbst testen und bewerten. Sieger der vergangenen Saison wurde die Bratwurst auf dem „Lieser Berg“ beim FC Nuhnetal. Ob Fußball oder Bratwurst – es wird spannend in dieser Saison!
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