der fuldaer bewegungs-check 2011 - Institut für Sportwissenschaft ...
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FULDAER<br />
BEWEGUNGS-CHECK<br />
2010-2013<br />
Andreas Hohmann, Laura Hohmann &<br />
Laura Scheuring<br />
Vorläufiger Ergebnisbericht<br />
<strong>2011</strong><br />
(www.<strong>bewegungs</strong><strong>check</strong>‐fulda.de)
Managementversion<br />
DER FULDAER BEWEGUNGS-CHECK <strong>2011</strong><br />
Das Projekt Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013 ist als Kampagne des<br />
Landkreises Fulda <strong>für</strong> eine nachhaltige Bewegungs- und Gesundheits-,<br />
Sport- und Talentför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Bildungsregion Fulda entstanden. Fe<strong>der</strong>führend<br />
bei diesem Projekt ist das Landratsamt Fulda, das gemeinsam mit dem<br />
Lehrstuhl Trainings- und Bewegungswissenschaft <strong>der</strong> Universität Bayreuth und<br />
im Verbund mit dem Staatlichen Schulamt Fulda, dem Sportamt <strong>der</strong> Stadt<br />
Fulda, dem Sportkreis Fulda sowie den teilnehmenden Schulen und Vereinen<br />
das Projekt „Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013“ ins Leben gerufen hat.<br />
Übergeordnetes Leitziel des Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013 ist es,<br />
den kommunalen gesundheits- und gesellschaftspolitischen Auftrag <strong>der</strong> Daseinsvorsorge<br />
zu erfüllen und insoweit die Kin<strong>der</strong> (und mittelbar ggf. auch <strong>der</strong>en<br />
Eltern) nachhaltig zu mehr Bewegung und einem gesün<strong>der</strong>en Lebensstil zu motivieren.<br />
Zentraler Befund des Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013 ist bis zum Stand<br />
des Jahres <strong>2011</strong> , dass die 7-8-jährigen Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> untersuchten 2. Grundschulklassen<br />
<strong>der</strong> Bildungsregion Fulda motorisch überdurchschnittlich leistungsfähig<br />
sind und zum überwiegenden Teil deutlich oberhalb <strong>der</strong> bundesweiten<br />
Referenzwerte des Deutschen Motorik-Tests 6-18 liegen. Speziell im Bereich<br />
<strong>der</strong> Koordination (seitliches Hin- und Herspringen, Balancieren, Liegestütz<br />
und Rumpfbeuge) sowie insbeson<strong>der</strong>e auch bei <strong>der</strong> Laufausdauer sind die<br />
Fuldaer Mädchen und Jungen ihren bundesweiten Altersgenossinnen und –<br />
genossen erheblich überlegen und befinden sich im Mittel auf dem Niveau <strong>der</strong><br />
bundesweit etwa 20 Prozent (SDS = 0,8) <strong>der</strong> leistungsbesten Kin<strong>der</strong>.<br />
In den kommenden Jahren 2012-2013 wird die Perspektive verfolgt, den<br />
Fuldaer Bewegungs-Check dauerhaft als regelmäßig jährliche und flächendeckende<br />
sportmotorische Bestandsaufnahme (Screening) in den 2. Klassen<br />
<strong>der</strong> Grundschulen in <strong>der</strong> Bildungsregion Fulda zu etablieren. Ziel muss<br />
es sein, sämtliche Schulen des Landkreises und <strong>der</strong> Stadt Fulda zu einer Teilnahme<br />
zu motivieren. Die unter dem Aspekt <strong>der</strong> Repräsentativität des Fuldaer<br />
Bewegungs-Checks <strong>2011</strong> mit N = 1.323 bereits sehr hohe Teilnehmerzahl genügt<br />
mit etwa 80 Prozent Jahrgangsabdeckung durchaus hohen Ansprüchen −<br />
auch im Vergleich zu vergleichbaren motorischen Untersuchungen in an<strong>der</strong>en<br />
Städten, wie z.B. Hamburg Düsseldorf, Ratingen o<strong>der</strong> Iserlohn. Bei einer nahezu<br />
vollständigen Teilnahme aller zweiten Schulklassen des Landkreises Fulda<br />
(mit einer Grundgesamtheit von ca 1.800 in Frage kommenden Kin<strong>der</strong>n) kön-<br />
2
nen in den kommenden Untersuchungsjahren repräsentative Daten über den<br />
Leistungszustand <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bildungsregion Fulda gewonnen und in einen<br />
aussagekräftigen bundesweiten Vergleich eingeordnet werden.<br />
Alle Teilnehmer am Fuldaer Bewegungs-Check <strong>2011</strong> haben von <strong>der</strong> Universität<br />
Bayreuth eine Urkunde erhalten, in <strong>der</strong> die individuell festgestellten sportlichen<br />
Leistungsvoraussetzungen grafisch und in absoluten Zahlen ausgewiesen werden.<br />
In einer ersten Konsequenz aus dem Bewegungs-Check wurden knapp 200<br />
(dies entspricht etwa 15 Prozent <strong>der</strong> Gesamtzahl aller Teilnehmer) hochbegabte<br />
Zweitklässler identifiziert. Aus dieser Gruppe <strong>der</strong> Nachwuchstalente haben<br />
n = 134 an <strong>der</strong> zweiten Stufe des Talent-Checks teilgenommen. Im Ergebnis<br />
dieser zweiten Teststufe haben alle Nachwuchstalente sportartspezifische Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> insgesamt 22 Sportarten erhalten.<br />
Eine zweite praktische Konsequenz aus dem Fuldaer Bewegungs-Check besteht<br />
darin, dass den übergewichtigen (BMI > 25) und/o<strong>der</strong> motorisch defizitären<br />
(PR < 5) Zweitklässlern von den Oster- bis zu den Sommerferien 2012 ein<br />
kostenfreies Bewegungsför<strong>der</strong>ungs-Angebot von <strong>der</strong> Volkshochschule<br />
des Landkreises Fulda arrangiert wird. Die sportmotorische Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
findet bei <strong>der</strong> Kampagne <strong>2011</strong> ab dem 23. April 2012 jeweils montags<br />
(wahlweise) in <strong>der</strong> Zeit von 16.30-17.30 Uhr (Kurs 1) o<strong>der</strong> von 17.30-18.30 Uhr<br />
(Kurs 2) in <strong>der</strong> Sporthalle <strong>der</strong> Eduard-Stiehler-Schule, Brü<strong>der</strong> Grimm-Straße,<br />
Fulda, statt. Diese Kurse stehen unter <strong>der</strong> Leitung speziell ausgebildeter Lehrkräften<br />
des Fachbereichs Gesundheitswesen <strong>der</strong> Fachhochschule Fulda.<br />
Neben Bewegung ist die Ernährung ein weiterer zentraler Bestandteil <strong>der</strong> Gesundheitserziehung<br />
von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Aus diesem Grund werden<br />
die Eltern <strong>der</strong> letztjährigen Zweitklässler zu einem Elternabend zum Thema<br />
„Gesunde Ernährung im Schulkindalter“ am 16. April 2012 eingeladen, bei<br />
dem Frau Claudia Hofmann, Gesundheits- und Ernährungsbeauftragte am Klinikum<br />
Fulda, theoretische Grundlagen und Tipps zur richtigen Ernährung vorstellt.<br />
3
INHALT<br />
MANAGEMENTVERSION 2<br />
INHALT 4<br />
1 KONZEPTIONELLE GRUNDLAGEN DES FULDAER BEWE-<br />
GUNGS-CHECKS (FBC) 2010<br />
1.1 Der FBC 2010 als kommunale Sportför<strong>der</strong>maßnahme 5<br />
1.2 Die motorische Leistungsfähigkeit als Gegenstand des FBC 2010 8<br />
1.3 Die Zieldimensionendes FBC 2010: Bewegungs- und Gesundheits<br />
för<strong>der</strong>ung, Sportför<strong>der</strong>ung und Talentför<strong>der</strong>ung<br />
1.4 Sozialräumliche Rahmenbedingungen des FBC 2010-2013: Exogene<br />
Einflussgrößen auf die motorische Leistungsfähigkeit<br />
2 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 23<br />
2.1 Untersuchungsstichprobe 23<br />
2.2 Datenerhebung 24<br />
2.3 Datenauswertung 28<br />
3 UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE ZU TEIL A:<br />
ALLGEMEINER BEWEGUNGS-CHECK<br />
3.1 Geschlechtsspezifischer Leistungsstand <strong>der</strong> Fuldaer Zweitklässler 29<br />
3.2 Leistungsvergleich <strong>der</strong> Fuldaer Zweitklässler mit <strong>der</strong> altersgleichen<br />
Gesamtpopulation in Deutschland<br />
3.3 Leistungsvergleich <strong>der</strong> Fuldaer Zweitklässler mit <strong>der</strong> altersgleichen<br />
Gesamtpopulation in Deutschland<br />
3.4 Leistungsvergleich <strong>der</strong> Fuldaer Zweitklässler mit <strong>der</strong> altersgleichen<br />
Gesamtpopulation in Deutschland<br />
4 UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE ZU TEIL B:<br />
SPORTARTSPEZIFISCHER TALENT-CHECK<br />
5 FAZIT UND AUSBLICK 53<br />
LITERATURVERZEICHNIS 56<br />
4<br />
5<br />
11<br />
16<br />
28<br />
39<br />
41<br />
43<br />
53
1 Konzeptionelle Grundlagen des Fuldaer Bewegungs-Check<br />
(FBC) <strong>2011</strong><br />
1.1 Der FBC 2010-2013 als kommunale Sportför<strong>der</strong>maßnahme<br />
Die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen ist in den letzten<br />
Jahren zu einem häufig diskutierten und im Fokus <strong>der</strong> Öffentlichkeit stehenden<br />
Thema geworden. Generell ist bei Kin<strong>der</strong>n in Deutschland ein Rückgang akutinfektiöser<br />
Krankheiten zu verzeichnen, die Befunde über chronischdegenerative<br />
Krankheiten und psychosomatische Beschwerden nehmen jedoch<br />
z. B. in Folge erhöhter Leistungsansprüche an die Kin<strong>der</strong> zu (Schmidt et al,<br />
2006). Darüber hinaus werden immer häufiger Störungen <strong>der</strong> motorischen<br />
Fähigkeiten sowohl im Bereich <strong>der</strong> Feinmotorik (Auge-Hand-Koordination) als<br />
auch im Bereich <strong>der</strong> Ganzkörpermotorik (körperliche Geschicklichkeit und koordinative<br />
Leistungen) festgestellt (Schmidt et al., 2006). Bewegungsmangel,<br />
Adipositas und Haltungsschwächen bei Kin<strong>der</strong>n stehen ebenfalls seit langem<br />
im Mittelpunkt <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion (s. hierzu Tab. 1).<br />
Tabelle 1: Befunde von Schulanfängern, Angaben in Prozent (vgl. Essener Kin<strong>der</strong>bericht, 1999;<br />
Schmidt, 2002; aus Schmidt et al., 2006)<br />
Die negativen Entwicklungen werden durch die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lebens- und<br />
Bewegungswelt, <strong>der</strong> die Jugendlichen ausgesetzt sind, beför<strong>der</strong>t. Bewegungsarme<br />
Freizeitaktivitäten und Medienkonsum nehmen im Gegensatz zu <strong>bewegungs</strong>reichen<br />
Freizeitaktivitäten zu und <strong>der</strong> Schulsport alleine ist nicht mehr in<br />
<strong>der</strong> Lage, diese Entwicklung ausreichend zu kompensieren (Tittlbach, Sygusch,<br />
Brehm, Seidel & Bös, 2010). Die Folgen des Bewegungsmangels (<strong>für</strong> bis<br />
zu 20 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen sind gravierende Unterfor<strong>der</strong>ungen zu<br />
vermuten) sind negative Symptome am aktiven und passiven Bewegungsappa-<br />
5
at, am Herz-Kreislauf-System, am Leistungsstoffwechsel sowie im Bereich <strong>der</strong><br />
Bewegungskoordination (Schmidt et al., 2006).<br />
Die hohe Bedeutung <strong>der</strong> motorischen Leistungsfähigkeit als Ausdruck sportlicher<br />
Aktivität <strong>für</strong> die subjektive bzw. objektive Gesundheitsbeurteilung ist<br />
sportwissenschaftlich gut belegt (vgl. Abb. 1). So verbessert sich mit steigendem<br />
Umfang sportlicher Aktivität sowohl die eigene Beurteilung des Gesundheitszustandes<br />
als auch die fachliche Einschätzung des Arztes. Um eine ausreichend<br />
gesundheitsför<strong>der</strong>nde körperliche Aktivität mit positiven kardiovaskulären,<br />
metabolischen, endokrinen und hämodynamischen Effekten sicherzustellen,<br />
ist <strong>für</strong> den Schulsport – neben einer flächendeckend verpflichtenden 3.<br />
Sportstunde – die För<strong>der</strong>ung körperlicher Aktivität nicht nur im Schulunterricht<br />
selbst (z.B. durch Konzepte wie „Bewegtes Lernen“, „Bewegungspause“, „Bewegter<br />
Schulhof“ etc.) zu for<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n auch eine pädagogisch wirksame<br />
Anleitung zu mehr Sport, Spiel und Bewegung in <strong>der</strong> Freizeit. Zu berücksichtigen<br />
ist dabei auch, dass diesem wichtigen gesellschaftlichen Anliegen von Seiten<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Hand insbeson<strong>der</strong>e dann entsprochen werden kann, wenn<br />
die För<strong>der</strong>ung von Bewegungsaktivität, Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden<br />
bereits frühzeitig, d.h. Vorschulalter (Kin<strong>der</strong>garten), spätestens jedoch im frühen<br />
Grundschulalter einsetzt.<br />
Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Sporttreiben und Gesundheitseinschätzung (nach Beck<br />
& Bös, 1995)<br />
In Bezug auf die Gesundheit im Grundschulalter kommt <strong>der</strong> Gewichtsregulierung<br />
<strong>der</strong> Heranwachsenden eine herausragende Bedeutung zu. In <strong>der</strong> Kette<br />
<strong>der</strong> drei gravierendsten Risikofaktoren, die die sportmotorische Leistungsfähigkeit<br />
von Grundschulkin<strong>der</strong>n negativ beeinflussen, rangiert <strong>der</strong> zeitliche Umfang<br />
des täglichen Medienkonsums und gleich danach die Höhe des BMI bedeutungsmäßig<br />
sogar noch vor <strong>der</strong> täglichen Bewegungszeit (Augste & Jaitner,<br />
6
2010), wobei das wechselseitige bedingungsgefüge hierbei noch weitgehend<br />
ungeklärt ist. Dennoch muss im Ergebnis des unheilvollen Zusammenspiels <strong>der</strong><br />
drei Faktoren festgehalten werden, dass Grundschüler, bei denen alle drei Risikofaktoren<br />
zugleich vorliegen, bereits ab <strong>der</strong> zweiten Klassenstufe motorische<br />
Rückschritte im Vergleich zu den Mitschülern zu verzeichnen haben (vgl Abb.<br />
2).<br />
Abbildung 2: Entwicklung <strong>der</strong> sportmotorischen Leistungsfähigkeit von Grundschülern von <strong>der</strong><br />
2. zur 3. Klassenstufe in Abhängigkeit vom Vorliegen keines (RF 0) bis hin zu drei Risikofaktoren<br />
(RF 3) (nach Augste & Jaitner, 2010)<br />
Neben <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung und gesundheitlichen Prävention stellt auch<br />
die wissenschaftlich fundierte und praktisch effektive Talentför<strong>der</strong>ung eine<br />
wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe dar. Der Identifikation und Entwicklung<br />
künftiger Leistungsträger im Spitzensport kommt aufgrund ihrer Vorbildwirkung<br />
<strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendliche eine erhebliche Bedeutung zu. Des Weiteren ist die<br />
Talentsuche nicht nur eine unverzichtbare Vorraussetzung <strong>für</strong> die fortlaufende<br />
Entwicklung <strong>der</strong> einzelnen Sportarten, son<strong>der</strong>n auch <strong>für</strong> die Verwirklichung <strong>der</strong><br />
angestrebten Erfolge des regionalen Leistungssports bis hin zum nationalen<br />
Sportsystem eines Landes. Sportliche Erfolge haben auf regionaler Ebene eine<br />
Gemeinsinn stiftende Wirkung und tragen dazu bei, das nationale Ansehen einer<br />
Region o<strong>der</strong> Metropole zu stärken. Viele Städte und Regionen investieren<br />
erhebliche Mittel zur Stärkung des Schul-, Freizeit- und Leistungssport, um sich<br />
das attraktive Etikett einer Sportregion anheften zu können. So nehmen im<br />
jüngsten Standortvergleich <strong>der</strong> Sportmetropolen Berlin vor Düsseldorf und<br />
Frankfurt zwar die Spitzenplätze ein (Kuske, 2010), aber auch <strong>für</strong> mittelgroße<br />
7
Sportregionen wie Fulda trägt eine vielfältige und vor allem erfolgreiche Sportlandschaft<br />
erheblich zur Imagebildung und Standortattraktivität bei. Um im Spitzensport<br />
zukünftige Erfolge zu sichern, stellt eine effektive und verlässliche<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung auch auf kommunaler Ebene eine unumgängliche Voraussetzung<br />
dar. Die Basis <strong>der</strong> leistungssportlich orientierten Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
bilden dabei die Instanzen Talentsuche, Talentauswahl und Talentför<strong>der</strong>ung.<br />
Wenn man sich mit <strong>der</strong> Talentproblematik auseinan<strong>der</strong>setzt, sollte dies<br />
also stets vor dem Hintergrund geschehen, potenzielle Eliten in einem bestimmten<br />
Bereich so rechtzeitig verlässlich erkennen und för<strong>der</strong>n zu können, dass sie<br />
in <strong>der</strong> Zukunft zu Hoch- bzw. Höchstleistungen fähig sind. Eine frühzeitige<br />
sportmotorische Leistungsdiagnose in <strong>der</strong> kommunalen Sportlandschaft knüpft<br />
also genau an diesem Punkt an.<br />
Konkret wird die För<strong>der</strong>ung des Sports durch die öffentliche Hand durch verschiedene<br />
Ebenen betrieben, d. h. es herrscht eine Aufgabenteilung zwischen<br />
Bund, Län<strong>der</strong>n und Kommunen. Das Thema „kommunale Sportför<strong>der</strong>ung“ hat in<br />
<strong>der</strong> sportpolitischen Diskussion und in <strong>der</strong> kommunalen Sportentwicklungsplanung<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre dabei zunehmend an Bedeutung gewonnen (Eckl & Wetterich,<br />
2007). Auf die Kommunen entfällt ein Großteil <strong>der</strong> öffentlichen Ausgaben<br />
<strong>für</strong> die Sportför<strong>der</strong>ung und sie unterstützen in beson<strong>der</strong>em Maße sowohl den<br />
nicht-organisierten Breiten- und Freizeitsport als auch den organisierten Vereinssport.<br />
Die kommunale Sportför<strong>der</strong>ung kann somit als Rückgrat <strong>der</strong> gesamten<br />
Sportför<strong>der</strong>ung bezeichnet werden (Eckl & Wetterich, 2007).<br />
Der Fuldaer Bewegungs-Check (FBC) 2010-2013 als kommunale bzw. regionale<br />
Kampagne vereint Bewegungs- und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung auf <strong>der</strong> einen Seite<br />
sowie Talentför<strong>der</strong>ung auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite unter einem Dach und erfüllt<br />
somit einen gesellschaftspolitischen Doppelauftrag. Durch den FBC 2010-2013<br />
erhält die Region Fulda ein umfassendes Bild über den körperlich-motorischen<br />
Leistungszustand und den Gesundheitszustand <strong>der</strong> einheimischen Kin<strong>der</strong> sowie<br />
eine sportspezifische Eignungsbeurteilung beson<strong>der</strong>s sportbegabter Kin<strong>der</strong>,<br />
um sie besser in die Sportangebote <strong>der</strong> Region integrieren zu können.<br />
1.2 Die motorische Leistungsfähigkeit als Gegenstand des FBC<br />
2010-2013<br />
Die sportmotorische Leistungsdiagnose ist eine unverzichtbare Voraussetzung<br />
da<strong>für</strong>, eine Momentaufnahme <strong>der</strong> motorischen Leistungsfähigkeit eines<br />
einzelnen Kindes o<strong>der</strong> einer Gruppe von Kin<strong>der</strong>n anfertigen und die Leistungsentwicklung<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen verfolgen zu können. Auf diese Weise<br />
können gezielt motorische Stärken und Schwächen erkannt und – falls nötig –<br />
sachgerechte Interventionen durchgeführt werden (Bös et al., 2009). Das Handeln<br />
im Unterricht und Training durch Lehrer/innen bzw. Trainer/innen erfor<strong>der</strong>t<br />
8
verlässliche diagnostische Informationen, um auf <strong>der</strong>en Basis gezielte Handlungsempfehlungen<br />
<strong>für</strong> Schule und Verein ableiten zu können.<br />
Sportmotorische Tests beschäftigen sich mit den verschiedenen Aspekten <strong>der</strong><br />
menschlichen Bewegung unter sportartübergreifenden o<strong>der</strong> sportartspezifischen<br />
Gesichtspunkten. Allgemeine motorische Testverfahren werden in <strong>der</strong><br />
Regel unter vorwiegend statusdiagnostischer Zielsetzung eingesetzt und stehen<br />
bspw. bei <strong>der</strong> Beurteilung des aktuellen Gesundheitszustandes <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im<br />
Mittelpunkt. Darüber hinaus werden sportartspezifische Testverfahren mit prognostischem<br />
Anspruch angewandt, um über die Erfassung des augenblicklichen<br />
Leistungs- und Entwicklungsstandes in einer Sportart hinaus Aussagen über<br />
zukünftig zu erwartende Leistungen zu gewinnen. Die letztgenannten Formen<br />
sportartspezifischer Tests haben eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung im Hinblick auf die<br />
Talentsuche und Begabtenför<strong>der</strong>ung.<br />
Die Überprüfung des motorischen Leistungszustandes erfolgt beim Fuldaer<br />
Bewegungs-Check 2010-2013 durch spezifische Bewegungsaufgaben, <strong>der</strong>en<br />
Erfüllungsgrad quantitativ gemessen wird. Die Bewegungsaufgaben konzentrieren<br />
sich auf fünf allgemeine motorische Fähigkeiten (Kraft, Ausdauer,<br />
Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination; eine Übersicht gibt Abb. 2), die<br />
die Qualität <strong>der</strong> beobachtbaren Bewegungshandlungen in Entwicklungs-, Lern-<br />
und Leistungsprozessen bestimmen und daher wichtige Analyseeinheiten <strong>der</strong><br />
sportlichen Bewegung darstellen. Nach diesem Verständnis sind Fähigkeiten<br />
latente, <strong>der</strong> Beobachtung nicht direkt zugängliche Konstrukte, die aus beobachtbaren<br />
Indikatoren erschlossen werden. Dabei repräsentiert <strong>der</strong> Ausprägungsgrad<br />
<strong>der</strong> Indikatoren das Niveau <strong>der</strong> dahinter stehenden liegenden motorischen<br />
Fähigkeiten.<br />
Wie Abbildung 3 zeigt, können die motorischen Fähigkeiten auf einer ersten<br />
Hirarchiestufe in primär energetisch determinierte konditionelle Fähigkeiten und<br />
vorwiegend informatorisch orientierte koordinative Fähigkeiten unterteilt werden.<br />
In einer zweiten Stufe unterscheidet man zwischen den dimensionalen<br />
Kategorien Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Die<br />
letzten beiden Kategorien werden dabei als Komplexkategorien bezeichnet und<br />
können we<strong>der</strong> dem konditionellen noch dem koordinativen Bereich eindeutig<br />
zugeordnet werden (Beck & Bös, 1995). Auf <strong>der</strong> dritten Stufe folgen Unterkategorien,<br />
die nur unscharf einer <strong>der</strong> zentralen Kategorien zuzuordnen sind. Häufig<br />
kommt es somit zu konzeptionellen Überschneidungen, insbeson<strong>der</strong>e im Bereich<br />
<strong>der</strong> neurophysiologischen Korrelate. Die Ursache da<strong>für</strong> sind strukturelle<br />
Abhängigkeiten und Forschungsdefizite.<br />
9
Abbildung 3: Differenzierung sportmotorischer Fähigkeiten (nach Bös et al., 2009)<br />
Um die motorische Leistungsfähigkeit von Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in Bezug<br />
auf die fünf allgemeinen motorischen Fähigkeiten Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit,<br />
Beweglichkeit und Koordination überprüfen zu können, stehen aus heutiger<br />
Sicht neun Testbatterien zur Erfassung <strong>der</strong> körperlich-motorischen Leistungsfähigkeit<br />
mit einem hohen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad zur Verfügung.<br />
Diese unterscheiden sich jedoch hinsichtlich <strong>der</strong> verwendeten Testaufgaben<br />
und ihrer Testgütekriterien in Teilen recht deutlich:<br />
� Deutscher Motorik-Test 6-18 (Bös et al., 2009)<br />
� MRI-Projektevaluation (Bös et al., 2007)<br />
� Düsseldorfer Test (www.<strong>check</strong>-duesseldorf.de)<br />
� Eurofit (van Mechelen, 1991)<br />
� KATS-K (Bös et al., 2006)<br />
� Kin<strong>der</strong>turn-Test (Bös et al., 2002)<br />
� MoMo (Bös et al., 2002)<br />
� Sport Science Studies (Telama, Naul u.a., 2002)<br />
� WIAD (Rusch & Irrgang, 1994)<br />
Auf Basis dieser Testbatterien werden in Deutschland in zunehmend vielen<br />
Städten und Regionen sportmotorische Screenings mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
durchgeführt, um sich ein Bild über den psychophysisichen Status quo <strong>der</strong><br />
dort lebenden Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen zu verschaffen und gleichzeitig auch die<br />
Möglichkeit zu erhalten, sportliche Talente zu sichten. So wurde zum Beispiel in<br />
Nordrhein-Westfalen flächendeckend ein motorischer Test eingeführt, <strong>der</strong> unter<br />
an<strong>der</strong>em als Instrument <strong>für</strong> die Sichtung motorisch positiv auffälliger Viertkläss-<br />
10
ler verwendet wird. Ein Beispiel dazu stellt das kommunale motorische Screening<br />
<strong>der</strong> Stadt Iserlohn dar, bei dem seit dem Jahr 2005 einmal jährlich ein<br />
zentraler Talent-Früherkennungstest mit über 800 Schülerinnen und Schülern<br />
aller Iserlohner Grundschulen durchgeführt wird. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer<br />
Städte, die regelmäßig Talentuntersuchungen bzw. motorische Tests mit<br />
Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen durchgeführen, wie z.B. Hamburg, Ratingen, Solingen,<br />
Pa<strong>der</strong>born o<strong>der</strong> das vorbildliche Modellbeispiel Düsseldorf<br />
(http://www.<strong>check</strong>-duesseldorf.de). Zuletzt hat sich bei den kommunalen Screenings<br />
speziell <strong>der</strong> Deutsche Motorik-Test 6-18 ausgezeichnet bewährt und<br />
wird daher dem Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013 zugrunde gelegt.<br />
1.3 Die Zieldimensionen des FBC 2010-2013: Bewegungs- und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung,<br />
Sportför<strong>der</strong>ung und Talentför<strong>der</strong>ung<br />
Das Projekt Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013 ist als Kampagne des Landkreises<br />
Fulda <strong>für</strong> eine nachhaltige Bewegungs- und Sportför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong><br />
Region Fulda entstanden. Fe<strong>der</strong>führend bei diesem Projekt ist das Landratsamt<br />
Fulda gemeinsam mit dem Lehrstuhl Trainings- und Bewegungswissenschaft<br />
<strong>der</strong> Universität Bayreuth, <strong>der</strong> auf Initiative des Landkreises Fulda, dem Schul-<br />
und Sportamt sowie den Schulen und Vereinen <strong>der</strong> Region das Projekt „Fuldaer<br />
Bewegungs-Check“ ins Leben gerufen hatte. Das Ziel des Fuldaer Bewegungs-<br />
Check 2010-2013 ist es, den kommunalen gesundheits- und gesellschaftspolitischen<br />
Auftrag <strong>der</strong> Daseinsvorsorge zu erfüllen und insoweit die Kin<strong>der</strong> (als<br />
auch ggf. <strong>der</strong>en Eltern) nachhaltig und langfristig zu mehr Bewegung und einem<br />
gesün<strong>der</strong>en, besseren Lebensstil zu motivieren.<br />
Der „Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013“ ist wie sein Vorbild, das Düsseldorfer<br />
Modell <strong>der</strong> Bewegungs-, Sport- und Talentför<strong>der</strong>ung 1 , in zwei aufeinan<strong>der</strong><br />
aufbauende Stufen unterteilt (Abb. 4).<br />
1<br />
Das Düsseldorfer Modell wurde im Jahr 2002 vom Sportamt <strong>der</strong> Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
mit Unterstützung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Sportwissenschaft</strong> <strong>der</strong> Heinrich-Heine-Universität,<br />
<strong>der</strong> Bä<strong>der</strong>gesellschaft und dem Stadtsportbund Düsseldorf entwickelt. Seit dem Jahr 2003<br />
wird die Untersuchung als Längsschnittstudie regelmäßig und flächendeckend in Düsseldorf<br />
durchgeführt (www.<strong>check</strong>-duesseldorf.de) und kann mittlerweile auf mehr als 20.000 Teil-<br />
nehmerinnen und Teilnehmer verweisen.<br />
11
Abbbildung<br />
4: Die zwei St tufen des Fuuldaer<br />
Bewe egungs-Chec cks FBC-1 uund<br />
FBC-2 im i ersten<br />
Haalbjahr<br />
<strong>der</strong> 22.<br />
Klassenstu ufe<br />
Die<br />
erste Sttufe<br />
(FBC-1)<br />
mit demm<br />
allgemeinen<br />
Basis s-Check-MModul<br />
(BC-M)<br />
des<br />
Bewegungss-Checks<br />
richtet r sichh<br />
im erste en Schulha albjahr (jeeweils<br />
im August- A<br />
September)<br />
) an alle Schülerinne<br />
S en und Schüler<br />
<strong>der</strong> 2. Klassennstufe<br />
<strong>der</strong> Grundunnd<br />
Hauptsschulen<br />
de es Landkreeises<br />
und <strong>der</strong> Stadt Fulda. Dieeser<br />
Basis s-Check<br />
beesteh<br />
aus allgemein nen sportmmotorische<br />
en testübungen<br />
und dient daz zu, den<br />
Kin<strong>der</strong>n<br />
undd<br />
ihren Elt tern eine ffrühzeitige<br />
e Primärinf formation üüber<br />
das aktuelle a<br />
Niveau<br />
ihreer<br />
individuellen<br />
motoorischen<br />
Fähigkeite F n zu gebeen<br />
sowie daraus<br />
spportbezogeenene<br />
Han ndlungsemmpfehlunge<br />
en abzuleiten.<br />
Der früühe<br />
Zeitpu unkt <strong>der</strong><br />
errsten<br />
Stufee<br />
(FBC-1) ergibt sichh<br />
aus <strong>der</strong> Notwendig N keit einer möglichst frühzei-<br />
tiggen<br />
Diagnoose<br />
<strong>der</strong> all lgemeinenn<br />
sportliche en Leistung gsfähigkeitt<br />
und insbe eson<strong>der</strong>ee<br />
<strong>der</strong> körpeerlichen<br />
un nd sportmootorischen<br />
Leistungs sdefizite deer<br />
Kin<strong>der</strong>. Die ko-<br />
orrdinative<br />
FFör<strong>der</strong>ung<br />
ist im allggemeinen<br />
zwischen z dem d 6. unnd<br />
11. Leb bensjahr<br />
amm<br />
effektivssten,<br />
dana ach nimmt die För<strong>der</strong>wirkung<br />
bereits b deuutlich<br />
ab. Darüber D<br />
hiinaus<br />
sindd<br />
die Beein nträchtigunngen<br />
<strong>der</strong> körperliche en Fitnesss<br />
ab dem 10. Le-<br />
beensjahr<br />
schon<br />
so sta ark ausgeprägt,<br />
dass sie nur no och schwerr<br />
und unter rerheb- licchem<br />
Mehraufwand<br />
zu z kompennsieren<br />
sin nd.<br />
Die<br />
zweite SStufe<br />
(FBC C-2) des FFuldaer<br />
Be ewegungs-C Checks 20010<br />
wird etwa<br />
2-3<br />
MMonate<br />
spääter<br />
(jeweils<br />
im Novvember/Dez<br />
zember) durchgefüh d hrt. Im Geg gensatz<br />
zuur<br />
ersten SStufe<br />
komm mt nun einn<br />
sportart(g gruppen)sp pezifischess<br />
Sporteignungs<br />
MModul<br />
(SE-M)<br />
zum Einsatz. E MMit<br />
Hilfe vo on sportart tspezifischen<br />
Tests soll die<br />
taalentbezogene<br />
Eignu ung <strong>der</strong> einngeladenen,<br />
etwa 15 5 % leistungsfähigst<br />
ten Kin-<br />
deer<br />
<strong>für</strong> bestimmte<br />
Spo ortartengruuppen<br />
festg gestellt we erden soll. Die Gründ de da<strong>für</strong><br />
12
sind unter An<strong>der</strong>em, dass im Rahmen des nachfolgenden Schulsports in <strong>der</strong> 3.<br />
und 4. Klassenstufe die allgemeine sportliche Leistungsfähigkeit sowie etwaige<br />
körperliche o<strong>der</strong> motorische Defizite <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> den Sportlehrern bereits bekannt<br />
sein sollten und sie dementsprechend einer individuellen För<strong>der</strong>ung im<br />
Schulsport – z.B. im Rahmen <strong>der</strong> Talentaufbaugruppen (TAG) des Hessischen<br />
Landesprogramms Talentsuche und Talentför<strong>der</strong>ung – zugeführt werden können.<br />
Das Ziel beim Einsatz des Sporteignungs-Moduls (SE-M) ist es, den<br />
überdurchschnittlich begabten Kin<strong>der</strong>n die Chance zu eröffnen, sich fundiert <strong>für</strong><br />
ein optimal geeignetes, sportartspezifisches För<strong>der</strong>programm in den Stützpunkten<br />
und Vereinen <strong>der</strong> Bildungsregion Fulda zu entscheiden.<br />
Die Diagnose <strong>der</strong> körperlich-motorischen Leistungsfähigkeit von Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen schafft jedoch alleine noch keine Verbesserung <strong>der</strong>selben. Aus<br />
diesem Grund werden aus den Ergebnissen des DMT 6-18 am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Sportwissenschaft</strong> <strong>der</strong> Universität Bayreuth individuelle Handlungsempfehlungen<br />
und Tipps <strong>für</strong> die Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Eltern zur Verbesserung <strong>der</strong> motorischen<br />
Fähigkeiten und <strong>der</strong> körperlichen Fitness abgeleitet. Auf Basis des<br />
Sporteignungs-Modul (SE-M) sollen Aussagen über individuelle Stärken im<br />
Sinne einer persönlichen sportartspezifischen Eignung getroffen werden können.<br />
Die Ziele des DMT in Verbindung mit dem SE-M sind:<br />
1. Alle Kin<strong>der</strong> erhalten über die teilnehmenden Schulen die Möglichkeit zu<br />
einem kostenfreien Check und einer persönlichen Beurteilung ihrer motorischen<br />
Fähigkeiten.<br />
2. Alle als <strong>bewegungs</strong>auffällig und/o<strong>der</strong> übergewichtig identifizierten Kin<strong>der</strong><br />
erhalten eine allgemeine Empfehlung zu fitnessorientierten Bewegungsangeboten<br />
und gesundheitsorientierten Ernährungsangeboten in<br />
<strong>der</strong> Sportregion Fulda, die den individuellen motorischen Fähigkeiten<br />
und dem gesundheitlichen Zustand angemessen sind.<br />
3. Alle normal leistungsfähigen Kin<strong>der</strong> erhalten eine persönliche Eignungsbeurteilung<br />
<strong>für</strong> ausgewählte Sportarten, die sich aus dem individuellen<br />
Profil <strong>der</strong> motorischen Fähigkeiten ableitet und in eine spezifische<br />
Empfehlung zu einzelnen Sportangeboten in <strong>der</strong> Sportregion<br />
Fulda mündet. Die in herausragen<strong>der</strong> Weise, d.h. zu den besten 3 Prozent<br />
(97-er Perzentil) ihres Jahrgangs zugehörigen Kin<strong>der</strong> erhalten eine<br />
Einladung zur zweiten Stufe des Sporteignungs-Modul (SE-M), bei <strong>der</strong><br />
die sportartspezifische Begabung konkretisiert wird.<br />
Zu Punkt 1: Der Untersuchung Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013 liegen<br />
zur persönlichen Beurteilung <strong>der</strong> motorischen Fähigkeiten die in Deutschland<br />
häufig verwendeten allgemeinen Normwerte nach Bös et al. (2009) zugrunde.<br />
Diese Normwerttabellen ermöglichen die Einordnung <strong>der</strong> Testleistungen <strong>der</strong><br />
13
Kin<strong>der</strong> in eine Prozentrangskala, aus <strong>der</strong> abzulesen ist, welcher Prozentsatz<br />
<strong>der</strong> Normalbevölkerung (Kin<strong>der</strong> in Deutschland gleichen Alters) bei diesem Test<br />
besser o<strong>der</strong> schlechter abschneidet. Durch diesen Normwertvergleich ist es<br />
möglich, ein individuelles Profil motorischer Stärken und Schwächen eines<br />
Kindes zu erstellen, um dies als Ausgangspunkt <strong>für</strong> eine individuelle För<strong>der</strong>ung<br />
zu nutzen.<br />
Zu Punkt 2: Die jeweils unteren 5 Prozent <strong>der</strong> Übergewichtigen und motorisch<br />
leistungsschwächsten Kin<strong>der</strong> des Fuldaer Bewegungs-Checks erhalten eine<br />
gezielte Ernährungsberatung und anschließend über insgesamt drei Monate ein<br />
systematisch aufgebautes, sportpraktisches Bewegungsför<strong>der</strong>ungsangebot.<br />
Diese soll in Form einer abendlichen Elternberatungsveranstaltung stattfinden.<br />
Mit Hilfe dieser Beratung soll bei den Eltern das Bewusstsein über den Aktivitätsstatus<br />
und das Ernährungsverhalten ihrer Kin<strong>der</strong> erweitert und versucht<br />
werden, das Bewegungskönnen zu verbessern und das Bewegungsverhalten<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> hin zu mehr Aktivität und einem gesün<strong>der</strong>en Lebensstil zu verän<strong>der</strong>n.<br />
Praktisch soll dies umgesetzt werden, indem den Kin<strong>der</strong>n und Eltern das<br />
Angebot individueller Aktivitätsmöglichkeiten in <strong>der</strong> Region Fulda, wie z. B.<br />
vereins- o<strong>der</strong> studiobasierte Ernährungs-, Fitness- und Gesundheitskurse im<br />
Rahmen eines Informationsabends näher gebracht wird. Die empfohlenen Angebote<br />
<strong>der</strong> Bewegungs- und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung umfassen Veranstaltungen<br />
zur Bewegungserziehung im Elementarbereich mit kompensatorischem<br />
Sport sowie psychomotorischen Bewegungsformen. Durch die Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
sollen Kin<strong>der</strong> mit Übergewicht, Bewegungserfahrungsmängeln, Bewegungsdefiziten<br />
und Verhaltensauffälligkeiteneine beson<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>ung erhalten.<br />
Zu Punkt 3: Für die durchschnittlich sportbegabten Check-Teilnehmer, <strong>der</strong>en<br />
einzelne Testleistungen im Bereich des 6-er bis 94-er Perzentils (Prozentrangnorm)<br />
liegen, wird bei <strong>der</strong> Testauswertung mit Hilfe eines computergestützten<br />
Abgleichs des individuellen Stärken-Schwächen-Profils mit den wettkampftypischen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungsprofilen von aktuell 25 Sportarten eine persönliche Eignungsbeurteilung<br />
erstellt. Für jedes Kind werden dann neben dem Stärken-<br />
Schwächen-Balkendiagramm die fünf individuell am besten geeigneten Disziplinen<br />
auf <strong>der</strong> persönlichen Urkunde ausgewiesen. Die Sportartenempfehlung<br />
leitet sich somit aus dem individuellen Profil <strong>der</strong> motorischen Fähigkeiten ab<br />
und mündet in eine spezifische Empfehlung zu konkreten Sportangeboten in<br />
Stützpunkten und Vereinen <strong>der</strong> Sportregion Fulda. Die Sportför<strong>der</strong>ung soll den<br />
Kin<strong>der</strong>n neben <strong>der</strong> adäquaten Sportartauswahl eine sinnvolle Freizeitgestaltung<br />
ermöglichen. Das Ziel ist es, den Sport- und Freizeithorizont <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu erweitern<br />
und sie mit den verschiedensten Möglichkeiten des Freizeit- und Breitensports<br />
bekannt und vertraut zu machen. Dazu gehört z.B. die stadtteilbezogene<br />
Vereinswelt ebenso wie vielfältige an<strong>der</strong>e Freizeitangebote (Abenteuerspielplätze,<br />
Freizeiteinrichtungen, etc.).<br />
14
Bei den in jedem einzelnen Test 10 Prozent <strong>der</strong> leistungsstärksten Teilnehmer<br />
am Basis-Check-Modul (BC-M), d.h. die Kin<strong>der</strong> mit Testleistungen ab einer<br />
Prozentrangnorm PR > 90 (bzw. Standard Deviation Score z > 1,75) werden<br />
individuelle sportliche Begabungspotenziale festgestellt. Diese Kandidaten werden<br />
im Rahmen einer ersten Stufe einer systematischen Talentför<strong>der</strong>ung in<br />
den „Talentpool“ <strong>der</strong> Sportregion Fulda aufgenommen <strong>für</strong> und zu einem weiterführenden<br />
sportartspezifischen Sichtungsverfahren − dem Sporteignungs-<br />
Modul (SE-M) − eingeladen. Bei dieser zweiten Sichtungsrunde werden fünf<br />
spezielle Tests durchgeführt, durch die <strong>der</strong> individuelle Talentstatus und die<br />
spezifische Eignung <strong>für</strong> verschiedene Sportarten/-gruppen (Sprint/Sprung,<br />
Spielsportarten, Rückschlagspiele, Gleit-/Rollsportarten und Wassersportarten)<br />
bestimmt werden soll. Die Testaufgaben sind ein Fußball-Dribbling, Auswahlreaktions-Test,<br />
eine Tischtennis-Geschicklichkeitsübung, Pedalo fahren und einen<br />
Schwimmtest. Das Sporteignungs-Modul („Talent-Check“) wird jeweils Ende<br />
November bis Anfang Dezember durchgeführt.<br />
Ein schulisches Talentscreening bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen wie <strong>der</strong> Fuldaer<br />
Bewegungs-Check 2010-2013 erfolgt grundsätzlich auf <strong>der</strong> theoretischen Basis<br />
des prospektiv ausgerichteten Begabungsansatzes. 2 Dieser eignet sich insbeson<strong>der</strong>e<br />
aus ökonomischen Gründen,, denn konkurrierende Karriereangebote<br />
und begrenzte Ausbildungskapazitäten erfor<strong>der</strong>n altersbezogen frühzeitige,<br />
prognostisch treffsichere und arbeitstechnisch sowie finanziell ökonomische<br />
Auswahlentscheidungen. Durch eine effiziente und frühzeitige Talentsichtung<br />
können die Kosten bei den <strong>für</strong> die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung verantwortlichen <strong>Institut</strong>ionen<br />
erheblich gesenkt werden. Neben den ökonomischen gibt es jedoch<br />
noch weitere Gründe <strong>für</strong> ein schulisches Talentscreening auf Basis des Begabungsansatzes.<br />
So stellt sportliches Talent einen wichtigen Bestandteil des<br />
persönlichen Begabungspotenzials eines Kindes dar und die frühe Anerkennung<br />
und För<strong>der</strong>ung eines solchen Talents führt zu einer Steigerung des persönlichen<br />
Wohlergehens des Kindes. Außerdem kann eine frühe Talentsichtung<br />
dazu beitragen, die negativen Konsequenzen einer in vielen Sportarten <strong>für</strong> spätere<br />
Spitzenleistungen notwendigen aber <strong>für</strong> die Kin<strong>der</strong> häufig nicht unproblematischen<br />
vorzeitigen Spezialisierung zu verringern. Sie kann bei Kin<strong>der</strong>n vermieden<br />
werden, die nicht optimal <strong>für</strong> die jeweilige Sportart geeignet sind.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Talentför<strong>der</strong>ung wird das Ziel verfolgt, die Kin<strong>der</strong> adäquat zu<br />
för<strong>der</strong>n, die motorisch beson<strong>der</strong>s begabt sind. Die bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>empfehlung<br />
vorgeschlagenen Sportarten sollten folgenden Kriterien genügen:<br />
2<br />
Bei diesem Ansatz versucht man von einer präburalen, puberalen o<strong>der</strong> adoleszenten Leistungs-<br />
und Fähigkeitsausprägung auf eine adulte sportliche Spitzenleistung zu schließen.<br />
Der Expertiseansatz versucht auf genau umgekehrtem Weg durch einen retrospektiven<br />
Blick in die Vergangenheit die Leistung von Top-Experten, Experten und Laien zu erklären.<br />
15
� Sportarten, die Bestandteil des in hohem Maße geför<strong>der</strong>ten Olympischen<br />
Sportartenkanons („Olympische Sportarten“) sind, werden bevorzugt.<br />
� Sportarten, <strong>für</strong> die in <strong>der</strong> Sportregion Fulda Talentför<strong>der</strong>gruppen des<br />
„Hessischen Landesprogramms Talentsuche und Talentför<strong>der</strong>ung“<br />
existieren (Fußball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Wasserball),<br />
werden bevorzugt.<br />
� Sportarten, <strong>für</strong> die in <strong>der</strong> Sportregion Fulda eine vereins- und verbandsseitig<br />
gesicherte För<strong>der</strong>konstanz (von <strong>der</strong> Sichtung und intensiven<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nachwuchsleistungssportler bis hin zum nationalen<br />
Spitzensport im Erwachsenenalter) vorliegt (Kanu, Ski(lang)lauf,<br />
Tischtennis), werden bevorzugt.<br />
Zusatz-Kriterien können sein<br />
� Kooperationsbereitschaft <strong>der</strong> leistungssporttreibenden Vereine in <strong>der</strong><br />
Sportregion Fulda, dokumentiert durch die Benennung eines verantwortlichen<br />
Vereinsvertreters <strong>für</strong> die „Talentför<strong>der</strong>ung“ auf <strong>der</strong> Homepage<br />
des Fuldaer Bewegungs-Checks 2010-2013 (www. <strong>bewegungs</strong><strong>check</strong>-fulda.de)<br />
� Qualifizierte Übungsleiter/innen und Trainer/innen sowie gute räumliche,<br />
sächliche und organisatorische Infrastruktur<br />
� Entwicklungsgemäße Rahmentrainingskonzeption <strong>der</strong> Zielsportarten<br />
sowie vielseitige Wettkampfprogramme <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Der Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2013 hat sein Ziel erreicht, wenn<br />
1. in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung keine weiteren För<strong>der</strong>maßnahmen notwendig<br />
sind und die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen sich im Freizeit- und Breitensport<br />
betätigen.<br />
2. durch die Sportför<strong>der</strong>ung das Sporttreiben ein integraler Bestandteil<br />
des Lebensstils <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen geworden ist.<br />
3. sich in <strong>der</strong> Talentför<strong>der</strong>ung alle leistungssporttreibenden Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen in <strong>der</strong> Obhut gut funktionieren<strong>der</strong> Talentför<strong>der</strong>gruppen,<br />
Verbands-Stützpunkte, Spitzensportvereine und/o<strong>der</strong> (Partner-) Schulen<br />
befinden.<br />
1.4 Sozialräumliche Rahmenbedingungen des FBC 2010-2013:<br />
Exogene Einflussgrößen auf die motorische Leistungsfähigkeit<br />
Das Sporttreiben im Kindes- und Jugendalter unterscheidet sich ganz wesentlich<br />
von jenem im Erwachsenenalter (Kopczynski, 2008). So ist es bei den Her-<br />
16
annwachsendden<br />
nahez zu ausschliießlich<br />
in den d Gruppe enkontext eingebund den, wie<br />
ettwa<br />
in die Familie, eine<br />
Sportmmannschaft<br />
t o<strong>der</strong> in de en Klassennverband.<br />
Bedingt<br />
duurch<br />
die sttändige<br />
Interaktion<br />
mmit<br />
dem so ozialen Um mfeld, liegtt<br />
<strong>der</strong> leben nsweltli-<br />
chheund<br />
sozzialräumliche<br />
Einflusss<br />
des kin ndlichen Umfelds U auuf<br />
die mot torische<br />
Leeistungsfähigkeit<br />
som mit auf <strong>der</strong><br />
Hand. Diese<br />
Erken nntnis wirdd<br />
im sozia alökolo-<br />
giischen<br />
Annsatz<br />
(Bre euer, 2002)<br />
abgebildet.<br />
Diese sportwisseenschaftliche<br />
Per-<br />
sppektive<br />
konzentriert<br />
sich nicht nur „auf den d körperlichen<br />
Entw twicklungsp prozess<br />
dees<br />
Menschhen<br />
als einen<br />
Vorgaang<br />
<strong>der</strong> Merkmalsau<br />
usprägung (von Fähigkeiten<br />
unnd<br />
Fertigkeeiten),<br />
son n<strong>der</strong>n auf ddie<br />
konkret ten Mensch h-Umwelt-Bezüge,<br />
in n denen<br />
sich<br />
Bewegung<br />
konstituiert“<br />
(S. 16).<br />
Aus<br />
den Annnahmen<br />
des d sozialöökologische<br />
en Ansatzes<br />
ergibt ssich<br />
auf de er einen<br />
Seite<br />
die AAbhängigke<br />
eit <strong>der</strong> mootorischen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
vvon<br />
unters schiedli-<br />
chhen<br />
Bewegungswel<br />
lten des ssozialen<br />
Umfelds. U Hierbei H hanndelt<br />
es sic ch nach<br />
Baur<br />
und Burrmann<br />
(2 2009) um soziale Ko ontexte, in die sich ddie<br />
Person entwe-<br />
deer<br />
direkt innvolviert<br />
si ieht o<strong>der</strong> vvon<br />
denen n sie zumin ndest direkkt<br />
o<strong>der</strong> ind direkt in<br />
ihhrem<br />
Sporttengageme<br />
ent beeinfluusst<br />
wird. Diese Soz zialisationsinstanzen<br />
können<br />
foormaler<br />
Naatur<br />
sein − wie etwaa<br />
die Ausb bildungsstä ätte o<strong>der</strong> d<strong>der</strong><br />
Sportv verein −<br />
od<strong>der</strong><br />
auch informeller,<br />
wie die FFamilie<br />
o<strong>der</strong><br />
die Gle eichaltrigenngruppe.<br />
Zur Z Sys-<br />
teematisierunng<br />
von entw wicklungsrrelevanten<br />
sozialen Gruppen G siind<br />
in Abbi ildung 5<br />
beeispielhaft<br />
<strong>der</strong>artige primäre, sekundäre e und tertiäre<br />
Soziallisationsins<br />
stanzen<br />
auufgeführt.<br />
Abbb.<br />
5: Hierarchie<br />
<strong>der</strong> Sozialisatioonsinstanze<br />
en bezüglich<br />
ihres Einfflusses<br />
auf<br />
torissche<br />
Leistu ungsfähigkeeit<br />
(Scheurin ng, 2012; in<br />
Anlehnunng<br />
an Baur<br />
mannn,<br />
2009, S. S 102)<br />
17<br />
die mo-<br />
& Burr-
Breuer<br />
(20002)<br />
ergänzt<br />
im sozialökologisch<br />
hen Ansatz<br />
die soziaalen<br />
durch h solche<br />
mmaterialen<br />
Umweltfa aktoren, diie<br />
einen zu usätzlichen n Einfluß aauf<br />
die mot torische<br />
Leeistungsfähigkeit<br />
aus süben könnnen<br />
(Abb. 6).<br />
Abbb.<br />
6: Einfflussgrößen<br />
n auf die mmotorische<br />
Leistungsfä<br />
L higkeit aus sozialökolo ogischer<br />
Sichht<br />
(Scheurin ng, 2012; inn<br />
Anlehnung g an Breuer r, 2002, S. 117)<br />
Unterschiedden<br />
wird hierbei h in soziale Fa aktoren, wie w sozialee<br />
Schichten,<br />
aber<br />
auuch<br />
familiaal-soziale<br />
Merkmale, M wie etwa „die „ Erzieh hungseinsttellung<br />
<strong>der</strong> Mutter,<br />
GGeschwister,<br />
Betreuungsintensität<br />
durch an<strong>der</strong>e a Bezugspersoonen,<br />
Kont takte zu<br />
GGleichaltrigeen<br />
im Nah hraum sowwie<br />
regelm mäßig ausg geübte Akt ktivitäten“ (Breuer, (<br />
20002,<br />
S. 177)<br />
und in materiale m UUmweltfakt<br />
toren, wie Wohnort, Wohnungsgröße,<br />
Spielorte<br />
unnd<br />
Spielma aterialien.<br />
(11)<br />
Einflussskomponen<br />
nten <strong>der</strong> soozialen<br />
Um mwelt<br />
Zuum<br />
Einflusss<br />
<strong>der</strong> Fam milie auf d<strong>der</strong><br />
primäre en Sozialis sationsebene<br />
können n in An-<br />
leehnung<br />
an Brehm un nd Tittlbacch<br />
(2010) verschiede ene externne<br />
Rahme enbedin<br />
guungen<br />
herrausgegriffe<br />
en werdenn,<br />
die als entwicklun e gsrelevantt<br />
beurteilt werden<br />
köönnen.<br />
Soo<br />
spielt zum m einen ddie<br />
Größe und Volls ständigkeit <strong>der</strong> Fami ilie eine<br />
RRolle,<br />
aber auch Bildu ung, Wertoorientierun<br />
ng und Vor rbildverhallten<br />
von Fa amilienmmitglie<strong>der</strong>n.<br />
In diesem m Zusammmenhang<br />
müssen m auc ch einige nnegative<br />
Entwick- E<br />
luungen<br />
in <strong>der</strong><br />
heutige en Zeit konnstatiert<br />
werden.<br />
So verweisenn<br />
die Auto oren auf<br />
eiinschlägigee<br />
Forschungsergebnnisse,<br />
nach h denen immer<br />
mehhr<br />
Kin<strong>der</strong> mit nur<br />
eiinem<br />
Elternnteil<br />
aufwa achsen. Auußerdem<br />
kommt<br />
ersc chwerend hhinzu,<br />
dass<br />
Eltern<br />
ihhre<br />
Vorbildfunktion<br />
im m Hinblickk<br />
auf Bewe egung zun nehmend aaufgeben,<br />
sodass<br />
geemeinsame<br />
Bewegungsaktivitääten<br />
nur noch<br />
in weniger<br />
als 115%<br />
<strong>der</strong> Familien F<br />
sttattfinden.<br />
Zur Bedeu utung <strong>der</strong> Vorbildfun nktion von Eltern steellen<br />
Wegn ner und<br />
Scheid<br />
(19997)<br />
eine Studie<br />
vor, die belegt t, dass Familien,<br />
in denen Spo ort eine<br />
hööhere<br />
Releevanz<br />
gen nießt, Kin<strong>der</strong><br />
frühzeit tig an sportliche<br />
Akttivitäten<br />
he eranfüh-<br />
18
en und damit als „positives Modell <strong>für</strong> die Bewegungs- und Sportsozialisation<br />
ihrer Kin<strong>der</strong> wirken“ (S. 332). Ebenfalls auf primärer Ebene werden auch<br />
gleichaltrige Sozialpartner verortet, die durch soziale Unterstützungsleistungen<br />
auf das Sportengagement und somit auf die sportmotorische Leistungsfähigkeit<br />
wirken (Baur & Burrmann, 2009).<br />
Brehm und Tittlbach (2010) benennen mit Erziehung und Bildung auch Aspekte<br />
<strong>der</strong> sekundären Ebene <strong>der</strong> Sozialisationsinstanzen. Bezüglich des Einflusses<br />
dieser beiden Bereiche auf die motorische Leistungsfähigkeit kann in<br />
verschiedene Richtungen argumentiert werden. Einerseits spielt die Quantität<br />
und die Qualität des Bewegungsangebots in Kin<strong>der</strong>gärten und Schulen eine<br />
Rolle. Neben dem traditionellen Schulsport sind hierbei auch mo<strong>der</strong>ne Gestaltungskonzepte,<br />
wie etwa die „Bewegte Schu. Solche Konzepte zielen darauf ab,<br />
mehr Bewegung in den Schulalltag zu bringen, etwa durch bewegten Unterricht,<br />
bewegte Pause etc. An<strong>der</strong>erseits liegen einschlägige Forschungsergebnisse<br />
vor, die <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Schulbildung eine Auswirkung auf die sportliche Aktivität des<br />
Einzelnen beimaßen – ein Aspekt, <strong>der</strong> vor allem bei älteren Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
sowie im frühen Erwachsenenalter eine Rolle spielt. Brinkhoff (1998)<br />
stellt hierzu zusammenfassend fest, dass die sportliche Aktivität von Gymnasiasten<br />
am höchsten, die <strong>der</strong> Hauptschüler dagegen am niedrigsten ist.<br />
Auf tertiärer Ebene spielen unter an<strong>der</strong>em die Medienumwelt 3 und die Freizeitorganisationen<br />
eine Rolle, wobei hier dem Sportverein eine entscheidende<br />
Rolle zukommt (Baur & Burrmann, 2009). Das Angebot an Freizeitorganisationen<br />
ist zwar stark abhängig von <strong>der</strong> Wohnumwelt, aber generell ist anzunehmen,<br />
dass die Sportvereine als klar abgrenzbare Orte des Sporttreibens von<br />
beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind, da sie die höchsten Mitgliedschaftsquoten unter<br />
den Jugendorganisationen aufweisen. Der Einfluss <strong>der</strong> Wohnumwelt auf das<br />
Sporttreiben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen wird u.A. daran deutlich, dass in ländlichen<br />
Regionen größere Hemmnisse bestehen, sich am vereinsorganisierten<br />
Sport zu beteiligen. Baur und Burrmann (2009; 2010) konnten z.B. nachweisen,<br />
dass auf dem Lande oftmals Kleinstvereine mit rund 45 Mitglie<strong>der</strong>n dominieren,<br />
die <strong>für</strong> gewöhnlich auf ein schmales Sportartenspektrum limitiert sind. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass 24% <strong>der</strong> untersuchten Jugendlichen in Orten unter 500<br />
3 Für die Bewegungsarmut und damit <strong>für</strong> Defizite in <strong>der</strong> motorischen Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />
jungen Generation wird häufig <strong>der</strong> erhöhte Medienkonsum verantwortlich gemacht. Als klar<br />
dominierend erweist sich hierbei das Fernsehen, welches die Kin<strong>der</strong> zum gerätefixierten Stillsitzen<br />
zwingt. Auch an dieser Stelle wird die Vernetzung <strong>der</strong> unterschiedlichen Sozialisationsinstanzen<br />
deutlich. So ist ein hoher Fernsehkonsum beispielsweise eng mit den Aspekten<br />
Wohnumwelt und Familie verknüpft. Eine zunehmende Verhäuslichung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, ist u. A.<br />
auch durch die eingeschränkte Möglichkeit zur Aktivität im Freien o<strong>der</strong> die Übernahme des<br />
Fernsehkonsums <strong>der</strong> Eltern mitbedingt (Podlich & Kleine, 2000).<br />
19
Einwohnern und 47% in Orten unter 2000 Einwohnern gar keinen Sportverein<br />
an ihrem Wohnsitz vorfinden.<br />
(2) Einflusskomponenten <strong>der</strong> materialen Umwelt<br />
Unter den Bereich <strong>der</strong> Wohnumwelt fallen mehrere Aspekte, denen aufgrund<br />
einschlägiger Forschungsbemühungen in <strong>der</strong> <strong>Sportwissenschaft</strong> und <strong>der</strong> Soziologie<br />
eine Beeinflussung <strong>der</strong> motorischen Leistungsfähigkeit zugeschrieben<br />
werden können. Dazu gehört unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteil des jeweiligen<br />
Wohngebiets. So untersucht Heinemann (2007) die Beziehung von Migranten<br />
zu Sport näher und kann bei ihnen eine geringere Bindung an das Sporttreiben<br />
verzeichnen als bei ihren inländischen Mitbürgern. Zu dieser Erkenntnis<br />
liefert <strong>der</strong> Autor ein mehrdimensionales Begründungsmuster. Zum einen verweist<br />
er darauf, dass viele Auslän<strong>der</strong> als niedrig qualifizierte Arbeitskräfte nach<br />
Deutschland immigrieren und somit <strong>der</strong> unteren Sozialschicht angehörig sind.<br />
Betrachtet man diese Tatsache mit <strong>der</strong> Erkenntnis seiner weiteren Studien über<br />
geringeres Sportengagement <strong>der</strong> unteren Schicht im Vergleich zur mittleren und<br />
oberen, so kann ein begründen<strong>der</strong> Zusammenhang geknüpft werden. Des weiteren<br />
nennt er beispielsweise die ethnische Zugehörigkeit, unsichere Zukunftsperspektiven,<br />
unterschiedliche Wertorientierungen, Lebensstile und Körperbil<strong>der</strong><br />
als Hemmnisse <strong>für</strong> das Sporttreiben von Migranten. Aus diesen Erkenntnissen<br />
erwächst in Zusammenschau mit ähnlichen Ergebnissen <strong>der</strong> sportwissenschaftlichen<br />
Forschung die Vermutung, dass sich auch beim Vergleich <strong>der</strong> einzelnen<br />
Stadtbezirke Fuldas zwischen Wohnumgebungen mit hohem Auslän<strong>der</strong>anteil<br />
und solchen mit niedrigem Unterschiede in <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />
jeweils untersuchten Kin<strong>der</strong> herauskristallisieren.<br />
Die Einwohnerdichte einer Region übt einen mehrseitige Einfluss auf das Bewegungsengagement<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aus. Einerseits verweist Breuer (2002) auf die<br />
Verlagerung kindlicher Aktivitäten von Draußen nach Drinnen, welche zwangsläufig<br />
mit einer räumlichen Eingrenzung einhergeht. Als Gründe hier<strong>für</strong> nennt<br />
<strong>der</strong> Autor die Entstehung mo<strong>der</strong>ner Siedlungsausprägungen und die „Unbespielbarkeit<br />
<strong>der</strong> Straße“ (S. 10). Auch Kopczynski (2008) verweist in diesem<br />
Kontext auf den „Rückgang freier Spiel- und Bewegungsräume“ (S. 51) als Folge<br />
eines erhöhten Bau- und Straßenverkehrsaufkommens. Unterschiede in <strong>der</strong><br />
Einwohnerdichte sind <strong>für</strong> gewöhnlich vor allem zwischen urbanen und ländlichen<br />
Wohnumgebungen zu finden. Hinweise dazu gibt eine Jugendsportstudie<br />
in Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 1992, nach <strong>der</strong> sowohl unter einem engen<br />
als auch unter einem weiten Begriffsverständnis von Sport die Jugendlichen<br />
aus ländlichen Zonen in größerem Maße täglich sportlich aktiv sind als<br />
ihre Altersgenossen in den Ballungszentren (Brinkhoff, 1998).<br />
Außerdem ist speziell im Rahmen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendforschung auch die<br />
Bedeutsamkeit des quantitativen und qualitativen Angebots an Spielplätzen einer<br />
Wohnregion naheliegend (Abb. 7). Dieser Standpunkt wird auch von <strong>der</strong><br />
Stadt Fulda vertreten. Um die Qualität <strong>der</strong> Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltswel-<br />
20
teen<br />
<strong>der</strong> jüngsten<br />
Gen neration siicherzustellen<br />
und zielgerichte<br />
z et zu verb bessern,<br />
wwurden<br />
soggenannte<br />
„S Spielplatzkkompasse“<br />
“ von einer r spartenübergreifenden<br />
Arbeeitsgruppee<br />
ins Leben n gerufen. Sie bemüht<br />
sich um m die Erfasssung<br />
und Bewer-<br />
tuung<br />
bestehhen<strong>der</strong><br />
Spie elplätze unnd<br />
gibt ans schließend Empfehluungen<br />
<strong>für</strong> das d wei-<br />
teere<br />
Vorgehhen<br />
und beteiligt<br />
daarüber<br />
hina aus Kin<strong>der</strong> r direkt beei<br />
<strong>der</strong> Kon nzeption<br />
sttädtischer<br />
Baumaßna ahmen. Bissher<br />
konnt ten bereits s <strong>für</strong> die Geebiete<br />
Inne enstadt,<br />
Ziiehers-Norrd<br />
und Le ehnerz Spielplatzkom<br />
mpasse au ufgestellt uund<br />
veröff fentlicht<br />
wwerden(wwww.fulda.de/<br />
/buergerseervice/spor<br />
rt-freizeit/spielplatzkoompass.htm<br />
ml). 4<br />
Abbb.<br />
7: Möglliche<br />
Einflus ssfaktoren auf die motorische<br />
Leistungsfähiggkeit<br />
aus <strong>der</strong><br />
Woh-<br />
nummgebung<br />
(S Scheuring, 22012)<br />
Untersuchungen<br />
zum Einfluss ddes<br />
Sozialr raums auf die motorissche<br />
Leist tungsfä<br />
hiigkeit<br />
von Grundschu ulkin<strong>der</strong>n hhaben<br />
erge eben, dass s die Zweittklässler<br />
in n einem<br />
grroßstädtiscchen<br />
Ballungsraum,<br />
wie z.B. in n Düsseldo orf, genereell<br />
unter de er deut-<br />
scchen<br />
Durcchschnittsn<br />
norm (Z = 100) liegen<br />
und zu udem die motorisch heLeis- tuungsfähigkeeit<br />
parallel<br />
zum Aussmaß<br />
<strong>der</strong> sozialen Belastung B <strong>der</strong> Wohngegend<br />
deeutlich<br />
(und<br />
überzufä ällig) abfälltt<br />
(Abb. 8).<br />
4 D<br />
Da von dieseen<br />
drei statis stischen Beziirken<br />
im Rah hmen des FB BC <strong>2011</strong> nur Lehnerz aus sreichend<br />
Daatensätze<br />
bieetet,<br />
kann die<br />
Effektivitätt<br />
solcher Bem mühungen auf<br />
dem gegeenwärtigen<br />
Stand S des<br />
Jaahres<br />
<strong>2011</strong> nnicht<br />
umfasse end geklärt wwerden.<br />
21
Abbb.<br />
8: Die abnehmend de motoriscche<br />
Leistun ngsfähigkeit (Z-Werte) parallel zur<br />
sozial-<br />
räumlichen<br />
Be elastungsinttensität<br />
in den versch hiedenen SStadtteilen<br />
des d Ballunggszentrums<br />
s Düsseldorf rf (Stemper & Bachman nn, o.J., S.443)<br />
22
2 Untersuchungsmethodik<br />
Der Fuldaer Bewegungs-Check <strong>2011</strong> wurde im August <strong>2011</strong> in einer Vielzahl<br />
von Sporthallen im Landkreis Fulda durchgeführt. Von den 48 Grundschulen<br />
des Landkreises beteiligten sich die in Tabelle 3 aufgeführten Schulen an <strong>der</strong><br />
jeweils eintägigen Untersuchung.<br />
2.1 Untersuchungsstichprobe<br />
Der FBC <strong>2011</strong> wurde vom 29. August bis 23. September <strong>2011</strong> in den Kreissporthallen<br />
<strong>der</strong> Region Fulda durchgeführt. Von den insgesamt 48 Grundschulen<br />
des Landkreises haben 40 Schulen am Bewegungs-Check in einer jeweils<br />
etwa zweistündigen Untersuchung teilgenommen.<br />
Tabelle 3: Die beteiligten Schulen des FBC <strong>2011</strong><br />
Datum Sporthalle/Ort Schule<br />
29.08.<strong>2011</strong><br />
30.08.<strong>2011</strong><br />
SH Lü<strong>der</strong>talschule<br />
Großenlü<strong>der</strong><br />
31.08.<strong>2011</strong> SH Biebertalschule<br />
Hofbieber<br />
01.09.<strong>2011</strong> SH Lichtbergschule<br />
Eiterfeld<br />
[Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer]<br />
Grundschule Bimbach [25]<br />
Grundschule St. Georg Großenlü<strong>der</strong> [56]<br />
Grundschule am Langenberg Müs [23]<br />
Bonifatiusschule Bad Salzschlirf [17]<br />
Finkenbergschule Kleinlü<strong>der</strong> [7]<br />
Grundschule Hainzell [26]<br />
Grundschule Langenbieber [13]<br />
Grundschule Marbach [19]<br />
Grundschule Dipperz [20]<br />
BSH Hofbieber [38]<br />
Grundschule Eiterfeld [74]<br />
02.09.<strong>2011</strong> Hünfeld Paul-Gerhard-Schule Hünfeld [54]<br />
05.09.<strong>2011</strong><br />
06.09.<strong>2011</strong><br />
07.09.<strong>2011</strong><br />
08.09.<strong>2011</strong><br />
12.09.<strong>2011</strong><br />
13.09.<strong>2011</strong><br />
SH Werner.v.B.-<br />
Schule<br />
Neuhof<br />
SH Fliedetalschule<br />
Flieden<br />
SH Don-Bosco-<br />
Schule<br />
Künzell<br />
14.09.<strong>2011</strong> SH MPS „Hohe<br />
Rhön Hil<strong>der</strong>s“<br />
15.09.<strong>2011</strong><br />
16.09.<strong>2011</strong><br />
SH Von-Galen-<br />
Schule<br />
Grundschule am Rippberg Hattenhof [34]<br />
Schloss-Schule Neuhof [76]<br />
Monte-Kali-Schule Rommerz [15]<br />
Vogelsbergschule Hosenfeld [19]<br />
Steinkammerschule Rückers [25]<br />
Grundschule Uttrichshausen [10]<br />
Fliedetalschule [74]<br />
Comeniusschule Kalbach [38]<br />
Johannes-Hack-Schule Petersberg [48]<br />
Florenbergschule Pil<strong>der</strong>zell [70]<br />
Don-Bosco-Schule [66]<br />
Eberhardschule Tann [43]<br />
Grundschule Eckweisbach [18]<br />
MPS „Hohe Rhön“ Hil<strong>der</strong>s [30]<br />
Ahornschule Lütters [89]<br />
Theotrich-Schule Dietershausen [19]<br />
23
19.09.<strong>2011</strong><br />
20.09.<strong>2011</strong><br />
Eichenzell Grundschule Weyers [17]<br />
SH Bardoschule<br />
Fulda<br />
21.09.<strong>2011</strong> BGS Halle<br />
Fulda<br />
22.09.<strong>2011</strong> SH Probst-Conradvon-Mengersen<br />
Schule<br />
Johannesberg<br />
Bardoschule Fulda [42]<br />
Sturmiusschule Fulda [33]<br />
Grundschule Haimbach [31]<br />
Private Grundschule Dr. Jordan [11]<br />
Geschwister-Scholl-Schule [28]<br />
Marquardschule [26]<br />
Grundschule Lehnerz [20]<br />
Probst-Conrad-von-Mengersen Schule [19]<br />
Landgräfin Anna-Schule Bronzell [2]<br />
Grundschule Sichels [3]<br />
Astrid-Lindgren Schule [50]<br />
Der Testumfang von N = 1.323 (einige Teilnehmer mangels fehlen<strong>der</strong> Angabe<br />
unzuordenbar) spiegelt die Weiterentwicklung des Fuldaer Bewegungs-Checks<br />
im Vergleich zum Jahr <strong>der</strong> Einführung 2010 wi<strong>der</strong>, denn es ist im Jahr <strong>2011</strong> gelungen,<br />
nahezu alle Zweitklässler des Landkreises und <strong>der</strong> Stadt Fulda in die<br />
Untersuchung mit einzubeziehen.<br />
2.2 Datenerhebung<br />
Die Datenerhebung erfolgte mit Hilfe des von <strong>der</strong> Deutschen Vereinigung <strong>für</strong><br />
<strong>Sportwissenschaft</strong> (dvs) entwickelten „Deutscher Motorik-Test 6-18 (DMT)“.<br />
Dieser Test wurde von dem durch die dvs gegründeten ad hoc-Ausschuss „Motorische<br />
Tests <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendliche“ im Jahr 2007 entwickelt (Bös et al.,<br />
2009). Die Testbatterie mit acht Testaufgaben erlaubt es, bundesweit das Niveau<br />
motorischer Fertigkeiten und Fähigkeiten von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
im Alter von sechs bis achtzehn Jahren kontinuierlich zu erheben, um auf <strong>der</strong><br />
Basis solcher verlässlicher Daten fundierte politische Entscheidungen treffen zu<br />
können (Abb. 9).<br />
24
Abbbildung<br />
9: DDie<br />
Testaufga aben des Deeutschen<br />
Mo otorik-Test 6- 18 (Bös et al al., 2009)<br />
Die<br />
Testinhhalte<br />
des Deutschen D Motorik-Tests<br />
6-18 sollten reppräsentativ<br />
<strong>für</strong> das<br />
Spektrum<br />
ddes<br />
motoris schen Leisstungsprof<br />
fils sein un nd den Anffor<strong>der</strong>unge<br />
en Fair-<br />
neess,<br />
ökonoomische<br />
Anwendbarkkeit<br />
und Akzeptanz<br />
sowie s wisssenschaftlic<br />
cheAb- sicherung<br />
dienen.<br />
Mit den acht TTestaufgab<br />
ben können<br />
die motoorischen<br />
Fä ähigkei<br />
teen<br />
Kraft, AAusdauer,<br />
Schnelligkkeit,<br />
Bewe eglichkeit und u Koorddination<br />
dia agnosti<br />
ziert<br />
werdenn,<br />
die zus sammenfasssend<br />
die körperlich he Leistunggsfähigkeit<br />
treprä- seentieren<br />
soollen.<br />
Die Testung ddieser<br />
Fähigkeiten<br />
er rfolgt mitteels<br />
einfachstruktu<br />
rieerter<br />
motorischer<br />
Fertigkeiten<br />
wwie<br />
z.B. La aufen, Spr ringen undd<br />
Balancier ren.Zu- säätzlich<br />
zu diesen acht<br />
Testauffgaben<br />
we erden im Rahmen R dees<br />
Fuldaer rBewe- guungs-Checcks<br />
<strong>2011</strong> (9 9.) die motorische<br />
Grundfertigk<br />
G keit Ballweeitwurf<br />
sow wie (10.)<br />
GGröße,<br />
Gewwicht<br />
erfass st und daraaus<br />
<strong>der</strong> Bo ody Mass Index<br />
(BMI) I) berechne et.<br />
Der<br />
Test eiggnet<br />
sich sowohl s unteer<br />
statusd diagnostis scher Zielsstellung<br />
zur<br />
Mes-<br />
suung<br />
des aktuellen<br />
Leistungssttandes,<br />
als s auch unt ter prozesssdiagnos<br />
stischer<br />
Ziielstellungg<br />
zur Besc chreibung vvon<br />
Leistu ungsveränd <strong>der</strong>ungen üüber<br />
die Schulzeit<br />
hiinweg.<br />
Exeemplarisch<br />
h kann deer<br />
Deutschen<br />
Motorik-Test<br />
zurr<br />
Bearbeitu ung fol-<br />
geen<strong>der</strong><br />
Fraggestellunge<br />
en herangeezogen<br />
we erden (vgl. Bös et al., , 2009).<br />
MMessen<br />
dess<br />
aktuellen Leistungssstands:<br />
� Scrreening:<br />
Wie W ist <strong>der</strong> aktuelle motorische<br />
m e Leistunggsstand?<br />
� Einggangsdiag<br />
gnose: Ist <strong>der</strong> aktue elle motorische<br />
Leisstungsstan<br />
ndausreicchend <strong>für</strong> die d Aufnahhme<br />
eines s bestimm mten Trainings?<br />
25
� Leistungsprofil: Welche motorischen Stärken und Schwächen lassen<br />
sich erkennen?<br />
� Defizitanalyse: Welche motorischen Fähigkeiten sollen bei Schwächen<br />
gezielt geför<strong>der</strong>t werden?<br />
� Charakterisierung von Subpopulationen: Welche Unterschiede bestehen<br />
bezüglich <strong>der</strong> motorischen Fähigkeiten zwischen Mädchen<br />
und Jungen sowie zwischen den verschiedenen Altersgruppen?<br />
Messen von Leistungsverän<strong>der</strong>ungen:<br />
� Beschreibung <strong>der</strong> Entwicklungsverläufe: Wie verän<strong>der</strong>n sich motorische<br />
Fähigkeiten in <strong>der</strong> Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen?<br />
� Evaluation von Interventionen: Sind motorische Leistungsverän<strong>der</strong>ungen<br />
nach einer gezielten För<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong> gesamten Gruppe<br />
o<strong>der</strong> beim Einzelnen erkennbar?<br />
Die Testbatterie wurde in einer ganzen Reihe von Einzelstudien hinsichtlich <strong>der</strong><br />
teststatistischen Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität überprüft.<br />
Im Ergebnis zeigten sich hohe Objektivitäts- und Reliabilitätskoeffizienten. Die<br />
Validität wurde zunächst mittels Expertenrating (inhaltliche Validität) und über<br />
Korrelationen und Mittelwertsvergleiche (kriterienbezogene Validität) überprüft<br />
(Bös, Schlenker & Seidel, 2009). Für die Ermittlung <strong>der</strong> Konstruktvalidität wurden<br />
konfirmatorische Faktoranalysen berechnet, wobei sich die theoretisch angenommene<br />
dimensionale Struktur bestätigte. Ein beson<strong>der</strong>er Vorteil des DMT<br />
liegt in seiner bundesweiten Normierung mit Hilfe <strong>der</strong> vorliegenden Daten aus<br />
dem Motorik Modul (MoMo). Das nationale Motorik- Modul wurde in den Jahren<br />
2003-2006 deutschlandweit an einer repräsentativen Stichprobe von N = 4.529<br />
Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen im Alter von vier bis siebzehn Jahren durchgeführt<br />
und lieferte erstmals <strong>für</strong> die Bundesrepublik Deutschland repräsentative Daten<br />
zur motorischen Leistungsfähigkeit von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, die als statistische<br />
Referenzwerte herangezogen werden können. Auch die Praktikabilität<br />
und Durchführbarkeit sowie die Akzeptanz des DMT 6-18 bei Sportlehrern wurde<br />
ermittelt (Bös, Schlenker & Seidel, 2009). Tabelle 4 gibt einen Überblick über<br />
die Testgütekriterien des Deutschen Motorik-Test.<br />
Tabelle 4: Die Testgütekriterien <strong>der</strong> Einzeltests des Deutschen Motorik-Test 6-18 (nach Bös,<br />
Schlenker & Seidel, 2009)<br />
� Objektivität robj = .87 – .99 (M = .95)<br />
� Reliabilität<br />
Retest-Reliabilität<br />
� Validität<br />
Inhaltliche Validität<br />
(Expertenrating; Notenstufen 1-5)<br />
rtt = .73 – .96 (M = .85)<br />
1.14 – 2.43 (M = 1.83)<br />
26
Kriterienbezogene Validität<br />
(Korrelation: Testergebnis-<br />
Lehrerurteil)<br />
Konstruktvalidität<br />
(Faktorielle Validität)<br />
rtc = .01 – .73 (M = .69)<br />
5 Dimensionen<br />
(konfirmatorische Faktorenanalyse)<br />
� Testökonomie Test käuflich o<strong>der</strong> Bausatz<br />
Schulgerechte Durchführungsvariante<br />
Internetbasierte Software (Erprobung)<br />
� Testnormierung Bundesweit repräsentative Normwerte<br />
Standardisierte Auswertungsprofile<br />
(1) Unkritische Testverfahren<br />
Bei <strong>der</strong> Übung „Balancieren rückwärts auf einem Balken“ verweist eine Korrelationsanalyse<br />
auf eine schlechte Interkorrelation <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> einzelnen<br />
Durchläufe. Somit werden bei <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Gesamtleistung in <strong>der</strong> Kategorie<br />
„Balancieren rückwärts auf einem Balken“ die einzelnen Schritte aufsummiert.<br />
Durch diese Testverlängerung kann die Reliabilität gesichert werden.<br />
Auch bei <strong>der</strong> „Rumpfbeuge“ zeichnet sich bezüglich <strong>der</strong> Interkorrelation<br />
<strong>der</strong> einzelnen Versuche ein ähnliches Bild ab. Hier liegt <strong>der</strong> Interkorrelationskoeffizient<br />
sogar bei rtt = .93, was die Verwendung des maximalen<br />
Werts <strong>der</strong> beiden Durchläufe rechtfertigt. Weiterhin erweisen sich die einzelnen<br />
Versuche <strong>der</strong> Tests „Ballweitwurf“ (ca. rtt = .90) und „Standweitsprung“<br />
(rtt = .82) als ausreichend korreliert, um jeweils den Maximalwert<br />
zu verrechnen.<br />
(2) Kritische Testverfahren<br />
Bei <strong>der</strong> Übung „20 Meter Sprint“ sind die Ergebnisse <strong>der</strong> beiden Durchläufe<br />
zu rtt = .76 korreliert, was zeigt, dass durch das Heranziehen <strong>der</strong> besseren<br />
Sprintleistung bei Ermittlung <strong>der</strong> Gesamtleistung in dieser Kategorie<br />
die Reliabilität gewahrt werden kann. Im Nachhinein birgt diese Vorgehensweise<br />
im Hinblick auf den Versuchsaufbau beim FBC <strong>2011</strong> jedoch<br />
Anlass zur Kritik. Um <strong>der</strong> Verzerrung <strong>der</strong> Sprintleistungen durch potentiell<br />
mögliche Fehlstarts zu entgegnen, wäre es von Vorteil gewesen den Mittelwert<br />
bei dieser Übung zu berechnen.<br />
An<strong>der</strong>s ist es bei <strong>der</strong> Übung „Seitliches Hin- und Herspringen“ (rtt = .55).<br />
Hier gibt es aufgrund des Testcharakters erhebliche Schwierigkeiten, ungültige<br />
von gültigen Versuchen zu trennen. Um die dadurch entstehenden<br />
Messungenauigkeiten und Reliabilitätsmängel auszugleichen, wird bei <strong>der</strong><br />
Berechnung <strong>der</strong> Gesamtleistung dieses Tests <strong>der</strong> Mittelwert herangezogen.<br />
27
2.3 Datenauswertung<br />
Im Rahmen des Fuldaer Bewegungs-Checks 2010-2013 wurden alle Datenauswertungsschritte<br />
mit dem Statistikprogramm PASW Statistics 19.0 (SPSS<br />
Inc.; Chicago, Ill.) vorgenommen.<br />
Sämtliche Gruppenvergleiche (Jahrgangsweise Altersklassen, Geschlechter)<br />
erfolgten mit Hilfe einer Varianzanalyse, die Einzelvergleiche mit Hilfe des Bonferroni-Verfahrens<br />
vorgenommen.<br />
28
3<br />
Unterssuchungsergebnnisse<br />
zum m Teil A:<br />
Allgemmeiner<br />
Bewegunggs-Check<br />
Der<br />
vorliegeende<br />
Absc chlussbericcht<br />
konzentriert<br />
sich im nachfollgend<br />
auf (Kapitel<br />
3. .1) die Besschreibung<br />
g und Anallyse<br />
des motorische m n Leistunggsstandes<br />
<strong>der</strong> un-<br />
teersuchten<br />
zweiten Grundschul<br />
G klassen so owie (Kap pitel 3.2) dden<br />
Vergle eich <strong>der</strong><br />
Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Bildungsregion<br />
Fulda mit t den DMT T-6-18-Refferenzwert<br />
ten des<br />
geesamten<br />
Bundesge ebiets, (KKapitel<br />
3.3 3) den regionalenn<br />
Vergleic ch <strong>der</strong><br />
Ergebnisse<br />
zwischen den geminnden<br />
des landkreises<br />
Fulda, soowie<br />
(Kap pitel 3.4)<br />
deen<br />
Vergleicch<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse<br />
zwwischen<br />
de en Stadtteilen<br />
Fuldass.<br />
3. .1 Geschhlechtssp<br />
pezifischer<br />
Leistu ungsstand d <strong>der</strong> Zweeitklässle<br />
er in<br />
<strong>der</strong> Bildungsre<br />
egion Fullda<br />
Die<br />
Analysee<br />
des Leis stungsstannds<br />
<strong>der</strong> Un ntersuchun ngsgruppe des Fulda aer Be-<br />
wwegungs-Chhecks<br />
<strong>2011</strong><br />
geschieeht<br />
zunäch hst durch einen gesschlechts-<br />
undal- teersspezifiscchen<br />
Vergleich<br />
<strong>der</strong> jeweiligen<br />
Teilgruppe en. Eine ÜÜbersicht<br />
über ü die<br />
deeskriptiveen<br />
Statistiken<br />
<strong>der</strong> veerschieden<br />
nen Alterst tufen <strong>der</strong> JJungen<br />
un nd Mäd-<br />
chhen<br />
liefert Tabelle 5.<br />
Taabelle<br />
5: Diee<br />
Mittelwerte e und Standdardabweichu<br />
ungen <strong>der</strong> Testaufgaben<br />
T n des Fuldae erBeweguungs<strong>check</strong> <strong>2011</strong><br />
aufgetei ilt nach Gescchlecht<br />
und Altersgruppe<br />
A en (Betz & Niiessner,<br />
2012 2)<br />
29
Neben<br />
den deskriptive en Statistikken<br />
wurde e inferenzst tatistisch aanalysiert,<br />
ob sich<br />
beei<br />
den Teestaufgaben<br />
signifikaante<br />
Alter rsuntersch hiede ergeeben<br />
habe en. Die<br />
Überprüfungg<br />
dieser Frage F wurdde<br />
<strong>für</strong> beid de Geschl lechter geetrennt<br />
vor rgenom-<br />
30
men. In den folgenden sind die geschlechts- und altersklassenspezifischen Unterschiede<br />
bezüglich <strong>der</strong> Körperbaumerkmale Körperhöhe (Abb. 10), Körpergewicht<br />
(Abb. 11), BROCA-Index (Abb. 12) und BMI (Abb. 13) dargestellt.<br />
Bei <strong>der</strong> Betrachtung des BMI (Abb. 13) zeigen sich sowohl bei den Jungen als<br />
auch bei den Mädchen keine signifikanten Altersunterschiede. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Körperhöhe (Abb. 10), des Körpergewichts (Abb. 11) des BROCA-Index (Abb.<br />
12) bestehen bei den Mädchen und Jungen jeweils signifikante Unterschiede<br />
zwischen den Altersklassen 8 und 9 (p < .05).<br />
Abbildung 10: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Körperhöhe)(Betz &<br />
Niessner, 2012)<br />
31
Abbildung 11: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Körpergewicht)<br />
(Betz & Niessner, 2012)<br />
Abbildung 12: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (BROCA-Index)<br />
(Betz & Niessner, 2012)<br />
32
Abbildung 13: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Body Mass Index,<br />
BMI) (Betz & Niessner, 2012)<br />
Die Abbildungen 14 bis 17 zeigen die Ergebnisse <strong>der</strong> Tests, die primär durch<br />
energetische Prozesse (Kondition) determiniert werden (Standweitsprung,<br />
Laufsprint, Bauchaufzüge und Ausdauerlauf). Bei den Jungen zeigen sich systematische<br />
Altersunterschiede in allen vier Tests. Bei den Mädchen hingegen<br />
finden sich solche nur beim 20-m-Laufsprint (tendenziell) und beim 6-min-<br />
Ausdauerlauf. Hier besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Alterstufen<br />
7 und 8 (p = .024).<br />
33
Abbildung 14: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Standweitsprung)<br />
(Betz & Niessner, 2012)<br />
Abbildung 15: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (20-m-Laufsprint)<br />
(Betz & Niessner, 2012)<br />
34
Abbildung 16: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Bauchaufzüge)<br />
(Betz & Niessner, 2012)<br />
Abbildung 17: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (6-min-Ausdauerlauf)<br />
(Betz & Niessner, 2012)<br />
35
Die Testaufgaben, die eher dem Bereich <strong>der</strong> Koordination zugeordnet werden<br />
können (Rumpfbeuge, Balancieren, Liegestütze und seitliches Hin- und Herspringen,<br />
Ballweitwurf) sind in den Abbildungen 18 bis 22 dargestellt. Hier bestehen<br />
bei den Testaufgaben ebenfalls geschlechtsspezifische Altersunterschiede.<br />
So unterscheiden sinch bei den Jungen die beiden Altersstufen in den<br />
Tests Balancieren (tendenziell), Seitliches Hin-Her-Springen und insbeson<strong>der</strong>e<br />
Ballweitwurf. Bei den Mädchen treten signifikante Leistungsunterschiede nur<br />
beim Test Ballweitwurf auf.<br />
Abbildung 18: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Rumpfbeuge) (Betz<br />
& Niessner, 2012)<br />
36
Abbildung 19: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Balancieren) (Betz &<br />
Niessner, 2012)<br />
Abbildung 20: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Liegestütze) (Betz &<br />
Niessner, 2012)<br />
37
Abbildung 21: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (seitliches Hin- und<br />
Herspringen) (Betz & Niessner, 2012)<br />
Abbildung 22: Geschlechtsspezifische Altersunterschiede beim FBC 2010 (Ballweitwurf) (Betz &<br />
Niessner, 2012)<br />
38
3.2 Bundesweiter Leistungsvergleich <strong>der</strong> Fuldaer Zweitklässler mit<br />
<strong>der</strong> altersgleichen Gesamtpopulation in Deutschland<br />
Um die Leistungen des Fuldaer Bewegungs-Checks 2010 bundesweit einzuordnen<br />
und bewerten zu können, werden die Ergebnisse <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Testaufgaben mit Referenzwerten <strong>der</strong> jeweiligen Altersgruppen verglichen. 5 Um<br />
die zehn unterschiedlichen Testleistungen innerhalb eines grafischen Testprofils<br />
(„Stärken-Schwächen-Profil“) vergleichbar zu machen, sind in den nachfolgenden<br />
Abbildungen 23 und 24 die testspezifischen bundesdeutschen „Mittelwerte“<br />
durch die Nulllinie (SDS = 0) repräsentiert. Diese entspricht zugleich<br />
dem Prozentrang PR = 50 (mit 50 % leistungsmäßig besseren und 50 % leistungsschwächeren<br />
deutschen Kin<strong>der</strong>n). 6<br />
Aufgrund <strong>der</strong> geringen Stichprobengrößen <strong>der</strong> Altersklassen <strong>der</strong> 6-Jährigen<br />
(Mädchen: n = 6; Jungen: n = 11) und <strong>der</strong> 9-Jährigen (Mädchen: n = 15; Jungen:<br />
n = 29), wird die Interpretation <strong>der</strong> Ergebnisse des FBC <strong>2011</strong> auf die Altersklasse<br />
<strong>der</strong> 7- und 8-Jährigen fokussiert, die mit n = 296 (7 J.) bzw. n =<br />
252 (8 J.) Mädchen und n = 224 (7 J.) bzw. n = 299 (8 J.) Jungen als weitgehend<br />
repräsentativ anzusehen ist. Dem gegenüber muss bei den wenigen 6jährigen<br />
Schülerinnen und Schülern des 2. Grundschuljahres davon ausgegangen<br />
werden, dass es sich entwicklungsbezogen um tendenziell eher akzelerierte<br />
Kin<strong>der</strong> handelt. An<strong>der</strong>erseits muss man bei den ebenfalls unterrepräsentierten<br />
9-Jährigen eher einen Trend in Richtung <strong>der</strong> Entwicklungsverzögerung (Retardierung)<br />
annehmen.<br />
Die Abbildungen 23 und 24 dokumentieren im Großen und Ganzen, dass die 7-<br />
und 8-jährigen Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> untersuchten 2. Grundschulklassen <strong>der</strong> Bildungsregion<br />
Fulda motorisch überdurchschnittlich leistungsfähig sind und zum überwiegenden<br />
Teil deutlich oberhalb <strong>der</strong> bundesweiten Mittelwerte liegen.<br />
Speziell im Bereich <strong>der</strong> Koordination (seitliches Hin- und Herspringen und Liegestütze)<br />
sowie auch bei <strong>der</strong> Laufausdauer sind die Fuldaer Mädchen und<br />
Jungen ihren bundesweiten Altersgenossinnen und -genossen erheblich über-<br />
5 Diese Referenzwerte sind den Norwerttabellen im Manual des Deutschen Motorik-Test<br />
6-18 (Bös et al., 2009) entnommen Da die Normwerttabellen des DMT 6-18 jedoch keine<br />
Referenzwerte <strong>für</strong> die Körperhöhe und den BMI enthalten, wurden die Referenzwerte<br />
<strong>für</strong> die Körperhöhe aus den Wachsturmkurven von Pra<strong>der</strong>, Largo, Molinari und Issler<br />
(1985; aus Fröhner, 1993) abgeleitet. Die BMI-Referenzwerte wurden mit Hilfe <strong>der</strong> Internetseite<br />
www.mybmi.de <strong>für</strong> die einzelnen Altersklassen ausgerechnet.<br />
6<br />
Um diesen Vergleich herstellen zu können, wurden die Werte des FBC <strong>2011</strong> an den<br />
Streuungsmaßen <strong>der</strong> bundesdeutschen Referenzstichprobe normiert. Die dazugehörige<br />
Formel <strong>für</strong> die Standardnormwerte (Standard Deviation Score; SDS) lautet:<br />
SDS = (MWFD-MWDMT) / SDDMT.<br />
Oberhalb eines SDS = 0,5 befinden sich 30 % leistungsstärkere Kin<strong>der</strong>, oberhalb eines<br />
SDS = 1.0 verbleiben 16 % leistungsstärkere Kin<strong>der</strong> und oberhalb eines SDS = 1,5 befinden<br />
sich die 5 % Leistungsbesten.<br />
39
leegen<br />
und bbefinden<br />
sich s im Mitttel<br />
auf dem<br />
Niveau <strong>der</strong> bundeesweit<br />
obe eren 40<br />
Prozent<br />
(SDDS<br />
= 0,3) <strong>der</strong> d leistunggsbesten<br />
Kin<strong>der</strong>. K<br />
Abbbildung<br />
23: : Altersspezif fische Testpprofile<br />
zum Vergleich V des s Leistungssstandes<br />
<strong>der</strong> Mädchen<br />
beeim<br />
FBC <strong>2011</strong>1<br />
mit den Normwerten N<br />
ddes<br />
DMT 6-1 18 (die Nulllin nie SDS odeer<br />
z = 0 entsp pricht PR<br />
= 50) (Betz & NNiessner,<br />
20 012)<br />
40
Abbildung 24: Altersspezifische Testprofile zum Vergleich des Leistungsstandes <strong>der</strong> Jungen<br />
beim FBC <strong>2011</strong> mit den Normwerten des DMT 6-18 (die Nulllinie z= 0 entspricht PR = 50) (Betz<br />
& Niessner, 2012)<br />
Abweichend von dieser insgesamt sehr positiven Globaleinschätzung zeigen<br />
die Abbildungen 23 und 24, dass bei den körperbaulichen Merkmalen die Werte<br />
<strong>der</strong> Altersklasse <strong>der</strong> 7-Jährigen bei <strong>der</strong> Körperhöhe leicht oberhalb und beiden<br />
8-Jährigen geringfügig unterhalb des bundesdeutschen Durchschnitts liegen<br />
und damit die untersuchten Fuldaer Mädchen und Jungen im älteren Jahrgang<br />
etwas kleiner als ihre bundesweiten Altersgenossinen und –genossen sind.<br />
Beim BMI ergibt sich ein ebenfalls ein vom deutschen Gesamtstatus abweichendes<br />
Bild, denn sowohl die Mädchen als auch die Jungen liegen teilweise<br />
deutlich oberhalb <strong>der</strong> bundesweiten Referenzwerte im Bereich von z = 0,5 und<br />
somit im Bereich <strong>der</strong> 25 Prozent schwereren Kin<strong>der</strong>.<br />
Die im Test 20-m-Laufsprint im deutschlandweiten Vergleich schwächeren<br />
Ergebnisse (durchgezogene Linie) <strong>der</strong> Fuldaer Jungen und Mädchen sind<br />
dadurch entstanden, dass beim FBC <strong>2011</strong> die Zeitmessung per Lichtschranken<br />
erfolgte, während bei den Untersuchungen des DMT 6-18 davon auszugehen<br />
ist, dass ein Großteil <strong>der</strong> Messungen aufgrund des hohen Stichprobenumfangs<br />
mit Hilfe <strong>der</strong> fehleranfälligeren Handstoppung durchgeführt wurde. Die Handstoppung<br />
führt grundsätzlich zu schnelleren Laufzeiten im Bereich von ca. 0,23<br />
s was einer Steigerung um etwa 20 Prozentrangpunkten o<strong>der</strong> 0,5 SDS entspricht.<br />
Nach einer rechnerischen Korrektur <strong>der</strong> Messwerte (gestrichelte Linie)<br />
liegen die Jungen und Mädchen ziemlich exakt auf Höhe des bundesweiten<br />
Durchschnitts, die Kin<strong>der</strong> des jüngeren Jahrgangs (7 Jahre) würden sich bis in<br />
den Bereich <strong>der</strong> besten 40 % verbessern.<br />
Die insgesamt durchschnittlichen Testleistungen und bei den 8-jährigen Jungen<br />
leicht unterdurchschnittlichen Ergebnisse im Test Sit-up dürften im Rückblick<br />
auf eine rigorose Testdurchführung zurückzuführen sein, d.h. eine strengere<br />
Einhaltung <strong>der</strong> Bewegungsbeschreibung dieses Tests. So wurden beim Fuldaer<br />
Bewegungs-Check <strong>2011</strong> zwei Testleiter parallel eingesetzt, die gemeinsam darauf<br />
achteten, dass nur die absolut korrekt durchgeführten Versuche gezählt<br />
wurden.<br />
3.3 Regionaler Leistungsvergleich <strong>der</strong> Zweitklässler im Landkreis<br />
Fulda<br />
Über den bundesweiten Abgleich <strong>der</strong> sportmotorischen Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />
Fuldaer Grundschüler hinaus informiert <strong>der</strong> Fuldaer Bewegungs-Check <strong>2011</strong><br />
auch über die den motorischen Status in den verschiedenen Gemeinden <strong>der</strong><br />
Bildungsregion Fulda. Zu diesem Zweck wurde die sportmotorische Leistungsfähigkeite<br />
<strong>der</strong> beiden zentralen Altersgruppen <strong>der</strong> 7- und 8-jährigen Jungen und<br />
41
MMädchen<br />
jeweils<br />
zu einem<br />
alterssspezifisch<br />
hen Gesam mtwert (aritthmetische<br />
es Mittel<br />
deer<br />
z- bzw. . SDS-Werte)<br />
zusaammengefa<br />
asst, am bundesdeu b utschen Mittelwert<br />
geeeicht<br />
undd<br />
über die Stadt Fuldda<br />
und die e 12 (Groß ß)Gemeindden<br />
hinweg g vergli-<br />
chhen<br />
(Abb. 25; auch h hier reppräsentiert<br />
die Nulllinie<br />
den bbundesdeu<br />
utschen<br />
Durchschnittt).<br />
AAbbildung<br />
255:<br />
Vergleich <strong>der</strong> sportmootorischen<br />
Gesamtleistun<br />
G ng <strong>der</strong> 7- unnd<br />
8-jährigen n Jungen<br />
unnd<br />
Mädchen nach den am m FBC <strong>2011</strong> beteiligten Wohnorten W <strong>der</strong> d Kin<strong>der</strong> (SStasch<br />
& Drei itz, 2012)<br />
WWährend<br />
die<br />
Kin<strong>der</strong> aus a dem SStadtgebie<br />
et von Fuld da sich inssgesamt<br />
im m guten<br />
mmittleren<br />
Leeistungsber<br />
reich befinden,<br />
ragen n die weit überdurchs ü schnittliche en Wer-<br />
tee<br />
<strong>der</strong> Kindeer<br />
aus <strong>der</strong> r Stadtranndgemeind<br />
de Eichenz zell ebensoo<br />
heraus, wie die<br />
hoohe<br />
motorrische<br />
Leis stungsfähiggkeit<br />
<strong>der</strong> Teilnehme T r aus den eher länd dlichen<br />
RRegionen<br />
EEhrenberg/<br />
/Hil<strong>der</strong>s unnd<br />
Eiterfeld d.<br />
Differenziertt<br />
fallen die e Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Kin n<strong>der</strong> aus den<br />
Großgeemeinden<br />
Peters-<br />
beerg,<br />
Neuhof,<br />
Flieden n, Großenllü<strong>der</strong><br />
und Hosenfeld d aus. So liegt <strong>der</strong> jüngere<br />
Jaahrgang<br />
deer<br />
7-Jährig gen − wie iin<br />
den and <strong>der</strong>en Regionalbereicchen<br />
auch − deut-<br />
licch<br />
oberhalb<br />
des bun ndesdeutscchen<br />
Durchschnitts,<br />
während ddie<br />
älteren n Kin<strong>der</strong><br />
beereits<br />
im AAlter<br />
von 8 Jahren leisstungsmäß<br />
ßig gegenü über den 77-Jährigen<br />
zurück-<br />
faallen.<br />
Dies dürfte prim mär an einer<br />
gewisse en biologis schen Entwwicklungsv<br />
verzöge<br />
ruung<br />
<strong>der</strong> älteeren<br />
Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> 22.<br />
Klassen liegen. Für<br />
diese Inteerpretation<br />
n spricht<br />
innsbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Sa achverhalt, dass beim<br />
letztjährigen<br />
Fulddaer<br />
Bewe egungs-<br />
Check<br />
20100,<br />
<strong>der</strong> seinerzeit<br />
nochh<br />
in <strong>der</strong> 3. . Schulklas sse durchggeführt<br />
wurde,<br />
die<br />
auuf<br />
dieser Klassenstu ufe relativ jüngere Altersgrup A pe <strong>der</strong> 8-Jährigen<br />
deutlich<br />
d<br />
42
esser als <strong>der</strong> deutsche Durchschnitt abgeschnitten hatte und demgegenüber<br />
wie<strong>der</strong>um die 9-Jährigen Jungen und Mädchen abgefallen waren. Dennoch<br />
muss bei <strong>der</strong> nächsten Kampagne des Bewegungs-Check 2012 überprüft werden,<br />
ob es sich bei diesen aktuellen gemeindespezifischen Ergebnissen tatsächlich<br />
um längerfristige, regional stabile und nicht nur zeitlich punktuelle, kohortenspezifische<br />
Befunde handelt. Weiterhin ist im Anschluss an die weiteren<br />
zukünftigen Kampagnen zu klären, ob <strong>der</strong> Leistungsvorsprung <strong>der</strong> 7-Jährigen<br />
<strong>der</strong> Bildungsregion Fulda in <strong>der</strong> konkreten Höhe von etwa 0,3 SDS bzw. im Bereich<br />
<strong>der</strong> besten 40 Prozent zeitlich stabil erhalten bleibt o<strong>der</strong> mit zunehmendem<br />
Alter zurückgeht.<br />
3.4 Sozialräumliche Einflüsse auf die motorische Leistungsfähigkeit<br />
von Zweitklässlern innerhalb des Stadgebiets von Fulda<br />
Nach dem Vorbild des Düsseldorfer Motorik-Tests soll auch im Rahmen des<br />
Fuldaer Bewegungs-Checks das Ziel verfolgt werden, die sozialräumliche Abhängigkeit<br />
<strong>der</strong> motorischen Leistung <strong>der</strong> getesteten Kin<strong>der</strong> nicht nur <strong>für</strong> die Bildungsregion<br />
Fulda insgesamt, son<strong>der</strong>n auch <strong>für</strong> den sehr heterogenen Sozialraum<br />
des Stadtgebiets von Fulda zu objektivieren. Dazu werden im Unterschied<br />
zum Düsseldorfer Modell allerdings nur die Einflussparameter Auslän<strong>der</strong>anteil<br />
und Einwohnerdichte <strong>der</strong> betrachteten Stadtteile herangezogen. Hintergrund<br />
dieser Beschränkung bildet eine Interkorrelationsanalyse, die die Düsseldorfer<br />
Untersucher über die vier Variablen „Wohnfläche pro Person“ (Einwohnerdichte),<br />
„Auslän<strong>der</strong>anteil ausgewählter Nationen“, „Sozialhilfequote“ und „Wohngeldquote“<br />
<strong>der</strong> Einwohner des betrachteten Bezirks angefertigt haben (Stemper<br />
& Bachmann, o.J.). Diese Analyse hat ergeben, dass die Determinanten Einwohnerdichte,<br />
Sozialhilfequote und Wohngeldquote signifikant interkorreliert,<br />
d.h. stark v erbunden sind. Dies rechtfertigt es, unter diesen drei die Einwohnerdichte<br />
als Leitindikator zu bevorzugen, zumal diese Variable besser zu interpretieren<br />
und kommunizieren ist als die an<strong>der</strong>en beiden. Weitgehend unabhängig<br />
von <strong>der</strong> Einwohnerdichte erweist sich <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteil als eine mehr eigenständige<br />
Determinante, die mit dem Faktor Einwohnerdichte in einer nur<br />
losen Beziehung steht.<br />
Zum Einstieg in die Betrachtung <strong>der</strong> sozialräumlichen Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Stadt<br />
Fulda werden zunächst die Größenordnungen <strong>der</strong> Stadtteile in <strong>der</strong> Gesamtschau<br />
betrachtet, wobei speziell auf die bereits genannten, relevanten Variablen<br />
Einwohnerdichte und Auslän<strong>der</strong>anteil eingegangen wird. Im Anschluss daran<br />
wird eine Glie<strong>der</strong>ungsmöglichkeit des Stadtgebiets in statistische Bezirke<br />
vorgestellt, die den Rahmen <strong>für</strong> darauffolgende Vergleiche <strong>der</strong> motorischen<br />
Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Probanden bildet.<br />
43
(1) Sozialräumliche Struktur des osthessischen Oberzentrums Fulda<br />
Mit Ablauf des Jahres <strong>2011</strong> lebten 64.824 Menschen in <strong>der</strong> Stadt Fulda, darunter<br />
6.395 ausländische Mitbürger (http://www.fulda.de/uploads/media/ Wohnbevoelkerung_<br />
3112<strong>2011</strong>.pdf; Zugriff am 18.02.2012). Aus <strong>der</strong> Gesamtfläche des<br />
Stadtbezirks von 10.405 ha, errechnet sich somit eine Einwohnerdichte von<br />
6,23 Personen pro Hektar (http://www.fulda.de/fileadmin/buergerservice/<br />
pdf_amt_15/Statistik/MgF_Stichworte_Deutsch_2010_web.pdf; Zugriff am<br />
18.02.2012).<br />
Auch <strong>für</strong> die Stadt Fulda weist die Bevölkerungspyramide (Abbildung 26)<br />
deutliche Kennzeichen des demographischen Wandels <strong>der</strong> heutigen Zeit auf.<br />
So bildet die min<strong>der</strong>jährige Bevölkerung einen verhältnismäßig kleinen Einwohneranteil<br />
in den jeweiligen Altersstufen. Es ist festzustellen, dass die Gruppe<br />
<strong>der</strong> 8- und 9-Jährigen relativ dünn besiedelt ist und einen verhältnismäßig kleinen<br />
Anteil an Auslän<strong>der</strong>n und Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft enthält.<br />
Daraus lässt sich die vorläufige Annahme ableiten, dass sich unter den<br />
untersuchten Zweitklässlern relativ wenige Auslän<strong>der</strong>kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> solche mit<br />
doppelter Staatsbürgerschaft befinden.<br />
In Folge <strong>der</strong> Gebietsreform, die im Jahre 1972 in Hessen durchgeführt wurde,<br />
hat die Kernstadt 24 bis dahin selbstständige Gemeinden in den Stadtbezirk<br />
integriert, die neben dem Kerngebiet zusätzliche Stadtteile bilden<br />
(http://www.fulda.de/stadtverwaltung/stadtteile.html; Zugriff am 18.02.2012). Für<br />
statistische Auswertungszwecke hat die Statistikstelle <strong>der</strong> Stadt Fulda sogenannte<br />
statistische Bezirke (N = 35) definiert. Für diese Areale liegen jeweils<br />
Daten zur Zusammensetzung <strong>der</strong> Bevölkerung sowie zur Bezirksfläche vor, die<br />
<strong>der</strong> in Tabelle 6 berichteten Auslän<strong>der</strong>quote und Einwohnerdichte pro Hektar<br />
zugrunde liegen (http://www.fulda.de/uploads/media/ Wohnbevoelkerung_3112<strong>2011</strong>.pdf;http://www.fulda.de/uploads/media/Einwohnerdichte_statistische_Bezirke_2010.pdf;<br />
Zugriff am 18.02.2012).<br />
44
Abb. 26: Bevölkerungszahl <strong>der</strong> Stadt Fulda in den jeweiligen Altersstufen geson<strong>der</strong>t<br />
nach Geschlecht, Stand 31.12.<strong>2011</strong> (http://www.fulda.de/uploads/media/ Bevoelkerungspyramide_3111<strong>2011</strong>.pdf;<br />
Zugriff am 18.02.2012)<br />
45
Tabelle 6: Auslän<strong>der</strong>quote und Einwohnerdichte <strong>der</strong> statistischen Bezirke Fuldas<br />
(Stand: 31.12.<strong>2011</strong>, Ausnahme: Fläche, hier Stand: 2010)<br />
Stadtbezirk Einwohner<br />
(gesamt)<br />
Auslän<strong>der</strong><br />
(gesamt)<br />
Auslän<strong>der</strong>quote<br />
(in Prozent)<br />
Fläche<br />
(in ha)<br />
Einwohnerdichte<br />
(pro ha)<br />
Aschenberg 8.284 484 5,84 243,00 34,09<br />
Bernhards 505 13 2,57 134,17 3,76<br />
Besges 115 6 5,22 148,93 0,77<br />
Bronnzell 1.418 47 3,31 449,92 3,15<br />
Dietershan 709 9 1,27 831,95 0,85<br />
Edelzell 2.277 52 2,28 276,10 8,25<br />
Frauenberg 2.607 175 6,71 164,63 15,84<br />
Fulda-Galerie 1.609 58 3,60 78,95 20,38<br />
Gläserzell 1.100 33 3,00 243,24 4,52<br />
Haimbach 2.179 65 2,98 339,64 6,42<br />
Harmerz 1.079 19 1,76 263,59 4,10<br />
Horas 1.308 56 4,28 195,67 6,68<br />
Innenstadt 6.839 1.231 18,00 154,18 44,38<br />
Istergiesel 394 5 1,52 188,74 2,09<br />
Johannesberg 777 20 2,57 278,41 2,79<br />
Kämmerzell 832 23 2,76 1.051,01 0,79<br />
Kohlhaus 1.126 109 9,68 123,72 9,10<br />
Lehnerz 1.644 127 7,73 666,58 2,47<br />
Lü<strong>der</strong>münd 222 6 2,70 336,54 0,66<br />
Maberzell 1.766 62 3,51 994,86 1,78<br />
Malkes 184 1 0,54 176,26 1,04<br />
Mittelrode 343 9 2,62 178,48 1,92<br />
Nie<strong>der</strong>rode 275 6 2,18 238,79 1,15<br />
46
Niesig 1.650 42 2,55 375,18 4,40<br />
Nordend 4.346 552 12,70 150,47 28,88<br />
Oberrode 515 17 3,30 256,03 2,01<br />
Ostend 4.304 888 20,63 128,74 33,43<br />
Rodges 180 13 7,22 175,43 1,02<br />
Sickels 1.052 20 1,90 208,69 5,04<br />
Südend 4.757 902 18,96 316,42 15,03<br />
Westend 3.943 303 7,68 485,24 8,13<br />
Zell 274 10 3,65 258,37 1,06<br />
Ziehers-Nord 2.047 205 10,01 51,29 39,91<br />
Ziehers-Süd 3.712 807 21,74 86,00 42,16<br />
Zirkenbach 452 7 1,55 156,05 2,90<br />
Fulda-Stadt 64.824 6.395 9,87 10.405,27 6,23<br />
Wie aus Tabelle 6 ersichtlich, bestehen zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen<br />
den aufgeführten statistischen Bezirken <strong>der</strong> Stadt hinsichtlich Auslän<strong>der</strong>quote<br />
und Einwohnerdichte. 7<br />
Im Hinblick auf den nach nur einer Kampagne noch zu kleinen Datensatz (n =<br />
97) <strong>der</strong> untersuchten Zweitklässler innerhalb des Stadtgebiets können <strong>für</strong> den<br />
Fuldaer Bewegungs-Check <strong>2011</strong> lediglich die Bezirke Lehnerz, Westend,<br />
Edelzell und Nordend <strong>für</strong> Vergleiche <strong>der</strong> motorischen Leistungsfähigkeit herangezogen<br />
werden. Abbildung 27 visualisiert die Verteilung <strong>der</strong> n = 97 Probanden<br />
auf 14 statistische Bezirke. Zunächst fällt auf, dass die meisten <strong>der</strong> getesteten<br />
Kin<strong>der</strong> aus Westend stammen (n = 39). Daneben kommen n = 16 <strong>der</strong> getesteten<br />
Kin<strong>der</strong> aus Edelzell, n = 13 aus Lehnerz und n = 10 aus Nordend. Die übrigen<br />
statistischen Bezirke umfassen einen zu geringen Datensatz (n < 10), sodass<br />
diese <strong>für</strong> Berechnungen <strong>der</strong>zeit nicht herangezogen werden können.<br />
7 Während Ziehers-Süd (n = 3.712) mit einer Auslän<strong>der</strong>quote von 21,74% als auslän<strong>der</strong>reichster<br />
statistischer Bezirk ausgemacht werden kann, hat Westend bei vergleichbarer absoluter<br />
Bevölkerungszahl (N=3.943) eine weitaus geringere Auslän<strong>der</strong>quote von 7,68%. Der<br />
relativ gering besiedelte statistische Bezirk Malkes (N=184) zählt zum Jahresende <strong>2011</strong> nur<br />
einen ausländischen Mitbürger, wodurch seine Auslän<strong>der</strong>quote mit 0,54% die geringste ist.<br />
Auch hinsichtlich <strong>der</strong> Einwohnerdichte reicht die Spanne von 0,66 Einwohnern pro Hektar in<br />
Lü<strong>der</strong>münd bis 44,38 Einwohner pro Hektar im Ballungsraum Innenstadt.<br />
47
Abbb.<br />
27: Verteilung<br />
<strong>der</strong><br />
untersuchhten<br />
Zweitk klässler auf die statistiischen<br />
Bez zirke <strong>der</strong><br />
Stadt<br />
Fulda (N N = 14)<br />
Die<br />
vier ausgewählte<br />
en statistischen<br />
Bezi irke Lehne erz, Westeend,<br />
Edelz zell und<br />
Nordend<br />
weeisen<br />
die in Tabelle 7 dokume entierte Au uslän<strong>der</strong>quuote<br />
und Einwoh- E<br />
neerdichte<br />
auuf.<br />
Taabelle<br />
7: Auuslän<strong>der</strong>quo<br />
ote und Einwwohnerdich<br />
hte <strong>der</strong> betra achteten staatistischen<br />
Bezirke<br />
Betrachtetee<br />
vier<br />
statistischee<br />
Bezirke<br />
Lehnerz [1]<br />
Westend [2]<br />
Edelzell [3]<br />
Nordend [4]<br />
Auslään<strong>der</strong>quote<br />
(Prozzent)<br />
7,73<br />
7,68<br />
2,28<br />
12,700<br />
Einwohnnerdichte<br />
(Einwohnner/ha)<br />
Imm<br />
Vergleichh<br />
<strong>der</strong> vier ausgewähhlten<br />
statist tischen Be ezirke fällt aauf,<br />
dass Edelzell E<br />
[33]<br />
weitaus weniger Auslän<strong>der</strong> A uunter<br />
den Einwohnern<br />
aufweisst<br />
als Lehn nerz [1],<br />
WWestend<br />
[22]<br />
und Nordend<br />
[4]. Nordend sticht hingegen<br />
niccht<br />
nur du urch die<br />
hööchste<br />
Auslän<strong>der</strong>quo<br />
ote herauss,<br />
son<strong>der</strong>n n hat auch h eine auff ffallend hohe<br />
Ein-<br />
wwohnerdichtte<br />
(Einwoh hner/Hektaar).<br />
Norden nd ist somit t unter denn<br />
betrachte eten vier<br />
2,47<br />
8,13<br />
8,25<br />
28,88<br />
48
Arealen<br />
alss<br />
<strong>der</strong> am meisten soozial<br />
belas stete Bezirk<br />
zu betrrachten,<br />
während w<br />
Edelzell<br />
zummindest<br />
hin nsichtlich d<strong>der</strong><br />
Auslän n<strong>der</strong>quote als a <strong>der</strong> sozzial<br />
relativ am we-<br />
niigsten<br />
belaastete<br />
statistische<br />
Beezirk<br />
erscheint.<br />
Um diese<br />
Sachvverhalte<br />
zu uvisua- lissieren,<br />
wurrde<br />
Abbildung<br />
28 geemäß<br />
<strong>der</strong> abnehmend<br />
a den Reiheenfolge<br />
<strong>der</strong> r beiden<br />
auusgewählteen<br />
Kennzif ffern von root<br />
über bla au und grün n nach gelb<br />
eingefärbt.<br />
Abbb.<br />
28: Die vier betrac chteten stattistischen<br />
Bezirke, B die (in abnehmmen<strong>der</strong><br />
Reih henfolge<br />
rot- blau-grün-g gelb) nach AAuslän<strong>der</strong>quote<br />
(links) und Einwoohnerdichte<br />
(rechts)<br />
marrkiert<br />
sind<br />
(22)<br />
Verglei<br />
Imm<br />
Folgende<br />
deert<br />
nach d<br />
siert<br />
si<br />
8 ich <strong>der</strong> spo ortlichen Leeistungsfäh<br />
higkeit <strong>der</strong> r Probandeen<br />
en wird die e motoriscche<br />
Leistu ungsfähig gkeit <strong>der</strong> PProbanden<br />
geson-<br />
den einzelnen<br />
Diszipplinen<br />
des s Fuldaer Bewegunggs-Checks<br />
s analy-<br />
. Die Ergebnisse e des Mitttelwert-Vergleichs<br />
zw wischen dden<br />
vier Bezirken B<br />
nd in Abbildung<br />
29 dargestellt. d<br />
8<br />
Zwar herrsscht<br />
im All lgemeinen in den vie er statistisc chen Bezirrken<br />
ein au usgegli-<br />
chhenes<br />
Gesschlechterv<br />
verhältnis uunter<br />
den Probanden n, jedoch ffällt<br />
auf, da ass sich<br />
inn<br />
Nordend unter den zehn Teillnehmern<br />
lediglich drei<br />
Jungenn<br />
befinden n. Diese<br />
leeichte<br />
Unglleichverteil<br />
lung birgt ddie<br />
Gefahr r, dass Unterschiedee<br />
in den Er rgebnis-<br />
seen<br />
in <strong>der</strong> GGeschlechterverteilunng<br />
bedingt t sein könn nten. Um ddieses<br />
Ris siko von<br />
Vornherein<br />
auszuschließen,<br />
weerden<br />
<strong>für</strong> die Berec chnungen die Z-We erte <strong>der</strong><br />
Juungen<br />
undd<br />
Mädchen n zunächsst<br />
nach Geschlechte<br />
ern getrennnt<br />
errechn net und<br />
daaraufhin<br />
inn<br />
einem ge emeinsameen<br />
Wert zusammeng<br />
z gefasst, deer<br />
dann anschlie-<br />
ßeen<strong>der</strong><br />
Opeerationalisie<br />
erung diennt.<br />
49
Imm<br />
Hinblick auf den geringen g DDatensatz<br />
(n = 78) wird das aallgemein<br />
übliche<br />
Signifikanznniveau<br />
von n p = 0,055<br />
auf p = 0,1 angeh hoben, umm<br />
zumindes st erste<br />
Teendenzen<br />
in den Be efunden heerauszuarb<br />
beiten. Beu urteilt man nach dies sem Le-<br />
veel<br />
die vier Bezirke, ergeben e siich<br />
überzu ufällige (sig gnifikante) Unterschiede<br />
bei<br />
deen<br />
Tests zzur<br />
Diagno ose <strong>der</strong> Auusdauerleis<br />
stung, beim m Ballweittwurf<br />
und bei den<br />
Liiegestützen.<br />
Bei<br />
<strong>der</strong> Ausdauerleis<br />
stung besstehen<br />
signifikante<br />
Unterschie U ede zwisch hen den<br />
Bezirken<br />
Eddelzell<br />
[3] und u Westeend<br />
[2] sow wie Edelzell<br />
[3] und NNordend<br />
[4].<br />
Abbilduung<br />
29 dookumentiert<br />
t hierzu die<br />
Boxplots s <strong>der</strong> einze elnen Bezzirke.<br />
Eine Box vi-<br />
suualisiert<br />
diee<br />
Lage des s Medians (Querbalk ken) und umschließt<br />
darüber das<br />
oberee<br />
und unteere<br />
Quartil mit jeweilss<br />
25 Proze ent <strong>der</strong> Da aten. Die vvertikalen<br />
Ausläu-<br />
feerbalken<br />
übber<br />
und un nter <strong>der</strong> Boox<br />
kennzeichnen<br />
den<br />
minimaleen<br />
und den<br />
maxi-<br />
mmalen<br />
Wertt,<br />
hier also o die besteen<br />
und sch hwächsten n 25 Prozeent<br />
<strong>der</strong> Ausdauer<br />
leeistungen<br />
im<br />
jeweilig gen Wohnbbezirk.<br />
Sta atistische Ausreißer A sind als einzelne e<br />
Datenpunktee<br />
gesonde ert kenntlicch<br />
gemach ht. Die Zus sammenscchau<br />
<strong>der</strong> Daten D in<br />
Abbildung<br />
229<br />
zeigt, da ass die Proobanden<br />
aus a Edelze ell [3] signiffikant<br />
bess ser sind<br />
alls<br />
die Probbanden<br />
aus s Westend [2] und No ordend [4] .<br />
Abbb.<br />
29: Verrgleich<br />
<strong>der</strong> Ausdauerle<br />
A eistung zwis schen vier Fuldaer staatistischen<br />
Bezirken B<br />
(Lauufstrecke<br />
in n m)<br />
Das<br />
Nordennd<br />
besetzt t hinsichtlicch<br />
<strong>der</strong> soz zialen Bela astung (Paarameter:<br />
Auslän-<br />
deerquote<br />
unnd<br />
Einwohn nerdichte) die oberen n Plätze. Daraus D kannn<br />
man zum mindest<br />
voorläufig<br />
scchließen,<br />
dass d <strong>der</strong> AAnteil<br />
<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong> A in Zusammmenhang<br />
mit <strong>der</strong><br />
Ausdauerleiistung<br />
<strong>der</strong> Probandeen<br />
stehen könnte. k De er negativee<br />
Zusammenhang<br />
50
zwwischen<br />
Auslän<strong>der</strong>qu<br />
uote und AAusdauerle<br />
eistung wir rd zudem vvon<br />
<strong>der</strong> Ta atsache<br />
geestützt,<br />
daass<br />
die Kin<strong>der</strong><br />
aus EEdelzell<br />
in dieser d Disz ziplin die bbesten<br />
We erte auf-<br />
wweisen,<br />
demm<br />
statistisc chen Bezirkk<br />
mit <strong>der</strong> vergleichsw<br />
v weise gerinngsten<br />
Aus slän<strong>der</strong><br />
quuote.<br />
Aus<br />
Abbilduung<br />
30 geht<br />
hervor, dass auch<br />
beim Te est Liegesstütze<br />
sign nifikante<br />
Unterschiedde<br />
zwische en den einzzelnen<br />
Bez zirken best tehen. And<strong>der</strong>s<br />
als be eim Test<br />
zuur<br />
Ausdauerleistung,<br />
, unterscheeidet<br />
sich Nordend hier von aallen<br />
an<strong>der</strong> ren drei<br />
beetrachtetenn<br />
Bezirken n signifikannt.<br />
Während<br />
dieser statistischhe<br />
Bezirk bei <strong>der</strong><br />
Ausdauerleiistung<br />
noc ch die schlechteste<br />
en Werte aufweist, kann er bei <strong>der</strong><br />
Übung<br />
Liegeestütz<br />
die besten Weerte<br />
im Mitt telwertsvergleich<br />
verrzeichnen.<br />
Abbb.<br />
30: Verrgleich<br />
<strong>der</strong> Liegestützle<br />
L eistung zwis schen vier Fuldaer staatistischen<br />
Bezirken B<br />
(Annzahl<br />
in 30 s) s<br />
Auch<br />
in eineer<br />
weiteren n Disziplinn,<br />
die primä är Anforde erungen ann<br />
die konditionelle<br />
Fäähigkeit<br />
Kraft<br />
bzw. <strong>der</strong>en d Aussprägungsf<br />
form Schne ellkraft steellt,<br />
schneiden<br />
die<br />
unntersuchteen<br />
Kin<strong>der</strong> aus a Nordennd<br />
besser ab. So liegen<br />
ihre eerzielten<br />
Weiten W in<br />
deer<br />
Disziplinn<br />
Ballweit twurf im MMittel<br />
signifikant<br />
über<br />
jenen deer<br />
Proband den aus<br />
WWestend<br />
unnd<br />
Edelzell (Abb. 31) .<br />
51
Abbb.<br />
31: Verrgleich<br />
<strong>der</strong> Ballweitwurrfleistung<br />
zwischen z vie er Fuldaer statistische en Bezir-<br />
kenn<br />
(Wurfweite e in m)<br />
Die<br />
untersuuchten<br />
Kin<strong>der</strong><br />
aus NNordend<br />
sc cheinen so omit kräftigger<br />
zu sei in, aber<br />
wweniger<br />
aussdauernd<br />
als a die resttlichen<br />
Kin n<strong>der</strong> <strong>der</strong> üb brigen dreii<br />
statistisch hen Be-<br />
zirke.<br />
Aufgrrund<br />
<strong>der</strong> nach n <strong>der</strong> eersten<br />
Bew wegungs-C Check-Kammpagne<br />
noch<br />
sehr<br />
geeringen<br />
Stichprobeng<br />
größe <strong>der</strong> Fuldaer St tadtkin<strong>der</strong> (n = 98) bbesteht<br />
geg genwär-<br />
tigg<br />
jedoch noch<br />
keine sinnvolle AArgumenta<br />
ationsbasis s, um einee<br />
bestimmt teUrsachhe <strong>für</strong> die vverzeichne<br />
eten Kraftunterschied<br />
de zu identifizieren.<br />
52
4<br />
Unterssuchungsergebnnisse<br />
zum m Teil B:<br />
Sportaartspezif<br />
fischer Talent-Ch<br />
heck<br />
Imm<br />
Rahmen des Fulda aer Beweggungs-Chec<br />
ck <strong>2011</strong> wurden<br />
all jeene<br />
Kin<strong>der</strong>,<br />
die in<br />
mmindestens<br />
einer <strong>der</strong> r zehn allggemeinen<br />
sportmotorischen<br />
Messverfahr<br />
ren des<br />
Fuuldaer<br />
Bewwegungs-C<br />
Check <strong>2011</strong><br />
Leistung gen oberha alb von 1,55<br />
z erreicht t hatten,<br />
zuu<br />
einem zwweiten,<br />
nun nmehr spoortartspezif<br />
fisch ausge erichteten Eignungsf feststel-<br />
luungsverfahren<br />
eingeladen.<br />
Im Dezember r <strong>2011</strong> nah hmen dannn<br />
von den n ca. 15<br />
Prozent<br />
(n = 190) <strong>der</strong> leistungsbbesten<br />
und d eingelade enen Grunndschülerin<br />
nne und<br />
-sschülern<br />
n = 134 Jungs<br />
und MMädchen<br />
<strong>der</strong> d 2. Klas ssenstufe am Talent t-Check<br />
20011<br />
in deer<br />
Sporthalle<br />
<strong>der</strong> Feerdinand-B<br />
Braun-Schu ule und deer<br />
Schwim mmhalle<br />
Sportbad<br />
Ziiehers<br />
teil. Dabei wuurden<br />
die in n Abbildun ng 32 dokuumentierten<br />
sport-<br />
mmotorischenn<br />
Testverfa ahren einggesetzt,<br />
um m die indiv viduelle EEignung<br />
<strong>für</strong> rinsge- saamt<br />
22 Spoortarten<br />
zu u ermitteln, , die in <strong>der</strong> r Sportregion<br />
Fulda eeinen<br />
beso on<strong>der</strong>en<br />
leeistungsspoortlichen<br />
Stellenwert S besitzen.<br />
Abbbildung<br />
32: Sportartspe ezifische Tesstverfahren<br />
zur z Überprüfu ung <strong>der</strong> indivviduellen<br />
Eig gnung <strong>für</strong><br />
die ie am Standoort<br />
Fulda beis spielsweise bbedeutenden<br />
n Sportarten Tischtennis, s, Gleit- und Rollsport, R<br />
leiichtathletischher<br />
Sprint/Sp prung/Wurf uund<br />
Fußball, ergänzt um die d Körperhööhe<br />
Imm<br />
Ergebniss<br />
dieser zweiten z Teestrunde<br />
des d Talen nt-Checks <strong>2011</strong> die jeweils<br />
seechs<br />
besteen<br />
Jungen und Mädcchen<br />
(Tab. 8) am 13.<br />
Februar 22012<br />
zu einer<br />
offi-<br />
53
ziellen Siegerehrung mit Pokalübergabe in das Landratsamt Fulda eingeladen.<br />
Tabelle 8: Die sechs besten Jungen und Mädchen des Fuldaer<strong>bewegungs</strong>-Check <strong>2011</strong><br />
JUNGEN .<br />
1. Stabnoj Roman 16082003 Astrid-Lindgren-Schule<br />
2. Küllmer Pit 14092003 Marquard-Schule<br />
3. Beikirch Luca 17122003 Vogelsbergschule Hosenfeld<br />
4. Kaleichi Nuri Probst-Conrad-von-Mengensen-Schule<br />
5. Raab Lars 08082003 Grundschule Uttrichshausen<br />
6. Meusel Levi 20012004 Astrid-Lindgren-Schule<br />
MÄDCHEN .<br />
1. Goldbach Anna 25012004 GS Dipperz<br />
2. Kwist Elisabeth 23052003 Grundschule Uttrichshausen<br />
3. Keßler Emma 07072003 GS Bimbach<br />
4. Post Jesicca 30072004 Bonifatiusschule BS<br />
5. Stabnoj Nicole 16082003 Astrid-Lindgren-Schule<br />
6. De Meo Diana 20012004 Johannes-Hack-/Rauschenbergschule<br />
Aus den individuellen Talentprofilen wurde <strong>für</strong> jedes Kind die Eignung <strong>für</strong><br />
insgesamt 22 Sportarten ermittelt. Auf je<strong>der</strong> Urkunde wurden dementsprechend<br />
neben dem persönlichen Spinnennetzdiagramm jeweils diejenigen fünf Sportarten<br />
in <strong>der</strong> (absteigenden) Reihenfolge <strong>der</strong> Eignung ausgewiesen, <strong>für</strong> die <strong>der</strong><br />
Teilnehmer die höchste individuelle Begabung aufweist (vgl. hierzu Tab. 9 und<br />
Abb. 33).<br />
Tabelle 9: Katalog <strong>der</strong> einbezognenen Sportarten und Anzahl <strong>der</strong> individuellen Sportart-Empfehlungen<br />
Fuldaer Bewegungs-Check <strong>2011</strong><br />
Sportart Anzahl <strong>der</strong> individuellen Empfehlungen (n) | Prozent<br />
Basketball 250 3,9%<br />
Fußball 228 3,5%<br />
Geräturnen 347 5,4%<br />
Golf 54 0,8%<br />
Handball 174 2,7%<br />
Judo 554 8,6%<br />
Kanu 619 9,6%<br />
LA ‐ Lauf 238 3,7%<br />
LA ‐ Sprint 136 2,1%<br />
LA ‐ Wurf 357 5,5%<br />
Radsport 420 6,5%<br />
Schießen 199 3,1%<br />
54
Schwimmen<br />
44 42<br />
6,9%<br />
Ski<br />
Alpin<br />
29 93<br />
4,6%<br />
Skilanglauf<br />
44 41<br />
6,9%<br />
TTanz<br />
31 14<br />
4,9%<br />
TTennis<br />
18 85<br />
2,9%<br />
TTischtennis<br />
32 28<br />
5,1%<br />
TTriathlon<br />
31 14<br />
4,9%<br />
VVolleyball<br />
81 8<br />
1,3%<br />
WWasserball<br />
46 61<br />
7,2%<br />
MMittelwert<br />
306,4 43<br />
4,8%<br />
Standard<br />
Abbweichung<br />
148,10 01<br />
2,3%<br />
Annmerkung:<br />
Für den ko ommenden Fuldaer Be ewegungs‐Check<br />
2012 ist geplant,<br />
zusätz‐<br />
licch<br />
auch die Sportarten Cheerleediing<br />
und Ringen<br />
einzube eziehen<br />
Abbb.<br />
33: Kataalog<br />
<strong>der</strong> ein nbezogneneen<br />
Sportarte en und grafische<br />
Darsttellung<br />
des prozen-<br />
tuualen<br />
Anteilss<br />
<strong>der</strong> indivi iduellen Spoortart-Empf<br />
fehlungen beim<br />
Fuldaeer<br />
Bewegungs-<br />
Chheck<br />
<strong>2011</strong><br />
55
5 Fazit und Ausblick<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich <strong>der</strong> Fuldaer Bewegungs-<br />
Check im Jahre <strong>2011</strong> als guter Erfolg verbuchen lässt. Im Jahr <strong>2011</strong> wurde ein<br />
wichtiger Fortschritt erreicht auf dem Weg, den FBC als kontinuierliche, einmal<br />
jährlich stattfindende Bestandsaufnahme <strong>der</strong> sportlichen Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Zweitklässler in <strong>der</strong> Region Fulda zu etablieren. Auch gelang es den<br />
Verantwortlichen, das Format bei weitem größer anzulegen als noch im Jahr<br />
zuvor. So konnte <strong>der</strong> Stichprobenumfang von N = 256 auf N = 1.323 angehoben<br />
werden, was dem erwünschten Charakter einer Vollerhebung einen erheblichen<br />
Schritt näher kommt.<br />
Trotz dieses beeindruckenden Teilnehmeranstiegs sehen die Initiatoren ihre<br />
Aufgabe <strong>für</strong> die kommende Kampagne 2012 darin, speziell die Schulen <strong>der</strong> Innerstadtbezirke<br />
Fuldas sowie <strong>der</strong> teilregion Poppenhausen/Gersfeld noch stärker<br />
zu integrieren, als es <strong>2011</strong> <strong>der</strong> Fall war. Damit sei auch ein Schwachpunkt<br />
des vorliegenden Zwischenberichts <strong>2011</strong> angesprochen: da es noch nicht gelungen<br />
ist, sämtliche Schulen des Landkreises und <strong>der</strong> Stadt Fulda in den Teilnehmerpool<br />
zu integrieren, ist <strong>der</strong> vorliegende Datenumfang <strong>der</strong> Probanden<br />
aus einer Reihe von Teilregionen noch zu gering und somit noch nicht repräsentativ,<br />
um <strong>für</strong> einen belastbaren Leistungsvergleich dienen zu können.<br />
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