24.11.2012 Aufrufe

Prof. Dr. Margherita Zander Positionspapier zu Resilienz (zum ...

Prof. Dr. Margherita Zander Positionspapier zu Resilienz (zum ...

Prof. Dr. Margherita Zander Positionspapier zu Resilienz (zum ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Eine solche Vorgehensweise – ich nenne es „positiv gewendete Fallanalyse“ – erscheint im<br />

sozialpädagogischen Diskurs <strong>zu</strong>nächst nicht neu, weil andere schon bekannte Konzepte wie<br />

die Ressourcenorientierung oder das Empowerment eine ähnliche Ausrichtung haben. In<br />

diesem Punkt existiert auch eine gewisse Begriffsverwirrung im Fachdiskurs.<br />

Um <strong>Resilienz</strong> <strong>zu</strong> entwickeln braucht ein Kind Schutzfaktoren (manchmal wird dafür auch der<br />

Begriff der Ressourcen verwendet). Ressourcenförderung ist aber noch keine<br />

<strong>Resilienz</strong>förderung!<br />

12. Was ist neu an der Idee der <strong>Resilienz</strong>förderung?<br />

Neu ist vor allem, dass <strong>Resilienz</strong>förderung eine wesentlich engere Zielgruppe im Auge hat<br />

und dass wir mit den „Schutzfaktoren“ ein viel komplexeres Konzept anwenden als dies mit<br />

dem generell einsetzbaren und relativ unspezifischen Konzept der Ressourcenförderung der<br />

Fall ist. Ressourcen braucht jedes Kind für eine günstige Entwicklung; es gibt ein gängiges<br />

Verständnis davon, was allgemein nützliche Ressourcen für Entwicklung sind.<br />

Schutzfaktoren lassen sich dagegen nur speziell bezogen auf das jeweilige Kind und seine<br />

Risikokonstellation ermitteln. Außerdem ist <strong>zu</strong> beachten, dass es zwischen Schutz- und<br />

Risikofaktoren eine komplexe Wechselwirkung gibt. Was generell als eine Ressource<br />

an<strong>zu</strong>sehen wäre – wie beispielweise die Förderung von sozialen Kontakten und<br />

Freundschaften –, kann sich im konkreten Fall auch als Risiko entpuppen, wenn es sich dabei<br />

beispielweise um eine kriminelle Gang handelt.<br />

Martin Straube hat m.E. eine brauchbare Abgren<strong>zu</strong>ng für den Bereich der Therapie<br />

vorgenommen, indem er <strong>Resilienz</strong>förderung als dritten Weg zwischen Defizit- und<br />

Ressourcenorientierung bezeichnet hat: „Die >Ressourcenorientierung< mündete bei vielen<br />

Therapeuten in den Zwang des >positiven Denkens

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!