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PDF 116 KB - Wein aus Spanien

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InformationsdossierD.O. Ca. RIOJASpanische Wirtschafts- und HandelsabteilungJägerhofstr. 32, 40479 DüsseldorfTel. +49 (0) 211 49366-31/32/33Fax: +49 (0) 211 4936635vinos.dusseldorf@mcx.eswww.wein-<strong>aus</strong>-spanien.org1


2InformationsdossierD.O. Ca. RIOJA


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAINHALTSVERZEICHNISDIE REGION RIOJA 5GESCHICHTE 6KLIMA 7BODENVERHÄLTNISSE 8REBSORTEN 8VERSCHNITT 10WEINBAU 11WEINBEREITUNG 12WEINGESETZ UND KONTROLLAUSSCHUß 14QUALITÄTSSTUFEN 16QUALITÄTSKONTROLLE 17WEINJAHRGÄNGE 19PRODUKTION IN DER RIOJA 20EXPORT 20RIOJA - TOURISTISCHE TIPS 21Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 3


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJARIOJA - GASTRONOMISCHE TIPS 22WICHTIGE ADRESSEN 24Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 4


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJADie Region RiojaDurchquert man die Pyrenäen von Frankreich kommend in Richtung Süden, erreicht man balddas Tal des Ebro, der Nordspanien in südöstlicher Richtung bis hin zum Mittelmeerdurchfließt. Am Mittellauf des Ebro, ca. 50 km südlich von Pamplona, erstreckt sich auf 120km Länge und 40 km Breite eine Region, die zu den bekanntesten <strong>Wein</strong>anbaugebieten<strong>Spanien</strong>s gehört: die Rioja. Dort wird auf einer Gesamtfläche von 60.882 ha <strong>Wein</strong> angebaut(Stand 2008. Quelle: Consejo Regulador der D.O.C. Rioja). Die Region verdankt ihren Namendem "Río Oja", einem der sieben Nebenflüsse des Ebro in diesem Gebiet, der von Südenkommend nahe der Stadt Haro in den Ebro mündet. Hier liegt auch der Mittelpunkt des <strong>Wein</strong>b<strong>aus</strong>in der Rioja. Die Rioja wird im Norden durch das kantabrische Gebirge und im Südendurch die Sierra de la Demanda begrenzt. Das Hauptwirtschaftszentrum der Region istLogroño.Die Region gliedert sich in drei Teilgebiete: Rioja Alavesa, Rioja Alta und Rioja Baja:1. Die Rioja Alavesa ist nördlich des Ebro zwischen Haro und Logroño gelegen; sie ist daskleinste der drei Teilgebiete. Die <strong>Wein</strong>berge befinden sich hier vorwiegend an Südhängen.Die <strong>Wein</strong>e haben einen niedrigen Säuregehalt und eine <strong>aus</strong>geprägte Blume. Die Niederschlagsmengenliegen bei fast 500 mm/Jahr. Die Böden sind leicht und kalkreich, lockerund porös. Zu den wichtigsten der insgesamt 18 <strong>Wein</strong>baugemeinden der Alavesa, die ca.20% der Gesamtrebfläche der Ursprungsbezeichnung "Rioja" bewirtschaften, gehören Laguardia,Elciego und Oyón.2. Die Rioja Alta ist das eigentliche Zentrum des <strong>Wein</strong>b<strong>aus</strong>, das sich südlich des Ebros zu denBergen der Sierra de la Demanda hin erstreckt. Hier liegen nicht nur 42% der Anbaufläche dergesamten Rioja, hier findet man auch die meisten und größten Bodegas der Region. Das Gebietumfaßt 75 Gemeinden sowie einen kleineren Bezirk, El Ternero, der über den Ebro nachNorden in das Gebiet der Alavesa hineinreicht. Auffallend sind die hellbraunen, kalkhaltigenLehmböden. Angebaut wird hier vorwiegend die Tempranillo-Traube, die den Rioja-<strong>Wein</strong>enCharakter und Eleganz verleiht. Auch hier herrscht, wie in der Rioja Alavesa, auf Grund derhöheren Lage ein kühleres Klima, das noch vom Einfluß des Atlantik bestimmt wird. Hierwachsen leichte, frische <strong>Wein</strong>e von hervorragender Qualität.3. Die Rioja Baja schließt sich in südöstlicher Richtung an die Rioja Alta an und folgt demFlußlauf des Ebro in Richtung Mittelmeer. Auf die 37 Gemeinden der Rioja Baja entfallen ca38% der Anbaufläche. Das Klima ist hier bereits merklich wärmer und trockener. 3.000 Sonnenstundenwerden jährlich gezählt, es fällt nur noch ca. 370 mm Niederschlag pro Jahr. DieErträge in diesem Gebiet sind höher als in den anderen Gebieten der Rioja. Die <strong>Wein</strong>e weiseneinen höheren Alkoholgrad und einen niedrigeren Säuregehalt auf.Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 5


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAGeschichteGlaubt man der Legende, so wurde im Gebiet der heutigen Rioja bereits zur Zeit der Römer<strong>Wein</strong>bau betrieben. Ausgrabungen in der Rioja Alavesa zumindest deuten darauf hin, daß esdort bereits damals <strong>Wein</strong>bau gab. Nachweislich lassen sich die Anfänge des <strong>Wein</strong>b<strong>aus</strong> in derRioja bis ins 11. Jh. datieren.Nach der Befreiung <strong>Spanien</strong>s von der Herrschaft der Mauren ließen sich in der Rioja Zisterzienser-Mönchenieder, die die ersten Rebstöcke pflanzten. Dabei profitierte der junge<strong>Wein</strong>bau vom steten Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch der Mönche mit dem französischen Burgund, woder <strong>Wein</strong>bau schon zu jener Zeit eine lange Tradition hatte. Nachdem die Klöster den <strong>Wein</strong>bauzu einer ersten Blüte gebracht hatten, stieg Anfang des 16. Jh. die Zahl der Bauern, dieihre Betriebe vom Ackerbau auf <strong>Wein</strong>bau umstellten. Offensichtlich wandelte sich damalsauch der <strong>Wein</strong>geschmack. Das blieb nicht ohne Folgen für die Qualität des <strong>Wein</strong>es. Die Zeitder großen Klosterweine war vorbei. Der gesteigerten Nachfrage wurde in erster Linie mit<strong>Wein</strong>en der Rebsorte Mazuelo entsprochen, die hohe Erträge bei geringem Alkoholgehaltbrachte.Im 17. und 18. Jh. entwickelte sich eine Vorliebe für den Clarete, eine damals beliebte undspezifische Mischung zwischen Rot- und Weißwein. Die Spezialität des Clarete wird auchheute noch in der Region produziert. Eine entscheidende Wende für die Bedeutung des Rioja-<strong>Wein</strong>s im internationalen Handel brachte schließlich das Jahr 1780, als Manuel Quintano einein Bordeaux entwickelte Ausbautechnik einführte und als erster benutzte. Damit wurden "mittelalterliche"Behandlungsmittel wie Harz, Fisch oder Branntwein überflüssig. Die Extraktionszeit,während der die Farbe <strong>aus</strong> den Schalen in den Most wandert, wurde verkürzt und dieKlärung des <strong>Wein</strong>es wurde erstmalig mit dem Eiweiß von Hühnereiern durchgeführt.Jahre später war es der Marqués Luciano de Murrieta, der mit Unterstützung des Duque de laVictoria die von Quintano eingeführte Technik weiterentwickelte. Der Duque de la Victoriastellte ihm seine Kellerei und seine <strong>Wein</strong>berge zum Experimentieren zur Verfügung. Schließlichkauften sie eine neue Finca, auf der sie eine Kellerei errichteten. Dort begannen sie auch,die Cabernet-Traube einzuführen und wurden damit zum historischen Vorläufer einer aktuellenEntwicklung: Auch heute experimentiert man in der Rioja wieder verstärkt mit der Cabernet-Traube.Gegen Ende des 19. Jh. brach ein goldenes Zeitalter für den spanischen <strong>Wein</strong>bau an, vondem auch die Rioja profitierte. In Frankreich vernichtete die Rebl<strong>aus</strong> den <strong>Wein</strong>bau, was zueinem drastischen Anstieg der Nachfrage an spanischen <strong>Wein</strong>en führte. <strong>Wein</strong>händler <strong>aus</strong> allenLändern interessierten sich für die <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> der Rioja. <strong>Wein</strong>bauern und Kellermeister<strong>aus</strong> Bordeaux ließen sich in der Rioja nieder und brachten ihre Erfahrungen und Kenntnissemit. Die Rioja wurde an das Eisenbahnnetz angeschlossen, und es entstanden <strong>Wein</strong>kellereienOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 6


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAim Bordeaux-Stil. In der Rioja bildeten sich in jener Zeit viele große <strong>Wein</strong>güter, die heute nochals Markenzeichen für den <strong>Wein</strong>bau der Region stehen.Zur Jahrhundertwende suchte die Rebl<strong>aus</strong> auch <strong>Spanien</strong> und Rioja heim. Das Interesse aneinem gesicherten Minimalertrag stand in jener Zeit im Vordergrund. Nachdem die Plageüberwunden war, paßten die <strong>Wein</strong>güter ihre <strong>Wein</strong>berge und die <strong>Wein</strong>produktion während derletzten Jahrzehnte den neuesten Erkenntnissen an. Gleichzeitig gehörte die Rioja in der erstenHälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zu den Vorreitern in der Entwicklung einer modernen<strong>Wein</strong>gesetzgebung, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung. Im Jahre 1926 wurdeder erste "Consejo Regulador" (Kontroll<strong>aus</strong>schuß) gegründet, und 1945 erhielt Rioja als einesder ersten Anbaugebiete <strong>Spanien</strong>s die offizielle Anerkennung als Denominación de Origen(geschütztes Anbaugebiet).Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von einem steilen wirtschaftlichen und technischenAufschwung der <strong>Wein</strong>branche. Neben der Pflege traditioneller Methoden der <strong>Wein</strong>bereitunghielt in den Betrieben modernste Kellertechnik Einzug. Viele neue, modern arbeitende Bodegaswurden gegründet, viele bestehende Betriebe wurden rigoros modernisiert. Das Resultatläßt sich sehen. Heute gehört Rioja zu den fortschrittlichsten <strong>Wein</strong>baugebieten der Welt.Die große Bedeutung der Rioja als <strong>Wein</strong>anbaugebiet zeigt sich auch daran, daß diegeschützte Herkunftsbezeichnung (Denominación de Origen) der Region im Jahr 1991 mit derAuszeichnung "calificada" aufgewertet wurde. Seither ist die Rioja Denominación de origencalificada (D.O.C.). Um diese Auszeichnung zu erhalten, muß ein Gebiet einer Reihe besondererQualitätsanforderungen gerecht werden, die die Rioja derzeit als einzige spanische Regionerfüllt.KlimaDie unterschiedlichen Klimazonen werden vor allem durch die unterschiedlichen Höhenlagenund, damit verbunden, durch die Gebirgszüge bestimmt, von denen die Rioja umgeben ist.1. Rioja Alta und Rioja Alavesa: Hier macht sich der Einfluß des Atlantik im Norden bemerkbar.Zu Beginn des Frühjahrs, wenn die <strong>Wein</strong>stöcke in der Blüte stehen, wird das Klima durchwarme Ostwinde und hohe Temperaturen bestimmt. Heiße und sonnenreiche Sommer mitkühlen Brisen in den Nächten folgen. Den Herbst kennzeichnen milde Temperaturen. Im Winterkommt es zu gelegentlichen Schneefällen und häufiger Reifbildung.1. Rioja Baja: Hier macht sich der Einfluß des mediterranen Klimas bereits stark bemerkbar.Im Jahresmittel gesehen ist es hier heißer und trockener als in den anderen Regionen. Hiergibt es gelegentliche Schäden durch Hagelschlag und durch den trocken-heißen "Solano"-Wind. Die winterlichen Temperaturen fallen nur selten unter den Nullpunkt.Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 7


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAVon Westen nach Osten nehmen die Niederschläge ab und die Temperaturen steigen an. Diemittlere Temperatur liegt in Alfaro (Rioja Baja) um knapp 2°C über der von Haro im Zentrumder Rioja Alta.BodenverhältnisseIn der Rioja kommen drei verschiedene Bodentypen vor:1. Ein Gemisch <strong>aus</strong> Kalkton, Tonerde, Kreide und Sandstein.2. Stark eisenhaltige Tonerde.3. Magerton- und Lehmböden mit Anschwemmungen des Ebro und seiner Nebenflüsse (=sog. alluviale Ablagerung)Diese Bodentypen verteilen sich folgendermaßen auf die <strong>Wein</strong>baugebiete:Rioja Alavesa: KalktonbödenRioja Alta: Ablagerungen, durchmischt mit kalk- und eisenhaltiger Tonerde und AnschwemmungenRioja Baja: Eisenhaltige Tonerde und alluviale AblagerungenRebsortenIn der Rioja sind heute 7 verschiedene Rebsorten zugelassen, die <strong>aus</strong>schließlich spanischenUrsprungs sind. Im Rahmen von Anbauversuchen gestattet der Consejo allerdings auch inbegrenztem Umfang die Anpflanzung von <strong>aus</strong>ländischen Rebsorten. Die wichtigste Weißweinrebeist die "Viura", die bedeutendste Rotweinrebe ist in der Rioja Alta und Alavesa die "Tempranillo"oder Frühtraube bzw. die "Garnacha Tinta" in der Rioja Baja.Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die zugelassenen Rebsorten und ihre Eigenschaften:Blaue TraubenWeiße TraubenOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 8


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJATempranilloGarnachaGracianoMazueloViuraMalvasíaGarnacha BlancaDie 7 zugelassenen Rebsorten (Synonyme in Klammern) haben folgende Eigenschaften:Blaue Trauben1. Tempranillo (Cencibel, Tinto Fino, Ull de Llebre)Diese große Rotweinsorte ist maßgebend für die her<strong>aus</strong>ragende Qualität der roten Rioja-<strong>Wein</strong>e. Die Tempranillo-Traube hat eine recht dicke Schale von tiefschwarzer Tönung. Die dar<strong>aus</strong>hergestellten <strong>Wein</strong>e bestechen durch eine kräftige Farbe, eine <strong>aus</strong>gewogene Säure undein lebendiges Aroma. Sie erreichen einen Alkoholgehalt von ca. 12%, eine hohe Oxydationsbeständigkeitund zeichnen sich durch eine unverkennbare Blume <strong>aus</strong>. Sie eignen sich hervorragendfür eine langjährige Reifung und Alterung. Die Tempranillo-Traube reift bis EndeSeptember und wird zwei Wochen vor der Garnacha-Traube geerntet, daher auch dieBezeichnung Frühtraube.2. Garnacha Tinta (Garnacho, Lladoner, Tinto, Aragonés, Grenache)Diese Sorte ist die vorherrschende Traubenart in der Rioja Baja. Sie ist genügsam und wächstsogar auf trockenen, steinigen Böden. Die Rebstöcke entwickeln sich gerade und kräftig, sodaß sie auch großer Hitze und starken Winden widerstehen. Die Garnacha-Traube brauchtviel Wärme und reift erst spät, ist beständig gegen Oidiumbefall (echten Mehltau), sehr empfindlichallerdings gegenüber Peranospora (falschen Mehltau). Sie eignet sich hervorragendfür die Anbaubedingungen in der Rioja Baja, wo <strong>aus</strong> ihr <strong>Wein</strong>e mit blasser Farbe, aber kräftigemKörper hergestellt werden, die einen Alkoholgrad von bis zu 16% erreichen. Die kräftigen,gehaltvollen <strong>Wein</strong>e werden oft für Verschnitte genutzt. Die hohe Oxydationsneigung erfordertviel Sorgfalt bei der <strong>Wein</strong>herstellung, vor allem beim Umfüllen. Die Garnacha ist übrigensauch im südlichen Rhonetal verbreitet und zählt zu den Hauptsorten des Chateauneufdu-Pape.3. GracianoOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 9


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAEin unverzichtbarer Bestandteil für die guten Tinto-<strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> der Rioja, die durch dieseTraube an Eleganz, Bouquet und Aroma gewinnen. Die Trauben haben eine tiefschwarzeFärbung und sind trotz ihrer dünnen Schale recht unempfindlich gegen Krankheiten. Die<strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> dieser Traube haben einen Alkoholgehalt von 10-12% und sollten jung getrunkenwerden. Diese Traubensorte ist in den ältesten <strong>Wein</strong>bergen zu finden und nicht mehr sehrhäufig; sie gilt als einer der "Urtypen" unter den Rioja-Sorten.4. Mazuelo (Cariñena)Hierbei handelt es sich um eine robuste Sorte mit einem Alkoholgehalt zwischen 11,5% und13,5%, die reich an Tannin und Gerbstoffen ist. In Verschnitten wird sie in kleinen Mengen zurIntensivierung der Farbe und zur Verlängerung der Reifezeit (geringe Oxydationsempfindlichkeit!)genutzt. Diese Sorte ist auch in den Anbaugebieten Südfrankreichs verbreitet, wo mansie als Cariñena-Traube kennt.Weiße Trauben1. Viura (Macabeo, Alcanón)Diese frische, aromatische Traube hat sich unter den weißen Sorten zur wichtigsten Artentwickelt. Sie ist sehr ergiebig und wird für die Herstellung von frischen, fruchtigen <strong>Wein</strong>enmit <strong>aus</strong>gewogenem Säureverhältnis und einem Alkoholgehalt von ca. 11% verwendet. Sie istbeständig gegen die Oxydation und eignet sich gut zur Einstellung bestimmter Geschmacksrichtungennach dem neuen Verfahren der Kaltgärung für Weißweine.2. Malvasía (Malvasía Riojana, Rojal Blanco, Subirat)Oft wird diese Sorte mit der Viura-Traube verschnitten. Die <strong>aus</strong> ihr hergestellten <strong>Wein</strong>e sindim Alkoholgehalt mit den Viura-<strong>Wein</strong>en vergleichbar. Die Trauben dieser Sorte haben einenhohen Gehalt an <strong>Wein</strong>säure und zeigen bei ihrer Reife eine rötliche Farbe. Sie ergebenkräftige <strong>Wein</strong>e und sind empfindlich gegen den Mehltau.3. Garnacha BlancaDie <strong>Wein</strong>e der Garnacha Blanca erreichen den höchsten Alkoholgehalt und haben im Vergleichzu den anderen hier beschriebenen Sorten einen niedrigen Säuregrad. Diese Traubensorteist zwar weniger verbreitet, eignet sich aber für gefällige <strong>Wein</strong>e und wird auch für Verschnitteverwendet.Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 10


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAVerschnitt<strong>Wein</strong>e, die <strong>aus</strong>schließlich <strong>aus</strong> einer Sorte hergestellt werden, sind äußerst selten. Bei denmeisten <strong>Wein</strong>en handelt es sich um eine sorgfältige Kombination <strong>aus</strong> mindestens drei Sorten,die nach ihren besonderen Eigenschaften <strong>aus</strong>gewählt werden und dem Endprodukt einen<strong>aus</strong>gewogenen Charakter verleihen sollen. Mit dem gekonnten und geschickten Verschnittvon Mosten <strong>aus</strong> unterschiedlichen Traubensorten und oft auch <strong>aus</strong> unterschiedlichen Teilgebietenprofilieren sich viele <strong>Wein</strong>erzeuger, indem sie "ihren" <strong>Wein</strong>typ kreieren. Die Mischungsverhältnissesind von <strong>Wein</strong>kellerei zu <strong>Wein</strong>kellerei unterschiedlich, vor allem in derRioja Alta, wo beim Rotwein alle vier Haupt-Traubensorten für Verschnitte verwendet werden.Empfindliche <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> anderen Teilgebieten werden in ungünstigen Jahrgängen mit denkräftigen, alkoholreichen Rotweinen <strong>aus</strong> der Rioja Baja verstärkt.Gebietstypische Verschnitte für RotweineRioja Alavesa: Die <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> diesem Gebiet können bis zu 90% Tempranillo-Trauben enthalten,die dem <strong>Wein</strong> einen eleganten Charakter, ein frisches Aroma und einen weichen Geschmackgeben. Um das Säuregleichgewicht zu verbessern, können bis zu 10% Garnacha-Trauben oder andere rote Traubensorten beigegeben werden.Rioja Alta: Verwendet werden hauptsächlich Tempranillo-Trauben, gelegentlich mit Zugabevon 5% Graciano zur Abrundung des Bouquets und Aromas und 10% Mazuelo-Trauben zurSteigerung des Tanningehalts und zur Verlängerung der Gebrauchsdauer.Rioja Baja: Bisher wurden fast nur blaue Garnacha-Trauben verwendet, in letzter Zeit ist jedochder Anbau von Tempranillo- und Viura-Trauben auf dem Vormarsch.<strong>Wein</strong>bauDer Rebschnitt: Die <strong>Wein</strong>berge werden in einer extensiven Form, in der Regel ohneDrahterziehung, bewirtschaftet. Durch den Kurzschnitt bleiben die Stauden niedrig und sindso vor starken Winden geschützt. Diese Erziehungsform erfordert relativ geringen Arbeitsaufwand,eine maschinelle <strong>Wein</strong>lese ist allerdings nicht möglich. Die Stauden werden auf dreiAnschnitte mit je zwei Reben á zwei Augen gestutzt, so daß jeder Rebstock 12 Augen hat.Propfreben: Wie in ganz Europa werden auch in der Rioja seit der Rebl<strong>aus</strong>epidemie die<strong>Wein</strong>schößlinge auf rebl<strong>aus</strong>resistente amerikanische Wurzel-Unterlagen aufgepfropft. DieVeredelung, die in den letzten Jahren zunehmend zur Anwendung gekommen ist, wird in derRegel im September oder im Frühjahr vorgenommen. Am häufigsten verwendet werden dieOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 11


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAEdelreise Rupestris de Lot, Conderc 3309, Richter 110, Millardet 41-B und Riparia G. deMontpelier.Bepflanzungsdichte: 2.850-4.000 Rebstöcke je Hektar.Produktion: Im Vergleich zu Frankreich weist die Produktion nur geringe Schwankungen auf.Zulässig ist ein Ertrag von 6.500 kg/ha bei den blauen und von 9.000 kg/ha bei den weißenTraubensorten. Diese Obergrenzen werden nur selten überschritten; in den meisten Fällenliegen die Erträge darunter.Krankheiten: Oidium, falscher Mehltau (Peranospora) und Graufäule.<strong>Wein</strong>lese: Die <strong>Wein</strong>lese findet meistens in der zweiten Oktoberhälfte statt, mit Ausnahme derRioja Baja, wo zwei Wochen früher geerntet wird.Die Mindestgröße der <strong>Wein</strong>berge: Sie liegt bei 0,25-2 ha. In der Rioja Alta, der Rioja Alavesaund der Rioja Baja gibt es zahlreiche kleinere, verstreut gelegene <strong>Wein</strong>baubetriebe. Vieleältere <strong>Wein</strong>kellereien beziehen nur ca. 40% ihres Bedarfs <strong>aus</strong> eigenen <strong>Wein</strong>bergen. Der Restwird von kleineren Betrieben zugekauft, die meist feste Zulieferer sind und deswegen in engerAbhängigkeit von ihren Abnehmern stehen. Die Großkellereien kaufen entweder die kompletteErnte ganzer <strong>Wein</strong>berge oder verfügen über eigene <strong>Wein</strong>güter.<strong>Wein</strong>bereitungRotweineFür die Rotweine kennt man zwei verschiedene <strong>Wein</strong>bereitungsverfahren.1. Die Bordeaux-Methode2. Die Ganztrauben-Maischegärung (Maceración carbónica)1. Die Bordeaux-MethodeVor dem Vermahlen werden die Trauben entrappt. Mit der Entfernung der Stiele soll einspäterer Überschuß an Tannin im <strong>Wein</strong> verhindert werden. Damit der <strong>Wein</strong> eine intensiv-roteFarbe erhält, wird auf der Maische vergoren. Während der Gärung wandert der rote Farbstoff<strong>aus</strong> den Schalen der <strong>Wein</strong>beeren langsam in den Most. Der Gärprozeß dauert 15-20 TageOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 12


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAund findet in Großbehältern <strong>aus</strong> Holz, Stahl oder Epoxidharz-verkleidetem Beton statt.Schließlich wird der junge <strong>Wein</strong> abgezogen. Der Rest der Maische wird gekeltert, um die<strong>Wein</strong><strong>aus</strong>beute zu erhöhen. Der junge <strong>Wein</strong> bleibt jetzt einige Monate - bis zur vollständigenVergärung - in großen Gärbehältern und wird anschließend in 225 Liter große Bordeaux-Holzfässer umgelagert. <strong>Wein</strong>e, die zu den Qualitätsstufen "Reserva" und "Gran Reserva"<strong>aus</strong>gebaut werden, füllt man im ersten Jahr mindestens viermal und im zweiten Jahr nochzweimal um, wobei er jeweils in ältere Holzfässer kommt. In neuen Eichenfässern wird der<strong>Wein</strong> höchstens 6 Monate gelagert, um eine zu intensive Geschmacks- und Aromaübertragungzu vermeiden. Der <strong>Wein</strong> wird abschließend mit Gelatine oder Bentonit geklärt. In einigentraditionsbewußten <strong>Wein</strong>kellereien wird noch Eiweiß zur Klärung älterer <strong>Wein</strong>e verwendet.2. Die Ganztrauben-MaischegärungDieses traditionelle spanische Verfahren ist nur noch gelegentlich bei einigen kleineren Winzernzu finden. Die <strong>Wein</strong>trauben werden ungepreßt in große Betontröge eingefüllt. Die unterenTrauben werden durch das Gewicht der oberen Trauben so gequetscht, daß Most <strong>aus</strong>fließtund die Gärung beginnen kann. Durch die Gärung entstehen Alkohol und Kohlendioxid. Dadas Gas schwerer ist als Luft, bleibt es über dem Gärbehälter "stehen". Die Gärung setztlangsam und ohne Beteiligung von Zuchthefen ein, wobei eine kleine Menge Zucker in Alkoholumgewandelt wird. Die bei der Gärung entstehende Kohlensäure hilft, den Farbstoff <strong>aus</strong>den Schalen zu lösen. Schließlich werden drei verschiedene Arten von angegorenem Mostgewonnen:Ausbruch (lágrima - die "Träne" des <strong>Wein</strong>es): Hierbei handelt es sich um den natürlichen Vorlaufmit schwacher Farbe, geringem Alkoholgehalt und zartem Aroma.Kelter- und Herzmost: Einige Zeit nach dem Abziehen des Vorlaufs tritt man die Trauben mitden Füßen. Der Most, der abläuft, hat eine kräftigere Farbe, mehr Körper und einen höherenAlkoholgehalt.Preßmost: Am Ende des Prozesses steht die Pressung mit der hydraulischen Kelter. Der Mostzeigt eine intensive rote Farbe und enthält durch den langen Kontakt mit den Schalen und denStielen viele Gerbstoffe und Tannine.Als Sonderform der Traubengärung findet man den sogenannten "Teilaufschluß mit Kohlensäure",bei dem die Trauben vor der Gärung entrappt werden.WeißweineOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 13


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAWeißweine werden bei der Kaltgärung zunächst zur Maische vermahlen. Danach wird derMost sofort mit hydraulischen Keltern abgepreßt. Die festen Traubenbestandteile (Schalen,Kerne, Stiele) bleiben als Trester zurück. Die Gärung findet ohne Temperaturerhöhung inEdelstahlbehältern statt, wobei auf einen Ausbau im Eichenfaß verzichtet wird. Alternativ vergärtman bei leicht erhöhter Temperatur und baut schließlich im Holzfaß <strong>aus</strong> - was der traditionellenMethode entspricht. Jede Art der Zuckerung während oder nach der Gärung istgrundsätzlich verboten!Alterung in HolzfässernVon großer Bedeutung ist in der Rioja nach wie vor der Ausbau in Holzbehältern. Traditionellwerden die <strong>Wein</strong>e längere Zeit in Eichenfässern gelagert, damit sie durch Oxydation reifenkönnen. Bei der anschließenden Flaschenalterung wird unter Luftabschluß das Aroma des<strong>Wein</strong>es entwickelt und abgerundet. Die Herstellungsvorschriften wurden entsprechendangepaßt. In vielen modernen Kellereien wird bei der Lagerung in Eichenfässern nur die vorgeschriebeneMindestdauer eingehalten, während die klassischen Bodegas nach überliefertemBrauch den <strong>Wein</strong> länger reifen lassen. Verwendet werden vorwiegend Fässer <strong>aus</strong>amerikanischem, gelegentlich auch <strong>aus</strong> französischem oder jugoslawischem Eichenholz.<strong>Wein</strong>gesetz und Kontroll<strong>aus</strong>schußSämtliche spanischen Qualitätsweine und deren Herstellung müssen dem <strong>Wein</strong>- und Alkoholgesetz<strong>aus</strong> dem Jahr 1970 entsprechen. Ausserdem verfügt jede D.O.-Region über ihr eigenesAufsichtsorgan, das die Bestimmungen für die jeweilige Herkunftsbezeichnung festlegt:den sogenannten Consejo Regulador. Der Consejo für das Anbaugebiet Rioja ist der ältesteseiner Art in <strong>Spanien</strong> und besteht seit 1926. Seine Vorschriften gehören zu den strengsten inEuropa. Der Consejo setzt sich folgendermaßen zusammen:32 Vertreter der „Junta Directiva de la Organización Interprofesional del Vino de Rioja“(OIVPR) vertreten <strong>Wein</strong>kellereien und neun Winzergenossenschaften. Der Vorsitzende desOIVPR ist ebenfalls Präsident des Kontrollrates.Folgende Vertreter haben Meinungsrecht, jedoch haben diese kein Stimmrecht:1 Vertreter des Ministerium für Umwelt, Land- und Forstwirtschaft (Ministerio de Medio Ambientey Medio Rural y Marino (M.A.R.M.)1 Vertreter der Autonomen Region Rioja (Comunidad Autónoma de la Rioja)1 Vertreter der Autonomen Region des Baskenlandes (Comunidad Autónoma del País Vasco)1 Vertreter der Autonomen Region Navarra (Comunidad Autónoma Foral de Navarra)Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 14


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJADie RegisterBeim Consejo werden folgende Register geführt:1. <strong>Wein</strong>bergsregister2. Register der Erzeugergemeinschaften (Bodegas Elaboradoras)3. Register der Bodegas de Almacenamiento4. Register der Bodegas de Crianza5. Register der ExporteureAlle registrierten Kellereien müssen sich innerhalb dieser Region befinden und von anderenKellereien, die nicht mehr zum Anbaugebiet gehören, mindestens durch eine öffentlicheStraße getrennt sein.Die <strong>Wein</strong>bergeDie <strong>Wein</strong>berge müssen innerhalb eines abgegrenzten und definierten Gebietes liegen. Gegenwärtigsind in der Region Rioja 60.882 ha. im Anbau. Für neue <strong>Wein</strong>pflanzungen kann derConsejo eine Genehmigung erteilen, sofern sie im Rahmen der von der EG zugemessenenGesamtanbaufläche liegen und sofern alle vorgeschriebenen örtlichen Vor<strong>aus</strong>setzungen erfülltwerden.Die KellereienBodegas elaboradorasIn diesen Kellereien dürfen <strong>aus</strong>schließlich Grundweine hergestellt werden, die den Anforderungendes Consejo entsprechen.Bodegas de almacenamientoDiese Kellereien betreiben keinen Ausbau im <strong>Wein</strong>faß, sind also auf die Vermarktung junger<strong>Wein</strong>e spezialisiert.Bodegas de crianzaDiese Kellereien produzieren den Crianza, den Reserva und den Gran Reserva, also die <strong>Wein</strong>e,die eine Mindestzeit im Eichenfaß lagern müssen, um diese Qualitätsbezeichnungen tragenzu dürfen. Dazu muß der <strong>Wein</strong> nach den Vorschriften des Consejo bei gleichbleibendenTemperaturen, erschütterungsfrei sowie unter angemessenen Belüftungs- und Luftfeuchtig-Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 15


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAkeitsbedingungen gelagert werden. Eine Bodega de Crianza muß über einen Vorratsbestandvon mindestens 225.000 Liter <strong>Wein</strong> verfügen, der sich im Reifeprozeß befindet, wovon dieHälfte in mindestens 50 Eichenfässern mit 225 Liter Inhalt zu lagern ist. In der Rioja gibt es367 solcher Bodegas de Crianza.QualitätsstufenFür die Qualitätsweinherstellung und die Deklaration der Qualitätsstufen gelten jetzt in ganz<strong>Spanien</strong> einheitliche Mindestanforderungen (Art. 17 der Ministerverordung vom 1.8.1979), dieregional spezifiziert bzw. verschärft werden können. Was die Qualitätsstufen betrifft, gilt in derRioja:1. Garantía de OrígenBei <strong>Wein</strong>en mit der "Garantía de Orígen" auf dem Etikett handelt es sich um junge <strong>Wein</strong>e (einbis zwei Jahre alt) <strong>aus</strong> bestimmten Anbaugebieten ohne oder mit nur kurzzeitigem Ausbau imEichenholzfaß.2. Vino de CrianzaAusgebaute und gelagerte oder mit solchen versetzte <strong>Wein</strong>e. Roter "Vino de Crianza" mußmindestens 12 Monate in Eichenfässern lagern. Er darf frühestens im 3. Jahr zum Verkaufkommen. Weiß- und Roséweine der Bezeichnung "Vino de Crianza" müssen mindestens 6Monate Lagerung im Eichenfaß vorweisen.3. ReservaBei den roten "Reservas" handelt es sich um <strong>aus</strong>gewählte <strong>Wein</strong>e eines guten Jahrgangs, diemindestens 36 Monate in Fässern und Flaschen gelagert und davon mindestens 12 Monateoder länger in Eichenfässern <strong>aus</strong>gebaut wurden. Der "Reserva" darf also frühestens imvierten Jahr in den Handel gelangen. Weiß- und Roséweine mit der Bezeichnung "Reserva"müssen mindestens 24 Monate Ausbauzeit vorweisen, davon wenigstens 6 Monate im Holzfaß.4. Gran ReservaFür "Gran Reserva"-<strong>Wein</strong>e nutzt man <strong>aus</strong>gezeichnete Jahrgänge. Früher gab es für dieseQualitätsstufe keine Ausbaubestimmungen. Jetzt sind mindestens 24 Monate Lagerung in Eichenfässernund 36 Monate in Flaschen für die roten "Gran Reservas" vorgeschrieben. Die<strong>Wein</strong>e müssen von hoher Güte sein, um während der langen Lagerung ihre ganze Klasse zuentwickeln. Auch hier unterscheiden sich die Bestimmungen für Weiß- und Roséweine: Siemüssen als "Gran Reserva" mindestens 4 Jahre alt sein und davon mindestens ein halbesJahr im Holzfaß gelegen haben.Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 16


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJADie angegebenen Zeiten entsprechen der Mindest<strong>aus</strong>bau- und Lagerzeit nach den Vorschriftendes Consejo. Einige Kellerein lassen ihre <strong>Wein</strong>e je nach der gewünschten Rioja-Artaber auch länger reifen.Angaben zur <strong>Wein</strong>kellereiDie Angabe zur <strong>Wein</strong>kellerei auf dem Etikett bedeutet nicht, daß der <strong>Wein</strong> <strong>aus</strong>schließlich <strong>aus</strong>dieser Kellerei kommt, da <strong>Wein</strong>e <strong>aus</strong> verschiedenen Gebieten der Region verschnitten werdenkönnen. Der Name einer bestimmten Lage darf nur dann auf den Etiketten erscheinen,wenn der <strong>Wein</strong> allein <strong>aus</strong> dort geernteten Trauben erzeugt und im betreffenden Gebiet selbsthergestellt, <strong>aus</strong>gebaut und abgefüllt wurde. Etwa 70% der Produktion, vor allem junge undCrianza-<strong>Wein</strong>e, werden auf dem spanischen Binnenmarkt verkauft. Ca. 15% der Produktionentfallen auf die Qualitätsstufe Reserva, ca. 2% auf den Gran Reserva.QualitätskontrolleKein anderes Herkunftsgebiet unterwirft sich so strengen Qualitätskontrollen wie die Rioja,und das aufgrund der freiwilligen Initiative aller Betroffenen. Das strenge und effiziente Kontrollsystemder Herkunftsbezeichnung Rioja überwacht nicht nur die <strong>Wein</strong>produktion und dieQualität des <strong>Wein</strong>es, sondern auch den Vertrieb und die Vermarktung. Ziel des Consejo, derdie Kontrollkriterien festsetzt und bestimmt, ist es, mit der Genauigkeit und Gewissenhaftigkeitseiner Qualitätskontrollen das Vertrauen der Verbraucher in die geschützte Herkunftsbezeichnungzu stärken.RegisterGenaue Flächen- und Kellereiregister, die der Consejo führt und permanent aktualisiert, sindeine Vor<strong>aus</strong>setzung für genaue Mengen und Qualitätskontrollen (siehe auch Kapitel "Kontroll<strong>aus</strong>schuß").Ohne Eintragung des Herkunftsweinbergs in diese Register erhält kein <strong>Wein</strong> diegeschützte Herkunftsbezeichnung "Rioja" auf dem Rückenetikett.WinzerbuchDie meisten kleinen Winzer verkaufen ihre Ernten an Großkellereien oder Winzergenossenschaften.Um zu kontrollieren, daß keine herkunftsfremden Trauben verwendet werden, führtder Consejo für jeden Winzer ein Winzerbuch, in dem der höchstzulässige Ertrag seinerOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 17


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJA<strong>Wein</strong>ernten verzeichnet ist. Der Abnehmer erhält einen Kontrollschein, den er beim Consejogegen entsprechende Flaschenetiketten mit Seriennummer eint<strong>aus</strong>chen kann.Technischer DienstEine wichtige Rolle im Rahmen der Qualitätskontrolle spielt dabei die Überprüfung derErnteerträge. Zur Durchführung dieser Kontrollen verfügt der Consejo über einen "technischenDienst", der mit den bestmöglichen technischen und personellen Mitteln <strong>aus</strong>gestattet ist, umdie umfangreichen Qualitätskontrollen durchzuführen.Servicio de Inspección del ConsejoWenn der <strong>Wein</strong> in den Kellern schließlich fertig ist, führen Mitarbeiter vom "Servicio de Inspeccióndel Consejo" Besuche bei allen Kellereien durch, um die <strong>Wein</strong>herstellung zu überprüfen.Im Januar/Februar jedes Jahres werden dann in den Kellereien Proben gezogen, diein den Labors des Consejo verschiedene Qualitätskontrollen durchlaufen müssen. Das sindsowohl Kontrollen analytischer Art als auch organoleptische Überprüfungen. Nur solche<strong>Wein</strong>e, die beide Kontrollinstanzen passieren, dürfen schließlich die geschützte Bezeichnung"Rioja" tragen und unter dieser Bezeichnung mit Rückenetikett und numerierter Banderolevermarktet werden.Numerierung der BanderolenDie kontinuierliche Numerierung der Banderolen macht es möglich, auch im Nachhinein jederzeitzu überprüfen, wieviele Flaschen von jedem x-beliebigen <strong>Wein</strong> eine Kellerei verlassenhaben. Die Daten <strong>aus</strong> der kontinuierlichen Zählung laufen beim Consejo zusammen und werdenmit Hilfe eines komplizierten, computergestützten Systems monatlich aktualisiert.Im Rahmen der Qualitätskontrollen setzt der Consejo bestimmte Standards fest. Zwei derwichtigsten, der Mindestalkoholgehalt und der maximale Säuregehalt, sind für die Rioja-<strong>Wein</strong>ebei folgenden Werten festgesetzt:MindestalkoholgehaltWeiß Rosé RotRioja Alta 11% 10,5% 11,5%Rioja Alavesa 11% 10,5% 11,5%Rioja Baja 11,5% 11% 12%Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 18


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJARote Reserva und Gran Reserva <strong>Wein</strong>e müssen 12% Mindestalkoholgehalt vorweisen undWeiße und Rosés 11%.SäureJunge <strong>Wein</strong>e: 0,05 g/l je Alkoholgrad, außer Weiß und Süß-Rosé (1,5 g/l je Alkoholgrad)Gereifte <strong>Wein</strong>e:1 g/l je Alkoholgrad sowie 0,06 g/l je Alkoholgrad von mehr als 10%<strong>Wein</strong>jahrgängeBedingt durch die günstigen Klima- und Bodenverhältnisse konnten die Rioja-Winzer in denletzten 25 Jahren viele Jahrgänge von überdurchschnittlicher Qualität in die Keller fahren.Jahrgang Beurteilung Jahrgang Beurteilung1990 Gut 1999 Gut1991 Sehr Gut 2000 Gut1992 Gut 2001 Ausgezeichnet1993 Gut 2002 Gut1994 Ausgezeichnet 2003 Gut1995 Ausgezeichnet 2004 Ausgezeichnet1996 Sehr Gut 2005 Ausgezeichnet1997 Gut 2006 Sehr Gut1998 Sehr Gut 2007 Sehr GutQuelle: C.R.D.O.Ca. RiojaProduktion in der Rioja 2008Im Gebiet der Herkunftsbezeichnung Rioja wird auf insgesamt 60.882 Hektar <strong>Wein</strong> angebaut.Diese Fläche verteilt sich folgendermaßen auf die drei Teilgebiete:Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 19


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAin Hektar Rot Weiss GesamtLa Rioja 38.621,36 2.892,50 41.513,86Álava 11.899,14 970,84 12.869,98Navarra 6.304,58 193,79 6.498,37Gesamt 56.825,08 4.057,13 60.882,21Quelle: C. R. D.O.Ca. RiojaExportDie wichtigsten Exportmärkte für die Rioja-<strong>Wein</strong>e sind, Großbritannien, Deutschland,Schweiz, USA, und Schweden.Entwicklung der Ausfuhren <strong>aus</strong> D.O. Rioja nach Deutschland 1993-2008In liter Sin Crianza Crianza Reserva Gran Reserva Gesamt1996 10.401.657 1.640.747 900.965 280.056 13.223.4251997 12.345.239 1.823.631 1.064.888 360.067 15.593.8251998 13.274.384 1.821.017 1.311.704 373.148 16.780.2531999 9.937.988 1.686.283 1.097.644 262.649 12.984.5642000 1.879.624 1.348.119 755.564 220.233 4.203.5402001 7.213.093 1.607.165 963.443 289.244 10.072.9452002 11.666.313 1.821.405 989.920 299.129 14.776.7672003 9.480.298 1.686.023 1.170.620 272.174 12.609.1152004 8.117.142 2.015.777 1.264.682 229.137 11.626.7382005 8.720.236 1.852.989 1.406.032 441.032 12.420.2892006 9.281.010 2.102.951 1.490.267 321.225 13.195.4532007 9.681.177 2.499.874 1.490.267 441.032 14.112.3502008 7.905.371 2.416.522 2.988.541 448.644 13.759.078Quelle: Grupo de Criadores y Exportadores de Vinos de RiojaOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 20


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAENTWICKLUNG DER AUSFUHREN AUS D.O.Ca. RIOJA NACH DEUTSCHLAND 1996-200818000000En litros160000001400000012000000100000008000000600000010.401.65713.223.42512.345.23915.593.82513.274.38416.780.2539.937.98812.984.5647.213.09310.072.9459.480.29812.609.1158.720.23612.420.2899.681.17714.613.1027.905.37113.759.078Sin CrianzaCrianzaReservaGran ReservaTotal4000000200000001.879.6244.203.5401996 1997 1998 1999 2000 2001 2003 2005 2007 2008Quelle: Grupo de Criadores y Exportadores de Vinos de RiojaBearbeitung: Spanische Handelsabteilung/<strong>Wein</strong>abteilungRioja - touristische TipsRioja ist eine Reise wert, nicht nur des <strong>Wein</strong>es wegen. Die Region am mittleren Ebro-Lauf, dieüber die Autobahn Bilbao-Barcelona auch von den Küsten <strong>aus</strong> schnell zu erreichen ist, hateine Menge touristischer Attraktionen zu bieten. Im folgenden einige Tips für Reiselustige:Logroño: Die Hauptstadt der Comunidad Autónoma de Rioja ist nicht nur politisches undwirtschaftliches Zentrum der Region, sondern auch ihr kulturelles Herz. Sehenswert in der150.000-Einwohner-Stadt am Ebro sind vor allem die vielen historischen Baudenkmäler: DieKathedrale, die Kaiserkirche Santa María de palacio <strong>aus</strong> dem 11. Jahrhundert oder die KircheSan Bartolomé, deren Portal das bedeutendste Beispiel gotischer Plastik in der Rioja darstellt.Beim Bummel durch die Altstadt kommen auch Kulturmuffel auf ihre Kosten: Die zahllosenTapas-Bars, Restaurants, Boutiquen und Läden präsentieren dem Besucher das typischspanische Leben und Treiben.Haro: Das Zentrum des t<strong>aus</strong>endjährigen Städtchens, das auch "capital del vino" - Hauptstadtdes <strong>Wein</strong>es - genannt wird, thront auf der Spitze eines Hügels über der Landschaft. Im Mit-Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 21


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAtelpunkt der Altstadt mit dem Rath<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> dem Jahr 1773 laden viele kleine Bars und Cafészum Bummeln ein. Von der historischen Stadtmauer <strong>aus</strong> hat man einen malerischen Blick aufdie Umgebung. Empfehlenswert ist auf jeden Fall auch die Besichtigung einiger der vielengroßen Bodegas in und um Haro.Laguardia: Dieses geschichtsträchtige, ursprünglich erhaltene Dorf, das umgeben ist voneiner historischen Stadtmauer, war schon in prähistorischer Zeit ein wichtiger strategischerStandort. Das ganze Dorf mit Burg, Rath<strong>aus</strong>, Kirche "San Juan Bautista" und alten Patrizierhäusernist eine Sammlung wunderbarer Beispiele von Renaissance- und Barock-Architektur. Besonders beeindruckend sind die unterirdischen "Cuevas", kellerähnlicheHöhlen, die mit einer permanenten Temperatur zwischen 10 und 12°Celsius optimale Bedingungenfür die <strong>Wein</strong>lagerung bieten und auch heute noch als <strong>Wein</strong>lager genutzt werden.Der Jakobsweg: Der alte Pilgerweg nach Santiago de Compostela führt mitten durch dieRioja. Die Strecke, die übrigens auch heute noch für Wanderer <strong>aus</strong>gewiesen ist, wird gesäumtvon vielen historischen Baudenkmälern, z.B. den Klöstern Yuso, Santa María la Real (beiNájera) und Santo Domingo de la Calzada.Tips für Aktivurlauber: Wer einen Aktivurlaub machen möchte, kommt in der Rioja auch aufseine Kosten. Die Berge im Südwesten der Rioja steigen in der Sierra Demanda bis auf knapp2500 m Höhe an und bieten Bergsteigern viele interessante und ungewöhnliche Steigwändejeden Schwierigkeitsgrades. Wer lieber Ski fährt, der findet hier eines der schneesicherstenspanischen Wintersportgebiete vor, in dem die Lifte häufig bis April/Mai in Betrieb sind. DieGebirgsflüsse sind äußerst reich an Forellen und ein Paradies für Sportangler. Für Jäger istdie Bergregion mit ihrem reichen Hoch- und Niederwildbestand ein ebenso lohnendes Revierwie für den Bergwanderer, der allenfalls Photos schießt.Rioja - gastronomische TipsRioja, das ist nicht nur ein Synonym für hervorragende <strong>Wein</strong>e, sondern auch für eine erstklassigeKüche: Die fruchtbare Erde und das milde Klima der Rioja machen die Region zu einemwahren Garten Eden: In der Rioja Baja gedeihen alle erdenklichen Gemüse - und Obstsorten,die landwirtschaftliche Tierhaltung bringt erstklassige Fleisch- und Wursterzeugnisse hervorund die gebirgigen Regionen der Rioja mit ihren Wäldern, Bächen und Seen sind noch vollerWild und Süßwasserfische. Aus dieser Fülle schöpft die Küche und Gastronomie der Rioja.Unter den vielen regionalen Spezialitäten seien hier nur einige her<strong>aus</strong>gegriffen und dem Besucherder Rioja empfohlen:Wildgerichte: Kaninchen, Wachtel, Rebhuhn oder Ente sind keine Seltenheit auf derSpeisekarte in der Rioja. Oft werden sie mit Wildpilzen zubereitet, die selbst auch <strong>aus</strong> denheimischen Bergen stammen.Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 22


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAFleischgerichte: Ebenfalls <strong>aus</strong> der Bergregion der Rioja kommt ein großer Teil des Schaf-,Rind- und Ziegenfleisches, das die Riojaner mit großem Genuß verspeisen. Probieren sieeinmal ein "Cabrito", ein gebratenes Zicklein! Das ist mageres, köstliches Fleisch vom Feinsten.Fischgerichte: Eine Spezialität der Region ist die Forelle, die man in den verschiedenstenZubereitungsfomen finden kann. Von der nahen Atlantikküste kommt immer frischer Seefischin die Region: Merluza und Bacalao gehören zu den Spezialitäten, die man nicht <strong>aus</strong>lassensollte.Eintöpfe: Die bäuerliche Tradition der Region hat eine Reihe köstlicher Eintopfgerichte hervorgebracht,in der Gmüse, Kartoffeln und Fleisch aufs Köstlichste kombiniert werden, z.B.der "Caldereta"-Eintopf, der "Olla podrida"-Eintopf <strong>aus</strong> den Bergen oder die "Chilindrón"-Gemüsesuppe mit viel frischen, zartem Gemüse.Gemüsegerichte: Die "Pimientos rellenos", gefüllte Paprikaschoten mit einer Mischung <strong>aus</strong>Lamm- und Schweinefleisch oder aber einer Fischfüllung darf man sich in der Rioja nicht entgehenlassen. Besonders zu empfehlen sind im Frühjahr die frischen Spargel der Region!Wurst und Käse: die "Chorizos", die scharf gewürzten Paprikawürste der Region sind eineganz besondere Spezialität, genau wie der Ziegenkäse <strong>aus</strong> den Bergen und die vielen anderenKäsesorten der Gegend.Oficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 23


INFORMATIONSDOSSIER D.O.CA. RIOJAWichtige AdressenConsejo Regulador de la Denominación de Origen RiojaEstambrera, 5226006 Logroño (La Rioja)Tel: +34-941-500400Fax: +34-941-500672http://www.riojawine.comE-mail: info@riojawine.comOficina de Información TurísticaPaseo de El Espolón, 126001 LogroñoTel: +34-941-260665ARBOR (Agrupación de Artesanos Bodegueros de Rioja)Gran Vía, 4326002 LogroñoTel: +34-941-225304Grupo de Criadores y Exportadores de Vinos de RiojaGran Vía, 7 6°26002 LogroñoTel: +34-941-257555Fax:+34-941-256058E-mail: info@riojaexp.comSpanisches Generalkonsulat, HandelsabteilungJägerhofstraße, 3240479 DüsseldorfTel.: 0211-4936631/32/33 Fax: 0211-4936635E-mail: vinos.dusseldorf@mcx.esWeb:www.wein-<strong>aus</strong>-spanien.orgOficina Económica y Comercial del Consulado General de España en Düsseldorf 24

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