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ETH Globe, Astronomie - LAV - ETH Zürich

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Dossier <strong>Astronomie</strong> Geschichte des Teleskops<br />

Die erste eidgenössische Stern-<br />

��<br />

warte, erbaut von Gottfried Semper,<br />

wird in <strong>Zürich</strong> eröffnet.<br />

Spiegel bisher unerreichte Einblicke ins Weltall ermöglichen wird. Mit<br />

dem ELT, das rund 800 Millionen Euro kosten dürfte und 2018 in Betrieb<br />

gehen soll, erhoffen sich die Forscher, zum Beispiel der Entstehung von<br />

Sternen und Planeten auf die Spur zu kommen. Denn die Anlage soll es<br />

ermöglichen, früheste Galaxien, die nur einige hundert Millionen Jahre<br />

nach dem Urknall entstanden sind, zu erfassen. So gesehen sind Teleskope<br />

eigentliche Zeitmaschinen, die dem Menschen den Blick in die<br />

tiefste Vergangenheit öffnen.<br />

Das Teleskop erobert den Kosmos<br />

Beobachtungen über weiteste Distanzen und von hoher Qualität gewährt<br />

auch eine neue Generation von Fernrohren, die seit den 70 er-<br />

Jahren Auftrieb erhielten: die Weltraumteleskope. Bekanntestes Beispiel<br />

ist Hubble, das seit April 1990 im Einsatz ist und spektakuläre Bilder<br />

zur Erde liefert. Vorteile des Weltraums für Teleskope sind die fehlende<br />

Luftunruhe und der Zugang zu den Bereichen elektromagnetischer<br />

Strahlung, die von der Atmosphäre verschluckten werden, wie die<br />

Gamma-, Röntgen- und Infrarotstrahlung. Nebst Hubble erkunden heute<br />

einige weitere Weltraumteleskope den Kosmos, so etwa Soho (seit<br />

1995), XMM-Newton (seit 1999), Chandra (seit 1999), Wmap (seit 2001)<br />

oder Spitzer (seit 2003).<br />

Weltraumteleskope befi nden sich meist in der Umlaufbahn um die<br />

Erde; Soho aber, das Solar and Heliospheric Observatory, zirkuliert am<br />

10<br />

1864 1917 1948 1975<br />

Von Kalifornien aus werden mit<br />

��<br />

dem Hooker-Refl ektor bahnbrechende<br />

Entdeckungen gemacht.<br />

Lange Zeit galt es als grösstes<br />

��<br />

Fernrohr der Welt überhaupt:<br />

das Hale-Teleskop von Palomar.<br />

<strong>ETH</strong> GLOBE 1/2009 Bild 4: <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> / Bild 5: Mount Wilson Observatory / Bild 6: www.kosmologs.de / Bild 7: Soviet Union stamp, 1987, Wikipedia<br />

Das BTA-6-Teleskop zeigt den<br />

��<br />

Erbauern die Grenzen der technischen<br />

Machbarkeit auf dem Gebiet.<br />

inneren Lagrangepunkt L1, von dem aus die Sonne ununterbrochen<br />

beobachtet werden kann. Die Sonde zur Erforschung der kosmischen<br />

Hintergrundstrahlung Wmap kreist um den äusseren Lagrangepunkt<br />

L2, an dem die gleichzeitige Abschirmung störender Strahlung von Erde<br />

und Sonne einfacher ist. Weitere Möglichkeiten sind Umlaufbahnen<br />

entlang der Erdbahn um die Sonne wie beim Spitzer Space Telescope.<br />

Und auch in Zukunft ermöglichen verschiedene Projekte weitere spektakuläre<br />

Beobachtungen. So wird im Frühjahr 2009 das Planck-Teleskop<br />

gestartet, eine Raumsonde der Europäischen Weltraumorganisation<br />

ESA zur Erforschung der kosmischen Hintergrundstrahlung. Zugleich<br />

wird das Infrarotteleskop Herschel in Betrieb genommen.<br />

Zirka 2013 wird die ESA zusammen mit der amerikanischen Weltraumbehörde<br />

NASA einen weiteren Quantensprung in der Teleskopentwicklung<br />

machen. Das geplante James-Webb-Weltraumteleskop mit einem<br />

Spiegeldurchmesser von 6,5 Metern soll Licht der ersten Sterne und<br />

Galaxien nach dem Urknall aufstöbern und nach extrasolaren Planeten<br />

fahnden, auf denen Leben ausserhalb der Erde möglich wäre. Unter<br />

anderem will man damit dem Ursprung des Lebens auf die Spur<br />

kommen – eine Herausforderung, die schon 400 Jahre zuvor den<br />

Gelehrten Galilei dazu gebracht hatte, sein erstes Fernrohr in den<br />

Himmel zu richten.

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