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Artikel 3 hier als pdf-Datei (2,9 MB) - Wald & Klima

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<strong>Wald</strong>bauAbbildung 2: Ökogramme der Nährkraftstufe M (mesotroph)mit mäßig trockener bis mäßig feuchter Wasserversorgung derSubstratgruppen Sandstein und skelettärmere Silikatgesteine(MS2, MS3, MG2, MG3) im ebenen Gelände.Figure 2: Ecogram for nutritional class M and specific siteclasses MS2 (mesotrophic moderately moist sandstone), MS3 (mesotrophicmoderately dry sandstone), MG2 (mesotrophic moderatelymoist less skeletal silicate) and MG3 (mesotrophic moderatelydry less skeletal silicate).Abbildung 3: Verhältnis von fundamentaler Nische der BaumartRotbuche (Fagus sylvatica) und realer Nische in der <strong>Wald</strong>gesellschaftam Beispiel der Blaubeer-Buchenwaldgesellschaft (Vaccinio myrtyllo-Fagetum) oligotropher, mäßig trockener Sandsteinstandorte (Z-ZS3) ).Figure 3: Fundamental niche of the tree species Fagus sylvatica andreal niche of the related forest community Vaccinio myrtilli-Fagetum,specific site class Z-ZS3 (oligotrophic moderately dry sandstone) accordingto the German soil classification.keitsbereiche der <strong>Wald</strong>gesellschaften inAbhängigkeit von der Nährkraft (parametrisiertdurch C/N-Verhältnis und Basensättigung)für die einzelnen <strong>Klima</strong>stufen darstellen,wurden auch <strong>Klima</strong>-Ökogrammefür alle <strong>Klima</strong>bereiche Thüringens erstellt.Die Abbildung 2 zeigt beispielhaft die Möglichkeitsräumeeiniger Leitwaldgesellschaftenin Abhängigkeit von der Vegetationszeitlänge,der mittleren klimatischenWasserbilanz im Vegetationsmonat, ineiner für Thüringen typischen Standortklassengruppeund einer Exposition.Parallel zu diesem synökologischenAnsatz auf Basis der <strong>Wald</strong>gesellschaftenund der Konkurrenzbeziehungen zwischenihren Arten können auch füreinzelne Baumarten entsprechendeMöglichkeitsgrade abgeleitet werden.Diese baumartenbezogenen Existenzmöglichkeitsbereichestellen die fundamentalenNischen im autökologischenSinne dar. Sie sind aufgrund der Vernachlässigungvon Konkurrenzeffektengrößer <strong>als</strong> die Existenzmöglichkeitsbereicheder Baumarten unter Berücksichtigungder Konkurrenzkraft der anderenBaumarten im <strong>Wald</strong>ökosystem (= realeNische im synökologischen Sinne; Abbildung3).Anwendung des BERN-Modellsfür <strong>Wald</strong>standorte ThüringensInsgesamt wurden mit Hilfe des BERN-Modells 14585 Vegetationsaufnahmenaus Deutschland sowie 2914 Vegetationsaufnahmenaus Südost-Europa analysiertund nach den spezifischen Gegebenheitenin Thüringen ausgewertet. Für insgesamt1530 Pflanzenarten sind auf Basis der Vegetationsaufnahmendie fundamentalen,das heißt die phänologisch potenziellenNischenbreiten der leicht veränderlichenStandortsparameter Basensättigung,C/N-Verhältnis, Bodenwassergehalt, Kontinentalität(vergleichbar zur <strong>Klima</strong>tischenWasserbilanz in der Vegetationszeit) undVegetationszeitlänge aus den Standortsangabenzu den Fundorten der Gesellschaften,in denen sie hochstet vertretensind, ermittelt worden (SCHLUTOWu. HÜBENER, 2004).Über die Verschneidung der <strong>Klima</strong>undStandortsinformationen wurdeninsgesamt 1726 in Thüringen vorkommendeStandort-<strong>Klima</strong>-Kombinationstypenermittelt (Tabelle 1). Mit Hilfe desBERN-Modells sind für diese Kombinationendie Leitwaldgesellschaften und dieWirtschaftsbaumarten mit ihren jeweiligenExistenzmöglichkeitsgraden erarbeitetworden.In Anlehnung an die Arbeiten in Sachsen(SCHLUTOW u. GE<strong>MB</strong>ALLA, 2008)stehen für Thüringen auf der Ebene derforstlichen Makroklimaformen neue <strong>Klima</strong>stufenzur Verfügung, die sich an denParametern Vegetationszeitlänge (Anzahlder Tage im Jahr mit mehr <strong>als</strong> 10 °C Tagesmitteltemperatur)und durchschnittlicheklimatische Wasserbilanz pro Vegetationsmonat(VOßHAGE et al., 2008) orientieren.Die daraus hervorgegangene <strong>Klima</strong>gliederungThüringens ist kompatibel zurDatensituation der BERN-Datenbanken.Die <strong>Wald</strong>standorte Thüringens sindflächendeckend standortskundlich kartiert.Aus dieser Kartierung gingen dieStandortsklassifizierung Thüringensso wie die Ausweisung von Lokalbodenformenhervor. Aus der Standortsklassifizierungsind folgende Einzelparameterfür die Arbeit relevant:1. Feuchtebereich (z. B. terrestrischeStandorte, mineralische Nassstandorte,Auenstandorte)2. Trophie in einem fünfstufigen Systemaus A,Z, M, K und R3. Substratgruppe (z. B. Sand und Sandstein,Karbonatgestein)34forst und holz 64, Heft 4 [2009]

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