Srulik, ein Junge aus Warschau
Srulik, ein Junge aus Warschau
Srulik, ein Junge aus Warschau
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www.wehrhahn-verlag.de Literatur biographischer Roman<br />
1<br />
<strong>Srulik</strong>, <strong>ein</strong> jüdischer Jugendlicher <strong>aus</strong> <strong>Warschau</strong>,<br />
wurde im Flüchtlingsstrom, im<br />
Chaos brennender Dörfer, sich auflösender<br />
polnischer Armee<strong>ein</strong>heiten und herumirrender<br />
Menschen, von s<strong>ein</strong>en Freunden getrennt. Wie<br />
viele t<strong>aus</strong>end andere ist er vor der deutschen<br />
Wehrmacht geflohen und sucht im Osten<br />
Polens Schutz. In <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en, vom Krieg<br />
noch unberührten Dorf, findet er kurzen Unterschlupf<br />
bei <strong>ein</strong>er Familie und verliebt sich in<br />
die Tochter Rochele. Er zieht all<strong>ein</strong> weiter. In<br />
Bialystok findet er Aufnahme und wird durch<br />
die Sowjets in die Ukraine gebracht. Dort muss<br />
er in <strong>ein</strong>er Fabrik die Männer ersetzen, die nun<br />
Soldaten in der Roten Armee sind. <strong>Srulik</strong> lernt<br />
das Leben im »Heimatland aller Werktätigen«<br />
kennen, macht Bekanntschaft mit dem übermächtigen<br />
Geheimdienst. Er trifft Rochele<br />
wieder, die, in den sowjetisch besetzten Teil<br />
Polens geflohen, nach Komi, in den weiten<br />
Nordosten der Sowjetunion deportiert wird.<br />
Gelingt es <strong>Srulik</strong>, s<strong>ein</strong>e Freundin dort zu treffen?<br />
Nach dem Überfall Nazideutschlands auf<br />
die Sowjetunion, fällt auch s<strong>ein</strong> ukrainischer<br />
Wohnort in die Hände der Wehrmacht…<br />
Moishe Shklar<br />
<strong>Srulik</strong>, <strong>ein</strong> <strong>Junge</strong> <strong>aus</strong> <strong>Warschau</strong><br />
Wen di Erd hot gebrent<br />
Werke – Welten – Wissen, Band 4<br />
130 Seiten, Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–199–2<br />
12,00 €<br />
Moishe Shklar wurde 1920 in <strong>Warschau</strong> geboren<br />
und besuchte dort <strong>ein</strong>e jüdische Schule. Er war<br />
als Jugendlicher in der illegalen kommunistischen<br />
Jugendbewegung aktiv. Zu Beginn des zweiten<br />
Weltkrieges floh er in die Sowjetunion und arbeitete<br />
dort in <strong>ein</strong>em metallverarbeitenden Kombinat<br />
in Magnitogorsk/Ural. 1946, nach Polen<br />
zurückgekehrt, schrieb er für die <strong>Warschau</strong>er<br />
jiddische Presse Gedichte, Essays und Reportagen.<br />
1968, nach <strong>ein</strong>er Welle des Antisemitismus in<br />
Polen, verließ er mit vielen Schoahüberlebenden<br />
Polen und ging mit s<strong>ein</strong>er Familie in die USA,<br />
nach Los Angeles. Bisher erschienen von ihm<br />
12 Lyrik- und Prosabände. Übersetzungen ins<br />
Hebräische, Polnische und Englische liegen vor.<br />
Jahrzehntelang, bis 2007, war er Her<strong>aus</strong>geber<br />
der jiddischen Literaturzeitung »Cheschbon«. Er<br />
erhielt mehrere Literaturpreise in den USA und<br />
Israel, 2003 nahm er den renommierten David<br />
Hofst<strong>ein</strong> Preis in Tel Aviv entgegen.<br />
Programm – April bis Juni 2011
2 Edition Literatur<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
Der Aufklärer und Kosmopolit Francesco<br />
Algarotti (Venedig 1712 – Pisa 1764) ist<br />
mit s<strong>ein</strong>em vielschichtigen Werk hierzulande<br />
fast unbekannt, obwohl er <strong>ein</strong>st europäischen<br />
Ruhm genoss und als Freund Friedrichs des<br />
Großen zur »Tafelrunde von Sanssouci« gehörte.<br />
Algarottis enzyklopädische Bildung<br />
erstreckte sich über Naturwissenschaften wie<br />
Chemie, Physik und Astronomie bis hin zu<br />
Militärwissenschaft, Politik, Geschichte, Altertumskunde,<br />
Musik, Oper, bildende Kunst,<br />
Sprachen und Literatur. Das neue empiristische<br />
Denken, das sich von Italien (Galilei) nach<br />
Nordeuropa <strong>aus</strong>breitete und mit der Methode<br />
von »trial and error« die Naturwissenschaft<br />
revolutionierte, fand in ihm <strong>ein</strong>en beredten Anwalt.<br />
Dichtung und Wissenschaft sind in s<strong>ein</strong>er<br />
Poetik eng mit<strong>ein</strong>ander verbunden. Er gehörte<br />
zu den modernsten Autoren s<strong>ein</strong>er Epoche,<br />
der vieles initiierte, was erst viel später s<strong>ein</strong>e<br />
Blüte erlebte. S<strong>ein</strong>e Kommunikationsformen<br />
Brief, Epistel, Dialog, Essay und Aphorismus<br />
entsprechen dem kritischen und dialogischen<br />
Geist der Aufklärung, und s<strong>ein</strong>e Dichtungen<br />
tragen das Signum <strong>ein</strong>er gesteigerten Aufmerksamkeit<br />
für die poetischen Formen. Damit wird<br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
Francesco Algarotti<br />
Der Kongreß von Cythera<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben, übersetzt<br />
und kommentiert von<br />
Hans W. Schumacher<br />
Werke – Welten – Wissen, Band 5<br />
96 Seiten, Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–186–2<br />
14,00 €<br />
aber auch die dichterische Arbeit an der Prosa<br />
aufgewertet, immer wieder setzte Algarotti die<br />
Feile an, um s<strong>ein</strong>e zu verbessern, das erweist<br />
auch der vorliegende, neu übersetzte Band »Der<br />
Kongreß von Cythera« (Neapel 1745 und erweitert<br />
London 1763). Der kl<strong>ein</strong>e Roman ist in<br />
vielfacher Hinsicht <strong>ein</strong>e Dichtung der Reflexion<br />
und des erzählerischen Experiments, er sch<strong>ein</strong>t<br />
damit der Romantik vorzugreifen. Der kritische<br />
Geist äußert sich als Ironie, die den Autor selbst<br />
<strong>ein</strong>bezieht und s<strong>ein</strong>e Rolle satirisch sieht. Statt<br />
durch das Verlachen Sittenverbesserung anzustreben,<br />
setzt der »Moralist« (und nicht Moralprediger)<br />
Algarotti auf Bewusstwerdung durch<br />
Selbstreflexion. Das ist um so notwendiger, als<br />
durch die Auflösung des theo-kosmologischen<br />
Weltbildes des Mittelalters alle Moral paradoxe<br />
Züge annimmt. Insbesondere wird das komplexe<br />
Verhältnis des Menschen zu Liebe und<br />
Sexualität durch das platonisch-christliche Ideal<br />
im wahrsten Sinne auf das Kreuz genagelt und<br />
damit unbillig simplifiziert. Algarotti wendet<br />
sich, wie nach ihm Wilhelm H<strong>ein</strong>se und Goethe,<br />
der griechisch-römischen Antike (insbesondere<br />
Ovid) zu, um die Liebe entspannter und<br />
humaner zu betrachten.
www.wehrhahn-verlag.de Edition<br />
3<br />
» Worin besteht der Zusammenhang aller<br />
Wesen? Wohin trachtet, zweckt ihr Bestreben,<br />
Wirken, Daseyn? Wo liegt der <strong>ein</strong>zige<br />
Knoten, der alles, alles, Welten, Körper,<br />
Geister, Zeit und Raum, in <strong>ein</strong> Ganzes zusammen<br />
knüpft?« – F<strong>aus</strong>tische Fragen stehen<br />
am Anfang der 1777 von Carl von Dalberg<br />
(1744–1817) veröffentlichten Betrachtungen<br />
über das Universum. Er beantwortet sie<br />
mit <strong>ein</strong>er modern anmutenden Synthese <strong>aus</strong><br />
naturwissenschaftlichen, philosophischen,<br />
soziopsychologischen und theologischen<br />
Überlegungen und entwickelt <strong>ein</strong>e Globalisierungstheorie<br />
im Zeichen der Aufklärung.<br />
Die Kühnheit der Gedanken und das<br />
Fragmentarische der Darstellung führten<br />
dazu, daß dieses Werk bis 1819 sechs<br />
Auflagen erlebte und der Autor von s<strong>ein</strong>en<br />
Zeitgenossen als wichtige Inspirationsquelle<br />
wahrgenommen wurde. In den Betrachtungen<br />
über das Universum beschwört Dalberg den<br />
Zusammenhalt der Welt, während er sich spä-<br />
Carl von Dalberg<br />
Betrachtungen über das<br />
Universum<br />
Mit Erläuterungen und<br />
Materialien her<strong>aus</strong>gegeben von<br />
Hans-Bernd Spies und Martin A. Völker<br />
Mit acht Illustrationen von Franz Peters<br />
Fundstücke, Band 25<br />
192 Seiten, Broschur<br />
ISSN 1862–9874<br />
ISBN 978–3–86525–170–1<br />
20,00 €<br />
ter angesichts der Französischen Revolution<br />
und der Napoleonischen Herrschaft als berühmter<br />
Erfurter Statthalter, letzter Kurfürst-<br />
Erzbischof von Mainz und letzter Erzkanzler<br />
des Alten Reiches mit dem Zusammenbruch<br />
der bestehenden Ordnung konfrontiert sah.<br />
Über Dalberg schrieb Schiller am 1. März<br />
1790 an Körner: »Ich habe wenige Menschen<br />
gefunden, mit denen ich überhaupt so<br />
gerne leben möchte, als mit ihm. Er hat m<strong>ein</strong>en<br />
Geist entzündet, und ich, wie mir vor-<br />
kam, auch den s<strong>ein</strong>igen.«<br />
Franz Peters, der den vorliegenden Band<br />
bebildert hat, wurde 1956 geboren und<br />
lebt heute in Schleiden (Kreis Euskirchen in<br />
Nordrh<strong>ein</strong>-Westfalen). Er studierte Kommunikationswissenschaften.<br />
Seit 1986 ist er als<br />
freier Künstler tätig. S<strong>ein</strong>e Bildwerke wurden<br />
vielfach <strong>aus</strong>gestellt, zudem arbeitet er als Illustrator.<br />
Programm – April bis Juni 2011
4 Edition Theater<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
Tobias Philipp von Geblers (1722?–1786)<br />
Drama Der Minister (1771) darf als interessantes<br />
Dokument der heute von der Literatur-<br />
und Theatergeschichtsschreibung oft<br />
vernachlässigten josephinischen Aufklärung<br />
angesehen werden. Es steht, ebenso wie die<br />
weiteren Werke des hohen Staatsmannes, im<br />
Kontext der gesellschaftlichen Modernisierungsbestrebungen<br />
unter Maria Theresia und<br />
Joseph II und der nun <strong>ein</strong>setzenden Wiener<br />
Theaterdebatte (Haider-Pregler), in der<br />
die Schaubühne für pädagogische Zwecke<br />
nutzbar gemacht werden sollte. Im Stück, in<br />
dessen Zentrum <strong>ein</strong> tugendhafter und nachahmenswerter<br />
Minister gerückt wird, korrelieren<br />
die Konventionen des empfindsamen<br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
Tobias Philipp von Gebler<br />
Der Minister<br />
Ein Theatralischer Versuch<br />
in fünf Aufzügen (1771)<br />
Mit <strong>ein</strong>em Nachwort her<strong>aus</strong>gegeben<br />
von Matthias Mansky<br />
Theatertexte 27, 92 Seiten, Broschur<br />
ISSN 1863–8406, ISBN 978–3–86525–188–6<br />
16,00 €<br />
rührenden Lustspiels mit den pragmatischen<br />
Zielsetzungen der österreichischen Aufklärer.<br />
Es ist sowohl Familien- als auch Staatsdrama,<br />
da dem privaten Raum der Komödie <strong>ein</strong>e<br />
staatspolitische Thematik interpoliert wird.<br />
Geblers Minister muss <strong>ein</strong>e bedeutende Stellung<br />
innerhalb der Wiener Dramenproduktion<br />
im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts<br />
attestiert werden: Es spiegelt <strong>ein</strong>erseits die<br />
pädagogischen Intentionen der österreichischen<br />
Aufklärer deutlich wider, andererseits<br />
stellt es <strong>ein</strong>en wichtigen Beitrag zur Lessing-<br />
und Diderotrezeption in Wien dar.
www.wehrhahn-verlag.de Theaterwissenschaft Kulturwissenschaft<br />
5<br />
Friedrich Nietzsche pries ihn in Menschliches,<br />
Allzumenschliches als das »eigentliche<br />
Theatertalent der Deutschen«. Denn »die<br />
Zeitgenossen hätten von ihm im Ernste sagen<br />
dürfen: ›in ihm leben, weben und sind wir‹«.<br />
Tatsächlich gehört August von Kotzebue<br />
(1761–1819) mit August Wilhelm Iffland zu<br />
den produktivsten und meist gespielten deutschen<br />
Dramatikern, der die Anliegen s<strong>ein</strong>er<br />
Zeit vollständig auf die Bühne brachte. In<br />
s<strong>ein</strong>en rund 230 Stücken aller Genres – vom<br />
Prolog bis zum Historiendrama, vom rührenden<br />
Trauerspiel bis zur Gesellschaftskomödie,<br />
vom szenischen Sinnbild bis zur Oper,<br />
von der Huldigung bis zur Posse – verarbeitet<br />
Kotzebue mit Witz und spitzer Feder alle<br />
Themen und Moden der Epoche: Ehe und<br />
Familie, Hof und Bourgeoisie, Erbschaft und<br />
Kotzebues Dramen<br />
Ein Lexikon<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von Johannes Birgfeld,<br />
Julia Bohnengel und Alexander Košenina<br />
ca. 320 Seiten, Hardcover<br />
ISBN 978–3–86525–227–2<br />
38,00 €<br />
Spekulation, Krieg und Frieden, russische<br />
und deutsche Politik, Leibeigenschaft und<br />
Sklaverei, Glaube und Religion, Intrige und<br />
Verbrechen, Verstellung und Theater, Wissenschaft<br />
und Scharlatanerie. Das Lexikon<br />
bearbeitet erstmals Kotzebues Gesamtproduktion<br />
für die Bühne, vom 1782 entstandenen<br />
Trauerspiel Demetrius bis zu dem im<br />
Todesjahr erschienenen Einakter Die Selbstmörder.<br />
Die alphabetisch angeordneten Artikel<br />
zu jedem <strong>ein</strong>zelnen Drama verzeichnen<br />
knapp die Inhalte, Motive, Aufführungen,<br />
Rezeptionszeugnisse sowie Forschungsbeiträge<br />
und präsentieren Illustrationen <strong>aus</strong> den<br />
Original<strong>aus</strong>gaben.<br />
Programm – April bis Juni 2011
6 Literatur- und Kulturwissenschaft<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
Die Berliner Aufklärung ist <strong>ein</strong> kulturgeschichtliches<br />
Forum für Beiträge unterschiedlichster<br />
Fachdisziplinen, die sich auf<br />
Berlin und Brandenburg im 18. Jahrhundert<br />
beziehen. Daß Berlin <strong>ein</strong> schulbildendes geistiges<br />
und kulturelles Zentrum innerhalb der<br />
deutschen und sogar der europäischen Aufklärung<br />
war, steht außer Frage. Was hier aber<br />
am Beginn der Moderne in so differenten Bereichen<br />
wie Literatur, Musik, bildender Kunst,<br />
Architektur und Gartenbau, Theater, Pädagogik,<br />
Philosophie, Theologie, Jurisprudenz, Medizin,<br />
Mathematik und Naturwissenschaften<br />
tatsächlich erdacht, erforscht, erfunden und<br />
erschaffen wurde, welche konkreten Innovationen<br />
von dieser Metropole mit ihren zwei<br />
Akademien, zahlreichen Verlagen, Theatern<br />
und anderen Institutionen des öffentlichen<br />
und intellektuellen Lebens <strong>aus</strong>gingen, verbirgt<br />
sich bislang – wenn überhaupt – in den spezialisierten<br />
akademischen Publikationsorganen<br />
<strong>ein</strong>zelner Fächer. Die Berliner Aufklärung soll<br />
zum <strong>ein</strong>en der Forschung durch ihr interdisziplinäres<br />
Profil neue Perspektiven und Impulse<br />
vermitteln, zum anderen <strong>ein</strong>em vielseitig interessierten<br />
größeren Publikum wichtige Facetten<br />
<strong>aus</strong> der vielleicht glanzvollsten Epoche der<br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
Berliner Aufklärung<br />
Kulturwissenschaftliche Studien.<br />
Band 4<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von<br />
Ursula Goldenbaum und Alexander Košenina<br />
260 Seiten, Broschur, mit Abb.,<br />
ISBN 978–3–86525–226–5,<br />
25,00 €<br />
deutschen Hauptstadt verständlich machen<br />
und anregend präsentieren.<br />
Inhalt Band 4: Ursula Goldenbaum: Moses<br />
Mendelssohn und die erste öffentliche<br />
Debatte um Rousseau in Deutschland – Alexander<br />
Košenina: Der Journalist Lessing als<br />
Wegbereiter der Berliner Aufklärung – Carsten<br />
Zelle: Ästhetischer Enzyklopädismus.<br />
Johann George Sulzers europäische Dimension<br />
– Uta Lohmann: David Friedländers<br />
Freundschaft mit dem Kreis der Berliner Mittwochsgesellschaft<br />
und s<strong>ein</strong>e ›Aufklärung über<br />
Juden‹ – Gudrun Busch: Aus dem Schatten<br />
Mozarts auf die Berliner Opernbühne: Sophie<br />
Niklas – Iwan-Michelangelo D’Aprile: Die<br />
letzten Aufklärer. Politischer Journalismus in<br />
Berlin um 1800 – Ulrike Thoms: Unter den<br />
Augen der Öffentlichkeit. Die Berliner Charité<br />
im 18. Jahrhundert.<br />
»Die Konzeption [...] der Berliner Aufklärung<br />
besticht durch ihre dezidiert kulturwissenschaftliche<br />
Anlage, die der Darstellung unterschiedlicher<br />
Formen der Aufklärungsbemühungen<br />
<strong>ein</strong>en breiten Spielraum läßt und<br />
damit ihren komplexen Strukturen besser gerecht<br />
wird als monodisziplinär angelegte Aufsatzsammelungen.«<br />
(Zeitschrift für Germanistik)
www.wehrhahn-verlag.de Literatur- und Kulturwissenschaft<br />
7<br />
Caroline de la Motte Fouqué und Sophie<br />
Tieck-Bernhardi-von Knorring sind<br />
heute fast vergessene Schriftstellerinnen. Sie<br />
lebten und arbeiteten im Preußen der Umbruchszeit<br />
des beginnenden 19. Jahrhunderts.<br />
Ihre Werke beteiligen <strong>aus</strong> weiblicher Perspektive<br />
an den zeitgenössischen Diskursen über<br />
Literatur, Geschlecht und Emotion.<br />
Der Band ver<strong>ein</strong>igt Beiträge des vom<br />
Kleist-Museum am 9. und 10. August<br />
2010 veranstalteten Symposions »Schriftstellerinnen<br />
in Brandenburg-Preußen. Caroline<br />
de la Motte Fouqué (1775–1831)<br />
und Sophie Tieck-Bernhardi-von Knorring<br />
(1775–1833)«. Er enthält außerdem den<br />
Einführungsvortrag zur Ausstellung »Reflexionen<br />
zur Romantik«. Diese Exposition zeigt<br />
an <strong>aus</strong>gewählten Orten in Deutschland und<br />
Polen die Ergebnisse <strong>ein</strong>er Kunstwerkstatt<br />
der Lübbering Stiftung mit deutschen und<br />
polnischen Künstlerinnen, die sich in ihren<br />
Arbeiten von Leben und Werk der beiden<br />
Schriftstellerinnen inspirieren ließen.<br />
Aus dem Inhalt: Ilse Nagelschmidt: Das<br />
Entstehen <strong>ein</strong>er Autorinnengeneration<br />
am Ende des 18. Jahrhunderts – Barbara<br />
Blätter öffentlich in die Welt<br />
Caroline de la Motte Fouqué und<br />
Sophie Tieck-Bernhardi-von Knorring<br />
Schriftstellerinnen in Preußen<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von Wolfgang de Bruyn und<br />
Barbara Gribnitz<br />
200 Seiten, Hardcover<br />
ISBN 978–3–86525–195–4<br />
25,00 €<br />
Becker-Cantarino: Körperlichkeit und<br />
Emotion. Zu Sophie Tieck-Bernhardis Erzählungen<br />
– Renata Dampc-Jarosz: Sophie<br />
Tieck als Dramatikerin – Thomas Neumann:<br />
Caroline de la Motte Fouqué: Lesen und gelesen<br />
werden – Julia Bertschik: Zur Popularisierung<br />
historisch-mythologischen Wissens<br />
für Frauen bei Caroline de la Motte Fouqué –<br />
Barbara Gribnitz: Über Literatur sprechen<br />
und schreiben. Caroline de la Motte Fouqués<br />
Unterhaltungen am Kaminfeuer – Petra Kabus:<br />
Zwischen Vorbestimmung und Selbstverwirklichung.<br />
Caroline de la Motte Fouqués<br />
frühe Romane Rodrich und Die Frau des<br />
Falkenst<strong>ein</strong>s – Elisa Müller-Adams: »Ein<br />
bischen Sünde, <strong>ein</strong> bischen Unglück macht<br />
die Frauen erst reizend« Eheprobleme in Caroline<br />
de la Motte Fouqués. Die Frau des Falkenst<strong>ein</strong>s<br />
und Resignation – Ulrike Stamm:<br />
Sophie Tieck-Bernhardis Roman Julie Saint<br />
Albain und die Tradition des empfindsamen<br />
Briefromans – Hannelore Scholz-Lübbering:<br />
Liebe und Authentizität: Inszenierung<br />
weiblicher Liebesentwürfe in Sophie Bernhardis<br />
Roman Julie Saint Albain – Gerlinde<br />
Förster: Die Kunstwerkstatt der Lübbering<br />
Stiftung 2010.<br />
Programm – April bis Juni 2011
8 Edition Musikwissenschaft<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
Der neunjährige Sebastian, <strong>ein</strong>ziges Kind<br />
von Wilhelm Hensel und Fanny, geb.<br />
Mendelssohn Bartholdy, begleitete s<strong>ein</strong>e Eltern<br />
auf ihrer lange erträumten und geplanten<br />
Reise 1839/40 nach Italien. Fanny hielt ihren<br />
Sohn an, während der gesamten mehr<br />
als <strong>ein</strong> Jahr dauernden Reise, die die Familie<br />
über Leipzig, München, Mailand, Bologna,<br />
Venedig, Florenz und Rom bis nach Neapel<br />
führte und zurück per Schiff nach Genua,<br />
wieder über Mailand, die Schweiz, den Rh<strong>ein</strong><br />
abwärts, über Frankfurt, Fulda, Gotha und<br />
wieder über Leipzig, <strong>ein</strong> Tagebuch zu schreiben.<br />
Da Sebastian wegen s<strong>ein</strong>es Gesundheitszustandes<br />
gelegentlich k<strong>ein</strong>e Eintragungen<br />
vornehmen konnte, übernahm Fanny dies<br />
manchmal selbst. Sebastians Tagebuch ergänzen<br />
die bereits veröffentlichten Briefe<br />
und Tagebuchnotizen von Fanny, viele Einzelheiten<br />
der Reise, die Fanny nicht erwähnt,<br />
interessieren ihren kl<strong>ein</strong>en Sohn und etliches<br />
unternimmt er, zumeist in Rom, auch selbständig.<br />
Nach der Rückkehr nach Berlin fertigte<br />
Sebastian unter Aufsicht der Mutter <strong>ein</strong>e<br />
R<strong>ein</strong>schrift für die Großmutter Lea Mendelssohn<br />
Bartholdy an, die allerdings mit dem<br />
Verlassen Roms endet. Beide Versionen, die<br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
Sebastian Hensel<br />
Hier fiel Mutter vom Esel<br />
Reisen nach Italien mit den Eltern<br />
Wilhelm Hensel und Fanny, geb.<br />
Mendelssohn Bartholdy<br />
Das Tagebuch von 1839/40 und die<br />
Zeichnungen von 1845<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von Wolfgang Dinglinger<br />
220 Seiten, Hardcover, zahlreiche Abbildungen<br />
ISBN 978–3–86525–190–9<br />
20,00 €<br />
Urschrift und die R<strong>ein</strong>schrift werden parallel<br />
veröffentlicht, ihr Vergleich erlaubt <strong>ein</strong>en<br />
ungeahnten Einblick in die Erziehung des<br />
Knaben. Vieles wurde von Fanny sprachlich<br />
geglättet, manche Streichung macht deutlich,<br />
was sie nicht für angemessen hielt, es der<br />
Großmutter schriftlich mitzuteilen.<br />
1845 fand <strong>ein</strong>e zweite Reise der Hensels<br />
nach Italien statt, um das erkrankte Ehepaar<br />
Dirichlet, Fannys Schwester Rebecka<br />
und deren Mann auf der Rückreise nach<br />
Berlin zu begleiten. Auf dieser Reise fertigte<br />
der inzwischen 15jährige Sebastian k<strong>ein</strong><br />
Tagebuch, aber zahlreiche Zeichnungen an,<br />
die dem Tagebuch beigefügt sind. Zeitgenössische<br />
Karten, denen die damaligen Reisewege<br />
und -stationen zu entnehmen sind, ergänzen<br />
das Buch. Im <strong>aus</strong>führlichen Kommentar zu<br />
den Tagebuch<strong>ein</strong>tragungen wird auf die vielfältige<br />
Reiseliteratur der Zeit zurückgegriffen,<br />
<strong>ein</strong> umfangreiches Personenregister erfasst<br />
die zahlreichen erwähnten Persönlichkeiten.
www.wehrhahn-verlag.de Musikwissenschaft Kulturwissenschaft<br />
9<br />
In Band 1 der Beiträge <strong>aus</strong> dem Forschungszentrum<br />
Musik und Gender erzählen junge<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern,<br />
die überwiegend selbst <strong>ein</strong> Geigenstudium<br />
absolviert haben, Geschichten über Geigerinnen<br />
<strong>aus</strong> zwei Jahrhunderten, über die<br />
Schwestern Milanollo, Wilma Neruda, Erica<br />
Morini, Ginette Neveu, Edith Lorand, Alma<br />
Moodie, Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté,<br />
Frida von Kaulbach, Marie Soldat-Roeger<br />
und Dorothy DeLay.<br />
Einerseits werden also Solistinnen, Kindervirtuosinnen<br />
und Schallplattenstars<br />
porträtiert, andererseits werden aber auch<br />
die künstlerische Entfaltung nach dem Ende<br />
<strong>ein</strong>er Konzertkarriere oder die <strong>ein</strong>flussreiche<br />
Tätigkeit als Lehrerin thematisiert. So setzt<br />
sich <strong>aus</strong> diesen Einzelporträts <strong>ein</strong>e Berufsund<br />
Rezeptionsgeschichte von Geigerinnen<br />
zusammen. Dabei tritt <strong>ein</strong>e enorme Spanne<br />
künstlerischer Handlungsspielräume dieser<br />
»… m<strong>ein</strong> Wunsch ist, Spuren<br />
zu hinterlassen…«<br />
Rezeptions- und Berufsgeschichte<br />
von Geigerinnen<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von Carolin Stahrenberg und<br />
Susanne Rode-Breymann<br />
Beiträge <strong>aus</strong> dem Forschungszentrum Musik und Gender.<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von Susanne Rode-Breymann, Band 1<br />
220 Seiten, Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–193–0<br />
20,00 €<br />
neue Reihe<br />
Geigerinnen im historischen Wandel zu Tage:<br />
Es war <strong>ein</strong> langer Weg bis zur heutigen Selbstverständlichkeit<br />
von Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für Geigerinnen. Ein Lesebuch also<br />
mit dem Nebeneffekt, den Blick auf die heu-<br />
tigen Bildungschancen zu schärfen.<br />
Die Essays dieses Lesebuchs thematisieren<br />
auch die Spurensuche in Archiven,<br />
berichten über die Art der gefundenen Quellen,<br />
und es geht um das Gefundene und eben<br />
auch nicht Gefundene. Jeder Beitrag enthält<br />
<strong>ein</strong> Dokument als Faksimile, das exemplarisch<br />
Einblick in die faszinierende Spurensu-<br />
che gibt.<br />
M it dem Band erfüllt sich der sehnliche<br />
Wunsch der porträtierten Geigerinnen,<br />
den Alma Moodie in <strong>ein</strong>em Brief<br />
an Carl Flesch <strong>aus</strong>formuliert hat: »... m<strong>ein</strong><br />
Wunsch ist, Spuren zu hinterlassen ...«.<br />
Programm – April bis Juni 2011
10 Musikwissenschaft Kulturwissenschaft<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
Die Ausnahmestellung, die das Werk<br />
Leoš Janáčeks im europäischen Musikschaffen<br />
<strong>ein</strong>nimmt, sch<strong>ein</strong>t sich in s<strong>ein</strong>er letzten<br />
Oper Aus <strong>ein</strong>em Totenh<strong>aus</strong> wie in <strong>ein</strong>em<br />
Brennpunkt zu konzentrieren. S<strong>ein</strong>e höchst<br />
individuelle Kompositionsweise, die ungewöhnliche<br />
Vorlage, die der Komponist selbst<br />
zu <strong>ein</strong>em eigenwilligen Libretto destillierte,<br />
die kryptische Niederschrift der Partitur – all<br />
dies macht die Beschäftigung mit Janáčeks<br />
letzter Oper zu <strong>ein</strong>er besonderen Her<strong>aus</strong>forderung.<br />
Die sechs Beiträge dieses Bandes nähern<br />
sich diesem außergewöhnlichen Werk<br />
<strong>aus</strong> ganz unterschiedlichen Richtungen an.<br />
Sie beleuchten die kompositionstechnische<br />
Originalität von Janáčeks Spätwerk ebenso<br />
wie geschichtliche Bezüge von Komposition<br />
und Rezeption, aber auch den Aspekt der<br />
theaterpraktischen Umsetzung. Ergänzt werden<br />
die sechs Studien durch <strong>ein</strong>en Anhang<br />
mit <strong>ein</strong>er Einführung zu Aus <strong>ein</strong>em Totenh<strong>aus</strong><br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
»Aus <strong>ein</strong>em Totenh<strong>aus</strong>«<br />
Leoš Janáceks letzte Oper<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben vom<br />
Stefan Weiss und Ulrich Lenz<br />
160 Seiten, mit Abb., Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–185–5<br />
18,00 €<br />
sowie dem Versuch <strong>ein</strong>er wörtlichen Übertragung<br />
des tschechischen Librettos ins Deutsche.<br />
A us dem Inhalt: Lorenz Luyken: Wissenschaft<br />
und Kunst Gedanken zur Originalität<br />
in Janáčeks Spätwerk – Markéta<br />
Štefková: Melodische Wahrheit. Die Rolle<br />
der Sprechmelodien in Janáčeks musikalischer<br />
Poetik – Inna Kl<strong>aus</strong>e: Totenh<strong>aus</strong> Gulag.<br />
Dostojewski, Janáček und die Musik der<br />
Straflager – Melanie Unseld: Experimentelles<br />
Musiktheater in schwieriger Zeit. Aus<br />
<strong>ein</strong>em Totenh<strong>aus</strong> am Landestheater Oldenburg<br />
im Jahr 1931 – Jakob Kn<strong>aus</strong>: Aus <strong>ein</strong>em<br />
Totenh<strong>aus</strong> auf der Opernbühne. Ein Überblick<br />
– Ulrich Lenz: Wider die Stilisierung:<br />
Ein Bericht <strong>aus</strong> der Theaterpraxis – Stefan<br />
Weiss: Janáček, Dostojewski und Aus <strong>ein</strong>em<br />
Totenh<strong>aus</strong>. Eine Einführung – Leoš Janáček:<br />
Z mrtvého domu – Aus <strong>ein</strong>em Totenh<strong>aus</strong>. Libretto<br />
(tschechisch – deutsch).
www.wehrhahn-verlag.de Kulturwissenschaft Geschichte<br />
11<br />
In vielen Debatten werden spezifische Vorstellungen<br />
über die Geschichte, Kultur<br />
oder Werteordnung ›Europas‹ für die Erklärung<br />
oder Legitimierung politischer Verhältnisse<br />
und Projekte herangezogen. Die vorliegende<br />
Studie prüft die Berechtigung solcher<br />
Konstruktionen, indem sie der Frage nachgeht,<br />
seit wann und warum überhaupt von<br />
›Europa‹ gesprochen wird.<br />
Die Analyse der historischen Semantik<br />
des Europabegriffs muss, um identitätspolitisch<br />
motivierte Anachronismen zu<br />
vermeiden, s<strong>ein</strong>e materiellen, kulturellen und<br />
diskursiven Konstitutionsbedingungen <strong>ein</strong>beziehen.<br />
›Europa‹ verliert dadurch s<strong>ein</strong>en<br />
transhistorischen Charakter, den es erhält,<br />
wenn man ihm im Bestreben, es als poli-<br />
Olaf Asbach<br />
Europa – Vom Mythos zur<br />
Imagined Community?<br />
Zur historischen Semantik<br />
›Europas‹ von der Antike bis ins<br />
17. Jahrhundert<br />
Europa und Moderne, Her<strong>aus</strong>gegeben von Olaf Asbach,<br />
Heisenberg-Professur der Universität Hamburg, Band 1<br />
200 Seiten, mit 3 Abb., Hardcover<br />
ISBN 978–3–86525–231–9<br />
20,00 €<br />
neue Reihe<br />
tische und kulturelle Entität <strong>aus</strong>zuzeichnen<br />
und fungibel zu machen, <strong>ein</strong>e mythische<br />
Geschichte und Struktur zuschreibt. Demgegenüber<br />
zeigt die kritische Analyse: Als politische<br />
und kulturelle ›Idee‹ wie als gelebte<br />
und erfahrene ›Wirklichkeit‹ gründet Europa<br />
nicht in Antike oder Mittelalter, sondern ist<br />
das Produkt der Entstehung der modernen<br />
Welt seit der frühen Neuzeit.<br />
Olaf Asbach ist Professor für Politikwissenschaft<br />
und Inhaber der DFG-Heisenberg-Professur an<br />
der Universität Hamburg.<br />
Programm – April bis Juni 2011
12 Philosophie Kulturwissenschaft<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
In s<strong>ein</strong>er Rechtfertigung Gottes ist für Leibniz<br />
das Übel um der Harmonie in der besten<br />
aller möglichen Welten willen als unvermeidlich<br />
zuzulassen.<br />
Als verwandelte Form der Theodizee ergibt<br />
sich das Technodizee-Problem, in<br />
dem nicht Gott, sondern der Mensch für<br />
die üblen Folgen s<strong>ein</strong>er Schöpfung angeklagt<br />
wird. Als Mängelwesen mit Vernunft<br />
ist der Mensch <strong>ein</strong>erseits auf die Technik<br />
angewiesen, andererseits gefährdet er durch<br />
die unvermeidlichen zerstörerischen Folgen<br />
technischer Schöpfungen s<strong>ein</strong> Überleben<br />
und stellt vielleicht sogar das eigene Das<strong>ein</strong><br />
in Frage. Haben wir für dieses Problem <strong>ein</strong>e<br />
Lösung?<br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
Hans Poser<br />
Von der Theodizee<br />
zur Technodizee<br />
Ein altes Problem in neuer Gestalt<br />
Hefte der Leibniz-Stiftungsprofessur, Band 2<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von Wenchao Li<br />
40 Seiten, mit 6 Abb., Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–502–0<br />
5,00 €<br />
neue Reihe<br />
Prof. Dr. Hans Poser wurde 1937 in Göttingen<br />
geboren, ist seit 1972 Professor für Philosophie<br />
an der TU Berlin, seit 2005 emeritiert. Seit<br />
1977 ist er Vizepräsident der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft.<br />
S<strong>ein</strong>e Forschungsschwerpunkte<br />
sind neuere Philosophiegeschichte,<br />
Wissenschafts- und Technikphilosophie,<br />
Modaltheorie und Philosophie der Mathematik.<br />
Gastdozenturen hatte er unter anderem in<br />
Houston/USA, Malawi/Afrika, Madrid, Moskau<br />
und Peking. Er bekleidete zahlreiche Ämter<br />
in wissenschaftlichen Einrichtungen und war<br />
u. a. 1994–96 Präsident der Allgem<strong>ein</strong>en Gesellschaft<br />
für Philosophie in Deutschland (heute:<br />
Deutsche Gesellschaft für Philosophie). Zu<br />
s<strong>ein</strong>en aktuellen Forschungsarbeiten gehört <strong>ein</strong><br />
Projekt zur Technikphilosophie.
www.wehrhahn-verlag.de Philosophie Kulturwissenschaften<br />
13<br />
Die Universität Zadar (Universitas Studiorum<br />
Jadertina) in Kroatien, gegründet<br />
1396, ist <strong>ein</strong>e der ältesten Universitäten in<br />
Europa. Seit der Unabhängigkeit Kroatiens ist<br />
sie zu <strong>ein</strong>em Ort internationaler philosophischer<br />
Begegnungen geworden; unter anderem<br />
finden regelmäßig <strong>ein</strong>mal im Jahr Tagungen<br />
statt, bei denen aktuelle philosophische<br />
Probleme <strong>aus</strong> hermeneutischer Perspektive<br />
diskutiert werden. Die Veranstaltungen in<br />
Zadar werden von kroatischer Seite gefördert<br />
durch die Universität, die Stadt Zadar und die<br />
Hegel-Gesellschaft Zadar, von deutscher Seite<br />
durch den DAAD.<br />
Die Reihe Studia philosophica Iaderensia,<br />
soll wichtige Beiträge der internationalen<br />
Tagungen in Zadar zugänglich machen, aber<br />
auch anderen Arbeiten offen stehen, die in<br />
besonderer Weise den philosophischen Aus-<br />
t<strong>aus</strong>ch mit Kroatien fördern.<br />
Der erste Band dieser Reihe umfasst die<br />
Beiträge <strong>ein</strong>es internationalen Symposiums<br />
zum Thema »Fortschritt?«, das Anfang<br />
September 2008 in Zadar stattfand.<br />
Fortschritt?<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von<br />
Andreas Arndt und Jure Zovko<br />
Studia Philosophica Iaderensia, Band 1<br />
232 Seiten, Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–197–8<br />
25,00 €<br />
neue Reihe<br />
Aus dem Inhalt: Andreas Arndt: Teleologie<br />
und Fortschritt – Hans Ineichen: Fortschritt:<br />
<strong>ein</strong> ianusköpfiger Begriff – Jure Zovko:<br />
Fortschritt in der Hermeneutik? – Hans-<br />
Peter Grosshans: Fortschritt und christlicher<br />
Glaube. Ein Essay – Samir Arnautović:<br />
Fortschritt des Geistes bei Hegel und die<br />
Konsequenzen in der Moderne – Nives<br />
Delija Trešćec: Die These vom Ende der<br />
Kunst im Kontext von Hegels Kritik der<br />
romantischen Weltanschauung – Vahidin<br />
Preljević: »Unbefriedigtes Streben«. Zum<br />
Fortschrittsbegriff in der frühromantischen<br />
Ästhetik – Violetta L. Waibel: Emotionale<br />
Intelligenz und die Freiheit der Individualität<br />
– Elizabeth Millán: Geistige Beschränkung<br />
als Preis des Fortschritts – Branislav Šutić:<br />
Die Bereicherung durch die kulturelle<br />
Alterität – Marie-Élise Zovko: Bologna and<br />
Beyond: A Critical Reflection on the Ends<br />
and Means of the Bologna Process<br />
Programm – April bis Juni 2011
14 Philosophie<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
Thomas Gil<br />
Strukturen sprachlicher<br />
Bedeutung<br />
60 Seiten, Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–198–5<br />
8,00 €<br />
Fragen sprachlicher Bedeutung sind immer<br />
relationaler Natur. Denn die Worte und Sätze<br />
unserer natürlichen Sprachen erhalten ihre<br />
Bedeutung im Kontext <strong>ein</strong>er intersubjektiven<br />
Verständigung und in Bezug auf <strong>ein</strong>e den<br />
Sprechenden externe Realität.<br />
Thomas Gil<br />
On Reasons<br />
60 Seiten, Broschur<br />
ISBN 978–3–86525–194–7<br />
10,00 €<br />
O ne of the main traits characterizing<br />
human b<strong>ein</strong>gs is the fact that they are<br />
b<strong>ein</strong>gs who have different sorts of reasons to<br />
believe something or to act in a certain way.<br />
The reasons they have help us understand<br />
why they believe what they believe, and act<br />
as they act. Human b<strong>ein</strong>gs, however, do not<br />
have only theoretical and practical reasons<br />
to believe or to do something. They can also<br />
learn to assess critically the quality of their<br />
reasons. Her<strong>ein</strong> lies their rationality.
www.wehrhahn-verlag.de Literaturwissenschaft<br />
15<br />
Das Wezel-Jahrbuch 12/13 ist als Themenheft<br />
konzipiert. Es beschäftigt sich mit<br />
dem rasanten Bedeutungszuwachs, den narrative<br />
Vermittlungstechniken als Bestandteil<br />
literarischer Sinnerzeugung in der Spätaufklärung,<br />
Weimarer Klassik und Frühromantik<br />
erfahren. Über den textnahen Blick auf die<br />
Erzählverfahren werden dabei Kontextbezüge<br />
zu den ideen- und diskursgeschichtlichen<br />
Umbrüchen um 1800 hergestellt. Die <strong>ein</strong>zelnen<br />
Beiträge gehen der Frage nach, wie sich<br />
»narrative Anarchie« unter den Bedingungen<br />
diskursiver Renormierung in literarischen<br />
Texten der Umbruchzeit zwischen 1770 und<br />
1810 neu aufstellt: Wie bildet sich das prekäre<br />
Verhältnis von methodenbezogener Anleitung<br />
zum Selbstdenken und der normativen Suche<br />
nach der wahren Erkenntnis in literarischen<br />
Formen ab? In den Blick genommen wird der<br />
genuin literarische Umgang mit der spätaufklärerischen<br />
Krise des Wahren und des Guten,<br />
also mit den Erfahrungen von Kontingenz<br />
und Normenverlust. Gerade anhand der narrativen<br />
Transformationsphase am Beginn der<br />
Moderne lassen sich instruktive Aufschlüsse<br />
über die Handhabe dieser bis heute virulenten<br />
Probleme gewinnen: Bei den zahlreichen neu-<br />
Erzählen im Umbruch<br />
Narration 1770–1810<br />
Texte, Formen, Kontexte<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben<br />
von Rainer Godel und Matthias Löwe<br />
Wezel-Jahrbuch 11 / 12 – 2009 / 2010<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von Jutta H<strong>ein</strong>z und Cornelia Ilbrig<br />
340 Seiten, Broschur<br />
ISSN 1438–4035, ISBN 978–3–86525–228–9<br />
29,50 €<br />
en Formen narrativ erzeugter Mehrdeutigkeit<br />
handelt es sich nämlich nicht selten um die<br />
unabschließbare literarische Suche nach <strong>ein</strong>em<br />
Mittelweg jenseits der Dekonstruktion oder<br />
Dogmatisierung fester Normen und Werte.<br />
Aus dem Inhalt: G. Berg: Tableau humain.<br />
Die Tabelle als Narrativ der Anthropologie um<br />
1800 – M. Löwe: Über verschiedene Modi literarischer<br />
Mehrdeutigkeit in den Fassungen<br />
von Goethes Werther – J. H<strong>ein</strong>z: Beziehungsmodelle<br />
und Erzählformen im Umbruch – B.<br />
Specht: Zum Funktions- und Statuswandel<br />
poetischer Mehrdeutigkeit zwischen Aufklärung<br />
und Goethezeit – H. T<strong>aus</strong>ch: Ein Versuch<br />
über Wilhelm Meisters Lehrjahre und<br />
die alchimistische Kraft der Assoziation – M.<br />
Bickenbach: Die Enttäuschung des Lesers<br />
als Autonomieästhetik in Ludwig Tiecks Peter<br />
Lebrecht – I. Uhlig: Zum Verzicht auf Finalität<br />
in Ästhetik und Erzählung bei Novalis –<br />
L. Stockinger: Christoph Martin Wielands<br />
Agathodämon – R. Godel: Nichtwissen in Clemens<br />
Brentanos Godwi – M. Engel: Symbolik<br />
und Symboldeutung in Goethes Wahlverwandtschaften<br />
– D. Uhlmann: Narrative und<br />
visuelle Konfigurationen in E.T.A. Hoffmanns<br />
Kl<strong>ein</strong> Zaches.<br />
Programm – April bis Juni 2011
16 Kulturwissenschaft<br />
www.wehrhahn-verlag.de<br />
Vor dreißig Jahren, im Jahr 1980 erschien<br />
<strong>ein</strong> Klassiker der Metaphernforschung,<br />
George Lakoff und Mark Johnsons Metaphors<br />
We Live By. Zwar mögen die Gedanken<br />
der beiden amerikanischen Kognitivisten weniger<br />
originell s<strong>ein</strong> als sie es selbst wahrhaben<br />
wollten, enthält dieser Band doch zahlreiche<br />
Ideen, die auch in den über zwei Jahrt<strong>aus</strong>enden<br />
seit Aristoteles in der Rhetorik, der<br />
Poetik, der Philosophie, der Literaturwissenschaft<br />
oder der frühneuzeitlichen Philologie<br />
vielfach formuliert wurden. Außer Frage steht<br />
jedoch, dass sie <strong>ein</strong>en regelrechten Boom der<br />
Metaphernforschung <strong>aus</strong>gelöst haben, in dem<br />
theoretische Aspekte wie sprachliche Empirie<br />
kontrovers, interdisziplinär und produktiv<br />
diskutiert werden. metaphorik.de versteht<br />
sich seit der ersten Ausgabe im Jahr 2001 als<br />
<strong>ein</strong>e Plattform für Diskussionen dieser Art,<br />
und wir sind froh, mit der vorliegenden Ausgabe<br />
wieder <strong>ein</strong>mal zeigen zu können, dass<br />
das Forschungsfeld der Metapher weiterhin<br />
– und hier bleiben wir metaphorisch – gute<br />
Früchte bringt.<br />
Programm – April bis Juni 2011<br />
metaphorik.de 19 / 2010<br />
Her<strong>aus</strong>gegeben von / Edited by<br />
metaphorik.de<br />
100 Seiten, mit Abb., Broschur<br />
ISSN 1618–2006 (für das Online-Journal)<br />
ISSN 1865–0716 (gedruckte Ausgabe)<br />
ISBN 978–3–86525–225–8<br />
18,00 € (Einzelheft), 15,00 € (Heft im Abo)<br />
Thirty years ago, the year 1980 saw the<br />
publication of a real classic of metaphor<br />
research, George Lakoff and Mark Johnson‘s<br />
Metaphors We Live By. Maybe the approach<br />
taken by those two American cognitivists is<br />
less original than they themselves would like<br />
to think, as many of the ideas presented in<br />
that book had been raised before in the two<br />
millennia since Aristotle, and formulated in<br />
rhetoric, in poetics, in philosophy, in literary<br />
criticism, or in early modern philology.<br />
But without doubt, they triggered a regular<br />
boom of metaphor research, in which theoretical<br />
aspects as well as linguistic data are b<strong>ein</strong>g<br />
discussed productively, from various perspectives,<br />
and in interdisciplinary fashion. From<br />
its first issue in 2001, metaphorik.de has regarded<br />
itself as an open platform for discussions<br />
of this kind, and we are happy to be able to<br />
prove with the current issue, that the field of<br />
metaphor research – metaphorically speaking<br />
– continues to bear fruit.