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Schwangerschaft Entbindung und Wochenbett 0-24 Monate Ausblick

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<strong>Schwangerschaft</strong> <strong>Entbindung</strong> <strong>und</strong> <strong>Wochenbett</strong> 0-<strong>24</strong> <strong>Monate</strong> <strong>Ausblick</strong><br />

Babyklappe Stuttgart -<br />

damit es leben darf<br />

Immer wieder berichten die Medien von<br />

Kindstötungen, weil Eltern überfordert sind<br />

<strong>und</strong> ihre Situation für ausweglos halten. In<br />

einer solchen Notlage kann die Babyklappe<br />

einen Ausweg darstellen. Drei Fragen an den<br />

Psychologen Walter Raible, Vorstand <strong>und</strong><br />

Fachdienst im Weraheim Stuttgart, in welchem<br />

sich die Babyklappe befindet.<br />

Wie viele Babys wurden in die Babyklappe<br />

gelegt <strong>und</strong> was passiert dann mit dem Baby?<br />

Seit der Eröffnung der Babyklappe des Weraheims<br />

im April 2002 sind bis zum letzten Jahr<br />

zehn Babys in der Klappe anonym abgegeben<br />

worden. Macht eine Mutter von der Abgabe ihres<br />

Neugeborenen durch die Babyklappe Gebrauch,<br />

wird über ein Warnsystem eine Mitarbeiterin im<br />

Haus informiert. Sie nimmt das Kind in Obhut<br />

<strong>und</strong> verständigt das Olgahospital, wohin es zur<br />

medizinischen Überprüfung gebracht wird.<br />

11<br />

Anschließend wird das Jugendamt informiert.<br />

Dies leitet alle notwendigen Schritte ein, wie z. B.<br />

Bestellung eines Vorm<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Vermittlung in<br />

eine Pflegefamilie. Durch ein Informationsblatt,<br />

welches in mehreren Sprachen in der Babyklappe<br />

ausliegt, wird die Mutter auf reguläre<br />

Hilfsangebote aufmerksam gemacht <strong>und</strong> über das<br />

weitere Vorgehen informiert.<br />

Was passiert, falls die anonyme Mutter ihren<br />

Entschluss bereut?<br />

Die Mutter hat acht Wochen lang die<br />

Möglichkeit, ihre Situation zu überdenken. Sie<br />

kann die Beratung der Mitarbeiterinnen des<br />

Weraheims oder der Erziehungsberatungsstellen<br />

in Anspruch nehmen. Hier kann überlegt werden,<br />

welche psychosozialen <strong>und</strong> finanziellen Hilfen es<br />

für die Mutter geben kann <strong>und</strong> ob ein gemeinsames<br />

Leben mit dem Baby möglich ist. Es soll versucht<br />

werden, sie an eine legale <strong>und</strong> im Einzelfall<br />

auch praktikable Lösung heranzuführen. Meldet<br />

sich die Mutter in diesem Zeitraum nicht, wird<br />

das Kind zur Adoption freigegeben. Von den<br />

zehn bei uns abgegebenen Babys sind drei der<br />

Mütter mit uns in Kontakt getreten. In den<br />

Gesprächen wurden Lösungen für die Mutter<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sie leben heute glücklich zusammen.<br />

Das ist für uns auch das Ziel.<br />

Was sind das für Frauen, welche Ihre Babys in<br />

der Klappe abgeben?<br />

Es gibt trotz der vielen Hilfsangebote für<br />

Schwangere, Frauen, die diese Hilfsangebote nicht<br />

annehmen können, da sie sich in extrem schwierigen<br />

<strong>und</strong> ausweglos erscheinenden Situationen<br />

befinden. Sie entbinden ihr Kind heimlich ohne<br />

medizinische Versorgung. In ihrer Verzweiflung<br />

sehen sie oftmals keine andere Möglichkeit, als<br />

ihr Kind auszusetzen oder gar zu töten.<br />

Für Frauen, die sich in einer solchen Notlage<br />

befinden, bietet die Babyklappe Stuttgart Hilfe!<br />

Sie haben die Möglichkeit, ihr Neugeborenes in<br />

fürsorgliche Hände zu geben. Straffrei <strong>und</strong><br />

garantiert anonym. Durch die Klappe an der<br />

Hauswand des Weraheims kann der Säugling in<br />

ein Wärmebett gelegt werden. Die Mutter kann<br />

ihrem Kind einen Brief mitgeben, der ihm später<br />

ausgehändigt wird.<br />

Babyklappe im Weraheim - Haus für Mutter <strong>und</strong> Kind<br />

Oberer Hoppenlauweg 2-4, 70714 Stuttgart, Info <strong>und</strong><br />

Beratung über Walter Raible, Telefon 0711/ 16 26 30.<br />

www.weraheim.de, E-Mail: info@weraheim.de.

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