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MARCIN MIECIEL Keine Atempause MARCIN MIECIEL Keine ...

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36<br />

DOPPELPASS<br />

Stefan Kuntz und Jean-Marie Pfaff im Doppelpass<br />

SHOWDOWN IM STRAFRAUM<br />

Wenn man an legendäre Partien zwischen unserem VfL und dem FC Bayern München denkt, fällt den meis-<br />

ten Fußballfans reflexartig das 5:6 aus der Saison 1976/77 ein. Doch es soll einmal nicht um dieses „Jahr-<br />

hundertspiel“ gehen, sondern um eines, in dem der VfL als klarer Sieger vom Platz ging. Es fand vor rund<br />

22 Jahren statt, am 11. Oktober 1985. Ergebnis: 3:0 für Bochum. Dreifacher Torschütze: Stefan Kuntz. Im<br />

Tor der Bayern: Jean-Marie Pfaff. Komisch, dass der eine sich beim anderen für die Schützenhilfe bedankt,<br />

der Angesprochene aber meint, sämtliche Treffer wären „unhaltbar“ gewesen.<br />

Stefan Kuntz<br />

Wenig überraschend, dass sich beide Akteure<br />

an jenes Spiel erinnern können. „Ich<br />

habe nicht so oft Dreierpacks in der<br />

Bundesliga geschossen“, sagt VfL-Vorstand<br />

Kuntz, um anzufügen: „Und an Tore<br />

gegen die Bayern erinnert man sich besonders<br />

lebhaft.“ Die Torfolge hatte er in<br />

jenem Spiel gut verteilt, der Jubel kam immer<br />

zum richtigen Zeitpunkt. In der 10.,<br />

60. und 90. Minute durften Mannschaft<br />

und Fans die Arme nach oben reißen. „Ich<br />

glaube, dass beim ersten Tor Jean-Marie<br />

der Ball durch die Arme geflutscht ist,<br />

beim dritten Tor prallte die Kugel von der<br />

Unterkante der Latte ab.“ „Kann gar nicht<br />

sein“, kontert der Belgier lachend, „alle<br />

Tore, die ich kassiert habe, waren unhaltbar!“<br />

Die Augenzeugen von damals sind<br />

dennoch geneigt, den Worten von Kuntz<br />

Glauben zu schenken, denn zwei der drei<br />

VfL-Treffer hätte ein Pfaff in Normalform<br />

verhindern können. „Gegen Bayern<br />

brauchst du halt auch das Quäntchen<br />

Glück, um zu gewinnen“, weiß Kuntz aus<br />

Erfahrung.<br />

Es war ein Freitagsspiel, von jeher in Bochum<br />

mit einem besonderen Flair versehen.<br />

Der 11. Oktober 1985 war nasskalt,<br />

das Stadion bei weitem nicht ausverkauft<br />

– heutzutage undenkbar. Rund 32.000<br />

Zuschauer hatten sich eingefunden, um<br />

das Schauspiel gegen den Rekordmeister<br />

zu verfolgen. „Nach dem ersten Tor hat<br />

kaum jemand richtig gejubelt, denn jeder<br />

wusste: Ein 1:0 gegen Bayern nach zehn<br />

Minuten heißt noch gar nichts“, schildert<br />

Bochums Torschützenkönig jener Saison<br />

den Verlauf. „In der 90. Minute war der<br />

Jubel dann ausgelassener“, fügt er<br />

grinsend an, „denn da wussten alle, dass<br />

wir das Spiel gewonnen hatten.“ Verant-<br />

„Kann gar nicht sein”, lacht<br />

Jean-Marie Pfaff.<br />

„Alle Tore, die ich kassiert<br />

habe, waren unhaltbar!”<br />

wortlich für den Sieg zeichnete aber nicht<br />

allein der Tripletorschütze, sondern das<br />

Kollektiv. „Wir wussten, auf welche Tugenden<br />

wir uns stützen konnten. Wir hatten<br />

Jean-Marie Pfaff<br />

etliche Leader in der Truppe, sei es Ata<br />

Lameck, der läuferisch mindestens die<br />

Klasse der Bayern-Spieler hatte, oder Walter<br />

Oswald, der als Verteidiger einem gegnerischen<br />

Stürmer Respekt einflößen<br />

konnte. Dazu Typen wie Lothar Woelk, die<br />

in einem solchen Spiel vorausmarschiert<br />

sind. Spätestens nach dem 2:0 hatten wir<br />

Blut geleckt und uns geschworen, dass<br />

wenn wir schon nicht um die deutsche<br />

Meisterschaft mitspielen können, wir wenigstens<br />

den Deutschen Meister schlagen<br />

wollen.“<br />

Die Übung gelang, und auch die Prophezeiung<br />

trat ein, denn die Bayern wurden<br />

am Saisonende tatsächlich Deutscher<br />

Meister. Ein Sieg, der auf der Zielgeraden<br />

zustande kam und als eines der aufre-

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