Das Titelbild für LIES 2 zeichnete Susanne Marx. Sie studierte ...
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Lies 2<br />
<strong>Das</strong> <strong>Titelbild</strong> <strong>für</strong> <strong>LIES</strong> 2 <strong>zeichnete</strong> <strong>Susanne</strong> <strong>Marx</strong>. <strong>Sie</strong> <strong>studierte</strong> Kunsterziehung und Germanistik an der<br />
Johannes - Gutenberg - Universität in Mainz und unterrichtet heute am Rhein - Gymnasium in Sinzig.<br />
<strong>LIES</strong> 2 und ihre Online-Ausgabe folgen der alten Rechtschreibung<br />
file:///D|/09%20Eigene%20Webs/liesonline/Lies2/lies2.htm [23.05.2007 20:33:03]
<strong>LIES</strong> 2 - 1 -<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
VORWORT<br />
Buchbestände, Informationszentrum, Autorenlesung, Wanderausstellung,<br />
Internet- und Computerraum, Raum <strong>für</strong> freie Stunden, <strong>für</strong> Konferenzen, <strong>für</strong><br />
Elternabende: die Schulbibliothek wird zum „Multifunktionsraum“ der Schule -<br />
zumindest jedenfalls in den Erwartungen und Ansprüchen derjenigen, die diese<br />
Einrichtung vor allem nutzen, weniger häufig allerdings auch mitbetreuen wollen.<br />
„Medienverbund mit und in der Schulbibliothek“, so lautet die Zauberformel, die<br />
in einer zunehmend „angebotsorientierten“ wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Handlungsweise eine Erweiterung der „Dienstleistungspalette Schule“ in<br />
Aussicht stellt. Übernehmen wir uns da nicht, weil wir die Schulbibliothek und ihre<br />
Möglichkeiten überfordern? Können wir uns den dabei nötigen dienstlichen<br />
Zeitaufwand überhaupt leisten, wenn andererseits in der Wirtschafts- und Arbeitswelt<br />
mit „just in time“-Produktion und Effizienzsteigerung der Faktor menschlicher<br />
Arbeit fortwährend verringert wird? Und: Welche Ergebnisse bringt der<br />
Aufwand neuer technischer Einrichtungen im Alltag den Schulen und ihren<br />
Bibliotheken?<br />
Die Reihe unserer Schulbesuche, mit denen wir Antworten auf solche und<br />
andere Fragen finden wollen, haben wir begonnen mit dem Mons Tabor-Gymnasium<br />
in Montabaur. Den dortigen Gesprächspartnern, Herrn OStD Follmann sowie<br />
den Herren OStR Baumfalk und OStR Borschel danken wir <strong>für</strong> die offenen<br />
Auskünfte über ihre Erfahrungen in der Schulbibliothek, die vielleicht auch hier<br />
und da an anderen Gymnasien in ähnlicher Weise gemacht werden.<br />
Noch eine Anmerkung zur redaktionellen Gestaltung von <strong>LIES</strong> 2: Um die<br />
notwendige Seitenzahlbegrenzung dieses Hefts einzuhalten, wurde dieses Mal auf<br />
das Schlagwort-Gesamtregister von AH/<strong>LIES</strong> verzichtet; es wird aber aktualisiert<br />
wieder in <strong>LIES</strong> 3 erscheinen.<br />
Wir wünschen dem vorliegenden Heft und den Schulbibliotheken einen<br />
interessierten Leserkreis.<br />
Juli 1998 Klaus Kempkens
<strong>LIES</strong> 2 - 3 -<br />
“SCHULBIBLIOTHEK, INTERNET UND ELEKTRONISCHE MEDIEN”<br />
Ein <strong>LIES</strong>-Interview im Gymnasium Mons-Tabor in Montabaur<br />
<strong>Das</strong> Mons-Tabor-Gymnasium in der<br />
Kreisstadt Montabaur (Einwohnerzahl:<br />
14.500; Regierungsbezirk Koblenz, Westerwald-Kreis)<br />
umfaßt 1998 ca. 950 Schülerinnen<br />
und Schüler sowie 68 Lehrerinnen und<br />
Lehrer. Die Zentrale Schulbibliothek ist 1988<br />
gegründet und eingerichtet worden. Zur Zeit<br />
sind ca. 490 aktive Benutzer in der Schulbibliothek<br />
registriert, darunter 35 Lehrer und<br />
455 Schüler (Raumgröße ca. 120 qm). Neben<br />
dem onlinefähigen Internet-PC sind zwei<br />
weitere 2 PCs inkl. CD-ROM-Laufwerk und<br />
Drucker in der Bibliothek installiert. Die Bestände<br />
sind durch nach ASB-Systematik aufgestellt.<br />
Ausleihverbuchung und Katalogrecherchen<br />
werden über EDV abgewickelt..<br />
Schulische Teilnehmer des Gesprächs:<br />
Guenter Follman, Schulleiter; Herr Borschel;<br />
Günter Baumfalk, Bibliotheksleiter<br />
<strong>LIES</strong>: Herr Follmann, <strong>Sie</strong> sind Schulleiter<br />
eines Gymnasiums in einer Kleinstadt, die<br />
gleichzeitig Kreisstadt des größten Landkreises<br />
in Rheinland-Pfalz ist. Was ist <strong>für</strong><br />
Ihre Schüler wichtiger, die Schulbibliothek<br />
oder der Internet-Anschluß der Schule?<br />
Follmann: Wenn ich die letzten Jahre zurückblicke,<br />
muß ich sagen, ist es zunächst<br />
einmal die Schulbibliothek, die mir wichtiger<br />
ist. Aber der Internet-Anschluß gewinnt<br />
zunehmend an Bedeutung, nachdem<br />
wir ihn vor fast zwei Jahren eingerichtet<br />
haben. Wir erleben in der Schule<br />
eine immer größer werdende Nachfrage<br />
nach dem Internet, so daß Ihre Frage vielleicht<br />
in zwei Jahren genau umgekehrt zu<br />
beantworten wäre. Derzeit ist immer noch<br />
die Schulbibliothek der wichtigere Partner.<br />
<strong>LIES</strong>: Wäre das nicht schlimm, spontan gefragt,<br />
wenn tatsächlich in zwei Jahren das<br />
INTERVIEW<br />
Internet als eine Art virtuelle Verbindung<br />
zur großen weiten Datenwelt wertvoller<br />
und wichtiger wäre als das ganze Instrumentarium<br />
Bibliothek, also die Mitarbeiter,<br />
Bücher und die anderen Medienarten,<br />
die man persönlich befragen bzw. anfassen<br />
kann?<br />
Follmann: Meiner Meinung nach wird die<br />
Bedeutung von Internet und der Suche in<br />
virtuellen Datenbanken steigen. Damit einhergehen<br />
wir nach unserer Überzeugung,<br />
daß wir uns in der Schule mit allen Lehrern<br />
stärker mit der Frage beschäftigen müssen,<br />
inwieweit wir unsere Schüler über<br />
Benutzung und Umgang mit dem Internet<br />
pädagogisch informieren und dieses neue<br />
Medium mehr als bisher beachten. Was<br />
meine ich damit konkret? Es kann nicht<br />
sein, daß wir unsere Schüler unangeleitet<br />
mit diesem Medium arbeiten lassen, es ist<br />
vielmehr unsere Aufgabe, hier gezielter<br />
vorzugehen. <strong>Das</strong> bezieht sich auf alle Fachbereiche.<br />
Im Moment arbeiten wir erst<br />
daran. Zur Zeit ist das Internet ein faszinierendes<br />
Erlebnis, und die nächsten Schritte<br />
sollten sein, die Wirksamkeit dieses Mediums<br />
zu erkennen und es in der Schule auf<br />
Dauer zu etablieren. Wenn diese Erfahrung<br />
positiv ausfällt, wird das Internet<br />
mehr und mehr einen Platz einnehmen, der<br />
wahrscheinlich die Bibliothek im alten<br />
Stil etwas verdrängt. Ich denke aber, in der<br />
Summe wird es nicht passieren, daß das<br />
Buch und die Bibliothek als Bildungsinstrumente<br />
- so wie wir sie kennen -, ganz<br />
verdrängt werden können.<br />
<strong>LIES</strong>: Ist ein Internet-Anschluß in der Bibliothek<br />
geplant oder ist er vielleicht sogar<br />
dort bereits nutzbar?<br />
Follmann: Wir haben den Anschluß seit etwa
INTERVIEW<br />
einem halben Jahr in die Bibliothek verlegt.<br />
Zunächst lag er woanders, aber wir<br />
waren rasch der Meinung, daß Internet in<br />
die Bibliothek gehört und dort als Arbeitsfeld<br />
<strong>für</strong> die Schüler verfügbar sein soll.<br />
<strong>LIES</strong>: Herr Borschel, <strong>Sie</strong> sind wahrscheinlich<br />
der sachkundigste Kollege in der alltäglichen<br />
Internet-Nutzung. Welche Erfahrungen<br />
haben <strong>Sie</strong> bisher damit gemacht?<br />
Borschel: Wir nutzen den Internet-Anschluß<br />
in erster Linie <strong>für</strong> den Fremdsprachenunterricht.<br />
Wir benutzen ihn, um beispielsweise<br />
Zeitungen aufzusuchen, wir nehmen<br />
uns Texte aus französischen und englischen<br />
Zeitungen vor oder Schüler haben<br />
Arbeitsaufträge, sie forschen, sie recherchieren<br />
im Internet und versuchen so, <strong>für</strong><br />
ihre Referate und Hausarbeiten Materialien<br />
aus dem Internet zu sammeln. Es wird<br />
recht häufig benutzt. Der Internet-Anschluß<br />
ist fast den ganzen Vormittag in Betrieb<br />
und erfreut sich einer sehr starken Beliebtheit.<br />
<strong>LIES</strong>: Wer begleitet diese Arbeit? Sind dies<br />
auch die anderen Fachlehrer, die sich mit<br />
Ihnen zusammengetan haben? Oder lastet<br />
die Begleitung dieser Dienste nur auf Ihnen?<br />
Borschel: Es hat mit zwei, drei Kollegen<br />
angefangen, die sich <strong>für</strong> die Internet-Nutzung<br />
interessiert haben, inzwischen hat es<br />
jedoch immer weitere Kreise gezogen.<br />
Heute sind es sechs oder sieben Kollegen,<br />
die jetzt die Schüler anleiten, mit ihnen<br />
arbeiten und sie auf diesem Weg begleiten.<br />
Die Internet-Nutzung ist also im Werden<br />
begriffen, weil sich viele Kollegen erst in<br />
dem Medium und am Computer zurechtfinden<br />
mußten. Wir boten <strong>für</strong> unsere Kolleginnen<br />
und Kollegen Veranstaltungen<br />
an, um sie in die Arbeit mit dem Internet<br />
einzuführen. Es wurde von vielen genutzt<br />
und dieses Wissen wird jetzt an die Schü-<br />
- 4 - <strong>LIES</strong> 2<br />
ler weitergegeben.<br />
<strong>LIES</strong>: Herr Baumfalk, <strong>Sie</strong> leiten die Schulbibliothek.<br />
Wie wirkt sich die Nutzung des<br />
Internet-Anschlusses auf die traditionelle<br />
Benutzung der Bibliothek aus?<br />
Baumfalk: Ich muß gestehen, von den Auswirkungen<br />
spüre ich in meiner alltäglichen<br />
Arbeit eigentlich noch nicht viel. <strong>Das</strong><br />
hängt aber auch damit zusammen, daß ich<br />
mit dem Internet selbst noch nicht arbeite<br />
und die Möglichkeiten nicht kenne, die<br />
seitens der Bibliotheksorganisation erforderlich<br />
sind und beachtet werden müssen.<br />
Ich habe also noch einen großen Nachholbedarf.<br />
Einige Informatiker verbinden mittlerweile<br />
traditionelle Bibliotheksarbeit mit Internet-Arbeit.<br />
Doch nach meiner Auffassung<br />
löst das Internet die Bibliothek nicht<br />
ab. Es ist eine wichtige Ergänzung – mehr<br />
ist momentan nicht vorgesehen.<br />
<strong>LIES</strong>: Wenn man sich bei Ihnen umsieht -<br />
zum Beispiel bei den konventionellen Enzyklopädien,<br />
die <strong>für</strong> die Schüler zur Verfügung<br />
stehen -, stellt sich uns die Frage, ob<br />
<strong>Sie</strong> in der Bibliothek bereits ähnliche Materialien<br />
auf CD-ROM bereitstellen? Zu<br />
vertretbaren Preisen gibt es ja längst eine<br />
Vielzahl von CD-ROM-Nachschlagewerken.<br />
Borschel: Wir haben einige CD-ROM im<br />
Bestand, darunter auch Enzyklopädien. Ein<br />
neuer, gut ausgestatteter PC ist beschafft<br />
worden, an dem CD-ROM eingelesen<br />
werden können. Er ist den Schülern zugänglich.<br />
Wir versuchen, je nach Fachbereich<br />
und nach den finanziellen Möglichkeiten,<br />
auch auf diesem Sektor peu à peu<br />
die Titelzahl zu vervollständigen. Unsere<br />
Mittel sind natürlich begrenzt und demzufolge<br />
hinken wir hinter dem Angebot her.<br />
Aber wir sind dabei.<br />
<strong>LIES</strong>: In welcher Weise nutzen die Schüler
<strong>LIES</strong> 2 - 5 -<br />
CD-ROM? Gehen sie ans Gerät, spielen<br />
sie die CD-ROM selbst ein? Brauchen sie<br />
Unterstützung durch anleitende Schüler<br />
oder Lehrer? Wird das Ganze im Unterricht<br />
vorbereitet? Gibt es spezielle Benutzungszeiten<br />
<strong>für</strong> den PC?<br />
Borschel: Die Nutzung ist ganz unterschiedlich.<br />
Wir haben Schüler, die eigene Medien<br />
mitbringen, die sie einspielen und installieren.<br />
Wir haben natürlich auch unsere<br />
schuleigenen CD-ROM in der Bibliothek,<br />
die man ausleihen und hier benutzen<br />
kann. Wir wissen inzwischen, daß die<br />
meisten Schüler zum Teil mehr Kenntnisse<br />
in Sachen Computer haben als viele<br />
Lehrer. Und von daher erübrigt sich oft<br />
eine Anleitung durch Lehrer.<br />
<strong>LIES</strong>: Gibt es eine geschlechtsspezifische<br />
Gewichtung bei den Schülerinnen und<br />
Schülern in der Nutzung von Internet und<br />
den elektronischen Medien? Sind Schülerinnen<br />
etwa wißbegieriger als Schüler oder<br />
haben sie weniger Kenntnisse als die Jungen?<br />
Borschel: Meiner Einschätzung nach sind<br />
überwiegend Jungen vertreten, Mädchen<br />
hinken beim Umgang mit Internet etwas<br />
hinterher. Die Scheu bei den Mädchen ist<br />
meistens etwas größer und der Kenntnisstand<br />
geringer, weil sie wahrscheinlich<br />
zuhause nicht so viel Umgang mit einem<br />
PC haben.<br />
<strong>LIES</strong>: Helfen die Lehrer hierbei nach, diese<br />
Nachteile <strong>für</strong> Mädchen zu überwinden?<br />
Haben <strong>Sie</strong> so etwas wie Motivationstraining,<br />
oder geben <strong>Sie</strong> besondere<br />
Hinweise?<br />
Borschel: Ich kann in dieser Frage nicht <strong>für</strong><br />
alle Lehrer sprechen, sondern nur <strong>für</strong> mich.<br />
In meinen Klassen habe ich EDV-Einführungen<br />
im Unterricht angeboten. Auch gab<br />
es ein Projekt, eine “Homepage” zu gestalten,<br />
so daß die ganze Klasse ans Internet<br />
INTERVIEW<br />
herangeführt wurde. Da konnte jeder, Junge<br />
wie Mädchen, im Internet recherchieren,<br />
jeder hat auch aktiv mitgearbeitet. Bei<br />
anderen Lehrern sieht das anders aus. Es<br />
hängt eindeutig damit zusammen, wieviel<br />
Wert jeder einzelne Lehrer dem Internet<br />
als neues Informationsmedium beimißt.<br />
<strong>LIES</strong>: <strong>Sie</strong> sagten vorhin, der Schwerpunkt<br />
der Internet-Nutzung liegt bei den fremdsprachlichen<br />
Fächern. Gilt das auch <strong>für</strong> die<br />
Benutzung von CD-ROM?<br />
Follmann: Wenn ich darauf antworten darf.<br />
Es hängt davon ab, wieweit die Kollegen<br />
in den entsprechenden Fächern mit diesen<br />
Medien vertraut sind. Wir haben beispielsweise<br />
in Sozialkunde einige CD-ROM,<br />
weil einige Sozialkundelehrer sich mit<br />
Computern auskennen. In anderen Fächern<br />
scheitert der stärke Einsatz von CD-ROM<br />
oft am fehlenden Wissen der Lehrer.<br />
<strong>LIES</strong>: Kommt bei Ihnen im Zeitalter von CD<br />
und CD-ROM noch der klassische Videorecorder<br />
zum Einsatz?<br />
Follmann: Nach wie vor, ja. Ein Videorecorder<br />
ist einfacher transportierbar als ein<br />
Computer. Wir haben Videos und mehrere<br />
Rekorder im Hause und können durch unseren<br />
technischen Assistenten einen Fernseher<br />
in alle Räume bringen lassen. In<br />
etlichen Fachbereichen lohnt sich der Einsatz<br />
des Videorecorders durchaus, ich denke<br />
besonders an die Fächer Biologie und<br />
Erdkunde. Hier hat ein gut gemachter Videofilm<br />
oft mehr Aussagekraft als ein Buch<br />
und man kann ihn gut in den Unterricht<br />
integrieren.<br />
<strong>LIES</strong>: Die Möglichkeit zur CD-ROM-Nutzung<br />
besteht, wie wir hörten, direkt in der<br />
Schulbibliothek, die ja eine Zentrale Schulbibliothek<br />
ist. Gibt es daneben noch in den<br />
Klassenräumen Möglichkeiten, CD-ROM<br />
als Informationsquelle zu nutzen?
INTERVIEW<br />
Follmann: Derzeit nicht. Sicherlich wird uns<br />
die Erfahrung zeigen, wohin der Weg bei<br />
der CD-ROM-Nutzung geht, wie ihre Wirksamkeit<br />
und Akzeptanz aussieht. Wir haben<br />
eine Schule, in der wir in der glücklichen<br />
Lage sind, zwei technische Einrichtungen<br />
zu haben: ein Informatiklabor und<br />
ein Sprachlabor. <strong>Das</strong> ist an vielen Schulen<br />
anders. Dort mußte das eine ausgebaut<br />
werden, um dem anderen Platz zu geben.<br />
Inwieweit wir bei einer verschlechterten<br />
Finanzsituation auf das eine oder andere<br />
verzichten müssen, oder welches zukünftig<br />
weiter auszubauen ist, muß man abwarten.<br />
Im Moment wird aber nach wie vor<br />
auch das Sprachlabor rege genutzt.<br />
<strong>LIES</strong>: Herr Baumfalk, man sagt, Schülerinnen<br />
und Schüler der Klassen 9 und 10 lesen<br />
wenig. Die Schüler der Klassen 5, 7, 8 und<br />
später wieder die Oberstufenschüler lesen<br />
wesentlich mehr. Läßt sich dieses Leseverhalten<br />
auch bei Ihnen so beobachten?<br />
Baumfalk: Ja, in der Tat. An der Ausleihe<br />
und am Leihverkehr kann man ähnliche<br />
Erfahrungen ablesen. Es ist richtig, daß die<br />
Unterstufenschüler größeren Spaß am Lesen<br />
haben. Wir merken das auch an den<br />
Entleihungen aus unserer Jugendbücherei,<br />
die wir hier haben. Mit zunehmendem<br />
Alter wird sich das Lesen wohl beschränken<br />
auf die Lektüre, die fachlich notwendig<br />
ist und die sich aus dem Unterricht<br />
ergibt. Die Schüler, die in der Bibliothek<br />
arbeiten, tun dies hauptsächlich, um Referate<br />
zu erstellen oder sich gezielt auf Klassenarbeiten<br />
vorzubereiten. Oder sie arbeiten<br />
mit dem Handapparat, der <strong>für</strong> ihren<br />
Fachunterricht angelegt ist. Insofern ist es<br />
wahrscheinlich eine ganz normale Entwicklung.<br />
Eindeutig ist, daß bei Schülern<br />
der Unterstufe der Spaß am Lesen noch im<br />
Vordergrund steht, während nachher immer<br />
mehr das fachbezogene Lesen praktiziert<br />
wird.<br />
Follmann: Vielleicht darf ich noch ergänzen,<br />
- 6 - <strong>LIES</strong> 2<br />
daß wir versucht haben, gerade die jüngeren<br />
Schülerinnen und Schüler ans Lesen<br />
heranführen, zum Beispiel durch Lesenächte,<br />
die sich großer Beliebtheit erfreuen<br />
oder durch andere Aktionen, die<br />
einen nachhaltigen Eindruck im Zusammenhang<br />
mit dem Buch erzeugt haben.<br />
Darin sehe ich eine ganz entscheidende<br />
Aufgabe, die wir Lehrer, auch mit Hilfe<br />
der Schulbibliothek, zu erfüllen haben.<br />
<strong>LIES</strong>: Waren zu diesen Lesenächten, von<br />
denen <strong>Sie</strong> sprechen, auch Jugendbuchautoren<br />
eingeladen? <strong>Sie</strong> wissen sicher, daß<br />
über den “Friedrich-Bödecker-Kreis” kostengünstige<br />
Lesungen organisiert werden.<br />
Oder haben <strong>Sie</strong> die Nächte durch eigenes<br />
Engagement gestaltet?<br />
Follmann: Letzteres trifft zu. Lehrer und Schüler<br />
haben gemeinsam organisiert.<br />
<strong>LIES</strong>: Wie läuft in der Regel das Erlernen der<br />
Bibliotheksbenutzung bei Ihnen ab?<br />
Follmann: Meist ergreift ein Klassenlehrer<br />
die Initiative, der in der Regel Germanist<br />
ist und schon aus seinem Fach heraus auch<br />
das Bedürfnis hat, Literatur, Lesen und<br />
Umgang mit Büchern zu vermitteln. Vor<br />
allem, um den Schülern eine gewisse<br />
Schwellenangst vor der Bibliothek zu nehmen.<br />
Es gibt außerdem in unserer Schule<br />
einen Raum <strong>für</strong> Sachbildung. Auch dort<br />
läßt sich Unterricht gestalten, etwa in Erdkunde,<br />
in Deutsch oder Physik. In diesem<br />
Raum stehen Sachbücher bereit, die dem<br />
Alter der Schüler entsprechen. Insofern<br />
wird in unserer Schule einiges getan, um<br />
besonders den Unterstufenschülern den<br />
Umgang mit Sachliteratur und der Bibliothek<br />
näherzubringen.<br />
<strong>LIES</strong>: Die Öffnungszeiten der Schulbibliothek<br />
sind während des gesamten Unterrichts<br />
vorgesehen, d.h. Schüler, die eine<br />
Freistunde haben, können sich dann jederzeit<br />
auch hier aufhalten und die freien
<strong>LIES</strong> 2 - 7 -<br />
Stunden nutzen?<br />
Follmann: <strong>Das</strong> trifft zu. Wir haben einige<br />
Eltern gewonnen - es sind ausschließlich<br />
Mütter -, deren ehrenamtlicher Einsatz in<br />
der Schulbibliothek uns garantiert, an jedem<br />
Vormittag durchgehend die Bibliothek<br />
zu öffnen. An einigen Tagen in der<br />
Woche ist auch über Mittag bis in den<br />
Nachmittag geöffnet. Durch diese Regelung<br />
haben alle Schüler tatsächlich die<br />
Möglichkeit, ihre Freistunden in der Bibliothek<br />
zu verbringen.<br />
<strong>LIES</strong>: Wie groß ist hier im Gymnasium Ihr<br />
Fahrschüleranteil?<br />
Follmann: Wir haben eine Schule mit etwa<br />
940 Schülern. Von diesen 940 Schülern<br />
sind etwa 80% Fahrschüler. Die Schülerschaft<br />
teilt sich etwa gleich stark in Mädchen<br />
und Jungen auf.<br />
<strong>LIES</strong>: Ist es möglich, Bestände der Bibliothek<br />
über das Wochenende zu entleihen<br />
oder ist die Bibliothek eine reine Präsenzbücherei?<br />
Baumfalk: Präsenzbenutzung kommt natürlich<br />
häufig vor. Aber die Bibliothek ermöglicht<br />
ganz normale Ausleihen. Wir<br />
haben 14tägige Leihfristen und in besonderen<br />
Fällen, etwa wenn Facharbeiten geschrieben<br />
werden oder über die Schulferien,<br />
auch längere Entleihzeiten. Diese Regelung<br />
funktioniert gut. Dank der Computerausleihe<br />
verfügen wir im Bedarfsfall<br />
über die Möglichkeit, rasch herauszufinden,<br />
bei wem sich ein bestimmtes Buch<br />
befindet, wenn es dringend gebraucht wird.<br />
<strong>LIES</strong>: Gibt es Kontakte oder Formen der<br />
Zusammenarbeit zwischen der Schulbibliothek<br />
und der kommunalen Stadtbücherei<br />
in Montabaur im neuen Rathaus?<br />
Baumfalk: Nein, eine Zusammenarbeit zwischen<br />
der Öffentlichen Stadtbücherei und<br />
INTERVIEW<br />
der hiesigen Schulbibliothek hat bisher<br />
nicht stattgefunden. Wünschenswert wäre<br />
das schon. Wir haben vor allem Kontakte<br />
zur Landesbüchereistelle in Koblenz, die<br />
uns sehr oft beraten hat, von der wir Leihbestände<br />
beziehen und die uns wesentlich<br />
bei der Reorganisation unserer Buchbestände<br />
half.<br />
<strong>LIES</strong>: Warum hat sich Ihrer Meinung nach<br />
der Kontakt mit der Stadtbücherei am Ort<br />
noch nicht ergeben?<br />
Baumfalk: Vielleicht deshalb, weil wir im<br />
Grunde ganz unterschiedliche Erwartungen<br />
und Anforderungen haben. Die Gründe,<br />
weshalb Kinder und Jugendliche in<br />
eine Stadtbücherei gehen, sind vermutlich<br />
ganz andere als die, weshalb sie unsere<br />
Schulbibliothek aufsuchen. Unser Bestand,<br />
gerade <strong>für</strong> die Oberstufe, hat zum Teil<br />
bereits wissenschaftlichen Charakter. Ich<br />
vermute, daß die Stadtbücherei anders<br />
aufgebaut ist. Daß wir hier auch Jugendbücher<br />
haben, ist neu und war ursprünglich<br />
so nicht vorgesehen. Doch der Bedarf<br />
wurde immer größer, und wir mußten reagieren.<br />
<strong>LIES</strong>: Diese Unterschiede sind vielleicht so<br />
groß nicht, wie <strong>Sie</strong> es darstellen. Auch die<br />
Stadtbücherei hat in hohem Maße Sachliteratur<br />
in Ihrem Bestand und geht damit<br />
auf die Bedürfnisse von Schülern ein. Vielleicht<br />
sollten beide Einrichtungen einmal<br />
aufeinander zugehen und nach Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit suchen. Wir<br />
sind sicher, es gibt welche.<br />
Doch noch eine andere Frage, die uns<br />
interessiert: Wir sprachen über neue elektronische<br />
Medien und das Internet als weltweites<br />
Kommunikationsmedium. Hat die<br />
Schule internationalen Kontakt? Gibt es<br />
zum Beispiel eine Partnerschule im europäischen<br />
Ausland?<br />
Follmann: Wir haben in England und in<br />
Frankreich zwei Partnerschulen und pfle-
INTERVIEW<br />
gen einen regelmäßigen Austausch mit<br />
diesen Schulen. Dies ist eine Ebene, auf<br />
der gerade im Bereich der Sprachen sehr<br />
viel transportiert wird. Im Zusammenhang<br />
mit der Bibliothek hat sich diese Partnerschaft<br />
eigentlich nicht ausgewirkt, es sei<br />
denn, daß wir ein paar Bücher und Bestände<br />
über die Partnerstädte besitzen, speziell<br />
wenn unsere Partnerschüler kommen.<br />
Zum Abschluß würde ich gern noch<br />
einen Punkt aufgreifen, der mir am Herzen<br />
liegt. Herr Baumfalk sprach an, daß es in<br />
der Schule einen Raum gibt, in dem Sachbücher<br />
stehen. Wir haben diesen Raum<br />
eingerichtet, um insbesondere unsere Klassen<br />
5 und 6 die Möglichkeit zu geben, dort<br />
selbständig mit Literatur zu arbeiten. Diese<br />
zusätzliche Einrichtung hat sich aus<br />
unserer Sicht bewährt, führt eben auch<br />
dazu, daß durch das frühe Anleiten der<br />
Schüler enger Kontakt zum Buch aufgenommen<br />
wird, was mir wichtig ist. Wir<br />
werden uns überlegen, ob wir dieses Angebot<br />
<strong>für</strong> die Orientierungsstufe nicht noch<br />
erweitern sollen. Dadurch hoffen wir, daß<br />
die Schüler gern bereit und motiviert sind,<br />
auch ab der Klasse 7 die Lernarbeit in der<br />
Schulbibliothek fortzusetzen.<br />
<strong>LIES</strong>: Dieser Sachraum, von dem <strong>Sie</strong> sprechen,<br />
ist so etwas ähnliches wie eine „Fi-<br />
- 8 - <strong>LIES</strong> 2<br />
liale” der Schulbibliothek mit einem Präsenzbestand?<br />
Follmann: Filiale wäre zuviel gesagt. Ein<br />
Raum, an dem Fachlehrer und Schüler<br />
nicht nur mit Sachbüchern arbeiten können,<br />
sondern auch andere Materialien vorfinden,<br />
die zum Entdecken, Gestalten und<br />
Darstellen anregen.<br />
<strong>LIES</strong>: Herr Follmann, eine letzte Frage: <strong>Sie</strong><br />
sind Schulleiter. <strong>Sie</strong> lesen sicher dienstlich<br />
viel. Haben <strong>Sie</strong> auch schon mal ein<br />
Buch aus Ihrer Bibliothek entliehen?<br />
Follmann: Ja, habe ich - eine ehrliche Antwort.<br />
Und zwar im Zusammenhang mit<br />
einer Reise nach Südafrika habe ich versucht,<br />
mich kundig zu machen. Ansonsten,<br />
muß ich gestehen, bin ich selbst kein<br />
intensiver Leser der Buchbestände unserer<br />
Bibliothek. Vor allem aus Zeitgründen.<br />
Momentan lese ich ein Buch über die emotionale<br />
Intelligenz.<br />
<strong>LIES</strong>: Herr Baumfalk, Herr Borschel, Herr<br />
Follmann, wir danken Ihnen <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
(<strong>Das</strong> Interview führten Klaus Kempkens<br />
und Jürgen Seefeld)
<strong>LIES</strong> 2 - 9 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
ASPEKTE SCHULISCHER LESEFÖRDERUNG IM PROJEKT<br />
„ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK UND SCHULE“<br />
Im Modellprojekt „Öffentliche Bibliothek<br />
und Schule - neue Formen der Partnerschaft“<br />
erprobt die Bertelsmann Stiftung seit<br />
Juni 1995 schülerorientierte Kooperationsformen<br />
zwischen Bibliothek und Schule gemeinsam<br />
mit den Städten Greifswald, Hoyerswerda,<br />
Marburg, Ratingen, Rosenheim und<br />
Villingen-Schwenningen (vergleiche etwa<br />
BuB Heft 6/97, Seite 412-414 oder 11 /97,<br />
Seite 802-807).<br />
Ziel des Projektes ist es, neue Lesepotentiale<br />
zu erschließen und langfristig zu erhalten.<br />
Konkret bedeutet das: Bei mehr Schülern<br />
soll Lesefreude geweckt und das Lesen<br />
zur anhaltenden Gewohnheit werden. Zielgruppe<br />
des Projektes sind Schüler im Alter<br />
von 6 bis 16 Jahren.<br />
Die bisherige Berichterstattung über das<br />
Projekt hat sich im wesentlichen auf die Sichtweise<br />
der Öffentlichen Bibliothek konzentriert.<br />
Was aber passiert im Rahmen des Projektes<br />
in Schule und Unterricht, wie ist die<br />
Perspektive der Lehrerinnen und Lehrer?<br />
In der Publikation „Öffentliche Bibliothek<br />
und Schule: Zwischenbericht zum Modellprojekt“<br />
finden sich auch Werkstattberichte<br />
von Lehrerinnen und Lehrern aus einigen<br />
der 42 teilnehmenden Projektschulen,<br />
die aus ihrer jeweiligen Unterrichtspraxis in<br />
Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek erzählen<br />
(kostenlos erhältlich beim Verlag Bertelsmann<br />
Stiftung, Postfach 103, 33311 Gütersloh).<br />
Die folgenden Berichte ergänzen<br />
den Zwischenbericht und zeigen innerhalb<br />
des Themenschwerpunktes,“Kinder- und Ju-<br />
DER BERTELSMANN STIFTUNG<br />
gendbibliothek/Leseförderung“, dieser BuB-<br />
Ausgabe weitere konkrete Beispiele zur gemeinsamen<br />
Leseförderung durch Bibliothekarinnen,<br />
Bibliothekare, Lehrerinnen und Lehrer<br />
auf.<br />
Die Berichte zeigen deutlich, daß die<br />
Kooperation von Schule und Öffentlicher<br />
Bibliothek immer dann gut gelingt, wenn statt<br />
konventioneller Unterrichtsmethoden kreative,<br />
handlungs- und produktorientierte Vorgehensweisen<br />
gewählt werden oder, anders ausgedrückt,<br />
die Beteiligten zu Betroffenen gemacht<br />
werden. Die ersten beiden Beispiele<br />
lassen zudem die Nachwirkungen eines<br />
„KreativWorkshops“ zur Leseförderung erkennen,<br />
den die Bertelsmann Stiftung im Sommer<br />
1997 <strong>für</strong> sechs Diplom-Bibliothekarinnen<br />
und Bibliothekare und sechs Lehrkräfte<br />
im Rahmen des Projektes veranstaltete und<br />
der durch Prof. Thomas Kopfermann (Universität<br />
Tübingen) geleitet und zu positiven<br />
Ergebnissen geführt wurde.<br />
Abschließend schildert Andrea<br />
Launspach, die im Rahmen ihres Lehramtsstudiums<br />
ein Praktikum in der Theodor-<br />
Heuss-Schule in Marburg absolvierte, wie sie<br />
als „Externe“ das Projekt, seine Beteiligten<br />
und die Reaktionen der Schülerinnen und<br />
Schüler wahrgenommen hat.<br />
Andreas Mittrowann,<br />
Bertelsmann Stiftung<br />
Entnommen aus: BuB 6/98
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
Vorarbeit notwendig<br />
Angeregt durch die Fortbildungsveranstaltung<br />
"Kreativ-Workshop" der Bertelsmann<br />
Stiftung im Juni 1997, haben die Kollegen<br />
Gabi Heldmann-Schule, Theo Nauheimer und<br />
ich zusammen mit 24 Schülern ein Unterrichtsprojekt<br />
durchgeführt. Die Durchführung<br />
teilte sich in zwei Phasen, die sich schon<br />
durch den Ortswechsel deutlich voneinander<br />
unterschieden:<br />
1) In die Phase theoretischer Erarbeitung des<br />
Themas, die in Anwesenheit von Projektkoordinator<br />
Raimar Wiegand (Stadtbücherei<br />
Marburg) am Vormittag des 1. Projekttages<br />
in der Stadtbücherei stattfand.<br />
2) In die Phase praktischer Umsetzung, die<br />
sich vom Nachmittag desselben Tages an<br />
in drei Tagen in der Schule vollzog.<br />
Theoretische Bearbeitung<br />
Nachdem die Schüler, ihrem Interesse<br />
folgend, mit Stöbern und Schmökern eine<br />
Zeit lang in verschiedenen Abteilungen der<br />
Stadtbibliothek verbracht und ein sie interessierendes<br />
Buch ausgewählt hatten, schloß sich<br />
im Zeitungssaal eine gemeinsame Auswertung<br />
der gerade gemachten Erfahrungen unter<br />
folgenden Fragen und Aufforderungen an:<br />
- "Was hast Du gerade gemacht? Gib Deine<br />
Tätigkeiten in Verben an!"<br />
- "Wie gefällt Dir das Buch, mit dem Du<br />
Dich gerade beschäftigt hast? Versieh das<br />
Buch mit Adjektiven, die Deiner Empfindung<br />
ihm gegenüber entsprechen!"<br />
- "Überlege Dir alle möglichen in der Umgangssprache<br />
üblichen Bezeichnungen <strong>für</strong><br />
Bücher!"<br />
- 10 - <strong>LIES</strong> 2<br />
„ICH MACH’ MIR ‘WAS AUS BÜCHERN“<br />
Ein Projekt der Klasse 7b des Landschulheims Steinmühle in Zusammenarbeit mit der<br />
Stadtbücherei Marburg (Lahn)<br />
- "Wie könntest Du Dich selbst als Leser in<br />
extremer Form bezeichnen? Gib die entsprechenden<br />
Nomen an!“<br />
Die Antworten der Schüler wurden auf<br />
verschiedenen Postern festgehalten. Danach<br />
erging an die Schüler der Auftrag "Sucht euch<br />
von den Postern einen Begriff aus und überlegt<br />
euch, wie ihr mit Hilfe eures Buches<br />
seinen Inhalt pantomimisch ausdrücken<br />
könnt!" Dieser Teil der Aktion wurde mit<br />
einer Videokamera gefilmt.<br />
Den Abschluß der 1. Phase gestaltete<br />
Raimar Wiegand, der den Schülern zu ihrer<br />
Begeisterung und Überraschung Kisten ausrangierter<br />
Bücher übergab, die sie nach eigenen<br />
Vorstellungen und Wünschen be- und<br />
verarbeiten durften.<br />
Praktische Umsetzung<br />
Nach dem gemeinsamen Ansehen des<br />
Videos in der Schule und zusätzlich unterstützt<br />
durch die im Klassenraum aufgehängten<br />
Poster entschieden die Schüler, in welcher<br />
Form sie ihre Ideen mit Hilfe der aussortierten<br />
Bücher umsetzen wollten. Dazu fertigten<br />
sie Skizzen an und überlegten die <strong>für</strong><br />
die Ausführung notwendigen Materialien und<br />
Werkzeuge.<br />
In einer sehr entspannten Atmosphäre,<br />
die ihnen das Arbeiten in mehreren Räumen<br />
und wegen des guten Wetters auch draußen -<br />
ohne Zeitnot - erlaubte, gestalteten sie ihre<br />
Bücherobjekte. Ihre Begeisterung <strong>für</strong> diese<br />
Aufgabe äußerte sich in ihrem Ideenreichtum,<br />
ihrer Gestaltungsfreude, ihrer Ausdauer<br />
und Sorgfalt, ihrer Ästhetik und in besonderer<br />
Zufriedenheit. <strong>Das</strong> gegenseitige Interesse <strong>für</strong><br />
die entstehenden Objekte, das Verständnis<br />
um auftauchende Schwierigkeiten in der Kom-
<strong>LIES</strong> 2 - 11 -<br />
bination unterschiedlicher Materialien oder<br />
<strong>für</strong> die Enttäuschung beim Mißlingen eines<br />
Versuches löste gegenseitige Beratung und<br />
Hilfsbereitschaft aus.<br />
Ausstellung der Buchobjekte<br />
Als am 3. Projekttag von jedem Schüler<br />
mindestens ein Bücherobjekt mit entsprechendem<br />
Titel in der Glasvitrine im Eingangsbereich<br />
der Schule zu sehen war, waren<br />
alle stolz und zufrieden. Denn es war ihnen<br />
gelungen, in abstrakten Begriffen erfragte<br />
Empfindungen und Verhaltensweisen von<br />
Lesern Büchern gegenüber zu konkretisieren<br />
und anschaulich zu machen.<br />
So fand etwa die Einschätzung eines<br />
Buches als "cool" ihren sichtbaren Ausdruck<br />
in der Gestaltung eines Buches als gezacktes<br />
Eis, ein "geiles" Buch wurde mit Hilfe eines<br />
aufgeblasenen Präservativs, auf das ein Illustriertenfoto<br />
eines nackten Mannes aufgeklebt<br />
war und das aus den aufgeschlagenen<br />
Seiten herausragte, verdeutlicht; ein "entspannendes"<br />
Buch war zum Bett umfunktioniert<br />
worden, in dem eine Drahtfigur sich mit übereinandergeschlagenen<br />
Füßchen offensichtlich<br />
wohlfühlte; ein "Geheimnisbuch" wies ein in<br />
die Seiten eingeschnittenes, mit buntem Stoff<br />
ausgeschlagenes Geheimfach auf; ein "Erste-<br />
Hilfe-Koffer gegen Langeweile" enthielt in<br />
seinem Inneren ein winziges Spielermagazin.<br />
Spannende Lektüre versprach ein mit<br />
schwarzem Stoff bezogenes "Horrorbuch",<br />
auf dessen Deckel eine rotbemalte wie von<br />
Blut triefende Tonfigur angebracht war und<br />
in dessen Innerem sich, wie in einem Grab,<br />
aus Ton geformte Gebeine befanden; "Durchblick"<br />
wollte ein Buch verschaffen, auf dessen<br />
in der Mitte ausgeschnittenem Quadrat<br />
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
eine Brille angebracht war, die auf die um das<br />
hohle Quadrat befestigen Informationsausschnitte<br />
zu blicken schien; ein "trauriges"<br />
Buch wies auf seiner zum Gesicht gestalteten<br />
Mittelseite aus kleinen schwarzen Steinen<br />
gebildete Tränen auf; ein als Clowngesicht<br />
dargestelltes "lustiges" Buch dagegen trug<br />
eine aus Gips geformte kräftige rote Nase und<br />
weit abstehende Ohren.<br />
Eine "Leseratte" bestand aus einem mit<br />
grauen Stoff bezogenen Schuhkarton, an dessen<br />
Vorderseite ein aus Bimsstein geformter<br />
Rattenkopf mit schmalen Pappohren und an<br />
der Rückseite ein aus Wolle gedrehter<br />
Schwanz befestigt war. Unterhalb des Kopfes<br />
war der Karton mit einem schmalen Schnitt<br />
versehen worden, in dem ein Taschenbuch<br />
gerade zu verschwinden schien.<br />
Die Vorführung kleiner erfundener Dialoge<br />
zwischen Buch und Leselampe, die aus<br />
verfremdeter Sicht noch einmal Inhalte von<br />
Büchern und Verhalten von Lesern ihnen gegenüber<br />
reflektierten - dargeboten von Schülern,<br />
die vorzeitig fertig geworden waren -<br />
rundete die Aktion des ungewohnten Umgangs<br />
mit Büchern ab. Einen verdienten Abschluß<br />
bildete die einige Tage später in der<br />
Schülerbücherei folgende Lesenacht, in der<br />
die Schüler zum gewohnten Umgang mit<br />
Büchern - nämlich zum Lesen - zurückkehrten.<br />
Karin Bascha-Kähler<br />
Karin Bascha-Kähler ist Lehrerin <strong>für</strong><br />
Deutsch und Kunst. - Anschrift: Langschulheim<br />
Steinmühle, Staatlich anerkanntes Gymnasium,<br />
Cappel. 35043 Marburg (Lahn)<br />
Entnommen aus: BuB 6/98
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
Aufgrund einer Ausschreibung der Bertelsmann<br />
Stiftung zum Projekt "Öffentliche<br />
Bibliothek und Schule" wurde die<br />
Theodor-Heuss-Schule mit ihrer Sekundarstufe<br />
1 neben anderen Schulen als Projektschule<br />
ausgewählt. Die Stiftung gewährt der<br />
Stadtbücherei Marburg in fünf Jahren einen<br />
Medienzuschuß von 95 000 Mark. Die Stadt<br />
ist im Gegenzug dazu verpflichtet, Umstrukturierungen<br />
in der Stadtbücherei durchzuführen<br />
und Fortbildungen <strong>für</strong> die Mitarbeiter zu<br />
ermöglichen.<br />
Die beteiligten Schulen, also auch die<br />
Theodor-Heuss-Schule, haben sich zu aktiver<br />
Mitarbeit verpflichtet, und deren Lehrer arbeiten<br />
Programme zur Leseförderung aus. Im<br />
Rahmen dieser Förderung und dem pädagogischen<br />
Konzept "offen nach innen und außen"<br />
entsprechend, besteht ein enger Kontakt zwischen<br />
der Theodor-Heuss-Schule und der<br />
Stadtbücherei Marburg, die einen festen Platz<br />
in der Reihe der "außerschulischen Lernorte"<br />
hat.<br />
„Literatur erarbeiten“zum<br />
Beispiel Krimis<br />
Ein Thema im Deutschunterricht einer<br />
7. Klasse waren Jugendkriminalromane. Zu<br />
Beginn meines Praktikums war ein Mitarbeiter<br />
der Stadtbücherei <strong>für</strong> eine Präsentation in<br />
diese Klasse eingeladen worden. Er hatte dem<br />
Thema entsprechend eine Kiste mit Jugendkrimis<br />
mitgebracht, die er dann der Klasse<br />
vorstellte. Im Rahmen von Wochenplanarbeit<br />
hatten die Schüler den Auftrag erhalten,<br />
sich aus der Bücherkiste Jugendkrimis auszusuchen,<br />
verschiedene anzulesen, um dann auf<br />
ein Buch näher einzugehen.<br />
Es wurden Steckbriefe zu den Hauptpersonen<br />
des jeweiligen Krimis angefertigt<br />
und kreativ gestaltet. Dann fand zum Thema<br />
Jugendkrimis Projektunterricht in der Stadtbücherei<br />
statt, in der einen ganzen Vormittag<br />
- 12 - <strong>LIES</strong> 2<br />
DIE BIBLIOTHEK ALS AUSSERSCHULISCHER LERNORT<br />
Projektunterricht in der Marburger Stadtbücherei<br />
lang in verschiedenen Arbeitsgruppen das gestellte<br />
Thema mit Hilfe des dortigen Angebotes<br />
bearbeitet wurde.<br />
Nachdem sich die Schülerinnen und<br />
Schüler in einem Raum der Stadtbücherei<br />
gesammelt hatten, informierte sie die Lehrerin<br />
über den Verlauf des Vormittages. Die<br />
Schüler erhielten ein Blatt, auf dem neben<br />
wichtigen Hinweisen zur Benutzung der Bücherei<br />
der zeitliche Ablauf des Vormittages<br />
festgehalten war. Die Klasse fand sich im<br />
Katalog- und Informationsraum der Bibliothek<br />
zusammen, und die Schüler und Schülerinnen<br />
setzten sich zwanglos in einem Halbkreis<br />
auf den Boden.<br />
Zu Beginn wurden die schon besprochenen<br />
Merkmale eines Steckbriefes wiederholt,<br />
die auf einem Plakat festgehalten wurden.<br />
Anschließend lasen einige Schüler ihre<br />
angefertigten Steckbriefe vor, und es wurde<br />
diskutiert, ob die genannten Kriterien <strong>für</strong> einen<br />
Steckbrief auch erfüllt wurden.<br />
Bibliothek als Lernort akzeptiert<br />
Die Schüler fühlten sich offensichtlich<br />
in den Räumlichkeiten und in dieser Sitzordnung<br />
sehr wohl. Es kam zu keinen Disziplinproblemen<br />
und die Jugendlichen arbeiteten<br />
motiviert mit. Auch mußte kein Schüler zu<br />
einem besseren Umgang mit den ausgestellten<br />
Büchern, Kassetten und Zeitschriften ermahnt<br />
werden, sicherlich auch ein Zeichen<br />
da<strong>für</strong>, daß vielen Schülern die Stadtbücherei<br />
schon vertraut war. Dies wurde auch von<br />
seiten der Lehrerin gefördert, die in ihre<br />
Wochenplanarbeit Aufträge mit einbezog, die<br />
am besten mit Material der Stadtbücherei<br />
erledigt werden konnten.<br />
Nach dieser Wiederholungsphase stellte<br />
die Lehrerin die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
und deren Aufgaben vor, <strong>für</strong> die sich<br />
die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden<br />
konnten. In der ersten Gruppe ging es
<strong>LIES</strong> 2 - 13 -<br />
darum, die schon erstellten Steckbriefe zu<br />
sichten und damit Plakate zu gestalten. Die<br />
Frage zu klären, was einen guten Krimi auszeichne,<br />
und die Aufgabe, selbst den Beginn<br />
eines Krimis zu schreiben, war der Arbeitsauftrag<br />
der zweiten Gruppe. Die dritte Gruppe<br />
sollte mit Hilfe von Papier, Schuhkartons<br />
und viel Phantasie ein Schaufenster einer<br />
Buchhandlung zum Thema Kriminalromane<br />
attraktiv gestalten. Die letzte Gruppe schließlich<br />
sollte sich ein Kapitel eines Krimis heraussuchen<br />
und dieses in ein szenisches Spiel<br />
umsetzen. Vorher stimmte eine Textarbeit, in<br />
der aus verschiedenen Textausschnitten diejenigen<br />
herausgesucht werden sollten, die aus<br />
einem Krimi entnommen waren, noch einmal<br />
auf das Thema ein.<br />
Selbständiges Lernen -<br />
Arbeit in der Gruppe<br />
Die Schüler und Schülerinnen verteilten<br />
sich mit den Mitgliedern ihrer Arbeitsgruppe<br />
selbständig in den Räumen der Bibliothek<br />
und begannen mit der Bearbeitung der<br />
Aufgaben. Positiv fiel auf, wie eigenständig<br />
die einzelnen Gruppen die gestellten Aufgaben<br />
angingen und die einzelnen Gruppenmitglieder<br />
durch das Suchen von Büchern, Abklären<br />
von Fragen mit der Lehrerin zum Gelingen<br />
beitrugen. Natürlich wurde auch über<br />
die jeweilige Vorgehensweise diskutiert und<br />
manchmal auch gestritten. Aber die Jugendlichen<br />
hatten die Möglichkeit, ungestört unter<br />
sich zu arbeiten und auch manche Konflikte<br />
auszutragen, was bei Gruppenarbeit in einem<br />
geschlossenen Klassenraum häufig störend<br />
wirkt.<br />
Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen<br />
wurden vor der ganzen Klasse vorgestellt und<br />
erläutert. Jedes Gruppenergebnis wurde durch<br />
Applaus gewürdigt. Ein solcher Projekttag in<br />
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
einem außerschulischen Lernort kann in vieler<br />
Hinsicht <strong>für</strong> Schüler und Lehrenden positiv<br />
sein. Es ist die Möglichkeit gegeben, aus<br />
der gewohnten Klassenraumatmosphäre "auszubrechen".<br />
Lernen wird somit nicht nur als<br />
eine Schreibtischangelegenheit erfahren, sondern<br />
kann wie im Falle einer Stadtbücherei<br />
wirkliches "Begreifen" und "Ansehen" sein.<br />
Darüber hinaus können an einem solchen<br />
Vormittag auch größere Arbeitsaufgaben<br />
angegangen und gelöst werden, die Schüler<br />
erfahren so, daß Ausdauer und Zusammenarbeit<br />
nötig sind, um größere Aufgaben<br />
zu lösen. Auch schwächere Schüler hatten die<br />
Möglichkeit, sich mit ihren ganz unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten einzubringen und kamen<br />
vielleicht in einer kleineren Gruppe viel öfter<br />
"zum Zug" als im Klassenraum.<br />
Sicher muß eine solche Unterrichtsform<br />
von der Lehrperson intensiv vorbereitet<br />
werden und an benötigte Materialien und<br />
andere Hilfen gedacht werden. Darüber hinaus<br />
ist wie bei jeder Gruppenarbeit eine Kontrolle<br />
der Schülerarbeit und der zu erwartenden<br />
Ergebnisse schwerer möglich als bei anderen<br />
Arbeitsformen. Allerdings sprechen die<br />
oben aufgezählten Vorteile da<strong>für</strong>, solche außerschulischen<br />
Lernorte zu nutzen, um damit<br />
Unterricht zu bereichern und vielleicht auch<br />
das Klassenklima zu verbessern.<br />
Informationen zum Projekt "Öffentliche<br />
Bibliothek und Schule - neue Formen der<br />
Partnerschaft": Andreas Mittrowann, Bertelsmann<br />
Stiftung, Bereich Öffentliche Bibliotheken,<br />
Postfach 103, 33111 Gütersloh;<br />
E-Mail:<br />
andreas.mittrowann@bertelsmann.de;<br />
Internet:<br />
www.stiftung.bertelsmann.de<br />
Andrea Launspach<br />
Entnommen aus: BuB 6/98
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
1. Unterrichtsstunde:<br />
Medienpräsentation<br />
Heike Daume, Projektkoordinatorin in<br />
Villingen-Schwenningen, beginnt ihre Präsentation<br />
von Büchern und anderen Medien<br />
zum Thema mit einem "Gedicht-Geschenk"<br />
an die Kinder. Jedes Kind bekommt eine<br />
kleines Blatt mit einem kurzen Gedicht, beispielsweise<br />
von Erich Fried:<br />
Machbar?<br />
Seit die Maus<br />
eine tote Katze<br />
gesehen hat<br />
in einer Rattenfalle<br />
plant sie die Revolution<br />
Zunächst werden die Kinder aufgefordert,<br />
das Gedicht laut zu sprechen beim Gehen,<br />
bis das Triangel sie zum Stillstand bringt;<br />
dann unterstreichen die Kinder das Gelesene<br />
mit Gesten, danach dürfen sie ganz leise sprechen,<br />
dann ganz laut. Je zwei Kinder "schenken"<br />
sich das Gedicht, indem sie es sich<br />
vorlesen. (Dieses Verfahren hat den Vorteil,<br />
daß viele Kinder ihr Kurzgedicht jetzt auswendig<br />
können, ohne mühsam gelernt zu haben.)<br />
Frau Daume verteilt in einem nächsten<br />
Schritt verschiedenfarbige Drucke. Darauf<br />
stehen sieben verschiedene Gedichte. Kinder<br />
mit gleicher Farbe bilden eine Gruppe. Der<br />
Auftrag lautet: "Gestaltet in den nächsten<br />
zehn Minuten Euer Gedicht und tragt es dann<br />
allen vor." (Grün: "Gerettet" von Josef Guggenmoos;<br />
Hellgrün: "Loblied" von Jürgen<br />
Spohn; Orange: Für alle, die sich einen ganz<br />
bestimmten Traum wünschen" von Edith<br />
Schreiber-Wicke; Blau. “Leilied bei Unge-<br />
- 14 - <strong>LIES</strong> 2<br />
„KEINE MINUTE LANGWEILIG“<br />
Unterrichtseinheit „Lyrik“ in der Klasse 5d, Gymnasium am Deutenberg, in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadtbibliothek Villingen-Schwenningen<br />
winster" von Erich Fried; Rosa: "Ottos Mops"<br />
von Ernst Jandl; Gelb: "<strong>Das</strong> Knie" von Christian<br />
Morgenstern; Rot: "xxx" von Christine<br />
Nöstlinger).<br />
Wir hören und sehen zehn Minuten<br />
später sieben sehr schöne Gedichtgestaltungen<br />
von den Gruppen. In der verbleibenden<br />
Zeit leihen die Kinder Bücher und Kassetten<br />
aus. Alle Kinder leihen etwas aus, manche<br />
auch zwei, drei Titel. Diese sehr gelungene<br />
Zusammenstellung der Projektkoordinatorin<br />
und die wirklich glückliche Auswahl der<br />
Gedichte beeinflußte die folgende Unterrichtseinheit<br />
außerordentlich positiv. Wir haben<br />
noch dazu das Glück, daß wir unsere Gedichte<br />
bei der Begrüßung der neuen Klassen 5 im<br />
September "vorführen" dürfen. Die folgenden<br />
Abschnitte beschreiben den Fortgang der<br />
Unterrichtseinheit.<br />
2. bis 3. Unterrichtsstunde:<br />
Wir lesen unsere Lieblingsgedichte und<br />
gestalten sie<br />
Wir bilden mit den Stühlen einen Kreis,<br />
die Kinder haben je ein Buch mitgebracht und<br />
lesen sich gegenseitig ihr liebstes Gedicht<br />
vor. In einem zweiten Durchgang versuchen<br />
wir, das Gedicht "Der verdrehte Schmetterling"<br />
immer verschieden zu lesen. Dabei gibt<br />
es sehr viele verschiedene Varianten in der<br />
Stimmlage, der Lautstärke, der Geschwindigkeit<br />
und dem Dialekt. <strong>Das</strong> Lesen macht Spaß,<br />
es füllte eine ganze Unterrichtsstunde und<br />
machte den Kindern klar, daß Gedichte vom<br />
Vortrag leben.<br />
In der zweiten Unterrichtsstunde planten<br />
wir, daß wir uns eine Gedichtsammlung<br />
mit Lieblingsgedichten anlegen wollten. Dazu<br />
sollte in der nächsten Stunde jedes Kind ein<br />
DIN-A5-Heft mitbringen. In der Unterrichtsstunde<br />
begannen wir nun, ein Gedicht schön
<strong>LIES</strong> 2 - 15 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
abzuschreiben und zu gestalten. Die Kinder<br />
schnitten in der Folge das Blatt zurecht und<br />
klebten es zu Hause in das neue Gedichtheft.<br />
Da einige Kinder schon recht früh fertig<br />
wurden, schrieb ich eine kleine Aufgabe an<br />
die Tafel: "Gestalte selbst einen Vierzeiler<br />
mit Kreuzreim. Jeder Vers soll vier Hebungen<br />
haben." (Im letzten Dezember haben wir schon<br />
ein Weihnachtsgedicht gestaltet, auswendig<br />
gelernt und auch die Begriffe aus der Verslehre<br />
kennengelernt. Trotzdem mußte ich Kreuzreim<br />
nochmals erklären.) So entstanden in<br />
dieser dritten Unterrichtsstunde auch schon<br />
erste Gedichte.<br />
4. und 5. Unterrichtsstunde<br />
Die Kinder lesen zu Beginn aus ihren<br />
Heften. Ich bewundere die schöne Gestaltung.<br />
In einem nächsten Schritt hören wir<br />
Selbstgedichtetes. Einige Kinder bringen auch<br />
eigene Gedichtsammlungen mit zur Schule.<br />
Die neue Hausaufgabe lautet: "Finde in Deinem<br />
Gedichtband ein Gedicht über ein kleines<br />
Tier oder über eine Jahreszeit und schreibe<br />
es ab."<br />
Am Anfang der fünften Unterrichtsstunde<br />
werden wieder die geschriebenen Gedichte<br />
gehört. Ich habe fast Mühe, jetzt einen<br />
Gruppenarbeitsauftrag zu verteilen, weil die<br />
Kinder viele Gedichte geschrieben haben und<br />
alles vorlesen möchten. Ich vertröste sie damit,<br />
daß ich ja alle Hefte mit nach Hause<br />
nehmen und sie benoten werde, wie wir schon<br />
ausgemacht hatten.<br />
Wir besprechen nun, wie wir den Vortrag<br />
<strong>für</strong> die neuen Fünftklässler im September<br />
gestalten wollen. Plötzlich fällt mir ein, daß<br />
wir schon einige Gedichtteile auswendig können,<br />
und ich schlage vor, daß wir uns alle auf<br />
den Boden setzen. Wer einige Gedichtzeilen<br />
auswendig weiß, darf sich erheben und sie<br />
sagen, dann steht der nächste auf und so fort.<br />
Wir versuchen dieses Vorhaben sofort, wobei<br />
sich herausstellt, daß schon viele Kinder gan-<br />
ze Gedichte auswendig sagen können. So<br />
kommt es ganz zwanglos zu diesen Aufsage-<br />
Runden, die wir nun in den folgenden Stunden<br />
immer zu Anfang der Unterrichtsstunde<br />
veranstalten. Für den zweiten Teil des Vortrags<br />
wählen wir neun "Gedicht-Vorspiele",<br />
bei denen die Schüler ihre Gedichte spielerisch<br />
gestalten.<br />
Die letzten Unterrichtsstunden dieser<br />
Einheit vergehen mit Vorspiel und freiem<br />
Vortrag von Lehrerin und Schülern, ohne daß<br />
es auch nur eine Minute im Unterricht langweilig<br />
geworden wäre. - In der Feierstunde<br />
zum Empfang <strong>für</strong> die neuen fünften Klassen<br />
haben die Schüler dann nach sechs Wochen<br />
Ferienzeit ihre Gedichte - wie oben schon<br />
angesprochen - zum Teil auswendig, zum<br />
Teil nach den Heften vorgetragen und vorgespielt.<br />
Alles hat gut geklappt! Vorgespielt<br />
wurden von Schülergruppen zu jeweils drei,<br />
vier oder fünf Personen die folgenden Gedichte:<br />
"<strong>Das</strong> ästhetische Wiesel, "Armkräutchen",<br />
"Rechenaufgabe unter Tränen", "Doppelmoppel",<br />
"Meeresstille", "Ein kleines<br />
Lied", "Der verdrehte Schmetterling", "Achterbahnträume"<br />
und "Gefuden".<br />
Literatur<br />
Ute Andresen; Dieter Wiesmüller: Im Mondlicht<br />
wächst das Gras. Gedichte <strong>für</strong> Kinder<br />
und alle im Haus. Ravensburg Maier, 1996<br />
Ute Andresen: Dialog mit Gedichten in den<br />
ersten sechs Schuljahren. In: Lehren und<br />
Lernen Heft 5/97, S. 19-29<br />
Abenteuer Lesen. Buchempfehlungen zum<br />
Thema "Lyrik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche".<br />
In: Lehren und Lernen Heft 5/97, S.<br />
30-39<br />
Marliese Raschick<br />
entnommen aus: BuB 6/98
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
Wenn man, wie der Verfasser dieser<br />
kurzen Darstellung, sich als Lehrer des öfteren<br />
in der Schulbibliothek aufhält, wird man<br />
früher oder später von ratlosen Schülern oder<br />
Schülerinnen, so oder so ähnlich angesprochen:<br />
„Ich soll ein Kurzreferat in Biologie<br />
machen. Haben wir etwas über Trichinen?“ -<br />
Der Hinweis auf ein allgemeines oder gar<br />
biologisches Lexikon hilft in der Regel wenig,<br />
da der Standort des Nachschlagewerkes<br />
den Schülerinnen und Schülern nicht (mehr)<br />
bekannt ist und sie trotz Beschilderung der<br />
Regale (mit Systematik und Erklärung) sich<br />
nicht in der Lage zu sehen scheinen, ein<br />
solches zu finden. - Da dies häufig vorkommt,<br />
und der Lehrplan des Faches Deutsch im<br />
Bereich Arbeitstechniken die Fähigkeit der<br />
Schülerinnen und Schüler zur selbständigen<br />
Informationsbeschaffung vorschreibt, die<br />
natürlich auch <strong>für</strong> die Arbeit in anderen Fächern<br />
unabdingbar ist, sollten die Schülerinnen<br />
und Schüler schon so früh wie möglich<br />
mit Bibliotheken und ihrer Nutzung vertraut<br />
gemacht werden.<br />
Da die Stadtbücherei in Schifferstadt<br />
die Klassen unserer Schule zu Führungen<br />
einlädt, lag es nahe, ein Kurzprojekt zur Erkundung<br />
und Nutzung einer Bibliothek durchzuführen,<br />
die über die obligatorische, mehr<br />
oder weniger oberflächliche Führung durch<br />
die Schulbibliothek hinausgeht. Für das Vorhaben<br />
wurde in Absprache mit dem Elternbeirat<br />
ein Wandertag vorgesehen, inklusive<br />
fünf Stunden der Vorbereitung und eine<br />
Doppelstunde <strong>für</strong> die Nachbereitung.<br />
Mit dem Projekt wurden folgende Intentionen<br />
verfolgt:<br />
1. Die Schüler sollen grundlegende Aspekte<br />
des Bestandes, des Aufbaus, der baulichen<br />
Vorgaben und der daraus resultierenden<br />
Anordnung von Regalen und Arbeitsplätzen,<br />
verschiedener Methoden der Recherche<br />
(Karteikarten, OPAC) und der Ausleihe<br />
(Konditionen und Mahnwesen) kennen.<br />
- 16 - <strong>LIES</strong> 2<br />
WANDERTAG ALS BIBLIOTHEKSTAG?!<br />
2. Die Schülerinnen und Schüler sollen eine<br />
Bibliothek benutzen, d.h. sich als Benutzer<br />
registrieren lassen, sich in einer Bibliothek<br />
ordnungsgemäß verhalten, Bücher<br />
mittels Karteikarten und OPAC recherchieren<br />
und Bücher ausleihen können.<br />
3. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch<br />
dieses Projekt, insbesondere durch die Begegnung<br />
mit dem Medium Buch, zur Benutzung<br />
einer Bibliothek und damit zum<br />
Lesen angeregt werden.<br />
In der ersten Stunde wurde das Projekt<br />
vorgestellt und die Schüler berichteten über<br />
ihre Erfahrungen mit Bibliotheken, z.B. über<br />
die Entleihe von Büchern aus den Lesebibliotheken<br />
der Grundschulen, einige aber auch<br />
über das Angebot ihrer örtlichen öffentlichen<br />
Bibliothek.<br />
In einer Doppelstunde am selben Tag<br />
erfolgte eine Führung durch unsere Schulbibliothek,<br />
die sich in eine neueingerichtete<br />
Lesebibliothek <strong>für</strong> die Klassenstufen 5 und 6<br />
und in eine allgemeine Schulbibliothek mit<br />
einer begrenzten Anzahl von Werken der Primärliteratur<br />
in verschiedenen Sprachen sowie<br />
einer größeren Abteilung von Lexika und<br />
Fachliteratur gliedert. Im Rahmen dieser Stunde<br />
wurden auch verschiedene Suchmöglichkeiten,<br />
wie Regalsuche (zu einem allgemeinen<br />
Thema), sowie Recherchen mittels Karteikarten<br />
und OPAC (BIBLIOTHECAWin)<br />
durchgeführt. Auch das ordnungsgemäße<br />
Verhalten in einer Bibliothek wurde erklärt<br />
und auf dessen Einhaltung bestanden.<br />
In der letzten Doppelstunde vor der<br />
Führung durch die Stadtbibliothek Schifferstadt<br />
erstellte die Klasse einen Fragenkatalog,<br />
und es wurden Gruppen gebildet, die<br />
jeweils einen Aufgabenbereich zu bearbeiten<br />
hatten und fünf Bücher mit den üblichen<br />
Daten (Autor, Titel, Sachgebiet, ISBN) erfassen<br />
sollten, um sie in der Stadtbibliothek zu<br />
recherchieren.<br />
Die Bibliotheksführung, an der auch
<strong>LIES</strong> 2 - 17 -<br />
der Klassenelternsprecher als Begleitperson<br />
teilnahm, dauerte etwa drei Schulstunden.<br />
Die Bibliothek war an diesem Vormittag nicht<br />
<strong>für</strong> den Publikumsverkehr zugänglich, so daß<br />
die (Ein-)Führung unter idealen Bedingungen<br />
erfolgte. Nach einer Einführung durch<br />
die Leiterin der Stadtbibliothek, in deren Rahmen<br />
auch bereits viele Fragen von Schülerinnen<br />
und Schülern gestellt und beantwortet<br />
wurden, gingen die Gruppen an ihre Arbeit.<br />
Es wurden Regale und Fenster in ihrer Anordnung<br />
vermessen, Regale mit Sachgebieten<br />
gesichtet und von allen Arbeitsgruppen Bücher<br />
mittels OPAC (BIBLIOTHECA III)<br />
recherchiert.<br />
Am Ende der Führung hatten alle Arbeitsgruppen<br />
ihre Ergebnisse aufgezeichnet,<br />
die in einer Doppelstunde an der Tafel festgehalten<br />
wurden. Dabei wurden auch Verbesserungsvorschläge<br />
<strong>für</strong> die Schulbibliothek<br />
erarbeitet.<br />
Die Ergebnissicherung umfaßte Befunde<br />
zum Medienbestand, zur Benutzerstruktur,<br />
Präsentation des Medienbestandes sowie<br />
Erschließung und Recherche, Ausleihe und<br />
Mahnwesen.<br />
Die Ergebnisse des Projektes waren<br />
ermutigend:<br />
- Die Schüler hatten durchweg keine Schwierigkeiten,<br />
Bücher mittels OPAC zu<br />
recherchieren. Interessanterweise kamen<br />
sie mit BIBLIOTHECA III aufgrund der<br />
ausge<strong>zeichnete</strong>n Benutzerführung besser<br />
zurecht als mit BIBLIOTHECAWin.<br />
- <strong>Sie</strong> fanden die Möglichkeit, Bücher mittels<br />
EDV zu recherchieren, benutzerfreundlicher<br />
als die konventionelle Methode über<br />
Karteikarten.<br />
- Die Schüler und Schülerinnen verbrachten<br />
mindestens so viel Zeit an den Regalen<br />
wie an den EDV-Einrichtungen und fanden<br />
so viel Interessantes, daß sie spontan<br />
Bücher durchschauten und sich Notizen<br />
machten.<br />
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
- Alle Beteiligten, insbesondere auch der<br />
Elternsprecher, waren vom Gelingen und<br />
der Nützlichkeit des Vorhabens überzeugt,<br />
und auch die Schülerinnen und Schüler,<br />
die anfänglich über die Zweckentfremdung<br />
des Wandertages“ nicht sehr begeistert<br />
waren, fanden das Projekt zumindest<br />
nützlich.<br />
Natürlich muß das Projekt durch praktische<br />
Arbeit fortgesetzt werden, damit es<br />
nachhaltige Erfolge zeitigen kann.<br />
Dr. Michael Thomas<br />
Paul-von-Denis-Schulzentrum<br />
Schifferstadt<br />
entnommen aus: schulbibliothek aktuell 1/98
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
Da steht die Informations- und Kommunikationsmaschine<br />
nun in der Schulbibliothek:<br />
Information at your fingertips, Lehrer und<br />
Schüler können weltweit recherchieren und<br />
ihre (Hyper-)Texte auch gleich weltweit präsentieren.<br />
Natürlich ist einiges zu ergänzen<br />
und immer wieder auf den neuesten Stand zu<br />
bringen - aber immerhin, die Bibliotheksmaschine<br />
kann sich sehen lassen: 5 Multimedia-Arbeitsplätze<br />
miteinander vernetzt, der<br />
Bibliotheksserver in Betrieb und bald auch<br />
von anderen PCs im Schulhaus abrufbar. <strong>Das</strong><br />
Lernen im 21. Jahrhundert kann also beginnen?<br />
Dank der Segnungen von Hightech wird<br />
unsere Schule nun qualifiziertere Absolventen<br />
hervorbringen? In der Diskussion über die<br />
neuen Technologien ist allgemein Ernüchterung<br />
eingekehrt. Die Euphorie scheint vorbei<br />
zu sein. Es ist die Zeit, in der man die neuen<br />
Medien einem Härtetest unterwerfen muß:<br />
rechnet sich die Investition? In der Wirtschaft<br />
müssen Gewinne eingefahren, in der Pädagogik<br />
bessere Lernerfolge erzielt werden. Einfache<br />
Forderungen, die nach einfachen Antworten<br />
verlangen. Aber wie in der Politik:<br />
Einfache Antworten gibt es nur bei den Populisten.<br />
Für den Praktiker dagegen besteht keine<br />
andere Möglichkeit: Er muß den beschwerlichen<br />
Weg durch das Tal gehen, darf die<br />
Mühen der Ebene nicht scheuen.<br />
Die Be<strong>für</strong>worter der neuen Technologien<br />
werden nicht müde, davon zu reden, daß<br />
der Zugang zu den fast unbegrenzten Informationen<br />
im Internet eine völlige Veränderung<br />
der Lehr- und Lernsituation mit sich<br />
bringt:<br />
„Lehrerinnen und Lehrer werden langfristig<br />
nicht mehr die Hauptlieferanten von<br />
Informationen und Wissen sein (...) Die<br />
Grenzen zwischen Lehrenden und Lernenden<br />
verschwimmen.“ (1)<br />
Durch solche und ähnliche Sätze wird<br />
die Erwartung geweckt, daß allein deshalb,<br />
- 18 - <strong>LIES</strong> 2<br />
ARBEITEN MIT NEUEN MEDIEN<br />
TEIL 3: UNTERRICHTSBEISPIELE<br />
weil es ein großes Angebot an Informationen<br />
gibt, der Suchende die adäquaten Texte auch<br />
relativ mühelos erhält, sich diese Informationen<br />
dann zu Eigen machen und, entsprechend<br />
bearbeitet, anderen zur Verfügung stellen<br />
kann. Vorausgesetzt wird, daß<br />
1. aktuelle, der Themenstellung jeweils adäquate<br />
Informationen im Internet überhaupt<br />
vorhanden sind,<br />
2. die Schüler sie mittels Suchmaschinen relativ<br />
schnell erhalten können,<br />
3. die Informationen so gestaltet sind, daß<br />
die Schüler sie auch verstehen (Sprache,<br />
Wortschatz etc.) und daß<br />
4. die Informationsfülle die Schüler nicht<br />
erdrückt.<br />
Wie das aber in der Praxis aussieht,<br />
werde ich anhand dreier ausgewählter Beispiele<br />
beschreiben.<br />
Meine Erfahrungen bei der Integration<br />
der neuen Medien in den Unterricht gehen<br />
nicht so weit, daß ich abgerundete Projekte<br />
präsentieren kann. Ich habe Internet und<br />
CD-ROM in einigen Klassen <strong>für</strong> den Deutschund<br />
Englischunterricht selbst ausprobiert und<br />
Kollegen anderer Fächer bei der Informationssuche<br />
und -verarbeitung mit Hilfe der<br />
neuen Medien beraten.<br />
Zusätzlich hatte ich bei einem USA-<br />
Aufenthalt im April die Gelegenheit, den<br />
Stand der Entwicklung an ein paar kalifornischen<br />
High Schools anzuschauen. Ich kann<br />
jetzt daher sagen, wo die Probleme liegen und<br />
worauf man achten muß. Ich bin in der Lage<br />
anzudeuten, in welche Richtung die Arbeit<br />
bei der Integration von Internet und CDROM<br />
in der Schulbibliothek gehen kann. Insgesamt<br />
habe ich selbst aber ebenfalls noch viele offene<br />
Fragen. Wer daher fertige Produkte erwartet,<br />
den muß ich enttäuschen; wer allerdings<br />
an der Diskussion über den Einsatz der neuen<br />
Medien in der Schule aktiv teilnehmen will,
<strong>LIES</strong> 2 - 19 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
sollte den einen oder anderen nützlichen Gedanken<br />
finden.<br />
Projektbeschreibungen<br />
1. Beispiel:<br />
What I’m really interested in.<br />
Ein Web-Projekt mit einer 11. Klasse<br />
(16- bis 17jährige)<br />
Aufgabenstellung<br />
• Gestaltung einer Web-Seite zu einem Thema<br />
freier Wahl.<br />
• Einzelarbeit und Gruppenarbeit.<br />
• Verknüpfung von Einzelarbeit und Gruppenarbeit<br />
durch Setzen entsprechender<br />
Links in einem Hypermedia-Dokument.<br />
Voraussetzungen der Schüler<br />
Die Schüler waren mit den Grundlagen<br />
der Informationsbeschaffung mittels Internet<br />
und CD-ROM vertraut. <strong>Sie</strong> kannten auch die<br />
wichtigsten Techniken zur Verarbeitung von<br />
digitalen Ressourcen (Herunterladen, Speichern,<br />
Textverarbeitung) <strong>Das</strong> alles war in<br />
einem Projekt zu den Präsidentschaftswahlen<br />
in den USA (November 1996) erprobt worden.<br />
Ich nahm daher an, daß der nächste<br />
Schritt, die Präsentation eigener Gedanken<br />
auf der Grundlage von vorwiegend digital<br />
vorhandenen Informationen, keine wirklich<br />
großen Schwierigkeiten bereiten würde. Auch<br />
wollte ich die technische Seite diesmal weitgehend<br />
aussparen und vor allem inhaltlich an<br />
den von den Schülern gewählten Themen<br />
arbeiten.<br />
Projektziele<br />
Die Schüler bildeten drei größere Gruppen<br />
zu den Themen: „Sex“, Film“, „Sport“.<br />
Jeder Schüler hatte jetzt ein Detailproblem zu<br />
bearbeiten und eine html-Seite zu gestalten.<br />
Die Links zu den anderen Seiten sollten danach<br />
in den Gruppen, eine Homepage mit den<br />
entsprechenden Verknüpfungen mit der ganzen<br />
Klasse erstellt werden.<br />
Ergebnisse<br />
Zu dieser Endfassung ist es dann nicht<br />
gekommen, weil ich einerseits die Fähigkeiten<br />
der Schüler und andererseits mein Zeitbudget<br />
überschätzt hatte. Die Schüler haben<br />
eine mehrmals revidierte Fassung der individuellen<br />
Problembehandlungen als Word-<br />
Datei abgegeben. Da der vorgesehene Zeitrahmen<br />
damit ausgeschöpft war, haben wir es<br />
dabei belassen.<br />
Schlußfolgerungen<br />
Der Verlauf dieses Projekts läßt folgende<br />
allgemeine Schlüsse <strong>für</strong> die Richtlinien<br />
bei der Durchführung von Web-Projekten zu:<br />
• Notwendige Qualifikationen / Professionalität<br />
Eine weltweit abrufbare Präsentation<br />
im Internet bedingt eine gewisse Professionalität<br />
der Schülerarbeiten. Dieser Anspruch<br />
macht fehlende Qualifikationen von Schülern<br />
(und Lehrern) besonders deutlich. Anders<br />
gesagt: Es wird dadurch erst tatsächlich<br />
bewußt, welche Qualifikationen und Fertigkeiten<br />
da<strong>für</strong> notwendig und welche Werkzeuge<br />
(Hard- und Software) unerläßlich sind.<br />
Der einzelne Schüler muß selbständig und<br />
selbstverantwortlich arbeiten können; er muß<br />
verschiedenartige Texte kritisch beurteilen<br />
können; eigene Texte sind nicht nur sprachlich<br />
korrekt und inhaltlich attraktiv zu verfassen,<br />
es ist auch ein übersichtliches Layout zu<br />
gestalten. Von den einzelnen Gruppen und<br />
der Klasse insgesamt wird Teamfähigkeit<br />
verlangt. Die Schüler sollen Arbeiten unter<br />
den Gruppenmitgliedern aufteilen und die<br />
Ergebnisse der anderen kritisch beurteilen<br />
können. Der Lehrer muß den Projektablauf<br />
geschickt organisieren und moderieren. <strong>Das</strong><br />
bedeutet, er muß die Schüler sehr gut kennen<br />
- und zwar nicht nur ihre fachlichen Stärken<br />
und Schwächen, sondern auch ihre sozialen<br />
Fähigkeiten, und er muß auch wissen, inwieweit<br />
sie bereits selbstverantwortlich arbeiten<br />
können.
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
• Motivation<br />
Professionalität, selbstverantwortliches<br />
Arbeiten, Teamfähigkeit alles Lernziele, die<br />
hohe Motivation der Schüler und Lehrer erfordern.<br />
Verfechter der neuen Medien versprechen<br />
sich von der reinen Tatsache, daß<br />
Internet und CD-ROM von den Schülern im<br />
Unterricht benutzt werden können, eine gesteigerte<br />
Motivation.<br />
Nach dem wiederholten Einsatz der<br />
neuen Medien in der Bibliothek sehe ich die<br />
Sache nüchterner und komme - wie auch<br />
andere Lehrer/-innen - zu dem Schluß: Es<br />
bedarf einer äußerst sorgfältigen und umsichtigen<br />
Planung, damit die Vorteile von<br />
Multimedia und Telekommunikation wirklich<br />
zum Tragen kommen. Beim ersten Einsatz<br />
sind die Schüler ausreichend interessiert,<br />
weil man einfach einmal etwas anderes macht,<br />
danach aber muß man sich mehr einfallen<br />
lassen.<br />
Vielleicht sind Projekte, bei denen die<br />
neuen Medien im Mittelpunkt stehen, <strong>für</strong> die<br />
Mehrheit überhaupt nicht so interessant. Die<br />
Integration von Internet und CD-ROM bei<br />
Projekten allgemeinerer Art ist aber in Zukunft<br />
unumgänglich. Dokumente müssen gesucht<br />
und miteinander verglichen, ihre Qualität<br />
muß beurteilt und ihre Authentizität geprüft<br />
werden.<br />
• Sicherheitsfragen<br />
Der freie Zugang zum Internet in der<br />
Bibliothek bringt Sicherheitsfragen mit sich:<br />
Wie geht man mit dem Problem um, daß<br />
Schüler durch das Internet freien Zugang zu<br />
Bildern und Texten haben, die entweder<br />
Erwachsenen vorbehalten oder überhaupt<br />
gesetzwidrig sind (Pornographie, Gewalt,<br />
extreme politische Gruppen etc.)? Ein Mädchen<br />
zum Beispiel wollte über Prostitution in<br />
Österreich arbeiten - natürlich gelangt man<br />
bei der Eingabe der Stichworte sex and prostitution“<br />
zu heiklen Internet-Seiten. Wenn man<br />
jetzt auch noch Bookmarks legt, dann sind<br />
diese Seiten <strong>für</strong> die Nachbenutzer - unter<br />
Umständen 10- bis 11jährige - leicht zugäng-<br />
- 20 - <strong>LIES</strong> 2<br />
lich. Im konkreten Fall habe ich diese Problematik<br />
mit den Schülern besprochen und sie<br />
gebeten, mit mir darüber zu reden, wenn sie<br />
auf anstößige Seiten oder Links stoßen. Die<br />
entsprechenden Bookmarks habe ich jeweils<br />
manuell gelöscht. Eine andere Möglichkeit<br />
bieten Softwareprodukte, die das Laden heikler<br />
Internet-Seiten verhindern. Zu bedenken<br />
ist dabei aber, daß etwa das Sperren von<br />
Links, die das Wort „sex“ enthalten, gleichzeitig<br />
bewirkt, daß pädagogisch wertvolles<br />
Material (zu AIDS, Abtreibung etc.) nicht<br />
mehr zugänglich ist.<br />
In den USA, wo mehr als die Hälfte<br />
aller Schulen mit dem Internet verbunden<br />
sind, diskutiert man diese Probleme sehr engagiert.<br />
Schüler bzw. deren Eltern müssen<br />
einen Vertrag unterschreiben, in dem die<br />
Richtlinien <strong>für</strong> den Umgang mit dem Internet<br />
und die Konsequenzen bei Mißachtung der<br />
Regeln klar formuliert sind. Es können ja<br />
nicht nur obszöne Bilder oder Anleitungen<br />
zum Bau von Bomben heruntergeladen werden.<br />
Schüler können durch Kettenbriefe den<br />
Schulserver lahmlegen oder Drohbriefe verschicken.<br />
So kündigte ein Schüler einer<br />
amerikanischen High School ein Attentat auf<br />
Präsident Clinton an, was sogar das FBI auf<br />
den Plan rief.<br />
<strong>Das</strong> Problem hat zwei Seiten:<br />
a) die rechtliche Absicherung der Schulbibliothekare.<br />
Sollen bzw. können sie verantwortlich<br />
gemacht werden, wenn Einrichtungen<br />
in der Bibliothek kriminelle Handlungen<br />
ermöglichen?<br />
b) der erzieherische Gesichtspunkt: Wie sehr<br />
soll die Schule die Jugendlichen hier überhaupt<br />
abschirmen, wenn sie unter Umständen<br />
daheim diesen Gefahren ungeschützt<br />
ausgesetzt sind? Meiner Ansicht nach ist<br />
der Umgang mit den Möglichkeiten und<br />
Gefahren der neuen Medien in der Schule<br />
zu erlernen. Ein Teil der Ausbildung besteht<br />
eben darin, die verantwortungsvolle<br />
Nutzung einzuüben. Außerdem muß man<br />
die Schüler ja auch darauf aufmerksam
<strong>LIES</strong> 2 - 21 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
machen, daß ihre Netzaktivitäten - in den<br />
meisten Fällen auch nachträglich - kontrolliert<br />
werden können.<br />
2. Beispiel:<br />
Österreich zwischen 1945 bis 1955 -<br />
Informationssuche mit 13- bis 14jährigen<br />
(8. Schulstufe)<br />
Allgemeines Projektziel<br />
Kurzes Referat zu ausgewählten Themenbereichen<br />
(Wiener Burgtheater, Oper,<br />
österreichischer Staatsvertrag, Medizin, Alltagsleben,<br />
etc.)<br />
Aufgabenstellung in der Bibliothek<br />
Informationssuche:<br />
Bücher, CD-ROMs und Internet sollen<br />
nach brauchbaren Texten und Bildern abgesucht<br />
werden.<br />
Informationsverarbeitung:<br />
Aus dem gefundenen Material soll -<br />
vorzugsweise mit einer Text- und Bildverarbeitung<br />
- ein Referatstext gestaltet werden.<br />
Voraussetzungen der Schüler<br />
Praktisch keine Vorkenntnisse bei der<br />
Informationssuche. Unterschiedliche (sehr<br />
geringe bis sehr fortgeschrittene) allgemeine<br />
Computerkenntnisse.<br />
Voraussetzungen der Fachlehrerin<br />
Geringe EDV-Kenntnisse, sehr distanziertes<br />
Verhältnis zu den neuen Technologien.<br />
Projektziel in der Bibliothek<br />
Die Schüler sollen die Möglichkeiten<br />
der Informationssuche mit Hilfe der neuen<br />
Technologien kennenlernen. <strong>Das</strong> bedeutet:<br />
Es müssen brauchbare Suchstrategien vorbereitet<br />
werden, um den unter Umständen erfolglosen<br />
Suchvorgang in vernünftigen Grenzen<br />
zu halten.<br />
Projektdurchführung<br />
A Präsentation der verschiedenen Quellen<br />
und der Suchmöglichkeiten in Büchern,<br />
auf CD-ROM und im Internet zum Zwekke<br />
der ersten Orientierung.<br />
B Die Schüler suchen selbst nach Informationen<br />
und werden dabei vom Bibliothekar<br />
beraten.<br />
C Zweiteilung:<br />
a Kopieren und Ausdrucken der Quellen und<br />
Weiterverarbeitung in der Klasse.<br />
b Beratung bei der notwendigen Änderung<br />
der Suchstrategien.<br />
D Der Bibliothekar / die Fachlehrerin sucht<br />
nach der Stunde Material <strong>für</strong> die Schüler,<br />
die bis jetzt leer ausgegangen sind.<br />
E Die Fachlehrerin ist im Zwiespalt: <strong>Sie</strong> findet<br />
im Internet das Gesuchte nicht und<br />
beurteilt die neuen Medien demzufolge<br />
negativ. Der Bibliothekar kann gutes Material<br />
aus dem Internet anbieten.<br />
Ein Teil der Schüler möchte weiterhin die<br />
PCs in der Bibliothek <strong>für</strong> Informationssuche<br />
und -verarbeitung benutzen. Der andere<br />
Teil bearbeitet das Material in der Klasse<br />
weiter.<br />
F Präsentationen in der Klasse.<br />
Kommentar<br />
Der Verlauf des Projekts bewies den<br />
Nutzen der Informationssuche mit Hilfe der<br />
neuen Medien. Beim Suchvorgang muß der<br />
Bibliothekar immer wieder Einzelberatung<br />
leisten. Um Frustrationen zu vermeiden, muß<br />
außerhalb der Unterrichtszeit nach Material<br />
gesucht werden. Der geplante Zeitrahmen<br />
ließ sich nicht einhalten.<br />
Tips (bei Anfängerprojekt)<br />
• Informationsfertigkeiten (Information<br />
skills) und Computerkenntnisse zu Projektbeginn<br />
mittels einfacher Fragebögen<br />
in Erfahrung bringen. Damit erhält man<br />
die Grundlagen <strong>für</strong> den Einstieg und weiß,<br />
welche Hilfestellungen man leisten muß.<br />
• Fragestellungen und erwartetes Projektergebnis<br />
von Begleitlehrer/-in geben lassen<br />
bzw. gemeinsam festlegen.
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
• Schwergewicht nicht auf das Erlernen der<br />
Suchstrategien, sondern auf den Umgang<br />
mit dem gefundenen Material legen.<br />
• Zeitrahmen großzügig anlegen, keine zu<br />
hohen Ziele stecken, um die Schüler nicht<br />
zu überfordern, bzw. sich nicht selbst mit<br />
Arbeit zu überhäufen.<br />
• Sich darauf einstellen, daß viel Einzelarbeit<br />
notwendig ist.<br />
• Die Lernziele beim Erwerb von Information<br />
skills klar beschreiben.<br />
3. Beispiel:<br />
„Mit anderen Augen“ -<br />
CD-ROM-Projekt mit einer 10. Schulstufe<br />
(15- bis 16jährige)<br />
Da wir jetzt PCs mit CD-ROM-<br />
Laufwerken in der Bibliothek haben, liegt es<br />
nahe, das Arbeiten mit CD-ROM im Klassenverband<br />
auszuprobieren. <strong>Das</strong> funktioniert bei<br />
Projektarbeit sehr gut, wenn verschiedene<br />
CD-ROMs in den Geräten installiert sind. Bei<br />
Gruppenarbeiten zur Neuverfilmung von<br />
Shakespeares Romeo and Juliet habe ich<br />
zum Beispiel die Lexika Encarta 97, Grolier<br />
und die CD-ROM Shakespeare: Romeo and<br />
Juliet installiert. Für die bibliographische<br />
Suche stehen VLB und der Bibliothekskatalog<br />
zur Verfügung, und <strong>für</strong> die Internet-Suche<br />
habe ich Bookmarks sowohl zu Shakespeare<br />
als auch zur Neuverfilmung gesetzt. Um im<br />
Unterricht Zeit zu sparen - unsere Internet-<br />
Leitung ist recht langsam - lade ich gleich<br />
einige wichtige Seiten auf die Festplatte. Zeitungen<br />
und Bücher stehen bei diesen Projekten<br />
natürlich ebenfalls zur Verfügung.<br />
Ähnlich verfahren Kollegen, wenn sie<br />
im Informatikunterricht den Umgang mit den<br />
neuen Informationstechnologien einüben: ein<br />
brauchbares Lexikon auf CD-ROM, ein paar<br />
Datenbanken, Internet-Bookmarks sowie Zeitschriften<br />
und Bücher, um das gefundene<br />
Material auch ein wenig zu vergleichen.<br />
Wie aber steht es um die Möglichkeit,<br />
mit Multimedia allgemeines Wissen und<br />
Können zu erwerben sowie Einsichten in Pro-<br />
- 22 - <strong>LIES</strong> 2<br />
bleme zu gewinnen?<br />
Welche Lernerfolge kann man erwarten,<br />
wenn die Schüler eine bestimmte<br />
CD-ROM gleichzeitig benutzen?<br />
Für die Durchführung sind entweder<br />
eine entsprechende Anzahl von CD-ROMs<br />
oder ein Server notwendig, von dem aus auf<br />
eine CD-ROM von den angeschlossenen Arbeitsplätzen<br />
problemlos zugegriffen werden<br />
kann. (Unser Novell-Netz und Windows 95<br />
auf den Arbeitsplätzen erfüllen diese Anforderungen.)<br />
Die CD-ROM „Mit anderen Augen“<br />
behandelt die Themen Fremdenfeindlichkeit,<br />
Rassismus und Antisemitismus auf ansprechende<br />
Art. Es findet sich eine Vielzahl<br />
von Informationen in der Abteilung Bibliothek,<br />
und unter Themenbereiche werden zentrale<br />
Fragen wie Kopftuch, Park etc. gleichermaßen<br />
unterhaltsam und informativ behandelt.<br />
Gemeinsam mit einer der Autorinnen<br />
hielt ich einen dreistündigen Workshop zu<br />
dieser CD-ROM mit einer Gruppe von 20<br />
Schülern ab.<br />
Inhaltlich war das Thema bereits behandelt<br />
worden: Eigene Erfahrungen und die<br />
Einstellungen von Familienmitgliedern und<br />
Bekannten waren besprochen und in Aufsätzen<br />
beschrieben worden. Jetzt sollte eine<br />
Vertiefung mit Hilfe der CD-ROM erfolgen.<br />
Durchführung des Projekts<br />
Nach einer halbstündigen Einführung<br />
in Inhalt, Aufbau und Handhabung der<br />
CD-ROM konnten die Schüler in Dreiergruppen<br />
die CD-ROM frei erkunden. Danach<br />
setzten sie sich zusammen und tauschten ihre<br />
Erfahrungen aus. Die Autorin brachte als<br />
Moderatorin zusätzliche Themenbereiche ein,<br />
die ihr wichtig erschienen, die von den Schülern<br />
aber nicht entdeckt worden waren. In der<br />
Folge sollten die Schüler eine kurze eigene<br />
Präsentation zu einem Teilbereich der Thematik<br />
zusammenstellen. Dies kann mit Hilfe<br />
des STUDIOS auf der CD-ROM leicht bewerkstelligt<br />
werden: Man wählt Bilder, Text,<br />
Ton- und Bildsequenzen aus und kann sie
<strong>LIES</strong> 2 - 23 -<br />
danach in der gewählten Reihenfolge abspielen.<br />
Obwohl die Schüler konzentriert gearbeitet<br />
und ein paar gute Präsentationen vorgestellt<br />
hatten, waren wir mit dem Projektverlauf<br />
nur bedingt zufrieden. Wir hatten das Gefühl,<br />
inhaltlich und auch emotional sei bei den<br />
Schüler zu wenig geschehen.<br />
Wir fragten uns daher insbesondere:<br />
• Soll man den Schülern nicht doch sehr<br />
konkrete Arbeitsaufträge geben?<br />
• Wieviel Zeit soll man <strong>für</strong> die Arbeit mit<br />
einer CD-ROM einplanen? Die Arbeit mit<br />
dem Computer ermüdet. Einige Arbeiten<br />
könnten ja auch als Hausaufgabe erledigt<br />
werden.<br />
• Wie geht man mit den Projektergebnissen<br />
- den Präsentationen - um? Welche Richtlinien<br />
<strong>für</strong> die Beurteilung soll man erarbeiten?<br />
Sind sie die Basis <strong>für</strong> eine Weiterarbeit?<br />
Sind sie der Lernstoff, den alle beherrschen<br />
sollen?<br />
Rückschlüsse und Empfehlungen<br />
Die Integration der neuen Medien in<br />
den Unterricht erzwingt eine völlige Neustrukturierung<br />
des Lernens und Lehrens. Man<br />
kann zwar auch die gewohnten Unterrichtsmethoden<br />
anwenden, wird dabei der<br />
Eigenart der neuen Medien (Fülle an Informationen<br />
unterschiedlichster Art, Interaktivität,<br />
Telekommunikation) kaum gerecht.<br />
Allerdings braucht man nicht von heute<br />
auf morgen alles zu ändern, sondern kann<br />
schrittweise neue Modelle des Unterrichtens<br />
erarbeiten. Manche Anforderungen sind einem<br />
ja nicht völlig unbekannt, sie erhalten<br />
lediglich eine neue Akzentuierung. Für die<br />
Schulbibliothekare sind diese Überlegungen<br />
wichtig, weil sie in Absprache mit den Fachlehrern<br />
Anleitungen zur Informationssuche<br />
erarbeiten müssen.<br />
Fertige Modelle sind nicht vorhanden,<br />
man ist daher aufs Experimentieren angewiesen.<br />
Folgendes Modell ist <strong>für</strong> die Übergangszeit<br />
praktikabel:<br />
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
Projektplanung<br />
Genaue inhaltliche und zeitliche Rahmenbedingungen<br />
mit klaren Aufgabenstellungen<br />
<strong>für</strong> die Schüler festlegen. Intensive<br />
mündliche Absprache mit den beteiligten Lehrem<br />
ist unerläßlich.<br />
Projektdurchführung<br />
Kompromisse zwischen Festhalten am<br />
Plan und notwendigen Abänderungen finden.<br />
Laufend Gespräche über die Projektziele und<br />
das gewünschte Ergebnis mit den beteiligten<br />
Lehrern und Schülern führen.<br />
Projektreflexion<br />
In Gesprächen und mittels Fragebogen<br />
die individuellen Erfahrungen und Lernerfolge<br />
erkunden. Dies ist die Grundlage <strong>für</strong> weitere<br />
Projekte.<br />
Die Techniken der Informationssuche<br />
und Informationsverarbeitung sind in der<br />
Schulbibliothek in Zusammenarbeit mit den<br />
Schulbibliothekaren zu erwerben. Es handelt<br />
sich dabei um Fertigkeiten, die so grundlegend<br />
wie Lesen und Schreiben sind. Auch<br />
wenn dies eher handwerkliche Fertigkeiten<br />
sind, die auch unabhängig von inhaltlichen<br />
Aufgabenstellungen erworben werden können,<br />
ist ein zufriedenstellender Lernerfolg<br />
nur zu erwarten, wenn diese Fähigkeiten in<br />
Zusammenhang mit konkreter Projektarbeit<br />
erlernt werden. Daher ist es unerläßlich, daß<br />
die Schulbibliothekare sich auch mit den Projektinhalten<br />
befassen. Nur dann können sie<br />
wirklich effizient bei der Informationsvermittlung<br />
helfen.<br />
Anmerkungen: (1) Computer und Unterricht<br />
25/1997, S. 10<br />
Prof. Mag. Werner Schöggl<br />
Gymnasium / Realgymnasium 21<br />
Wien, Österreich<br />
Fragen und Anregungen bitte richten an:<br />
Werner Schöggl, Anton-Denglergasse 22/12,<br />
A-1210 Wien; E-Mail:<br />
werner.schoeggl@bboard.blackbox.or.at<br />
Entnommen aus: schulbibliothek aktuell 2/97
PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
Falschlehner, Gerhard:<br />
Vom Abenteuer des Lesens. -<br />
Salzburg : Residenz, 1997. - 240 S.<br />
ISBN 3-7017-1061-9, DM 40,80<br />
Der Autor stellt in seinem Buch das<br />
Lesen in den Mittelpunkt und will beweisen,<br />
daß es in der Mediengesellschaft wichtiger ist<br />
denn je und obendrein noch Spaß machen<br />
kann. Er geht davon aus, daß Lektüre das<br />
Selbstbewußtsein und die Toleranz gegenüber<br />
allem Fremden fördert, der geistige Horizont<br />
erweitert und der Phantasie auf die<br />
Sprünge geholfen wird. Mit seinen Ausführungen<br />
entwickelt der Autor den Leseförderer<br />
weiter: Die Vorgänge des Lesens werden<br />
bewußt gemacht, ausgehend von der Anatomie<br />
über Denk-, Seh- und Wahrnehmungsprozesse,<br />
über die Grammatik und die Phantasie.<br />
Vorgestellt werden Thesen <strong>für</strong> einen<br />
erbaulichen Umgang mit Literatur und ein<br />
Modell <strong>für</strong> die Leseerziehung, das er „kreatives<br />
Lesen“ nennt. <strong>Das</strong> Ziel des Werkes besteht<br />
darin, in jungen Menschen (und nicht<br />
nur in diesen) die Freude am Lesen und die<br />
Begeisterung <strong>für</strong> Bücher zu wecken. Dazu<br />
werden jede Menge Texte über Literatur von<br />
namhaften Menschen geboten... Sehr empfohlen!<br />
Hall, Lucy:<br />
Geschichte <strong>für</strong> Kinder. -<br />
Mülheim : Verl. an d. Ruhr, 1994. - 127 S.:<br />
111.<br />
(Tolle Ideen)<br />
ISBN 3-86072-015-5, DM 24,80<br />
Die Themen des Ideenbuchs zur Geschichte<br />
gehen quer durch die Zeiten und<br />
umfassen nach einem einführenden methodischen<br />
Teil die Kapitel: Die Welt des Altertums,<br />
Von Rom zum Mittelalter, Frühe Neuzeit<br />
bis Anfang des 20. Jahrhunderts und <strong>Das</strong><br />
20. Jahrhundert Geboten werden in bekannter<br />
Qualität dieser Reihe und gut illustriert Anregungen<br />
<strong>für</strong> den Geschichtsunterricht. Durch<br />
die Medien- und vor allem Literaturnähe<br />
- 24 - <strong>LIES</strong> 2<br />
MATERIALIEN ZUR LESEFÖRDERUNG UND ZUR MEDIENERZIEHUNG<br />
empfehlen diese sich auch <strong>für</strong> Projekte in der<br />
Schulbibliothek. Die enthaltenen, brauchbaren<br />
Kopiervorlagen erleichtem die Veranschaulichung<br />
der Themen und wecken neue<br />
Ideen.<br />
Harpley, Avril:<br />
Medienerziehung. -<br />
Mülheim an der Ruhr: Verl. an d. Ruhr,<br />
1992. - 128 S: 111.<br />
(Tolle Ideen)<br />
ISBN 3-86072-061-9, DM 24,80<br />
<strong>Das</strong> Ziel dieses bereits 1992 aufgelegten<br />
Bandes besteht darin, Kinder mit medialem<br />
Handeln zu begegnen und sie zum aktiven<br />
Umgang mit den Medien zu befähigen.<br />
Geboten werden da<strong>für</strong> Anregungen zum spielerischen,<br />
kindgemäßen Herangehen an Bildanalysen,<br />
Werbung, Fernsehen (z.B. Seifenopern),<br />
Nachrichten und Kommunikation.<br />
Zugleich werden die Prozesse der Produktion<br />
durch Einführung in die Fotografie und in den<br />
Umgang u.a. mit Kassettenrecorder und Videokamera<br />
den Kindern handelnd veranschaulicht.<br />
Enthalten sind wiederum Kopiervorlagen.<br />
Kleinkünstlerverzeichnis Norddeutschland.<br />
-<br />
Lüneburg: Büchereizentrale, 1997. - 166 S.<br />
Als Hilfe <strong>für</strong> die Programmarbeit in<br />
Bibliotheken ist die 2. Ausgabe des Kleinkünstlerverzeichnisses<br />
der Büchereizentrale<br />
Lüneburg erschienen. Insgesamt 154 Künstler<br />
stellen sich in Sparten wie Clownerie,<br />
Erzählveranstaltung, Figurentheater usw. vor.<br />
Erweitert wurde der Band um die Rubrik<br />
„Empfehlung“ - dort sind Bibliotheken und<br />
Institutionen vermerkt, die über Erfahrungen<br />
mit den Künstlern Auskunft geben können.<br />
Neu ist auch die Rubrik „Genreübergreifend“,<br />
dort werden Kleinkünstler aufgeführt, deren<br />
Angebot mehrere Genres umfaßt.<br />
Bezug: Büchereizentrale Lüneburg, Büchereiverband<br />
Lüneburg-Stadt; Tel.: 0 41 31 / 95 01-0
<strong>LIES</strong> 2 - 25 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />
Schatzinseln <strong>für</strong> die Schule 2 : Unterrichtsentwürfe<br />
<strong>für</strong> die Jahrgangsstufen 6 - 11. -<br />
Frankfurt/ Main: Fischer Taschenbuch,<br />
1997. - 170 S.<br />
ISBN 3-569-99018-1; DM 5,-<br />
Zum zweiten Mal werden Anregungen<br />
<strong>für</strong> die Arbeit mit aktueller Kinder- und Jugendliteratur<br />
in der Reihe Fischer Schatzinsel<br />
vorgestellt. Standen im Band 1 sechs Bücher<br />
im Mittelpunkt, sind (überwiegend <strong>für</strong> Schüler<br />
der Sek I) zehn Bücher <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche von 10 bis 16 Jahren, die von der<br />
ersten Liebe und vom schwierigen Erwachsenwerden<br />
erzählen, von Anpassung und Widerstand,<br />
von der Suche nach der eigenen<br />
Identität, aber auch von haarsträubenden<br />
Abenteuern enthalten. Die Unterrichtsentwürfe<br />
<strong>für</strong> die Jahrgangsstufen 6 - 11 sind gegliedert<br />
in die Abschnitte: Zum Text; Didaktische<br />
Überlegungen und Methodische Vorschläge<br />
zur Gestaltung einer Unterrichtsreihe.<br />
Informationen zu den Autoren bzw. Lektüreempfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Schüler und Lehrer<br />
runden die anregenden Beispiele ab.<br />
Bezug über den Verlag Fischer Taschenbuch,<br />
Hedderichstr. 114, 60596 Frankfurt/Main oder<br />
den Buchhandel<br />
Zwischen Leseanimation und literarischer<br />
Sozialisation:<br />
Konzepte der Lese(r)förderung / Hrsg. von<br />
Thomas Eicher u.a. -Oberhausen: Athena,<br />
1997. - 262 S.<br />
ISBN 3-932740-05-X DM 39,80<br />
Unterschiedlichste Beiträge: Theoretisches<br />
und Methodisches, aber auch Programmatisches<br />
und nicht zuletzt Anregungen <strong>für</strong><br />
die Praxis werden in diesem Sammelband<br />
vorgestellt, allesamt Vorträge von Fachleuten<br />
auf einer Tagung der Universität Dortmund<br />
zum Thema, die im April 97 stattfand.<br />
<strong>Das</strong> Buch lädt zum Blättern ein und will<br />
(zugleich Ziel der Tagung) Anregung zu übergreifenden<br />
Konzepten und mehr Kooperation<br />
zwischen den einzelnen Bereichen der Leseförderung<br />
geben.<br />
Hilfen <strong>für</strong> den Bestandsaufbau<br />
(Bücher, CD, MC, Video, CD-ROM)<br />
Schmidt-Dumont, Geralde: Kriterien <strong>für</strong><br />
die Bilderbuchbeurteilung. - In : Beiträge<br />
Jugendliteratur und Medien. 8. Beiheft<br />
(1997), S. 98 - 100<br />
<strong>Das</strong> Beiheft der Zeitschrift enthält weitere<br />
Beiträge der Autorin, die sich mit der<br />
Beurteilung von Bilderbüchern befassen, die<br />
ja erst nach dem Erstlesealter ihre Bedeutung<br />
verlieren: Ästhetische Kommunikation am<br />
Beispiel von Bildgestaltung und Bildrezeption<br />
im Bilderbuch (S. 73 -97) und semantische<br />
Wortfelder zur Charakterisierung von bildlicher<br />
Gestaltung (S. 101 - 107).<br />
Schiefer, Manfred:<br />
Brauchen Schulen das Internet? - In : Bulletin<br />
Jugend & Literatur 29 (1998), 2,<br />
S. 30 - 31<br />
Der Autor setzt sich in diesem Beitrag<br />
mit den Argumenten <strong>für</strong> und wider das Internet<br />
auseinander und bricht eine Lanze <strong>für</strong> den<br />
Einsatz des Netzes. Nützlich sind vor allem<br />
die Zugaben: eine kleine Auswahlbibliographie<br />
zum Thema Internet und eine Internet-<br />
Adressenliste von Angeboten <strong>für</strong> Pädagoginnen<br />
/ Pädagogen sowie <strong>für</strong> Kids.<br />
SCHRÄGSPUR: Die Retrospektive des<br />
Bundeswettbewerbs Jugend und Video<br />
[Bildtonträger]. -<br />
Remscheid : Kinder- und Jugendfilmzentrurn,<br />
1997. - 2 Videokassetten (VHS, 44<br />
Min.) : farb., 1. & 2. Teil<br />
Aus dem jährlich vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
ausgeschrieben und vom Kinder- und<br />
Jugendfilmzentrum in Deutschland organisierten<br />
Wettbewerb JUGEND UND VIDEO<br />
wird auf diesen zwei Videokassetten ein Querschnitt<br />
angeboten. Enthalten sind Produktionen,<br />
die bereits zum Zeitpunkt ihrer Erstpräsentation<br />
als herausragend eingestuft wurden:<br />
witzige, überraschende Geschichten, originell<br />
in der Machart. Die Filme mit einer
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Länge von 1 - 30 Minuten sind Ergebnisse von<br />
AGs, Einzelarbeiten und Schulprojekte die<br />
Mut machen und als Anregung bei Jugendlichen<br />
eingesetzt werden können. Die Koordination<br />
des Projekts, welches das Ziel hat,<br />
zusätzliche Öffentlichkeit <strong>für</strong> die junge und<br />
jüngste Videoszene zu schaffen, lag beim<br />
Produktionsbüro l’image in Bonn.<br />
Jahr <strong>für</strong> Jahr kommen in Deutschland<br />
mehrere zehntausend neue Buchtitel auf den<br />
Markt. Bei dieser Fülle des Angebots ist es <strong>für</strong><br />
die Schulen nicht leicht, sich einen Überblick<br />
über die Bücher zu verschaffen, die unmittelbar<br />
im Unterricht oder unterrichtsergänzend<br />
eingesetzt werden können.<br />
Für den Aufbau und die Betreuung von<br />
Medienbeständen in den Schulen ist oftmals<br />
jemand zuständig, der diese Funktion nebenamtlich<br />
mit geringer Unterrichtsermäßigung<br />
oder auch ehrenamtlich wahrnimmt. <strong>Das</strong> gilt<br />
immer häufiger auch <strong>für</strong> Schulbibliotheken.<br />
In dieser Situation kann ein regelmäßig<br />
erscheinender Medien-Informationsdienst <strong>für</strong><br />
Schulen, der den Buchmarkt kontinuierlich<br />
sichtet und unterrichtsgeeignete Literatur<br />
empfiehlt, eine große Hilfe sein.<br />
Der Dienst „NEUE BÜCHER FÜR<br />
SCHULEN“ ist ein Gemeinschaftsprodukt<br />
des Deutschen Bibliotheksinstituts in Berlin<br />
und der Einkaufszentrale <strong>für</strong> Bibliotheken in<br />
Reutlingen. Er bietet eine Auswahl unterrichtsrelevanter<br />
Literatur <strong>für</strong> Schulen der Sekundarstufe<br />
I.<br />
Die Liste erscheint zweimal jährlich.<br />
Hauptsächlich werden Sachbücher bzw.<br />
Sach-CD-ROMs <strong>für</strong> Schüler empfohlen, Titel<br />
der erzählenden Literatur nur dann, wenn<br />
sie zur Bereicherung des Unterrichtsstoffes<br />
eingesetzt werden können. Fachbücher <strong>für</strong><br />
die Hand des Lehrers werden nicht aufgenommen.<br />
Die rezensierten Titel sind nach Unterrichtsfächern<br />
zusammengestellt.<br />
- 26 - <strong>LIES</strong> 2<br />
NEUE BÜCHER FÜR SCHULEN<br />
Bezug: Kinder- und Jugendfilmzentrum in<br />
Deutschland, JUGEND UND VIDEO,<br />
Küppelstein 34, 42857 Remscheid,<br />
Tel.: 0 21 91 / 79 42 38,<br />
Fax: 0 21 91 / 79 42 30,<br />
E-Mail: KJFmedia@aol.com<br />
Pfade durch den Mediendschungel<br />
Entnommen aus: schulbibliothek aktuell 1/98<br />
Ausgewählt werden die Titel von einem<br />
Schulbibliothekar und Pädagogen (Reinhold<br />
Heckmann, Duisburg). Auswahlgrundlage<br />
ist der „ekz-Informationsdienst“ (Kleine<br />
Ausgabe) der Einkaufszentrale <strong>für</strong> Bibliotheken.<br />
Aus den dortigen über 9.000 Besprechungen<br />
werden etwa 400 Buch- und<br />
CD-ROM-Titel herausgefiltert. 200 davon<br />
erscheinen in jedem der beiden Hefte „NEUE<br />
BÜCHER FÜR SCHULEN“, die jeweils im<br />
Mai und im November vorliegen.<br />
Bei der Frühjahrsliste handelt es sich<br />
um Titel, die zwischen dem 1. Oktober und<br />
dem 31. März im „ekz-Informationsdienst“<br />
angezeigt wurden, die Herbstliste zeigt die<br />
Titel aus dem Zeitraum vom 1. April bis zum<br />
30. September an.<br />
<strong>Das</strong> Konzept der neuen Titelliste ist<br />
bewußt einfach angelegt und offen <strong>für</strong> Weiterentwicklungen.<br />
Bei einer ausreichend großen<br />
Nachfrage kann dieser Dienst fortgeführt<br />
werden.<br />
Die Hefte werden zum Selbstkostenpreis<br />
abgegeben und sind über das Deutsche<br />
Bibliotheksinstitut zu beziehen. <strong>Das</strong> Jahresabonnement<br />
beträgt DM 24,-.<br />
Beide Hefte zusammen kosten damit<br />
etwa soviel wie ein Buch. <strong>Sie</strong> kaufen im<br />
Jahr also nur ein Buch weniger, haben<br />
da<strong>für</strong> aber 399 andere richtig ausgewählt!<br />
<strong>Das</strong> ist ein sehr gutes Angebot - probieren<br />
<strong>Sie</strong> es aus. Wir freuen uns über Ihre Bestellung,<br />
die Lieferung erfolgt umgehend.<br />
Niels Hoebbel<br />
Deutsches Bibliotheksinstitut
<strong>LIES</strong> 2 - 27 - BÜCHER UND MEDIEN<br />
NACHSCLAGEWERKE NATURWISSENSCHAFTEN (GRUPPE U)<br />
Eine ausführliche Liste, in der allgemeine Nachschlagewerke zu den Naturwissenschaften<br />
sowie Fachlexika zu den Sachgebieten Biologie, Physik, Chemie, Astronomie und Geologie<br />
verzeichnet sind (16 S., Stand : Mai 1998), kann bei der Staatlichen Büchereistelle Rheinhessen-<br />
Pfalz in Neustadt (Tel.: 06321 / 39 15 13) angefordert werden.<br />
CD-ROMS :<br />
Uas Korff, Jens Jürgen: <strong>Das</strong> Umwelt-Lexikon mit Biß / Jens Jürgen Korff. - 1. Aufl. -<br />
KOR Troisdorf : CED Elektronische Datenbanken CD-ROM Verlag, [1997]. - 1 CD-ROM +<br />
Beih. in Box. - Voraussetzungen: PC 80386 und höher, Arbeitsspeicher 4 MB RAM,<br />
Betriebssystem Windows 3.1 oder höher, Grafikkarte (VGA), Peripherie CD-ROM-<br />
Laufwerk - ISBN: 3-932045-07-6<br />
CD-ROM-Nachschlagewerk mit kurzen Erläuterungen zu den wichtigsten Begriffen<br />
aus Umwelt- und Naturschutz, dazu zahlreiche Abbildungen und graphische Darstellungen.<br />
49.00<br />
Uas ÖKOBASE-Multimedia: Fachwissen von A - Z mit Grafiken und Daten... - Version<br />
OEK 6.0. - Haan : Hölter, 1997. - 1 CD-ROM + Beil. in Box. - Voraussetzungen: PC 486er<br />
und höher, Arbeitsspeicher 8 MB frei, Betriebssystem Windows 3.1 oder höher,<br />
Grafikkarte (SVGA, 256 Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk.-<br />
ISBN: 3-503-04302-0<br />
Umwelt-Datenbank mit Lexikon, Adressen, Haushaltstips, Hinweise auf Messen, Ausstellungen<br />
u.v.a.m.<br />
Uas Öko-Test<br />
OEK Alle Veröffentlichungen : Magazin <strong>für</strong> Gesundheit und Umwelt '92 - '96 ; plus<br />
Ökologische Briefe, Jahrgänge 1989 bis 1996. - CD-ROM. - Frankfurt am Main: Öko-<br />
Test-Verl., 1997. - 1 CD-ROM. - Voraussetzungen: PC 286er und höher, Arbeitsspeicher<br />
640 KByte RAM, Betriebssystem MS-DOS ab 5.0 und/oder MS-Windows ab Version<br />
3.1, Grafikkarte (256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-929530-04-X<br />
Multimedia-Version der kritischen Verbraucherzeitschrift mit Inhaltsregister der Jahrgänge<br />
1985-94./ Neue Version : Jahrgänge 1992 - 1997 ISBN 3-929530-05-8; 50.00<br />
Uas Römpp-Lexikon Umwelt A - Z / hrsg. von Herwig Hulpke... 1. Aufl., Version 1.0. -<br />
ROE Stuttgart : Thieme, 1997. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. - (Thieme interactive). -<br />
Voraussetzungen : PC 386 oder höher, Arbeitsspeicher 4 MByte, Festplattenspeicher<br />
2,3 MByte frei, Betriebssystem MS-DOS ab Version 3.3, MS Windows ab Version 3.1<br />
oder Windows 95, Grafikkarte (VGA, 256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk<br />
ISBN 3-13-107861-8; 298.00<br />
Fast textgleiche CD-ROM-Ausgabe des renommierten naturwissenschaftlich-technisch<br />
ausgerichteten Nachschlagewerkes. Leider keine multimedialen Umsetzungen von<br />
Themen.<br />
Ubm 1 Stanek, Bruno: Planeten-Lexikon : eine faszinierende, multimediale Reise zu den<br />
STA Planeten unseres Sonnensystems. - Uzwil : WG Verl. und Lizenzen, 1997. - 1 CD-ROM<br />
+ Beil. in Box. - Voraussetzungen: PC ab 486er, Arbeitsspeicher 8 MB RAM, Festplattenspeicher<br />
6 MB frei, Betriebssystem Windows 3.x oder Windows 95, Grafikkarte<br />
(SVGA, 256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-909163-84-X; 98.00<br />
Uck 2 Kuchling, Horst: Physik : zum Nachschlagen und Üben ; mit über 1000 Aufgaben und<br />
KUC Lösungen. - München [u.a.] : Fachbuchverl. Leipzig, 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in<br />
Box ; 22 cm. - (!Switch on CD-ROM). - Voraussetzungen: PC 80386 SX oder höher,
BÜCHER UND MEDIEN<br />
- 28 - <strong>LIES</strong> 2<br />
Arbeitsspeicher 4 MB, Festplattenspeicher wenigstens 2 MB frei, Betriebssystem MS-<br />
DOS 3.1 oder besser, Windows 3.0 oder besser bzw. Windows 95, Grafikkarte (VGA),<br />
Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-446-00895-0; 58.00<br />
Uck 2 Physik - Formelsammlung: über 650 wichtige Formeln aus folgenden Themengebieten<br />
PHY Kinematik, Dynamik, Drehbewegung starrer Körper ... - Feldkirchen : Franzis', 1997. -<br />
1 CD-ROM + Beil. in Box. - (Franzis-CD). - Voraussetzungen: PC ab 486, Arbeitsspeicher<br />
8 MB, Betriebssystem Windows 3.1 oder Windows 95, Peripherie CD-ROM-<br />
Laufwerk - ISBN: 3-7723-4012-1; 29.95<br />
Udk Periodensystem der Elemente auf CD-ROM: Informations- und Lernsoftware / Heinz<br />
PER Schmidkunz (Hrsg.). - Braunschweig [u.a.] : Vieweg, 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in<br />
Box. - (Edition CyberMedia). - Voraussetzungen: PC 386 oder höher, Arbeitsspeicher<br />
4 MB RAM, Betriebssystem Windows 3.1 oder höher, Grafikkarte (256 Farben),<br />
Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-528-07009-9; 98.00<br />
Kurzinformationen zu den 112 Elemente können wahlweise mit spezifischen Hinweisen<br />
verknüpt werden: Atombau, Elektronenkonfiguration, physikalische und chemische<br />
Eigenschaften, Entdeckung, Geschichte, Vorkommen, Darstellung und Verwendung.<br />
Udk 2 Römpp-Lexikon Chemie A - Z / hrsg. von Jürgen Falbe ... - 10. Aufl., Version 1.1.<br />
ROE - Stuttgart [u.a.] : Thieme, 1996. - 1 CD-ROM + Booklet. - (Thieme interactive) -<br />
Voraussetzungen: PC 386 und höher, Arbeitsspeicher 4 MByte, Festplattenspeicher<br />
2,3 MByte frei, Betriebssystem MS-DOS ab Version 3.3, MS-Windows ab Version<br />
3.1, Grafikkarte (VGA, 256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk<br />
ISBN: 3-13-107670-4; 1788.00<br />
Uhk 2 Bertelsmann Lexikon Tiere: die multimediale Reise in die Tierwelt ; 3500<br />
BER Stichwörter, 5000 Fotos, Grafiken, Karten ... - München : Bertelsmann Electronic<br />
Publishing, 1997. - 1 CD-ROM + Beil. in Box. - Voraussetzungen: PC 486er/66 und<br />
höher, Arbeitsspeicher 8 MB, Betriebssystem Windows 3.11/Windows 95, Grafikkarte<br />
(SVGA, 65000 Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk. -<br />
ISBN: 3-577-11273-5; 98.00<br />
Stellt rund 200 Tierarten vor, ihre Biologie, Lebens- und Verhaltensweise, Ökologie,<br />
dazu umfangreiche Diashows zur Zoologie; mit Bild- und Tonbeispielen.<br />
Uhk 2 Der farbige Brehm: Brehms Lexikon lebendig auf CD-ROM ; eine multimediale Reise<br />
FAR durch die Welt der Tiere. - München : Tewi, 1997. - 1 CD-ROM. - Voraussetzungen: PC<br />
ab 80386, Arbeitsspeicher 4 MB RAM, Festplattenspeicher 5 MB, Betriebssystem<br />
Windos 3.1/Windows 95, Soundkarte, CD-ROM-Laufwerk.- ISBN: 3-8281-1153-X;<br />
39.95<br />
Uhk 2 Die Welt der Tiere: ein multimediales Lexikon. - Hamburg : DTP neue Medien,<br />
WEL 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. - (Hörzu-Software : Infotainment). - Voraussetzungen:<br />
PC 386 DX oder höher, Arbeitsspeicher 4 MB RAM, Festplattenspeicher 1 MB,<br />
Betriebssystem DOS 5.0 oder neuere Version, Windows 3.1, Grafikkarte (SVGA, 256<br />
Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk. - ISBN: 3-931983-43-9; 39.95<br />
Uhn 1 Honomichl, Klaus: Biologie und Ökologie der Insekten : CD-ROM-Lexikon ;<br />
HON Zeichnungen, Farbbilder, Ton, Videos / Klaus Honomichl ; Heiko Bellmann. - Stuttgart:<br />
Fischer [u.a.], 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. - Voraussetzungen: PC ab 386er,<br />
Arbeitsspeicher 4 MB, Festplattenspeicher 5 MB frei, Betriebssystem Windows ab<br />
Version 3.1 bzw. Windows 95, Grafikkarte (VGA, 256 Farben), Soundkarte, Peripherie<br />
CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-437-25020-5; 98.00<br />
Uhn 23 Bunte Vogelwelt: multimedial ; ausführliche Information über heimische<br />
BUN Vogelarten ... - 1. Aufl. - München : Rossipaul, 1997. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. -<br />
Voraussetzungen: PC 80386 oder höher, Arbeitsspeicher 4 MB RAM, Festplattenspei-
<strong>LIES</strong> 2 - 29 -<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
cher 5 MB frei, Betriebssystem ab Windows 3.1 oder Windows 95, Grafikkarte (SVGA,<br />
256 Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk (double speed) - ISBN: 3-<br />
8281-1200-5; 49.95<br />
Uhn 23 Kosmos-Vogelatlas: die Vögel Europas in Wort, Bild und Ton / Projektorganisation<br />
KOS der dt. Ausg.: Andreas Engl. - München : United Soft Media, 1997. - 1 CD-ROM +<br />
Beih., Audio CD in Box. - (<strong>Sie</strong>lmanns Abenteuer Natur) Aus dem Franz. übers. -<br />
Voraussetzungen: PC 80486/33 MHz, Arbeitsspeicher 8 MB, Festplattenspeicher 6,5<br />
MB, Betriebssystem Win 3.x, Win 95, Grafikkarte (256 Farben), Soundkarte, Peripherie<br />
CD-ROM-Laufwerk (double speed) - ISBN: 3-8032-7310-2; 69.90<br />
Beschreibung von über 350 Vogelarten samt Verbreitungskarten, Fotos und Hörbeispielen,<br />
interaktiven Bestimmungshilfen und der Möglichkeit zur Anlage und Auswertung<br />
einer eigenen Beobachtungsdatenbank. Bücher und Medien.<br />
TOP VIDEOS 1/98<br />
GRIDLOCK´D - VOLL DRAUF, USA<br />
1996, Vondie Curtis Hall, 91 Min., FSK ab<br />
16, empf. ab 16 Jahre, Polygram<br />
Im Mittelpunkt dieses Spielfilms steht die<br />
bedingungslose Freundschaft eines Weißen<br />
und eines Schwarzen. Die beiden jungen<br />
amerikanischen Musiker Stretch und Spoon<br />
beschließen am Silvesterabend, in ein Drogenentzugsprogramm<br />
zu gehen. Eine schwarze<br />
Komödie voll Spannung und Ironie, die<br />
Jugendliche zur Diskussion über aktuelle gesellschaftliche<br />
Themen anregt.<br />
HENRY & VERLIN, Kanada 1994, Gary<br />
Ledbetter, 90 Min., FSK ab 6, empf. ab 10<br />
Jahre, KJF/Matthias Film<br />
Im ländlichen Kanada macht die Wirtschaftsdepression<br />
der dreißiger Jahre den Farmern<br />
das Leben schwer. In diesen Zeiten werden<br />
die Eltern des neunjährigen Verlin von zusätzlichen<br />
Sorgen geplagt: Ihr Sohn weigert<br />
sich nämlich zu sprechen. Nur Verlins Onkel<br />
Henry kann sich auch ohne Worte mit dem<br />
autistischen Jungen verständigen.<br />
MATILDA, USA 1996, Danny DeVito, 93<br />
Min., FSK ab 6, empf. ab 8 Jahre, Columbia<br />
Top Videos<br />
<strong>Das</strong> Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland, Küppelstein 34, 42857 Remscheid,<br />
Tel.: 02191/794 235, Fax: 02191/794230 hat folgende Videoempfehlungen herausgegeben:<br />
Tristar und Atlas<br />
Familie Wurmwald, das sind Vater Harry, der<br />
Gebrauchtwagenhändler, die bingobegeisterte<br />
Mutter Zinnia, sowie die Kinder Michael<br />
und Matilda. Als Jüngste kann Matilda sich<br />
nur schwer <strong>für</strong> die Konsumvorlieben der anderen<br />
begeistern und wird eigentlich auch<br />
von allen ignoriert. Bücher sind ihre Welt und<br />
so ist sie hocherfreut, als ihre Eltern sie endlich<br />
in der Schule anmelden.<br />
MEISTERDETEKTIV KALLE BLOM-<br />
QUIST LEBT GEFÄHRLICH, Schweden<br />
1996, Göran Carmback, 82 Min., FSK o.A.,<br />
empf. ab 8 Jahre, Taurus<br />
Die neueste Spielfilmversion des Kinderbuchklassikers<br />
aus der Feder Astrid Lindgrens<br />
erzählt die spannenden Abenteuer von Kalle,<br />
Anders und Eva-Lotta, den “Weißen Rosen”,<br />
die mit der Jungenbande “Rote Rosen” im<br />
Wettstreit liegen, den wertvollen “Großmummrich”<br />
zu besitzen. Ein spannender Kinderkrimi,<br />
der gegenüber den Buch- und Filmklassikern<br />
modern inszeniert ist.<br />
NICO-ICON, Deutschland 1992 - 1994, <strong>Susanne</strong><br />
Ofterdinger, 72 Min., FSK ab 16, empf.<br />
ab 16 Jahre, Absolut Medien<br />
Dokumentarfilm, der die Lebensstationen der
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Christa Päffgen, alias Nico aufzeigt. Vom<br />
Starmannequin im Berlin und Paris der 50er<br />
Jahre zum Chelseagirl und zur legendären<br />
Mondgöttin <strong>für</strong> Andy Warhols Factory und<br />
den Velvet Underground in den 60ern bis zu<br />
ihrem Tod 1988 in Ibiza führt ihr Weg. Aufgebaut<br />
als rasante Zeitreise, unterlegt mit<br />
Musik der 60er, 70er und 80er Jahre ist der<br />
Film eine authentische Wiedergabe von Atmosphären<br />
und Milieus.<br />
SHILOH, USA 1996, Dale Rosenbloom, FSK<br />
ab 6, empf. ab 8 Jahre, Warner<br />
Der zehnjährige Marty lebt mit seinen Eltern<br />
auf einer Farm, irgendwo in Nordamerika.<br />
Gerne hätte er einen Hund zum Freund und so<br />
kommt der kleine Beagle, der einem Nachbarn<br />
entwischt ist, gerade recht, als er Martys<br />
Weg kreuzt. Zunächst bringt der Junge den<br />
Hund zu seinem Besitzer zurück, doch als er<br />
dem Ausreißer zum zweiten Mal begegnet,<br />
versteckt er ihn in einer Hütte im Wald. Spannend<br />
und einfühlsam inszenierter Spielfilm,<br />
der die Wünsche von Kindern ernst nimmt<br />
und ihnen Mut macht, sich da<strong>für</strong> einzusetzen.<br />
WARRIOR MARKS, Großbritannien 1993,<br />
Prathiba Parmar und Alice Walker, FSK ab<br />
12, empf. ab 14 Jahre, Matthias Film<br />
Dokumentarfilm, der sich mit dem Thema<br />
“sexuelle Verstümmelung von Mädchen und<br />
Frauen” befaßt. Interviewpassagen mit Frauen<br />
aus Gambia und Senegal, aber auch aus<br />
europäischen Ländern informieren über das<br />
Ritual aus verschiedenen Perspektiven. Der<br />
Film beleuchtet sowohl die politischen Hintergründe<br />
als auch die Folgen <strong>für</strong> die Betroffenen.<br />
Die Dokumentation beschreibt Frauen<br />
nicht als Opfer, sondern in ihrer Stärke als<br />
Überlebende. In ihrer poetischen Erzählweise<br />
berührt sie und kann zum Gespräch über<br />
aktuelle Lebenssituationen von jungen Frauen<br />
und Mädchen führen.<br />
WILD AMERICA, USA 1997, FSK ab 6,<br />
empf. ab 10 Jahre, Warner<br />
Mit zehn Jahren ist Marshall der jüngste der<br />
Familie Stouffer und damit derjenige, dessen<br />
- 30 - <strong>LIES</strong> 2<br />
Meinung am wenigsten gehört und <strong>für</strong> wichtig<br />
befunden wird. Seine beiden Brüder Mark<br />
und Marty lassen ihn dies häufig genug spüren,<br />
wenn sie ihn <strong>für</strong> ihre verrückten Filmideen<br />
als Hauptakteur verpflichten. Zwischen<br />
den Brüdern gibt es jedoch auch Momente der<br />
Verbundenheit: wenn es gilt, ihren strengen<br />
Vater davon zu überzeugen, daß sie <strong>für</strong> ihr<br />
zukünftiges Leben andere Pläne haben als er,<br />
halten sie zusammen. Die Geschichte des<br />
Spielfilms ist angesiedelt im Amerika der<br />
60er Jahre und hat authentische Bezüge zu<br />
den Gebrüdern Stouffer, Pionieren des amerikanischen<br />
Tierfilms.<br />
TOP VIDEOS 2/98<br />
AVIYAS SOMMER, Israel 1988, Eli Cohen,<br />
95 Min., FSK ab 6, empf. ab 10 Jahre,<br />
Matthias/FWU<br />
Erinnerungen an eine israelische Kindheit im<br />
Sommer 1951: die zehnjährige Aviya kehrt<br />
<strong>für</strong> die Ferien zu ihrer Mutter Henya in ein<br />
kleines Dorf in der Nähe Tel Avivs zurück.<br />
Heyna, die als Partisanin im zweiten Weltkrieg<br />
ihren Mann verlor, überlebte mit Aviya<br />
den Naziterror in Polen und emigrierte nach<br />
Israel. Sensibel und voller Phantasie versucht<br />
Aviya, ihre Mutter zu verstehen, die immer<br />
noch einen aussichtslosen Kampf gegen die<br />
Erinnerung führt. Mehrfach ausge<strong>zeichnete</strong>r<br />
Spielfilm, der durchgehend aus der Kinderperspektive<br />
erzählt. Nach dem Roman “Der<br />
Sommer von Aviha”, der auf Kindheitserinnerungen<br />
der israelischen Autorin und Schauspielerin<br />
Gila Almagor beruht.<br />
BRASSED OFF - MIT PAUKEN UND<br />
TROMPETEN, Großbritannien 1996, Mark<br />
Herman, 107 Min., FSK ab 12, empf. ab 14<br />
Jahre, Arthaus<br />
Grimley in Yorkshire gehört zu den Orten, die<br />
den Glanz und Reichtum des schwarzen Goldes<br />
der Vergangenheit zuschreiben müssen.<br />
Dank der Sparmaßnahmen der Thatcher-Regierung<br />
hat die Kohleindustrie keine Zukunft
<strong>LIES</strong> 2 - 31 - BÜCHER UND MEDIEN<br />
mehr. Im Jahre 1992, in dem die Geschichte<br />
des Spielfilms angesiedelt ist, ist die Zeche<br />
Grimleys von der Schließung bedroht. <strong>Das</strong><br />
hat nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen<br />
<strong>für</strong> die Familien der Kumpel, auch der traditionellen<br />
Bergmannskapelle (Brass Band)<br />
droht der Garaus. Tragisch komische Inszenierung<br />
in bester Tradition des neuen britischen<br />
Kinos, die unter die Haut geht.<br />
187 - EINE TÖDLICHE ZAHL, USA 1997,<br />
Kevin Reynolds, 114 Min., FSK ab 16, empf.<br />
ab 16 Jahre, VMP<br />
Die John Quincy Adams Highschool in Los<br />
Angeles ist die zweite Schule, an der Trevor<br />
Garfield als Lehrer überzeugen will. Vor einem<br />
Jahr hat ihn ein Schüler in New York aus<br />
Rache <strong>für</strong> schlechte Noten niedergestochen.<br />
Trevor steht nun vor einem Neuanfang und<br />
tritt mit neuem Mut vor eine neue Klasse.<br />
Doch die Verhältnisse sind nicht besser. Als<br />
Aushilfslehrer gerät er sozusagen in das<br />
Kriegsgebiet seiner Schüler, die tagtäglich in<br />
Gangs ums Überleben kämpfen. Bestandsaufnahme<br />
des US-amerikanischen Schulalltages,<br />
die von Verbitterung und Resignation<br />
gekennzeichnet ist. Gesprächsstoff zur eigenen<br />
Schulrealität.<br />
GANZ ODER GAR NICHT, Großbritannien<br />
1997, Peter Cattaneo, 91 Min., FSK ab 12,<br />
empfohlen ab 14 Jahre, Fox<br />
Auf der vergeblichen Suche nach eigenen<br />
Erfolgserlebnissen kommt eine arbeitslose<br />
Männerclique in Sheffield auf folgende Idee<br />
: den bewundernden Blicken ihrer Frauen und<br />
Freundinnen auf die männlichen Stripper<br />
“Chippendales” zum Trotz gründen sie eine<br />
eigenes Stripensemble. Komödie voll Witz<br />
und Drive, der mitmenschliche Wärme spürbar<br />
macht.<br />
HÄRTETEST, Deutschland 1997, Janek<br />
Rieke, 79 Min., farb., FSK ab 12, empf. ab 14<br />
Jahre, KJF<br />
Jonas, 26 Jahre alt und Sohn eines reichen<br />
Reeders, ist wahrlich kein aufregender Typ,<br />
vielmehr ein “Weichei”: allergisch gegen<br />
Nüsse und Schlangen und behaftet mit einem<br />
ausgewachsenen Mutterkomplex. Als seine<br />
Freundin ihn verläßt, versuchen seine Freunde<br />
vergeblich, bei der Partnersuche behilflich<br />
zu sein. Er scheint ein hoffnungsloser Fall.<br />
Durch Zufall lernt Jonas jedoch Lena kennen,<br />
eine couragierte Fahrrad-Kurierin, verliebt<br />
sich in sie und läßt von nun an keinen “Härtetest”<br />
aus, um vor ihren Augen zu bestehen.<br />
Unkonventionelle Beziehungskomödie des<br />
Nachwuchsregisseurs Janek Rieke. Nominiert<br />
<strong>für</strong> den Bundesfilmpreis 1998.<br />
DER HELD ZWEIER WELTEN, Italien<br />
1994, Guido Manuli, 80 Min., FSK o.A.,<br />
empf. ab 8 Jahre, Eurovideo<br />
Der kleine Peppino strandet nach einem<br />
Schiffbruch in stürmischer Gewitternacht mit<br />
seinem Hund Spazzo auf der Insel Caprera.<br />
Zunächst begegnet er einem freundlichen alten<br />
Mann und dessen besonderen Tiergefährten,<br />
einem Pferd, einem Kater und einer streitlustigen<br />
Ziege. Die mühsame Suche nach<br />
Peppinos Vater und Brüdern gestaltet sich <strong>für</strong><br />
den Jungen ungewöhnlich, denn sein freundlicher<br />
Begleiter weiß abenteuerliche Geschichten<br />
zu erzählen. Den Spuren des italienischen<br />
Freiheitskämpfers Guiseppe Garibaldi<br />
und dessen Feldzügen folgt dieser Zeichentrickfilm,<br />
der kunstvoll historische Rückblenden<br />
in seine eigentliche Erzählung verwebt.<br />
DER KÖNIG UND DER VOGEL, Frankreich<br />
1980, Paul Grimault, 85 Min., FSK ab 6,<br />
empf. ab 10 Jahre, Eurovideo<br />
Im riesigen Königreich Takicardic hat ein<br />
Vogel sein Nest genau auf dem höchsten<br />
Turm des Königspalastes gebaut, und so kann<br />
er in bester Position die Ereignisse verfolgen,<br />
die sich im Königreich zutragen und weiß den<br />
Zuschauern zu berichten: Der König will als<br />
Herrscher alles besitzen und deshalb hassen<br />
ihn seine Untertanen, wie er auch selbst die<br />
Menschen seines Reiches haßt. Eines Tages<br />
trägt es sich im Königreich zu, daß eine junge<br />
Schäferin sich in einen Schornsteinfeger verliebt,<br />
der König dieses nicht dulden will und<br />
das Liebespaar unerbittlich verfolgt. Im letz-
BÜCHER UND MEDIEN<br />
ten Moment werden die beiden durch die<br />
Hilfe des besonnenen Vogels aus den stählernen<br />
Klauen eines Roboters befreit. Weltberühmter<br />
Klassiker unter den Animationsfilmen<br />
<strong>für</strong> Kinder.<br />
VIDEOANBIETER:<br />
20th Century Fox, Tel.: 069 / 9613 63 21,<br />
Fax: 069 / 96 13 63 63<br />
Absolut Medien, Tel.: 030 / 283 65 34, Fax:<br />
030 / 283 89 084<br />
Arthaus, Tel.: 089 / 300 085 14, Fax: 089 /<br />
300 085 17<br />
Atlas Film, Tel.: 02841 / 518-222, Fax: 02841<br />
/ 518 227<br />
Columbia Tristar, Tel.: 089 / 230 37 245,<br />
Fax: 089 / 230 37 400<br />
Jecht, Hans: Unterrichtseinheiten : Internet.<br />
- Darmstadt : Winklers Verl. Gebrüder Grimm,<br />
1997. - 48 S. : Abb. ISBN 3-8045-4656-0<br />
DM 19.40<br />
Die bekannte Aktion “Schulen ans Netz”<br />
will der Autor mit hilfreichen Materialien <strong>für</strong><br />
die Hand des Lehrers und Vermittlers unterstützen.<br />
Unterrichtspraktische Materialien, die<br />
Schülern den Einstieg in das Internet erleichtern,<br />
gibt es noch nicht allzuviele auf dem<br />
Markt, deshalb umso begrüßenswerter diese<br />
Sammlung praxisgerechter Materialien mit<br />
anschaulichen Beispielen. Internet <strong>für</strong> berufsbildende<br />
Schulen, Materialien zur Vermittlung<br />
von Grundwissen über das Internet<br />
(mit zahlreichen kopierfähigen Arbeitsblättern),<br />
drei Projektskizzen, E-Mail- und Unterrichtsprojekte<br />
mit dem WW, das sind die<br />
großen Themen der Publikation, die ebenso<br />
<strong>für</strong> die Hand des Schulbibliothekars geeignet<br />
ist.<br />
Schiefer, Manfred : Brauchen Schulen das<br />
Internet ? - In : Bulletin Jugend & Literatur 29<br />
(1998), 2, S. 30 - 31<br />
- 32 - <strong>LIES</strong> 2<br />
BESPRECHUNGEN<br />
Schulbibliotheken<br />
Eurovideo, Tel.: 089 / 962 444 20, Fax: 089<br />
/ 96 42 76<br />
KJF - Kinder- und Jugendfilmzentrum in<br />
Deutschland, Tel.: 02191 / 794 233, Fax:<br />
02191 / 794 230<br />
Matthias Film, Tel.: 0711 / 24 34 56, Fax:<br />
0711 / 236 12 54<br />
Polygram, Tel.: 040 / 30 87 450, Fax: 040 / 30<br />
87 436<br />
Taurus Video, Tel.: 089 / 99 56 4630, Fax:<br />
089 / 99 56 4629<br />
VMP Entertainment, Tel.: 089 / 350 94 104,<br />
Fax: 089 / 350 94 101<br />
Warner Home Video, Tel.: 040 / 22 650 233,<br />
Fax: 040 / 22 650 239<br />
Der Autor setzt sich in diesem Beitrag<br />
mit den Argumenten <strong>für</strong> und wider das Internet<br />
auseinander und bricht eine Lanze <strong>für</strong> den<br />
Einsatz des Netzes. Nützlich sind v.a. die<br />
Zugaben : eine kleine Auswahlbibliographie<br />
zum Thema Internet und eine Internet-Adressenliste<br />
von Angeboten <strong>für</strong> Pädagoginnen /<br />
Pädagogen sowie <strong>für</strong> Kids.<br />
Schulbibliotheken im Aufbruch. - In : Erziehung<br />
und Unterricht, 147 (1997) 2, S. 109 -<br />
145 ISSN 0014-0325<br />
Die Beiträge in diesem Themenheft<br />
versuchen eine Situationsanalyse von Schulbibliotheken<br />
in Österreich, Deutschland (mit<br />
Schwerpunkt Hessen) und Italien (mit Schwerpunkt<br />
Südtirol) zu geben und setzen sich<br />
neben der pädagogischen Funktion auch mit<br />
Organisationsformen auseinander.<br />
Vom Buch zum Internet und zurück : Medien<br />
und Informationskompetenz im Unterricht<br />
/ Reinhold Hedtke (Hrsg). - Darmstadt :<br />
Winklers Verl. Gebrüder Grimm, 1997. - 171<br />
S. : Abb. ISBN 3-8045-3789-9 DM 37.40
<strong>LIES</strong> 2 - 33 -<br />
Die Publikation verfolgt eine didaktische<br />
Herangehensweise an Internet und neue<br />
Medien , welche die technischen Möglichkeiten<br />
an ihrem Bildungswert und ihrem Lernpotential<br />
mißt. So soll Informationskompetenz<br />
erworben werden, indem die klassischen Lernorte<br />
Bibliothek und Mediothek in die moderne<br />
Form einer sog. “Telethek” integriert wer-<br />
Gall, Brigitte: Mit dem Schlafsack auf Lesereise<br />
: <strong>Das</strong> “Preetzer Lesenachtmodell”. - In<br />
: Praxis Schule 5 - 10. - (1997), 4, S. 34 - 38<br />
Themenschwerpunkt: Literaturunterricht /<br />
Jugendliteratur heute<br />
Die Autorin berichtet in ihrem Beitrag über<br />
ihr Lesenachtmodell und über die Erfolge von<br />
Lesenächten als Leseförderungsaktion allgemein.<br />
<strong>Sie</strong> geht dann weiter und stellt vor, wie<br />
durch gezielte didaktische und methodische<br />
Planungsprozesse die erreichte Steigerung der<br />
Lesebereitschaft <strong>für</strong> den Unterricht genutzt<br />
werden kann. Der Text, ergänzt duch einige<br />
Kopiervorlagen und dem Vorschlag zur Verlaufsplanung,<br />
ermöglicht (auch Bibliothekaren)<br />
ein anderes Herangehen an eine Veranstaltung<br />
dieser Art.<br />
Knobloch, Jörg: Bock auf Bücher : projektorientierter<br />
Literaturunterricht von der Grundschule<br />
bis zur Sekundarstufe II. - 4., bearb.<br />
Auflage. - Lichtenau : AOL, 1997. 96 S.: Ill.<br />
ISBN 3-89111-055-3 DM 44.-<br />
Die 4. Auflage des bewährten - im neuen<br />
Layout vorliegenden - Werkes des bekannten<br />
Leseförderers Knobloch, ist an einigen Stellen<br />
überarbeitet, ergänzt und aktualisiert worden,<br />
was auch zu einer Umfangserweiterung<br />
führte. Der Autor will den “durch audiovisuelle<br />
Medien gepeinigten Schülern Bock auf<br />
Bücher machen ... ” und den Lehrern da<strong>für</strong><br />
handhabbares Material an die Hand geben.<br />
Pattensen, Henryk: Jugendliteratur in Lehrplan<br />
und Schulpraxis : kritische Anmerkun-<br />
Leseförderung und Medienerziehung<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
den. Im praktischen Teil des Buches werden<br />
Vorschläge <strong>für</strong> das Lernen mit dem Internet<br />
sowie alten und neuen Medien präsentiert.<br />
<strong>Das</strong> Buch richtet sich v.a. an Pädagoginnen<br />
und Pädagogen, die Internet in ihrem Unterricht<br />
einsetzen wollen, ist aber auch <strong>für</strong> den<br />
Unterricht in der Bibliothek und zum Vertrautwerden<br />
mit dem Medium bestens geeignet.<br />
gen. - In : Praxis Schule 5 - 10. - (1997), 4, S.<br />
39 - 41 Themenschwerpunkt Literaturunterricht<br />
/ Jugendliteratur heute<br />
Der Autor, Lehrer an einer Montessori-Schule<br />
und pädagogischer Mitarbeiter am HILF,<br />
geht kritisch an das neue Konzept in den<br />
Lehrplänen hinsichtlich des veränderten Stellenwerts<br />
der Jugendliteratur im Fach Deutsch<br />
heran. Er untersucht dabei das Verhältnis von<br />
literaturwissenschaftlicher Theorie und schulischer<br />
Praxis mit Blick auf die kanonisierte<br />
Literatur und des Eingangs neuer Erkenntnisse<br />
der Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft<br />
in den Literaturunterricht.<br />
Praxis Kinderfilm : “Mit Spürsinn, Witz<br />
und Mut”. - Potsdam : Medienpäd. Zentrum<br />
Land Brandenburg, 1997. - 71 S.: Fotogr.<br />
(Materialien <strong>für</strong> die medienpädagogische<br />
Arbeit)<br />
<strong>Das</strong> Thema des 6. Filmfestivals, das von August<br />
bis November 1997 durch Brandenburg<br />
tourte, hieß “Mit Spürsinn, Witz und Mut”.<br />
Die Veröffentlichung des Medienpädagogischen<br />
Zentrums im Land Brandenburg soll<br />
und kann beim Einsatz von Filmen Hilfestellungen<br />
leisten. Jede Produktion wird ausführlich<br />
inhaltlich und thematisch vorgestellt, ergänzt<br />
durch Anregungen <strong>für</strong> eine interessante<br />
Nachbereitung. Unter der Überschrift “Tonfilm<br />
- Filmton” gibt es auch Theorie und<br />
Praxis zum Thema Musik, Geräusche und<br />
Sprache.
BÜCHER UND MEDIEN<br />
25 Titel aus 17 Verlagen sind soeben<br />
von der Jury <strong>für</strong> den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />
nominiert worden. <strong>Das</strong> BÖRSEN-<br />
BLATT veröffentlicht alle Kandidaten auf<br />
einen Blick<br />
Er ist der einzige staatliche Literatur<br />
preis im Lande: der Deutsche Jugendliteraturpreis.<br />
Stifter ist das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend. Mehr als 415 Bücher des<br />
Jahrgangs 1997 wurden eingereicht. Jetzt hat<br />
die Jury über die Nominierungen entschieden.<br />
Ende Mai erscheint ein Plakat, im Juni<br />
ein Katalog mit allen Titeln. Verliehen wird<br />
der Preis zur Frankfurter Buchmesse.<br />
BILDERBUCH<br />
Philippe Corentin<br />
»Papa!«<br />
Aus dem Französischen von Bernhard und<br />
<strong>Susanne</strong> Koppe Moritz Verlag, Frankfurt am<br />
Main ISBN 3-89565-053-6 32 Seiten, DM<br />
24,80<br />
Jacky Gleich (Illustrationen) Amelie Fried<br />
(Text)<br />
»Hat Opa einen Anzug an?«<br />
Hanser Verlag, München ISBN<br />
3-446-19076-7 32 Seiten, DM 24,80<br />
Norman Junge (Illustrationen) Ernst Jandl<br />
(Text)<br />
»Fünfter sein«<br />
Beltz & Gelberg, Weinheim ISBN<br />
3-407-79195-X 36 Seiten, DM 26,-<br />
Eva Muggenthaler<br />
»Der Schäfer Raul«<br />
Peter Hammer Verlag, Wuppertal ISBN<br />
3-87294-754-0 32 Seiten, DM 24,80<br />
- 34 - <strong>LIES</strong> 2<br />
Nominierungen zum Deutschen Jugendliteraturpreis 1998<br />
PREISVERDÄCHTIG<br />
Wiebke Oeser<br />
»Bertas Boote«<br />
Peter Hammer Verlag, Wuppertal ISBN<br />
3-87294-755-9 32 Seiten, DM 26,80<br />
Henriette Sauvant (Illustrationen) Brüder<br />
Grimm (Text)<br />
»Allerleirauh«<br />
Nord-Süd Verlag, Gossau/Zürich ISBN<br />
3-314-00759-0 32 Seiten, DM 24,80<br />
KINDERBUCH<br />
Peter Carey<br />
»Der Große Bingobang«<br />
Aus dem Englischen von Martin Hielscher.<br />
Abbildungen von Thierry Mysius Fischer Taschenbuch<br />
Verlag, Frankfurt am Main ISBN<br />
3-596-85018-5 192 Seiten, DM 22,80<br />
Irene Dische<br />
»Zwischen zwei Scheiben Glück«<br />
Aus dem Englischen von Reinhard Kaiser<br />
Hanser Verlag, München ISBN<br />
3-446-19080-5 88 Seiten, DM 22<br />
Hans-Joachim Gelberg (Hrsg.)<br />
»Oder die Entdeckung der Welt«<br />
Beltz & Gelberg, Weinheim ISBN<br />
3-407-797-558-3 352 Seiten, 38<br />
Peter Hacks<br />
»Prinz Telemach und sein Lehrer Mentor«<br />
Mit Illustrationen von Uwe Häntsch, Eulenspiegel<br />
Verlag, Berlin ISBN 3-359-00883-5<br />
112 Seiten, DM 28<br />
Robert Leeson<br />
»Rot, Weiß & Blau«<br />
Aus dem Englischen von Cornelia<br />
Krutz-Arnold. Mit Illustrationen von Bengt<br />
Fosshag Erika Klopp Verlag, München ISBN<br />
3-7817-1192-7 176 Seiten, DM 26,80
<strong>LIES</strong> 2 - 35 - BÜCHER UND MEDIEN<br />
Henning Mankell<br />
»<strong>Das</strong> Geheimnis des Feuers«<br />
Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch<br />
Oetinger Verlag, Hamburg ISBN<br />
3-7891-4211-5 160 Seiten, DM 19,80<br />
JUGENDBUCH<br />
Bart Moeyaert<br />
»Bloße Hände«<br />
Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler.<br />
Mit Illustrationen von Rotraut <strong>Susanne</strong><br />
Berner Carlsen Verlag, Hamburg ISBN<br />
3-551-55083-2 80 Seiten, DM 19,90<br />
Anton Quintana<br />
»Wandernde Hügel, Singender Sand. <strong>Das</strong><br />
Buch von Bod Pa«.<br />
Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler<br />
Dressler Verlag, Hamburg ISBN<br />
3-7915-1664-7 464 Seiten, DM 29,80<br />
Günter Saalmann<br />
»Ich bin der King«<br />
Ravensburger Buchverlag Otto Maier ISBN<br />
3-473-35176-8 256 Seiten, DM 24,80<br />
Alice Vieira<br />
»Die Augen von Ana Marta«<br />
Aus dem Portugiesischen von Nicolai von<br />
Schweder-Schreiner Fischer Taschenbuch<br />
Verlag, Frankfurt am Main ISBN<br />
3-596-85031-2 167 Seiten, DM 19,80<br />
Mats Wahl<br />
»Mauer aus Wut«<br />
Aus dem Schwedischen von Maike Dörries<br />
Anrich Verlag, Weinheim ISBN<br />
3-89106-330-X 298 Seiten, DM 29,80<br />
Reinhold Ziegler<br />
»Version 5 Punkt 12«<br />
Beltz & Gelberg, Weinheim ISBN<br />
3-407-80843-7 240 Seiten, DM 26<br />
KINDER- UND JUGENDSACHBUCH<br />
Russell Freedman<br />
»Die großen Häuptlinge«<br />
Aus dem Amerikanischen von Nina Schindler<br />
Carlsen Verlag, Hamburg ISBN<br />
3-551-20950-2 160 Seiten, DM 29,80<br />
Christof Hafkemeyer<br />
»<strong>Das</strong> Internet. Surfen im Computernetz«.<br />
Illustrationen: Manfred Kostka, Ulrich Knauer,<br />
Johannes Blendinger Tessloff Verlag,<br />
Nürnberg ISBN 3-7886-0822-6 64 Seiten,<br />
DM 19,80<br />
Charlotte Kerner (Hrsg.)<br />
»Madame Curie und ihre Schwestern.<br />
Frauen, die den Nobelpreis bekamen«<br />
Beltz &. Gelberg, Weinheim ISBN<br />
3-407-80845-3 476 Seiten, DM 38<br />
Jacques Le Goff<br />
»Jacques Le Goff erzählt die Geschichte<br />
Europas«<br />
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel.<br />
Illustrationen von Charley Case Campus Verlag,<br />
Frankfurt am Main ISBN 3-593-35685-6<br />
104 Seiten, DM 29,80<br />
Susanna Partsch<br />
»<strong>Das</strong> Haus der Kunst. Ein Gang durch die<br />
europäische Kunstgeschichte von der Höhlenmalerei<br />
bis zum Graffiti«<br />
Hanser Verlag, München ISBN<br />
3-446-18885-1 368 Seiten, DM 68<br />
François Place<br />
»Phantastische Reisen. Vom Land der Amazonen<br />
zu den Indigo-Inseln«<br />
Aus dem Französischen von Marie L. Knott<br />
C. Bertelsmann Verlag, München ISBN<br />
3-570-12435-5 144 Seiten, DM 36,90
NACHRICHTEN<br />
Christine Stelzig<br />
»Der Tanz der Tiere. Afrikanische Masken«<br />
Prestel Verlag, München ISBN 3-7913-1824-1<br />
30 Seiten, DM 19,80<br />
Der Arbeitskreis <strong>für</strong> Jugendliteratur organisiert<br />
die Preisverleihung und verschickt Werbemittel.<br />
Immer mehr Schulen vernetzt<br />
Alle Schulen in Deutschland sollen an das<br />
Netz gebracht werden. Da<strong>für</strong> verstärken das<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft,<br />
Forschung und Technologie und die<br />
Deutsche Telekom AG ihr gemeinsames Engagement<br />
mit weiteren 100 Mio. DM. Die<br />
Mittel sollen ab 1999 verwendet werden und<br />
dienen nicht nur der Bereitstellung von PC’s,<br />
sondern auch der Fortbildung von Lehrern.<br />
Ergänzend sollen Intranet-Lösungen realisiert<br />
werden, die das schulische und häusliche<br />
Lernen über das Netz miteinander verbinden.<br />
Quelle: Schulen ans Netz<br />
Neue Expertengruppe im DBI einberufen<br />
Die erste Sitzung der neu einberufenen Expertengruppe<br />
»Kreativer Umgang mit digitalen<br />
Medien in Kinderbibliotheken« fand vom<br />
12.-13.2.1998 in Stuttgart statt. Die Mitglieder<br />
dieser Gruppe sind: Petra Droll, München,<br />
Claudia Hautziger, Stuttgart, <strong>Susanne</strong><br />
Krüger, Stuttgart, <strong>Susanne</strong> Martin, Norderstedt.<br />
Vom Deutschen Bibliotheksinstitut wird<br />
die Gruppe durch Rita Schmitt betreut.<br />
Quelle: Deutsches Bibliotheksinstitut,<br />
Berlin<br />
Jugend im Netz<br />
<strong>Das</strong> Presse- und Informationsamt der Bundesregierung<br />
hat den Server young net ins<br />
- 36 - <strong>LIES</strong> 2<br />
NACHRICHTEN<br />
Kontakt: 089/45 80 80 6<br />
Fax: 089/45 80 80 88<br />
Entnommen aus:<br />
Börsenblatt 37<br />
8. Mai 1998<br />
Netz gestellt, welcher im Stil eines Online-<br />
Magazins kommentierte Linkempfehlungen<br />
anbietet zu den Bereichen:<br />
• Politik & Regierung<br />
• Gesellschaft & Soziales<br />
• Bildung & Beruf<br />
• Wissenschaft & Technik<br />
• Freizeit&Vergnügen<br />
Der erste Punkt unter Bildung & Beruf<br />
dreht sich um Schulen, und zwar um die am<br />
Netz, im Netz und um das Netz herum. Die<br />
besprochenen Websites werden in den Rubriken<br />
Info, Design und Speed mit 0-3 Punkten<br />
bewertet. <strong>Das</strong> Angebot wird abgerundet durch<br />
Gewinnspiel, Gästebuch, Forum, Feedback,<br />
Volltextsuche und ‘freiem Mailaccount’.<br />
Adresse: http://www.youngnet.de<br />
Neues Projekt „Infoschul“<br />
Die Initiative „Schulen ans Netz“ des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft,<br />
Forschung und Technologie und der Deutschen<br />
Telekom AG haben ein neues Projekt<br />
in Gang gesetzt: Nutzung elektronischer und<br />
multimedialer Informationsquellen in Schulen<br />
(Infoschul). Es werden Projekte von Arbeitsgemeinschaften<br />
und Leistungskursen der<br />
Sekundarstufe 11 mit jeweils DM 20.000,gefördert.<br />
Quelle:<br />
http://www.scientificconsulting.de/infoschul
<strong>LIES</strong> 2 - 37 -<br />
Unterrichtsreihe „Medienkompetenz“<br />
<strong>Das</strong> Presse- und Informationsamt der Bundesregierung<br />
hat ein kostenloses Unterrichtspaket<br />
zur Medienkompetenz herausgegeben.<br />
Die Unterrichtsreihe enthält Hintergrundinformationen,<br />
Arbeitsmaterialien und Anregungen<br />
zu Fragen des Umgangs mit alten und<br />
neuen Medien. <strong>Das</strong> Paket setzt sich aus einer<br />
Broschüre und einer CD-ROM zusammen.<br />
Die auf der CD-ROM abgelegten Arbeitsblätter<br />
können in den eigenen PC geladen und bei<br />
Bedarf weiter bearbeitet werden.<br />
Bestellung: Presse- und Informationsamt<br />
der Bundesregierung, Welckerstr. 11,<br />
53113 Bonn, Tel.: (0228) 208-0<br />
HIDS <strong>für</strong> Schulbibliotheken<br />
NACHRICHTEN<br />
<strong>Das</strong> Hessische Landesinstitut <strong>für</strong> Pädagogik<br />
(Zentralstelle Medien, Daten, Information/<br />
Bereich Literaturinformationssystem) gibt in<br />
Zusammenarbeit mit der Landesarbeitgemeinschaft<br />
Schulbibliotheken in Hessen e.V. den<br />
Hessischen Informationsdienst <strong>für</strong><br />
Schulbibliotheken (HIDS) heraus. Ziel des<br />
neuen Vorhabens ist es, nicht nur Informationen<br />
zu verbreiten, sondern auch Kommunikationsplattform<br />
<strong>für</strong> alle hessischen Schulbibliotheken<br />
zu sein. HIDS wird gefunden unter der<br />
URL:<br />
http://www.bildung.hessen.de/service/sbi/<br />
index.htm<br />
Quelle: HIDS<br />
Entnommen aus: schulbibliothek aktuell 1/98
WIR STELLEN VOR<br />
- 38 - <strong>LIES</strong> 2<br />
WIR STELLEN VOR<br />
Zentrale Schulbibliothek<br />
Marienstatt/Westerwald<br />
Schule: Privates Gymnasium der Zisterzienserabtei Marienstatt<br />
Schüler/Lehrer: 814/57<br />
Bibliothekstyp: schulinterne Bibliothek<br />
Nutzfläche: 240qm<br />
Bestand: ca. 10.000 Bücher (Sachliteratur, Belletristik und Kinder- und Jugendbücher),<br />
einige Dia-Serien, Videos und Kassetten, CD-ROMs ab März 98, 39<br />
lfd. gehaltene Zeitschriften<br />
Öffnungszeiten: 27 3/4 Std. wöchentlich; momentan mit eingeschränkter Ausleihzeit: täglich<br />
während der großen Pausen und der 6. Stunden und Mittwoch 1. Stunde<br />
Arbeitsplätze: Einzel- u. Gruppenarbeitsplätze, insgesamt 56<br />
Ausstattung: Kopierer, Computer mit OPAC und CD-ROM-Laufwerk <strong>für</strong> die Benutzer,<br />
Computer <strong>für</strong> die Bibliothekarin, PC mit Internet-Anschluß (noch räumlich<br />
getrennt)<br />
Personal: 1 Diplombibliothekarin mit 25 Stunden wöchentlich<br />
Unsere Bibliothek, mittlerweile Zentrale<br />
Schulbibliothek (ZSB) geworden, hat viele<br />
Wandlungen durchgemacht und noch immer<br />
sind Veränderungen und Verbesserungen geplant<br />
oder zumindest angedacht. Die Anfänge<br />
gehen zurück bis zur Oberstufenbibliothek<br />
1960, separat entstand ein paar Jahre später<br />
eine Unter- und Mittelstufenbibliothek und<br />
selbstverständlich existierte eine Sammlung<br />
speziell <strong>für</strong> die Lehrer. Anfang der 80er Jahre<br />
wurde die ehemalige Anna Kapelle zur Zentralen<br />
Schulbibliothek umfunktioniert. Allein<br />
die meisten Bücher der Lehrerbibliothek<br />
blieben an ihrem alten Platz und stehen zum<br />
Teil leider heute noch da. Der Anspruch der<br />
„Zentralen Schulbibliothek“ ist also noch nicht<br />
ganz eingelöst.<br />
Als ich vor fünf Jahren die Leitung der<br />
Schulbibliothek übernommen habe, fand ich<br />
eine relativ umfangreiche Bibliothek vor (1985<br />
waren noch die Bände der ehemaligen Pfarrbücherei<br />
dazugekommen), die aus Krankheitsgründen<br />
nicht mehr kontinuierlich betreut<br />
worden war und trotzdem einigermaßen<br />
rege genutzt wurde. Grundsätzlich galt und<br />
gilt hier die ASB <strong>für</strong> Schulbibliotheken mit<br />
kleinen Abweichungen, die sich im Laufe der<br />
Jahre eingeschlichen hatten und von denen<br />
ich manche aufgrund ihrer guten Praktizierbarkeit<br />
beibehalten habe. Es existierte ein<br />
ziemlich chaotischer Zettelkatalog (alphabetischer<br />
und systematischer), den ich nicht mehr<br />
weitergeführt habe. Stattdessen habe ich mit<br />
den Neuanschaffungen einen neuen Katalog<br />
begonnen, wieder einen alphabetischen, allerdings<br />
ergänzt um Schlagwörter - also eigentlich<br />
ein Kreuzkatalog - und einen systematischen.<br />
Diese aufwendige Arbeit (viele Zettel<br />
<strong>für</strong> eine Titelaufnahme tippen) hatte dann<br />
mit Einführung der EDV an unserer<br />
Schulbibliothek im Januar 1996 ein Ende.<br />
Bibliotheca light<br />
Dies bedeutet zwar seitdem nicht weniger,<br />
aber effektivere Arbeit, denn der sich bei der<br />
Umstellung zwangsläufig ergebende gehörige<br />
Mehraufwand lohnt unbedingt. Ausgerüstet<br />
mit einem PC und der Software „Biblio-
<strong>LIES</strong> 2 - 39 -<br />
theca light“ von b.o.n.d. erfolgt die Einarbeitung<br />
neuer Medien nur noch mit dem Computer,<br />
parallel dazu läuft nach Sichtung die<br />
Aufnahme des schon vorhandenen Bestandes;<br />
zur Zeit sind ca. 5.500 aller Medien so<br />
erfaßt. Die Umstellung ist auch deswegen ein<br />
langwieriger Prozeß, weil ich mich durchgehend<br />
<strong>für</strong> die Schlagwortvergabe entschieden<br />
habe. Ausgehend vom Benutzerkreis einer<br />
Schulbibliothek und meinen bis dahin gemachten<br />
Erfahrungen erschien mir die Schlagwortvergabe<br />
als absolut zwingend.<br />
Eine Recherche ist jetzt nach den vielfältigsten<br />
Gesichtspunkten möglich: Autor,<br />
Titel, Schlagwort, Stichwort, Systematikgruppe,<br />
Mediennummer, Reihentitel und Verknüpfungen<br />
zwischen einzelnen Suchbegriffen.<br />
Seit drei Monaten gibt es auch einen OPAC<br />
<strong>für</strong> die Benutzer, d.h. im Bibliotheksraum<br />
steht Schülern und Lehrern ein separater PC<br />
zur Verfügung. Angestrebt ist dann selbstverständlich<br />
auch die Ausleihe mit Bibliotheca,<br />
noch wird mit dem Klappkartenverfahren<br />
verbucht.<br />
Die Ausleihzahlen geben zwar kein<br />
komplettes Bild der Akzeptanz der Bibliothek,<br />
da sie im wesentlichen als Arbeitsraum<br />
und Präsenzbibliothek genutzt wird, als kleiner<br />
Anhaltspunkt seien sie hier dennoch genannt:<br />
1997 habe ich fast 2.300 Ausleihen<br />
verbucht. Der größte Teil der Medien ist<br />
ausleihbar, die wichtigsten Nachschlagewerke<br />
sind selbstverständlich Präsenzbestand und<br />
einige Medien haben im Gegensatz zur normalen<br />
3-Wochen-Frist eine verkürzte Ausleihzeit<br />
von 3 Tagen.<br />
Online und Internet<br />
Nicht nur bezüglich der Bibliotheksverwaltung<br />
zeichnet sich die ZSB Marienstatt durch<br />
fortschrittliches Denken <strong>für</strong> die Schüler und<br />
Lehrer aus; sie gehört überhaupt zu den „Pionieren“<br />
unter den Schulbibliotheken: als erste<br />
Schulbibliothek des Landes Rheinland-Pfalz<br />
ging sie „online“.<br />
Seit dem 16.05.1995 besteht bereits eine<br />
Online-Verbindung zur Rheinischen Landesbibliothek<br />
in Koblenz. So kann direkt im<br />
WIR STELLEN VOR<br />
Bestand dieser Bibliothek recherchiert und<br />
auch bestellt werden; außerdem ist hier über<br />
eine ca. vierteljährlich aktualisierte CD-ROM<br />
die Recherche im Katalog des Hochschulbibliothekszentrums<br />
Nordrhein-Westfalen möglich.<br />
Dieser Service wurde ab Januar 1996 mit<br />
der Verbindung zum Deutschen Bibliotheksinstitut<br />
erweitert. Dort bietet der Zeitschriftenaufsatzdienst<br />
(ZADD) ein breites Spektrum<br />
an populärwissenschaftlicher Zeitschriftenliteratur<br />
neueren Datums, die auch direkt und<br />
kostenlos in Fotokopie angefordert werden<br />
kann. Diese beiden Angebote haben die Fernleihe<br />
wesentlich attraktiver gemacht und werden<br />
von den Schülern vor allen Dingen <strong>für</strong><br />
Facharbeiten und Referate genutzt. 1997 konnten<br />
so 185 Fernleihbestellungen positiv erledigt<br />
werden, plus der ca. 40 uns zugegangen<br />
Kopien des ZADD.<br />
Beantragt ist die Zulassung zum regionalen<br />
Leihverkehr Nordrhein-Westfalen. <strong>Das</strong><br />
bedeutet dann eine noch schnellere Erledigung<br />
der Fernleihbestellungen, da ich nach<br />
Recherche auf der CD-ROM direkt bei den<br />
besitzenden Bibliotheken bestellen kann und<br />
nicht mehr den umständlicheren Bestellweg<br />
über die Landesbibliothek gehen muß. Außerdem<br />
werde ich bald auf den Bestand der<br />
Universitätsbibliothek Trier zugreifen können,<br />
da der dortige leitende Bibliotheksdirektor<br />
den Bibliotheken im Regierungsbezirk<br />
Koblenz eine Online-Verbindung plus direkter<br />
Bestellmöglichkeit angeboten hat.<br />
Ich denke, daß nicht jede Schule das<br />
Glück hat, eine Bibliothek mit diesem Standard<br />
vorweisen zu können. Dies machen ein<br />
der Bibliothek sehr wohlgesinnter Direktor<br />
und ein ebensolcher rühriger Förderverein<br />
möglich. Außerdem kümmern sich ein Lehrerkollege<br />
und unser Technischer Assistent<br />
um die technischen Hintergründe, die erst<br />
einmal funktionieren müssen, bevor ich als<br />
Bibliothekarin überhaupt mit der EDV und<br />
Online arbeiten kann.<br />
Die ZSB verfügt auch über einen Anschluß<br />
ans Internet. Die Vorgespräche <strong>für</strong><br />
eine Installation direkt in der Bibliothek sind<br />
schon geführt worden, so daß die noch beste-
WIR STELLEN VOR<br />
hende räumliche Trennung sicher bald aufgehoben<br />
sein wird. Dieser Anschluß wird auch<br />
schon <strong>für</strong> Recherchen begleitend zu Unterrichtsinhalten<br />
genutzt, es gab beispielsweise<br />
Nachfragen zu den Themen „Primzahlen“<br />
und „Sonnentempler-Sekte“. Eine größere<br />
Nachfrage wird seitens der Schüler sicher<br />
einsetzen, wenn das Internet direkt in ihrer<br />
„Bibi“ zugänglich ist.<br />
Darüber hinaus?<br />
Selbstverständlich versuche ich darüber hinaus<br />
auch noch andere Aspekte bibliothekarischer<br />
Arbeit zu berücksichtigen. Neben dem<br />
recht intensiven Beratungs- und Informationsdienst<br />
erstelle ich in unregelmäßigen Abständen<br />
Neuerwerbungslisten, stelle Handapparate<br />
z. B. zu Klassenfahrten oder bestimmten<br />
Unterrichtseinheiten zusammen und<br />
mache selbstverständlich Bibliothekseinführungen.<br />
Diese Einführungen werden jeweils<br />
zum Anfang eines Schuljahres angeboten und<br />
werden dann besonders gern von den 5. und<br />
11. Klassen genutzt; aber ich reagiere natürlich<br />
auch sonst auf Wünsche aus dem Kollegium,<br />
ob sie nun ein bestimmtes Fachgebiet<br />
oder - jetzt aktuell - Einführungen in die<br />
Katalogbenutzung per Computer betreffen.<br />
Bibliothek einmal anders!<br />
Die Einbindung der Bibliothek In den Unterricht<br />
über die Funktion des Arbeits- und Leseraumes<br />
hinaus ist sehr verschieden. Von manchen<br />
Lehrerkollegen wird sie häufiger als<br />
„Klassenzimmer“ genutzt, es kommen Schüler<br />
gezielt zur Gruppenarbeit oder werden mit<br />
bestimmten Suchaufträgen zu mir geschickt.<br />
Die Akzeptanz und vor allem die Nutznie-<br />
- 40 - <strong>LIES</strong> 2<br />
ßung der ZSB ist im Kollegium unterschiedlich,<br />
aber doch durchweg mit positiver Tendenz.<br />
Durch ihre zentrale Lage und relative<br />
Größe wird die Bibliothek auch <strong>für</strong> andere<br />
Dinge genutzt. So werden z. B. am Anfang<br />
eines neuen Schuljahres die neuen Sextaner<br />
mit ihren Eltern in der Bibliothek mit einer<br />
Aufführung begrüßt, Lehrerkollegen aus Partnerschulen<br />
werden hier empfangen. Ergebnisse<br />
aus den verschiedensten Unterrichtsfächern<br />
werden hier ausgestellt, vor zwei Jahren<br />
beispielsweise die Umsetzung von Patrick<br />
Süskinds Parfüm als Fotoroman durch<br />
einen 12er Leistungskurs Deutsch. Und nicht<br />
zuletzt probt der guten Akustik wegen unser<br />
Oberstufenchor regelmäßig nachmittags hier,<br />
weswegen auf dem Podest der Bibliothek<br />
etliche Notenständer und ein Klavier stehen.<br />
Wenn auch manches Mal durch diese<br />
Aktivitäten die „Ruhe und Ordnung“ der Bibliothek<br />
durcheinandergerät, so empfinde ich<br />
die zusätzliche Nutzung der Bibliothek doch<br />
als Gewinn: Die Zentrale Schulbibliothek<br />
Marienstatt ist eine Bibliothek, die über<br />
Medienangebot und bibliothekarische Arbeit<br />
hinaus auch auf andere Art in das Bewußtsein<br />
ihrer tatsächlichen und potentiellen Benutzer<br />
gelangt.<br />
Gudrun Lange<br />
Schulbibliothek<br />
E-Mail: gudelang@marie.ww.rp.schule.de<br />
Entnommen aus:<br />
schulbibliothek aktuell 1/98
<strong>LIES</strong> 2 - 41 - WIR STELLEN VOR<br />
WIR STELLEN VOR<br />
Zentrale Schulbibliothek<br />
Anschrift:<br />
Kooperative Gesamtschule Bad Bergzabern<br />
Pestalozzistr. 18<br />
76887 Bad Bergzabern<br />
Telefon: 06343 / 9890-32<br />
Fax: 06343 / 9890-16<br />
Zahl der Lehrer: 154 Zahl der Schüler: 2090<br />
Zahl der Leser insgesamt: 2061 (haben Leserausweis)<br />
davon Lehrer: 94<br />
davon Schüler: 1967<br />
Zentrale Schulbibliothek seit: 1980<br />
Bücher und Medien insgesamt: ca. 23.500<br />
Bücher: 23.000<br />
davon Kinder- und Jugendbücher: 6.000<br />
audiovisuelle Medien: 90<br />
Zeitungen und Zeitschriften: 25<br />
Zahl der Räume : 1 Quadratmeter: 400 qm<br />
Zahl der Lese- und Arbeitsplätze: 32<br />
Zentrale Verbuchung: ja (über EDV, sobald der Bestand vollständig erfaßt ist)<br />
Medientechnische Ausstattung der Bibliothek (Video, Diabetrachter u.ä.) : -<br />
EDV: 4 PCs, davon 2 Benutzerarbeitsplätze, 1 PC <strong>für</strong> die Verbuchung,<br />
1 Arbeitsplatz <strong>für</strong> die Bibliotheksleitung<br />
Systematik :<br />
Kataloge :<br />
ASB<br />
alphabetischer Katalog: ja<br />
systematischer Katalog: ja<br />
Titelkatalog: nein<br />
Schlagwortkatalog/-register: ja<br />
Buch- und Medienetat der letzten drei Jahre insgesamt: ca. 77.000.- DM<br />
davon <strong>für</strong> Kinder- und Jugendbücher: 15.000.- DM<br />
zusätzliche außerordentliche Mittel (Stiftungen, Sonderzuwendungen u.ä.): -<br />
Öffnungszeiten: täglich 9.00 - 14.00 Uhr (nach Absprache auch länger)<br />
davon Ausleihzeiten:<br />
Bibliotheksveranstaltungen :<br />
s.o.<br />
durchgeführt: Buchausstellung zu den Themen Kinderarbeit, alte abenteuerliche
ANGEBOTE<br />
- 42 - <strong>LIES</strong> 2<br />
Reise- und Entdeckungsberichte<br />
geplant: -<br />
Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken und Zentralen bibliothekarischen Einrichtungen:<br />
ja<br />
Name: Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz, Neustadt<br />
Leitung der Bibliothek:<br />
Name : Bethina Haas (Bibliotheksassistentin)<br />
hauptamtlich: ja<br />
Zahl der Hilfskräfte insgesamt: 10<br />
<strong>für</strong> Bibliotheksarbeit: 10 davon Schüler: 10<br />
<strong>für</strong> Bibliotheksaufsicht - davon Schüler: -<br />
THEMATISCHE LEIHBESTÄNDE UND THEMENPAKETE DER LANDES-<br />
BÜCHEREISTELLE RHEINLAND-PFALZ, KOBLENZ<br />
Stand: 15.06.1998<br />
Die unten aufgeführten Leihbestände können von kommunalen öffentlichen Büchereien<br />
und Schulbibliotheken der Regierungsbezirke Koblenz und Trier ausgeliehen werden. <strong>Sie</strong><br />
werden kostenlos ausgeliefert und wieder abgeholt. Zu vielen Leihbeständen gibt es mit<br />
Annotationen versehene Titelverzeichnisse.<br />
Vormerkungen und Bestellungen richten <strong>Sie</strong> bitte an die:<br />
Landesbüchereistelle Rheinland-Pfalz, Eltzerhofstraße 6a, 56068 Koblenz, Tel. (02 61) 30 12-<br />
207, Frau Wenndorf (vormittags).<br />
Nach Dienstschluß kann der Anrufbeantworter (0261)30 12-207 benutzt werden.<br />
Bücher, Comics, audiovisuelle Medien, CD-ROM<br />
1. “Bücher mit Kick” – Themenpaket <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche zur Fußball-WM (neu)<br />
2. Comic-Kisten: 40 gemischte Comics<br />
3. Deutscher Jugendliteraturpreis (ca. 90 Bde)<br />
(Wird laufend mit den neuen prämierten Büchern ergänzt.)<br />
4. Edutainment/Infotainment auf CD-ROM (5 Bestände zu 25 CD-ROMs)<br />
5. Es war einmal ... Eine Märchen-Auswahl <strong>für</strong> Kinder (51 Medien und Bilderbuchkino)<br />
6. Europäischer Film (68 Medien - Bücher, Videos)<br />
7. Fit ab 50 (68 Medien)<br />
8. Freizeit kreativ (Zusammenstellung auf Wunsch; 40 Bde)<br />
9. Freunde (42 Bde, Bilderbuchkino und Liederkassette)<br />
10. Gastlichkeit zelebrieren - Kulinarisches, Dekorationen ... (40 Bde)<br />
11. Gelebt - geliebt - gelitten - Romane um berühmte Menschen (70 Bde)<br />
12. Geschwister - nein danke !? Vom Streiten, Vertragen und Liebhaben<br />
(30 Bde und Bilderbuchkino)
<strong>LIES</strong> 2 - 43 - ANGEBOTE<br />
13. Neu: Israel – zum 50jährigen Bestehen des Staates (50 Medien)<br />
14. Kätzchen-, Kater- und mäusige Katzengeschichten (38 Bde und Bilderbuchkino)<br />
15. Kinder-Video-Kisten<br />
16. Lauter Schweinereien (21 Bde und Bilderbuchkino)<br />
17. Neu: Literatur hören – Literatur auf Kassetten <strong>für</strong> Erwachsene<br />
18. Mäusegeschichten (32 Bde und Bilderbuchkino)<br />
19. “Mut tut gut” - Mutmachgeschichten (30 Bde und Bilderbuchkino)<br />
20. Neu: Pferde sind das halbe Leben – oder? (40 Bde)<br />
21. Die schönsten Morde sind lila (neu; 50 Krimis)<br />
22. Spiel-Zeit (30 Bde)<br />
23. Sport - die schönste Nebensache der Welt (36 Bde)<br />
24. Spuren der Vergangenheit - Archäologie <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (40 Bde)<br />
25. Ein Traum von Freiheit. 1848/49 Revolution in Deutschland (neu; 26 Bde und 1 CD)<br />
26. Vampiro, Hex’ und Zwackelzahn (50 Bde)<br />
27. Vater-Mutter-Kind (40 Bde und Bilderbuchkino)<br />
28. Viel Spaß im Mittelalter ! - Ritter und Burgen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (40 Bde)<br />
29. Vorsicht Hochspannung ! (70 Medien - Bücher und Videos)<br />
30. Zauberhafte Bärenauslese (43 Bde und Bilderbuchkino)<br />
31. Kinder-MC-Boxen (23 Bestände zu je 40 MCs)<br />
In Vorbereitung, Abschluß im Herbst 1998:<br />
32. Familie & Co<br />
Zu den Themen<br />
- Süchte aller Art<br />
- Vorweihnachts- und Weihnachtszeit<br />
- Ostern<br />
- Sexueller Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen<br />
- Aufklärung <strong>für</strong> Grundschulkinder (hier neu: auch MCs!)<br />
- Deutsch als Fremdsprache und Sprachkurse<br />
hält die Landesbüchereistelle je eine Auswahl bereit, aus denen Büchereien eine ihren Anforderungen<br />
entsprechende Anzahl bestellen können.<br />
Medienkisten <strong>für</strong> Kindergärten und Grundschule<br />
Die Landesbüchereistelle Koblenz bietet Kindergärten und Grundschulen Medienkisten<br />
zur kostenlosen Ausleihe an.<br />
Die Medienkisten, in denen Erzieher/innen und Lehrer/innen zahlreiche Anregungen zur<br />
Behandlung der einzelnen Themen in Kindergärten und Grundschulen finden, umfassen bis zu<br />
50 Titeln und enthalten neben Büchern auch Spiele, Cassetten und Videos.<br />
1. Vom Kindergarten zur Schule (2 Bestände)<br />
2. Gib acht! ... auf deinen Körper<br />
3. Die Welt der Sinne<br />
4. Vom Schlaf zum Traum<br />
5. Tiere leben mit uns – Tiere leben um uns<br />
6. Verhext noch mal !<br />
7. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – die Jahreszeiten
ANGEBOTE<br />
- 44 - <strong>LIES</strong> 2<br />
8. Tiere in aller Welt<br />
9. Immer nur Glotze ? Wie Kinder ihre Freizeit gestalten (können)<br />
10. Paß auf im Verkehr !<br />
11. Iss was ?! - Ernährung<br />
12. Fabriken und Büros – Einblicke in Arbeitswelt und Lebensumfeld<br />
13. Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt ! – Garten, Pflanzen, Umwelt/<br />
Umweltschutz<br />
14. Gott und die Welt – Religion(en) <strong>für</strong> Kinder<br />
In Vorbereitung, Abschluß Ende 1998:<br />
15. Lebenselement Wasser<br />
16. Was heißt hier schon Familie ?<br />
17. Hey Oma, hey Opa ! – Dialog der Generationen<br />
18. Kinder in aller Welt<br />
19. Bits for Kids – Computer (-technik) <strong>für</strong> Kinder<br />
20. Leben im Mittelalter – Ritter, Burgen<br />
21. Wunderwerke der Technik – Brücken, Schiffe, Flugzeuge, Wolkenkratzer ...<br />
22. Licht und Luft – zwei Elemente<br />
23. Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />
24. Musik <strong>für</strong> Kinder<br />
WANDERAUSSTELLUNGEN DER STAATLICHEN BÜCHEREISTELLE<br />
RHEINHESSEN-PFALZ<br />
Die Ausstellungen umfassen im Durchschnitt 70 Bände und können von allen öffentlichen<br />
Bibliotheken und Schulbibliotheken des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz kostenlos übernommen<br />
werden. Zu jeder Ausstellung gibt es thematisch gegliederte Buchlisten, die zum Teil<br />
mit Annotationen versehen sind.<br />
Vormerkungen und Bestellungen richten <strong>Sie</strong> bitte an die<br />
Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz<br />
Lindenstraße 7 - 11<br />
67433 Neustadt/Weinstraße<br />
Telefon : 06321 / 3915 - 0 oder 06321 / 3915 - 21,<br />
Telefax : 06321 / 391539,<br />
E-Mail: Fachstelle_Neustadt@t-online.de.<br />
Folgende Wanderausstellungen können entliehen werden :<br />
1. Asiatische Heilkunde - ein alternativer Weg zur Gesundheit ?<br />
2. Aufbruch in die Fremde: Die Auswanderung aus Rheinhessen-Pfalz<br />
3. Bärenstarke Bücher - lustige und merkwürdige Geschichten von kleinen und großen Bären,<br />
Gummibären, Mondbären und Teddybären ( mit Rätsel)<br />
4. Biographische Skizzen: Porträts von Persönlichkeiten aus dem Gebiet des heutigen<br />
Rheinland-Pfalz
<strong>LIES</strong> 2 - 45 - ANGEBOTE<br />
5. Die bissige Muse - Kabarett gestern und heute<br />
6. Bücher lesen - Bücher hören : Großdruckbücher und Literaturkassetten<br />
7. Burgen, Schlösser und Kirchen in Rheinhessen-Pfalz<br />
8. Fünfzig Jahre Rheinland-Pfalz<br />
9. Hacker, Freaks und Cyber-Kids: Computerwelten in der erzählenden Kinder- und Jugendliteratur<br />
10. Hereinspaziert - Bücher über den Zirkus<br />
11. HOKUSPOKUS FIDIBUS... - Geschichten von fidelen Hexen, guten Räubern, kleinen<br />
Riesen und jungen Zauberern ( mit Rätsel)<br />
12. Jugend, Geschichte, Geschichten 1945 - 1995<br />
13. Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />
14. Lebensraum Regenwald - ein Ökosystem in Gefahr<br />
15. (Lern-)spiele <strong>für</strong> Kinder im Vor- und Grundschulalter<br />
16. Literatur auf der Leinwand<br />
17. Märchen (mit Rätsel)<br />
18. Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen<br />
19. Die Not der frühen Jahre : Kriegsende, Wiederaufbau und die fünfziger Jahre in der<br />
deutschen Literatur<br />
20. Preisgekrönte Spiele<br />
21. Ritterburg und Bauerndorf - Leben im Mittelalter<br />
22. Sekten - zum Beispiel Scientology<br />
23. Unterwegs in Rheinland-Pfalz : Reise- und Freizeitführer<br />
24. Von Babbelmaus bis Zaubermaus - Bilder und Geschichten aus der Welt der Mäuse (mit<br />
Rätsel)<br />
25. Wenn du dich gruseln willst... - Geschichten von Geistern, Gespenstern, Monstern und<br />
Vampiren (mit Rätsel)<br />
Zu folgenden Themen sind Ausstellungen in Vorbereitung :<br />
- Piraten (<strong>für</strong> Grundschule, Orientierungsstufe)<br />
- Indianer (<strong>für</strong> Grundschule, Orientierungsstufe)<br />
- Berufswahl (<strong>für</strong> Jugendliche)