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Das Titelbild für LIES 2 zeichnete Susanne Marx. Sie studierte ...

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Lies 2<br />

<strong>Das</strong> <strong>Titelbild</strong> <strong>für</strong> <strong>LIES</strong> 2 <strong>zeichnete</strong> <strong>Susanne</strong> <strong>Marx</strong>. <strong>Sie</strong> <strong>studierte</strong> Kunsterziehung und Germanistik an der<br />

Johannes - Gutenberg - Universität in Mainz und unterrichtet heute am Rhein - Gymnasium in Sinzig.<br />

<strong>LIES</strong> 2 und ihre Online-Ausgabe folgen der alten Rechtschreibung<br />

file:///D|/09%20Eigene%20Webs/liesonline/Lies2/lies2.htm [23.05.2007 20:33:03]


<strong>LIES</strong> 2 - 1 -<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

VORWORT<br />

Buchbestände, Informationszentrum, Autorenlesung, Wanderausstellung,<br />

Internet- und Computerraum, Raum <strong>für</strong> freie Stunden, <strong>für</strong> Konferenzen, <strong>für</strong><br />

Elternabende: die Schulbibliothek wird zum „Multifunktionsraum“ der Schule -<br />

zumindest jedenfalls in den Erwartungen und Ansprüchen derjenigen, die diese<br />

Einrichtung vor allem nutzen, weniger häufig allerdings auch mitbetreuen wollen.<br />

„Medienverbund mit und in der Schulbibliothek“, so lautet die Zauberformel, die<br />

in einer zunehmend „angebotsorientierten“ wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Handlungsweise eine Erweiterung der „Dienstleistungspalette Schule“ in<br />

Aussicht stellt. Übernehmen wir uns da nicht, weil wir die Schulbibliothek und ihre<br />

Möglichkeiten überfordern? Können wir uns den dabei nötigen dienstlichen<br />

Zeitaufwand überhaupt leisten, wenn andererseits in der Wirtschafts- und Arbeitswelt<br />

mit „just in time“-Produktion und Effizienzsteigerung der Faktor menschlicher<br />

Arbeit fortwährend verringert wird? Und: Welche Ergebnisse bringt der<br />

Aufwand neuer technischer Einrichtungen im Alltag den Schulen und ihren<br />

Bibliotheken?<br />

Die Reihe unserer Schulbesuche, mit denen wir Antworten auf solche und<br />

andere Fragen finden wollen, haben wir begonnen mit dem Mons Tabor-Gymnasium<br />

in Montabaur. Den dortigen Gesprächspartnern, Herrn OStD Follmann sowie<br />

den Herren OStR Baumfalk und OStR Borschel danken wir <strong>für</strong> die offenen<br />

Auskünfte über ihre Erfahrungen in der Schulbibliothek, die vielleicht auch hier<br />

und da an anderen Gymnasien in ähnlicher Weise gemacht werden.<br />

Noch eine Anmerkung zur redaktionellen Gestaltung von <strong>LIES</strong> 2: Um die<br />

notwendige Seitenzahlbegrenzung dieses Hefts einzuhalten, wurde dieses Mal auf<br />

das Schlagwort-Gesamtregister von AH/<strong>LIES</strong> verzichtet; es wird aber aktualisiert<br />

wieder in <strong>LIES</strong> 3 erscheinen.<br />

Wir wünschen dem vorliegenden Heft und den Schulbibliotheken einen<br />

interessierten Leserkreis.<br />

Juli 1998 Klaus Kempkens


<strong>LIES</strong> 2 - 3 -<br />

“SCHULBIBLIOTHEK, INTERNET UND ELEKTRONISCHE MEDIEN”<br />

Ein <strong>LIES</strong>-Interview im Gymnasium Mons-Tabor in Montabaur<br />

<strong>Das</strong> Mons-Tabor-Gymnasium in der<br />

Kreisstadt Montabaur (Einwohnerzahl:<br />

14.500; Regierungsbezirk Koblenz, Westerwald-Kreis)<br />

umfaßt 1998 ca. 950 Schülerinnen<br />

und Schüler sowie 68 Lehrerinnen und<br />

Lehrer. Die Zentrale Schulbibliothek ist 1988<br />

gegründet und eingerichtet worden. Zur Zeit<br />

sind ca. 490 aktive Benutzer in der Schulbibliothek<br />

registriert, darunter 35 Lehrer und<br />

455 Schüler (Raumgröße ca. 120 qm). Neben<br />

dem onlinefähigen Internet-PC sind zwei<br />

weitere 2 PCs inkl. CD-ROM-Laufwerk und<br />

Drucker in der Bibliothek installiert. Die Bestände<br />

sind durch nach ASB-Systematik aufgestellt.<br />

Ausleihverbuchung und Katalogrecherchen<br />

werden über EDV abgewickelt..<br />

Schulische Teilnehmer des Gesprächs:<br />

Guenter Follman, Schulleiter; Herr Borschel;<br />

Günter Baumfalk, Bibliotheksleiter<br />

<strong>LIES</strong>: Herr Follmann, <strong>Sie</strong> sind Schulleiter<br />

eines Gymnasiums in einer Kleinstadt, die<br />

gleichzeitig Kreisstadt des größten Landkreises<br />

in Rheinland-Pfalz ist. Was ist <strong>für</strong><br />

Ihre Schüler wichtiger, die Schulbibliothek<br />

oder der Internet-Anschluß der Schule?<br />

Follmann: Wenn ich die letzten Jahre zurückblicke,<br />

muß ich sagen, ist es zunächst<br />

einmal die Schulbibliothek, die mir wichtiger<br />

ist. Aber der Internet-Anschluß gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung, nachdem<br />

wir ihn vor fast zwei Jahren eingerichtet<br />

haben. Wir erleben in der Schule<br />

eine immer größer werdende Nachfrage<br />

nach dem Internet, so daß Ihre Frage vielleicht<br />

in zwei Jahren genau umgekehrt zu<br />

beantworten wäre. Derzeit ist immer noch<br />

die Schulbibliothek der wichtigere Partner.<br />

<strong>LIES</strong>: Wäre das nicht schlimm, spontan gefragt,<br />

wenn tatsächlich in zwei Jahren das<br />

INTERVIEW<br />

Internet als eine Art virtuelle Verbindung<br />

zur großen weiten Datenwelt wertvoller<br />

und wichtiger wäre als das ganze Instrumentarium<br />

Bibliothek, also die Mitarbeiter,<br />

Bücher und die anderen Medienarten,<br />

die man persönlich befragen bzw. anfassen<br />

kann?<br />

Follmann: Meiner Meinung nach wird die<br />

Bedeutung von Internet und der Suche in<br />

virtuellen Datenbanken steigen. Damit einhergehen<br />

wir nach unserer Überzeugung,<br />

daß wir uns in der Schule mit allen Lehrern<br />

stärker mit der Frage beschäftigen müssen,<br />

inwieweit wir unsere Schüler über<br />

Benutzung und Umgang mit dem Internet<br />

pädagogisch informieren und dieses neue<br />

Medium mehr als bisher beachten. Was<br />

meine ich damit konkret? Es kann nicht<br />

sein, daß wir unsere Schüler unangeleitet<br />

mit diesem Medium arbeiten lassen, es ist<br />

vielmehr unsere Aufgabe, hier gezielter<br />

vorzugehen. <strong>Das</strong> bezieht sich auf alle Fachbereiche.<br />

Im Moment arbeiten wir erst<br />

daran. Zur Zeit ist das Internet ein faszinierendes<br />

Erlebnis, und die nächsten Schritte<br />

sollten sein, die Wirksamkeit dieses Mediums<br />

zu erkennen und es in der Schule auf<br />

Dauer zu etablieren. Wenn diese Erfahrung<br />

positiv ausfällt, wird das Internet<br />

mehr und mehr einen Platz einnehmen, der<br />

wahrscheinlich die Bibliothek im alten<br />

Stil etwas verdrängt. Ich denke aber, in der<br />

Summe wird es nicht passieren, daß das<br />

Buch und die Bibliothek als Bildungsinstrumente<br />

- so wie wir sie kennen -, ganz<br />

verdrängt werden können.<br />

<strong>LIES</strong>: Ist ein Internet-Anschluß in der Bibliothek<br />

geplant oder ist er vielleicht sogar<br />

dort bereits nutzbar?<br />

Follmann: Wir haben den Anschluß seit etwa


INTERVIEW<br />

einem halben Jahr in die Bibliothek verlegt.<br />

Zunächst lag er woanders, aber wir<br />

waren rasch der Meinung, daß Internet in<br />

die Bibliothek gehört und dort als Arbeitsfeld<br />

<strong>für</strong> die Schüler verfügbar sein soll.<br />

<strong>LIES</strong>: Herr Borschel, <strong>Sie</strong> sind wahrscheinlich<br />

der sachkundigste Kollege in der alltäglichen<br />

Internet-Nutzung. Welche Erfahrungen<br />

haben <strong>Sie</strong> bisher damit gemacht?<br />

Borschel: Wir nutzen den Internet-Anschluß<br />

in erster Linie <strong>für</strong> den Fremdsprachenunterricht.<br />

Wir benutzen ihn, um beispielsweise<br />

Zeitungen aufzusuchen, wir nehmen<br />

uns Texte aus französischen und englischen<br />

Zeitungen vor oder Schüler haben<br />

Arbeitsaufträge, sie forschen, sie recherchieren<br />

im Internet und versuchen so, <strong>für</strong><br />

ihre Referate und Hausarbeiten Materialien<br />

aus dem Internet zu sammeln. Es wird<br />

recht häufig benutzt. Der Internet-Anschluß<br />

ist fast den ganzen Vormittag in Betrieb<br />

und erfreut sich einer sehr starken Beliebtheit.<br />

<strong>LIES</strong>: Wer begleitet diese Arbeit? Sind dies<br />

auch die anderen Fachlehrer, die sich mit<br />

Ihnen zusammengetan haben? Oder lastet<br />

die Begleitung dieser Dienste nur auf Ihnen?<br />

Borschel: Es hat mit zwei, drei Kollegen<br />

angefangen, die sich <strong>für</strong> die Internet-Nutzung<br />

interessiert haben, inzwischen hat es<br />

jedoch immer weitere Kreise gezogen.<br />

Heute sind es sechs oder sieben Kollegen,<br />

die jetzt die Schüler anleiten, mit ihnen<br />

arbeiten und sie auf diesem Weg begleiten.<br />

Die Internet-Nutzung ist also im Werden<br />

begriffen, weil sich viele Kollegen erst in<br />

dem Medium und am Computer zurechtfinden<br />

mußten. Wir boten <strong>für</strong> unsere Kolleginnen<br />

und Kollegen Veranstaltungen<br />

an, um sie in die Arbeit mit dem Internet<br />

einzuführen. Es wurde von vielen genutzt<br />

und dieses Wissen wird jetzt an die Schü-<br />

- 4 - <strong>LIES</strong> 2<br />

ler weitergegeben.<br />

<strong>LIES</strong>: Herr Baumfalk, <strong>Sie</strong> leiten die Schulbibliothek.<br />

Wie wirkt sich die Nutzung des<br />

Internet-Anschlusses auf die traditionelle<br />

Benutzung der Bibliothek aus?<br />

Baumfalk: Ich muß gestehen, von den Auswirkungen<br />

spüre ich in meiner alltäglichen<br />

Arbeit eigentlich noch nicht viel. <strong>Das</strong><br />

hängt aber auch damit zusammen, daß ich<br />

mit dem Internet selbst noch nicht arbeite<br />

und die Möglichkeiten nicht kenne, die<br />

seitens der Bibliotheksorganisation erforderlich<br />

sind und beachtet werden müssen.<br />

Ich habe also noch einen großen Nachholbedarf.<br />

Einige Informatiker verbinden mittlerweile<br />

traditionelle Bibliotheksarbeit mit Internet-Arbeit.<br />

Doch nach meiner Auffassung<br />

löst das Internet die Bibliothek nicht<br />

ab. Es ist eine wichtige Ergänzung – mehr<br />

ist momentan nicht vorgesehen.<br />

<strong>LIES</strong>: Wenn man sich bei Ihnen umsieht -<br />

zum Beispiel bei den konventionellen Enzyklopädien,<br />

die <strong>für</strong> die Schüler zur Verfügung<br />

stehen -, stellt sich uns die Frage, ob<br />

<strong>Sie</strong> in der Bibliothek bereits ähnliche Materialien<br />

auf CD-ROM bereitstellen? Zu<br />

vertretbaren Preisen gibt es ja längst eine<br />

Vielzahl von CD-ROM-Nachschlagewerken.<br />

Borschel: Wir haben einige CD-ROM im<br />

Bestand, darunter auch Enzyklopädien. Ein<br />

neuer, gut ausgestatteter PC ist beschafft<br />

worden, an dem CD-ROM eingelesen<br />

werden können. Er ist den Schülern zugänglich.<br />

Wir versuchen, je nach Fachbereich<br />

und nach den finanziellen Möglichkeiten,<br />

auch auf diesem Sektor peu à peu<br />

die Titelzahl zu vervollständigen. Unsere<br />

Mittel sind natürlich begrenzt und demzufolge<br />

hinken wir hinter dem Angebot her.<br />

Aber wir sind dabei.<br />

<strong>LIES</strong>: In welcher Weise nutzen die Schüler


<strong>LIES</strong> 2 - 5 -<br />

CD-ROM? Gehen sie ans Gerät, spielen<br />

sie die CD-ROM selbst ein? Brauchen sie<br />

Unterstützung durch anleitende Schüler<br />

oder Lehrer? Wird das Ganze im Unterricht<br />

vorbereitet? Gibt es spezielle Benutzungszeiten<br />

<strong>für</strong> den PC?<br />

Borschel: Die Nutzung ist ganz unterschiedlich.<br />

Wir haben Schüler, die eigene Medien<br />

mitbringen, die sie einspielen und installieren.<br />

Wir haben natürlich auch unsere<br />

schuleigenen CD-ROM in der Bibliothek,<br />

die man ausleihen und hier benutzen<br />

kann. Wir wissen inzwischen, daß die<br />

meisten Schüler zum Teil mehr Kenntnisse<br />

in Sachen Computer haben als viele<br />

Lehrer. Und von daher erübrigt sich oft<br />

eine Anleitung durch Lehrer.<br />

<strong>LIES</strong>: Gibt es eine geschlechtsspezifische<br />

Gewichtung bei den Schülerinnen und<br />

Schülern in der Nutzung von Internet und<br />

den elektronischen Medien? Sind Schülerinnen<br />

etwa wißbegieriger als Schüler oder<br />

haben sie weniger Kenntnisse als die Jungen?<br />

Borschel: Meiner Einschätzung nach sind<br />

überwiegend Jungen vertreten, Mädchen<br />

hinken beim Umgang mit Internet etwas<br />

hinterher. Die Scheu bei den Mädchen ist<br />

meistens etwas größer und der Kenntnisstand<br />

geringer, weil sie wahrscheinlich<br />

zuhause nicht so viel Umgang mit einem<br />

PC haben.<br />

<strong>LIES</strong>: Helfen die Lehrer hierbei nach, diese<br />

Nachteile <strong>für</strong> Mädchen zu überwinden?<br />

Haben <strong>Sie</strong> so etwas wie Motivationstraining,<br />

oder geben <strong>Sie</strong> besondere<br />

Hinweise?<br />

Borschel: Ich kann in dieser Frage nicht <strong>für</strong><br />

alle Lehrer sprechen, sondern nur <strong>für</strong> mich.<br />

In meinen Klassen habe ich EDV-Einführungen<br />

im Unterricht angeboten. Auch gab<br />

es ein Projekt, eine “Homepage” zu gestalten,<br />

so daß die ganze Klasse ans Internet<br />

INTERVIEW<br />

herangeführt wurde. Da konnte jeder, Junge<br />

wie Mädchen, im Internet recherchieren,<br />

jeder hat auch aktiv mitgearbeitet. Bei<br />

anderen Lehrern sieht das anders aus. Es<br />

hängt eindeutig damit zusammen, wieviel<br />

Wert jeder einzelne Lehrer dem Internet<br />

als neues Informationsmedium beimißt.<br />

<strong>LIES</strong>: <strong>Sie</strong> sagten vorhin, der Schwerpunkt<br />

der Internet-Nutzung liegt bei den fremdsprachlichen<br />

Fächern. Gilt das auch <strong>für</strong> die<br />

Benutzung von CD-ROM?<br />

Follmann: Wenn ich darauf antworten darf.<br />

Es hängt davon ab, wieweit die Kollegen<br />

in den entsprechenden Fächern mit diesen<br />

Medien vertraut sind. Wir haben beispielsweise<br />

in Sozialkunde einige CD-ROM,<br />

weil einige Sozialkundelehrer sich mit<br />

Computern auskennen. In anderen Fächern<br />

scheitert der stärke Einsatz von CD-ROM<br />

oft am fehlenden Wissen der Lehrer.<br />

<strong>LIES</strong>: Kommt bei Ihnen im Zeitalter von CD<br />

und CD-ROM noch der klassische Videorecorder<br />

zum Einsatz?<br />

Follmann: Nach wie vor, ja. Ein Videorecorder<br />

ist einfacher transportierbar als ein<br />

Computer. Wir haben Videos und mehrere<br />

Rekorder im Hause und können durch unseren<br />

technischen Assistenten einen Fernseher<br />

in alle Räume bringen lassen. In<br />

etlichen Fachbereichen lohnt sich der Einsatz<br />

des Videorecorders durchaus, ich denke<br />

besonders an die Fächer Biologie und<br />

Erdkunde. Hier hat ein gut gemachter Videofilm<br />

oft mehr Aussagekraft als ein Buch<br />

und man kann ihn gut in den Unterricht<br />

integrieren.<br />

<strong>LIES</strong>: Die Möglichkeit zur CD-ROM-Nutzung<br />

besteht, wie wir hörten, direkt in der<br />

Schulbibliothek, die ja eine Zentrale Schulbibliothek<br />

ist. Gibt es daneben noch in den<br />

Klassenräumen Möglichkeiten, CD-ROM<br />

als Informationsquelle zu nutzen?


INTERVIEW<br />

Follmann: Derzeit nicht. Sicherlich wird uns<br />

die Erfahrung zeigen, wohin der Weg bei<br />

der CD-ROM-Nutzung geht, wie ihre Wirksamkeit<br />

und Akzeptanz aussieht. Wir haben<br />

eine Schule, in der wir in der glücklichen<br />

Lage sind, zwei technische Einrichtungen<br />

zu haben: ein Informatiklabor und<br />

ein Sprachlabor. <strong>Das</strong> ist an vielen Schulen<br />

anders. Dort mußte das eine ausgebaut<br />

werden, um dem anderen Platz zu geben.<br />

Inwieweit wir bei einer verschlechterten<br />

Finanzsituation auf das eine oder andere<br />

verzichten müssen, oder welches zukünftig<br />

weiter auszubauen ist, muß man abwarten.<br />

Im Moment wird aber nach wie vor<br />

auch das Sprachlabor rege genutzt.<br />

<strong>LIES</strong>: Herr Baumfalk, man sagt, Schülerinnen<br />

und Schüler der Klassen 9 und 10 lesen<br />

wenig. Die Schüler der Klassen 5, 7, 8 und<br />

später wieder die Oberstufenschüler lesen<br />

wesentlich mehr. Läßt sich dieses Leseverhalten<br />

auch bei Ihnen so beobachten?<br />

Baumfalk: Ja, in der Tat. An der Ausleihe<br />

und am Leihverkehr kann man ähnliche<br />

Erfahrungen ablesen. Es ist richtig, daß die<br />

Unterstufenschüler größeren Spaß am Lesen<br />

haben. Wir merken das auch an den<br />

Entleihungen aus unserer Jugendbücherei,<br />

die wir hier haben. Mit zunehmendem<br />

Alter wird sich das Lesen wohl beschränken<br />

auf die Lektüre, die fachlich notwendig<br />

ist und die sich aus dem Unterricht<br />

ergibt. Die Schüler, die in der Bibliothek<br />

arbeiten, tun dies hauptsächlich, um Referate<br />

zu erstellen oder sich gezielt auf Klassenarbeiten<br />

vorzubereiten. Oder sie arbeiten<br />

mit dem Handapparat, der <strong>für</strong> ihren<br />

Fachunterricht angelegt ist. Insofern ist es<br />

wahrscheinlich eine ganz normale Entwicklung.<br />

Eindeutig ist, daß bei Schülern<br />

der Unterstufe der Spaß am Lesen noch im<br />

Vordergrund steht, während nachher immer<br />

mehr das fachbezogene Lesen praktiziert<br />

wird.<br />

Follmann: Vielleicht darf ich noch ergänzen,<br />

- 6 - <strong>LIES</strong> 2<br />

daß wir versucht haben, gerade die jüngeren<br />

Schülerinnen und Schüler ans Lesen<br />

heranführen, zum Beispiel durch Lesenächte,<br />

die sich großer Beliebtheit erfreuen<br />

oder durch andere Aktionen, die<br />

einen nachhaltigen Eindruck im Zusammenhang<br />

mit dem Buch erzeugt haben.<br />

Darin sehe ich eine ganz entscheidende<br />

Aufgabe, die wir Lehrer, auch mit Hilfe<br />

der Schulbibliothek, zu erfüllen haben.<br />

<strong>LIES</strong>: Waren zu diesen Lesenächten, von<br />

denen <strong>Sie</strong> sprechen, auch Jugendbuchautoren<br />

eingeladen? <strong>Sie</strong> wissen sicher, daß<br />

über den “Friedrich-Bödecker-Kreis” kostengünstige<br />

Lesungen organisiert werden.<br />

Oder haben <strong>Sie</strong> die Nächte durch eigenes<br />

Engagement gestaltet?<br />

Follmann: Letzteres trifft zu. Lehrer und Schüler<br />

haben gemeinsam organisiert.<br />

<strong>LIES</strong>: Wie läuft in der Regel das Erlernen der<br />

Bibliotheksbenutzung bei Ihnen ab?<br />

Follmann: Meist ergreift ein Klassenlehrer<br />

die Initiative, der in der Regel Germanist<br />

ist und schon aus seinem Fach heraus auch<br />

das Bedürfnis hat, Literatur, Lesen und<br />

Umgang mit Büchern zu vermitteln. Vor<br />

allem, um den Schülern eine gewisse<br />

Schwellenangst vor der Bibliothek zu nehmen.<br />

Es gibt außerdem in unserer Schule<br />

einen Raum <strong>für</strong> Sachbildung. Auch dort<br />

läßt sich Unterricht gestalten, etwa in Erdkunde,<br />

in Deutsch oder Physik. In diesem<br />

Raum stehen Sachbücher bereit, die dem<br />

Alter der Schüler entsprechen. Insofern<br />

wird in unserer Schule einiges getan, um<br />

besonders den Unterstufenschülern den<br />

Umgang mit Sachliteratur und der Bibliothek<br />

näherzubringen.<br />

<strong>LIES</strong>: Die Öffnungszeiten der Schulbibliothek<br />

sind während des gesamten Unterrichts<br />

vorgesehen, d.h. Schüler, die eine<br />

Freistunde haben, können sich dann jederzeit<br />

auch hier aufhalten und die freien


<strong>LIES</strong> 2 - 7 -<br />

Stunden nutzen?<br />

Follmann: <strong>Das</strong> trifft zu. Wir haben einige<br />

Eltern gewonnen - es sind ausschließlich<br />

Mütter -, deren ehrenamtlicher Einsatz in<br />

der Schulbibliothek uns garantiert, an jedem<br />

Vormittag durchgehend die Bibliothek<br />

zu öffnen. An einigen Tagen in der<br />

Woche ist auch über Mittag bis in den<br />

Nachmittag geöffnet. Durch diese Regelung<br />

haben alle Schüler tatsächlich die<br />

Möglichkeit, ihre Freistunden in der Bibliothek<br />

zu verbringen.<br />

<strong>LIES</strong>: Wie groß ist hier im Gymnasium Ihr<br />

Fahrschüleranteil?<br />

Follmann: Wir haben eine Schule mit etwa<br />

940 Schülern. Von diesen 940 Schülern<br />

sind etwa 80% Fahrschüler. Die Schülerschaft<br />

teilt sich etwa gleich stark in Mädchen<br />

und Jungen auf.<br />

<strong>LIES</strong>: Ist es möglich, Bestände der Bibliothek<br />

über das Wochenende zu entleihen<br />

oder ist die Bibliothek eine reine Präsenzbücherei?<br />

Baumfalk: Präsenzbenutzung kommt natürlich<br />

häufig vor. Aber die Bibliothek ermöglicht<br />

ganz normale Ausleihen. Wir<br />

haben 14tägige Leihfristen und in besonderen<br />

Fällen, etwa wenn Facharbeiten geschrieben<br />

werden oder über die Schulferien,<br />

auch längere Entleihzeiten. Diese Regelung<br />

funktioniert gut. Dank der Computerausleihe<br />

verfügen wir im Bedarfsfall<br />

über die Möglichkeit, rasch herauszufinden,<br />

bei wem sich ein bestimmtes Buch<br />

befindet, wenn es dringend gebraucht wird.<br />

<strong>LIES</strong>: Gibt es Kontakte oder Formen der<br />

Zusammenarbeit zwischen der Schulbibliothek<br />

und der kommunalen Stadtbücherei<br />

in Montabaur im neuen Rathaus?<br />

Baumfalk: Nein, eine Zusammenarbeit zwischen<br />

der Öffentlichen Stadtbücherei und<br />

INTERVIEW<br />

der hiesigen Schulbibliothek hat bisher<br />

nicht stattgefunden. Wünschenswert wäre<br />

das schon. Wir haben vor allem Kontakte<br />

zur Landesbüchereistelle in Koblenz, die<br />

uns sehr oft beraten hat, von der wir Leihbestände<br />

beziehen und die uns wesentlich<br />

bei der Reorganisation unserer Buchbestände<br />

half.<br />

<strong>LIES</strong>: Warum hat sich Ihrer Meinung nach<br />

der Kontakt mit der Stadtbücherei am Ort<br />

noch nicht ergeben?<br />

Baumfalk: Vielleicht deshalb, weil wir im<br />

Grunde ganz unterschiedliche Erwartungen<br />

und Anforderungen haben. Die Gründe,<br />

weshalb Kinder und Jugendliche in<br />

eine Stadtbücherei gehen, sind vermutlich<br />

ganz andere als die, weshalb sie unsere<br />

Schulbibliothek aufsuchen. Unser Bestand,<br />

gerade <strong>für</strong> die Oberstufe, hat zum Teil<br />

bereits wissenschaftlichen Charakter. Ich<br />

vermute, daß die Stadtbücherei anders<br />

aufgebaut ist. Daß wir hier auch Jugendbücher<br />

haben, ist neu und war ursprünglich<br />

so nicht vorgesehen. Doch der Bedarf<br />

wurde immer größer, und wir mußten reagieren.<br />

<strong>LIES</strong>: Diese Unterschiede sind vielleicht so<br />

groß nicht, wie <strong>Sie</strong> es darstellen. Auch die<br />

Stadtbücherei hat in hohem Maße Sachliteratur<br />

in Ihrem Bestand und geht damit<br />

auf die Bedürfnisse von Schülern ein. Vielleicht<br />

sollten beide Einrichtungen einmal<br />

aufeinander zugehen und nach Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit suchen. Wir<br />

sind sicher, es gibt welche.<br />

Doch noch eine andere Frage, die uns<br />

interessiert: Wir sprachen über neue elektronische<br />

Medien und das Internet als weltweites<br />

Kommunikationsmedium. Hat die<br />

Schule internationalen Kontakt? Gibt es<br />

zum Beispiel eine Partnerschule im europäischen<br />

Ausland?<br />

Follmann: Wir haben in England und in<br />

Frankreich zwei Partnerschulen und pfle-


INTERVIEW<br />

gen einen regelmäßigen Austausch mit<br />

diesen Schulen. Dies ist eine Ebene, auf<br />

der gerade im Bereich der Sprachen sehr<br />

viel transportiert wird. Im Zusammenhang<br />

mit der Bibliothek hat sich diese Partnerschaft<br />

eigentlich nicht ausgewirkt, es sei<br />

denn, daß wir ein paar Bücher und Bestände<br />

über die Partnerstädte besitzen, speziell<br />

wenn unsere Partnerschüler kommen.<br />

Zum Abschluß würde ich gern noch<br />

einen Punkt aufgreifen, der mir am Herzen<br />

liegt. Herr Baumfalk sprach an, daß es in<br />

der Schule einen Raum gibt, in dem Sachbücher<br />

stehen. Wir haben diesen Raum<br />

eingerichtet, um insbesondere unsere Klassen<br />

5 und 6 die Möglichkeit zu geben, dort<br />

selbständig mit Literatur zu arbeiten. Diese<br />

zusätzliche Einrichtung hat sich aus<br />

unserer Sicht bewährt, führt eben auch<br />

dazu, daß durch das frühe Anleiten der<br />

Schüler enger Kontakt zum Buch aufgenommen<br />

wird, was mir wichtig ist. Wir<br />

werden uns überlegen, ob wir dieses Angebot<br />

<strong>für</strong> die Orientierungsstufe nicht noch<br />

erweitern sollen. Dadurch hoffen wir, daß<br />

die Schüler gern bereit und motiviert sind,<br />

auch ab der Klasse 7 die Lernarbeit in der<br />

Schulbibliothek fortzusetzen.<br />

<strong>LIES</strong>: Dieser Sachraum, von dem <strong>Sie</strong> sprechen,<br />

ist so etwas ähnliches wie eine „Fi-<br />

- 8 - <strong>LIES</strong> 2<br />

liale” der Schulbibliothek mit einem Präsenzbestand?<br />

Follmann: Filiale wäre zuviel gesagt. Ein<br />

Raum, an dem Fachlehrer und Schüler<br />

nicht nur mit Sachbüchern arbeiten können,<br />

sondern auch andere Materialien vorfinden,<br />

die zum Entdecken, Gestalten und<br />

Darstellen anregen.<br />

<strong>LIES</strong>: Herr Follmann, eine letzte Frage: <strong>Sie</strong><br />

sind Schulleiter. <strong>Sie</strong> lesen sicher dienstlich<br />

viel. Haben <strong>Sie</strong> auch schon mal ein<br />

Buch aus Ihrer Bibliothek entliehen?<br />

Follmann: Ja, habe ich - eine ehrliche Antwort.<br />

Und zwar im Zusammenhang mit<br />

einer Reise nach Südafrika habe ich versucht,<br />

mich kundig zu machen. Ansonsten,<br />

muß ich gestehen, bin ich selbst kein<br />

intensiver Leser der Buchbestände unserer<br />

Bibliothek. Vor allem aus Zeitgründen.<br />

Momentan lese ich ein Buch über die emotionale<br />

Intelligenz.<br />

<strong>LIES</strong>: Herr Baumfalk, Herr Borschel, Herr<br />

Follmann, wir danken Ihnen <strong>für</strong> das Gespräch.<br />

(<strong>Das</strong> Interview führten Klaus Kempkens<br />

und Jürgen Seefeld)


<strong>LIES</strong> 2 - 9 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

ASPEKTE SCHULISCHER LESEFÖRDERUNG IM PROJEKT<br />

„ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK UND SCHULE“<br />

Im Modellprojekt „Öffentliche Bibliothek<br />

und Schule - neue Formen der Partnerschaft“<br />

erprobt die Bertelsmann Stiftung seit<br />

Juni 1995 schülerorientierte Kooperationsformen<br />

zwischen Bibliothek und Schule gemeinsam<br />

mit den Städten Greifswald, Hoyerswerda,<br />

Marburg, Ratingen, Rosenheim und<br />

Villingen-Schwenningen (vergleiche etwa<br />

BuB Heft 6/97, Seite 412-414 oder 11 /97,<br />

Seite 802-807).<br />

Ziel des Projektes ist es, neue Lesepotentiale<br />

zu erschließen und langfristig zu erhalten.<br />

Konkret bedeutet das: Bei mehr Schülern<br />

soll Lesefreude geweckt und das Lesen<br />

zur anhaltenden Gewohnheit werden. Zielgruppe<br />

des Projektes sind Schüler im Alter<br />

von 6 bis 16 Jahren.<br />

Die bisherige Berichterstattung über das<br />

Projekt hat sich im wesentlichen auf die Sichtweise<br />

der Öffentlichen Bibliothek konzentriert.<br />

Was aber passiert im Rahmen des Projektes<br />

in Schule und Unterricht, wie ist die<br />

Perspektive der Lehrerinnen und Lehrer?<br />

In der Publikation „Öffentliche Bibliothek<br />

und Schule: Zwischenbericht zum Modellprojekt“<br />

finden sich auch Werkstattberichte<br />

von Lehrerinnen und Lehrern aus einigen<br />

der 42 teilnehmenden Projektschulen,<br />

die aus ihrer jeweiligen Unterrichtspraxis in<br />

Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek erzählen<br />

(kostenlos erhältlich beim Verlag Bertelsmann<br />

Stiftung, Postfach 103, 33311 Gütersloh).<br />

Die folgenden Berichte ergänzen<br />

den Zwischenbericht und zeigen innerhalb<br />

des Themenschwerpunktes,“Kinder- und Ju-<br />

DER BERTELSMANN STIFTUNG<br />

gendbibliothek/Leseförderung“, dieser BuB-<br />

Ausgabe weitere konkrete Beispiele zur gemeinsamen<br />

Leseförderung durch Bibliothekarinnen,<br />

Bibliothekare, Lehrerinnen und Lehrer<br />

auf.<br />

Die Berichte zeigen deutlich, daß die<br />

Kooperation von Schule und Öffentlicher<br />

Bibliothek immer dann gut gelingt, wenn statt<br />

konventioneller Unterrichtsmethoden kreative,<br />

handlungs- und produktorientierte Vorgehensweisen<br />

gewählt werden oder, anders ausgedrückt,<br />

die Beteiligten zu Betroffenen gemacht<br />

werden. Die ersten beiden Beispiele<br />

lassen zudem die Nachwirkungen eines<br />

„KreativWorkshops“ zur Leseförderung erkennen,<br />

den die Bertelsmann Stiftung im Sommer<br />

1997 <strong>für</strong> sechs Diplom-Bibliothekarinnen<br />

und Bibliothekare und sechs Lehrkräfte<br />

im Rahmen des Projektes veranstaltete und<br />

der durch Prof. Thomas Kopfermann (Universität<br />

Tübingen) geleitet und zu positiven<br />

Ergebnissen geführt wurde.<br />

Abschließend schildert Andrea<br />

Launspach, die im Rahmen ihres Lehramtsstudiums<br />

ein Praktikum in der Theodor-<br />

Heuss-Schule in Marburg absolvierte, wie sie<br />

als „Externe“ das Projekt, seine Beteiligten<br />

und die Reaktionen der Schülerinnen und<br />

Schüler wahrgenommen hat.<br />

Andreas Mittrowann,<br />

Bertelsmann Stiftung<br />

Entnommen aus: BuB 6/98


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

Vorarbeit notwendig<br />

Angeregt durch die Fortbildungsveranstaltung<br />

"Kreativ-Workshop" der Bertelsmann<br />

Stiftung im Juni 1997, haben die Kollegen<br />

Gabi Heldmann-Schule, Theo Nauheimer und<br />

ich zusammen mit 24 Schülern ein Unterrichtsprojekt<br />

durchgeführt. Die Durchführung<br />

teilte sich in zwei Phasen, die sich schon<br />

durch den Ortswechsel deutlich voneinander<br />

unterschieden:<br />

1) In die Phase theoretischer Erarbeitung des<br />

Themas, die in Anwesenheit von Projektkoordinator<br />

Raimar Wiegand (Stadtbücherei<br />

Marburg) am Vormittag des 1. Projekttages<br />

in der Stadtbücherei stattfand.<br />

2) In die Phase praktischer Umsetzung, die<br />

sich vom Nachmittag desselben Tages an<br />

in drei Tagen in der Schule vollzog.<br />

Theoretische Bearbeitung<br />

Nachdem die Schüler, ihrem Interesse<br />

folgend, mit Stöbern und Schmökern eine<br />

Zeit lang in verschiedenen Abteilungen der<br />

Stadtbibliothek verbracht und ein sie interessierendes<br />

Buch ausgewählt hatten, schloß sich<br />

im Zeitungssaal eine gemeinsame Auswertung<br />

der gerade gemachten Erfahrungen unter<br />

folgenden Fragen und Aufforderungen an:<br />

- "Was hast Du gerade gemacht? Gib Deine<br />

Tätigkeiten in Verben an!"<br />

- "Wie gefällt Dir das Buch, mit dem Du<br />

Dich gerade beschäftigt hast? Versieh das<br />

Buch mit Adjektiven, die Deiner Empfindung<br />

ihm gegenüber entsprechen!"<br />

- "Überlege Dir alle möglichen in der Umgangssprache<br />

üblichen Bezeichnungen <strong>für</strong><br />

Bücher!"<br />

- 10 - <strong>LIES</strong> 2<br />

„ICH MACH’ MIR ‘WAS AUS BÜCHERN“<br />

Ein Projekt der Klasse 7b des Landschulheims Steinmühle in Zusammenarbeit mit der<br />

Stadtbücherei Marburg (Lahn)<br />

- "Wie könntest Du Dich selbst als Leser in<br />

extremer Form bezeichnen? Gib die entsprechenden<br />

Nomen an!“<br />

Die Antworten der Schüler wurden auf<br />

verschiedenen Postern festgehalten. Danach<br />

erging an die Schüler der Auftrag "Sucht euch<br />

von den Postern einen Begriff aus und überlegt<br />

euch, wie ihr mit Hilfe eures Buches<br />

seinen Inhalt pantomimisch ausdrücken<br />

könnt!" Dieser Teil der Aktion wurde mit<br />

einer Videokamera gefilmt.<br />

Den Abschluß der 1. Phase gestaltete<br />

Raimar Wiegand, der den Schülern zu ihrer<br />

Begeisterung und Überraschung Kisten ausrangierter<br />

Bücher übergab, die sie nach eigenen<br />

Vorstellungen und Wünschen be- und<br />

verarbeiten durften.<br />

Praktische Umsetzung<br />

Nach dem gemeinsamen Ansehen des<br />

Videos in der Schule und zusätzlich unterstützt<br />

durch die im Klassenraum aufgehängten<br />

Poster entschieden die Schüler, in welcher<br />

Form sie ihre Ideen mit Hilfe der aussortierten<br />

Bücher umsetzen wollten. Dazu fertigten<br />

sie Skizzen an und überlegten die <strong>für</strong><br />

die Ausführung notwendigen Materialien und<br />

Werkzeuge.<br />

In einer sehr entspannten Atmosphäre,<br />

die ihnen das Arbeiten in mehreren Räumen<br />

und wegen des guten Wetters auch draußen -<br />

ohne Zeitnot - erlaubte, gestalteten sie ihre<br />

Bücherobjekte. Ihre Begeisterung <strong>für</strong> diese<br />

Aufgabe äußerte sich in ihrem Ideenreichtum,<br />

ihrer Gestaltungsfreude, ihrer Ausdauer<br />

und Sorgfalt, ihrer Ästhetik und in besonderer<br />

Zufriedenheit. <strong>Das</strong> gegenseitige Interesse <strong>für</strong><br />

die entstehenden Objekte, das Verständnis<br />

um auftauchende Schwierigkeiten in der Kom-


<strong>LIES</strong> 2 - 11 -<br />

bination unterschiedlicher Materialien oder<br />

<strong>für</strong> die Enttäuschung beim Mißlingen eines<br />

Versuches löste gegenseitige Beratung und<br />

Hilfsbereitschaft aus.<br />

Ausstellung der Buchobjekte<br />

Als am 3. Projekttag von jedem Schüler<br />

mindestens ein Bücherobjekt mit entsprechendem<br />

Titel in der Glasvitrine im Eingangsbereich<br />

der Schule zu sehen war, waren<br />

alle stolz und zufrieden. Denn es war ihnen<br />

gelungen, in abstrakten Begriffen erfragte<br />

Empfindungen und Verhaltensweisen von<br />

Lesern Büchern gegenüber zu konkretisieren<br />

und anschaulich zu machen.<br />

So fand etwa die Einschätzung eines<br />

Buches als "cool" ihren sichtbaren Ausdruck<br />

in der Gestaltung eines Buches als gezacktes<br />

Eis, ein "geiles" Buch wurde mit Hilfe eines<br />

aufgeblasenen Präservativs, auf das ein Illustriertenfoto<br />

eines nackten Mannes aufgeklebt<br />

war und das aus den aufgeschlagenen<br />

Seiten herausragte, verdeutlicht; ein "entspannendes"<br />

Buch war zum Bett umfunktioniert<br />

worden, in dem eine Drahtfigur sich mit übereinandergeschlagenen<br />

Füßchen offensichtlich<br />

wohlfühlte; ein "Geheimnisbuch" wies ein in<br />

die Seiten eingeschnittenes, mit buntem Stoff<br />

ausgeschlagenes Geheimfach auf; ein "Erste-<br />

Hilfe-Koffer gegen Langeweile" enthielt in<br />

seinem Inneren ein winziges Spielermagazin.<br />

Spannende Lektüre versprach ein mit<br />

schwarzem Stoff bezogenes "Horrorbuch",<br />

auf dessen Deckel eine rotbemalte wie von<br />

Blut triefende Tonfigur angebracht war und<br />

in dessen Innerem sich, wie in einem Grab,<br />

aus Ton geformte Gebeine befanden; "Durchblick"<br />

wollte ein Buch verschaffen, auf dessen<br />

in der Mitte ausgeschnittenem Quadrat<br />

PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

eine Brille angebracht war, die auf die um das<br />

hohle Quadrat befestigen Informationsausschnitte<br />

zu blicken schien; ein "trauriges"<br />

Buch wies auf seiner zum Gesicht gestalteten<br />

Mittelseite aus kleinen schwarzen Steinen<br />

gebildete Tränen auf; ein als Clowngesicht<br />

dargestelltes "lustiges" Buch dagegen trug<br />

eine aus Gips geformte kräftige rote Nase und<br />

weit abstehende Ohren.<br />

Eine "Leseratte" bestand aus einem mit<br />

grauen Stoff bezogenen Schuhkarton, an dessen<br />

Vorderseite ein aus Bimsstein geformter<br />

Rattenkopf mit schmalen Pappohren und an<br />

der Rückseite ein aus Wolle gedrehter<br />

Schwanz befestigt war. Unterhalb des Kopfes<br />

war der Karton mit einem schmalen Schnitt<br />

versehen worden, in dem ein Taschenbuch<br />

gerade zu verschwinden schien.<br />

Die Vorführung kleiner erfundener Dialoge<br />

zwischen Buch und Leselampe, die aus<br />

verfremdeter Sicht noch einmal Inhalte von<br />

Büchern und Verhalten von Lesern ihnen gegenüber<br />

reflektierten - dargeboten von Schülern,<br />

die vorzeitig fertig geworden waren -<br />

rundete die Aktion des ungewohnten Umgangs<br />

mit Büchern ab. Einen verdienten Abschluß<br />

bildete die einige Tage später in der<br />

Schülerbücherei folgende Lesenacht, in der<br />

die Schüler zum gewohnten Umgang mit<br />

Büchern - nämlich zum Lesen - zurückkehrten.<br />

Karin Bascha-Kähler<br />

Karin Bascha-Kähler ist Lehrerin <strong>für</strong><br />

Deutsch und Kunst. - Anschrift: Langschulheim<br />

Steinmühle, Staatlich anerkanntes Gymnasium,<br />

Cappel. 35043 Marburg (Lahn)<br />

Entnommen aus: BuB 6/98


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

Aufgrund einer Ausschreibung der Bertelsmann<br />

Stiftung zum Projekt "Öffentliche<br />

Bibliothek und Schule" wurde die<br />

Theodor-Heuss-Schule mit ihrer Sekundarstufe<br />

1 neben anderen Schulen als Projektschule<br />

ausgewählt. Die Stiftung gewährt der<br />

Stadtbücherei Marburg in fünf Jahren einen<br />

Medienzuschuß von 95 000 Mark. Die Stadt<br />

ist im Gegenzug dazu verpflichtet, Umstrukturierungen<br />

in der Stadtbücherei durchzuführen<br />

und Fortbildungen <strong>für</strong> die Mitarbeiter zu<br />

ermöglichen.<br />

Die beteiligten Schulen, also auch die<br />

Theodor-Heuss-Schule, haben sich zu aktiver<br />

Mitarbeit verpflichtet, und deren Lehrer arbeiten<br />

Programme zur Leseförderung aus. Im<br />

Rahmen dieser Förderung und dem pädagogischen<br />

Konzept "offen nach innen und außen"<br />

entsprechend, besteht ein enger Kontakt zwischen<br />

der Theodor-Heuss-Schule und der<br />

Stadtbücherei Marburg, die einen festen Platz<br />

in der Reihe der "außerschulischen Lernorte"<br />

hat.<br />

„Literatur erarbeiten“zum<br />

Beispiel Krimis<br />

Ein Thema im Deutschunterricht einer<br />

7. Klasse waren Jugendkriminalromane. Zu<br />

Beginn meines Praktikums war ein Mitarbeiter<br />

der Stadtbücherei <strong>für</strong> eine Präsentation in<br />

diese Klasse eingeladen worden. Er hatte dem<br />

Thema entsprechend eine Kiste mit Jugendkrimis<br />

mitgebracht, die er dann der Klasse<br />

vorstellte. Im Rahmen von Wochenplanarbeit<br />

hatten die Schüler den Auftrag erhalten,<br />

sich aus der Bücherkiste Jugendkrimis auszusuchen,<br />

verschiedene anzulesen, um dann auf<br />

ein Buch näher einzugehen.<br />

Es wurden Steckbriefe zu den Hauptpersonen<br />

des jeweiligen Krimis angefertigt<br />

und kreativ gestaltet. Dann fand zum Thema<br />

Jugendkrimis Projektunterricht in der Stadtbücherei<br />

statt, in der einen ganzen Vormittag<br />

- 12 - <strong>LIES</strong> 2<br />

DIE BIBLIOTHEK ALS AUSSERSCHULISCHER LERNORT<br />

Projektunterricht in der Marburger Stadtbücherei<br />

lang in verschiedenen Arbeitsgruppen das gestellte<br />

Thema mit Hilfe des dortigen Angebotes<br />

bearbeitet wurde.<br />

Nachdem sich die Schülerinnen und<br />

Schüler in einem Raum der Stadtbücherei<br />

gesammelt hatten, informierte sie die Lehrerin<br />

über den Verlauf des Vormittages. Die<br />

Schüler erhielten ein Blatt, auf dem neben<br />

wichtigen Hinweisen zur Benutzung der Bücherei<br />

der zeitliche Ablauf des Vormittages<br />

festgehalten war. Die Klasse fand sich im<br />

Katalog- und Informationsraum der Bibliothek<br />

zusammen, und die Schüler und Schülerinnen<br />

setzten sich zwanglos in einem Halbkreis<br />

auf den Boden.<br />

Zu Beginn wurden die schon besprochenen<br />

Merkmale eines Steckbriefes wiederholt,<br />

die auf einem Plakat festgehalten wurden.<br />

Anschließend lasen einige Schüler ihre<br />

angefertigten Steckbriefe vor, und es wurde<br />

diskutiert, ob die genannten Kriterien <strong>für</strong> einen<br />

Steckbrief auch erfüllt wurden.<br />

Bibliothek als Lernort akzeptiert<br />

Die Schüler fühlten sich offensichtlich<br />

in den Räumlichkeiten und in dieser Sitzordnung<br />

sehr wohl. Es kam zu keinen Disziplinproblemen<br />

und die Jugendlichen arbeiteten<br />

motiviert mit. Auch mußte kein Schüler zu<br />

einem besseren Umgang mit den ausgestellten<br />

Büchern, Kassetten und Zeitschriften ermahnt<br />

werden, sicherlich auch ein Zeichen<br />

da<strong>für</strong>, daß vielen Schülern die Stadtbücherei<br />

schon vertraut war. Dies wurde auch von<br />

seiten der Lehrerin gefördert, die in ihre<br />

Wochenplanarbeit Aufträge mit einbezog, die<br />

am besten mit Material der Stadtbücherei<br />

erledigt werden konnten.<br />

Nach dieser Wiederholungsphase stellte<br />

die Lehrerin die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

und deren Aufgaben vor, <strong>für</strong> die sich<br />

die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden<br />

konnten. In der ersten Gruppe ging es


<strong>LIES</strong> 2 - 13 -<br />

darum, die schon erstellten Steckbriefe zu<br />

sichten und damit Plakate zu gestalten. Die<br />

Frage zu klären, was einen guten Krimi auszeichne,<br />

und die Aufgabe, selbst den Beginn<br />

eines Krimis zu schreiben, war der Arbeitsauftrag<br />

der zweiten Gruppe. Die dritte Gruppe<br />

sollte mit Hilfe von Papier, Schuhkartons<br />

und viel Phantasie ein Schaufenster einer<br />

Buchhandlung zum Thema Kriminalromane<br />

attraktiv gestalten. Die letzte Gruppe schließlich<br />

sollte sich ein Kapitel eines Krimis heraussuchen<br />

und dieses in ein szenisches Spiel<br />

umsetzen. Vorher stimmte eine Textarbeit, in<br />

der aus verschiedenen Textausschnitten diejenigen<br />

herausgesucht werden sollten, die aus<br />

einem Krimi entnommen waren, noch einmal<br />

auf das Thema ein.<br />

Selbständiges Lernen -<br />

Arbeit in der Gruppe<br />

Die Schüler und Schülerinnen verteilten<br />

sich mit den Mitgliedern ihrer Arbeitsgruppe<br />

selbständig in den Räumen der Bibliothek<br />

und begannen mit der Bearbeitung der<br />

Aufgaben. Positiv fiel auf, wie eigenständig<br />

die einzelnen Gruppen die gestellten Aufgaben<br />

angingen und die einzelnen Gruppenmitglieder<br />

durch das Suchen von Büchern, Abklären<br />

von Fragen mit der Lehrerin zum Gelingen<br />

beitrugen. Natürlich wurde auch über<br />

die jeweilige Vorgehensweise diskutiert und<br />

manchmal auch gestritten. Aber die Jugendlichen<br />

hatten die Möglichkeit, ungestört unter<br />

sich zu arbeiten und auch manche Konflikte<br />

auszutragen, was bei Gruppenarbeit in einem<br />

geschlossenen Klassenraum häufig störend<br />

wirkt.<br />

Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen<br />

wurden vor der ganzen Klasse vorgestellt und<br />

erläutert. Jedes Gruppenergebnis wurde durch<br />

Applaus gewürdigt. Ein solcher Projekttag in<br />

PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

einem außerschulischen Lernort kann in vieler<br />

Hinsicht <strong>für</strong> Schüler und Lehrenden positiv<br />

sein. Es ist die Möglichkeit gegeben, aus<br />

der gewohnten Klassenraumatmosphäre "auszubrechen".<br />

Lernen wird somit nicht nur als<br />

eine Schreibtischangelegenheit erfahren, sondern<br />

kann wie im Falle einer Stadtbücherei<br />

wirkliches "Begreifen" und "Ansehen" sein.<br />

Darüber hinaus können an einem solchen<br />

Vormittag auch größere Arbeitsaufgaben<br />

angegangen und gelöst werden, die Schüler<br />

erfahren so, daß Ausdauer und Zusammenarbeit<br />

nötig sind, um größere Aufgaben<br />

zu lösen. Auch schwächere Schüler hatten die<br />

Möglichkeit, sich mit ihren ganz unterschiedlichen<br />

Fähigkeiten einzubringen und kamen<br />

vielleicht in einer kleineren Gruppe viel öfter<br />

"zum Zug" als im Klassenraum.<br />

Sicher muß eine solche Unterrichtsform<br />

von der Lehrperson intensiv vorbereitet<br />

werden und an benötigte Materialien und<br />

andere Hilfen gedacht werden. Darüber hinaus<br />

ist wie bei jeder Gruppenarbeit eine Kontrolle<br />

der Schülerarbeit und der zu erwartenden<br />

Ergebnisse schwerer möglich als bei anderen<br />

Arbeitsformen. Allerdings sprechen die<br />

oben aufgezählten Vorteile da<strong>für</strong>, solche außerschulischen<br />

Lernorte zu nutzen, um damit<br />

Unterricht zu bereichern und vielleicht auch<br />

das Klassenklima zu verbessern.<br />

Informationen zum Projekt "Öffentliche<br />

Bibliothek und Schule - neue Formen der<br />

Partnerschaft": Andreas Mittrowann, Bertelsmann<br />

Stiftung, Bereich Öffentliche Bibliotheken,<br />

Postfach 103, 33111 Gütersloh;<br />

E-Mail:<br />

andreas.mittrowann@bertelsmann.de;<br />

Internet:<br />

www.stiftung.bertelsmann.de<br />

Andrea Launspach<br />

Entnommen aus: BuB 6/98


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

1. Unterrichtsstunde:<br />

Medienpräsentation<br />

Heike Daume, Projektkoordinatorin in<br />

Villingen-Schwenningen, beginnt ihre Präsentation<br />

von Büchern und anderen Medien<br />

zum Thema mit einem "Gedicht-Geschenk"<br />

an die Kinder. Jedes Kind bekommt eine<br />

kleines Blatt mit einem kurzen Gedicht, beispielsweise<br />

von Erich Fried:<br />

Machbar?<br />

Seit die Maus<br />

eine tote Katze<br />

gesehen hat<br />

in einer Rattenfalle<br />

plant sie die Revolution<br />

Zunächst werden die Kinder aufgefordert,<br />

das Gedicht laut zu sprechen beim Gehen,<br />

bis das Triangel sie zum Stillstand bringt;<br />

dann unterstreichen die Kinder das Gelesene<br />

mit Gesten, danach dürfen sie ganz leise sprechen,<br />

dann ganz laut. Je zwei Kinder "schenken"<br />

sich das Gedicht, indem sie es sich<br />

vorlesen. (Dieses Verfahren hat den Vorteil,<br />

daß viele Kinder ihr Kurzgedicht jetzt auswendig<br />

können, ohne mühsam gelernt zu haben.)<br />

Frau Daume verteilt in einem nächsten<br />

Schritt verschiedenfarbige Drucke. Darauf<br />

stehen sieben verschiedene Gedichte. Kinder<br />

mit gleicher Farbe bilden eine Gruppe. Der<br />

Auftrag lautet: "Gestaltet in den nächsten<br />

zehn Minuten Euer Gedicht und tragt es dann<br />

allen vor." (Grün: "Gerettet" von Josef Guggenmoos;<br />

Hellgrün: "Loblied" von Jürgen<br />

Spohn; Orange: Für alle, die sich einen ganz<br />

bestimmten Traum wünschen" von Edith<br />

Schreiber-Wicke; Blau. “Leilied bei Unge-<br />

- 14 - <strong>LIES</strong> 2<br />

„KEINE MINUTE LANGWEILIG“<br />

Unterrichtseinheit „Lyrik“ in der Klasse 5d, Gymnasium am Deutenberg, in Zusammenarbeit<br />

mit der Stadtbibliothek Villingen-Schwenningen<br />

winster" von Erich Fried; Rosa: "Ottos Mops"<br />

von Ernst Jandl; Gelb: "<strong>Das</strong> Knie" von Christian<br />

Morgenstern; Rot: "xxx" von Christine<br />

Nöstlinger).<br />

Wir hören und sehen zehn Minuten<br />

später sieben sehr schöne Gedichtgestaltungen<br />

von den Gruppen. In der verbleibenden<br />

Zeit leihen die Kinder Bücher und Kassetten<br />

aus. Alle Kinder leihen etwas aus, manche<br />

auch zwei, drei Titel. Diese sehr gelungene<br />

Zusammenstellung der Projektkoordinatorin<br />

und die wirklich glückliche Auswahl der<br />

Gedichte beeinflußte die folgende Unterrichtseinheit<br />

außerordentlich positiv. Wir haben<br />

noch dazu das Glück, daß wir unsere Gedichte<br />

bei der Begrüßung der neuen Klassen 5 im<br />

September "vorführen" dürfen. Die folgenden<br />

Abschnitte beschreiben den Fortgang der<br />

Unterrichtseinheit.<br />

2. bis 3. Unterrichtsstunde:<br />

Wir lesen unsere Lieblingsgedichte und<br />

gestalten sie<br />

Wir bilden mit den Stühlen einen Kreis,<br />

die Kinder haben je ein Buch mitgebracht und<br />

lesen sich gegenseitig ihr liebstes Gedicht<br />

vor. In einem zweiten Durchgang versuchen<br />

wir, das Gedicht "Der verdrehte Schmetterling"<br />

immer verschieden zu lesen. Dabei gibt<br />

es sehr viele verschiedene Varianten in der<br />

Stimmlage, der Lautstärke, der Geschwindigkeit<br />

und dem Dialekt. <strong>Das</strong> Lesen macht Spaß,<br />

es füllte eine ganze Unterrichtsstunde und<br />

machte den Kindern klar, daß Gedichte vom<br />

Vortrag leben.<br />

In der zweiten Unterrichtsstunde planten<br />

wir, daß wir uns eine Gedichtsammlung<br />

mit Lieblingsgedichten anlegen wollten. Dazu<br />

sollte in der nächsten Stunde jedes Kind ein<br />

DIN-A5-Heft mitbringen. In der Unterrichtsstunde<br />

begannen wir nun, ein Gedicht schön


<strong>LIES</strong> 2 - 15 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

abzuschreiben und zu gestalten. Die Kinder<br />

schnitten in der Folge das Blatt zurecht und<br />

klebten es zu Hause in das neue Gedichtheft.<br />

Da einige Kinder schon recht früh fertig<br />

wurden, schrieb ich eine kleine Aufgabe an<br />

die Tafel: "Gestalte selbst einen Vierzeiler<br />

mit Kreuzreim. Jeder Vers soll vier Hebungen<br />

haben." (Im letzten Dezember haben wir schon<br />

ein Weihnachtsgedicht gestaltet, auswendig<br />

gelernt und auch die Begriffe aus der Verslehre<br />

kennengelernt. Trotzdem mußte ich Kreuzreim<br />

nochmals erklären.) So entstanden in<br />

dieser dritten Unterrichtsstunde auch schon<br />

erste Gedichte.<br />

4. und 5. Unterrichtsstunde<br />

Die Kinder lesen zu Beginn aus ihren<br />

Heften. Ich bewundere die schöne Gestaltung.<br />

In einem nächsten Schritt hören wir<br />

Selbstgedichtetes. Einige Kinder bringen auch<br />

eigene Gedichtsammlungen mit zur Schule.<br />

Die neue Hausaufgabe lautet: "Finde in Deinem<br />

Gedichtband ein Gedicht über ein kleines<br />

Tier oder über eine Jahreszeit und schreibe<br />

es ab."<br />

Am Anfang der fünften Unterrichtsstunde<br />

werden wieder die geschriebenen Gedichte<br />

gehört. Ich habe fast Mühe, jetzt einen<br />

Gruppenarbeitsauftrag zu verteilen, weil die<br />

Kinder viele Gedichte geschrieben haben und<br />

alles vorlesen möchten. Ich vertröste sie damit,<br />

daß ich ja alle Hefte mit nach Hause<br />

nehmen und sie benoten werde, wie wir schon<br />

ausgemacht hatten.<br />

Wir besprechen nun, wie wir den Vortrag<br />

<strong>für</strong> die neuen Fünftklässler im September<br />

gestalten wollen. Plötzlich fällt mir ein, daß<br />

wir schon einige Gedichtteile auswendig können,<br />

und ich schlage vor, daß wir uns alle auf<br />

den Boden setzen. Wer einige Gedichtzeilen<br />

auswendig weiß, darf sich erheben und sie<br />

sagen, dann steht der nächste auf und so fort.<br />

Wir versuchen dieses Vorhaben sofort, wobei<br />

sich herausstellt, daß schon viele Kinder gan-<br />

ze Gedichte auswendig sagen können. So<br />

kommt es ganz zwanglos zu diesen Aufsage-<br />

Runden, die wir nun in den folgenden Stunden<br />

immer zu Anfang der Unterrichtsstunde<br />

veranstalten. Für den zweiten Teil des Vortrags<br />

wählen wir neun "Gedicht-Vorspiele",<br />

bei denen die Schüler ihre Gedichte spielerisch<br />

gestalten.<br />

Die letzten Unterrichtsstunden dieser<br />

Einheit vergehen mit Vorspiel und freiem<br />

Vortrag von Lehrerin und Schülern, ohne daß<br />

es auch nur eine Minute im Unterricht langweilig<br />

geworden wäre. - In der Feierstunde<br />

zum Empfang <strong>für</strong> die neuen fünften Klassen<br />

haben die Schüler dann nach sechs Wochen<br />

Ferienzeit ihre Gedichte - wie oben schon<br />

angesprochen - zum Teil auswendig, zum<br />

Teil nach den Heften vorgetragen und vorgespielt.<br />

Alles hat gut geklappt! Vorgespielt<br />

wurden von Schülergruppen zu jeweils drei,<br />

vier oder fünf Personen die folgenden Gedichte:<br />

"<strong>Das</strong> ästhetische Wiesel, "Armkräutchen",<br />

"Rechenaufgabe unter Tränen", "Doppelmoppel",<br />

"Meeresstille", "Ein kleines<br />

Lied", "Der verdrehte Schmetterling", "Achterbahnträume"<br />

und "Gefuden".<br />

Literatur<br />

Ute Andresen; Dieter Wiesmüller: Im Mondlicht<br />

wächst das Gras. Gedichte <strong>für</strong> Kinder<br />

und alle im Haus. Ravensburg Maier, 1996<br />

Ute Andresen: Dialog mit Gedichten in den<br />

ersten sechs Schuljahren. In: Lehren und<br />

Lernen Heft 5/97, S. 19-29<br />

Abenteuer Lesen. Buchempfehlungen zum<br />

Thema "Lyrik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche".<br />

In: Lehren und Lernen Heft 5/97, S.<br />

30-39<br />

Marliese Raschick<br />

entnommen aus: BuB 6/98


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

Wenn man, wie der Verfasser dieser<br />

kurzen Darstellung, sich als Lehrer des öfteren<br />

in der Schulbibliothek aufhält, wird man<br />

früher oder später von ratlosen Schülern oder<br />

Schülerinnen, so oder so ähnlich angesprochen:<br />

„Ich soll ein Kurzreferat in Biologie<br />

machen. Haben wir etwas über Trichinen?“ -<br />

Der Hinweis auf ein allgemeines oder gar<br />

biologisches Lexikon hilft in der Regel wenig,<br />

da der Standort des Nachschlagewerkes<br />

den Schülerinnen und Schülern nicht (mehr)<br />

bekannt ist und sie trotz Beschilderung der<br />

Regale (mit Systematik und Erklärung) sich<br />

nicht in der Lage zu sehen scheinen, ein<br />

solches zu finden. - Da dies häufig vorkommt,<br />

und der Lehrplan des Faches Deutsch im<br />

Bereich Arbeitstechniken die Fähigkeit der<br />

Schülerinnen und Schüler zur selbständigen<br />

Informationsbeschaffung vorschreibt, die<br />

natürlich auch <strong>für</strong> die Arbeit in anderen Fächern<br />

unabdingbar ist, sollten die Schülerinnen<br />

und Schüler schon so früh wie möglich<br />

mit Bibliotheken und ihrer Nutzung vertraut<br />

gemacht werden.<br />

Da die Stadtbücherei in Schifferstadt<br />

die Klassen unserer Schule zu Führungen<br />

einlädt, lag es nahe, ein Kurzprojekt zur Erkundung<br />

und Nutzung einer Bibliothek durchzuführen,<br />

die über die obligatorische, mehr<br />

oder weniger oberflächliche Führung durch<br />

die Schulbibliothek hinausgeht. Für das Vorhaben<br />

wurde in Absprache mit dem Elternbeirat<br />

ein Wandertag vorgesehen, inklusive<br />

fünf Stunden der Vorbereitung und eine<br />

Doppelstunde <strong>für</strong> die Nachbereitung.<br />

Mit dem Projekt wurden folgende Intentionen<br />

verfolgt:<br />

1. Die Schüler sollen grundlegende Aspekte<br />

des Bestandes, des Aufbaus, der baulichen<br />

Vorgaben und der daraus resultierenden<br />

Anordnung von Regalen und Arbeitsplätzen,<br />

verschiedener Methoden der Recherche<br />

(Karteikarten, OPAC) und der Ausleihe<br />

(Konditionen und Mahnwesen) kennen.<br />

- 16 - <strong>LIES</strong> 2<br />

WANDERTAG ALS BIBLIOTHEKSTAG?!<br />

2. Die Schülerinnen und Schüler sollen eine<br />

Bibliothek benutzen, d.h. sich als Benutzer<br />

registrieren lassen, sich in einer Bibliothek<br />

ordnungsgemäß verhalten, Bücher<br />

mittels Karteikarten und OPAC recherchieren<br />

und Bücher ausleihen können.<br />

3. Die Schülerinnen und Schüler sollen durch<br />

dieses Projekt, insbesondere durch die Begegnung<br />

mit dem Medium Buch, zur Benutzung<br />

einer Bibliothek und damit zum<br />

Lesen angeregt werden.<br />

In der ersten Stunde wurde das Projekt<br />

vorgestellt und die Schüler berichteten über<br />

ihre Erfahrungen mit Bibliotheken, z.B. über<br />

die Entleihe von Büchern aus den Lesebibliotheken<br />

der Grundschulen, einige aber auch<br />

über das Angebot ihrer örtlichen öffentlichen<br />

Bibliothek.<br />

In einer Doppelstunde am selben Tag<br />

erfolgte eine Führung durch unsere Schulbibliothek,<br />

die sich in eine neueingerichtete<br />

Lesebibliothek <strong>für</strong> die Klassenstufen 5 und 6<br />

und in eine allgemeine Schulbibliothek mit<br />

einer begrenzten Anzahl von Werken der Primärliteratur<br />

in verschiedenen Sprachen sowie<br />

einer größeren Abteilung von Lexika und<br />

Fachliteratur gliedert. Im Rahmen dieser Stunde<br />

wurden auch verschiedene Suchmöglichkeiten,<br />

wie Regalsuche (zu einem allgemeinen<br />

Thema), sowie Recherchen mittels Karteikarten<br />

und OPAC (BIBLIOTHECAWin)<br />

durchgeführt. Auch das ordnungsgemäße<br />

Verhalten in einer Bibliothek wurde erklärt<br />

und auf dessen Einhaltung bestanden.<br />

In der letzten Doppelstunde vor der<br />

Führung durch die Stadtbibliothek Schifferstadt<br />

erstellte die Klasse einen Fragenkatalog,<br />

und es wurden Gruppen gebildet, die<br />

jeweils einen Aufgabenbereich zu bearbeiten<br />

hatten und fünf Bücher mit den üblichen<br />

Daten (Autor, Titel, Sachgebiet, ISBN) erfassen<br />

sollten, um sie in der Stadtbibliothek zu<br />

recherchieren.<br />

Die Bibliotheksführung, an der auch


<strong>LIES</strong> 2 - 17 -<br />

der Klassenelternsprecher als Begleitperson<br />

teilnahm, dauerte etwa drei Schulstunden.<br />

Die Bibliothek war an diesem Vormittag nicht<br />

<strong>für</strong> den Publikumsverkehr zugänglich, so daß<br />

die (Ein-)Führung unter idealen Bedingungen<br />

erfolgte. Nach einer Einführung durch<br />

die Leiterin der Stadtbibliothek, in deren Rahmen<br />

auch bereits viele Fragen von Schülerinnen<br />

und Schülern gestellt und beantwortet<br />

wurden, gingen die Gruppen an ihre Arbeit.<br />

Es wurden Regale und Fenster in ihrer Anordnung<br />

vermessen, Regale mit Sachgebieten<br />

gesichtet und von allen Arbeitsgruppen Bücher<br />

mittels OPAC (BIBLIOTHECA III)<br />

recherchiert.<br />

Am Ende der Führung hatten alle Arbeitsgruppen<br />

ihre Ergebnisse aufgezeichnet,<br />

die in einer Doppelstunde an der Tafel festgehalten<br />

wurden. Dabei wurden auch Verbesserungsvorschläge<br />

<strong>für</strong> die Schulbibliothek<br />

erarbeitet.<br />

Die Ergebnissicherung umfaßte Befunde<br />

zum Medienbestand, zur Benutzerstruktur,<br />

Präsentation des Medienbestandes sowie<br />

Erschließung und Recherche, Ausleihe und<br />

Mahnwesen.<br />

Die Ergebnisse des Projektes waren<br />

ermutigend:<br />

- Die Schüler hatten durchweg keine Schwierigkeiten,<br />

Bücher mittels OPAC zu<br />

recherchieren. Interessanterweise kamen<br />

sie mit BIBLIOTHECA III aufgrund der<br />

ausge<strong>zeichnete</strong>n Benutzerführung besser<br />

zurecht als mit BIBLIOTHECAWin.<br />

- <strong>Sie</strong> fanden die Möglichkeit, Bücher mittels<br />

EDV zu recherchieren, benutzerfreundlicher<br />

als die konventionelle Methode über<br />

Karteikarten.<br />

- Die Schüler und Schülerinnen verbrachten<br />

mindestens so viel Zeit an den Regalen<br />

wie an den EDV-Einrichtungen und fanden<br />

so viel Interessantes, daß sie spontan<br />

Bücher durchschauten und sich Notizen<br />

machten.<br />

PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

- Alle Beteiligten, insbesondere auch der<br />

Elternsprecher, waren vom Gelingen und<br />

der Nützlichkeit des Vorhabens überzeugt,<br />

und auch die Schülerinnen und Schüler,<br />

die anfänglich über die Zweckentfremdung<br />

des Wandertages“ nicht sehr begeistert<br />

waren, fanden das Projekt zumindest<br />

nützlich.<br />

Natürlich muß das Projekt durch praktische<br />

Arbeit fortgesetzt werden, damit es<br />

nachhaltige Erfolge zeitigen kann.<br />

Dr. Michael Thomas<br />

Paul-von-Denis-Schulzentrum<br />

Schifferstadt<br />

entnommen aus: schulbibliothek aktuell 1/98


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

Da steht die Informations- und Kommunikationsmaschine<br />

nun in der Schulbibliothek:<br />

Information at your fingertips, Lehrer und<br />

Schüler können weltweit recherchieren und<br />

ihre (Hyper-)Texte auch gleich weltweit präsentieren.<br />

Natürlich ist einiges zu ergänzen<br />

und immer wieder auf den neuesten Stand zu<br />

bringen - aber immerhin, die Bibliotheksmaschine<br />

kann sich sehen lassen: 5 Multimedia-Arbeitsplätze<br />

miteinander vernetzt, der<br />

Bibliotheksserver in Betrieb und bald auch<br />

von anderen PCs im Schulhaus abrufbar. <strong>Das</strong><br />

Lernen im 21. Jahrhundert kann also beginnen?<br />

Dank der Segnungen von Hightech wird<br />

unsere Schule nun qualifiziertere Absolventen<br />

hervorbringen? In der Diskussion über die<br />

neuen Technologien ist allgemein Ernüchterung<br />

eingekehrt. Die Euphorie scheint vorbei<br />

zu sein. Es ist die Zeit, in der man die neuen<br />

Medien einem Härtetest unterwerfen muß:<br />

rechnet sich die Investition? In der Wirtschaft<br />

müssen Gewinne eingefahren, in der Pädagogik<br />

bessere Lernerfolge erzielt werden. Einfache<br />

Forderungen, die nach einfachen Antworten<br />

verlangen. Aber wie in der Politik:<br />

Einfache Antworten gibt es nur bei den Populisten.<br />

Für den Praktiker dagegen besteht keine<br />

andere Möglichkeit: Er muß den beschwerlichen<br />

Weg durch das Tal gehen, darf die<br />

Mühen der Ebene nicht scheuen.<br />

Die Be<strong>für</strong>worter der neuen Technologien<br />

werden nicht müde, davon zu reden, daß<br />

der Zugang zu den fast unbegrenzten Informationen<br />

im Internet eine völlige Veränderung<br />

der Lehr- und Lernsituation mit sich<br />

bringt:<br />

„Lehrerinnen und Lehrer werden langfristig<br />

nicht mehr die Hauptlieferanten von<br />

Informationen und Wissen sein (...) Die<br />

Grenzen zwischen Lehrenden und Lernenden<br />

verschwimmen.“ (1)<br />

Durch solche und ähnliche Sätze wird<br />

die Erwartung geweckt, daß allein deshalb,<br />

- 18 - <strong>LIES</strong> 2<br />

ARBEITEN MIT NEUEN MEDIEN<br />

TEIL 3: UNTERRICHTSBEISPIELE<br />

weil es ein großes Angebot an Informationen<br />

gibt, der Suchende die adäquaten Texte auch<br />

relativ mühelos erhält, sich diese Informationen<br />

dann zu Eigen machen und, entsprechend<br />

bearbeitet, anderen zur Verfügung stellen<br />

kann. Vorausgesetzt wird, daß<br />

1. aktuelle, der Themenstellung jeweils adäquate<br />

Informationen im Internet überhaupt<br />

vorhanden sind,<br />

2. die Schüler sie mittels Suchmaschinen relativ<br />

schnell erhalten können,<br />

3. die Informationen so gestaltet sind, daß<br />

die Schüler sie auch verstehen (Sprache,<br />

Wortschatz etc.) und daß<br />

4. die Informationsfülle die Schüler nicht<br />

erdrückt.<br />

Wie das aber in der Praxis aussieht,<br />

werde ich anhand dreier ausgewählter Beispiele<br />

beschreiben.<br />

Meine Erfahrungen bei der Integration<br />

der neuen Medien in den Unterricht gehen<br />

nicht so weit, daß ich abgerundete Projekte<br />

präsentieren kann. Ich habe Internet und<br />

CD-ROM in einigen Klassen <strong>für</strong> den Deutschund<br />

Englischunterricht selbst ausprobiert und<br />

Kollegen anderer Fächer bei der Informationssuche<br />

und -verarbeitung mit Hilfe der<br />

neuen Medien beraten.<br />

Zusätzlich hatte ich bei einem USA-<br />

Aufenthalt im April die Gelegenheit, den<br />

Stand der Entwicklung an ein paar kalifornischen<br />

High Schools anzuschauen. Ich kann<br />

jetzt daher sagen, wo die Probleme liegen und<br />

worauf man achten muß. Ich bin in der Lage<br />

anzudeuten, in welche Richtung die Arbeit<br />

bei der Integration von Internet und CDROM<br />

in der Schulbibliothek gehen kann. Insgesamt<br />

habe ich selbst aber ebenfalls noch viele offene<br />

Fragen. Wer daher fertige Produkte erwartet,<br />

den muß ich enttäuschen; wer allerdings<br />

an der Diskussion über den Einsatz der neuen<br />

Medien in der Schule aktiv teilnehmen will,


<strong>LIES</strong> 2 - 19 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

sollte den einen oder anderen nützlichen Gedanken<br />

finden.<br />

Projektbeschreibungen<br />

1. Beispiel:<br />

What I’m really interested in.<br />

Ein Web-Projekt mit einer 11. Klasse<br />

(16- bis 17jährige)<br />

Aufgabenstellung<br />

• Gestaltung einer Web-Seite zu einem Thema<br />

freier Wahl.<br />

• Einzelarbeit und Gruppenarbeit.<br />

• Verknüpfung von Einzelarbeit und Gruppenarbeit<br />

durch Setzen entsprechender<br />

Links in einem Hypermedia-Dokument.<br />

Voraussetzungen der Schüler<br />

Die Schüler waren mit den Grundlagen<br />

der Informationsbeschaffung mittels Internet<br />

und CD-ROM vertraut. <strong>Sie</strong> kannten auch die<br />

wichtigsten Techniken zur Verarbeitung von<br />

digitalen Ressourcen (Herunterladen, Speichern,<br />

Textverarbeitung) <strong>Das</strong> alles war in<br />

einem Projekt zu den Präsidentschaftswahlen<br />

in den USA (November 1996) erprobt worden.<br />

Ich nahm daher an, daß der nächste<br />

Schritt, die Präsentation eigener Gedanken<br />

auf der Grundlage von vorwiegend digital<br />

vorhandenen Informationen, keine wirklich<br />

großen Schwierigkeiten bereiten würde. Auch<br />

wollte ich die technische Seite diesmal weitgehend<br />

aussparen und vor allem inhaltlich an<br />

den von den Schülern gewählten Themen<br />

arbeiten.<br />

Projektziele<br />

Die Schüler bildeten drei größere Gruppen<br />

zu den Themen: „Sex“, Film“, „Sport“.<br />

Jeder Schüler hatte jetzt ein Detailproblem zu<br />

bearbeiten und eine html-Seite zu gestalten.<br />

Die Links zu den anderen Seiten sollten danach<br />

in den Gruppen, eine Homepage mit den<br />

entsprechenden Verknüpfungen mit der ganzen<br />

Klasse erstellt werden.<br />

Ergebnisse<br />

Zu dieser Endfassung ist es dann nicht<br />

gekommen, weil ich einerseits die Fähigkeiten<br />

der Schüler und andererseits mein Zeitbudget<br />

überschätzt hatte. Die Schüler haben<br />

eine mehrmals revidierte Fassung der individuellen<br />

Problembehandlungen als Word-<br />

Datei abgegeben. Da der vorgesehene Zeitrahmen<br />

damit ausgeschöpft war, haben wir es<br />

dabei belassen.<br />

Schlußfolgerungen<br />

Der Verlauf dieses Projekts läßt folgende<br />

allgemeine Schlüsse <strong>für</strong> die Richtlinien<br />

bei der Durchführung von Web-Projekten zu:<br />

• Notwendige Qualifikationen / Professionalität<br />

Eine weltweit abrufbare Präsentation<br />

im Internet bedingt eine gewisse Professionalität<br />

der Schülerarbeiten. Dieser Anspruch<br />

macht fehlende Qualifikationen von Schülern<br />

(und Lehrern) besonders deutlich. Anders<br />

gesagt: Es wird dadurch erst tatsächlich<br />

bewußt, welche Qualifikationen und Fertigkeiten<br />

da<strong>für</strong> notwendig und welche Werkzeuge<br />

(Hard- und Software) unerläßlich sind.<br />

Der einzelne Schüler muß selbständig und<br />

selbstverantwortlich arbeiten können; er muß<br />

verschiedenartige Texte kritisch beurteilen<br />

können; eigene Texte sind nicht nur sprachlich<br />

korrekt und inhaltlich attraktiv zu verfassen,<br />

es ist auch ein übersichtliches Layout zu<br />

gestalten. Von den einzelnen Gruppen und<br />

der Klasse insgesamt wird Teamfähigkeit<br />

verlangt. Die Schüler sollen Arbeiten unter<br />

den Gruppenmitgliedern aufteilen und die<br />

Ergebnisse der anderen kritisch beurteilen<br />

können. Der Lehrer muß den Projektablauf<br />

geschickt organisieren und moderieren. <strong>Das</strong><br />

bedeutet, er muß die Schüler sehr gut kennen<br />

- und zwar nicht nur ihre fachlichen Stärken<br />

und Schwächen, sondern auch ihre sozialen<br />

Fähigkeiten, und er muß auch wissen, inwieweit<br />

sie bereits selbstverantwortlich arbeiten<br />

können.


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

• Motivation<br />

Professionalität, selbstverantwortliches<br />

Arbeiten, Teamfähigkeit alles Lernziele, die<br />

hohe Motivation der Schüler und Lehrer erfordern.<br />

Verfechter der neuen Medien versprechen<br />

sich von der reinen Tatsache, daß<br />

Internet und CD-ROM von den Schülern im<br />

Unterricht benutzt werden können, eine gesteigerte<br />

Motivation.<br />

Nach dem wiederholten Einsatz der<br />

neuen Medien in der Bibliothek sehe ich die<br />

Sache nüchterner und komme - wie auch<br />

andere Lehrer/-innen - zu dem Schluß: Es<br />

bedarf einer äußerst sorgfältigen und umsichtigen<br />

Planung, damit die Vorteile von<br />

Multimedia und Telekommunikation wirklich<br />

zum Tragen kommen. Beim ersten Einsatz<br />

sind die Schüler ausreichend interessiert,<br />

weil man einfach einmal etwas anderes macht,<br />

danach aber muß man sich mehr einfallen<br />

lassen.<br />

Vielleicht sind Projekte, bei denen die<br />

neuen Medien im Mittelpunkt stehen, <strong>für</strong> die<br />

Mehrheit überhaupt nicht so interessant. Die<br />

Integration von Internet und CD-ROM bei<br />

Projekten allgemeinerer Art ist aber in Zukunft<br />

unumgänglich. Dokumente müssen gesucht<br />

und miteinander verglichen, ihre Qualität<br />

muß beurteilt und ihre Authentizität geprüft<br />

werden.<br />

• Sicherheitsfragen<br />

Der freie Zugang zum Internet in der<br />

Bibliothek bringt Sicherheitsfragen mit sich:<br />

Wie geht man mit dem Problem um, daß<br />

Schüler durch das Internet freien Zugang zu<br />

Bildern und Texten haben, die entweder<br />

Erwachsenen vorbehalten oder überhaupt<br />

gesetzwidrig sind (Pornographie, Gewalt,<br />

extreme politische Gruppen etc.)? Ein Mädchen<br />

zum Beispiel wollte über Prostitution in<br />

Österreich arbeiten - natürlich gelangt man<br />

bei der Eingabe der Stichworte sex and prostitution“<br />

zu heiklen Internet-Seiten. Wenn man<br />

jetzt auch noch Bookmarks legt, dann sind<br />

diese Seiten <strong>für</strong> die Nachbenutzer - unter<br />

Umständen 10- bis 11jährige - leicht zugäng-<br />

- 20 - <strong>LIES</strong> 2<br />

lich. Im konkreten Fall habe ich diese Problematik<br />

mit den Schülern besprochen und sie<br />

gebeten, mit mir darüber zu reden, wenn sie<br />

auf anstößige Seiten oder Links stoßen. Die<br />

entsprechenden Bookmarks habe ich jeweils<br />

manuell gelöscht. Eine andere Möglichkeit<br />

bieten Softwareprodukte, die das Laden heikler<br />

Internet-Seiten verhindern. Zu bedenken<br />

ist dabei aber, daß etwa das Sperren von<br />

Links, die das Wort „sex“ enthalten, gleichzeitig<br />

bewirkt, daß pädagogisch wertvolles<br />

Material (zu AIDS, Abtreibung etc.) nicht<br />

mehr zugänglich ist.<br />

In den USA, wo mehr als die Hälfte<br />

aller Schulen mit dem Internet verbunden<br />

sind, diskutiert man diese Probleme sehr engagiert.<br />

Schüler bzw. deren Eltern müssen<br />

einen Vertrag unterschreiben, in dem die<br />

Richtlinien <strong>für</strong> den Umgang mit dem Internet<br />

und die Konsequenzen bei Mißachtung der<br />

Regeln klar formuliert sind. Es können ja<br />

nicht nur obszöne Bilder oder Anleitungen<br />

zum Bau von Bomben heruntergeladen werden.<br />

Schüler können durch Kettenbriefe den<br />

Schulserver lahmlegen oder Drohbriefe verschicken.<br />

So kündigte ein Schüler einer<br />

amerikanischen High School ein Attentat auf<br />

Präsident Clinton an, was sogar das FBI auf<br />

den Plan rief.<br />

<strong>Das</strong> Problem hat zwei Seiten:<br />

a) die rechtliche Absicherung der Schulbibliothekare.<br />

Sollen bzw. können sie verantwortlich<br />

gemacht werden, wenn Einrichtungen<br />

in der Bibliothek kriminelle Handlungen<br />

ermöglichen?<br />

b) der erzieherische Gesichtspunkt: Wie sehr<br />

soll die Schule die Jugendlichen hier überhaupt<br />

abschirmen, wenn sie unter Umständen<br />

daheim diesen Gefahren ungeschützt<br />

ausgesetzt sind? Meiner Ansicht nach ist<br />

der Umgang mit den Möglichkeiten und<br />

Gefahren der neuen Medien in der Schule<br />

zu erlernen. Ein Teil der Ausbildung besteht<br />

eben darin, die verantwortungsvolle<br />

Nutzung einzuüben. Außerdem muß man<br />

die Schüler ja auch darauf aufmerksam


<strong>LIES</strong> 2 - 21 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

machen, daß ihre Netzaktivitäten - in den<br />

meisten Fällen auch nachträglich - kontrolliert<br />

werden können.<br />

2. Beispiel:<br />

Österreich zwischen 1945 bis 1955 -<br />

Informationssuche mit 13- bis 14jährigen<br />

(8. Schulstufe)<br />

Allgemeines Projektziel<br />

Kurzes Referat zu ausgewählten Themenbereichen<br />

(Wiener Burgtheater, Oper,<br />

österreichischer Staatsvertrag, Medizin, Alltagsleben,<br />

etc.)<br />

Aufgabenstellung in der Bibliothek<br />

Informationssuche:<br />

Bücher, CD-ROMs und Internet sollen<br />

nach brauchbaren Texten und Bildern abgesucht<br />

werden.<br />

Informationsverarbeitung:<br />

Aus dem gefundenen Material soll -<br />

vorzugsweise mit einer Text- und Bildverarbeitung<br />

- ein Referatstext gestaltet werden.<br />

Voraussetzungen der Schüler<br />

Praktisch keine Vorkenntnisse bei der<br />

Informationssuche. Unterschiedliche (sehr<br />

geringe bis sehr fortgeschrittene) allgemeine<br />

Computerkenntnisse.<br />

Voraussetzungen der Fachlehrerin<br />

Geringe EDV-Kenntnisse, sehr distanziertes<br />

Verhältnis zu den neuen Technologien.<br />

Projektziel in der Bibliothek<br />

Die Schüler sollen die Möglichkeiten<br />

der Informationssuche mit Hilfe der neuen<br />

Technologien kennenlernen. <strong>Das</strong> bedeutet:<br />

Es müssen brauchbare Suchstrategien vorbereitet<br />

werden, um den unter Umständen erfolglosen<br />

Suchvorgang in vernünftigen Grenzen<br />

zu halten.<br />

Projektdurchführung<br />

A Präsentation der verschiedenen Quellen<br />

und der Suchmöglichkeiten in Büchern,<br />

auf CD-ROM und im Internet zum Zwekke<br />

der ersten Orientierung.<br />

B Die Schüler suchen selbst nach Informationen<br />

und werden dabei vom Bibliothekar<br />

beraten.<br />

C Zweiteilung:<br />

a Kopieren und Ausdrucken der Quellen und<br />

Weiterverarbeitung in der Klasse.<br />

b Beratung bei der notwendigen Änderung<br />

der Suchstrategien.<br />

D Der Bibliothekar / die Fachlehrerin sucht<br />

nach der Stunde Material <strong>für</strong> die Schüler,<br />

die bis jetzt leer ausgegangen sind.<br />

E Die Fachlehrerin ist im Zwiespalt: <strong>Sie</strong> findet<br />

im Internet das Gesuchte nicht und<br />

beurteilt die neuen Medien demzufolge<br />

negativ. Der Bibliothekar kann gutes Material<br />

aus dem Internet anbieten.<br />

Ein Teil der Schüler möchte weiterhin die<br />

PCs in der Bibliothek <strong>für</strong> Informationssuche<br />

und -verarbeitung benutzen. Der andere<br />

Teil bearbeitet das Material in der Klasse<br />

weiter.<br />

F Präsentationen in der Klasse.<br />

Kommentar<br />

Der Verlauf des Projekts bewies den<br />

Nutzen der Informationssuche mit Hilfe der<br />

neuen Medien. Beim Suchvorgang muß der<br />

Bibliothekar immer wieder Einzelberatung<br />

leisten. Um Frustrationen zu vermeiden, muß<br />

außerhalb der Unterrichtszeit nach Material<br />

gesucht werden. Der geplante Zeitrahmen<br />

ließ sich nicht einhalten.<br />

Tips (bei Anfängerprojekt)<br />

• Informationsfertigkeiten (Information<br />

skills) und Computerkenntnisse zu Projektbeginn<br />

mittels einfacher Fragebögen<br />

in Erfahrung bringen. Damit erhält man<br />

die Grundlagen <strong>für</strong> den Einstieg und weiß,<br />

welche Hilfestellungen man leisten muß.<br />

• Fragestellungen und erwartetes Projektergebnis<br />

von Begleitlehrer/-in geben lassen<br />

bzw. gemeinsam festlegen.


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

• Schwergewicht nicht auf das Erlernen der<br />

Suchstrategien, sondern auf den Umgang<br />

mit dem gefundenen Material legen.<br />

• Zeitrahmen großzügig anlegen, keine zu<br />

hohen Ziele stecken, um die Schüler nicht<br />

zu überfordern, bzw. sich nicht selbst mit<br />

Arbeit zu überhäufen.<br />

• Sich darauf einstellen, daß viel Einzelarbeit<br />

notwendig ist.<br />

• Die Lernziele beim Erwerb von Information<br />

skills klar beschreiben.<br />

3. Beispiel:<br />

„Mit anderen Augen“ -<br />

CD-ROM-Projekt mit einer 10. Schulstufe<br />

(15- bis 16jährige)<br />

Da wir jetzt PCs mit CD-ROM-<br />

Laufwerken in der Bibliothek haben, liegt es<br />

nahe, das Arbeiten mit CD-ROM im Klassenverband<br />

auszuprobieren. <strong>Das</strong> funktioniert bei<br />

Projektarbeit sehr gut, wenn verschiedene<br />

CD-ROMs in den Geräten installiert sind. Bei<br />

Gruppenarbeiten zur Neuverfilmung von<br />

Shakespeares Romeo and Juliet habe ich<br />

zum Beispiel die Lexika Encarta 97, Grolier<br />

und die CD-ROM Shakespeare: Romeo and<br />

Juliet installiert. Für die bibliographische<br />

Suche stehen VLB und der Bibliothekskatalog<br />

zur Verfügung, und <strong>für</strong> die Internet-Suche<br />

habe ich Bookmarks sowohl zu Shakespeare<br />

als auch zur Neuverfilmung gesetzt. Um im<br />

Unterricht Zeit zu sparen - unsere Internet-<br />

Leitung ist recht langsam - lade ich gleich<br />

einige wichtige Seiten auf die Festplatte. Zeitungen<br />

und Bücher stehen bei diesen Projekten<br />

natürlich ebenfalls zur Verfügung.<br />

Ähnlich verfahren Kollegen, wenn sie<br />

im Informatikunterricht den Umgang mit den<br />

neuen Informationstechnologien einüben: ein<br />

brauchbares Lexikon auf CD-ROM, ein paar<br />

Datenbanken, Internet-Bookmarks sowie Zeitschriften<br />

und Bücher, um das gefundene<br />

Material auch ein wenig zu vergleichen.<br />

Wie aber steht es um die Möglichkeit,<br />

mit Multimedia allgemeines Wissen und<br />

Können zu erwerben sowie Einsichten in Pro-<br />

- 22 - <strong>LIES</strong> 2<br />

bleme zu gewinnen?<br />

Welche Lernerfolge kann man erwarten,<br />

wenn die Schüler eine bestimmte<br />

CD-ROM gleichzeitig benutzen?<br />

Für die Durchführung sind entweder<br />

eine entsprechende Anzahl von CD-ROMs<br />

oder ein Server notwendig, von dem aus auf<br />

eine CD-ROM von den angeschlossenen Arbeitsplätzen<br />

problemlos zugegriffen werden<br />

kann. (Unser Novell-Netz und Windows 95<br />

auf den Arbeitsplätzen erfüllen diese Anforderungen.)<br />

Die CD-ROM „Mit anderen Augen“<br />

behandelt die Themen Fremdenfeindlichkeit,<br />

Rassismus und Antisemitismus auf ansprechende<br />

Art. Es findet sich eine Vielzahl<br />

von Informationen in der Abteilung Bibliothek,<br />

und unter Themenbereiche werden zentrale<br />

Fragen wie Kopftuch, Park etc. gleichermaßen<br />

unterhaltsam und informativ behandelt.<br />

Gemeinsam mit einer der Autorinnen<br />

hielt ich einen dreistündigen Workshop zu<br />

dieser CD-ROM mit einer Gruppe von 20<br />

Schülern ab.<br />

Inhaltlich war das Thema bereits behandelt<br />

worden: Eigene Erfahrungen und die<br />

Einstellungen von Familienmitgliedern und<br />

Bekannten waren besprochen und in Aufsätzen<br />

beschrieben worden. Jetzt sollte eine<br />

Vertiefung mit Hilfe der CD-ROM erfolgen.<br />

Durchführung des Projekts<br />

Nach einer halbstündigen Einführung<br />

in Inhalt, Aufbau und Handhabung der<br />

CD-ROM konnten die Schüler in Dreiergruppen<br />

die CD-ROM frei erkunden. Danach<br />

setzten sie sich zusammen und tauschten ihre<br />

Erfahrungen aus. Die Autorin brachte als<br />

Moderatorin zusätzliche Themenbereiche ein,<br />

die ihr wichtig erschienen, die von den Schülern<br />

aber nicht entdeckt worden waren. In der<br />

Folge sollten die Schüler eine kurze eigene<br />

Präsentation zu einem Teilbereich der Thematik<br />

zusammenstellen. Dies kann mit Hilfe<br />

des STUDIOS auf der CD-ROM leicht bewerkstelligt<br />

werden: Man wählt Bilder, Text,<br />

Ton- und Bildsequenzen aus und kann sie


<strong>LIES</strong> 2 - 23 -<br />

danach in der gewählten Reihenfolge abspielen.<br />

Obwohl die Schüler konzentriert gearbeitet<br />

und ein paar gute Präsentationen vorgestellt<br />

hatten, waren wir mit dem Projektverlauf<br />

nur bedingt zufrieden. Wir hatten das Gefühl,<br />

inhaltlich und auch emotional sei bei den<br />

Schüler zu wenig geschehen.<br />

Wir fragten uns daher insbesondere:<br />

• Soll man den Schülern nicht doch sehr<br />

konkrete Arbeitsaufträge geben?<br />

• Wieviel Zeit soll man <strong>für</strong> die Arbeit mit<br />

einer CD-ROM einplanen? Die Arbeit mit<br />

dem Computer ermüdet. Einige Arbeiten<br />

könnten ja auch als Hausaufgabe erledigt<br />

werden.<br />

• Wie geht man mit den Projektergebnissen<br />

- den Präsentationen - um? Welche Richtlinien<br />

<strong>für</strong> die Beurteilung soll man erarbeiten?<br />

Sind sie die Basis <strong>für</strong> eine Weiterarbeit?<br />

Sind sie der Lernstoff, den alle beherrschen<br />

sollen?<br />

Rückschlüsse und Empfehlungen<br />

Die Integration der neuen Medien in<br />

den Unterricht erzwingt eine völlige Neustrukturierung<br />

des Lernens und Lehrens. Man<br />

kann zwar auch die gewohnten Unterrichtsmethoden<br />

anwenden, wird dabei der<br />

Eigenart der neuen Medien (Fülle an Informationen<br />

unterschiedlichster Art, Interaktivität,<br />

Telekommunikation) kaum gerecht.<br />

Allerdings braucht man nicht von heute<br />

auf morgen alles zu ändern, sondern kann<br />

schrittweise neue Modelle des Unterrichtens<br />

erarbeiten. Manche Anforderungen sind einem<br />

ja nicht völlig unbekannt, sie erhalten<br />

lediglich eine neue Akzentuierung. Für die<br />

Schulbibliothekare sind diese Überlegungen<br />

wichtig, weil sie in Absprache mit den Fachlehrern<br />

Anleitungen zur Informationssuche<br />

erarbeiten müssen.<br />

Fertige Modelle sind nicht vorhanden,<br />

man ist daher aufs Experimentieren angewiesen.<br />

Folgendes Modell ist <strong>für</strong> die Übergangszeit<br />

praktikabel:<br />

PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

Projektplanung<br />

Genaue inhaltliche und zeitliche Rahmenbedingungen<br />

mit klaren Aufgabenstellungen<br />

<strong>für</strong> die Schüler festlegen. Intensive<br />

mündliche Absprache mit den beteiligten Lehrem<br />

ist unerläßlich.<br />

Projektdurchführung<br />

Kompromisse zwischen Festhalten am<br />

Plan und notwendigen Abänderungen finden.<br />

Laufend Gespräche über die Projektziele und<br />

das gewünschte Ergebnis mit den beteiligten<br />

Lehrern und Schülern führen.<br />

Projektreflexion<br />

In Gesprächen und mittels Fragebogen<br />

die individuellen Erfahrungen und Lernerfolge<br />

erkunden. Dies ist die Grundlage <strong>für</strong> weitere<br />

Projekte.<br />

Die Techniken der Informationssuche<br />

und Informationsverarbeitung sind in der<br />

Schulbibliothek in Zusammenarbeit mit den<br />

Schulbibliothekaren zu erwerben. Es handelt<br />

sich dabei um Fertigkeiten, die so grundlegend<br />

wie Lesen und Schreiben sind. Auch<br />

wenn dies eher handwerkliche Fertigkeiten<br />

sind, die auch unabhängig von inhaltlichen<br />

Aufgabenstellungen erworben werden können,<br />

ist ein zufriedenstellender Lernerfolg<br />

nur zu erwarten, wenn diese Fähigkeiten in<br />

Zusammenhang mit konkreter Projektarbeit<br />

erlernt werden. Daher ist es unerläßlich, daß<br />

die Schulbibliothekare sich auch mit den Projektinhalten<br />

befassen. Nur dann können sie<br />

wirklich effizient bei der Informationsvermittlung<br />

helfen.<br />

Anmerkungen: (1) Computer und Unterricht<br />

25/1997, S. 10<br />

Prof. Mag. Werner Schöggl<br />

Gymnasium / Realgymnasium 21<br />

Wien, Österreich<br />

Fragen und Anregungen bitte richten an:<br />

Werner Schöggl, Anton-Denglergasse 22/12,<br />

A-1210 Wien; E-Mail:<br />

werner.schoeggl@bboard.blackbox.or.at<br />

Entnommen aus: schulbibliothek aktuell 2/97


PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

Falschlehner, Gerhard:<br />

Vom Abenteuer des Lesens. -<br />

Salzburg : Residenz, 1997. - 240 S.<br />

ISBN 3-7017-1061-9, DM 40,80<br />

Der Autor stellt in seinem Buch das<br />

Lesen in den Mittelpunkt und will beweisen,<br />

daß es in der Mediengesellschaft wichtiger ist<br />

denn je und obendrein noch Spaß machen<br />

kann. Er geht davon aus, daß Lektüre das<br />

Selbstbewußtsein und die Toleranz gegenüber<br />

allem Fremden fördert, der geistige Horizont<br />

erweitert und der Phantasie auf die<br />

Sprünge geholfen wird. Mit seinen Ausführungen<br />

entwickelt der Autor den Leseförderer<br />

weiter: Die Vorgänge des Lesens werden<br />

bewußt gemacht, ausgehend von der Anatomie<br />

über Denk-, Seh- und Wahrnehmungsprozesse,<br />

über die Grammatik und die Phantasie.<br />

Vorgestellt werden Thesen <strong>für</strong> einen<br />

erbaulichen Umgang mit Literatur und ein<br />

Modell <strong>für</strong> die Leseerziehung, das er „kreatives<br />

Lesen“ nennt. <strong>Das</strong> Ziel des Werkes besteht<br />

darin, in jungen Menschen (und nicht<br />

nur in diesen) die Freude am Lesen und die<br />

Begeisterung <strong>für</strong> Bücher zu wecken. Dazu<br />

werden jede Menge Texte über Literatur von<br />

namhaften Menschen geboten... Sehr empfohlen!<br />

Hall, Lucy:<br />

Geschichte <strong>für</strong> Kinder. -<br />

Mülheim : Verl. an d. Ruhr, 1994. - 127 S.:<br />

111.<br />

(Tolle Ideen)<br />

ISBN 3-86072-015-5, DM 24,80<br />

Die Themen des Ideenbuchs zur Geschichte<br />

gehen quer durch die Zeiten und<br />

umfassen nach einem einführenden methodischen<br />

Teil die Kapitel: Die Welt des Altertums,<br />

Von Rom zum Mittelalter, Frühe Neuzeit<br />

bis Anfang des 20. Jahrhunderts und <strong>Das</strong><br />

20. Jahrhundert Geboten werden in bekannter<br />

Qualität dieser Reihe und gut illustriert Anregungen<br />

<strong>für</strong> den Geschichtsunterricht. Durch<br />

die Medien- und vor allem Literaturnähe<br />

- 24 - <strong>LIES</strong> 2<br />

MATERIALIEN ZUR LESEFÖRDERUNG UND ZUR MEDIENERZIEHUNG<br />

empfehlen diese sich auch <strong>für</strong> Projekte in der<br />

Schulbibliothek. Die enthaltenen, brauchbaren<br />

Kopiervorlagen erleichtem die Veranschaulichung<br />

der Themen und wecken neue<br />

Ideen.<br />

Harpley, Avril:<br />

Medienerziehung. -<br />

Mülheim an der Ruhr: Verl. an d. Ruhr,<br />

1992. - 128 S: 111.<br />

(Tolle Ideen)<br />

ISBN 3-86072-061-9, DM 24,80<br />

<strong>Das</strong> Ziel dieses bereits 1992 aufgelegten<br />

Bandes besteht darin, Kinder mit medialem<br />

Handeln zu begegnen und sie zum aktiven<br />

Umgang mit den Medien zu befähigen.<br />

Geboten werden da<strong>für</strong> Anregungen zum spielerischen,<br />

kindgemäßen Herangehen an Bildanalysen,<br />

Werbung, Fernsehen (z.B. Seifenopern),<br />

Nachrichten und Kommunikation.<br />

Zugleich werden die Prozesse der Produktion<br />

durch Einführung in die Fotografie und in den<br />

Umgang u.a. mit Kassettenrecorder und Videokamera<br />

den Kindern handelnd veranschaulicht.<br />

Enthalten sind wiederum Kopiervorlagen.<br />

Kleinkünstlerverzeichnis Norddeutschland.<br />

-<br />

Lüneburg: Büchereizentrale, 1997. - 166 S.<br />

Als Hilfe <strong>für</strong> die Programmarbeit in<br />

Bibliotheken ist die 2. Ausgabe des Kleinkünstlerverzeichnisses<br />

der Büchereizentrale<br />

Lüneburg erschienen. Insgesamt 154 Künstler<br />

stellen sich in Sparten wie Clownerie,<br />

Erzählveranstaltung, Figurentheater usw. vor.<br />

Erweitert wurde der Band um die Rubrik<br />

„Empfehlung“ - dort sind Bibliotheken und<br />

Institutionen vermerkt, die über Erfahrungen<br />

mit den Künstlern Auskunft geben können.<br />

Neu ist auch die Rubrik „Genreübergreifend“,<br />

dort werden Kleinkünstler aufgeführt, deren<br />

Angebot mehrere Genres umfaßt.<br />

Bezug: Büchereizentrale Lüneburg, Büchereiverband<br />

Lüneburg-Stadt; Tel.: 0 41 31 / 95 01-0


<strong>LIES</strong> 2 - 25 - PRAXIS KLASSE 5 UND KLASSE 7<br />

Schatzinseln <strong>für</strong> die Schule 2 : Unterrichtsentwürfe<br />

<strong>für</strong> die Jahrgangsstufen 6 - 11. -<br />

Frankfurt/ Main: Fischer Taschenbuch,<br />

1997. - 170 S.<br />

ISBN 3-569-99018-1; DM 5,-<br />

Zum zweiten Mal werden Anregungen<br />

<strong>für</strong> die Arbeit mit aktueller Kinder- und Jugendliteratur<br />

in der Reihe Fischer Schatzinsel<br />

vorgestellt. Standen im Band 1 sechs Bücher<br />

im Mittelpunkt, sind (überwiegend <strong>für</strong> Schüler<br />

der Sek I) zehn Bücher <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche von 10 bis 16 Jahren, die von der<br />

ersten Liebe und vom schwierigen Erwachsenwerden<br />

erzählen, von Anpassung und Widerstand,<br />

von der Suche nach der eigenen<br />

Identität, aber auch von haarsträubenden<br />

Abenteuern enthalten. Die Unterrichtsentwürfe<br />

<strong>für</strong> die Jahrgangsstufen 6 - 11 sind gegliedert<br />

in die Abschnitte: Zum Text; Didaktische<br />

Überlegungen und Methodische Vorschläge<br />

zur Gestaltung einer Unterrichtsreihe.<br />

Informationen zu den Autoren bzw. Lektüreempfehlungen<br />

<strong>für</strong> die Schüler und Lehrer<br />

runden die anregenden Beispiele ab.<br />

Bezug über den Verlag Fischer Taschenbuch,<br />

Hedderichstr. 114, 60596 Frankfurt/Main oder<br />

den Buchhandel<br />

Zwischen Leseanimation und literarischer<br />

Sozialisation:<br />

Konzepte der Lese(r)förderung / Hrsg. von<br />

Thomas Eicher u.a. -Oberhausen: Athena,<br />

1997. - 262 S.<br />

ISBN 3-932740-05-X DM 39,80<br />

Unterschiedlichste Beiträge: Theoretisches<br />

und Methodisches, aber auch Programmatisches<br />

und nicht zuletzt Anregungen <strong>für</strong><br />

die Praxis werden in diesem Sammelband<br />

vorgestellt, allesamt Vorträge von Fachleuten<br />

auf einer Tagung der Universität Dortmund<br />

zum Thema, die im April 97 stattfand.<br />

<strong>Das</strong> Buch lädt zum Blättern ein und will<br />

(zugleich Ziel der Tagung) Anregung zu übergreifenden<br />

Konzepten und mehr Kooperation<br />

zwischen den einzelnen Bereichen der Leseförderung<br />

geben.<br />

Hilfen <strong>für</strong> den Bestandsaufbau<br />

(Bücher, CD, MC, Video, CD-ROM)<br />

Schmidt-Dumont, Geralde: Kriterien <strong>für</strong><br />

die Bilderbuchbeurteilung. - In : Beiträge<br />

Jugendliteratur und Medien. 8. Beiheft<br />

(1997), S. 98 - 100<br />

<strong>Das</strong> Beiheft der Zeitschrift enthält weitere<br />

Beiträge der Autorin, die sich mit der<br />

Beurteilung von Bilderbüchern befassen, die<br />

ja erst nach dem Erstlesealter ihre Bedeutung<br />

verlieren: Ästhetische Kommunikation am<br />

Beispiel von Bildgestaltung und Bildrezeption<br />

im Bilderbuch (S. 73 -97) und semantische<br />

Wortfelder zur Charakterisierung von bildlicher<br />

Gestaltung (S. 101 - 107).<br />

Schiefer, Manfred:<br />

Brauchen Schulen das Internet? - In : Bulletin<br />

Jugend & Literatur 29 (1998), 2,<br />

S. 30 - 31<br />

Der Autor setzt sich in diesem Beitrag<br />

mit den Argumenten <strong>für</strong> und wider das Internet<br />

auseinander und bricht eine Lanze <strong>für</strong> den<br />

Einsatz des Netzes. Nützlich sind vor allem<br />

die Zugaben: eine kleine Auswahlbibliographie<br />

zum Thema Internet und eine Internet-<br />

Adressenliste von Angeboten <strong>für</strong> Pädagoginnen<br />

/ Pädagogen sowie <strong>für</strong> Kids.<br />

SCHRÄGSPUR: Die Retrospektive des<br />

Bundeswettbewerbs Jugend und Video<br />

[Bildtonträger]. -<br />

Remscheid : Kinder- und Jugendfilmzentrurn,<br />

1997. - 2 Videokassetten (VHS, 44<br />

Min.) : farb., 1. & 2. Teil<br />

Aus dem jährlich vom Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

ausgeschrieben und vom Kinder- und<br />

Jugendfilmzentrum in Deutschland organisierten<br />

Wettbewerb JUGEND UND VIDEO<br />

wird auf diesen zwei Videokassetten ein Querschnitt<br />

angeboten. Enthalten sind Produktionen,<br />

die bereits zum Zeitpunkt ihrer Erstpräsentation<br />

als herausragend eingestuft wurden:<br />

witzige, überraschende Geschichten, originell<br />

in der Machart. Die Filme mit einer


BÜCHER UND MEDIEN<br />

Länge von 1 - 30 Minuten sind Ergebnisse von<br />

AGs, Einzelarbeiten und Schulprojekte die<br />

Mut machen und als Anregung bei Jugendlichen<br />

eingesetzt werden können. Die Koordination<br />

des Projekts, welches das Ziel hat,<br />

zusätzliche Öffentlichkeit <strong>für</strong> die junge und<br />

jüngste Videoszene zu schaffen, lag beim<br />

Produktionsbüro l’image in Bonn.<br />

Jahr <strong>für</strong> Jahr kommen in Deutschland<br />

mehrere zehntausend neue Buchtitel auf den<br />

Markt. Bei dieser Fülle des Angebots ist es <strong>für</strong><br />

die Schulen nicht leicht, sich einen Überblick<br />

über die Bücher zu verschaffen, die unmittelbar<br />

im Unterricht oder unterrichtsergänzend<br />

eingesetzt werden können.<br />

Für den Aufbau und die Betreuung von<br />

Medienbeständen in den Schulen ist oftmals<br />

jemand zuständig, der diese Funktion nebenamtlich<br />

mit geringer Unterrichtsermäßigung<br />

oder auch ehrenamtlich wahrnimmt. <strong>Das</strong> gilt<br />

immer häufiger auch <strong>für</strong> Schulbibliotheken.<br />

In dieser Situation kann ein regelmäßig<br />

erscheinender Medien-Informationsdienst <strong>für</strong><br />

Schulen, der den Buchmarkt kontinuierlich<br />

sichtet und unterrichtsgeeignete Literatur<br />

empfiehlt, eine große Hilfe sein.<br />

Der Dienst „NEUE BÜCHER FÜR<br />

SCHULEN“ ist ein Gemeinschaftsprodukt<br />

des Deutschen Bibliotheksinstituts in Berlin<br />

und der Einkaufszentrale <strong>für</strong> Bibliotheken in<br />

Reutlingen. Er bietet eine Auswahl unterrichtsrelevanter<br />

Literatur <strong>für</strong> Schulen der Sekundarstufe<br />

I.<br />

Die Liste erscheint zweimal jährlich.<br />

Hauptsächlich werden Sachbücher bzw.<br />

Sach-CD-ROMs <strong>für</strong> Schüler empfohlen, Titel<br />

der erzählenden Literatur nur dann, wenn<br />

sie zur Bereicherung des Unterrichtsstoffes<br />

eingesetzt werden können. Fachbücher <strong>für</strong><br />

die Hand des Lehrers werden nicht aufgenommen.<br />

Die rezensierten Titel sind nach Unterrichtsfächern<br />

zusammengestellt.<br />

- 26 - <strong>LIES</strong> 2<br />

NEUE BÜCHER FÜR SCHULEN<br />

Bezug: Kinder- und Jugendfilmzentrum in<br />

Deutschland, JUGEND UND VIDEO,<br />

Küppelstein 34, 42857 Remscheid,<br />

Tel.: 0 21 91 / 79 42 38,<br />

Fax: 0 21 91 / 79 42 30,<br />

E-Mail: KJFmedia@aol.com<br />

Pfade durch den Mediendschungel<br />

Entnommen aus: schulbibliothek aktuell 1/98<br />

Ausgewählt werden die Titel von einem<br />

Schulbibliothekar und Pädagogen (Reinhold<br />

Heckmann, Duisburg). Auswahlgrundlage<br />

ist der „ekz-Informationsdienst“ (Kleine<br />

Ausgabe) der Einkaufszentrale <strong>für</strong> Bibliotheken.<br />

Aus den dortigen über 9.000 Besprechungen<br />

werden etwa 400 Buch- und<br />

CD-ROM-Titel herausgefiltert. 200 davon<br />

erscheinen in jedem der beiden Hefte „NEUE<br />

BÜCHER FÜR SCHULEN“, die jeweils im<br />

Mai und im November vorliegen.<br />

Bei der Frühjahrsliste handelt es sich<br />

um Titel, die zwischen dem 1. Oktober und<br />

dem 31. März im „ekz-Informationsdienst“<br />

angezeigt wurden, die Herbstliste zeigt die<br />

Titel aus dem Zeitraum vom 1. April bis zum<br />

30. September an.<br />

<strong>Das</strong> Konzept der neuen Titelliste ist<br />

bewußt einfach angelegt und offen <strong>für</strong> Weiterentwicklungen.<br />

Bei einer ausreichend großen<br />

Nachfrage kann dieser Dienst fortgeführt<br />

werden.<br />

Die Hefte werden zum Selbstkostenpreis<br />

abgegeben und sind über das Deutsche<br />

Bibliotheksinstitut zu beziehen. <strong>Das</strong> Jahresabonnement<br />

beträgt DM 24,-.<br />

Beide Hefte zusammen kosten damit<br />

etwa soviel wie ein Buch. <strong>Sie</strong> kaufen im<br />

Jahr also nur ein Buch weniger, haben<br />

da<strong>für</strong> aber 399 andere richtig ausgewählt!<br />

<strong>Das</strong> ist ein sehr gutes Angebot - probieren<br />

<strong>Sie</strong> es aus. Wir freuen uns über Ihre Bestellung,<br />

die Lieferung erfolgt umgehend.<br />

Niels Hoebbel<br />

Deutsches Bibliotheksinstitut


<strong>LIES</strong> 2 - 27 - BÜCHER UND MEDIEN<br />

NACHSCLAGEWERKE NATURWISSENSCHAFTEN (GRUPPE U)<br />

Eine ausführliche Liste, in der allgemeine Nachschlagewerke zu den Naturwissenschaften<br />

sowie Fachlexika zu den Sachgebieten Biologie, Physik, Chemie, Astronomie und Geologie<br />

verzeichnet sind (16 S., Stand : Mai 1998), kann bei der Staatlichen Büchereistelle Rheinhessen-<br />

Pfalz in Neustadt (Tel.: 06321 / 39 15 13) angefordert werden.<br />

CD-ROMS :<br />

Uas Korff, Jens Jürgen: <strong>Das</strong> Umwelt-Lexikon mit Biß / Jens Jürgen Korff. - 1. Aufl. -<br />

KOR Troisdorf : CED Elektronische Datenbanken CD-ROM Verlag, [1997]. - 1 CD-ROM +<br />

Beih. in Box. - Voraussetzungen: PC 80386 und höher, Arbeitsspeicher 4 MB RAM,<br />

Betriebssystem Windows 3.1 oder höher, Grafikkarte (VGA), Peripherie CD-ROM-<br />

Laufwerk - ISBN: 3-932045-07-6<br />

CD-ROM-Nachschlagewerk mit kurzen Erläuterungen zu den wichtigsten Begriffen<br />

aus Umwelt- und Naturschutz, dazu zahlreiche Abbildungen und graphische Darstellungen.<br />

49.00<br />

Uas ÖKOBASE-Multimedia: Fachwissen von A - Z mit Grafiken und Daten... - Version<br />

OEK 6.0. - Haan : Hölter, 1997. - 1 CD-ROM + Beil. in Box. - Voraussetzungen: PC 486er<br />

und höher, Arbeitsspeicher 8 MB frei, Betriebssystem Windows 3.1 oder höher,<br />

Grafikkarte (SVGA, 256 Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk.-<br />

ISBN: 3-503-04302-0<br />

Umwelt-Datenbank mit Lexikon, Adressen, Haushaltstips, Hinweise auf Messen, Ausstellungen<br />

u.v.a.m.<br />

Uas Öko-Test<br />

OEK Alle Veröffentlichungen : Magazin <strong>für</strong> Gesundheit und Umwelt '92 - '96 ; plus<br />

Ökologische Briefe, Jahrgänge 1989 bis 1996. - CD-ROM. - Frankfurt am Main: Öko-<br />

Test-Verl., 1997. - 1 CD-ROM. - Voraussetzungen: PC 286er und höher, Arbeitsspeicher<br />

640 KByte RAM, Betriebssystem MS-DOS ab 5.0 und/oder MS-Windows ab Version<br />

3.1, Grafikkarte (256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-929530-04-X<br />

Multimedia-Version der kritischen Verbraucherzeitschrift mit Inhaltsregister der Jahrgänge<br />

1985-94./ Neue Version : Jahrgänge 1992 - 1997 ISBN 3-929530-05-8; 50.00<br />

Uas Römpp-Lexikon Umwelt A - Z / hrsg. von Herwig Hulpke... 1. Aufl., Version 1.0. -<br />

ROE Stuttgart : Thieme, 1997. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. - (Thieme interactive). -<br />

Voraussetzungen : PC 386 oder höher, Arbeitsspeicher 4 MByte, Festplattenspeicher<br />

2,3 MByte frei, Betriebssystem MS-DOS ab Version 3.3, MS Windows ab Version 3.1<br />

oder Windows 95, Grafikkarte (VGA, 256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk<br />

ISBN 3-13-107861-8; 298.00<br />

Fast textgleiche CD-ROM-Ausgabe des renommierten naturwissenschaftlich-technisch<br />

ausgerichteten Nachschlagewerkes. Leider keine multimedialen Umsetzungen von<br />

Themen.<br />

Ubm 1 Stanek, Bruno: Planeten-Lexikon : eine faszinierende, multimediale Reise zu den<br />

STA Planeten unseres Sonnensystems. - Uzwil : WG Verl. und Lizenzen, 1997. - 1 CD-ROM<br />

+ Beil. in Box. - Voraussetzungen: PC ab 486er, Arbeitsspeicher 8 MB RAM, Festplattenspeicher<br />

6 MB frei, Betriebssystem Windows 3.x oder Windows 95, Grafikkarte<br />

(SVGA, 256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-909163-84-X; 98.00<br />

Uck 2 Kuchling, Horst: Physik : zum Nachschlagen und Üben ; mit über 1000 Aufgaben und<br />

KUC Lösungen. - München [u.a.] : Fachbuchverl. Leipzig, 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in<br />

Box ; 22 cm. - (!Switch on CD-ROM). - Voraussetzungen: PC 80386 SX oder höher,


BÜCHER UND MEDIEN<br />

- 28 - <strong>LIES</strong> 2<br />

Arbeitsspeicher 4 MB, Festplattenspeicher wenigstens 2 MB frei, Betriebssystem MS-<br />

DOS 3.1 oder besser, Windows 3.0 oder besser bzw. Windows 95, Grafikkarte (VGA),<br />

Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-446-00895-0; 58.00<br />

Uck 2 Physik - Formelsammlung: über 650 wichtige Formeln aus folgenden Themengebieten<br />

PHY Kinematik, Dynamik, Drehbewegung starrer Körper ... - Feldkirchen : Franzis', 1997. -<br />

1 CD-ROM + Beil. in Box. - (Franzis-CD). - Voraussetzungen: PC ab 486, Arbeitsspeicher<br />

8 MB, Betriebssystem Windows 3.1 oder Windows 95, Peripherie CD-ROM-<br />

Laufwerk - ISBN: 3-7723-4012-1; 29.95<br />

Udk Periodensystem der Elemente auf CD-ROM: Informations- und Lernsoftware / Heinz<br />

PER Schmidkunz (Hrsg.). - Braunschweig [u.a.] : Vieweg, 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in<br />

Box. - (Edition CyberMedia). - Voraussetzungen: PC 386 oder höher, Arbeitsspeicher<br />

4 MB RAM, Betriebssystem Windows 3.1 oder höher, Grafikkarte (256 Farben),<br />

Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-528-07009-9; 98.00<br />

Kurzinformationen zu den 112 Elemente können wahlweise mit spezifischen Hinweisen<br />

verknüpt werden: Atombau, Elektronenkonfiguration, physikalische und chemische<br />

Eigenschaften, Entdeckung, Geschichte, Vorkommen, Darstellung und Verwendung.<br />

Udk 2 Römpp-Lexikon Chemie A - Z / hrsg. von Jürgen Falbe ... - 10. Aufl., Version 1.1.<br />

ROE - Stuttgart [u.a.] : Thieme, 1996. - 1 CD-ROM + Booklet. - (Thieme interactive) -<br />

Voraussetzungen: PC 386 und höher, Arbeitsspeicher 4 MByte, Festplattenspeicher<br />

2,3 MByte frei, Betriebssystem MS-DOS ab Version 3.3, MS-Windows ab Version<br />

3.1, Grafikkarte (VGA, 256 Farben), Peripherie CD-ROM-Laufwerk<br />

ISBN: 3-13-107670-4; 1788.00<br />

Uhk 2 Bertelsmann Lexikon Tiere: die multimediale Reise in die Tierwelt ; 3500<br />

BER Stichwörter, 5000 Fotos, Grafiken, Karten ... - München : Bertelsmann Electronic<br />

Publishing, 1997. - 1 CD-ROM + Beil. in Box. - Voraussetzungen: PC 486er/66 und<br />

höher, Arbeitsspeicher 8 MB, Betriebssystem Windows 3.11/Windows 95, Grafikkarte<br />

(SVGA, 65000 Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk. -<br />

ISBN: 3-577-11273-5; 98.00<br />

Stellt rund 200 Tierarten vor, ihre Biologie, Lebens- und Verhaltensweise, Ökologie,<br />

dazu umfangreiche Diashows zur Zoologie; mit Bild- und Tonbeispielen.<br />

Uhk 2 Der farbige Brehm: Brehms Lexikon lebendig auf CD-ROM ; eine multimediale Reise<br />

FAR durch die Welt der Tiere. - München : Tewi, 1997. - 1 CD-ROM. - Voraussetzungen: PC<br />

ab 80386, Arbeitsspeicher 4 MB RAM, Festplattenspeicher 5 MB, Betriebssystem<br />

Windos 3.1/Windows 95, Soundkarte, CD-ROM-Laufwerk.- ISBN: 3-8281-1153-X;<br />

39.95<br />

Uhk 2 Die Welt der Tiere: ein multimediales Lexikon. - Hamburg : DTP neue Medien,<br />

WEL 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. - (Hörzu-Software : Infotainment). - Voraussetzungen:<br />

PC 386 DX oder höher, Arbeitsspeicher 4 MB RAM, Festplattenspeicher 1 MB,<br />

Betriebssystem DOS 5.0 oder neuere Version, Windows 3.1, Grafikkarte (SVGA, 256<br />

Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk. - ISBN: 3-931983-43-9; 39.95<br />

Uhn 1 Honomichl, Klaus: Biologie und Ökologie der Insekten : CD-ROM-Lexikon ;<br />

HON Zeichnungen, Farbbilder, Ton, Videos / Klaus Honomichl ; Heiko Bellmann. - Stuttgart:<br />

Fischer [u.a.], 1996. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. - Voraussetzungen: PC ab 386er,<br />

Arbeitsspeicher 4 MB, Festplattenspeicher 5 MB frei, Betriebssystem Windows ab<br />

Version 3.1 bzw. Windows 95, Grafikkarte (VGA, 256 Farben), Soundkarte, Peripherie<br />

CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-437-25020-5; 98.00<br />

Uhn 23 Bunte Vogelwelt: multimedial ; ausführliche Information über heimische<br />

BUN Vogelarten ... - 1. Aufl. - München : Rossipaul, 1997. - 1 CD-ROM + Beih. in Box. -<br />

Voraussetzungen: PC 80386 oder höher, Arbeitsspeicher 4 MB RAM, Festplattenspei-


<strong>LIES</strong> 2 - 29 -<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

cher 5 MB frei, Betriebssystem ab Windows 3.1 oder Windows 95, Grafikkarte (SVGA,<br />

256 Farben), Soundkarte, Peripherie CD-ROM-Laufwerk (double speed) - ISBN: 3-<br />

8281-1200-5; 49.95<br />

Uhn 23 Kosmos-Vogelatlas: die Vögel Europas in Wort, Bild und Ton / Projektorganisation<br />

KOS der dt. Ausg.: Andreas Engl. - München : United Soft Media, 1997. - 1 CD-ROM +<br />

Beih., Audio CD in Box. - (<strong>Sie</strong>lmanns Abenteuer Natur) Aus dem Franz. übers. -<br />

Voraussetzungen: PC 80486/33 MHz, Arbeitsspeicher 8 MB, Festplattenspeicher 6,5<br />

MB, Betriebssystem Win 3.x, Win 95, Grafikkarte (256 Farben), Soundkarte, Peripherie<br />

CD-ROM-Laufwerk (double speed) - ISBN: 3-8032-7310-2; 69.90<br />

Beschreibung von über 350 Vogelarten samt Verbreitungskarten, Fotos und Hörbeispielen,<br />

interaktiven Bestimmungshilfen und der Möglichkeit zur Anlage und Auswertung<br />

einer eigenen Beobachtungsdatenbank. Bücher und Medien.<br />

TOP VIDEOS 1/98<br />

GRIDLOCK´D - VOLL DRAUF, USA<br />

1996, Vondie Curtis Hall, 91 Min., FSK ab<br />

16, empf. ab 16 Jahre, Polygram<br />

Im Mittelpunkt dieses Spielfilms steht die<br />

bedingungslose Freundschaft eines Weißen<br />

und eines Schwarzen. Die beiden jungen<br />

amerikanischen Musiker Stretch und Spoon<br />

beschließen am Silvesterabend, in ein Drogenentzugsprogramm<br />

zu gehen. Eine schwarze<br />

Komödie voll Spannung und Ironie, die<br />

Jugendliche zur Diskussion über aktuelle gesellschaftliche<br />

Themen anregt.<br />

HENRY & VERLIN, Kanada 1994, Gary<br />

Ledbetter, 90 Min., FSK ab 6, empf. ab 10<br />

Jahre, KJF/Matthias Film<br />

Im ländlichen Kanada macht die Wirtschaftsdepression<br />

der dreißiger Jahre den Farmern<br />

das Leben schwer. In diesen Zeiten werden<br />

die Eltern des neunjährigen Verlin von zusätzlichen<br />

Sorgen geplagt: Ihr Sohn weigert<br />

sich nämlich zu sprechen. Nur Verlins Onkel<br />

Henry kann sich auch ohne Worte mit dem<br />

autistischen Jungen verständigen.<br />

MATILDA, USA 1996, Danny DeVito, 93<br />

Min., FSK ab 6, empf. ab 8 Jahre, Columbia<br />

Top Videos<br />

<strong>Das</strong> Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland, Küppelstein 34, 42857 Remscheid,<br />

Tel.: 02191/794 235, Fax: 02191/794230 hat folgende Videoempfehlungen herausgegeben:<br />

Tristar und Atlas<br />

Familie Wurmwald, das sind Vater Harry, der<br />

Gebrauchtwagenhändler, die bingobegeisterte<br />

Mutter Zinnia, sowie die Kinder Michael<br />

und Matilda. Als Jüngste kann Matilda sich<br />

nur schwer <strong>für</strong> die Konsumvorlieben der anderen<br />

begeistern und wird eigentlich auch<br />

von allen ignoriert. Bücher sind ihre Welt und<br />

so ist sie hocherfreut, als ihre Eltern sie endlich<br />

in der Schule anmelden.<br />

MEISTERDETEKTIV KALLE BLOM-<br />

QUIST LEBT GEFÄHRLICH, Schweden<br />

1996, Göran Carmback, 82 Min., FSK o.A.,<br />

empf. ab 8 Jahre, Taurus<br />

Die neueste Spielfilmversion des Kinderbuchklassikers<br />

aus der Feder Astrid Lindgrens<br />

erzählt die spannenden Abenteuer von Kalle,<br />

Anders und Eva-Lotta, den “Weißen Rosen”,<br />

die mit der Jungenbande “Rote Rosen” im<br />

Wettstreit liegen, den wertvollen “Großmummrich”<br />

zu besitzen. Ein spannender Kinderkrimi,<br />

der gegenüber den Buch- und Filmklassikern<br />

modern inszeniert ist.<br />

NICO-ICON, Deutschland 1992 - 1994, <strong>Susanne</strong><br />

Ofterdinger, 72 Min., FSK ab 16, empf.<br />

ab 16 Jahre, Absolut Medien<br />

Dokumentarfilm, der die Lebensstationen der


BÜCHER UND MEDIEN<br />

Christa Päffgen, alias Nico aufzeigt. Vom<br />

Starmannequin im Berlin und Paris der 50er<br />

Jahre zum Chelseagirl und zur legendären<br />

Mondgöttin <strong>für</strong> Andy Warhols Factory und<br />

den Velvet Underground in den 60ern bis zu<br />

ihrem Tod 1988 in Ibiza führt ihr Weg. Aufgebaut<br />

als rasante Zeitreise, unterlegt mit<br />

Musik der 60er, 70er und 80er Jahre ist der<br />

Film eine authentische Wiedergabe von Atmosphären<br />

und Milieus.<br />

SHILOH, USA 1996, Dale Rosenbloom, FSK<br />

ab 6, empf. ab 8 Jahre, Warner<br />

Der zehnjährige Marty lebt mit seinen Eltern<br />

auf einer Farm, irgendwo in Nordamerika.<br />

Gerne hätte er einen Hund zum Freund und so<br />

kommt der kleine Beagle, der einem Nachbarn<br />

entwischt ist, gerade recht, als er Martys<br />

Weg kreuzt. Zunächst bringt der Junge den<br />

Hund zu seinem Besitzer zurück, doch als er<br />

dem Ausreißer zum zweiten Mal begegnet,<br />

versteckt er ihn in einer Hütte im Wald. Spannend<br />

und einfühlsam inszenierter Spielfilm,<br />

der die Wünsche von Kindern ernst nimmt<br />

und ihnen Mut macht, sich da<strong>für</strong> einzusetzen.<br />

WARRIOR MARKS, Großbritannien 1993,<br />

Prathiba Parmar und Alice Walker, FSK ab<br />

12, empf. ab 14 Jahre, Matthias Film<br />

Dokumentarfilm, der sich mit dem Thema<br />

“sexuelle Verstümmelung von Mädchen und<br />

Frauen” befaßt. Interviewpassagen mit Frauen<br />

aus Gambia und Senegal, aber auch aus<br />

europäischen Ländern informieren über das<br />

Ritual aus verschiedenen Perspektiven. Der<br />

Film beleuchtet sowohl die politischen Hintergründe<br />

als auch die Folgen <strong>für</strong> die Betroffenen.<br />

Die Dokumentation beschreibt Frauen<br />

nicht als Opfer, sondern in ihrer Stärke als<br />

Überlebende. In ihrer poetischen Erzählweise<br />

berührt sie und kann zum Gespräch über<br />

aktuelle Lebenssituationen von jungen Frauen<br />

und Mädchen führen.<br />

WILD AMERICA, USA 1997, FSK ab 6,<br />

empf. ab 10 Jahre, Warner<br />

Mit zehn Jahren ist Marshall der jüngste der<br />

Familie Stouffer und damit derjenige, dessen<br />

- 30 - <strong>LIES</strong> 2<br />

Meinung am wenigsten gehört und <strong>für</strong> wichtig<br />

befunden wird. Seine beiden Brüder Mark<br />

und Marty lassen ihn dies häufig genug spüren,<br />

wenn sie ihn <strong>für</strong> ihre verrückten Filmideen<br />

als Hauptakteur verpflichten. Zwischen<br />

den Brüdern gibt es jedoch auch Momente der<br />

Verbundenheit: wenn es gilt, ihren strengen<br />

Vater davon zu überzeugen, daß sie <strong>für</strong> ihr<br />

zukünftiges Leben andere Pläne haben als er,<br />

halten sie zusammen. Die Geschichte des<br />

Spielfilms ist angesiedelt im Amerika der<br />

60er Jahre und hat authentische Bezüge zu<br />

den Gebrüdern Stouffer, Pionieren des amerikanischen<br />

Tierfilms.<br />

TOP VIDEOS 2/98<br />

AVIYAS SOMMER, Israel 1988, Eli Cohen,<br />

95 Min., FSK ab 6, empf. ab 10 Jahre,<br />

Matthias/FWU<br />

Erinnerungen an eine israelische Kindheit im<br />

Sommer 1951: die zehnjährige Aviya kehrt<br />

<strong>für</strong> die Ferien zu ihrer Mutter Henya in ein<br />

kleines Dorf in der Nähe Tel Avivs zurück.<br />

Heyna, die als Partisanin im zweiten Weltkrieg<br />

ihren Mann verlor, überlebte mit Aviya<br />

den Naziterror in Polen und emigrierte nach<br />

Israel. Sensibel und voller Phantasie versucht<br />

Aviya, ihre Mutter zu verstehen, die immer<br />

noch einen aussichtslosen Kampf gegen die<br />

Erinnerung führt. Mehrfach ausge<strong>zeichnete</strong>r<br />

Spielfilm, der durchgehend aus der Kinderperspektive<br />

erzählt. Nach dem Roman “Der<br />

Sommer von Aviha”, der auf Kindheitserinnerungen<br />

der israelischen Autorin und Schauspielerin<br />

Gila Almagor beruht.<br />

BRASSED OFF - MIT PAUKEN UND<br />

TROMPETEN, Großbritannien 1996, Mark<br />

Herman, 107 Min., FSK ab 12, empf. ab 14<br />

Jahre, Arthaus<br />

Grimley in Yorkshire gehört zu den Orten, die<br />

den Glanz und Reichtum des schwarzen Goldes<br />

der Vergangenheit zuschreiben müssen.<br />

Dank der Sparmaßnahmen der Thatcher-Regierung<br />

hat die Kohleindustrie keine Zukunft


<strong>LIES</strong> 2 - 31 - BÜCHER UND MEDIEN<br />

mehr. Im Jahre 1992, in dem die Geschichte<br />

des Spielfilms angesiedelt ist, ist die Zeche<br />

Grimleys von der Schließung bedroht. <strong>Das</strong><br />

hat nicht nur wirtschaftliche Konsequenzen<br />

<strong>für</strong> die Familien der Kumpel, auch der traditionellen<br />

Bergmannskapelle (Brass Band)<br />

droht der Garaus. Tragisch komische Inszenierung<br />

in bester Tradition des neuen britischen<br />

Kinos, die unter die Haut geht.<br />

187 - EINE TÖDLICHE ZAHL, USA 1997,<br />

Kevin Reynolds, 114 Min., FSK ab 16, empf.<br />

ab 16 Jahre, VMP<br />

Die John Quincy Adams Highschool in Los<br />

Angeles ist die zweite Schule, an der Trevor<br />

Garfield als Lehrer überzeugen will. Vor einem<br />

Jahr hat ihn ein Schüler in New York aus<br />

Rache <strong>für</strong> schlechte Noten niedergestochen.<br />

Trevor steht nun vor einem Neuanfang und<br />

tritt mit neuem Mut vor eine neue Klasse.<br />

Doch die Verhältnisse sind nicht besser. Als<br />

Aushilfslehrer gerät er sozusagen in das<br />

Kriegsgebiet seiner Schüler, die tagtäglich in<br />

Gangs ums Überleben kämpfen. Bestandsaufnahme<br />

des US-amerikanischen Schulalltages,<br />

die von Verbitterung und Resignation<br />

gekennzeichnet ist. Gesprächsstoff zur eigenen<br />

Schulrealität.<br />

GANZ ODER GAR NICHT, Großbritannien<br />

1997, Peter Cattaneo, 91 Min., FSK ab 12,<br />

empfohlen ab 14 Jahre, Fox<br />

Auf der vergeblichen Suche nach eigenen<br />

Erfolgserlebnissen kommt eine arbeitslose<br />

Männerclique in Sheffield auf folgende Idee<br />

: den bewundernden Blicken ihrer Frauen und<br />

Freundinnen auf die männlichen Stripper<br />

“Chippendales” zum Trotz gründen sie eine<br />

eigenes Stripensemble. Komödie voll Witz<br />

und Drive, der mitmenschliche Wärme spürbar<br />

macht.<br />

HÄRTETEST, Deutschland 1997, Janek<br />

Rieke, 79 Min., farb., FSK ab 12, empf. ab 14<br />

Jahre, KJF<br />

Jonas, 26 Jahre alt und Sohn eines reichen<br />

Reeders, ist wahrlich kein aufregender Typ,<br />

vielmehr ein “Weichei”: allergisch gegen<br />

Nüsse und Schlangen und behaftet mit einem<br />

ausgewachsenen Mutterkomplex. Als seine<br />

Freundin ihn verläßt, versuchen seine Freunde<br />

vergeblich, bei der Partnersuche behilflich<br />

zu sein. Er scheint ein hoffnungsloser Fall.<br />

Durch Zufall lernt Jonas jedoch Lena kennen,<br />

eine couragierte Fahrrad-Kurierin, verliebt<br />

sich in sie und läßt von nun an keinen “Härtetest”<br />

aus, um vor ihren Augen zu bestehen.<br />

Unkonventionelle Beziehungskomödie des<br />

Nachwuchsregisseurs Janek Rieke. Nominiert<br />

<strong>für</strong> den Bundesfilmpreis 1998.<br />

DER HELD ZWEIER WELTEN, Italien<br />

1994, Guido Manuli, 80 Min., FSK o.A.,<br />

empf. ab 8 Jahre, Eurovideo<br />

Der kleine Peppino strandet nach einem<br />

Schiffbruch in stürmischer Gewitternacht mit<br />

seinem Hund Spazzo auf der Insel Caprera.<br />

Zunächst begegnet er einem freundlichen alten<br />

Mann und dessen besonderen Tiergefährten,<br />

einem Pferd, einem Kater und einer streitlustigen<br />

Ziege. Die mühsame Suche nach<br />

Peppinos Vater und Brüdern gestaltet sich <strong>für</strong><br />

den Jungen ungewöhnlich, denn sein freundlicher<br />

Begleiter weiß abenteuerliche Geschichten<br />

zu erzählen. Den Spuren des italienischen<br />

Freiheitskämpfers Guiseppe Garibaldi<br />

und dessen Feldzügen folgt dieser Zeichentrickfilm,<br />

der kunstvoll historische Rückblenden<br />

in seine eigentliche Erzählung verwebt.<br />

DER KÖNIG UND DER VOGEL, Frankreich<br />

1980, Paul Grimault, 85 Min., FSK ab 6,<br />

empf. ab 10 Jahre, Eurovideo<br />

Im riesigen Königreich Takicardic hat ein<br />

Vogel sein Nest genau auf dem höchsten<br />

Turm des Königspalastes gebaut, und so kann<br />

er in bester Position die Ereignisse verfolgen,<br />

die sich im Königreich zutragen und weiß den<br />

Zuschauern zu berichten: Der König will als<br />

Herrscher alles besitzen und deshalb hassen<br />

ihn seine Untertanen, wie er auch selbst die<br />

Menschen seines Reiches haßt. Eines Tages<br />

trägt es sich im Königreich zu, daß eine junge<br />

Schäferin sich in einen Schornsteinfeger verliebt,<br />

der König dieses nicht dulden will und<br />

das Liebespaar unerbittlich verfolgt. Im letz-


BÜCHER UND MEDIEN<br />

ten Moment werden die beiden durch die<br />

Hilfe des besonnenen Vogels aus den stählernen<br />

Klauen eines Roboters befreit. Weltberühmter<br />

Klassiker unter den Animationsfilmen<br />

<strong>für</strong> Kinder.<br />

VIDEOANBIETER:<br />

20th Century Fox, Tel.: 069 / 9613 63 21,<br />

Fax: 069 / 96 13 63 63<br />

Absolut Medien, Tel.: 030 / 283 65 34, Fax:<br />

030 / 283 89 084<br />

Arthaus, Tel.: 089 / 300 085 14, Fax: 089 /<br />

300 085 17<br />

Atlas Film, Tel.: 02841 / 518-222, Fax: 02841<br />

/ 518 227<br />

Columbia Tristar, Tel.: 089 / 230 37 245,<br />

Fax: 089 / 230 37 400<br />

Jecht, Hans: Unterrichtseinheiten : Internet.<br />

- Darmstadt : Winklers Verl. Gebrüder Grimm,<br />

1997. - 48 S. : Abb. ISBN 3-8045-4656-0<br />

DM 19.40<br />

Die bekannte Aktion “Schulen ans Netz”<br />

will der Autor mit hilfreichen Materialien <strong>für</strong><br />

die Hand des Lehrers und Vermittlers unterstützen.<br />

Unterrichtspraktische Materialien, die<br />

Schülern den Einstieg in das Internet erleichtern,<br />

gibt es noch nicht allzuviele auf dem<br />

Markt, deshalb umso begrüßenswerter diese<br />

Sammlung praxisgerechter Materialien mit<br />

anschaulichen Beispielen. Internet <strong>für</strong> berufsbildende<br />

Schulen, Materialien zur Vermittlung<br />

von Grundwissen über das Internet<br />

(mit zahlreichen kopierfähigen Arbeitsblättern),<br />

drei Projektskizzen, E-Mail- und Unterrichtsprojekte<br />

mit dem WW, das sind die<br />

großen Themen der Publikation, die ebenso<br />

<strong>für</strong> die Hand des Schulbibliothekars geeignet<br />

ist.<br />

Schiefer, Manfred : Brauchen Schulen das<br />

Internet ? - In : Bulletin Jugend & Literatur 29<br />

(1998), 2, S. 30 - 31<br />

- 32 - <strong>LIES</strong> 2<br />

BESPRECHUNGEN<br />

Schulbibliotheken<br />

Eurovideo, Tel.: 089 / 962 444 20, Fax: 089<br />

/ 96 42 76<br />

KJF - Kinder- und Jugendfilmzentrum in<br />

Deutschland, Tel.: 02191 / 794 233, Fax:<br />

02191 / 794 230<br />

Matthias Film, Tel.: 0711 / 24 34 56, Fax:<br />

0711 / 236 12 54<br />

Polygram, Tel.: 040 / 30 87 450, Fax: 040 / 30<br />

87 436<br />

Taurus Video, Tel.: 089 / 99 56 4630, Fax:<br />

089 / 99 56 4629<br />

VMP Entertainment, Tel.: 089 / 350 94 104,<br />

Fax: 089 / 350 94 101<br />

Warner Home Video, Tel.: 040 / 22 650 233,<br />

Fax: 040 / 22 650 239<br />

Der Autor setzt sich in diesem Beitrag<br />

mit den Argumenten <strong>für</strong> und wider das Internet<br />

auseinander und bricht eine Lanze <strong>für</strong> den<br />

Einsatz des Netzes. Nützlich sind v.a. die<br />

Zugaben : eine kleine Auswahlbibliographie<br />

zum Thema Internet und eine Internet-Adressenliste<br />

von Angeboten <strong>für</strong> Pädagoginnen /<br />

Pädagogen sowie <strong>für</strong> Kids.<br />

Schulbibliotheken im Aufbruch. - In : Erziehung<br />

und Unterricht, 147 (1997) 2, S. 109 -<br />

145 ISSN 0014-0325<br />

Die Beiträge in diesem Themenheft<br />

versuchen eine Situationsanalyse von Schulbibliotheken<br />

in Österreich, Deutschland (mit<br />

Schwerpunkt Hessen) und Italien (mit Schwerpunkt<br />

Südtirol) zu geben und setzen sich<br />

neben der pädagogischen Funktion auch mit<br />

Organisationsformen auseinander.<br />

Vom Buch zum Internet und zurück : Medien<br />

und Informationskompetenz im Unterricht<br />

/ Reinhold Hedtke (Hrsg). - Darmstadt :<br />

Winklers Verl. Gebrüder Grimm, 1997. - 171<br />

S. : Abb. ISBN 3-8045-3789-9 DM 37.40


<strong>LIES</strong> 2 - 33 -<br />

Die Publikation verfolgt eine didaktische<br />

Herangehensweise an Internet und neue<br />

Medien , welche die technischen Möglichkeiten<br />

an ihrem Bildungswert und ihrem Lernpotential<br />

mißt. So soll Informationskompetenz<br />

erworben werden, indem die klassischen Lernorte<br />

Bibliothek und Mediothek in die moderne<br />

Form einer sog. “Telethek” integriert wer-<br />

Gall, Brigitte: Mit dem Schlafsack auf Lesereise<br />

: <strong>Das</strong> “Preetzer Lesenachtmodell”. - In<br />

: Praxis Schule 5 - 10. - (1997), 4, S. 34 - 38<br />

Themenschwerpunkt: Literaturunterricht /<br />

Jugendliteratur heute<br />

Die Autorin berichtet in ihrem Beitrag über<br />

ihr Lesenachtmodell und über die Erfolge von<br />

Lesenächten als Leseförderungsaktion allgemein.<br />

<strong>Sie</strong> geht dann weiter und stellt vor, wie<br />

durch gezielte didaktische und methodische<br />

Planungsprozesse die erreichte Steigerung der<br />

Lesebereitschaft <strong>für</strong> den Unterricht genutzt<br />

werden kann. Der Text, ergänzt duch einige<br />

Kopiervorlagen und dem Vorschlag zur Verlaufsplanung,<br />

ermöglicht (auch Bibliothekaren)<br />

ein anderes Herangehen an eine Veranstaltung<br />

dieser Art.<br />

Knobloch, Jörg: Bock auf Bücher : projektorientierter<br />

Literaturunterricht von der Grundschule<br />

bis zur Sekundarstufe II. - 4., bearb.<br />

Auflage. - Lichtenau : AOL, 1997. 96 S.: Ill.<br />

ISBN 3-89111-055-3 DM 44.-<br />

Die 4. Auflage des bewährten - im neuen<br />

Layout vorliegenden - Werkes des bekannten<br />

Leseförderers Knobloch, ist an einigen Stellen<br />

überarbeitet, ergänzt und aktualisiert worden,<br />

was auch zu einer Umfangserweiterung<br />

führte. Der Autor will den “durch audiovisuelle<br />

Medien gepeinigten Schülern Bock auf<br />

Bücher machen ... ” und den Lehrern da<strong>für</strong><br />

handhabbares Material an die Hand geben.<br />

Pattensen, Henryk: Jugendliteratur in Lehrplan<br />

und Schulpraxis : kritische Anmerkun-<br />

Leseförderung und Medienerziehung<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

den. Im praktischen Teil des Buches werden<br />

Vorschläge <strong>für</strong> das Lernen mit dem Internet<br />

sowie alten und neuen Medien präsentiert.<br />

<strong>Das</strong> Buch richtet sich v.a. an Pädagoginnen<br />

und Pädagogen, die Internet in ihrem Unterricht<br />

einsetzen wollen, ist aber auch <strong>für</strong> den<br />

Unterricht in der Bibliothek und zum Vertrautwerden<br />

mit dem Medium bestens geeignet.<br />

gen. - In : Praxis Schule 5 - 10. - (1997), 4, S.<br />

39 - 41 Themenschwerpunkt Literaturunterricht<br />

/ Jugendliteratur heute<br />

Der Autor, Lehrer an einer Montessori-Schule<br />

und pädagogischer Mitarbeiter am HILF,<br />

geht kritisch an das neue Konzept in den<br />

Lehrplänen hinsichtlich des veränderten Stellenwerts<br />

der Jugendliteratur im Fach Deutsch<br />

heran. Er untersucht dabei das Verhältnis von<br />

literaturwissenschaftlicher Theorie und schulischer<br />

Praxis mit Blick auf die kanonisierte<br />

Literatur und des Eingangs neuer Erkenntnisse<br />

der Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft<br />

in den Literaturunterricht.<br />

Praxis Kinderfilm : “Mit Spürsinn, Witz<br />

und Mut”. - Potsdam : Medienpäd. Zentrum<br />

Land Brandenburg, 1997. - 71 S.: Fotogr.<br />

(Materialien <strong>für</strong> die medienpädagogische<br />

Arbeit)<br />

<strong>Das</strong> Thema des 6. Filmfestivals, das von August<br />

bis November 1997 durch Brandenburg<br />

tourte, hieß “Mit Spürsinn, Witz und Mut”.<br />

Die Veröffentlichung des Medienpädagogischen<br />

Zentrums im Land Brandenburg soll<br />

und kann beim Einsatz von Filmen Hilfestellungen<br />

leisten. Jede Produktion wird ausführlich<br />

inhaltlich und thematisch vorgestellt, ergänzt<br />

durch Anregungen <strong>für</strong> eine interessante<br />

Nachbereitung. Unter der Überschrift “Tonfilm<br />

- Filmton” gibt es auch Theorie und<br />

Praxis zum Thema Musik, Geräusche und<br />

Sprache.


BÜCHER UND MEDIEN<br />

25 Titel aus 17 Verlagen sind soeben<br />

von der Jury <strong>für</strong> den Deutschen Jugendliteraturpreis<br />

nominiert worden. <strong>Das</strong> BÖRSEN-<br />

BLATT veröffentlicht alle Kandidaten auf<br />

einen Blick<br />

Er ist der einzige staatliche Literatur<br />

preis im Lande: der Deutsche Jugendliteraturpreis.<br />

Stifter ist das Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend. Mehr als 415 Bücher des<br />

Jahrgangs 1997 wurden eingereicht. Jetzt hat<br />

die Jury über die Nominierungen entschieden.<br />

Ende Mai erscheint ein Plakat, im Juni<br />

ein Katalog mit allen Titeln. Verliehen wird<br />

der Preis zur Frankfurter Buchmesse.<br />

BILDERBUCH<br />

Philippe Corentin<br />

»Papa!«<br />

Aus dem Französischen von Bernhard und<br />

<strong>Susanne</strong> Koppe Moritz Verlag, Frankfurt am<br />

Main ISBN 3-89565-053-6 32 Seiten, DM<br />

24,80<br />

Jacky Gleich (Illustrationen) Amelie Fried<br />

(Text)<br />

»Hat Opa einen Anzug an?«<br />

Hanser Verlag, München ISBN<br />

3-446-19076-7 32 Seiten, DM 24,80<br />

Norman Junge (Illustrationen) Ernst Jandl<br />

(Text)<br />

»Fünfter sein«<br />

Beltz & Gelberg, Weinheim ISBN<br />

3-407-79195-X 36 Seiten, DM 26,-<br />

Eva Muggenthaler<br />

»Der Schäfer Raul«<br />

Peter Hammer Verlag, Wuppertal ISBN<br />

3-87294-754-0 32 Seiten, DM 24,80<br />

- 34 - <strong>LIES</strong> 2<br />

Nominierungen zum Deutschen Jugendliteraturpreis 1998<br />

PREISVERDÄCHTIG<br />

Wiebke Oeser<br />

»Bertas Boote«<br />

Peter Hammer Verlag, Wuppertal ISBN<br />

3-87294-755-9 32 Seiten, DM 26,80<br />

Henriette Sauvant (Illustrationen) Brüder<br />

Grimm (Text)<br />

»Allerleirauh«<br />

Nord-Süd Verlag, Gossau/Zürich ISBN<br />

3-314-00759-0 32 Seiten, DM 24,80<br />

KINDERBUCH<br />

Peter Carey<br />

»Der Große Bingobang«<br />

Aus dem Englischen von Martin Hielscher.<br />

Abbildungen von Thierry Mysius Fischer Taschenbuch<br />

Verlag, Frankfurt am Main ISBN<br />

3-596-85018-5 192 Seiten, DM 22,80<br />

Irene Dische<br />

»Zwischen zwei Scheiben Glück«<br />

Aus dem Englischen von Reinhard Kaiser<br />

Hanser Verlag, München ISBN<br />

3-446-19080-5 88 Seiten, DM 22<br />

Hans-Joachim Gelberg (Hrsg.)<br />

»Oder die Entdeckung der Welt«<br />

Beltz & Gelberg, Weinheim ISBN<br />

3-407-797-558-3 352 Seiten, 38<br />

Peter Hacks<br />

»Prinz Telemach und sein Lehrer Mentor«<br />

Mit Illustrationen von Uwe Häntsch, Eulenspiegel<br />

Verlag, Berlin ISBN 3-359-00883-5<br />

112 Seiten, DM 28<br />

Robert Leeson<br />

»Rot, Weiß & Blau«<br />

Aus dem Englischen von Cornelia<br />

Krutz-Arnold. Mit Illustrationen von Bengt<br />

Fosshag Erika Klopp Verlag, München ISBN<br />

3-7817-1192-7 176 Seiten, DM 26,80


<strong>LIES</strong> 2 - 35 - BÜCHER UND MEDIEN<br />

Henning Mankell<br />

»<strong>Das</strong> Geheimnis des Feuers«<br />

Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch<br />

Oetinger Verlag, Hamburg ISBN<br />

3-7891-4211-5 160 Seiten, DM 19,80<br />

JUGENDBUCH<br />

Bart Moeyaert<br />

»Bloße Hände«<br />

Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler.<br />

Mit Illustrationen von Rotraut <strong>Susanne</strong><br />

Berner Carlsen Verlag, Hamburg ISBN<br />

3-551-55083-2 80 Seiten, DM 19,90<br />

Anton Quintana<br />

»Wandernde Hügel, Singender Sand. <strong>Das</strong><br />

Buch von Bod Pa«.<br />

Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler<br />

Dressler Verlag, Hamburg ISBN<br />

3-7915-1664-7 464 Seiten, DM 29,80<br />

Günter Saalmann<br />

»Ich bin der King«<br />

Ravensburger Buchverlag Otto Maier ISBN<br />

3-473-35176-8 256 Seiten, DM 24,80<br />

Alice Vieira<br />

»Die Augen von Ana Marta«<br />

Aus dem Portugiesischen von Nicolai von<br />

Schweder-Schreiner Fischer Taschenbuch<br />

Verlag, Frankfurt am Main ISBN<br />

3-596-85031-2 167 Seiten, DM 19,80<br />

Mats Wahl<br />

»Mauer aus Wut«<br />

Aus dem Schwedischen von Maike Dörries<br />

Anrich Verlag, Weinheim ISBN<br />

3-89106-330-X 298 Seiten, DM 29,80<br />

Reinhold Ziegler<br />

»Version 5 Punkt 12«<br />

Beltz & Gelberg, Weinheim ISBN<br />

3-407-80843-7 240 Seiten, DM 26<br />

KINDER- UND JUGENDSACHBUCH<br />

Russell Freedman<br />

»Die großen Häuptlinge«<br />

Aus dem Amerikanischen von Nina Schindler<br />

Carlsen Verlag, Hamburg ISBN<br />

3-551-20950-2 160 Seiten, DM 29,80<br />

Christof Hafkemeyer<br />

»<strong>Das</strong> Internet. Surfen im Computernetz«.<br />

Illustrationen: Manfred Kostka, Ulrich Knauer,<br />

Johannes Blendinger Tessloff Verlag,<br />

Nürnberg ISBN 3-7886-0822-6 64 Seiten,<br />

DM 19,80<br />

Charlotte Kerner (Hrsg.)<br />

»Madame Curie und ihre Schwestern.<br />

Frauen, die den Nobelpreis bekamen«<br />

Beltz &. Gelberg, Weinheim ISBN<br />

3-407-80845-3 476 Seiten, DM 38<br />

Jacques Le Goff<br />

»Jacques Le Goff erzählt die Geschichte<br />

Europas«<br />

Aus dem Französischen von Tobias Scheffel.<br />

Illustrationen von Charley Case Campus Verlag,<br />

Frankfurt am Main ISBN 3-593-35685-6<br />

104 Seiten, DM 29,80<br />

Susanna Partsch<br />

»<strong>Das</strong> Haus der Kunst. Ein Gang durch die<br />

europäische Kunstgeschichte von der Höhlenmalerei<br />

bis zum Graffiti«<br />

Hanser Verlag, München ISBN<br />

3-446-18885-1 368 Seiten, DM 68<br />

François Place<br />

»Phantastische Reisen. Vom Land der Amazonen<br />

zu den Indigo-Inseln«<br />

Aus dem Französischen von Marie L. Knott<br />

C. Bertelsmann Verlag, München ISBN<br />

3-570-12435-5 144 Seiten, DM 36,90


NACHRICHTEN<br />

Christine Stelzig<br />

»Der Tanz der Tiere. Afrikanische Masken«<br />

Prestel Verlag, München ISBN 3-7913-1824-1<br />

30 Seiten, DM 19,80<br />

Der Arbeitskreis <strong>für</strong> Jugendliteratur organisiert<br />

die Preisverleihung und verschickt Werbemittel.<br />

Immer mehr Schulen vernetzt<br />

Alle Schulen in Deutschland sollen an das<br />

Netz gebracht werden. Da<strong>für</strong> verstärken das<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung und Technologie und die<br />

Deutsche Telekom AG ihr gemeinsames Engagement<br />

mit weiteren 100 Mio. DM. Die<br />

Mittel sollen ab 1999 verwendet werden und<br />

dienen nicht nur der Bereitstellung von PC’s,<br />

sondern auch der Fortbildung von Lehrern.<br />

Ergänzend sollen Intranet-Lösungen realisiert<br />

werden, die das schulische und häusliche<br />

Lernen über das Netz miteinander verbinden.<br />

Quelle: Schulen ans Netz<br />

Neue Expertengruppe im DBI einberufen<br />

Die erste Sitzung der neu einberufenen Expertengruppe<br />

»Kreativer Umgang mit digitalen<br />

Medien in Kinderbibliotheken« fand vom<br />

12.-13.2.1998 in Stuttgart statt. Die Mitglieder<br />

dieser Gruppe sind: Petra Droll, München,<br />

Claudia Hautziger, Stuttgart, <strong>Susanne</strong><br />

Krüger, Stuttgart, <strong>Susanne</strong> Martin, Norderstedt.<br />

Vom Deutschen Bibliotheksinstitut wird<br />

die Gruppe durch Rita Schmitt betreut.<br />

Quelle: Deutsches Bibliotheksinstitut,<br />

Berlin<br />

Jugend im Netz<br />

<strong>Das</strong> Presse- und Informationsamt der Bundesregierung<br />

hat den Server young net ins<br />

- 36 - <strong>LIES</strong> 2<br />

NACHRICHTEN<br />

Kontakt: 089/45 80 80 6<br />

Fax: 089/45 80 80 88<br />

Entnommen aus:<br />

Börsenblatt 37<br />

8. Mai 1998<br />

Netz gestellt, welcher im Stil eines Online-<br />

Magazins kommentierte Linkempfehlungen<br />

anbietet zu den Bereichen:<br />

• Politik & Regierung<br />

• Gesellschaft & Soziales<br />

• Bildung & Beruf<br />

• Wissenschaft & Technik<br />

• Freizeit&Vergnügen<br />

Der erste Punkt unter Bildung & Beruf<br />

dreht sich um Schulen, und zwar um die am<br />

Netz, im Netz und um das Netz herum. Die<br />

besprochenen Websites werden in den Rubriken<br />

Info, Design und Speed mit 0-3 Punkten<br />

bewertet. <strong>Das</strong> Angebot wird abgerundet durch<br />

Gewinnspiel, Gästebuch, Forum, Feedback,<br />

Volltextsuche und ‘freiem Mailaccount’.<br />

Adresse: http://www.youngnet.de<br />

Neues Projekt „Infoschul“<br />

Die Initiative „Schulen ans Netz“ des Bundesministeriums<br />

<strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft,<br />

Forschung und Technologie und der Deutschen<br />

Telekom AG haben ein neues Projekt<br />

in Gang gesetzt: Nutzung elektronischer und<br />

multimedialer Informationsquellen in Schulen<br />

(Infoschul). Es werden Projekte von Arbeitsgemeinschaften<br />

und Leistungskursen der<br />

Sekundarstufe 11 mit jeweils DM 20.000,gefördert.<br />

Quelle:<br />

http://www.scientificconsulting.de/infoschul


<strong>LIES</strong> 2 - 37 -<br />

Unterrichtsreihe „Medienkompetenz“<br />

<strong>Das</strong> Presse- und Informationsamt der Bundesregierung<br />

hat ein kostenloses Unterrichtspaket<br />

zur Medienkompetenz herausgegeben.<br />

Die Unterrichtsreihe enthält Hintergrundinformationen,<br />

Arbeitsmaterialien und Anregungen<br />

zu Fragen des Umgangs mit alten und<br />

neuen Medien. <strong>Das</strong> Paket setzt sich aus einer<br />

Broschüre und einer CD-ROM zusammen.<br />

Die auf der CD-ROM abgelegten Arbeitsblätter<br />

können in den eigenen PC geladen und bei<br />

Bedarf weiter bearbeitet werden.<br />

Bestellung: Presse- und Informationsamt<br />

der Bundesregierung, Welckerstr. 11,<br />

53113 Bonn, Tel.: (0228) 208-0<br />

HIDS <strong>für</strong> Schulbibliotheken<br />

NACHRICHTEN<br />

<strong>Das</strong> Hessische Landesinstitut <strong>für</strong> Pädagogik<br />

(Zentralstelle Medien, Daten, Information/<br />

Bereich Literaturinformationssystem) gibt in<br />

Zusammenarbeit mit der Landesarbeitgemeinschaft<br />

Schulbibliotheken in Hessen e.V. den<br />

Hessischen Informationsdienst <strong>für</strong><br />

Schulbibliotheken (HIDS) heraus. Ziel des<br />

neuen Vorhabens ist es, nicht nur Informationen<br />

zu verbreiten, sondern auch Kommunikationsplattform<br />

<strong>für</strong> alle hessischen Schulbibliotheken<br />

zu sein. HIDS wird gefunden unter der<br />

URL:<br />

http://www.bildung.hessen.de/service/sbi/<br />

index.htm<br />

Quelle: HIDS<br />

Entnommen aus: schulbibliothek aktuell 1/98


WIR STELLEN VOR<br />

- 38 - <strong>LIES</strong> 2<br />

WIR STELLEN VOR<br />

Zentrale Schulbibliothek<br />

Marienstatt/Westerwald<br />

Schule: Privates Gymnasium der Zisterzienserabtei Marienstatt<br />

Schüler/Lehrer: 814/57<br />

Bibliothekstyp: schulinterne Bibliothek<br />

Nutzfläche: 240qm<br />

Bestand: ca. 10.000 Bücher (Sachliteratur, Belletristik und Kinder- und Jugendbücher),<br />

einige Dia-Serien, Videos und Kassetten, CD-ROMs ab März 98, 39<br />

lfd. gehaltene Zeitschriften<br />

Öffnungszeiten: 27 3/4 Std. wöchentlich; momentan mit eingeschränkter Ausleihzeit: täglich<br />

während der großen Pausen und der 6. Stunden und Mittwoch 1. Stunde<br />

Arbeitsplätze: Einzel- u. Gruppenarbeitsplätze, insgesamt 56<br />

Ausstattung: Kopierer, Computer mit OPAC und CD-ROM-Laufwerk <strong>für</strong> die Benutzer,<br />

Computer <strong>für</strong> die Bibliothekarin, PC mit Internet-Anschluß (noch räumlich<br />

getrennt)<br />

Personal: 1 Diplombibliothekarin mit 25 Stunden wöchentlich<br />

Unsere Bibliothek, mittlerweile Zentrale<br />

Schulbibliothek (ZSB) geworden, hat viele<br />

Wandlungen durchgemacht und noch immer<br />

sind Veränderungen und Verbesserungen geplant<br />

oder zumindest angedacht. Die Anfänge<br />

gehen zurück bis zur Oberstufenbibliothek<br />

1960, separat entstand ein paar Jahre später<br />

eine Unter- und Mittelstufenbibliothek und<br />

selbstverständlich existierte eine Sammlung<br />

speziell <strong>für</strong> die Lehrer. Anfang der 80er Jahre<br />

wurde die ehemalige Anna Kapelle zur Zentralen<br />

Schulbibliothek umfunktioniert. Allein<br />

die meisten Bücher der Lehrerbibliothek<br />

blieben an ihrem alten Platz und stehen zum<br />

Teil leider heute noch da. Der Anspruch der<br />

„Zentralen Schulbibliothek“ ist also noch nicht<br />

ganz eingelöst.<br />

Als ich vor fünf Jahren die Leitung der<br />

Schulbibliothek übernommen habe, fand ich<br />

eine relativ umfangreiche Bibliothek vor (1985<br />

waren noch die Bände der ehemaligen Pfarrbücherei<br />

dazugekommen), die aus Krankheitsgründen<br />

nicht mehr kontinuierlich betreut<br />

worden war und trotzdem einigermaßen<br />

rege genutzt wurde. Grundsätzlich galt und<br />

gilt hier die ASB <strong>für</strong> Schulbibliotheken mit<br />

kleinen Abweichungen, die sich im Laufe der<br />

Jahre eingeschlichen hatten und von denen<br />

ich manche aufgrund ihrer guten Praktizierbarkeit<br />

beibehalten habe. Es existierte ein<br />

ziemlich chaotischer Zettelkatalog (alphabetischer<br />

und systematischer), den ich nicht mehr<br />

weitergeführt habe. Stattdessen habe ich mit<br />

den Neuanschaffungen einen neuen Katalog<br />

begonnen, wieder einen alphabetischen, allerdings<br />

ergänzt um Schlagwörter - also eigentlich<br />

ein Kreuzkatalog - und einen systematischen.<br />

Diese aufwendige Arbeit (viele Zettel<br />

<strong>für</strong> eine Titelaufnahme tippen) hatte dann<br />

mit Einführung der EDV an unserer<br />

Schulbibliothek im Januar 1996 ein Ende.<br />

Bibliotheca light<br />

Dies bedeutet zwar seitdem nicht weniger,<br />

aber effektivere Arbeit, denn der sich bei der<br />

Umstellung zwangsläufig ergebende gehörige<br />

Mehraufwand lohnt unbedingt. Ausgerüstet<br />

mit einem PC und der Software „Biblio-


<strong>LIES</strong> 2 - 39 -<br />

theca light“ von b.o.n.d. erfolgt die Einarbeitung<br />

neuer Medien nur noch mit dem Computer,<br />

parallel dazu läuft nach Sichtung die<br />

Aufnahme des schon vorhandenen Bestandes;<br />

zur Zeit sind ca. 5.500 aller Medien so<br />

erfaßt. Die Umstellung ist auch deswegen ein<br />

langwieriger Prozeß, weil ich mich durchgehend<br />

<strong>für</strong> die Schlagwortvergabe entschieden<br />

habe. Ausgehend vom Benutzerkreis einer<br />

Schulbibliothek und meinen bis dahin gemachten<br />

Erfahrungen erschien mir die Schlagwortvergabe<br />

als absolut zwingend.<br />

Eine Recherche ist jetzt nach den vielfältigsten<br />

Gesichtspunkten möglich: Autor,<br />

Titel, Schlagwort, Stichwort, Systematikgruppe,<br />

Mediennummer, Reihentitel und Verknüpfungen<br />

zwischen einzelnen Suchbegriffen.<br />

Seit drei Monaten gibt es auch einen OPAC<br />

<strong>für</strong> die Benutzer, d.h. im Bibliotheksraum<br />

steht Schülern und Lehrern ein separater PC<br />

zur Verfügung. Angestrebt ist dann selbstverständlich<br />

auch die Ausleihe mit Bibliotheca,<br />

noch wird mit dem Klappkartenverfahren<br />

verbucht.<br />

Die Ausleihzahlen geben zwar kein<br />

komplettes Bild der Akzeptanz der Bibliothek,<br />

da sie im wesentlichen als Arbeitsraum<br />

und Präsenzbibliothek genutzt wird, als kleiner<br />

Anhaltspunkt seien sie hier dennoch genannt:<br />

1997 habe ich fast 2.300 Ausleihen<br />

verbucht. Der größte Teil der Medien ist<br />

ausleihbar, die wichtigsten Nachschlagewerke<br />

sind selbstverständlich Präsenzbestand und<br />

einige Medien haben im Gegensatz zur normalen<br />

3-Wochen-Frist eine verkürzte Ausleihzeit<br />

von 3 Tagen.<br />

Online und Internet<br />

Nicht nur bezüglich der Bibliotheksverwaltung<br />

zeichnet sich die ZSB Marienstatt durch<br />

fortschrittliches Denken <strong>für</strong> die Schüler und<br />

Lehrer aus; sie gehört überhaupt zu den „Pionieren“<br />

unter den Schulbibliotheken: als erste<br />

Schulbibliothek des Landes Rheinland-Pfalz<br />

ging sie „online“.<br />

Seit dem 16.05.1995 besteht bereits eine<br />

Online-Verbindung zur Rheinischen Landesbibliothek<br />

in Koblenz. So kann direkt im<br />

WIR STELLEN VOR<br />

Bestand dieser Bibliothek recherchiert und<br />

auch bestellt werden; außerdem ist hier über<br />

eine ca. vierteljährlich aktualisierte CD-ROM<br />

die Recherche im Katalog des Hochschulbibliothekszentrums<br />

Nordrhein-Westfalen möglich.<br />

Dieser Service wurde ab Januar 1996 mit<br />

der Verbindung zum Deutschen Bibliotheksinstitut<br />

erweitert. Dort bietet der Zeitschriftenaufsatzdienst<br />

(ZADD) ein breites Spektrum<br />

an populärwissenschaftlicher Zeitschriftenliteratur<br />

neueren Datums, die auch direkt und<br />

kostenlos in Fotokopie angefordert werden<br />

kann. Diese beiden Angebote haben die Fernleihe<br />

wesentlich attraktiver gemacht und werden<br />

von den Schülern vor allen Dingen <strong>für</strong><br />

Facharbeiten und Referate genutzt. 1997 konnten<br />

so 185 Fernleihbestellungen positiv erledigt<br />

werden, plus der ca. 40 uns zugegangen<br />

Kopien des ZADD.<br />

Beantragt ist die Zulassung zum regionalen<br />

Leihverkehr Nordrhein-Westfalen. <strong>Das</strong><br />

bedeutet dann eine noch schnellere Erledigung<br />

der Fernleihbestellungen, da ich nach<br />

Recherche auf der CD-ROM direkt bei den<br />

besitzenden Bibliotheken bestellen kann und<br />

nicht mehr den umständlicheren Bestellweg<br />

über die Landesbibliothek gehen muß. Außerdem<br />

werde ich bald auf den Bestand der<br />

Universitätsbibliothek Trier zugreifen können,<br />

da der dortige leitende Bibliotheksdirektor<br />

den Bibliotheken im Regierungsbezirk<br />

Koblenz eine Online-Verbindung plus direkter<br />

Bestellmöglichkeit angeboten hat.<br />

Ich denke, daß nicht jede Schule das<br />

Glück hat, eine Bibliothek mit diesem Standard<br />

vorweisen zu können. Dies machen ein<br />

der Bibliothek sehr wohlgesinnter Direktor<br />

und ein ebensolcher rühriger Förderverein<br />

möglich. Außerdem kümmern sich ein Lehrerkollege<br />

und unser Technischer Assistent<br />

um die technischen Hintergründe, die erst<br />

einmal funktionieren müssen, bevor ich als<br />

Bibliothekarin überhaupt mit der EDV und<br />

Online arbeiten kann.<br />

Die ZSB verfügt auch über einen Anschluß<br />

ans Internet. Die Vorgespräche <strong>für</strong><br />

eine Installation direkt in der Bibliothek sind<br />

schon geführt worden, so daß die noch beste-


WIR STELLEN VOR<br />

hende räumliche Trennung sicher bald aufgehoben<br />

sein wird. Dieser Anschluß wird auch<br />

schon <strong>für</strong> Recherchen begleitend zu Unterrichtsinhalten<br />

genutzt, es gab beispielsweise<br />

Nachfragen zu den Themen „Primzahlen“<br />

und „Sonnentempler-Sekte“. Eine größere<br />

Nachfrage wird seitens der Schüler sicher<br />

einsetzen, wenn das Internet direkt in ihrer<br />

„Bibi“ zugänglich ist.<br />

Darüber hinaus?<br />

Selbstverständlich versuche ich darüber hinaus<br />

auch noch andere Aspekte bibliothekarischer<br />

Arbeit zu berücksichtigen. Neben dem<br />

recht intensiven Beratungs- und Informationsdienst<br />

erstelle ich in unregelmäßigen Abständen<br />

Neuerwerbungslisten, stelle Handapparate<br />

z. B. zu Klassenfahrten oder bestimmten<br />

Unterrichtseinheiten zusammen und<br />

mache selbstverständlich Bibliothekseinführungen.<br />

Diese Einführungen werden jeweils<br />

zum Anfang eines Schuljahres angeboten und<br />

werden dann besonders gern von den 5. und<br />

11. Klassen genutzt; aber ich reagiere natürlich<br />

auch sonst auf Wünsche aus dem Kollegium,<br />

ob sie nun ein bestimmtes Fachgebiet<br />

oder - jetzt aktuell - Einführungen in die<br />

Katalogbenutzung per Computer betreffen.<br />

Bibliothek einmal anders!<br />

Die Einbindung der Bibliothek In den Unterricht<br />

über die Funktion des Arbeits- und Leseraumes<br />

hinaus ist sehr verschieden. Von manchen<br />

Lehrerkollegen wird sie häufiger als<br />

„Klassenzimmer“ genutzt, es kommen Schüler<br />

gezielt zur Gruppenarbeit oder werden mit<br />

bestimmten Suchaufträgen zu mir geschickt.<br />

Die Akzeptanz und vor allem die Nutznie-<br />

- 40 - <strong>LIES</strong> 2<br />

ßung der ZSB ist im Kollegium unterschiedlich,<br />

aber doch durchweg mit positiver Tendenz.<br />

Durch ihre zentrale Lage und relative<br />

Größe wird die Bibliothek auch <strong>für</strong> andere<br />

Dinge genutzt. So werden z. B. am Anfang<br />

eines neuen Schuljahres die neuen Sextaner<br />

mit ihren Eltern in der Bibliothek mit einer<br />

Aufführung begrüßt, Lehrerkollegen aus Partnerschulen<br />

werden hier empfangen. Ergebnisse<br />

aus den verschiedensten Unterrichtsfächern<br />

werden hier ausgestellt, vor zwei Jahren<br />

beispielsweise die Umsetzung von Patrick<br />

Süskinds Parfüm als Fotoroman durch<br />

einen 12er Leistungskurs Deutsch. Und nicht<br />

zuletzt probt der guten Akustik wegen unser<br />

Oberstufenchor regelmäßig nachmittags hier,<br />

weswegen auf dem Podest der Bibliothek<br />

etliche Notenständer und ein Klavier stehen.<br />

Wenn auch manches Mal durch diese<br />

Aktivitäten die „Ruhe und Ordnung“ der Bibliothek<br />

durcheinandergerät, so empfinde ich<br />

die zusätzliche Nutzung der Bibliothek doch<br />

als Gewinn: Die Zentrale Schulbibliothek<br />

Marienstatt ist eine Bibliothek, die über<br />

Medienangebot und bibliothekarische Arbeit<br />

hinaus auch auf andere Art in das Bewußtsein<br />

ihrer tatsächlichen und potentiellen Benutzer<br />

gelangt.<br />

Gudrun Lange<br />

Schulbibliothek<br />

E-Mail: gudelang@marie.ww.rp.schule.de<br />

Entnommen aus:<br />

schulbibliothek aktuell 1/98


<strong>LIES</strong> 2 - 41 - WIR STELLEN VOR<br />

WIR STELLEN VOR<br />

Zentrale Schulbibliothek<br />

Anschrift:<br />

Kooperative Gesamtschule Bad Bergzabern<br />

Pestalozzistr. 18<br />

76887 Bad Bergzabern<br />

Telefon: 06343 / 9890-32<br />

Fax: 06343 / 9890-16<br />

Zahl der Lehrer: 154 Zahl der Schüler: 2090<br />

Zahl der Leser insgesamt: 2061 (haben Leserausweis)<br />

davon Lehrer: 94<br />

davon Schüler: 1967<br />

Zentrale Schulbibliothek seit: 1980<br />

Bücher und Medien insgesamt: ca. 23.500<br />

Bücher: 23.000<br />

davon Kinder- und Jugendbücher: 6.000<br />

audiovisuelle Medien: 90<br />

Zeitungen und Zeitschriften: 25<br />

Zahl der Räume : 1 Quadratmeter: 400 qm<br />

Zahl der Lese- und Arbeitsplätze: 32<br />

Zentrale Verbuchung: ja (über EDV, sobald der Bestand vollständig erfaßt ist)<br />

Medientechnische Ausstattung der Bibliothek (Video, Diabetrachter u.ä.) : -<br />

EDV: 4 PCs, davon 2 Benutzerarbeitsplätze, 1 PC <strong>für</strong> die Verbuchung,<br />

1 Arbeitsplatz <strong>für</strong> die Bibliotheksleitung<br />

Systematik :<br />

Kataloge :<br />

ASB<br />

alphabetischer Katalog: ja<br />

systematischer Katalog: ja<br />

Titelkatalog: nein<br />

Schlagwortkatalog/-register: ja<br />

Buch- und Medienetat der letzten drei Jahre insgesamt: ca. 77.000.- DM<br />

davon <strong>für</strong> Kinder- und Jugendbücher: 15.000.- DM<br />

zusätzliche außerordentliche Mittel (Stiftungen, Sonderzuwendungen u.ä.): -<br />

Öffnungszeiten: täglich 9.00 - 14.00 Uhr (nach Absprache auch länger)<br />

davon Ausleihzeiten:<br />

Bibliotheksveranstaltungen :<br />

s.o.<br />

durchgeführt: Buchausstellung zu den Themen Kinderarbeit, alte abenteuerliche


ANGEBOTE<br />

- 42 - <strong>LIES</strong> 2<br />

Reise- und Entdeckungsberichte<br />

geplant: -<br />

Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken und Zentralen bibliothekarischen Einrichtungen:<br />

ja<br />

Name: Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz, Neustadt<br />

Leitung der Bibliothek:<br />

Name : Bethina Haas (Bibliotheksassistentin)<br />

hauptamtlich: ja<br />

Zahl der Hilfskräfte insgesamt: 10<br />

<strong>für</strong> Bibliotheksarbeit: 10 davon Schüler: 10<br />

<strong>für</strong> Bibliotheksaufsicht - davon Schüler: -<br />

THEMATISCHE LEIHBESTÄNDE UND THEMENPAKETE DER LANDES-<br />

BÜCHEREISTELLE RHEINLAND-PFALZ, KOBLENZ<br />

Stand: 15.06.1998<br />

Die unten aufgeführten Leihbestände können von kommunalen öffentlichen Büchereien<br />

und Schulbibliotheken der Regierungsbezirke Koblenz und Trier ausgeliehen werden. <strong>Sie</strong><br />

werden kostenlos ausgeliefert und wieder abgeholt. Zu vielen Leihbeständen gibt es mit<br />

Annotationen versehene Titelverzeichnisse.<br />

Vormerkungen und Bestellungen richten <strong>Sie</strong> bitte an die:<br />

Landesbüchereistelle Rheinland-Pfalz, Eltzerhofstraße 6a, 56068 Koblenz, Tel. (02 61) 30 12-<br />

207, Frau Wenndorf (vormittags).<br />

Nach Dienstschluß kann der Anrufbeantworter (0261)30 12-207 benutzt werden.<br />

Bücher, Comics, audiovisuelle Medien, CD-ROM<br />

1. “Bücher mit Kick” – Themenpaket <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche zur Fußball-WM (neu)<br />

2. Comic-Kisten: 40 gemischte Comics<br />

3. Deutscher Jugendliteraturpreis (ca. 90 Bde)<br />

(Wird laufend mit den neuen prämierten Büchern ergänzt.)<br />

4. Edutainment/Infotainment auf CD-ROM (5 Bestände zu 25 CD-ROMs)<br />

5. Es war einmal ... Eine Märchen-Auswahl <strong>für</strong> Kinder (51 Medien und Bilderbuchkino)<br />

6. Europäischer Film (68 Medien - Bücher, Videos)<br />

7. Fit ab 50 (68 Medien)<br />

8. Freizeit kreativ (Zusammenstellung auf Wunsch; 40 Bde)<br />

9. Freunde (42 Bde, Bilderbuchkino und Liederkassette)<br />

10. Gastlichkeit zelebrieren - Kulinarisches, Dekorationen ... (40 Bde)<br />

11. Gelebt - geliebt - gelitten - Romane um berühmte Menschen (70 Bde)<br />

12. Geschwister - nein danke !? Vom Streiten, Vertragen und Liebhaben<br />

(30 Bde und Bilderbuchkino)


<strong>LIES</strong> 2 - 43 - ANGEBOTE<br />

13. Neu: Israel – zum 50jährigen Bestehen des Staates (50 Medien)<br />

14. Kätzchen-, Kater- und mäusige Katzengeschichten (38 Bde und Bilderbuchkino)<br />

15. Kinder-Video-Kisten<br />

16. Lauter Schweinereien (21 Bde und Bilderbuchkino)<br />

17. Neu: Literatur hören – Literatur auf Kassetten <strong>für</strong> Erwachsene<br />

18. Mäusegeschichten (32 Bde und Bilderbuchkino)<br />

19. “Mut tut gut” - Mutmachgeschichten (30 Bde und Bilderbuchkino)<br />

20. Neu: Pferde sind das halbe Leben – oder? (40 Bde)<br />

21. Die schönsten Morde sind lila (neu; 50 Krimis)<br />

22. Spiel-Zeit (30 Bde)<br />

23. Sport - die schönste Nebensache der Welt (36 Bde)<br />

24. Spuren der Vergangenheit - Archäologie <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (40 Bde)<br />

25. Ein Traum von Freiheit. 1848/49 Revolution in Deutschland (neu; 26 Bde und 1 CD)<br />

26. Vampiro, Hex’ und Zwackelzahn (50 Bde)<br />

27. Vater-Mutter-Kind (40 Bde und Bilderbuchkino)<br />

28. Viel Spaß im Mittelalter ! - Ritter und Burgen <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (40 Bde)<br />

29. Vorsicht Hochspannung ! (70 Medien - Bücher und Videos)<br />

30. Zauberhafte Bärenauslese (43 Bde und Bilderbuchkino)<br />

31. Kinder-MC-Boxen (23 Bestände zu je 40 MCs)<br />

In Vorbereitung, Abschluß im Herbst 1998:<br />

32. Familie & Co<br />

Zu den Themen<br />

- Süchte aller Art<br />

- Vorweihnachts- und Weihnachtszeit<br />

- Ostern<br />

- Sexueller Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen<br />

- Aufklärung <strong>für</strong> Grundschulkinder (hier neu: auch MCs!)<br />

- Deutsch als Fremdsprache und Sprachkurse<br />

hält die Landesbüchereistelle je eine Auswahl bereit, aus denen Büchereien eine ihren Anforderungen<br />

entsprechende Anzahl bestellen können.<br />

Medienkisten <strong>für</strong> Kindergärten und Grundschule<br />

Die Landesbüchereistelle Koblenz bietet Kindergärten und Grundschulen Medienkisten<br />

zur kostenlosen Ausleihe an.<br />

Die Medienkisten, in denen Erzieher/innen und Lehrer/innen zahlreiche Anregungen zur<br />

Behandlung der einzelnen Themen in Kindergärten und Grundschulen finden, umfassen bis zu<br />

50 Titeln und enthalten neben Büchern auch Spiele, Cassetten und Videos.<br />

1. Vom Kindergarten zur Schule (2 Bestände)<br />

2. Gib acht! ... auf deinen Körper<br />

3. Die Welt der Sinne<br />

4. Vom Schlaf zum Traum<br />

5. Tiere leben mit uns – Tiere leben um uns<br />

6. Verhext noch mal !<br />

7. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – die Jahreszeiten


ANGEBOTE<br />

- 44 - <strong>LIES</strong> 2<br />

8. Tiere in aller Welt<br />

9. Immer nur Glotze ? Wie Kinder ihre Freizeit gestalten (können)<br />

10. Paß auf im Verkehr !<br />

11. Iss was ?! - Ernährung<br />

12. Fabriken und Büros – Einblicke in Arbeitswelt und Lebensumfeld<br />

13. Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt ! – Garten, Pflanzen, Umwelt/<br />

Umweltschutz<br />

14. Gott und die Welt – Religion(en) <strong>für</strong> Kinder<br />

In Vorbereitung, Abschluß Ende 1998:<br />

15. Lebenselement Wasser<br />

16. Was heißt hier schon Familie ?<br />

17. Hey Oma, hey Opa ! – Dialog der Generationen<br />

18. Kinder in aller Welt<br />

19. Bits for Kids – Computer (-technik) <strong>für</strong> Kinder<br />

20. Leben im Mittelalter – Ritter, Burgen<br />

21. Wunderwerke der Technik – Brücken, Schiffe, Flugzeuge, Wolkenkratzer ...<br />

22. Licht und Luft – zwei Elemente<br />

23. Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />

24. Musik <strong>für</strong> Kinder<br />

WANDERAUSSTELLUNGEN DER STAATLICHEN BÜCHEREISTELLE<br />

RHEINHESSEN-PFALZ<br />

Die Ausstellungen umfassen im Durchschnitt 70 Bände und können von allen öffentlichen<br />

Bibliotheken und Schulbibliotheken des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz kostenlos übernommen<br />

werden. Zu jeder Ausstellung gibt es thematisch gegliederte Buchlisten, die zum Teil<br />

mit Annotationen versehen sind.<br />

Vormerkungen und Bestellungen richten <strong>Sie</strong> bitte an die<br />

Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz<br />

Lindenstraße 7 - 11<br />

67433 Neustadt/Weinstraße<br />

Telefon : 06321 / 3915 - 0 oder 06321 / 3915 - 21,<br />

Telefax : 06321 / 391539,<br />

E-Mail: Fachstelle_Neustadt@t-online.de.<br />

Folgende Wanderausstellungen können entliehen werden :<br />

1. Asiatische Heilkunde - ein alternativer Weg zur Gesundheit ?<br />

2. Aufbruch in die Fremde: Die Auswanderung aus Rheinhessen-Pfalz<br />

3. Bärenstarke Bücher - lustige und merkwürdige Geschichten von kleinen und großen Bären,<br />

Gummibären, Mondbären und Teddybären ( mit Rätsel)<br />

4. Biographische Skizzen: Porträts von Persönlichkeiten aus dem Gebiet des heutigen<br />

Rheinland-Pfalz


<strong>LIES</strong> 2 - 45 - ANGEBOTE<br />

5. Die bissige Muse - Kabarett gestern und heute<br />

6. Bücher lesen - Bücher hören : Großdruckbücher und Literaturkassetten<br />

7. Burgen, Schlösser und Kirchen in Rheinhessen-Pfalz<br />

8. Fünfzig Jahre Rheinland-Pfalz<br />

9. Hacker, Freaks und Cyber-Kids: Computerwelten in der erzählenden Kinder- und Jugendliteratur<br />

10. Hereinspaziert - Bücher über den Zirkus<br />

11. HOKUSPOKUS FIDIBUS... - Geschichten von fidelen Hexen, guten Räubern, kleinen<br />

Riesen und jungen Zauberern ( mit Rätsel)<br />

12. Jugend, Geschichte, Geschichten 1945 - 1995<br />

13. Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />

14. Lebensraum Regenwald - ein Ökosystem in Gefahr<br />

15. (Lern-)spiele <strong>für</strong> Kinder im Vor- und Grundschulalter<br />

16. Literatur auf der Leinwand<br />

17. Märchen (mit Rätsel)<br />

18. Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen<br />

19. Die Not der frühen Jahre : Kriegsende, Wiederaufbau und die fünfziger Jahre in der<br />

deutschen Literatur<br />

20. Preisgekrönte Spiele<br />

21. Ritterburg und Bauerndorf - Leben im Mittelalter<br />

22. Sekten - zum Beispiel Scientology<br />

23. Unterwegs in Rheinland-Pfalz : Reise- und Freizeitführer<br />

24. Von Babbelmaus bis Zaubermaus - Bilder und Geschichten aus der Welt der Mäuse (mit<br />

Rätsel)<br />

25. Wenn du dich gruseln willst... - Geschichten von Geistern, Gespenstern, Monstern und<br />

Vampiren (mit Rätsel)<br />

Zu folgenden Themen sind Ausstellungen in Vorbereitung :<br />

- Piraten (<strong>für</strong> Grundschule, Orientierungsstufe)<br />

- Indianer (<strong>für</strong> Grundschule, Orientierungsstufe)<br />

- Berufswahl (<strong>für</strong> Jugendliche)

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