Das Titelbild für LIES 3 zeichnete Susanne Marx. Sie studierte ...
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file:///D|/09%20Eigene%20Webs/liesonline/Lies3/lies3.htm<br />
<strong>Das</strong> <strong>Titelbild</strong> <strong>für</strong> <strong>LIES</strong> 3 <strong>zeichnete</strong> <strong>Susanne</strong> <strong>Marx</strong>. <strong>Sie</strong> <strong>studierte</strong> Kunsterziehung und Germanistik an der<br />
Johannes - Gutenberg - Universität in Mainz und unterrichtet heute am Rhein - Gymnasium in Sinzig.<br />
<strong>LIES</strong> 3 und ihre Online-Ausgabe folgen der alten Rechtschreibung<br />
file:///D|/09%20Eigene%20Webs/liesonline/Lies3/lies3.htm [23.05.2007 20:33:41]
<strong>LIES</strong> 3 - 1 - VORWORT<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
beherrscht die Technik den Menschen, oder ist der Mensch (noch) Herr über sie? Diese<br />
Frage konnte sich in den vergangenen Monaten den Kritikern des Internet stellen, als diese<br />
Technologie erstmals in einer überraschenden Dimension zum Instrument politischer Taktik<br />
wurde und der Weltgemeinschaft Einblick in den persönlichsten Bereich eines Menschen, in<br />
diesem Fall des US-Präsidenten, gewährte. Menschliche Rationalität und ethische Verantwortbarkeit,<br />
Grundsätze also, die in der Kulturtradition entwickelter Staaten dieser Erde einen hohen<br />
Rang haben, wurden in zynischer Weise außer Kraft gesetzt, um mit den technischen Möglichkeiten<br />
weltweiter Informationsverbreitung Teilnehmer des Internet zu potentiellen Voyeuren zu<br />
machen. Gehört eine Technologie, die solches ermöglicht, in unsere Schulen?<br />
Frankfurter Buchmesse 1998, Treffpunkt derer, die das gedruckte und gesprochene Wort<br />
als Inbegriff von Kultur und Menschenwürde nutzen und vermitteln wollen: Derjenige, der liest<br />
und sich lesend informieren oder sich durch erzähltes Geschehen erreichen lassen will, wird<br />
zunehmend mit Bildschirm statt Buchseite, mit CD-ROM statt vielbändigen Nachschlagewerken<br />
konfrontiert. Gratislektüre von urheberrechtlich freien Titeln der Weltliteratur im Internet,<br />
Erstbegegnung mit Literatur durch ‘Homepage’ oder ‘Chatroom’ sind im Angebot. Ob damit<br />
jugendliche Leseverweigerer <strong>für</strong> das Bücherlesen gewonnen werden, mag dahingestellt bleiben,<br />
aber: Kann es sich Schule leisten, diese technisch aufbereiteten Einladungen zur Beschäftigung<br />
mit Gedrucktem zu ignorieren?<br />
Aufgabe von Bildung und Erziehung in der Schule bleibt es, sich mit den Erscheinungs- und<br />
Lebensformen vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Generationen zu befassen. Daraus<br />
ergibt sich der Auftrag, die aktuelle Wirklichkeit so, wie sie ist, zu beschreiben, zu diskutieren<br />
und daraus Erkenntnisse abzuleiten. Die Auseinandersetzung mit technischen Neuerungen,<br />
unabhängig davon, ob sie positive oder negative Auswirkungen haben, ist Teil dieses Bildungsprozesses,<br />
der in den Schulen und ihren Organisationsformen stattfindet. Also: Auch das Internet<br />
gehört in die Schule.<br />
Die vorliegende <strong>LIES</strong>-Ausgabe Nr.3 enthält neben fachlichen Informationen und Anregungen<br />
zur Schulbibliothek ein Interview zum Thema “Elektronische Medien und Internet im<br />
schulischen Alltag”, das mit Herrn OStD Dr. Mattes, Herrn OStR Wittenbeck und Frau Dipl.Bibl.<br />
Hinz im Juni 1998 am Rudi-Stephan/Gauß-Gymnasium in Worms geführt wurde. Die <strong>LIES</strong>-<br />
Kommission erhielt hierbei Verstärkung durch Frau Dipl.Bibl. Steck von der Staatlichen<br />
Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz in Neustadt, die “aus der Praxis <strong>für</strong> die Praxis” die Fragestruktur<br />
des Interviews mitgestaltet hat. Den genannten Repräsentanten des Schulzentrums in Worms<br />
gilt unser Dank <strong>für</strong> die sach- und realitätsbezogenen Auskünfte über die Nutzung der Schulbibliothek<br />
mit Internet.<br />
Ein aktueller Bericht über eine Tagung des Deutschen Bibliotheksinstituts in Stuttgart, an<br />
der Herr OStR Cron im Oktober 1998 als Vertreter von Rheinland-Pfalz und als Leiter der EDV-<br />
Schulbibliothekskommission unseres Bundeslandes teilnahm, sowie eine Bilanz des EDV-<br />
Fragebogens 1998 hierzu ergänzen das Informationsangebot dieses 3. <strong>LIES</strong>-Heftes, das mit<br />
Beginn des Jahres 1999 vorliegen wird.<br />
November 1998 Klaus Kempkens
<strong>LIES</strong> 3 - 3 -<br />
ELEKTRONISCHE MEDIEN UND INTERNET<br />
IM SCHULISCHEN ALLTAG<br />
Ein <strong>LIES</strong>-Interview mit Herrn Dr. Mattes (Rudi-Stephan-Gymnasium), Herrn Klaus-<br />
Peter Wittenbeck und Frau Hinz (Gauß-Gymnasium) in Worms am 10. Juni 1998<br />
Zentrale Schulbibliothek des Staatlichen<br />
Rudi-Stephan-Gymnasiums (RSG) und<br />
des Staatlichen Gauß-Gymnasiums<br />
(GGW) Worms (Bildungszentrum)<br />
Schülerzahl: GGW: 1087 RSG: 800<br />
Lehrerzahl: GGW: 74 RSG: 65<br />
Nutzfläche : 105 qm<br />
Bibliothekstyp : schulinterne Bibliothek<br />
seit 1977<br />
Bestand : insgesamt 40.000 Bücher,<br />
davon 2500 Kinder- und Jugendbücher,<br />
45 lfd. Zeitschriften, 35 CD-ROMs,<br />
11 Videos, 60 Platten, 20 - 30 Diareihen,<br />
8 Spiele<br />
Öffnungszeiten: Mo - Do 7.50 - 15.30 Uhr<br />
Fr 7.50 - 14.30 Uhr<br />
Arbeitsplätze : 101<br />
Ausstattung : Fernsehgerät,<br />
Verbuchungs-PC am Arbeitsplatz der<br />
Bibliothekarin + 1 OPAC,<br />
8 CD-ROM-Arbeitsplätze,<br />
6 Internet-Plätze<br />
Personal : 1 Diplom-Bibliothekarin,<br />
1 ehrenamtliche Hilfskraft<br />
Jährl. Buch- u. Medienetat : ca. DM 2000,--<br />
Vorbemerkung<br />
Die Redaktion ist darum bemüht, Lehrerkolleginnen<br />
und -kollegen zu finden, die<br />
ihre praktischen Internet-Erfahrungen in einem<br />
anschaulichen Werkstatt-Bericht darstellen<br />
können. Dabei spielen zum Beispiel folgende<br />
Fragestellungen eine Rolle: Welche<br />
Funktionen haben die Einrichtungen der Schule<br />
in bezug auf “Bibliothek”, “Internet” und<br />
“CD-ROM”? Welche Unterrichtsfächer werden<br />
beim Umgang mit den Elektronischen<br />
INTERVIEW<br />
Medien am meisten berührt? Bei welchen<br />
Themen und welcher Altersgruppe fühlen<br />
sich die Schüler besonders angesprochen?<br />
Wir sind als Redaktionsgruppe gern bereit,<br />
diese Berichte zu bündeln und in geeigneter<br />
Form zu dokumentieren. Wir überlegen sogar,<br />
demnächst entsprechende Fortbildungsveranstaltungen<br />
anzubieten, damit ein fachlicher<br />
Gedankenaustausch entstehen kann.<br />
<strong>LIES</strong>: Zunächst möchten wir Ihnen, Herr Dr.<br />
Matthes, Herr Wittenbeck und Frau Hinz,<br />
herzlichen Dank sagen <strong>für</strong> Ihre Bereitschaft,<br />
uns die Schulbibliothek der beiden<br />
Gymnasien zu zeigen und <strong>für</strong> unserer Interview<br />
über die Nutzung der modernen<br />
Medien im Unterricht und in der Schulbibliothek<br />
zur Verfügung zu stehen.<br />
Unser erster Fragebereich zielt auf die bei<br />
Ihnen vorhandene Hard- und Software-<br />
Ausstattung im PC-Labor des Gauß-Gymnasiums:<br />
Was stellen <strong>Sie</strong> den Lehrern und<br />
Schülern zur Verfügung?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Unser “Multimedia-<br />
und Internet-Labor”, wie wir es nennen<br />
und in dem wir uns im Moment befinden,<br />
verfügt über sechs Rechner. Es sind<br />
alles Pentium-Maschinen ab Pentium 100.<br />
Die Festplatten sind relativ klein, max. 1,2<br />
GigaByte, sie müssen sicher bald einmal<br />
gegen größere ausgetauscht werden. Die<br />
Geräte haben zwischen 16 und 32 MB<br />
Hauptspeicher, was ausreichend ist. Vier<br />
der Geräte sind über 10 Megabit Netzwerkkarten<br />
mit einem Server vernetzt.<br />
Unser Protokoll <strong>für</strong> die Kommunikation<br />
im Intranet und im Internet ist TCP/IP.<br />
Damit kommen wir gut zurecht.
INTERVIEW<br />
Der Server hier, der Mail-Server und<br />
der Gateway, laufen nicht unter “Windows<br />
95”, sondern unter “Linux”. Unserer<br />
Erfahrung nach ist Linux ein gutes und<br />
stabiles Betriebssystem, viel stabiler als<br />
Windows95 oder NT. Wir fahren aus Sicherheitsgründen<br />
einmal im Monat das<br />
ganze Netz herunter, d.h. es wird alles<br />
abgeschaltet. Dem Server macht es nichts<br />
aus, ausgeschaltet zu werden. Wenn der<br />
Strom eine Stunde später wieder eingeschaltet<br />
wird, fährt das System selbständig<br />
und problemlos hoch. Wir überlegen allerdings,<br />
demnächst eine unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung zu schaffen, damit bei<br />
überraschenden Stromausfällen keine Probleme<br />
auftreten.<br />
Über Glasfaserkabel sind beide Gymnasien<br />
direkt mit zwei nahegelegenen berufsbildenden<br />
Schulen verbunden. <strong>Das</strong><br />
technische Zentrum ist also gleich nebenan.<br />
Von den Berufsschulen führt eine Leitung<br />
zum Rechenzentrum der Fachhochschule<br />
Worms. Diese Standleitung ermöglicht<br />
uns einen sehr schnellen, derzeit <strong>für</strong><br />
die Schulen noch kostenlosen Zugang zum<br />
WIN-Netz und damit in das Internet. Die<br />
Stadt hat dabei entscheidend mitgeholfen.<br />
Ab 1999 müssen die Schulen jedoch die<br />
anteiligen Kosten erstatten. Wir werden<br />
dann genauer auf die Nutzungsdauer achten<br />
müssen, damit die entstehenden Leitungskosten<br />
nicht unseren Verwaltungsetat<br />
sprengen. <strong>Das</strong> notwendige betriebswirtschaftliche<br />
Denken wird also zwangsläufig<br />
einsetzen müssen.<br />
<strong>LIES</strong>: Wenn <strong>Sie</strong> hier nicht ein großes Schulzentrum<br />
mit vier Schulen wären, sondern<br />
nur eine einzige Schule, würden und könnten<br />
<strong>Sie</strong> das gleiche Technik-Angebot <strong>für</strong><br />
die Schüler bereithalten? Dies wäre ja<br />
eher der Normalfall.<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Ich glaube schon,<br />
daß wir es auch als einzelne Schule machen<br />
würden. Die Wichtigkeit der Kommunikationstechnik<br />
wird mittlerweile von<br />
- 4 - <strong>LIES</strong> 3<br />
keinem mehr angezweifelt. Aber wahrscheinlich<br />
könnten wir es nicht in der<br />
gleich kurzen Zeit aufbauen, das würde die<br />
finanziellen Möglichkeiten einer einzelnen<br />
Schule deutlich übersteigen. Ein Schulzentrum,<br />
wie wir es hier in Worms sehr<br />
kompakt darstellen, hat zwar durchaus eine<br />
Menge Nachteile, aber in diesen Punkten<br />
spürbare Vorteile.<br />
Wir haben unsere PC-Labors und Internetzugänge<br />
ohne die Aktion “Schulen ans<br />
Netz” aufbauen können, weil die vier Schulen<br />
mit der Stadt als Träger die Finanzmittel<br />
zusammenlegen konnten. Wir haben<br />
natürlich Kontakt zur Internet-Aktion,<br />
mehr jedoch zu deren Projekten.<br />
<strong>LIES</strong>: Diese Zugangsmöglichkeiten zum Wissenschafts-Netz<br />
über die Wormser Fachhochschule<br />
– beziehen sich diese nur das<br />
auf hiesige große Schulzentrum oder wissen<br />
<strong>Sie</strong>, ob noch andere Schulen in Worms<br />
diesen Vorteil nutzen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Meiner Kenntnis<br />
nach gehen alle Wormser Schulen mit<br />
einem Internet-Anschluß über die Fachhochschule.<br />
Die laufenden Kosten, die an<br />
die Telekom zu entrichten sind, können<br />
bei hoher Auslastung ganz enorm werden.<br />
Von daher sind Standleitungen innerhalb<br />
des Stadtgebietes, wie wir sie haben, die<br />
kostengünstigere Lösung. Schon ein Zugang<br />
zum sehr günstigen Wissenschafts-<br />
Netz kann sehr entscheidend sein.<br />
<strong>LIES</strong>: Wie sieht insgesamt in den beiden<br />
Schulen die Resonanz auf moderne Medien,<br />
speziell auf das Internet, überhaupt<br />
aus? Sehen <strong>Sie</strong> das Internet oder die neuen<br />
Medien gar als Konkurrent zu Ihrer Schulbibliothek?<br />
Dr. Mattes: <strong>Sie</strong> befinden sich hier im Internet-Raum<br />
des Gauß-Gymnasiums, der vor<br />
gut zwei Jahren eingerichtet worden ist.<br />
Die Nachfrage nach EDV-Kenntnissen und<br />
speziell nach dem Internet war so groß,
<strong>LIES</strong> 3 - 5 -<br />
daß ein eigenständiger Raum eingerichtet<br />
werden mußte. Es gibt des weiteren einen<br />
Internet-Raum im Rudi-Stephan-Gymnasium.<br />
<strong>Das</strong> Interesse an den modernen Medien<br />
wächst ständig. Lehrer wie Schüler<br />
kommen nicht umhin, dieses Instrumentarium<br />
zu beherrschen. Da<strong>für</strong> müssen Räume<br />
und die entsprechende Technik in ausreichendem<br />
Maße bereitstehen. Meiner<br />
Ansicht nach wird selbstverständlich werden,<br />
daß Lehrer das Internet in den Unterricht<br />
einbeziehen und zugleich, was die<br />
Schulbibliothek angeht, auch diese mit all<br />
ihren Möglichkeiten ausschöpfen. Bildschirme<br />
und Buchbestände, das wissen <strong>Sie</strong><br />
wahrscheinlich selbst viel besser als ich,<br />
werden sich gegenseitig ergänzen und nicht<br />
verdrängen. Diese Gefahr sehe ich nicht.<br />
Wichtig ist es vor allem - und ich spreche<br />
hier einmal <strong>für</strong> beide Schulen -, daß die<br />
Lehrer vom Nutzen der modernen Medien<br />
überzeugt sind und Zeit haben, sich in die<br />
neue Materie einzuarbeiten. <strong>Das</strong> Interesse<br />
bei den Lehrern wird immer größer und sie<br />
befassen sich zunehmend damit.<br />
Ich möchte Ihnen ein Beispiel nennen.<br />
<strong>Das</strong> Rudi-Stephan-Gymnasium ist ein altsprachliches<br />
Gymnasium. Wir haben einen<br />
Kollegen, der inzwischen im Internet-<br />
Umgang sehr erfahren ist. Er hat sich spezialisiert<br />
auf alles, was es über das Internet<br />
zum Thema “Alte Sprachen” gibt und holt<br />
dabei eine Fülle von Informationen heraus.<br />
Auch <strong>für</strong> das Bibliographieren benutzt<br />
er das Internet. Ich selbst habe mehrfach<br />
Literatur übers Internet recherchiert,<br />
zuletzt im Winter, als ich einen Vortrag<br />
über “Troja” halten mußte. Binnen kurzem<br />
bin ich fündig geworden: Berichte,<br />
Abbildungen, sogar komplette wissenschaftliche<br />
Aufsätze zum Thema.<br />
Meiner Ansicht nach wird sich die Nachfrage<br />
noch weiter verstärken, wenn wir ab<br />
Beginn des neuen Schuljahres in einem<br />
Multimedia-Raum, der <strong>für</strong> beide Gymnasien<br />
benutzbar ist, fünfzehn weitere Geräte<br />
installiert haben, die auch alle ans Internet<br />
angeschlossen sind.<br />
INTERVIEW<br />
<strong>LIES</strong>: <strong>Sie</strong> sagten eben, die hiesige Schulbibliothek<br />
sei nicht durchgängig geöffnet.<br />
Der nebenan liegende PC-Raum des Gauß-<br />
Gymnasiums ist jedoch nur über die Bibliothek<br />
erreichbar. Wie lösen <strong>Sie</strong> das<br />
Problem des dauerhaften Zugangs zum<br />
PC-Labor?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Die Schulbibliothek<br />
hat schon recht großzügige Öffnungszeiten,<br />
allerdings nicht rund um die Uhr.<br />
Wir haben <strong>für</strong> unser Multimedia- und Internet-Labor<br />
einen Belegungsplan erstellt,<br />
in den sich vorab alle Interessierten eintragen<br />
müssen. Die Raumbelegung hängt auch<br />
ein wenig davon ab, in welchem Maße sich<br />
die Schüler engagieren wollen und wie sie<br />
zum Beispiel bereit sind, selbst Aufsicht<br />
zu führen. Neben den Internet-Anfängern,<br />
die meist unter Aufsicht durch Lehrer hier<br />
sind, haben wir inzwischen schon einige<br />
Spezialisten, also Schüler, die von den<br />
Lehrern besondere Aufträge erhalten haben<br />
oder <strong>für</strong> umfangreiche Facharbeiten<br />
selbständig recherchieren wollen. In solchen<br />
Fällen, wo uns die Schüler bekannt<br />
sind, erlauben wir meist eine Internet-Benutzung<br />
ohne Aufsicht.<br />
Ich habe vor kurzem in Ethik die Hausaufgabe<br />
gestellt: “Besorgt Euch den Text<br />
des ‚Eid des Hippokrates‘.” <strong>Das</strong> war <strong>für</strong><br />
die meisten kein Problem. Am Gauß-Gymnasium<br />
erhalten alle Schüler in Klasse 11<br />
Unterricht als Einstieg in die Nutzung der<br />
Neuen Medien, also auch des Internet, im<br />
Rahmen der Schwerpunktstunde, die den<br />
Schülern zur Verfügung steht. Schüler, die<br />
dies können, gehen dann an den Internet-<br />
PC und finden über die Suchmaschine in 2<br />
Minuten den gewünschten Text. Über den<br />
angeschlossenen Drucker läßt sich der Text<br />
sofort ausdrucken.<br />
Auch alle anderen Lehrer, die wissen,<br />
wie man mit PC und Internet umgeht,<br />
werden entsprechende Aufgaben stellen.<br />
Für solche Projekte oder Aufgaben lassen<br />
sich in Abstimmung der Fachkundelehrer<br />
mit der Leiterin der Schulbibliothek Ex-
INTERVIEW<br />
tra-Termine finden, ohne daß eine zusätzliche<br />
Aufsicht erforderlich wird. Hierzu<br />
muß ein Zettel ausgefüllt werden, der unserer<br />
hauptamtlichen Bibliotheksleiterin,<br />
Frau Hinz, vorzulegen ist. Frau Hinz gibt<br />
einen Schlüssel heraus, der anschließend<br />
wieder bei ihr abzugeben ist. Ein Verfahren,<br />
das sich mittlerweile gut eingespielt<br />
hat. Aber diese Art von Verfahren und<br />
Kontrolle muß sein, um die Übersicht zu<br />
behalten und Beschädigungen an der Hardund<br />
Software in Grenzen zu halten.<br />
<strong>LIES</strong>: Sind nur Schüler, die durch einen Kurs<br />
eingewiesen sind, Benutzer des PC-<br />
Raums?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Nein, nicht nur. Im<br />
Prinzip kann jeder den Umgang mit Internet<br />
üben. Natürlich, Schüler und Lehrer,<br />
die sich noch nicht gut auskennen, werden<br />
höchstens herumschauen, was die anderen<br />
an den Geräten so machen oder haben<br />
meistens jemanden dabei, der sich schon<br />
auskennt. Dieser Schüler ist dann auch<br />
verantwortlich <strong>für</strong> den ordnungsgemäßen<br />
Umgang mit den Geräten. Für solche Fälle<br />
haben wir wohlweislich in der “Benutzungsordnung”<br />
bestimmte Einzelheiten im<br />
Umgang mit den PCs festgehalten. Wir<br />
unterscheiden dabei zwischen kundigen<br />
Benutzern und noch unkundigen Gästen.<br />
Der Benutzer ist dabei <strong>für</strong> den Gast verantwortlich.<br />
Meistens hat sich jedoch jetzt<br />
herausgestellt, daß ein bestimmter Stamm<br />
von Benutzern hier ist, der regelmäßig<br />
wiederkommt. Wir wissen inzwischen, daß<br />
unser Internet-Labor zwar sehr attraktiv<br />
ist, aber doch nicht so enorm große Kreise<br />
zieht, wie man vielleicht meinen sollte.<br />
Offensichtlich ist ein gewisser Gewöhnungseffekt<br />
eingetreten, das ganz Neue<br />
und Aufregende ist vorbei, immer mehr<br />
Schüler haben mittlerweile zuhause die<br />
Möglichkeit zum Internet-Surfen. Ich würde<br />
schätzen, daß es vielleicht 20 bis 30<br />
Schülerinnen und Schüler sind, die mehr<br />
oder minder häufig den Raum nutzen. Es<br />
- 6 - <strong>LIES</strong> 3<br />
kann sein, daß der Betrieb zunimmt, wenn<br />
mehr Lehrer die Möglichkeiten des Umgangs<br />
mit PC und Internet beherrschen<br />
und ihre Schüler darin fit machen.<br />
<strong>LIES</strong>: Aus welchen Jahrgangsstufen kommen<br />
die Benutzer des Internet-Labors primär?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: In der Regel aus<br />
der Oberstufe ab Klasse 11. Es kennen sich<br />
aber auch etliche Schüler aus der Mittelstufe<br />
schon ganz gut aus. Aus den Klassen<br />
6 und 7 sind es zur Zeit nur sehr wenige, die<br />
hier selbständig arbeiten. Wir haben vor<br />
einigen Jahren damit begonnen, bereits ab<br />
Klasse 5 einen Computereinstieg über AG’s<br />
anzubieten, Schüler werden dann erstmals<br />
im Umgang mit Computern vertraut gemacht.<br />
Zu diesem Zweck haben wir vornan<br />
<strong>für</strong> die Anfänger die beiden Einzelplatzrechner<br />
aufgestellt, die wir von der<br />
BASF gesponsert bekommen haben. Ab<br />
Klasse 6 hatten wir schon spezielle Internet-AG’s,<br />
in denen die Schüler praktisch<br />
lernen konnten, mit Suchmaschinen umzugehen.<br />
Ein beliebtes Thema bei denen<br />
ist es herauszubekommen, wie man Informationen<br />
und Fotos zu Leonardo DiCaprio<br />
findet und ähnliche Geschichten. Da sind<br />
viele natürlich ganz besonders neugierig.<br />
<strong>LIES</strong>: Haben <strong>Sie</strong> Probleme mit Schülerinnen<br />
und Schülern, die an den Geräten und<br />
Programmen herumbasteln und dabei die<br />
Systemkonfiguration beschädigen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Ja, das ist in der<br />
ersten Zeit schon häufiger passiert. Meist<br />
ist es meine Aufgabe, die Schäden wieder<br />
zu beseitigen, Programme aufzuspielen<br />
usw. <strong>Das</strong> ist ärgerlich.<br />
<strong>LIES</strong>: Haben <strong>Sie</strong> irgendwelche Mechanismen<br />
eingebaut, um solche Beschädigungen<br />
zu verhindern, also den Benutzern<br />
irgendwelche “Grausamkeiten” angedroht<br />
oder besondere Kontrollen eingeführt?
<strong>LIES</strong> 3 - 7 -<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Natürlich haben<br />
wir entsprechende Grausamkeiten angedroht<br />
und versichert, daß wir die Verursacher<br />
verantwortlich machen, sofern wir<br />
nachvollziehen können, wer solche Schäden<br />
verursacht hat. Anhand des schriftlichen<br />
Belegungsplans und vieler gespeicherter<br />
Daten läßt sich durchaus zurückverfolgen,<br />
wer zu welchen Zeiten einen<br />
Crash verursacht hat. Meine Wunschvorstellung<br />
ist es allerdings, mit Hilfe von<br />
WindowsNT das System programmtechnisch<br />
so sicher zu machen, daß keiner<br />
mehr unberechtigt daran herumfummeln<br />
kann. Allerdings haben wir in der Oberstufe<br />
schon wirkliche Computerexperten, die<br />
zum Teil mehr wissen als ich. Und manche,<br />
glaube ich, würden es - und wenn, nur<br />
zum Spaß - darauf anlegen, einen Rechner<br />
lahmzulegen. <strong>Das</strong> ärgert mich schon, weil<br />
es ganz offensichtlich mutwillig geschieht.<br />
Gott sei Dank ist in den letzten Wochen<br />
und Monaten nichts mehr passiert. Wahrscheinlich<br />
ist auch ein gewisser Lerneffekt<br />
eingetreten. Die Schüler machen längst<br />
nicht mehr so viele Bedienungsfehler wie<br />
am Anfang, und der Umgang mit den Geräten<br />
hier im Labor läuft deutlich besser,<br />
seitdem wir die etwas striktere Regelung<br />
mit der Benutzungsordnung haben.<br />
Was uns nach wie vor Kummer macht –<br />
aber auch das haben wir mit einer neuen<br />
Menüzuordnung in den Griff zu kriegen<br />
versucht – ist das ständige “Downloaden”<br />
von Programmen. Die Schüler haben sich<br />
persönliche Programme, vor allem Computerspiele<br />
und Demoversionen, auf die<br />
Festplatten gelegt, die häufig 30 oder 40<br />
MB groß sind. Im Nu waren die Festplatten<br />
voll und die Rechner langsam und<br />
unbenutzbar geworden. Auch darauf weisen<br />
wir in der Benutzerordnung hin und<br />
untersagen das Speichern größerer Datenmengen.<br />
<strong>LIES</strong>: Können <strong>Sie</strong> sagen, wir groß der Kreis<br />
der Lehrer ist, die bereits wiederholt das<br />
Internet benutzen; welche Fächer sind<br />
dabei besonders vertreten?<br />
INTERVIEW<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Ich kann hier nur<br />
über das Gauß-Gymnasium sprechen. Bei<br />
uns sind es rund zehn von sechzig Kollegen,<br />
die regelmäßiger ins Internet gehen<br />
und das Internet des öfteren in den Unterricht<br />
einbeziehen.<br />
Dr. Mattes: Etwa in der gleichen Größenordnung<br />
liegt es beim Rudi-Stephan-Gymnasium.<br />
Fünf bis zehn Kolleginnen und Kollegen<br />
sind es bestimmt. Zur Zeit läuft eine<br />
Fortbildungsveranstaltung vom Lehrerfortbildungs-Institut<br />
SIL hier im Haus. Ich<br />
halte diese Art von Fortbildung <strong>für</strong> ganz<br />
entscheidend, damit die Lehrer nicht den<br />
Anschluß verlieren.<br />
<strong>LIES</strong>: Welche Fächer sind denn besonders<br />
vertreten, d.h. welche Fachbereiche sind<br />
dem Internet gegenüber besonders aufgeschlossen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Für mich überraschend<br />
eigentlich ist die Erfahrung, daß an<br />
unserer Schule nicht nur die Naturwissenschaften,<br />
sondern gerade die Fächer Geschichte<br />
und Deutsch das Internet häufiger<br />
im Unterricht einsetzen. Im Grunde genommen<br />
ist jedes Fachgebiet im Internet<br />
recherchierbar, aber eine Konzentration<br />
auf die gerade genannten Fächer ist doch<br />
recht stark.<br />
<strong>LIES</strong>: Haben <strong>Sie</strong> ein Unterrichtsbeispiel oder<br />
ein Projektbeispiel in Erinnerung, bei dem<br />
<strong>Sie</strong> im Unterricht die Schulbibliothek oder<br />
ihr Internet-Labor praktisch benutzt haben?<br />
Dr. Mattes: Ich kann Ihnen leider keine erschöpfende<br />
Antwort geben, weil ich über<br />
die Methodik und die Arbeitsmittel der<br />
einzelnen Kollegen nicht ständig informiert<br />
werde. Wir haben jedoch schon mehrfach<br />
auf unserer Gesamtkonferenz darauf<br />
hingewiesen, die modernen Kommunika-
INTERVIEW<br />
tionsmedien stärker in den Unterricht zu<br />
integrieren. Ich gehe davon aus, daß dies<br />
auch geschieht. Alle Lehrer, die durch<br />
Fortbildung in die neuen Techniken eingewiesen<br />
worden sind, zeigen sich aufgeschlossen<br />
da<strong>für</strong>. Die Chancen, Unterrichtsmaterial<br />
über das Internet zu sammeln,<br />
werden genutzt. Beispielsweise weiß ich<br />
von einem Projekt, Informationen zum<br />
Land Baden-Württemberg zusammenzutragen.<br />
“Sagenhaft”, sagte mir ein Schüler,<br />
was sich über die Suchmaschinen <strong>für</strong> Informationen<br />
und Adressen zum Weitersuchen<br />
finden lassen. <strong>Das</strong> passiert jetzt allenthalben,<br />
allerdings sind diese Kollegen<br />
noch in der Minderzahl.<br />
<strong>LIES</strong>: Beschränken sich die Lehrer in solchen<br />
Fällen darauf, nur im Internet zu<br />
recherchieren oder kommt es zu einem<br />
Verbund von elektronischen und gedruckten<br />
Medien?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Es ist ganz sicher<br />
eine Mischung von beidem. Wir teilen die<br />
Schüler meist sogar in zwei, drei Gruppen<br />
ein, wobei die eine Gruppe gezielt zunächst<br />
in die Bibliothek und die anderen<br />
ins PC-Labor gehen. Die beiden Möglichkeiten<br />
bestehen hier ja zum Glück. Diese<br />
Gruppenarbeit hat sich bewährt, und auch<br />
der unterschiedliche Suchansatz wird als<br />
optimale Strategie gesehen. Wir können<br />
nicht eine ganze Klasse an den wenigen<br />
Rechnern beschäftigen, so daß eine Gruppenaufteilung<br />
erforderlich ist.<br />
<strong>LIES</strong>: Speziell zum Unterricht eine weitere<br />
Frage: Haben <strong>Sie</strong> den Eindruck, daß die<br />
Möglichkeit der Internet-Recherche eine<br />
Rückwirkung auf Unterrichtsformen hat?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Ich meine, daß Lehrer,<br />
die neue Techniken in Anspruch nehmen,<br />
automatisch auch veränderte Unterrichtsformen<br />
einbringen. Wenn ich den<br />
Schülern sage: ‚Bitte sucht mal‘, dann ist<br />
dies schon allein eine offene Form von<br />
- 8 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Unterricht. Aber diese neuen Formen -<br />
Herr Matthes hat es schon erwähnt - wird<br />
noch nicht von sehr vielen Kollegen praktiziert.<br />
Manche, insbesondere ältere Kollegen,<br />
haben noch eine gewisse Berührungsangst<br />
mit den neuen Medien Internet<br />
und CD-ROM. Fachsitzungen und Lehrerkonferenzen<br />
motivieren immer wieder zum<br />
verstärkten Einsatz der Medien. Die Erdkundler<br />
sind bei uns jetzt größer eingestiegen<br />
und haben sich mit den Nutzungsmöglichkeiten<br />
der CD-ROM vertraut gemacht:<br />
Atlanten, Lexika, Routenplaner usw.<br />
Fazit dieses Versuchs der fachinternen<br />
Fortbildung war: Es ist im Unterricht gar<br />
nicht so einfach, mit einer CD-ROM zu<br />
arbeiten, gerade weil sie so viele Möglichkeiten<br />
bietet und häufig noch nicht speziell<br />
auf Unterricht zugeschnitten ist. Die<br />
Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten mit einer<br />
CD-ROM stellt insoweit ein Problem<br />
dar, als daß ich Schülern nur unter hohem<br />
Aufwand ganz gezielt sagen kann, wie sie<br />
vorgehen sollen, um zu einem bestimmten<br />
Ergebnis zu gelangen. Häufig sind die<br />
Materialien enzyklopädisch orientiert und<br />
man sucht endlos einfach herum und klickt<br />
sich von einem zum anderen Nebenaspekt.<br />
Diese Art von Informationsrecherche mag<br />
im Sinne von Freiarbeit völlig o.k. sein.<br />
Machen <strong>Sie</strong> das aber in einer Unterrichtsstunde<br />
direkt, verbunden mit einem bestimmten<br />
Stundenziel, kann eine solche<br />
Suche sehr problematisch und zeitaufwendig<br />
werden. Hierzu ist viel mehr Erläuterung<br />
und Steuerung notwendig.<br />
Ich rechne damit, daß die CD-ROM-<br />
Software in Zukunft stärker auf Unterrichtszwecke<br />
zugeschnitten sein wird und<br />
nicht nur auf den Einzelarbeiter am PC. Im<br />
Moment sind die meisten Programme noch<br />
in diese Richtung orientiert. Obwohl sie<br />
sehr wohl ihre Vorzüge haben, eben weil<br />
sie wirklich anregend sind und auf Wege<br />
führen, die man nicht vorher gesehen hat.<br />
Aber <strong>für</strong> den heute praktizierten Schulunterricht<br />
ist das nicht unbedingt das, was<br />
wir brauchen. Wir wollen und müssen am
<strong>LIES</strong> 3 - 9 -<br />
Ende schon bestimmte Unterrichtsergebnisse<br />
haben. Mag sein, daß man vielleicht<br />
in Zeiträumen von mehreren Stunden denken<br />
muß und nicht von vornherein annehmen<br />
darf, ich kann schon in einer Stunde<br />
mit konkreten Ergebnissen abschließen.<br />
<strong>LIES</strong>: Herr Dr. Mattes, wie sind die Erfahrungen<br />
eines Schulleiters in Bezug auf die<br />
Elternerwartungen: Äußern beispielsweise<br />
Eltern, die ihr Kind anmelden, die Erwartung,<br />
daß ihre Kinder frühzeitig mit<br />
den modernen Medien vertraut gemacht<br />
werden sollten?<br />
Dr. Mattes: Ich habe eine solch gezielte<br />
Frage bislang noch selten gehört. Aber es<br />
gibt durchaus Fragen, die in eine ähnliche<br />
Richtung zielen. Wir haben vor den Anmeldeterminen<br />
mehrfach Elternführungen.<br />
Selbstverständlich werden die Eltern dann<br />
auch durch die Schulbibliothek geführt<br />
und erfahren einiges über unser PC-Labor.<br />
<strong>Sie</strong> zeigen sich dann immer sehr interessiert.<br />
Früher erkundigte man sich schon<br />
mal nach einem Sprachlabor. Heute, gerade<br />
durch die Aktion “Schulen ans Netz”,<br />
sind einige Eltern hellhörig geworden und<br />
erkundigen sich nach Computern. Ich kann<br />
mir gut vorstellen, wenn der Verbreitungsgrad<br />
des Internet weiterhin so rasant wächst,<br />
daß Eltern durchweg die Frage stellen werden,<br />
ob ihre Kinder hier den Umgang mit<br />
neuen Medien erlernen werden, z.B. weil<br />
man zuhause über keinen PC verfügt. Aber<br />
ich glaube kaum, daß Eltern im Moment<br />
die Entscheidung, ihr Kind an die eine<br />
oder andere Schule zu schicken, davon<br />
abhängig machen, ob dort ein Internet-<br />
Anschluß vorhanden ist. Soweit ist es noch<br />
nicht. Aber schauen <strong>Sie</strong> sich unsere Berufe<br />
an: Für den späteren Einstieg wird ein<br />
routinierter Umgang mit EDV eine Selbstverständlichkeit<br />
sein. Eine Schule ohne<br />
PC und Internetzugang bildet am Bedarf<br />
vorbei aus.<br />
<strong>LIES</strong>: Frau Hinz, welche Rolle und welche<br />
INTERVIEW<br />
Aufgabe übernimmt die Schulbibliothek,<br />
wenn z.B. in Projektform Recherchen mit<br />
Internet betrieben werden? Stehen <strong>Sie</strong><br />
dabei als Bibliotheksleiterin helfend zur<br />
Seite oder sind <strong>Sie</strong> auch in die Unterrichtsplanung<br />
einbezogen?<br />
Frau Hinz: Wenn die Schüler in die Bibliothek<br />
kommen und Projekte zu bearbeiten<br />
haben, stehe ich Ihnen natürlich jederzeit<br />
zur Verfügung. Auskunftsfragen werden<br />
gelegentlich an mich gerichtet. Aber es<br />
gibt vorweg keine Absprache zwischen<br />
den Lehrern und mir. Die Recherche-Aufträge<br />
kommen direkt vom Lehrer. Die<br />
meisten Schüler kennen sich durch die<br />
häufige Anwesenheit in der Bibliothek hier<br />
recht gut aus und finden meist das Gebiet,<br />
das sie gerade suchen sollen. Ein PC steht<br />
außerdem bereit, in dem sie den Bestand<br />
überprüfen können. Die Schülergruppen<br />
arbeiten meist recht selbständig. Allenfalls,<br />
wenn sie etwas sehr Spezielles suchen,<br />
kommen sie auch zu mir. Insofern ist<br />
die Bibliothek schon in die Unterrichtsarbeit<br />
eingebunden.<br />
<strong>LIES</strong>: <strong>Sie</strong> verfügen in Ihrem Büro über einen<br />
Internetanschluß. Wo<strong>für</strong> setzen sie ihn ein?<br />
Frau Hinz: Ich nutze den Zugang vor allem<br />
<strong>für</strong> meine bibliothekarischen Arbeiten, d.h.<br />
zur Sichtung von neuer Literatur und zu<br />
Auskunftszwecken. Über elektronische<br />
Buchhandelsverzeichnisse kann ich Neuerscheinungen<br />
recherchieren und bibliographieren,<br />
oder wenn ich mir bei schwierigen<br />
Katalogaufnahmen unsicher bin, ermittle<br />
ich, wie andere Bibliotheken den<br />
Titel erfaßt haben. Inzwischen gibt es eine<br />
Menge virtueller Verzeichnisse, in denen<br />
neue Bücher begutachtet werden, etwa bei<br />
Kinder- und Jugendliteratur. Regelmäßig<br />
sehe ich mir auch einige Mailing-Listen<br />
an, in deren eine rege Fachdiskussion zu<br />
allen möglichen Themen stattfindet; vor<br />
kurzem habe ich eine interessante <strong>für</strong> Schulbibliotheken<br />
gefunden, die von der hessi-
INTERVIEW<br />
schen “Landesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong><br />
Schulbibliotheken” organisiert wird.<br />
<strong>LIES</strong>: Eine Frage an <strong>Sie</strong>, Herr Wittenbeck:<br />
Hat sich Ihrer Meinung nach das Leseverhalten<br />
der Schüler verändert, seit es bei<br />
Ihnen die Internet-Möglichkeit gibt? Gibt<br />
es darüber Erfahrungswerte?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Diese Frage kann<br />
ich nicht genau beantworten. Ich selbst<br />
habe noch keine Veränderungen feststellen<br />
können. Ich meine, das Leseverhalten<br />
ist gleichgeblieben. Der Umgang mit CD-<br />
ROM oder Internet ist ja nicht problemlos,<br />
er macht Arbeit und muß erlernt werden.<br />
Die neuen Medien sind ergänzende Formen,<br />
die zusätzlich heranzogen werden.<br />
Dabei will ich nicht ausschließen, daß es<br />
CD-ROM gibt und geben wird, die besser<br />
und anschaulicher als manche Bücher geeignet<br />
sind, Wissen und Informationen<br />
weiterzugeben.<br />
<strong>LIES</strong>: Gibt es Planungen <strong>für</strong> die Schulbibliothek,<br />
bisher konventionelle Nachschlagewerke<br />
in Buchform künftig komplett durch<br />
CD-ROM zu ersetzen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Eher kaum. Natürlich<br />
werden wir prüfen, ob das eine oder<br />
andere Thema nicht durch eine gut gestaltete<br />
CD-ROM ergänzt werden kann. Doch<br />
mit der CD-ROM, die vielleicht etwas<br />
günstiger als eine Buchausgabe ist, ist es ja<br />
nicht getan. Wegen der benötigten Technik<br />
werden die Kosten schnell in die Höhe<br />
getrieben. Nachschlagewerke in Buchform<br />
haben immer noch viele Vorteile: Oft sind<br />
die Informationen ausführlicher als bei<br />
einer CD-ROM. Was wir auf CD-ROM<br />
häufig nutzen, sind aktuelle Daten von<br />
Institutionen. <strong>Das</strong> ist beispielsweise <strong>für</strong><br />
Sozialkunde hochinteressant. Da schickt<br />
ein Kollege von mir seine Schüler mit ganz<br />
gezielten Aufträgen los und läßt erst einmal<br />
Daten zu sozialkundlichen Thema<br />
zusammentragen. Aktuelle Berichte der<br />
- 10 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeit lassen sich übers<br />
Internet beschaffen. Dabei kommt kein<br />
Buch mit. Aber enzyklopädische Fragen<br />
werden nach wie vor durch gedruckte<br />
Unterlagen beantwortet.<br />
<strong>LIES</strong>: Ist es vorgekommen, Frau Hinz, daß<br />
<strong>Sie</strong> die Empfehlungen aus den früheren<br />
AH- und <strong>LIES</strong>-Heften zum Bestandsaufbau<br />
genutzt haben, besonders bei den Sachgebieten?<br />
Frau Hinz: Durchaus, ja. Ich habe mir schon<br />
öfter Anregungen aus den Literaturlisten<br />
geholt und besonders bei den Nachschlagewerken<br />
einiges hinzugekauft, was dort<br />
empfohlen wurde. Da<strong>für</strong> habe ich einen<br />
eigenen Etat, der mir solche Anschaffungen<br />
erlaubt.<br />
<strong>LIES</strong>: Können bei Ihnen CD-ROM aus der<br />
Schulbibliothek ausgeliehen werden?<br />
Frau Hinz: Im Ausnahmefall schon, in der<br />
Regel jedoch nicht. Wir sind uns nicht<br />
ganz sicher, ob diese Medien unbeschädigt<br />
zurückkommen. Die Nutzung in der<br />
Bibliothek ist noch relativ gering. Wenn<br />
wir sie zur Ausleihe freigeben, würden<br />
sicher die Zahlen rasch steigen. Doch wir<br />
haben im Moment noch zu wenig, um<br />
einen repräsentativen Querschnitt durch<br />
alle Gebiete aufweisen zu können.<br />
<strong>LIES</strong>: Besteht der Bedarf nach CD-ROM<br />
eher darin besteht, stabile Texte, die nicht<br />
veralten und <strong>für</strong> längere Zeit noch Bestand<br />
haben, als Nachschlagemöglichkeit zu<br />
nutzen und das Internet dagegen zum Abruf<br />
kurzfristiger und tagesaktueller Informationen<br />
heranzuziehen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Ja, die Frage läßt<br />
sich so durchaus beantworten. Ich denke<br />
schon, daß viele Schüler nach diesen Kriterien<br />
vorgehen. Zwar lassen sich viele<br />
Originaltexte inzwischen auch aus dem<br />
Internet herausholen, was sehr hilfreich
<strong>LIES</strong> 3 - 11 -<br />
ist, aber das meiste findet man derzeit<br />
doch noch in Büchern oder gelegentlich<br />
auf CD-ROM, sofern man bei manchen<br />
Büchern die komplizierten Suchwege beherrscht.<br />
Beim Internet bieten die Suchmaschinen<br />
bei Eingabe von alphabetischen<br />
Stichwörtern einfache Zugänge an. Es<br />
kommt immer darauf an, was man wie<br />
aktuell und umfassend herausfinden will.<br />
<strong>LIES</strong>: Es gibt Web-Seiten im Internet, auf<br />
denen immer häufiger komplette Facharbeiten<br />
und fertige Referate zu finden sind.<br />
Schüler stellen ihre Arbeiten ins Netz.<br />
Andere Schüler können dann thematisch<br />
sortiert inzwischen fast alles finden, was<br />
sie da<strong>für</strong> benötigen. Sind diese Art von<br />
vorgefertigten Informationen <strong>für</strong> <strong>Sie</strong> als<br />
Lehrer schon ein Problem?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Aus meiner Sicht<br />
waren sie bisher kein Problem. Ich denke<br />
schon, daß gewiefte Schüler wissen, daß<br />
es diese Möglichkeit gibt, aber wir haben<br />
noch nicht festgestellt, daß auf diese Weise<br />
wirklich gepfuscht wird. Wir verlangen<br />
selbstverständlich bei Facharbeiten immer<br />
alle Angaben zu den Quellen, also auch die<br />
Internetadressen, aus denen sich die Schüler<br />
bedient haben. Von daher läßt sich eine<br />
Quelle relativ leicht überprüfen. Wenn es<br />
natürlich - sagen wir mal - fertige Facharbeiten<br />
sind, wo Schüler nur ein bißchen<br />
was verändern haben und nicht ehrlich<br />
genug sind, die Adresse anzugeben, wird<br />
es wohl schwer nachzuprüfen sein. <strong>Das</strong><br />
könnte durchaus mal zu einem Problem<br />
führen.<br />
<strong>LIES</strong>: Solche unredlichen Tricks sind aber<br />
auch ohne Internet möglich, wenn fremde<br />
Quellen nicht angegeben werden!<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Natürlich. Da<strong>für</strong><br />
gibt es aber das Prüfungskolloquium, bei<br />
dem wir im Stoff nachbohren können. Was<br />
die Facharbeiten angeht, gibt es an unserer<br />
Schule eine Übersicht über bisher ausge-<br />
INTERVIEW<br />
gebenen Themen, und die Lehrer sind gehalten,<br />
bevor sie ein Thema ausgeben, sich<br />
dort zu informieren. So lassen sich Doubletten<br />
vermeiden.<br />
<strong>LIES</strong>: Bisher galten unsere Fragen fast ausschließlich<br />
dem Bereich des WWW. Wie<br />
sieht denn Ihre Teilnahme an den anderen<br />
Diensten des Internet aus, z.B. am “News-<br />
Net”, also an den Diskussionsgruppen?<br />
Nutzen <strong>Sie</strong> “Chats” (als Live-Kommunikation<br />
übers Internet) oder das “ftp” (file<br />
transport protocol als Standard <strong>für</strong> Datenübertragungen)<br />
- alles Dienste, bei denen<br />
es ja unter Umständen auch eine Virenproblematik<br />
geben könnte?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Die nächst häufige<br />
Nutzung nach dem WWW-Surfen, so würde<br />
ich einschätzen, ist das Chatten. Dann<br />
sitzen die Schüler häufig da und machen<br />
sich einen Spaß daraus, mit dem Nachbarn<br />
am PC übers Internet zu chatten. Ich sehe<br />
das wirklich als Spaß, denn viel Vernünftiges<br />
kommt dabei nicht heraus. Es gibt<br />
nur ganz wenige Internet-Chats, bei denen<br />
ich einen ernsthaften Sinn erkennen kann.<br />
Ich habe einmal <strong>für</strong> das Fach Ethik in den<br />
USA einen christlichen Chat gefunden,<br />
wo man ernsthafte Fragen über Religion<br />
diskutieren konnte.<br />
<strong>LIES</strong>: Und Ihre Erfahrungen über “News-<br />
Groups” als fachliche Diskussionsforen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Die Nutzung ist<br />
eher gering. Ich verweise bei meiner mündlichen<br />
Einführung ins Internet aber immer<br />
auf die Möglichkeit, News-Groups als eine<br />
Art Diskussionsforum zu Spezialthemen<br />
zu befragen. Vielleicht hat sich dieser<br />
Dienst <strong>für</strong> Schulen noch nicht ausreichend<br />
herumgesprochen. Wir haben einmal eine<br />
Nachricht hineingestellt und Antwort bekommen.<br />
Mir ist die geringe Nutzung so<br />
unlieb nicht, weil ich den Eindruck habe,<br />
daß gerade über News-Groups viele fragwürdige<br />
Seiten geholt werden können. <strong>Das</strong>
INTERVIEW<br />
kann nicht in unserem Sinne sein. Natürlich<br />
könnten wir die Fachhochschule bitten,<br />
eine bestimmte Auswahl zu treffen –<br />
was sie auch mit ihrem News-Server gemacht<br />
haben – aber es kommen immer<br />
noch genügend Themen dabei heraus, die<br />
nicht im Sinne des Erfinders sind. Gelegentlich,<br />
würde ich sagen, und punktuell.<br />
<strong>LIES</strong>: Auch nicht im Unterricht integriert?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Nein. Soweit sind<br />
wir nicht. Ich habe News-Groups, wie gesagt,<br />
einmal ansatzweise in Ethik genutzt.<br />
<strong>Das</strong> war zum Thema “Sterbehilfe”. Da<br />
ließ sich dann über “Euthanasie” ein Menge<br />
finden, wobei wir uns einklinken und<br />
einige Diskussionsbeiträge hätten liefern<br />
können. Möglich ist das schon, wenn ein<br />
Lehrer es will und vor allem, wenn er sich<br />
auskennt. Darin sehe ich im Moment noch<br />
das größere Problem. Man muß auch ein<br />
bißchen Glück haben und kann unter Umständen<br />
lange suchen. Wenn <strong>Sie</strong> das im<br />
Rahmen von Unterrichtsvorbereitung sehen<br />
wollen, muß der Lehrer gerade in die<br />
Vorbereitung solcher Projekte viel mehr<br />
Zeit stecken als es bei Büchern und gedruckten<br />
Nachschlagewerken der Fall<br />
wäre. <strong>Das</strong> muß man ganz klar sehen. Wenn<br />
er sich richtig vorbereiten will, ist dies sehr<br />
arbeitsintensiv.<br />
<strong>LIES</strong>: Und der sogenannte ftp-Bereich, welche<br />
Erfahrungen haben <strong>Sie</strong> dabei gesammelt?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Ftp ist zur Zeit nur<br />
etwas <strong>für</strong> Eingeweihte – wir benutzen es<br />
hauptsächlich, um unsere eigene Homepage-Seiten<br />
hochzuladen. <strong>Das</strong> Herunterladen<br />
von Daten tun wir weniger mit ftp-<br />
Programmen, sondern in erster Linie mit<br />
den Download-Möglichkeiten, die das<br />
WWW mit seinen normalen Homepages<br />
zur Verfügung stellt.<br />
<strong>LIES</strong>: Eine Frage zur methodisch-didakti-<br />
- 12 - <strong>LIES</strong> 3<br />
schen Einbindung von E-Mail im Unterricht:<br />
Planen <strong>Sie</strong> oder haben <strong>Sie</strong> bereits E-<br />
Mail-Projekte, wie sie hierzulande z.B.<br />
vom FLACON-Projekt vorgeschlagen<br />
worden sind oder wie sie inzwischen ja<br />
auch in der fachdidaktischen Literatur<br />
beschrieben werden? Wenn ja, können <strong>Sie</strong><br />
uns ein konkretes Beispiel nennen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: E-Mails sind recht<br />
beliebt bei uns. Es geht dabei vor allem um<br />
Kontakte von Schule zu Schule. Sinnvoll<br />
läßt sich E-Mail bei bestimmten Projekten<br />
einbauen. Ein Kollege hat kürzlich sein<br />
Eratosthenes-Projekt, also die Berechnung<br />
des Erdumfangs, mit einer dänischen Schule<br />
abgewickelt. Soweit ich weiß, ging es<br />
dabei um synchrone Messungen von Sonnenständen<br />
und Schattenlängen, und der<br />
E-Mail-Kontakt zu der dänischen Schule<br />
hat sich als sehr hilfreich herausgestellt.<br />
Andere Kontakte liefen nicht ganz so gut.<br />
Im Fach Englisch gab es einige wenige<br />
Mail-Kontakte mit amerikanischen Schulen.<br />
Nachrichten wurden ausgetauscht, aber<br />
in der Regel erwies sich das als nicht<br />
dauerhaft. Woran lag’s? Vielleicht, weil<br />
man nach relativ kurzer Zeit nicht mehr so<br />
genau wußte, was man sich noch alles<br />
schreiben sollte. Vielleicht, weil es immer<br />
wieder mal technische Probleme gibt, so<br />
daß E-Mails nicht ankommen und wiederholt<br />
angeliefert werden müssen und zurückgewiesen<br />
werden, etwa weil der Server<br />
gerade nicht läuft oder weil ein Punkt<br />
falsch gesetzt wurde. Kleinigkeiten, die<br />
aber frustrieren.<br />
<strong>LIES</strong>: Lassen <strong>Sie</strong> mich eine allgemeinere<br />
Frage stellen. Halten <strong>Sie</strong> das Internet oder<br />
die elektronischen Medien <strong>für</strong> eine Modeerscheinung<br />
oder glauben <strong>Sie</strong>, daß sie<br />
dauerhaft einen Platz an der Schule finden<br />
werden?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Ich bin überzeugt,<br />
daß Internet und elektronische Medien sich<br />
dauerhaft durchsetzen werden. <strong>Das</strong> Neue
<strong>LIES</strong> 3 - 13 -<br />
und Wichtige ist, daß sich erstmals und<br />
umfassend Informationen aus der ganzen<br />
Welt zusammentragen lassen. Dieses Verlangen,<br />
mehr zu wissen, wird sich sicher<br />
noch weiter verstärken.<br />
<strong>LIES</strong>: Welchen Stellenwert hat das Internet<br />
in Zukunft? Wie würden <strong>Sie</strong> sich die weitere<br />
Entwicklung der elektronischen Medien<br />
unter dem Gesichtspunkt eines veränderten<br />
Unterrichts vorstellen?<br />
Hans-Peter Wittenbeck: Wenn ich die Entwicklung<br />
der letzten zwei, drei Jahre richtig<br />
beurteile, wird meiner Ansicht nach die<br />
Bedeutung der elektronischen Medien und<br />
gerade das Internet weiter deutlich wachsen.<br />
Ich denke, daß die neuen Medien<br />
tatsächlich absolut selbstverständlich werden<br />
und der Umgang mit ihnen mehr und<br />
mehr zur Routine wird. Bezogen auf den<br />
Schulunterricht bedeutet dies <strong>für</strong> mich,<br />
daß Lehrer in Zukunft nur noch Rahmenaufgaben<br />
stellen werden, die dann mit<br />
Hilfe des Internets selbständig bearbeitet<br />
werden. Darin wird die Stärke liegen, das<br />
Internet gezielt zu nutzen.<br />
Es müßte Unterrichts-Server geben, die<br />
solche Möglichkeiten, wie sie etwa auf<br />
INTERVIEW<br />
CD-ROM zu finden sind, auch im Internet<br />
anbieten. Denkbar wäre, daß hier<strong>für</strong> eine<br />
Schule oder Universität den Auftrag bekommt,<br />
komplette Unterrichtsreihen ins<br />
Internet zu stellen, die relativ einfach programmiert<br />
sein müßten und ein weitestgehend<br />
selbständiges Arbeiten erlauben. Was<br />
mir besonders gut gefällt, sind bestimmte<br />
CD-ROM, wie etwa die ENCARTA-Enzyklopädie,<br />
die auf Bedarf von der CD-<br />
ROM direkt ins Internet führt. Nehmen <strong>Sie</strong><br />
nur das Thema “Vulkanismus” bei unserem<br />
Stromboli-Projekt. Dazu gibt es eine<br />
Internet-Adresse mit vielen konkreten<br />
Details und sogar einer virtuellen Exkursion<br />
auf den Stromboli. So etwas ist eine<br />
eindrucksvolle Sache. <strong>Das</strong> sind eindeutig<br />
die Stärken eines Medienverbunds, den<br />
ich eigentlich nicht mehr missen möchte.<br />
<strong>Das</strong> wären meiner Ansicht nach die zwei<br />
Möglichkeiten: einerseits mehr Selbständigkeit,<br />
andererseits spezieller auf Unterrichtsbedürfnisse<br />
zugeschnittene Software,<br />
wie z.B. bei den Sprachen die heutigen<br />
Übungs- und Lehrbücher.<br />
<strong>LIES</strong>: Frau Hinz, Herr Dr. Mattes, Herr<br />
Wittenbeck: Wir danken Ihnen <strong>für</strong> dieses<br />
Interview.
PRAXIS<br />
Der Zeitschriftendienst des Deutschen<br />
Bibliotheksinstituts ist eine über das Internet<br />
zu benutzende Datenbank, die aus ca. 200<br />
(Fach-)Zeitschriften - vom Spiegel über Geo<br />
und Chip bis hin zur Neuen Juristischen Wochenschrift<br />
und den Feministischen Studien -<br />
ab Erscheinungsjahr 1985 Aufsätze verzeichnet<br />
und durch Schlagworte inhaltlich erschließt.<br />
Wenn man in einer Schulbibliothek guten<br />
Service bieten möchte, gehört eine funktionierende<br />
Fernleihe unbedingt dazu. Insbesondere<br />
<strong>für</strong> Facharbeiten und Projekte wird<br />
oft mehr und/oder speziellere Literatur benötigt,<br />
als der eigene Bestand vorweist. Jede<br />
Fernleihbestellung ist aber nur so effektiv,<br />
wie pünktlich bzw. schnell sie beim Benutzer<br />
auf dem Schreibtisch liegt. Da Schüler (und<br />
ab und zu auch Lehrer) nur selten die nötige<br />
Voraussicht <strong>für</strong> die zeitliche Erledigung einer<br />
solchen Bestellung haben, ist manches Mal<br />
der Frust seitens des Benutzers vor-programmiert.<br />
Alles, was die Fernleihe also schneller<br />
und damit attraktiver macht, scheint überaus<br />
wünschenswert. Hier setzt der „Zeitschriftendienst“<br />
<strong>für</strong> mich vor allen Dingen an. Gefundene<br />
Aufsätze werden direkt geordert und<br />
liegen als Kopie in erfahrungsgemäß spätestens<br />
vier Tagen vor.<br />
Mit so schnellen Ergebnissen aufwarten<br />
zu können, bedeutet, daß nicht nur <strong>für</strong><br />
langfristigere Aufgaben Literatur beschafft<br />
werden kann, sondern die Bibliothek auch <strong>für</strong><br />
Hausaufgaben bis zur nächsten Woche und<br />
Referate über ihren eigenen Bestand hinaus<br />
genutzt wird. Ganz abgesehen davon, daß die<br />
Art der Literatur, hier nicht Monographien,<br />
sondern Zeitschriftenaufsätze neueren und<br />
- 14 - <strong>LIES</strong> 3<br />
DIE DATENBANK „ZEITSCHRIFTENDIENST“<br />
IN DER SCHULBIBLIOTHEK?!<br />
Eine Schulbibliothekarin wurde durch eine Informations- und Fortbildungsveranstaltung<br />
der Landesbüchereistelle Rheinland-Pfalz in Koblenz auf eine spezielle<br />
Datenbank von DBI-Link aufmerksam. <strong>Sie</strong> berichtet hier über ihre Erfahrungen mit<br />
diesem Dienst.<br />
neuesten Datums (der Dienst wird monatlich<br />
aktualisiert) den Aufgabenstellungen im Unterricht<br />
oft sehr entgegenkommt.<br />
Ich selbst habe die Datenbank vor allem<br />
bei der Zusammenstellung von Handapparaten<br />
und zur Vorbereitung von Studienfahrten<br />
genutzt. Berichte aus Geo, Globo, Saison, der<br />
Geographischen Rundschau u. a. Zeitschriften<br />
bieten viele Informationen, sie sind anschaulich<br />
aufbereitet und umgehend verfügbar.<br />
Seitdem der „Zeitschriftendienst“ übers<br />
Internet zu erreichen ist, fallen die Kosten, die<br />
durch den bis Ende 1997 noch notwendigen<br />
Datex-P-Anschluß entstanden waren, weg.<br />
Jetzt muß man auch nicht mehr mit Hilfe der<br />
Retrievalsprache, Grips 9 pur’ in einer Datenbank<br />
recherchieren, sondern genießt die Vorteile<br />
einer menügeführten Recherche.<br />
Unter der Internetadreasse: http://<br />
www.dbilink.de erreicht man die Homepage<br />
von DBI-LINK. Über DBI-LINK kann jeder<br />
in überregionalen Bibliothekskatalogen, Table-of-Contens-,<br />
Literatur- und Indexdatenbanken<br />
recherchieren und erfahren, welche<br />
Bücher, Zeitschriften und Zeitschriftenartikel<br />
in über 3 000 Bibliotheken vorhanden<br />
sind. Durch ein komfortables Document-Ordner-System,<br />
können direkt im Anschluß an<br />
eine Titelrecherche Online-Bestellungen bei<br />
zur Zeit 21 großen Bibliotheken aufgegeben<br />
werden.<br />
Danach geht’s über ein Auswahlmenü<br />
weiter zu den Datenbanken, wo der Aufruf<br />
zum ‘Logon’ erscheint. Nun kann sich jeder<br />
entweder einfach mal als Gast anmelden,<br />
oder er gibt die ihm zugeteilte User-Number<br />
und das Passwort ein.
<strong>LIES</strong> 3 - 15 -<br />
Auf der nächsten Seite erscheint dann<br />
die ‘Database Selection’ und Über den entsprechenden<br />
Link gelangt man zur Datenbank<br />
„Zeitschriftendienst“. Hier hat man <strong>für</strong><br />
die Suche die Möglichkeit, bis zu drei verschiedene<br />
Begriffe einzugeben und kann diese<br />
auf verschiedene Art (and, or, not) miteinander<br />
verknüpfen. Die Suchbegriffe können<br />
z. B. Schlagwörter sein oder der Autorenname,<br />
der Zeitschriftentitel u.a.m. - auch eine<br />
Freitextsuche ist möglich. Über ein aufgerolltes<br />
Fenster werden dem Nutzer die verschiedenen<br />
Möglichkeiten angezeigt, allerdings<br />
noch alles in englischer Sprache. Dann ein<br />
Klick auf ‘Search’ und los geht’s.<br />
Nach erfolgter Suche wird die Anzahl<br />
der Treffer angegeben und pro Seite 10 der<br />
Treffer aufgelistet. Jeder Treffer ist wieder<br />
ein Link, und wenn ich darüber weitergehe,<br />
erhalte ich nähere Angaben zum gefundenen<br />
Aufsatz und kann hier als eingetragener Benutzer<br />
meine Bestellung aufgeben. Für jede<br />
Bestellung wird 1,— DM in Rechnung gestellt.<br />
Bestellbar sind Aufsätze ab Erscheinungsjahr<br />
1990, das ist der Erfassungszeitraum<br />
des Vorgängers „Zeitschriftenaufsatzdienst<br />
- ZADD“.<br />
Ein Nachteil, den ich im Gebrauch mit<br />
dem „Zeitschriftendienst“ erfahren habe, ist<br />
eigentlich ein allgemeiner: die aufkommenden<br />
übersteigerten Erwartungen und Ansprüche<br />
- auch meine eigenen - an ein neues<br />
Angebot. Selbstverständlich findet sich nicht<br />
zu jedem Thema in diesem Dienst ein Beitrag,<br />
so merkwürdig mir das ab und zu auch<br />
erscheint. Aber ich habe auch die Erfahrung<br />
gemacht, daß man sich nicht so schnell entmutigen<br />
lassen darf. Zu ein oder zwei Schlagoder<br />
Stichwörtern nichts gefunden zu haben,<br />
bedeutet nicht zwangsläufig, daß tatsächlich<br />
kein Beitrag zum Thema in den ausgewerteten<br />
Zeitschriften vorhanden ist. Es ist also<br />
gut, wenn man sich vorher viele mögliche<br />
Suchansätze überlegt hat, so wird man meistens<br />
doch noch fündig.<br />
Eine Hilfe bietet hier die Datenbank<br />
mit der Möglichkeit, sich die vorhandenen<br />
Suchbegriffe anzeigen zu lassen. Neben der<br />
normalen Suchmöglichkeit gibt es nämlich<br />
die ‘Browse-Funktion’, mit deren Hilfe ich<br />
mir die vorhandenen Eintragungen unter dem<br />
gewählten Begriff anzeigen lassen kann. So<br />
erhalte ich z. B. bei der Eingabe von „amt” als<br />
Freetext alle Eintragungen als Link angezeigt,<br />
in denen diese drei Buchstaben am<br />
Anfang eines Wortes stehen, mit zusätzlicher<br />
Angabe, wieviele Treffer verzeichnet sind.<br />
Themen, die ich auf Benutzerwunsch<br />
bisher hier erfolgreich recherchiert habe,<br />
waren z.B. APO, Wählerverhalten der<br />
Schwarzen in den USA, Einfluß der Medien<br />
auf die kindliche Entwicklung, Organisation<br />
von Bürgerinitiativen, Biodiesel, Ernährung<br />
bei rheumatischen Erkrankungen.<br />
Nicht zu unterschätzen ist <strong>für</strong> mich, daß<br />
auf diese Weise Zeitschriften aus dem eigenen<br />
Bestand, bei uns z. B. Geographische<br />
Rundschau oder Der Deutschunterricht, eine<br />
inhaltliche Erschließung erfahren. In den<br />
meisten Schulbibliotheken wird es sicher so<br />
sein, daß Zeitschriften nur grob inventarisiert<br />
werden, eine inhaltliche Erschließung muß<br />
aus Zeitgründen unterbleiben. Mit dem Zeitschriftendienst<br />
aber wird eine gezielte Suche<br />
nach Themen und bestimmten Artikeln möglich;<br />
ein großer Vorteil gegenüber dem üblichen<br />
planlosen Durchblättern vieler Jahrgänge<br />
mit vielleicht zufälligem Ergebnis.<br />
Sollte ich mit meinem Beitrag andere<br />
Schulbibliotheken neugierig auf den „Zeitschriftendienst“<br />
gemacht haben, so lag das in<br />
meinem Interesse. Für Erfahrungsaustausch,<br />
Anregungen und Fragen bin ich immer offen.<br />
Gudrun Lange<br />
Dipl.-Bibl. an der Schulbibliothek des<br />
Privaten Gymnasiums<br />
57629 Marienstatt;<br />
E-Mail: gudelang@marie.ww.rp.schule.de<br />
entnommen aus:<br />
Schulbibliothek aktuell<br />
2/98<br />
* * *<br />
PRAXIS
PRAXIS<br />
- 16 - <strong>LIES</strong> 3
<strong>LIES</strong> 3 - 17 -<br />
SELBSTÄNDIGES ARBEITEN MIT MEDIEN IN DER BIBLIOTHEK<br />
Im Zeitalter der fast schon unüberschaubaren<br />
Möglichkeiten der Informationsbeschaffung<br />
ist es wesentlich geworden, nicht<br />
nur die verschiedenen Recherchestrategien<br />
und Suchwege aufzuzeigen, sondern auch die<br />
Verfahren darzustellen, wie die gewonnenen<br />
Informationen einer kritischen Bewertung unterzogen<br />
werden können. Dies ist insbesondere<br />
<strong>für</strong> das eigenständige Arbeiten von Schülern<br />
in Bibliotheken von großer Bedeutung.<br />
Sollen Formen der selbständigen Informationsbeschaffung<br />
von Schülern unter Einbeziehung<br />
der Nutzung neuer Medien dargestellt<br />
werden, so müssen allgemeine Faktoren<br />
wie Qualität und Sinn der Information, der<br />
benötigte Zeitaufwand, entstehende Kosten,<br />
das rechte Verhältnis dieser Aspekte, also die<br />
Effizienz berücksichtigt werden. Im folgenden<br />
wird versucht, exemplarisch mit Beispielen<br />
die Möglichkeiten und Grenzen der eigenständigen<br />
Arbeit von Schülern der Unter- (5./<br />
6. Jgstf.), Mittel- (8. Jgstf.) und unteren<br />
Oberstufe (10. Jgstf.) auszulosen. Ein besonderes<br />
Augenmerk wird auf den Einsatz neuer<br />
elektronischer Medien gelegt.<br />
Leitfragen sollen sein:<br />
Ø Welche Arbeiten können die Schülerinnen<br />
und Schüler der entsprechenden Jahrgangsstufe<br />
selbständig ausführen?<br />
Ø Was ist altersbedingt zu berücksichtigen?<br />
Ø Welche Progressionen der an die Schüler<br />
gestellten Anforderungen können zwischen<br />
den Jahrgangsstufen 5 und 10 erwartet<br />
werden?<br />
PRAXIS<br />
Die Bedingungen <strong>für</strong> die Informationsbeschaffung haben unter Einsatz der elektronischen<br />
Medien haben sich <strong>für</strong> Schüler und Lehrer in den letzten Jahren verändert. Der<br />
Autor nennt Grundfaktoren, die <strong>für</strong> Recherchen wichtig sind und geht auf die<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten ein, die die Schüler heutzutage auf den einzelnen<br />
Jahrgangsstufen (5-10) erwerben müssen. Seine Ausführungen berücksichtigen die<br />
traditionellen ebenso wie die modernen Medien.<br />
Im zweiten Teil wird ein Überblick<br />
über die Suchstrategien gegeben, die altersgerecht<br />
eine sinnvolle Rechercheplanung ermöglichen.<br />
Schwerpunkte sind die Nutzung<br />
elektronischer Medien und Methoden der Informationsbeschaffung.<br />
Grundfaktoren der<br />
lnformationsbeschaffung<br />
Während früher aufgrund eines meist<br />
quantitativ nur begrenzten Informationsangebotes<br />
die Faktoren ‘Zeitaufwand’ und ‘Kosten’<br />
nur von bedingter Relevanz waren, hat<br />
sich dies im Informationszeitalter nachdrücklich<br />
verändert. Ähnliches gilt auch <strong>für</strong> die<br />
Ermittlung und Taxierung der qualitativen<br />
Beschaffenheit von Informationen. Während<br />
bei den traditionellen Printmedien der Autor<br />
oder wenigstens der Name des Verlages (mit<br />
seinen Lektoren als ‘Filter’) als Gütesiegel <strong>für</strong><br />
elementare Informationsqualität standen, ist<br />
dies bei den elektronischen Medien keinesfalls<br />
mehr so einfach zu ermitteln.<br />
Zeitaufwand<br />
Es mag behauptet werden, daß zumindest<br />
theoretisch - heutzutage jede nur erdenkliche<br />
Information abrufbar ist. Oft ist dies<br />
aber mit einem nicht zu unterschätzenden<br />
Zeitaufwand verbunden. Ein typisches Beispiel<br />
sind Fragen nach Personen: Wer war<br />
Johannes Gutenberg? Wird hier nicht in einer<br />
leicht zugänglichen Informationsquelle z. B.<br />
in einer (elektronischen) Enzyklopädie oder<br />
einem Fach- oder Wörterbuch gesucht, sondern<br />
im Internet, kann dies zu einem erhebli-
PRAXIS<br />
chen Zeitaufwand, verbunden mit unnötigen<br />
Kosten und ungewissem Ergebnis führen.<br />
Kosten<br />
Es wird oft übersehen: Informationsabrufe<br />
sind generell mit Kosten verbunden.<br />
Bisher waren Nutzer von Bibliotheken meist<br />
in der guten Lage, kostenlos oder zumindest<br />
kostengünstig, Zugang zu Informationen zu<br />
erhalten. Auch die Nutzung von Vervielfältigungsgeräten<br />
(Kopierer, Drucker, Scanner)<br />
ist oft gegen ein geringes Entgelt möglich.<br />
Dem Nutzer ist aber oft nicht bewußt, daß<br />
Institutionen <strong>für</strong> die Allgemeinheit die hohen<br />
Kosten der Anschaffung, Bereitstellung und<br />
Wartung übernehmen. Daher ist ganz allgemein<br />
von Bedeutung, daß bei eigenständiger<br />
Nutzung von Informationsquellen, den Schülern<br />
ein Kostenbewußtsein vermittelt wird<br />
und sie zu sparsamer und effizienter Recherche<br />
angeleitet werden.<br />
Dies gilt im besonderen <strong>für</strong> die Nutzung<br />
von Online-Diensten, bei denen neben<br />
den erheblichen Kosten zur Bereitstellung<br />
einer Grundausstattung (Hardware), auch<br />
Grundgebühren, laufende Kosten und spezielle<br />
Nutzungsentgelte (z.B. <strong>für</strong> Datenbankzugänge)<br />
anfallen. Insbesondere hier ist eine<br />
Hinführung der Schüler zu striktem Kostenbewußtsein<br />
unbedingt erforderlich.<br />
Qualität und Sinn<br />
Ein Schlüsselaspekt war schon immer<br />
die Frage nach der Qualität und dem Sinn der<br />
gewonnenen Information. Ein möglichst gutes<br />
und sinnvolles Rechercheergebnis ist Ziel<br />
jeglicher Informationsbeschaffung. Daher<br />
sind im Vorfeld Rechercheplanungen nötig,<br />
die zu einem <strong>für</strong> den vorgegebenen Zweck<br />
hochstehenden und sinnvollen Ergebnis führen<br />
und nutzlose, überflüssige oder schlechte<br />
Informationen (‘Informationsmüll’) ausschließen<br />
sollen. Vor allem die leicht erzielbaren<br />
riesigen Datenmengen bei der Nutzung<br />
elektronischer Medien führen rasch zu wahren<br />
‘Datenmüllhalden’.<br />
- 18 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Effizienz<br />
<strong>Das</strong> rechte, dem Ziel angemessene Verhältnis<br />
von Zeit-, Kostenaufwand, Qualität<br />
und Sinn des Suchergebnisses ist als Effizienz<br />
zu bezeichnen. <strong>Sie</strong> ist abhängig von den<br />
Zielen der Rechercheplanung. Es gibt Situationen,<br />
in denen das Ziel einen hohen Zeitund/oder<br />
auch Kostenaufwand rechtfertigt.<br />
Die Qualität des Suchergebnisses muß aber<br />
stets im rechten Verhältnis dazu stehen.<br />
Möglichkeiten der eigenständigen<br />
lnformationsbeschaffung<br />
- Unterstufe<br />
In den Jahrgangsstufen 5 und 6 vertiefen<br />
die Schülerinnen und Schüler ihre in der<br />
Grundschule erworbenen Fähigkeiten der Informationsbeschaffung.<br />
Die gängigsten literarischen<br />
Gattungen sind ihnen bekannt, sie<br />
können insbesondere zwischen Prosa, Lyrik<br />
und Sachtexten unterscheiden. Als Arbeitstechniken<br />
kann man das strukturerfassende<br />
Lesen, das Anfertigen von Stichwortzetteln<br />
(das vor allem an Sachtexten geübt wird), die<br />
Fähigkeit, Ganzschriften zu lesen, die Benennung<br />
von Textfunktionen, das Stillesen, das<br />
Strukturieren von Texten (Formulieren von<br />
Marginalien oder Überschriften), das genaue<br />
Erfassen von Inhalten, das Erkennen von einfachen<br />
Stilmitteln sowie die elementare Nutzung<br />
von Wörterbüchern voraussetzen. Auch<br />
das Lesen und Interpretieren von Kartenmaterial,<br />
das Messen und der Maßstab sowie<br />
eine Deutung/Versprachlichung von Tabellen<br />
kann - wenn auch altersgemäß weiterentwicklungsfähig<br />
- vorausgesetzt werden.<br />
Konkret bedeutet dies, daß die Schülerinnen<br />
und Schüler prinzipiell Enzyklopädien,<br />
Wörterbücher und andere Printmedien<br />
selbständig nutzen können. <strong>Sie</strong> sollten einen<br />
Klappentext lesen, ein Inhaltsverzeichnis und/<br />
oder Index kennen und altersentsprechend<br />
nutzen können.<br />
Nach einer ersten Einführung in der<br />
Grundschule (z.B. Leseecken, Klassenbücherei),<br />
in der die Grundformen einer Bibliothek<br />
vermittelt und ein positiv emotionales Ver-
<strong>LIES</strong> 3 - 19 -<br />
hältnis zu Printmedien (v.a. dem Buch) aufgebaut<br />
wurde sowie ersten systematischen<br />
Hinführungen, sollte in den Jahrgangsstufen<br />
5 und 6 durch die (Deutsch)-Fachlehrer und<br />
die Bibliotheksbetreuer der geläufige Umgang<br />
mit den jetzt meist großen Bibliotheken<br />
eingeübt werden (1). Geklärt werden muß:<br />
Welche Räume sind <strong>für</strong> die Schüler besonders<br />
wichtig? Wo finde ich was? Wann ist die<br />
Bibliothek geöffnet? Wie habe ich mich im<br />
allgemeinen Interesse zu verhalten? Was ist<br />
ein Katalog? Welche Arten von Katalogen<br />
gibt es? Welche anderen Suchhilfen gibt es?<br />
Was kann nicht ausgeliehen werden (Klärung<br />
Präsenz-/Ausleihbestand)? Wie und wie lange<br />
kann ausgeliehen werden? Wo kann kopiert<br />
werden? (2)<br />
Vorausgesetzt werden kann, daß die<br />
Schüler einen Überblick über die Systematik<br />
haben, daß sie Katalogkarten lesen und verstehen<br />
und damit den Standort des gewünschten<br />
Buches ermitteln können. <strong>Sie</strong> sollten die<br />
Bibliotheks- und Ausleihordnung in Grundzügen<br />
kennen und Ausleihscheine korrekt<br />
ausfüllen können.<br />
Im Bereich der elektronischen Informationsbeschaffung<br />
kann man nach einem<br />
Einführungskurs von den Schülerinnen und<br />
Schülern dieser Jahrgangsstufen folgendes<br />
erwarten:<br />
Grundkenntnisse der Hardware (Kennen<br />
und Benennen der zentralen Teile des PC<br />
und der Peripheriegeräte), Grundkenntnisse<br />
des Startens und Ausschaltens eines PCs und<br />
der gängigen Software, Grundkenntnisse des<br />
Betriebssystems (z.B. Windows 95) und der<br />
Bedieneroberfläche, Fähigkeit, Datenträger<br />
zu formatieren, Verzeichnisse anzulegen,<br />
Daten zu laden, abzuspeichern und auszudrucken.<br />
Grundkenntnisse der Textverarbeitung<br />
(Laden von Programmen, Dateien, Texterfassung,<br />
Anlegen von Dateien, Umbenennung<br />
von Dateien, Textformatierung und<br />
-gestaltung). Grundkenntnisse der Grafikerstellung<br />
(Scannen), Bearbeitung (z.B. Corel<br />
Draw), Verfremdung und Einbindung in neue<br />
Kontexte. Laden von CD-ROM, Grundkenntnisse<br />
des Navigierens, Aufrufen von Text,<br />
PRAXIS<br />
Grafik, Animation, Ton, Videoclip, gezielte<br />
Stichwortsuche über Suchmaschinen, Zusammenstellen<br />
von Suchlisten. Grundkenntnisse<br />
der Textverarbeitung, Abspeichern, Ausdrukken).<br />
Erstellen kleinerer Tabellen mit Rechenvariablen.<br />
Nutzung von T-Online (Starten,<br />
Navigieren, ISBC, Kostenbewußtsein).<br />
Grundlagen der Medienethik (Kenntnisse über<br />
die Existenz von gewaltverherrlichenden, extremistischen,<br />
ausbeuterischen, pornographischen<br />
und anderen gefährlichen Extreminformationen).<br />
Erste Einführung in die Nutzung des<br />
Internet: Allgemeines Navigieren mit Browsern,<br />
Nutzung von Hypertexten, Kennenlernen<br />
der wichtigsten Suchmaschinen, Einüben<br />
der Nutzung von Suchmaschinen über kleinere,<br />
einfachere Rechercheaufträge.<br />
- Mittelstufe<br />
Die in der Unterstufe gelegten Grundlagen<br />
werden in der Mittelstufe in mehrfacher<br />
Hinsicht erweiterter und gefestigt. Mit zunehmendem<br />
Wortschatz, einem erweiterten<br />
Fremdwortschatz durch vertiefte Kenntnisse<br />
einer ersten Fremdsprache und den Grundkenntnissen<br />
einer zweiten Fremdsprache,<br />
werden anspruchsvollere, komplexere, umfangreichere<br />
und schwierigere eigenständige<br />
Informationsrecherchen möglich.<br />
Aus dem vielleicht anfangs etwas schematischen<br />
Umgang mit Nachschlagewerken<br />
und anderen Hilfsmitteln hat sich <strong>für</strong> die<br />
Schülerinnen und Schüler eine Vertrautheit<br />
durch permanente Einübung ergeben, die vor<br />
allem ein erhöhtes Maß an Schnelligkeit beim<br />
Nachschlagen voraussetzen läßt. Man kann<br />
aber noch nicht die Geläufigkeit und Geschwindigkeit<br />
eines Oberstufenschülers erwarten.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sind<br />
nun in der Lage, eigenständige Stoffsammlungen<br />
zu erstellen und auch fremdsprachliche<br />
Angebote gezielt zu suchen. <strong>Sie</strong> können<br />
schwierigere Texte mündlich und schriftlich<br />
zusammenfassen, Inhaltsangaben anfertigen,<br />
begründet Stellung beziehen und über das<br />
Medium ‘Schulbuch’ hinaus verstärkt Reali-
PRAXIS<br />
en wie Tageszeitung, Zeitschriften, CD-ROM,<br />
Internet eigenständig nutzen. Im wesentlichen<br />
wissen sie zu unterscheiden zwischen<br />
lnformationsniveaus (seriöse Tageszeitung/<br />
Boulevardzeitung) und kennen den Aufbau<br />
verschiedener Medien. Insbesondere können<br />
sie zwischen Nachricht und Kommentar (objektive<br />
und subjektive Information) unterscheiden,<br />
die Wichtigkeit von Informationen<br />
einschätzen (z.B. Hauptüberschrift mit komprimierter<br />
Hauptinformation, Überschrift,<br />
Vortext und Text mit Inhaltsangaben und<br />
Informationen abnehmender Wichtigkeit) und<br />
sie können zunehmend auch Quellen und<br />
Urheber der Information (Impressum, DDB-<br />
Eintrag, Copyright u.ä.) ermitteln bzw. benennen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler haben<br />
nun auch Grundkenntnisse über Möglichkeiten<br />
der Manipulation. Im Bereich der elektronischen<br />
Medien können sie im Regelfall Urheber<br />
von Internetangeboten ermitteln. Bezüglich<br />
der Information über Bilder sollten<br />
sie über die Wirkung und Manipulationsmöglichkeiten<br />
mit Bildern (verschiedene Standpunkte,<br />
Bildausschnitte, Zeit der Aufnahme,<br />
farbig oder schwarzweiß, Motivwahl, positive<br />
oder negative Umgebung usw.) und von<br />
Bildern (Bildbearbeitungssoftware) informiert<br />
sein.<br />
- Untere Oberstufe<br />
Ab der Jahrgangsstufe 10 kann schon<br />
eine gewisse Professionalität bei der Informationsbeschaffung<br />
vor allem im Umgang<br />
mit Texten vorausgesetzt werden. Die Schülerinnen<br />
und Schüler können selbständig Stoffsammlungen<br />
erarbeiten, Gliederungen anfertigen<br />
und Argumentationsketten aufbauen.<br />
<strong>Sie</strong> erwerben ein vertieftes Verständnis der<br />
Auswirkungen von Medien. Ein routiniertes<br />
Querlesen, korrektes Zitieren, eine genaue<br />
Entnahme von Argumenten und Informationen<br />
aus Texten sowie die Fähigkeit zu kritischer<br />
Kommentierung können vorausgesetzt<br />
werden. Die Schüler kennen verschiedene<br />
Fach- und Sondersprachen und wissen um<br />
Formen und Wirkungen v.a. von AV-Medien.<br />
- 20 - <strong>LIES</strong> 3<br />
<strong>Sie</strong> sind jetzt befähigt, in der ersten Fremdsprache<br />
selbständig Texte zu lesen, Zusammenfassungen<br />
anzufertigen, bewußte und präzise<br />
Übersetzungen vorzunehmen und fremdsprachliche<br />
Wörterbücher differenziert zu nutzen.<br />
Die Schüler sind in der Lage, präzise<br />
Suchwörter <strong>für</strong> die Nutzung von Suchmaschinen<br />
bei elektronischen Recherchen zu formulieren<br />
und auch Suchstrings anzufertigen.<br />
Schüler mit der ersten Fremdsprache<br />
Englisch können die englischsprachigen Angebote<br />
des Internet schon in größerem Maße<br />
überfliegen, einordnen und extrahieren. Damit<br />
wird es den Schülern auch möglich sein,<br />
kostenbewußt und effizient nach vorangehender<br />
Rechercheplanung auch kommerzielle<br />
(kostenpflichtige) Datenbanken zu nutzen.<br />
Die umfassende Nutzung der Informationen<br />
in den wichtigsten Nachschlagewerken wie<br />
Enzyklopädien, Rechtschreibduden, Fremdwörterbuch,<br />
Synonymwörterbuch, Etymologisches<br />
Wörterbuch, Fachlexika und Indizes,<br />
sollte dem Schüler der Jahrgangsstufe 10 geläufig<br />
sein.<br />
Der Grad der Geläufigkeit bei der Nutzung<br />
von Bibliotheken, Nachschlagewerken,<br />
CD-ROMs ist weitgehend von der bisherigen<br />
Nutzungspraxis abhängig. Aus der Erfahrung<br />
heraus lassen sich nur bedingt allgemein gültige<br />
Aussagen treffen. Teilweise sind manche<br />
Schüler dieser Jahrgangsstufe zu ganz erstaunlichen,<br />
differenzierten und komplexen<br />
Rechercheleistungen in der Lage, während<br />
andere noch nicht einmal mehrspaltige Enzyklopädieeinträge<br />
zu lesen verstehen oder den<br />
Bibliothekskatalog kennen.<br />
Im Bereich der Informationsbeschaffung<br />
beim eigenständigen Arbeiten müssen<br />
die Lehrkräfte vor allem bis zur oberen Mittelstufe<br />
die Schüler zur Optimierung ihrer<br />
Recherchestrategien anleiten. Die bisher erworbene<br />
Basiskompetenz gilt es auszubauen<br />
und zu verfeinern. Gesichtspunkte sind die<br />
Geschwindigkeit, mit der Informationen gezielt<br />
gesucht und gefunden werden, eine Verbesserung<br />
der Quantität bei schwierigen und<br />
eng umrissenen Fragestellungen und eine Optimierung<br />
der Qualität. Begleitend muß eine
<strong>LIES</strong> 3 - 21 -<br />
Stärkung des kritischen Beurteilungsvermögens<br />
erfolgen.<br />
In jedem Fall sollen die Schüler geläufig<br />
sich einen ersten Oberblick über ein Thema<br />
mit Hilfe von Lexikonartikeln, Handbüchern<br />
und auch schon Fachzeitschriften usw.<br />
erarbeiten können. <strong>Sie</strong> sollten ein Suchthema<br />
strukturieren können, eine eigene Literaturliste<br />
aufstellen, Kataloge, OPACs und Bibliographien<br />
wie z. B. das Verzeichnis lieferbarer<br />
Bücher (VLB) benutzen können. Insbesondere<br />
dieses Verzeichnis kann als Element der<br />
Qualitätssicherung gelten, da hier die „etablierte“<br />
Literatur aufgelistet wird.<br />
Eigenständige Informationsbeschaffung<br />
- Nutzung neuer Medien<br />
Printmedien sowie AV-Medien und im<br />
weiteren Sinn auch die CD-ROMs sind den<br />
sogenannten traditionellen Medien zuzurechnen,<br />
da sie als Informationsträger materiell in<br />
den Bibliotheken vorhanden sind.<br />
Die sogenannten neuen Medien, und<br />
damit sind vor allem die online-abrufbaren,<br />
digitalisiert vorliegenden Informationen gemeint,<br />
erfordern andere Wege der Informationsbeschaffung<br />
(3). Insbesondere die gezielte,<br />
reflektierte Recherche nach Informationen<br />
in Datennetzen ist eine große Herausforderung<br />
<strong>für</strong> den Bildungsbereich. Leitendes<br />
Motiv müssen mediendidaktische Überlegungen<br />
sein, welche die Integration neuer Medien<br />
in herkömmliche Wege der Informationsbeschaffung<br />
vorsehen. Daher bedarf es einerseits<br />
verstärkter Bemühungen, Schüler hinzuführen,<br />
Printmedien sinnvoll und erschöpfend<br />
zu nutzen (um eine unreflektierte Medieneuphorie<br />
zu vermeiden) und andererseits<br />
die tatsächlichen Nutzungsvorteile elektronischer<br />
Medien (hier in Abgrenzung gegen einen<br />
‘Buchfundamentalismus‘ auszuschöpfen.<br />
Kritisch geklärt werden muß, daß die<br />
Informationsbeschaffung noch nicht die Wissensvermittlung<br />
ist und daß die Leichtigkeit<br />
zu erzielender Datenmengen zu weitaus größeren<br />
Anstrengungen im Bereich der Informationsauswahl<br />
und -bewertung nötigt, als<br />
dies bisher der Fall war. Die zentrale Aufgabe<br />
PRAXIS<br />
bei der Nutzung elektronischer Medien ist:<br />
Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, Seriöses<br />
von Unseriösem zu unterscheiden lernen,<br />
Unkritisches kritisch zu bewerten. Standpunkte<br />
sollen erkannt, und mit Manipulationen<br />
verschiedenster Art sollte in jedem Fall<br />
gerechnet werden.<br />
- Methoden der Informationsbeschaffung<br />
Die zentralen Grundvoraussetzungen<br />
<strong>für</strong> ein erfolgreiches Lernen sind die Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten, sich Informationen<br />
eigenständig, gezielt und erfolgreich beschaffen<br />
zu können. Im Laufe der Unter- und<br />
Mittelstufe müssen die Schüler u.a. lernen,<br />
Texte zu lesen, zu markieren, zu gliedern,<br />
Informationen zusammenzufassen, Nachschlagewerke<br />
zu benutzen, die Bibliothek,<br />
ihre Fachbücher, Printmedien, AV-Medien,<br />
PCs zu nutzen usw. Schwierigkeiten insbesondere<br />
in der Unter- und Mittelstufe sind:<br />
Lesen<br />
Texte werden oft - ohne den Inhalt<br />
angemessen zu erfassen lediglich nur optisch<br />
abgetastet. Die Textmarkierungen erfolgen<br />
meist zu großzügig und flächendeckend, weil<br />
alles <strong>für</strong> wichtig gehalten wird. <strong>Das</strong> Formulieren<br />
von Marginalien, ‘Textüberschriften,<br />
Gliederungen, Fragen, Ergänzungen wird oft<br />
zu wenig geübt und beherrscht. Die Verwendung<br />
allgemeiner Symbole bei der Informationsaufnahme<br />
ist sehr selten. Gezielte Übungen<br />
zur Textstrukturierung und zu Zusammenfassungen<br />
werden eher selten gemacht.<br />
Arbeiten mit Nachschlagewerken<br />
Schüler müssen oft Indizes, Wörterbücher,<br />
Lexika, Kataloge und ihre Schulbücher<br />
nutzen. Oft werden die zahlreichen Informationsangebote<br />
dieser Printmedien von den<br />
Lehrkräften nicht angemessen vorgestellt, so<br />
daß die Nutzungsmöglichkeiten dieser Informationsquellen<br />
kaum richtig ausgeschöpft<br />
werden. Neben einem gemeinsamen intensiven<br />
Durchblättern (vom Umschlagtitel bis<br />
zum rückseitigen Klappentext), sollte beispielsweise<br />
nicht leichtfertig die Beherrschung
PRAXIS<br />
des Alphabets als gegeben angesehen werden.<br />
Übungen mit dem Telefonbuch zeigen,<br />
wie schwierig die Einordnung im Alphabet<br />
sein kann. Oft ist nur die mangelnde Geläufigkeit<br />
im Umgang mit Nachschlagewerken<br />
der Grund <strong>für</strong> eine zu langsame Recherche.<br />
Die Schüler müssen ein rasches Überlesen<br />
und schnelles Erkennen von Kerninformationen<br />
einüben. <strong>Sie</strong> müssen mit zunehmendem<br />
Alter das <strong>für</strong> den jeweiligen Anlaß beste Nachschlagewerk<br />
selbständig auswählen und nutzen<br />
können (Rechtschreibduden, Fremdwörterbuch,<br />
fremdsprachliches Wörterbuch, kleines<br />
Konversationslexikon, Enzyklopädien,<br />
Spezialwörterbücher, statistische Handbücher,<br />
Gesetzeswerke, Karten, Atlanten, Indizes,<br />
Register, Bibliographien u.a.). Ferner<br />
müssen sie sich anhand von Stichwortverzeichnissen,<br />
Schlagwortregistern, Literaturverzeichnissen<br />
und Inhaltsverzeichnissen orientieren<br />
können.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Erziehung zum selbständigen Arbeiten<br />
ist eine die Bibliotheksarbeit aller<br />
Pflichtfächer betreffende Aufgabe. Der Bibliothek<br />
als konventionelle und multimediale<br />
Medienzentrale kommt aber insbesondere<br />
angesichts der herausragenden neuen Wege<br />
und Möglichkeiten, die die elektronischen<br />
Medien eröffnen, eine ganz neue Bedeutung<br />
und Aufgabe zu. Die neuen Medien erleichtern<br />
bereits jetzt vielfach einerseits das Recherchieren<br />
(Beispiel: elektronische Find-Indizes<br />
<strong>für</strong> Zeitschriftenrecherche, OPAC), andererseits<br />
aber machen sie vertiefte und solide<br />
Grundkenntnisse der Informationsbeschaffung<br />
und vor allem -bewertung erforderlich.<br />
Dies ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam von<br />
den Bibliotheksbetreuern, den Lehrkräften<br />
der verschiedenen Fächer in Zusammenarbeit<br />
mit dem Elternhaus geleistet werden kann.<br />
Daß dies ebenfalls in die allgemeinen Anstrengungen<br />
zur Leseerziehung und -förderung<br />
eingebettet sein muß, ist selbstverständlich.<br />
- 22 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Anmerkungen<br />
(1) Hilfen <strong>für</strong> die Bibliotheksnutzung sind z. B. Suchübungen:<br />
Einführungsmaterialien in die Bibliotheksbenutzung<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche, Deutsches Bibliotheksinstitut<br />
(Hrsg.) 1986. (dbi-Materialien Nr. 55)<br />
(2) Vgl. Grund, Uwe, Heinen, Armin: Wie benutze ich<br />
eine Bibliothek? Basiswissen. Strategien. Hilfsmittel,<br />
2. Auflage, München 1996, S.96<br />
(3) Vgl. Rothmann, Peter Heinz: Datennetze - Möglichkeiten<br />
und Gefahren (Hrsg. Bayerisches Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Unterricht, Kultus, Wissenschaft und<br />
Kunst), München 1997, Kapitel 2 „Elektronische Informationsbeschaffung“,<br />
v.a. 2.5. - 2.9., S. 29 - 35<br />
StR Peter Heinz Rothmann<br />
Michaeli-Gymnasium München<br />
entnommen aus:<br />
Schulbibliothek aktuell<br />
2/98
<strong>LIES</strong> 3 - 23 -<br />
MIT BILLY JOEL IN DIE SCHULBIBLIOTHEK<br />
Mit dem Generalthema “Konfliktregelungen<br />
und Friedenssicherung unter den Bedingungen<br />
des internationalen Systems heute”<br />
kommt der Lehrplan zwar dem Lehrer in<br />
Hinsicht auf Aktualität entgegen, vielfach<br />
scheitert aber die Behandlung aktueller Themen<br />
an dem geringen integrierten Hintergrundwissen<br />
der Schüler. Hier werden häufig<br />
die Ausfälle spürbar, die man bei der Gewichtung<br />
der Themen in der Mittel- und Oberstufe<br />
in Kauf genommen hatte.<br />
Der Anlaß zu dem Projekt war die Feststellung<br />
des Kollegen aus dem Fach Geographie,<br />
der Kurs habe bei einer Wiederholung<br />
des Themas “Raumpotentiale der Weltmächte”<br />
eine signifikante Unkenntnis amerikanischer<br />
Geschichte an den Tag gelegt. Da man<br />
derartige Repliken zwar kennt, sie aber ungern<br />
hört, folgte eine Diskussion mit dem<br />
Kurs, wie man dieser Unkenntnis abhelfen<br />
könne. Dabei zeigte sich, daß die Schüler im<br />
Bereich der Kulturgeschichte, soweit er relevant<br />
<strong>für</strong> Jugendkultur war, eigentlich recht<br />
gute Kenntnisse hatten.<br />
Die Idee, wie weiter vorgegangen werden<br />
konnte, kam dann beim Hören von Billy<br />
Joel’s Song “We didn’t start the fire”, einer<br />
knappen, auf die Ereignisse beschränkten<br />
Darstellung der Geschichte der USA seit 1949.<br />
Obwohl der Song heute schon als Oldie<br />
gelten muß und weit außerhalb des musikalischen<br />
Mainstream liegt, ganz zu schweigen<br />
von den “alternate nations” des MTV, welche<br />
die Jugendlichen faszinieren, bietet er doch<br />
musikalisch soliden Rock, der auch den Rapund<br />
Technofan noch anzusprechen vermag.<br />
Der Text des Songs gliedert sich im<br />
Booklet der CD nach Jahreszahlen, die im<br />
PRAXIS<br />
Im letzten Kurshalbjahr der künftigen Abiturienten findet der Unterricht im sog. Beifach unter<br />
schwierigen Bedingungen statt. Während sich die Schüler auf die Leistungs- und Grundfächer in<br />
ihren Vorbereitungen konzentrieren, fällt es immer schwerer, sie <strong>für</strong> die Inhalte des Beifaches zu<br />
interessieren. Im folgenden ein Beispiel dazu: die Geschichte der USA im 20. Jahrhundert - ein<br />
Geschichtsprojekt in einem Leistungskurs Gemeinschaftskunde mit Schwerpunkt Geographie<br />
13.2.<br />
Vortrag aber nicht angeführt werden. Dadurch<br />
erfährt die Fülle der genannten Personen<br />
und der mit ihnen verknüpften Ereignisse<br />
eine wesentliche Vorstrukturierung. Andererseits<br />
werden in jedem Abschnitt politische,<br />
wirtschaftliche, kulturelle, soziale und<br />
wissenschaftliche Informationen bunt gemischt<br />
nach Art von Headlines der Yellow-<br />
Press. Der Kurs beschloß deshalb, die Arbeitsgruppen<br />
zunächst auf diese Abschnitte<br />
anzusetzen und später erst eine diachrone<br />
Betrachtung analog zum Stein’schen “Kulturfahrplan”<br />
vorzunehmen. Am Ende sollte<br />
dann auch der Refrain, dessen “fire” zunächst<br />
als Aufklärung verstanden worden war, eine<br />
adäquate Interpretation erfahren.<br />
Schnell wurde allen klar, daß die vorhandenen<br />
Unterrichtswerke nur bedingt beim<br />
Erschließen der Inhalte helfen konnten. <strong>Sie</strong><br />
verhalfen allenfalls zu einer ersten Orientierung.<br />
Der Kurs zog deshalb <strong>für</strong> 3 Unterrichtsstunden<br />
in die Schulbibliothek um. Diese<br />
entwickelte sich im weiteren Verlauf des Projekts<br />
mehr und mehr zu einer “Heimat” <strong>für</strong><br />
den klassenraumlosen Kurs.<br />
Im Mittelpunkt des Interesses standen<br />
zunächst die Lexika und Nachschlagewerke,<br />
besonders Encyclopedia Britannica mit ihren<br />
“Books of the Year”, die allerdings nur einen<br />
Teil des Zeitraumes abdeckten. In der Folge<br />
wurde deshalb mehr und mehr auch weiterführende<br />
Literatur aus den Bereichen Geschichte<br />
und Anglistik/Amerikanistik herangezogen.<br />
Manchmal wurde man auch in den<br />
Klappentexten, Vor- und Nachwörtern zu<br />
zeitgenössischen Primärwerken fündig. Was<br />
auf andere Weise geklärt werden konnte, war<br />
Anlaß zur privat organisierten Suche in ande-
BÜCHER UND MEDIEN<br />
ren Bibliotheken. Andere recherchierten im<br />
World Wide Web. Am Ende gelang es, auch<br />
noch den unbekanntesten Baseball- oder Footballspieler<br />
zu identifizieren.<br />
Die Schüler merkten recht schnell, daß<br />
die historischen Personen, die Billy Joel in<br />
seinem Song anführt, in geschichtliche Prozesse<br />
eingebunden waren, die über sie hinausdeuten.<br />
Nach der Einzelanalyse waren<br />
deshalb alle daran interessiert, ihr partielles<br />
Wissen zu integrieren. Es entstand so eine<br />
Wandzeitung, in der nun unterschieden nach<br />
einzelnen Feldern wie Innenpolitik, Außenpolitik,<br />
Gesellschaft etc. die Informationen<br />
eingetragen wurden. Danach gruppierten sich<br />
die Arbeitsgruppen um. <strong>Sie</strong> versuchten nun,<br />
in diesen Feldern Prozesse ausfindig zu machen<br />
und zu beschreiben. Ihre Ergebnisse<br />
wurden mittels Markierungen in die Wandzeitung<br />
deutlich gemacht. Die Gruppen be-<br />
1. Schulbibliotheksarbeit<br />
Lebensweiten, Medienräume: Jugendliche,<br />
Bibliothek und Schule. - Gütersloh: Verl.<br />
Bertelsmann Stiftung, 1997. - 87 S. ISBN 3-<br />
89204-327-2<br />
In diesem Band sind Vorträge zusammengefaßt,<br />
die als lmpulsreferate auf Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Lehrkräfte und Bibliotheksmitarbeiter<br />
im Rahmen des Projekts<br />
der Bertelsmann Stiftung „Öffentliche Bibliothek<br />
und Schule - neue Formen der Partnerschaft“<br />
gehalten wurden. Die Vorträge<br />
thematisieren den Stellenwert des Lesens, der<br />
Öffentlichen Bibliotheken und ihr Verhältnis<br />
zu Jugendlichen und gehen auf Fragen zur<br />
Gegenwart und Zukunft der Behandlung von<br />
Literatur im Unterricht u.a. ein.<br />
Schulbibliotheken in Dänemark / Verband<br />
Dänischer Schulbibliothekare und Verband<br />
Dänischer Schulbibliotheken. Kopenhagen<br />
- 24 - <strong>LIES</strong> 3<br />
BIBLIOGRAPHIE<br />
richteten auch den Mitschülern in Kurzreferaten<br />
von ihren Resultaten. Am Ende stand<br />
der Versuch, auch den Refrain zu deuten.<br />
Deutlicher als zu Beginn wurde der pessimistische<br />
Grundton des Songs, der von manchen<br />
trotz des “But we tried to fight it” als Fatalismus<br />
verstanden wurde.<br />
Dem sparsamen Einsatz des eigentlichen<br />
Songs war es zu verdanken, daß er am<br />
Ende doch noch allen gefiel. Es entstand nicht<br />
das Gefühl, ihn zerredet zu haben. Von ihm<br />
ausgehend hatte der Kurs sich innerhalb kurzer<br />
Zeit einen akzeptablen Überblick über die<br />
Nachkriegsgeschichte der USA verschafft.<br />
Es ist zu hoffen, daß dieses Wissen auch die<br />
Prüfungen positiv beeinflußt hat.<br />
Roman Riedel<br />
Roman Riedel arbeitet als Lehrer im<br />
Willigis Gymnasium in Mainz<br />
1997. - 16 S. : Abb.<br />
Die Schulbibliotheksverbände Dänemarks,<br />
eines der Vorbildländer auf dem Gebiet<br />
der Schulbibliotheken, stellen in dieser<br />
Broschüre kurz und verständlich die Gesetzgebung,<br />
die Struktur, die Funktion und die<br />
pädagogische Idee derselben dar. Auch über<br />
Ausstattung, Technik und das Personal der<br />
dänischen Schulbibliotheken (Lehrer, die eine<br />
Ausbildung als Schulbibliothekar absolvieren)<br />
wird Auskunft gegeben.<br />
2. Materialien zur Leseförderung und<br />
zur Medienerziehung<br />
Ermers, Uschi: Bilderbuchkino - Bücher<br />
auf der Leinwand / Hrsg.: Hauptabteilung<br />
Bildung im Erzbischöflichen Generailvikariat<br />
Köln, Abt. Medienarbeit. - Köln,<br />
1996. - 57 S. - ISBN 3-931739-07-4, - (Anregungen<br />
der Abteilung Medienarbeit <strong>für</strong>
<strong>LIES</strong> 3 - 25 -<br />
den praktisch-pädagogischen Einsatz;<br />
00021)<br />
Um dem Bilderbuch ein weiteres Podium<br />
bieten zu können, wurde die Form des<br />
„Bilderbuchkinos“ kreiert. Der pädagogische<br />
Wert des Bilderbuchkinos ist inzwischen<br />
durch Erfahrung längst erwiesen, und zwar<br />
nicht nur <strong>für</strong> Vorschulkinder, sondern auch<br />
im Primarbereich. Deshalb wurde vor allem<br />
<strong>für</strong> ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in Bibliotheken die vorliegende Broschüre<br />
erarbeitet. Neben Begriffsbestimmung,<br />
organisatorischen Hilfestellungen, Veranstaltungstips<br />
und Bezugsmöglichkeiten (hier insbesondere<br />
<strong>für</strong> katholische Öffentliche Bibliotheken)<br />
werden Praxisberichte zu einzelnen<br />
Beispielen vorgestellt. Eine Bibliographie<br />
zum Thema Leseförderung und über erhältliche<br />
Dia-Serien und Tonbilder (Dias und Kassette)<br />
verschiedenster Anbieter rundet den<br />
Band ab.<br />
Kirkby, David: Fußballfieber: Die Fußball-WM<br />
durch alle Fächer (ab Klasse 5).<br />
Mühlheim : Verlag an der Ruhr, 1998. - 60<br />
S. : Abb. - ISBN 3-86072-364-2<br />
Die auch bei Kindern und Jugendlichen<br />
beliebte Fußball-WM wird in dem Band des<br />
englischen Autors als Anknüpfungspunkt <strong>für</strong><br />
unterrichtliche Aktionen verwendet. Die Begeisterung<br />
und Vorfreude der Kids wird benutzt<br />
<strong>für</strong> Aufgaben, Aktivitäten, Projekte und<br />
Spiele rund um den Fußball. In der bewährten<br />
Aufmachung mit kopierfähigen Blättern werden<br />
die Fächer Mathematik (Statistiken, Tabellen,<br />
Kalkulationen), Deutsch (Presseartikel),<br />
Erdkunde (teilnehmende Länder) u.a. in<br />
die Erarbeitung des Themas Fußball so „nebenbei“<br />
bedient. Hinweise <strong>für</strong> die Lehrer,<br />
Lösungen LISW. sind als Hilfestellung enthalten.<br />
Kinder wollen Bücher - Ideen, Projekte,<br />
Erfahrungen zum spielerischen Umgang<br />
mit Büchern im Kindergarten [Medienkombination].<br />
- Mainz: Stiftung Lesen,<br />
1998. - Loseblattsammlung. – 1998 - Video-<br />
1998. - (VHS, 30 min.)<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
In dem Modellprojekt „Kinder brauchen<br />
Bücher“, wurden (in Kindertagesstätten<br />
die in sozialen Brennpunkten liegen) didaktisch-methodische<br />
Maßnahmen, die der Lesemotivation<br />
in Elternhaus und Kindertagesstätte<br />
dienen, durchgeführt. Mit der Handreichung<br />
und dem Begleitvideo beispielhafter<br />
Aktionen sollen praktische Ratschläge zur<br />
Leseförderung <strong>für</strong> Erzieher, Pädagogen und<br />
Bibliothekare gegeben werden, die sich auf<br />
Leseorte, Lesefutter, Video, Darstellendes<br />
Spiel, Buchgestaltung, lnformationsquellen,<br />
Märchen, Papier, Sprachförderung, Vorlesen<br />
und vieles andere mehr beziehen. Im Anhang:<br />
kurzgefaßte Aktionsideen zur Leseförderung<br />
mit Büchern und rund um Bücher und <strong>für</strong> alle<br />
Eltern unter Zeitdruck.<br />
Leseförderung. - In: Der Berner Bibliothekar,<br />
Mitteilungsblatt der Kommission <strong>für</strong><br />
Schulbibliotheken des Kantons Bern. - 60<br />
(1997), 12, 27 S.: Abb. - (Themenheft)<br />
„Zum Lesen verführen“ nennen die<br />
Autoren den Eingangsartikel des Themenheftes,<br />
der die Probleme und die Ursachen der<br />
Leseunlust auflistet. In „Was kann die Schule<br />
tun?“ und „Was kann die Bibliothek tun?“<br />
werden konkrete Hinweise gegeben. Es bleibt<br />
nicht nur bei Betrachtungen über Leser im<br />
Kindesalter, auch die „Lesesituation an den<br />
Berufsschulen“ wird thematisiert, u.a. in einem<br />
Interview mit einer Sprachlehrerin an<br />
einer kaufmännischen Berufsschule. „Die<br />
Mühen unserer Schülerinnen und Schüler mit<br />
dem Lesen ...“, „Acht Beispiele <strong>für</strong> optimales<br />
Lesen“ und „Praktische Tips zur Leseförderung“<br />
lassen nicht nur lesegeübte Schüler<br />
anhalten und die eigenen Fähigkeiten überprüfen.<br />
Zitate aus der Leserforschung und<br />
eine umfangreiche Literaturliste machen diese<br />
Ausgabe zu einer echten Fundgrube zum<br />
Thema Leseförderung. Sehr empfohlen!<br />
Medienkompetenz Computerdatei: Qualifikation<br />
<strong>für</strong> die Zukunft / Presse- und lnformationsamt<br />
der Bundesregierung, Bonn,<br />
1997. - 1 CD-ROM; 12 cm + Begleitheft<br />
Nach wie vor werden traditionell Tex-
BÜCHER UND MEDIEN<br />
te, Schaubilder, Folien und Dias im Unterricht<br />
verwendet, Filme und elektronische<br />
Medien finden schwerer den Eingang. Mit<br />
dieser CD-ROM sollen herkömmliche pädagogische<br />
Ansätze <strong>für</strong> Printmedien und AV-<br />
Medien mit Unterrichtsvorschlägen <strong>für</strong> die<br />
Computerwelt zusammengeführt werden. <strong>Das</strong><br />
Ziel: kompetenter Umgang mit Medien. Die<br />
enthaltenen Arbeitsblätter bieten eine Materialseite<br />
mit Texten und Schaubildern sowie<br />
Hintergrundinformationen und Didaktik, Aktionsvorschläge<br />
und Leitfragen <strong>für</strong> den Lehrer.<br />
Ebenfalls enthalten: die Broschüre Chancen<br />
durch Multimedia. Was bringt die neue<br />
Technik?; ein Video zum Thema Medienvielfalt<br />
und Meinungsfreiheit; ferner das Informations-<br />
und Kommunikationsdienstegesetz<br />
des Bundes im Volltext und Internetschnittstellen<br />
u.a. - Kostenloser Bezug: Presse-<br />
und Informationsamt der Bundesregierung,<br />
Weickerstraße 11, 53113 Bonn, Tel. (02<br />
28) 2 08-23 58 und ist im lnternet abrufbar<br />
unter:<br />
http://www.san-ev.de/news/news54.htmi<br />
3. Hilfen <strong>für</strong> den Bestandsaufbau (Bücher,<br />
CD, MC, Video, CD-ROM)<br />
Deutschsprachige Zeitschriften: Deutschland,<br />
Österreich, Schweiz und ausgewählte<br />
internationale wissenschaftliche Zeitschriften;<br />
Loseblattwerke, Jahrbücher,<br />
Periodika auf CD-ROM und Online. Köln:<br />
Banger, 1998. - Jg. 42. Ausgabe 1998<br />
<strong>Das</strong> umfangreiche Sammelwerk verzeichnet<br />
die bibliographischen Daten deutschsprachiger<br />
Zeitschriften aus Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz und ausgewählte<br />
internationale wissenschaftliche Zeitschriften,<br />
Loseblattwerke, Jahrbücher, Periodika<br />
auf CD-ROM und Online. Eine informative<br />
und ergiebige Ausgabe, die man sich im Rahmen<br />
des Bestandsaufbaus u.a. <strong>für</strong> den Überblick<br />
über Kinder- und Jugendzeitschriften<br />
zumindest mal anschauen sollte.<br />
- 26 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Verzeichnis lieferbarer Schulbücher 1998:<br />
Bundesrepublik Deutschland. - Frankfurt/<br />
Main. - ISBN 3- 7657-2005-4, Ausg. - 1998.<br />
- 960 S.<br />
Dieses Nachschlagewerk zur Erschließung<br />
des Schulbuchangebots, das jährlich im<br />
April erscheint, basiert auf dem aktuellen<br />
Bestand der VLB-Datenbank. Es umfaßt<br />
52407 Titel von 423 Verlagen und verzeichnet:<br />
Lehrwerke, Sprachlehrwerke, Klassenlektüren,<br />
Repetitorien und Interpretationen,<br />
Schulwörterbücher, Lehr- und Arbeitsmaterial.<br />
Bezug:<br />
Verlag Buchhändlervereinigung GmbH, Vertriebsabteilung,<br />
Postfach 100442, 60004<br />
Frankfurt/Main.<br />
entnommen aus:<br />
Schulbibliothek aktuell<br />
2 /98
<strong>LIES</strong> 3 - 27 -<br />
NACHSCHLAGEWERKE MATHEMATIK<br />
Tak (Gesamtdarstellungen - Darstellungen mehrerer Teilgebiete)<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Tak Bosch, Karl: Mathematik-Taschenbuch / von Karl Bosch. - 5., verb. Aufl. -<br />
BOS München [u.a.]: Oldenbourg, 1998/. - XXIV, 889 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-486-<br />
24669-0 78.00<br />
Umfassendes Arbeits- und Nachschlagebuch zur Elementarmathematik und zu den<br />
wichtigsten Bereichen der Höheren Mathematik. Schon <strong>für</strong> Schüler geeignet.<br />
Tak Grundlagen der Mathematik <strong>für</strong> Studium und Lehramt. - Wiesbaden: Aula-Verl.<br />
GRU (Studien-Text: Mathematik)<br />
1. Mengen, Funktionen, Teilbarkeit, Wahrscheinlichkeit / Lutz Wahrlich. - 1. Aufl. -<br />
1996. - 267 S.: graph. Darst. ISBN 3-89104-596-4 34.80<br />
2. Algebraische Strukturen und Zahlenbereichserweiterungen: mit zahlreichen Aufgaben<br />
mit Lösungen / Harald Scheid. - 1. Aufl. - 1997. - 228 S. ISBN 3-89104-612-X<br />
34.80<br />
Hintergrundwissen <strong>für</strong> den Mathematikunterricht in der Sekundarstufe. Ein Index<br />
ermöglicht, dieses Buch auch als Nachschlagewerk zu benutzen.<br />
Tak Kleiner Leitfaden Mathematik: <strong>für</strong> den Unterricht in der Sekundarstufe I /<br />
KLE Hrsg.: Lutz Engelmann. - 1. Aufl. - Berlin: Paetec, Ges. <strong>für</strong> Bildung und Technik, 1996.<br />
- 336 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-89517-150-6 29.80<br />
Enthält den Stoff der Schulmathematik bis einschließlich Klasse 10 in kompakter Form;<br />
geeignet auch zur selbständigen Wissensaneignung, mit Hinweisen zum Lösen von<br />
Sach-, Beweis- und Konstruktionsaufgaben.<br />
Tak Meyers kleine Enzyklopädie Mathematik / hrsg. von <strong>Sie</strong>gfried Gottwald ... -<br />
MEY 14., neu bearb. u. erw. Aufl. - Mannheim [u.a.]: Meyers Lexikonverl., 1995. -810 S., [15]<br />
Bl.: zahlr. Ill., graph. Darst. - ISBN 3-411-07771-9 48.00<br />
Kompendium der gesamten Mathematik, als Lehrbuch zum Selbststudium und als<br />
Nachschlagewerk.<br />
Tak Studienführer Mathematik, Naturwissenschaften: Mathematik, Informatik, Chemie<br />
STU ... / Reinhard Böhm ... Mit Beitr. von Ludwig Engelhard ... - 3., völlig neu konzipierte<br />
Aufl. - München: Lexika-Verl., 1996. - 245 S.: Ill., graph. Darst. - (Studienführer). - Bis<br />
2. Aufl. u.d.T.: Hauswaldt, Peter: Studienführer Mathematik, Naturwissenschaften<br />
- ISBN 3-89293-168-2 29.80<br />
Detaillierter Überblick <strong>für</strong> Schüler und Studenten über Studienangebote und -bedingungen,<br />
Berufsperspektiven, Auslandsstudium etc. an den Hochschulen in Deutschland.<br />
Tak Taschenbuch der Mathematik / I. N. Bronstein ... - 3., überarb. und erw. Aufl.<br />
TAS der Neubearb. - Frankfurt/Main [u.a.]: Deutsch, 1997. - XXV, 1082 S.: graph. Darst.<br />
- ISBN 3-8171-2003-6 58.00<br />
<strong>Das</strong> Standardwerk enthält in kompakt-übersichtlicher Form den gesamten mathematischen<br />
Wissensstoff <strong>für</strong> Studium und Berufspraxis (Ingenieure, Naturwissenschaftler).<br />
Tak Teubner-Taschenbuch der Mathematik. - Stuttgart [u.a.]: Teubner. - Früher<br />
TEU u.d.T.: Taschenbuch der Mathematik<br />
1. / Hrsg. von E. Zeidler. [Autoren: W. Hackbusch ...]. - [Vollst. Neufassung]. - 1996.<br />
- XXV, 1298/ S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-8154-2001-6 . 48.00<br />
2. / Hrsg. von G. Grosche. - 7., vollständig überarb. u. wesentlich erw. Aufl. - 1995. - XVI,<br />
830 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-8154-2100-4 58.00<br />
Lehrbuch <strong>für</strong> Haupt- und Nebenfachmathematiker.
BÜCHER UND MEDIEN<br />
- 28 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Tak Wissensspeicher Mathematik / Frank ... - 1. Aufl. - Berlin:<br />
WIS Volk-und-Wissen-Verl., 1996. - 368 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-06-001739-5<br />
29.80<br />
Kompaktdarstellung des Unterrichtstoffes bis zum Abitur (mit Wiederholungen aus<br />
dem Stoff der Mittelstufe); geeignet auch <strong>für</strong> Studienanfänger.<br />
Tak Wörle, Helmut: Taschenbuch der Mathematik / von Helmut Wörle, Hans-Joachim<br />
WOE Rumpf und Joachim Erven. - 12., bearb. und erw. Aufl. - München [u.a.]: Oldenbourg,<br />
1994. - 435 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-486-22750-5 36.00<br />
Nachschlagewerk <strong>für</strong> Studierende naturwissenschaftlich-technischer Fächer und auch<br />
schon <strong>für</strong> die Kollegstufe.<br />
Tal (Nachschlagewerke, Bibliographien)<br />
Tal Duden Rechnen und Mathematik: das Lexikon <strong>für</strong> Schule und Praxis / hrsg. vom<br />
DUD Lektorat des B.I.-Wiss.-Verl. unter Leitung von Hermann Engesser. Bearb. von Harald<br />
Scheid. - 5., überarb. Aufl. - Mannheim [u.a.]: Dudenverl., 1994. - 720 S.: zahlr. graph.<br />
Darst. - ISBN 3-411-05345-3 39.80<br />
Vermittelt Basiswissen von den Grundrechenarten bis zur fraktalen Geometrie und<br />
Operationsresearch; mit zahlreichen Rechenbeispielen.<br />
Tal Fachlexikon ABC Mathematik / hrsg. von Walter Gellert... - Frankfurt/M.:<br />
FAC Deutsch, 1978. - 624 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-87144-336-0 78.00<br />
Tal Hilbert, Alfred: Mathematik: Grundlagenwissen ; mit 414 Beispielen / Alfred<br />
HIL Hilbert. - Augsburg: Bechtermünz, 1997. - 671 S.: zahlr. graph. Darst. Lizenz des<br />
Fachbuchverl., Leipzig - ISBN 3-86047-149-X 19.80<br />
Klassisches Nachschlagewerk mit vielen Beispielen. Besonders geeignet <strong>für</strong> den Übergang<br />
von der Schul- zur Hochschulmathematik.<br />
Tal Der kleine Duden Mathematik: [e. Lexikon math. Begriffe u. Formeln] / hrsg. von<br />
KLE d. Fachred. d. Bibliogr. Inst. - 2., völlig überarb. Aufl. - Mannheim [u.a.]: Bibliogr. Inst.,<br />
1996. - 480 S.: Ill., graph. Darst. - ISBN 3-411-05352-6 16.90<br />
Ein Lexikon mathematischer Begriffe und Formeln.<br />
Tal Mathematiklexikon: Kompaktwissen <strong>für</strong> Schüler und junge Erwachsene / Willy<br />
MAT Meersmann (Hrsg.). - Frankfurt am Main: Cornelsen Scriptor, 1994. - 312 S.: Ill., zahlr.<br />
graph. Darst. - ISBN 3-589-20894-5 29.80<br />
Mehr als 1000 Begriffe, Definitionen, Gesetze und Zusammenhänge; große Mathematiker<br />
in Kurzporträts.<br />
Tal Reinhardt, Fritz: dtv-Atlas zur Mathematik: Tafeln u. Texte / u. Heinrich<br />
REI Soeder. Graphik: Gerd Falk- München: Dtv<br />
1. Grundlagen, Algebra und Geometrie. - 9. Aufl. - 1991. - 266 S.: zahlr. Ill.(farb.). - (dtv<br />
; 3007) - ISBN 3-423-03007-0 24.90<br />
2. Analysis und angewandte Mathematik. - 8. Aufl. - 1992. - S.275 - 498: zahlr. Ill. (farb.).<br />
- (dtv ; 3008) - ISBN 3-423-03008-9 19.90<br />
Bewährtes Kompendium und Nachschlagewerk; mit ausführlichem Gesamtregister.<br />
Tam (Tabellenwerke, auch Formelsammlungen)<br />
Tam Bartsch, Hans-Jochen: Taschenbuch mathematischer Formeln / von Hans-Jochen<br />
BAR Bartsch. - 17., neubearb. Aufl. - Leipzig [u.a.]: Fachbuchverl., 1997. - 699 S.: graph.<br />
Darst. - ISBN 3-446-18717-0 39.80
<strong>LIES</strong> 3 - 29 -<br />
Bewährtes Nachschlagewerk. Schon <strong>für</strong> Schüler. Mit neuen Inhalten, v.a. bezüglich<br />
technischer Anwendungen.<br />
Tam Formeln, Tabellen, Wissenswertes: <strong>für</strong> die Sekundarstufe I / [Frank-Michael<br />
FOR Becker ...]. - 1. Aufl. - Berlin: Paetec, Ges. <strong>für</strong> Bildung und Technik, 1998. - 119 S.: zahlr.<br />
graph. Darst., Kt. - ISBN 3-89517-257-X 12.80<br />
Formelsammlung zur Mathematik.<br />
Tam Formeln und Tabellen <strong>für</strong> die Sekundarstufen I und II: Mathematik, Informatik/<br />
FOR ITG. - 6. überarb. Aufl. - Berlin: Paetec, Ges. <strong>für</strong> Bildung und Technik, 1996. - 119 S.:<br />
graph. Darst. - ISBN 3-89517-253-7 14.80<br />
Übersichtliche Auflistung der häufig benötigten Formeln und Ableitungen, auch aus<br />
Mengenlehre, Logik und Schaltalgebra.<br />
Tam Göhler, Wilhelm: Formelsammlung höhere Mathematik / zsgest. von Wilhelm Göhler.<br />
GOE Bearb. von Barbara Ralle. - 13., überarb. Aufl. - Frankfurt am Main [u.a.]: Deutsch, 1996.<br />
- 128 S.: graph. Darst. - ISBN 3-8171-1493-1 19.80<br />
Bietet ein breit angelegtes Spektrum von der Geometrie bis hin zu Dreifachintegralen,<br />
Vektoranalysis, Differentialgleichungen und Stochastik.<br />
Tam Joachim, Günter: Mathematische Definitionen, Gesetze, Formeln und Tabellen /<br />
JOA bearb. von Günter Joachim ; Walter Joachim. - Hollfeld: Bange, 1996. - 76 S.: graph.<br />
Darst. - (Bange-Formelsammlung: Mathematik: 5.-10. Schuljahr)<br />
- ISBN 3-8044-1408-7 16.80<br />
Speziell geeignet <strong>für</strong> Schüler der Klassen 5-10 aller Schularten.<br />
Tam Prölß, Hans: Formelsammlung Mathematik, Physik, Chemie / Hans Prölß ; Hans Rupp.<br />
PRO - 1., die Rechtschreibreform berücksichtigende Aufl. - München: Oldenbourg, 1997. -<br />
119 S.: graph. Darst. - ISBN 3-486-87094-7 11.90<br />
Sammlung häufig benötigter Formeln zu allen schulrelevanten Gebieten <strong>für</strong> die Sekundarstufe<br />
I.<br />
Tam Rade, Lennart: Springers mathematische Formeln: Taschenbuch <strong>für</strong> Ingenieure,<br />
RAD Naturwissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler / Lennart Rade ; Bertil Westergren.<br />
Übers. und bearb. von Peter Vachenauer. - Berlin [u.a.]: Springer, 1997. - 543 S.: Ill.,<br />
graph. Darst. Aus dem Engl. übers. - ISBN 3-540-60476-6 48.00<br />
Handbuch mit umfangreichen Tabellen <strong>für</strong> Schüler der Sekundarstufe II und <strong>für</strong><br />
Studenten an Hoch- und Fachhochschulen.<br />
Tam Ulshöfer, Klaus: Mathematische Formeln und physikalische Größen: Gymnasium / u.<br />
ULS H.-D. Hornschuh. - 4. Aufl. - Stuttgart: Wittwer, 1994. - 64 S. - ISBN 3-87919-367-3<br />
12.50<br />
Tap (Geschichte der Mathematik)<br />
Tap Lexikon bedeutender Mathematiker / Hrsg. von <strong>Sie</strong>gfried Gottwald... - Frankfurt:<br />
LEX Deutsch, 1990. - 504 S.: Ill. - ISBN 3-323-00319-5 58.00<br />
CD-ROMs<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Tak WinFunktion Mathematik 9.0: das Komplettpaket <strong>für</strong> Schule, Studium und Beruf ;<br />
WIN Ihr kompetenter Begleiter durch die Welt der Mathematik ; Analysis, Algebra, Geometrie,<br />
Stochastik, Fraktale. - Kaarst: bhv-Verl., 1998. - 1 CD-ROM + Handbuch in Box.<br />
- (bhv-Software in Lizenz ; 7505) Voraussetzungen: PC 80486 oder höher, Arbeitsspei-
BÜCHER UND MEDIEN<br />
- 30 - <strong>LIES</strong> 3<br />
cher 8 MB RAM, Festplattenspeicher 7 MB frei, Betriebssystem Windows 3.1 oder<br />
Windows 95, Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN 3-8287-7505-5<br />
Anleitung zum interaktiven Lernen mit Erläuterungen zu Installation und Beschreibung<br />
graphischer und mathematischer Routinen <strong>für</strong> alle im Mathematikunterricht vorkommenden<br />
Fragestellungen.<br />
Tam Mieskes, Ivo: Mathematik Formelsammlung: über 600 wichtige Formeln aus<br />
MIE folgenden Themenbereichen: Arithmetik, Zahlensysteme, Mengen ... / I. Mieskes ; W.<br />
Andratschke. - Poing: Franzis, 1998/. - 1 CD-ROM + Beil. in Box. - (Franzis-CD)<br />
Voraussetzungen: PC ab 486, Arbeitsspeicher 8 MB, Betriebssystem Windows 3.1 oder<br />
Windows 95, Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-7723-8082-4<br />
Formeln mit kurzen Erläuterungen und Skizzen aus allen Bereichen der elementaren<br />
Mathematik.<br />
SPIEL DES JAHRES 1998<br />
Preisgekrönte Spiele<br />
Elfenland / Alan R. Moon. Grafik: Doris Matthäus. - Dietzenbach: Amigo, 1998. - Inh.: 1<br />
Spielplan - 120 Ortssteine, 6 Elfenstiefel - 72 Reisekarten - 48 Transportmittel - 12 Ortskarten<br />
- 6 Übersichtskarten - 6 Hindernisse - 4 Rundenkarten - 1 Startspielerkarte - 1 Spielanleitung.<br />
Abenteuerspiel <strong>für</strong> 2 - 6 Elfen ab 10 Jahren. Die Elfen müssen möglichst viele der 20 Orte<br />
ihres Landes aufsuchen. Die gängigen Verkehrsmittel wie Einhörner oder Trollwagen stehen<br />
jedoch nur begrenzt zur Verfügung und können auch nur in bestimmten Gegenden eingesetzt<br />
werden. Es gewinnt, wer seine Reisekarten klug ausnutzt.<br />
Zicke Zacke Hühnerkacke / von Klaus Zoch. Ill.: Doris Matthäus. - München: Zoch, 1998. - Inh.:<br />
24 eiförmige Wegplättchen - 12 achteckige Hühnerhofplättchen - 4 Hühner in 4 Farben - 4<br />
Schwanzfedern in 4 Farben - 1 Spielanleitung.<br />
Rasantes Gedächtnisrennen <strong>für</strong> 2 - 4 Junghühner ab 4 Jahren. Bei der Hühnerolympiade<br />
versuchen die mitspielenden Hühner sich gegenseitig zu überholen. Zur Belohnung erhält man<br />
die Feder des gerupften Huhns. Wer zuerst alle Mitspieler gerupft hat und alle Federn besitzt,<br />
ist <strong>Sie</strong>ger. - Sonderpreis Kinderspiel.<br />
Auswahlliste<br />
Basari: handeln, tauschen ... feilschen, mauscheln ! / Reinhard Staupe. Ill.: Stefan Theurer. -<br />
Ravensburg: F.X. Schmid, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 4 x 25 Edelsteine - 4 x 3 Aktionskarten<br />
- 4 Spielfiguren - 4 Startplättchen - 4 runde Zählsteine - 4 Würfel - 1 Spielanleitung.<br />
Bei diesem Lauf- und Sammelspiel <strong>für</strong> 3 - 4 Spieler ab 10 Jahren versuchen alle, durch<br />
Würfeln und Ausspielen von Aktionskarten die besten Geschäfte im Handel mit Edelsteinen<br />
zu machen. Beim Feilschen ist es mit dem nötigen Quentchen Glück möglich, die Gegenspieler<br />
auszutricksen.
<strong>LIES</strong> 3 - 31 -<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Caesar & Cleopatra: ein Kartenspiel <strong>für</strong> 2 Spieler ab 10 Jahren / von Wolfgang Lüdtke. Grafik:<br />
Franz Vohwinkel. - Stuttgart: Kosmos, 1997. - Inh.: 135 Karten - 1 Spielanleitung.<br />
Caesar und Cleopatra versuchen, in der Auseinandersetzung um die Macht in Ägypten die<br />
Patrizier auf ihre Seite zu ziehen. Diese entscheiden letztendlich, welchem der beiden sie<br />
Ägypten überlassen. Wer den größten Einfluß auf die ausliegenden Patriziergruppen gewinnt,<br />
erhält die meisten <strong>Sie</strong>gpunkte.<br />
Canyon: vom Totempfahl zum Wasserfall / Frederick A. Herschler. Grafik: Franz Vohwinkel.<br />
- Dreieich: Abacus, 1997. - Inh.: 1 Spielplan - 30 Tempokarten - 50 Spielkarten - 6 Spielsteine<br />
in verschiedenen Farben - 1 schwarzer Stein - 1 Spielanleitung.<br />
Die Wettfahrt durch den Canyon gewinnt bei diesem Kartenstichspiel <strong>für</strong> 3 - 6 Spieler ab<br />
10 Jahren das Kanu, das als erstes einen der drei Landungsstege am Indianerdorf erreicht. Wer<br />
die Menge seiner Stiche in der folgenden Runde korrekt vorhersagt, darf sein Kanu mehr als<br />
lediglich die Anzahl der erzielten Stiche vorziehen.<br />
David & Goliath / von Reinhard Staupe. - [Darmstadt]: Berliner Spielkarten, 1997. - Inh.: 90<br />
Spielkarten - 5 Karten Spielanleitung.<br />
Kartenspiel <strong>für</strong> 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren. Die Karten mit den hohen Werten sind die<br />
stärksten, aber etwas unbeholfen. Die Karten mit den niedrigen Werten sind die schwächsten,<br />
allerdings äußerst pfiffig. Jeder Spieler spielt reihum eine Karte aus. Der Spieler mit der<br />
niedrigsten Karte bekommt die höchste Karte als Gewinn. Der Spieler, der die höchste Karte<br />
hatte, bekommt alle restlichen Karten.<br />
Durch die Wüste / Reiner Knizia. - Stuttgart: Kosmos, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 175 Kamiel -<br />
30 Reiter - 5 Oasen - 45 Wasserstellen - 40 Wertungs-Chips - 1 Stoffbeutel - 1 Spielanleitung.<br />
- (Spiele-Galerie)<br />
Die Anführer verschiedener Beduinenstämme versuchen bei diesem Spiel <strong>für</strong> 2 - 5 Spieler<br />
ab 10 Jahren, die wertvollsten Wasserstellen zu erschließen und möglichst viele der begehrten<br />
Oasen in die eigenen Karawanenwege einzubinden.<br />
Euphrat & Tigris: an den Ufern der Macht / Reiner Knizia. Ill.: Doris Matthäus. - München:<br />
Hans-im-Glück-Verl., 1997. - Inh.: 1 Spielplan - 153 Zivilisations-Plättchen - 8 Katastrophen-<br />
Plättchen - 1 Verbindungsplättchen - 6 Monumente - 16 Anführer - 140 Holzwürfel - 10<br />
Schätze - 4 Sichtschirme - 1 Beutel - 1 großer Übersichtsbogen - 1 Spielanleitung.<br />
Jeder der Spieler verkörpert eine Dynastie mit vier Anführern, deren Ziel es ist, ihre<br />
<strong>Sie</strong>dlungen zu mächtigen Königreichen auszubauen. <strong>Sie</strong>ger ist die Dynastie, die es schafft, in<br />
allen Bereichen eine gleichmäßige Entwicklung zu erreichen. Anspruchsvolles taktisches<br />
Zivilisationsspiel <strong>für</strong> 2 - 4 Spieler ab 12 Jahren.
BÜCHER UND MEDIEN<br />
- 32 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Gipf / Kris Burm. - Berlin: Schmidt, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 18 weiße Steine - 18 schwarze<br />
Steine - 1 Spielanleitung.<br />
Strategisches Denkspiel <strong>für</strong> 2 Personen ab 9 Jahren, das auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen<br />
gespielt werden kann. Ziel eines jeden Spielers ist es, vier Steine in einer Reihe zu<br />
plazieren. Alle gegnerischen Steine auf dieser Linie werden dann aus dem Spiel genommen,<br />
die eigenen kommen zurück in die Reserve. Wer zuerst keinen Stein mehr besitzt, verliert.<br />
Die Macher: ein Spiel um Parteien, Geld und Macht / Karl-Heinz Schmiel. Grafik & Design:<br />
Marcus Gschwendtner. - München: Hans-im-Glück-Verl. [u.a.], 1997. - Inh.: 6 Spielpläne -<br />
115 Holzwürfel - 45 Holzmarker - 49 Stanz-Plättchen - 299 Spielkarten - 2 Spezialwürfel - 1<br />
Notationsblock - 5 Übersichtsblätter - 1 Spielanleitung.<br />
Anspruchsvolle Wahlsimulation <strong>für</strong> 3 - 5 Spieler ab 14 Jahren. Die Spieler haben die<br />
Aufgabe, den Wahlkampf ihrer Partei in sieben Bundesländern zu managen. <strong>Sie</strong>gpunkte gibt<br />
es <strong>für</strong> Mandate aus den Länderwahlen, <strong>für</strong> die Stärke der Parteibasis und <strong>für</strong> Übereinstimmung<br />
von Parteiprogramm und Bundesmeinung.<br />
Minister: so richtig nett ist´s nur im Kabinett ! / von Rudi Hoffmann. Grafik: Franz Vohwinkel.<br />
- Stuttgart: TM-Spiele, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 16 Parteigänger - 68 Minister - 1 Zeitstein<br />
- 1 Würfel - 1 Spielanleitung.<br />
Spielziel ist es, mit der eigenen Partei am Spielende den Kanzler zu stellen. Dazu muß jeder<br />
Spieler möglichst viele Minister ins Kabinett bringen. <strong>Das</strong> Würfelglück hat dabei einen<br />
entscheidenden Einfluß. Dieses Spiel <strong>für</strong> 3 - 4 Spieler ab 10 Jahren erschien erstmals 1975 bei<br />
Pelikan.<br />
Tonga Bonga / Stefan Dorra. Ill.: Franz Vohwinkel. - Ravensburg: Ravensburger Spieleverl.,<br />
1998. - Inh.: 1 Spielplan - 4 Schiffe - 16 Camps - 12 Würfel - 80 Dukaten - 1 Spielanleitung.<br />
Bei diesem Würfelwettlauf zwischen sechs Südseeinseln setzt man <strong>für</strong> Kapitän und<br />
Steuermann des eigenen Schiffes in jeder Runde eine Heuer fest. Anschließend wird<br />
gewürfelt, und die Ergebnisse werden auf die freien Plätze der Schiffe der Mitspieler verteilt.<br />
Wer auf seinem Schiff immer hohe Würfelaugen liegen hat, kann auf den Inseln viele Camps<br />
errichten und das Spiel gewinnen. Für 3 - 4 Spieler ab 12 Jahren.<br />
Tycoon / ein Spiel von Wolfgang Kramer und Horst-Rainer Rösner. - Amsterdam: Jumbo<br />
International, [1998]. - Inh.: 1 Spielplan - 4 Privatflugzeuge - 72 Hotels - 20 Fabriken - 54<br />
Flugtickets - 24 Darlehen - 100 Banknoten - 1 Spielanleitung.<br />
Wer baut das mächtigste Imperium auf ? Mittels teuer erworbener Tickets fliegt man um<br />
die Welt, um Hotels und Fabriken zu bauen. Wer bei den drei Zahltagen in vielen Städten<br />
vertreten ist und möglichst oft die Mehrheiten an Hotels besitzt, gewinnt dieses Wirtschaftsspiel<br />
<strong>für</strong> 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren.
<strong>LIES</strong> 3 - 33 -<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Alle Spiele können über die Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz bezogen werden.<br />
Nähere Informationen auch zu anderen Spielen des aktuellen Jahrgangs werden auf Wunsch<br />
zugeschickt.<br />
DEUTSCHER JUGEND-VIDEO-PREIS 1998<br />
Die besten Kinder- und Jugendvideos des Jahres 1998 hat das Bundesministerium <strong>für</strong> Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Münchner Filmfestes ausgezeichnet. Verliehen<br />
wurden Preise in einer Gesamthöhe von DM 18.000.-<br />
Prämierte Videos <strong>für</strong> Kinder<br />
HENRY & VERLIN, Kanada 1994, Gary<br />
Ledbetter, 90 Min., FSK ab 6, empf. ab 10<br />
Jahre, KJF/Matthias (siehe <strong>LIES</strong> Nr. 2/<br />
1998)<br />
HARRIET DIE KLEINE DETEKTIVIN,<br />
USA 1996, Bronwen Hughes, 97 Min.,<br />
FSK ab 6, empf. ab 8 Jahre, CIC<br />
Die 11jährige Harriet will Schriftstellerin<br />
werden und „probt“ schon einmal, indem<br />
sie Nachbarn und Mitschüler beobachtet.<br />
Als ihre persönlichen Aufzeichnungen<br />
in falsche Hände geraten, wird sie<br />
vor ihren besten Freunden blamiert. Harriet<br />
entschuldigt sich auf ihre Art, indem<br />
sie zukünftig interessant und wohlwollend<br />
über die ganz persönlichen Stärken ihrer<br />
Mitschüler berichtet.<br />
Prämierte Videos <strong>für</strong> Jugendliche<br />
BRASSED OFF - MIT PAUKEN UND<br />
TROMPETEN, Großbritannien 1996,<br />
Mark Herman, 107 Min., FSK ab 12, empf.<br />
ab 14 Jahre, Arthaus (siehe Lies Nr. 2/<br />
1998)<br />
BEAUTIFUL THING, Großbritannien 1996,<br />
Hettie MacDonald, 90 Min., FSK ab 12,<br />
empf. ab 14 Jahre, Pro-Fun Media, Atlas<br />
Film + AV<br />
Jamie ist sechzehn und wohnt in einer<br />
Satellitenstadt am Londoner Stadtrand. Die<br />
räumliche Enge der Wohnblocks läßt eine<br />
Privatsphäre kaum zu. Und dennoch entwickelt<br />
sich langsam eine Romanze zwischen<br />
Jamie und Steve, dem Jungen von<br />
nebenan. Durch diese Liebe wird das Leben<br />
auf einmal schön und aufregend, und<br />
der rauhe Umgangston in Familie und<br />
Nachbarschaft ist viel leichter zu ertragen<br />
als vorher.<br />
NICO-ICON, Deutschland 1992 - 1994, <strong>Susanne</strong><br />
Ofterdinger, 72 Min., FSK ab 16,<br />
empf. ab 16 Jahre, Absolut Medien (siehe<br />
<strong>LIES</strong> Nr. 2/1998)<br />
Lobend erwähnte Videos <strong>für</strong> Kinder<br />
AVIYAS SOMMER, Israel 1998, Eli Cohen,<br />
95 Min., FSK ab 6, empf. ab 10 Jahre,<br />
FWU/Matthias (siehe <strong>LIES</strong> Nr. 2/1998)<br />
MATHILDA, USA 1996, Danny DeVito, 94<br />
Min., FSK ab 6, empf. ab 8 Jahre, Columbia,<br />
Atlas<br />
(siehe <strong>LIES</strong> Nr. 2/1998)<br />
Lobend erwähnte Videos <strong>für</strong> Jugendliche<br />
BERT - DIE LETZTE (MÄNNLICHE)<br />
JUNGFRAU, Schweden 1995, Tomas
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Alfredson, 100 Min., FSK ab 12., empf. ab<br />
14 Jahre, Warner, Matthias/KJF<br />
Bert ist fünfzehn Jahre alt, lebt in der<br />
fiktiven Stadt Öreskoga, geht noch zur<br />
Schule und steckt mitten in der Pubertät.<br />
Zur Zeit hat er vor allem ein ganz großes<br />
Problem: Er ist noch „Jungfrau“. Seine<br />
Freunde scheinen schon viel mehr Erfahrungen<br />
gemacht zu haben.<br />
13 ÜBER 16, Deutschland 1997, Sabine<br />
Molter, 59 Min., FSK o.A., empf. ab 12<br />
Jahre, Arbeitskreis Medienpädagogik,<br />
Berlin<br />
<strong>Sie</strong> sind alle älter als sechzehn, leben in<br />
Berlin und erzählen über sich und ihre<br />
Stadt. Dreizehn Jugendliche kommen zu<br />
Wort, äußern ihre Meinung über die Erwachsenen,<br />
formulieren Wertvorstellungen,<br />
beschreiben Momente der Verantwortung<br />
und des Spasses.<br />
EIN FALL FÜR DIE BORGER, Großbritannien<br />
1997, Peter Hewitt, 86 Min., FSK<br />
ab 6, empf. ab 8 Jahre, Polygram, KFW<br />
Der zehnjährige Peter Lenders ist davon<br />
überzeugt, daß es einen anderen Grund<br />
als die Vergeßlichkeit seines Vaters geben<br />
muß, daß regelmäßig Dinge im Haus verschwinden.<br />
Eines Tages fängt er durch<br />
Zufall das Borgermädchen Arrietty ein<br />
und erfährt, daß die kleinen Zwerge sich<br />
nicht von Menschlingen sehen lassen dürfen<br />
und nie mehr „borgen“, als sie tatsächlich<br />
brauchen.<br />
GOOD WILL HUNTING, USA 1997, Gus<br />
von Sant, 126 Min., FSK ab 12, empf. ab<br />
14 Jahre, BMG/UFA<br />
Will Hunting ist zwanzig, stammt aus<br />
dem Arbeiterviertel Süd-Boston und hat in<br />
- 34 - <strong>LIES</strong> 3<br />
TOP VIDEOS 3/98<br />
WAS NICHT PASST, WIRD PASSEND<br />
GEMACHT, Deutschland 1996, Peter<br />
Thorwarth, 15 Min., FSK ab 12, empf. ab<br />
14 Jahre, KFW<br />
Mit schwarzem Humor im Stil einer<br />
Kurzgeschichte beschreibt der Film eine<br />
nicht alltägliche Arbeitssituation auf einer<br />
Baustelle. Zwei deutsche und ein türkischer<br />
Handwerker greifen zu einem makabren<br />
Mittel, um die ihnen zustehende<br />
Bezahlung von ihrer Baufirma zu erhalten.<br />
seiner bisherigen Biographie leidvolle Erfahrungen<br />
in Waisenhäusern, Pflegefamilien<br />
und Jugendstrafvollzug machen müssen.<br />
Durch das Zusammentreffen mit einem<br />
Mathematikprofessor wandelt sich<br />
das Mathematikgenie Will zu einem jungen<br />
Mann, der fähig ist, Beziehungen einzugehen.<br />
MEIN LEBEN IN ROSAROT, Belgien/<br />
Frankreich/Großbritannien 1997, Alain<br />
Berliner, 88 Min., FSK ab 6, empf. ab 12<br />
Jahre, Arthaus<br />
Ludovic ist sieben, spielt mit Barbiepuppen,<br />
mag die Farbe Rosa und verbringt<br />
seine Zeit am liebsten damit, sich zu<br />
schminken und Kleider zu tragen. Seine<br />
Eltern und die Nachbarn haben <strong>für</strong> seinen<br />
Wunsch, ein Mädchen zu sein, kein Verständnis.<br />
Als die Situation <strong>für</strong> alle unerträglich<br />
wird, zieht die Familie in die Provinz.<br />
Ludovics erste Begegnung mit der<br />
neuen Nachbarstochter Christine, die viel<br />
lieber Chris wäre, verspricht einen neuen<br />
Anfang <strong>für</strong> ihn und seine Mutter.<br />
SELMA UND JOHANNA, Schweden 1997,<br />
Ingela Magner, 91 Min., FSK ab 6, empf.<br />
ab 8 Jahre, Matthias<br />
Die elfjährige Johanna soll die vierte<br />
Klasse wiederholen. <strong>Sie</strong> findet das unge-
<strong>LIES</strong> 3 - 35 -<br />
recht, denn damit wird sie von ihrer besten<br />
Freundin Selma getrennt. Alle Beschwerden<br />
bei der Lehrerin und beim Schulrektor<br />
nutzen nichts. Er erteilt Johanna den Rat,<br />
sich an den Europäischen Gerichtshof zu<br />
wenden. Da Johanna nicht versteht, daß<br />
dies eine ironische Bemerkung eines Erwachsenen<br />
ist, macht sie sich mit Selma<br />
auf den Weg nach Straßburg. <strong>Das</strong> Road-<br />
Movie ermuntert Kinder, sich <strong>für</strong> sich selbst<br />
einzusetzen, wenn sie sich ungerecht behandelt<br />
fühlen.<br />
SIRGA, DIE LÖWIN, Frankreich 1996,<br />
Patrick Grandperret, 97 Min., FSK ab 6,<br />
empf. ab 8 Jahre, VPS<br />
Sirga, ein Löwenbaby und Oulè, ein<br />
Menschenjunge, werden in derselben<br />
Nacht im „Land der Löwen“ geboren. <strong>Sie</strong><br />
wachsen gemeinsam auf. Oulè lernt die<br />
Sprache der Tiere und geht mit Sirga auf<br />
Jagd, anstatt im Dorf mit anderen Kindern<br />
zu spielen. Lena, die einmal Oulès Frau<br />
werden will, beobachtet, wie das ungleiche<br />
Geschwisterpaar immer unzertrennlicher<br />
wird. Als Oulè und die anderen Kinder<br />
seines Dorfes eines Tages von Sklavenjägern<br />
verkauft werden, besinnt er sich<br />
auf die von Sirga erlernten Fähigkeiten. Er<br />
macht sich auf, Lena zu befreien und Sirga<br />
wiederzufinden. Nach Motiven aus der<br />
afrikanischen Tiermythologie erzählt diese<br />
märchenhafte Geschichte von der Harmonie<br />
zwischen Mensch und Tier.<br />
Seit Oktober 1998 steht die Empfehlungsliste<br />
TOP VIDEOS <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
auch im Internet unter der Adresse<br />
http://www.kjf.de<br />
zur Verfügung.<br />
BÜCHER UND MEDIEN<br />
Videoanbieter :<br />
- Absolut Medien GmbH, Rosenthaler Straße<br />
38, 10178 Berlin, Tel.: 030/283 89 084<br />
- Arbeitskreis Medienpädagogik e.V.<br />
Berlin,Tel.: 030/235 531 0, Fax: 030/217<br />
2402<br />
- Arthaus Videogesellschaft mbH, Schwere<br />
Reiter-Straße 35/ Geb. 14, 80797<br />
München, Tel.: 300 085 14, Fax: 089/300<br />
085 17<br />
- Atlas Film + AV GmbH, Zechenstraße 70,<br />
47443 Moers, Tel.: 02841/518 222,<br />
Fax: 02841/518227<br />
- BMG-Video / UFA, Tel.: 089/41 36 679,<br />
Fax: 089/41 36 130<br />
- CIC Video GmbH, Stützeläkerweg 12 - 14,<br />
60489 Frankfurt, Tel.: 069/97 85 05 0,<br />
Fax: 069/97 85 05 99<br />
- Columbia Tristar Home Video, Ickstattstraße<br />
1, 80469 München,<br />
Tel.: 089/230 37 245, Fax: 089/230 37 400<br />
- FWU Institut <strong>für</strong> Film und Bild in Wissenschaft<br />
und Unterricht, Bavaria-Film-<br />
Platz 3, 80 336 München, Tel.: 089/64 97<br />
380, Fax: 089/64 97 222<br />
- KFW Katholisches Filmwerk GmbH, Ludwigstraße<br />
33, 60327 Frankfurt,<br />
Tel.: 069/971 43 60, Fax: 069/971 436 13<br />
- KJF Kinder- und Jugendfilmzentrum in<br />
Deutschland, Küppelstein 34,<br />
42857 Remscheid, Tel.: 02191/794 233,<br />
Fax: 02191/794 230<br />
- Matthias Film GmbH, Gänsheidestraße 67,<br />
70184 Stuttgart, Tel.: 0711/24 34 56,<br />
Fax: 0711/236 12 54<br />
- Polygram, Tel.: 040/30 87 748, Fax: 040/<br />
30 87 436<br />
- Pro Fun Media GmbH, Rödelheimer Landstraße<br />
13A, 60487 Frankfurt,<br />
Tel.: 069/70 76 77-0, Fax: 069/70 76 77-11<br />
- VPS Film-Entertainment, Tel.: 089/354<br />
84 0, Fax: 089/354 84 138<br />
- Warner Home Video, Hans-Henny-Jahnn-<br />
Weg 35, 22083 Hamburg,<br />
Tel.: 040/22 650 233, Fax: 040/22 650 239
NACHRICHTEN<br />
Anfang des Jahres 1998 sandte die Kommission<br />
„EDV-Einsatz in Zentralen Schulbibliotheken“<br />
einen Fragebogen an alle Gymnasien<br />
und Gesamtschulen des Landes, mit<br />
dessen Hilfe in Erfahrung gebracht werden<br />
sollte, wie es um Ausstattung und Einsatz von<br />
EDV in den Schulen bestellt ist. Die Reaktion<br />
war erfreulich, denn genau 50% der Schulen<br />
antworteten. Dies weist darauf hin, daß das<br />
Interesse an der Thematik groß ist. Die Ergebnisse<br />
der Befragung werden im Folgenden<br />
umrißhaft dargestellt 1 .<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Zahl der Schulen und<br />
abgegebenen Fragebögen<br />
S chul en Abgabe<br />
EDV in Schulbibliotheken<br />
· Verwaltung der Bestände: 48% der Schulen<br />
verwalten ihre Schulbibliothek mit dem<br />
PC, 3% stehen vor der Umstellung in naher<br />
Zukunft. Dabei wird deutlich, daß die von<br />
der Kommission empfohlenen Programme<br />
BIBLIOTHECA und BIBLIOTHECA-<br />
WIN in den weitaus meisten Fällen zum<br />
Einsatz kommen. 8% arbeiten mit „selbstgestrickten“<br />
Programmen, ohne daß nähere<br />
Angaben gemacht wurden, 12% mit<br />
anderen Datenbankprogrammen. Die Tatsache,<br />
daß sich die B.O.N.D.-Programme<br />
- 36 - <strong>LIES</strong> 3<br />
EDV IN DER SCHULBIBLIOTHEK - DIE UMFRAGE 1998<br />
offensichtlich als Standard in Rheinland-<br />
Pfalz etablieren, ermöglicht die bessere<br />
Beratung der Schulen und den Austausch<br />
von Daten und Erfahrungen durch die<br />
Kommission und die beiden Bibliotheksfachstellen.<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Verwaltung der Bibliothek mit PC<br />
36<br />
40<br />
Bibliothek mit<br />
PC verw altet<br />
Schulen<br />
· Multimedia und Online in Schulbibliotheken:<br />
40% der Schulen bieten den Benutzerinnen<br />
und Benutzern ihrer Schulbibliothek<br />
die Möglichkeit, EDV zu nutzen.<br />
Dies kann sehr unterschiedlich aussehen<br />
und reicht von einem reinen Schreibgerät<br />
über die elektronische Katalogrecherche<br />
bis hin zu multimediafähigen Geräten. So<br />
sind 31% mit CD-ROM und 21% mit<br />
Soundkarten ausgestattet. 24% verfügen<br />
über einen Onlinezugang, meist über einen<br />
privaten Anbieter (z.B. Uni, Zeitungen,<br />
Firmen), 7% geben SaN (Aktion Schulen<br />
ans Netz) an. Textverarbeitung und<br />
CD-ROM-Anwendungen dominieren.<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Schulbibliotheken mit PC <strong>für</strong><br />
Benutzer<br />
ohne PC <strong>für</strong><br />
46<br />
Benutzer<br />
30<br />
16 18<br />
mit PC <strong>für</strong><br />
Benutzer<br />
Multimedia-PC<br />
mit Online
<strong>LIES</strong> 3 - 37 -<br />
· Hardwareausstattung: Erwartungsgemäß<br />
hat sich in den Schulen der PC auf DOSoder<br />
Windows-Basis durchgesetzt. MacIntosh<br />
werden an 7 Schulen meist als Einzelexemplare<br />
verwendet, Apple-Rechner gibt<br />
es nur noch ganz selten. Wenn auch 66%<br />
der Schulen windowsfähige Rechner melden,<br />
so sind die modernsten Prozessoren,<br />
Pentium, noch selten. Die meisten Schulen<br />
verfügen überwiegend über 486er Rechner.<br />
Angesichts der Anforderungen, die<br />
moderne Software an die Rechner stellt,<br />
muß eindeutig festgestellt werden, daß die<br />
befragten Schulen über veraltete Geräte<br />
verfügen, die spätestens in den nächsten<br />
zwei Jahren unbrauchbar sein werden. Hier<br />
steht ein enormer Aufrüstungsbedarf ins<br />
Haus.<br />
Rechnertypen<br />
(Mehrfachnennungen)<br />
8088/Apple<br />
u.ä.<br />
386/486<br />
Pentium<br />
MacIntosh<br />
Betreuung der Schulbibliotheken<br />
Selbst die beste EDV-Ausstattung kann<br />
keine qualifizierte Betreuung ersetzen. Deshalb<br />
erbaten wir Auskünfte über die Betreuerinnen<br />
und Betreuer. Auch hier läßt sich ein<br />
landesweiter Trend ausmachen: 80% der<br />
Schulbibliotheken werden, wie nicht anders<br />
zu erwarten, von Lehrkräften geführt, in 62%<br />
aller Fälle von einer einzigen, in 17% von<br />
zweien. 7% der Bibliotheken werden von<br />
nebenamtlichen Kräften betreut. In 28% der<br />
Schulbibliotheken arbeiten ehrenamtliche<br />
Kräfte, wobei die Zahlen zwischen einer Person<br />
in 4 Schulen bis zu 20 Personen in einer<br />
Schule reicht. Insgesamt sind es etwa 130<br />
wohl meist Mütter, die Schulbibliotheken in<br />
Rheinland-Pfalz mindestens mitbetreuen.<br />
Diese Zahl ist erstaunlich, das Engagement<br />
erfreulich, daß es nötig ist, weniger: Die Forderung<br />
nach qualifiziert ausgebildeter Betreuung<br />
von Schulbibliotheken wird dadurch<br />
nicht abgeschwächt. Die EDV unterstützt und<br />
sichert bibliothekarisch angemessenes Arbeiten,<br />
ersetzt aber nie die Qualitäten einer Fachkraft.<br />
Glücklich sind 7 Schulen, unter deren<br />
Ehrenamtlichen sich Dipl.-Bibliothekarinnen<br />
befinden.<br />
Betreuung der Schulbibliothek durch:<br />
0 50 100<br />
NACHRICHTEN<br />
Bibl.Ass.<br />
Dipl.Bibl<br />
Ehre nam tliche<br />
Ne benamtliche<br />
Lehrkraft<br />
Zusammenarbeit mit den Fachstellen und<br />
Fortbildungsstand<br />
· Zusammenarbeit: 40% der Schulen geben<br />
an, sie arbeiteten regelmäßig mit einer<br />
der Fachstellen, 21% mit öffentlichen, 8%<br />
mit wissenschaftlichen Büchereien zusammen.<br />
Fernleihe wird in 17%, davon in 46%<br />
per Online getätigt. Aus diesen Zahlen<br />
ergibt sich, daß die Schulbibliotheken keine<br />
Inseln in der Schullandschaft sind, sondern<br />
daß zahlreiche Kontakte nach außen<br />
bestehen. Die hohe Zahl der Kontakte mit<br />
den Fachstellen zeigt einerseits Beratungsbedarf,<br />
aber auch eine hohe Akzeptanz der<br />
Angebote der Einrichtungen, z.B. Wanderaustellungen<br />
usw.<br />
· Fortbildung: Die Kommission war etwas<br />
überrascht über die Antworten zur bereits<br />
erfolgten Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen<br />
und weiterem Interesse daran.<br />
23% der Befragten nahm an Fortbildungen<br />
zur Bibliotheksverwaltung, 40%<br />
zu Internet/E-Mail und 24% zur Integrati-
NACHRICHTEN<br />
on von Unterricht und „neuen Medien“<br />
teil. (Die höhere Zahl zu Punkt zwei erklärt<br />
sich daraus, daß hier nicht nur die<br />
Betreuerinnen und Betreuer von Schulbibliotheken<br />
gefragt waren, sondern alle,<br />
sich um EDV in der Schule verantwortlich<br />
fühlen.) Größer noch ist das Interesse an<br />
zukünftigen Angeboten. Kaum ein Fragebogen<br />
bekundete keinen Fortbildungsbedarf,<br />
wobei die drei erfragten Felder (Verwaltung<br />
/ Internet und E-Mail / Integration<br />
in den Unterricht) gleichrangig auf Interesse<br />
stoßen.<br />
In den letzten beiden Kapiteln wird <strong>für</strong><br />
die Kommission deutlich, daß anerkannt werden<br />
muß, mit welch großem Engagement<br />
unter oft schwierigen Bedingungen Lehrerinnen<br />
und Lehrer sowie ehrenamtliche Kräfte<br />
<strong>für</strong> den Betrieb der Schulbibliotheken Sorge<br />
tragen. Wenn man dann noch sieht, daß das in<br />
aller Regel nicht oder so gut wie nicht durch<br />
z.B. Anrechnungsstunden vergolten wird, relativiert<br />
sich der allzu oft geäußerte Verdacht,<br />
die Lehrer seien „faule Säcke“, doch sehr.<br />
Des Weiteren ist das Land gefordert, den von<br />
der Kommission vermuteten und in den Fragebögen<br />
geäußerten Bedarf an qualifizierter<br />
Fortbildung durch finanzielle und organisatorische<br />
Unterstützung zu decken. Es geht hier<br />
Sport<br />
Kunst<br />
Musik<br />
Nat.-Wiss.<br />
Mathe<br />
Alte Spr.<br />
Neue Spr.<br />
Gemeinschaftskunde<br />
Deutsch<br />
Gemeinschaftskunde<br />
Religion<br />
- 38 - <strong>LIES</strong> 3<br />
EDV-Einsatz im Fachunterricht<br />
schließlich um eine Schlüsseltechnologie der<br />
Zukunft.<br />
EDV - Schulbibliothek - Unterricht<br />
Ergänzend erfragte die Kommission,<br />
welche Aktivitäten es bezüglich der Integration<br />
von EDV, Unterricht und Schulbibliothek<br />
gibt. Dieser Fragekomplex ging über den<br />
Bereich der Schulbibliothek hinaus, da es um<br />
grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten geht.<br />
Alle Schulen außer einer verfügen über ein<br />
Computerlabor. Was damit gemacht wird,<br />
zeigt gewisse Schwerpunkte bei allen Befragten.<br />
Von den meisten wird der Computer <strong>für</strong><br />
Mathematik und Naturwissenschaften in allen<br />
Jahrgangsstufen mindestens gelegentlich<br />
(je ca. 57%), oft (ca. 22%) oder gar regelmäßig<br />
(ca. 11% fast nur Mathematik und Naturwissenschaften)<br />
eingesetzt. Einigermaßen<br />
mithalten können nur die neueren Sprachen,<br />
Deutsch und Gemeinschaftskunde, in denen<br />
die EDV immer noch mit z.T. zweistelligen<br />
Prozentbeträgen Einsatz findet. In allen anderen<br />
Fällen kann nur von Einzelfallanwendungen<br />
gesprochen werden. EDV im Unterricht<br />
in Zukunft einzusetzen wird besonders <strong>für</strong> die<br />
neueren Sprachen geplant. Die Unterstufe ist<br />
im Einsatz ganz deutlich unterrepäsentiert,<br />
was der Kommission sehr bedenklich erscheint.<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
nie<br />
geplant<br />
oft<br />
regelmäßig
<strong>LIES</strong> 3 - 39 -<br />
Wenn man nun genauer betrachtet,<br />
welche Formen und Inhalte in außerunterrichtlichen<br />
Aktiviäten zu finden sind, trifft<br />
man erwartungsgemäß auf die gute alte „Informatik-AG“,<br />
die in 47% der Nennungen<br />
auftaucht, direkt aber gefolgt von 45% mediatisierte<br />
Kommunikation wie z.B. „Homepage-AG“.<br />
Deutlich abgeschlagen speziellere<br />
Themen, die wohl meist auf das Interesse<br />
oder Können einzelner anbietender Kolleginnen<br />
und Kollegen beruhen. Einen weiteren<br />
Schwerpunkt bilden E-Mail-Projekte, die oft<br />
in Verbindung mit Austausch-, Schulpartnerschafts-(16%)<br />
oder Comeniusprojekten (17%)<br />
zu sehen sind. 11% der Nennungen beziehen<br />
sich auf die Arbeit (mit) der Schülerzeitung.<br />
Offensichtlich findet die EDV besonders<br />
während der Durchführung von Projektwochen<br />
Interesse, es lassen sich aber hier keine<br />
genaueren Aussagen oder Trends ausmachen.<br />
Fazit<br />
Über weite Strecken hat die Befragung<br />
Erwartungen bestätigt, aber auch Mut gemacht,<br />
weiter an der Integration der neuen<br />
Medien und der EDV in der Schule zu arbeiten.<br />
Ein tragfähiger landesweiter Konsens<br />
über die sinnvollen Einsatzmöglichkeiten oder<br />
NACHRICHTEN<br />
gar ein didaktisches Konzept ist jedoch nicht<br />
zu erkennen, wohl aber Trends. Die zahlreichen<br />
Versuche, in der Schulbibliothek EDV<br />
nicht nur in der Verwaltung der Bestände<br />
einzusetzen, weist auf einen noch relativ neuen<br />
Weg hin, der den Stellenwert der Schulbibliothek<br />
in Schule und Unterricht verändert.<br />
Offensichtlich ruht die Entwicklung dieses<br />
unterrichtlichen Einsatzes der EDV auf den<br />
Schultern einzelner sehr engagierter Kolleginnen<br />
und Kollegen, die dringend der Unterstützung<br />
und Kommunikation untereinander<br />
bedürfen. Hier müßte das Land Möglichkeiten<br />
auf breiterer Basis bieten. Die Hardwareausstattung<br />
ist immer noch unzureichend und<br />
wo vorhanden jetzt bereits veraltet - auch hier<br />
stehen sehr hohe Investitionen ins Haus, bevor<br />
Bundespräsident Herzogs Feststellung (in<br />
seiner Rede vom 5.11.97): Die Beherrschung<br />
der Grundfähigkeiten im Umgang mit dem<br />
Computer wird in Zukunft genau so selbstverständlich<br />
sein wie heute Lesen und Schreiben<br />
Wirklichkeit geworden sein wird.<br />
OStR. Kurt Cron<br />
1 . Die angegebenen Werte beziehen sich jeweils auf<br />
die Schulen, die antworteten, nicht auf die Gesamtzahl<br />
der Gymnasien und Gesamtschulen in Rheinland-Pfalz.
NACHRICHTEN<br />
Politische Absichten trieben Walther<br />
von der Vogelweide um, als er um 1220 drei<br />
Dinge in einen Schrein zusammenfassen wollte.<br />
Drei, beschloß die Politik, verkündete<br />
allen voran der Bundespräsident, müßten zusammengeführt<br />
werde, auf daß die Jugend<br />
zukunftssicher gemacht würde: Unterricht,<br />
neue Medien, Bücher. Dieser deklarierte politische<br />
Wille ist es u.a., der Bibliothekarinnen,<br />
Bibliothekare, Lehrerinnen und Lehrer<br />
aus der ganzen Republik am 5. und 6. Oktober<br />
1998 zusammenführte. <strong>Das</strong> Deutsche Bibliotheksinstitut<br />
(dbi) und die Hochschule <strong>für</strong><br />
Bibliotheks- und Informationswesen luden zu<br />
einem Seminar nach Stuttgart, in dem gemeinsam<br />
versucht werden sollte, das Vorhandene<br />
zu sichten, Erfahrungen auszutauschen<br />
und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.<br />
Nach einer das Problem umreißenden<br />
Einführung wurden die Teilnehmer mit den<br />
zwei wesentlichen Problemkreisen konfrontiert:<br />
Gibt es einen guten Grund, neue Medien<br />
in der Schule einzusetzen? Auf welcher didaktisch-methodischen<br />
Basis? 2. Was gibt es<br />
an Erfahrungen und brauchbaren Materialien?<br />
Nach welchen Kriterien kann man Material<br />
auswählen.<br />
Der erste Tag widmete sich den Multimedia-Anwendungen,<br />
vulgo: der CD-ROM.<br />
Es wurden zunächst in sehr geraffter Form<br />
erkenntnis- und lernheoretische Ansätze seit<br />
Comenius (17.Jh.) bis zu den neuesten Theorien<br />
zusammengefaßt. Dabei wurde hervorgehoben,<br />
daß “Multimedia” im Sinne von<br />
Nutzung aller Sinne beim Lernen beileibe<br />
nichts Neues ist. Allerdings gibt es heute<br />
durch die Technik und ihre Rolle in der Gesellschaft<br />
Möglichkeiten, von denen Comenius<br />
nur Visionen hätte haben können. Einmütigkeit<br />
herrschte zwischen Referenten und<br />
dem durchweg schon mit Erfahrungen vorbelasteten<br />
Publikum darüber, daß wir kaum<br />
noch an den neuen Medien vorbeikommen<br />
- 40 - <strong>LIES</strong> 3<br />
WIE MAN DRIU DINC ERWURBE 1 :<br />
BÜCHER - COMPUTER - UNTERRICHT<br />
werden, da sie Bestandteil des Alltags geworden<br />
sind (anders als weiland z.B. das Sprachlabor).<br />
Zwar fehlt es noch z.B. an Langzeitstudien<br />
über die Qualität des Lernerfolgs,<br />
aber es gibt Hinweise darauf, daß in manchen<br />
Bereichen Vorzüge nicht geleugnet werden<br />
können.<br />
Nach den eher philosophisch geprägten<br />
Anfängen wurden konkrete Erfahrungen vorgetragen.<br />
<strong>Das</strong> Landesinstitut <strong>für</strong> Schule und<br />
Weiterbildung, Soest, evaluiert CD-ROM-<br />
Anwendungen. Wir bekamen sehr geeignete<br />
Beispiele und ihren Einsatz in allen Altersstufen<br />
von der 5 bis zur 13 (mitreißend!) vorgeführt.<br />
<strong>Das</strong> Konzept der Multimediaprojektschule<br />
Michaeli-Gymnasium, München, wurde<br />
vorgestellt. In Arbeitsgruppen gab es die<br />
Möglichkeit nicht nur theoretisch, sondern<br />
auch praktisch mit dem präsentierten Material<br />
Erfahrungen zu sammeln und im Gespräch<br />
seine Tauglichkeit zu diskutieren.<br />
Der zweite Tag war dem Sinn des Internets<br />
in der Schule gewidmet. Im Zentrum<br />
stand zunächst die Frage, wo das Internet in<br />
der Schule seinen Platz haben soll. Die eindeutige<br />
Antwort: In der Schulbibliothek, wo<br />
denn sonst? Die scheinbar polemische Antwort<br />
ist durchaus ernst gemeint, denn das<br />
Internet stellte sich in den Referaten als ein<br />
Medium unter anderen dar, nicht als etwas<br />
wirklich und prinzipiell Neues (wieder wurde<br />
auf Comenius verwiesen). Es taugt zur Erweiterung<br />
des Stoffes, nicht zum Ersatz. Vielfach<br />
wurden Beispiele genannt, in denen deutlich<br />
wurde, daß ggf. oder sogar oft andere Medien<br />
zur Lösung von Problemen wesentlich ökonomischer<br />
und sinnvoller sind. Der Wert liegt<br />
im Verbund.<br />
Den Zuhörern wurden danach die sächlichen<br />
wie personellen Ausstattungsanforderungen<br />
dargestellt: beide sind hoch, aber zu<br />
bewältigen. Erfahrungen mit Unterrichtsformen<br />
wurden vorgestellt. Eine wichtige Er-
<strong>LIES</strong> 3 - 41 -<br />
kenntnis ist, daß Arbeit in Kleingruppen der<br />
Einzelarbeit und der Arbeit mit ganzen Klassen<br />
vorzuziehen ist. Die Frage, in welchen<br />
Themenbereichen das Internet Sinn macht,<br />
nannte zwei besonders geeignete: die Herstellung<br />
einer Homepage der Schule (was heute<br />
vielfach von der Schulöffentlichkeit geradezu<br />
gefordert wird) und Integration des Internet<br />
in Projektarbeit, wobei deutlich gemacht<br />
wurde, daß nicht das Internet, sondern die<br />
Projektarbeit und ihr Thema der Kern der<br />
Arbeit sein müssen, also Internet nicht um des<br />
Internets willen benutzt werden darf.<br />
In Arbeitsgruppen konnten wieder die<br />
theoretischen Erfahrungen in praktischen<br />
Übungen zu Themen wie “Erstellen und Gestalten<br />
von Webseiten”, “Technische Voraussetzungen”<br />
oder zu Suchmaschinen und<br />
ihren Einsatzmöglichkeiten erprobt werden.<br />
Besonders wertvoll waren auch hier wie am<br />
Vortag konkrete Ratschläge, wie sich z.B.<br />
Kosten sparen lassen (z.B. indem man Internetseiten<br />
auf die eigene Festplatte laden läßt,<br />
um sie dort offline von Schülerinnen und<br />
Schülern bearbeiten zu lassen).<br />
Was brachte die Tagung zum Schwarzauf-Weiß-nach-Hause-tragen?<br />
Hauptsächlich<br />
die Erkenntnis: Es tut sich sehr viel an deutschen<br />
Schulen. Es gibt einen großen Realitätssinn,<br />
keine blinde Technikeuphorie, aber<br />
auch keine -feindlichkeit. Es gibt unter denen,<br />
die damit arbeiten, über die föderalen<br />
NACHRICHTEN<br />
Grenzen hinweg einen erstaunlich großen<br />
Konsens: <strong>Das</strong> neue Medium bedeutet, daß<br />
sich der Unterricht ändern muß. Offene Unterrichtsformen,<br />
Projektunterricht sind Unterrichtsformen,<br />
die heute noch nicht die Regel,<br />
aber äußerst zukunftsträchtig sind. Die<br />
Schule hat durch das Internet und die neuen<br />
Medien ihren Charakter als geschützter, als<br />
Schonraum verloren. Die Wirklichkeit dringt<br />
über die von den Lehrkräften nicht zu filternden<br />
Inhalte massiv in die Schule ein - durch<br />
fast unbegrenzte Publikationsmöglichkeiten<br />
über CD-ROM und Internet wirkt die Schule<br />
nach außen. <strong>Das</strong> kann die Schule nicht ignorieren,<br />
sie muß reagieren. Die Tagung hat<br />
gezeigt, daß einer der wichtigsten Orte dieses<br />
Reagierens in der Schulbibliothek zu finden<br />
ist.<br />
Den beiden Initiatoren und Leitern des<br />
Seminars, Herrn Prof. Papendieck und Herrn<br />
Hoebbel, gebührt großer Dank, denn gar zu<br />
selten gibt es die Möglichkeit, auf so breiter<br />
und kompetenter Ebene das schwierige Problem<br />
anzugehen: repetita placent!<br />
Kurt Cron<br />
6.10.1998<br />
___________________________________<br />
1 „Wie man drei Dinge erwerben könne“ Zitat aus<br />
W.v.d.Vogelweide „Reichs-Ton“
ANGEBOTE<br />
- 42 - <strong>LIES</strong> 3<br />
THEMATISCHE LEIHBESTÄNDE UND THEMENPAKETE DER LANDES-<br />
BÜCHEREISTELLE RHEINLAND-PFALZ, KOBLENZ<br />
1. Neu: ”Bücher mit Kick” – Themenpaket ”Fußball” <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
2. Comic-Kisten: 40 gemischte Comics<br />
3. Deutscher Jugendliteraturpreis (ca. 90 Bde)<br />
Wird laufend mit den neuen prämierten Büchern ergänzt<br />
4. Edutainment/Infotainment auf CD-ROM (5 Bestände zu 25 CD-ROMs)<br />
5. Es war einmal ... Eine Märchen-Auswahl <strong>für</strong> Kinder (51 Medien und Bilderbuchkino)<br />
6. Europäischer Film (68 Medien - Bücher, Videos)<br />
7. Fit ab 50 (68 Medien)<br />
8. Freizeit kreativ - Wird auf Wunsch zusammengestellt (40 Bde)<br />
9. Freunde (42 Bde, Bilderbuchkino und Liederkassette)<br />
10. Gastlichkeit zelebrieren - Kulinarisches, Dekorationen ... (40 Bde)<br />
11. Geschwister - nein danke !? Vom Streiten, Vertragen und Liebhaben (30 Bde und<br />
Bilderbuchkino)<br />
12. Neu: Israel – zum 50jährigen Bestehen des Staates (50 Medien)<br />
13. Kätzchen-, Kater- und mäusige Katzengeschichten (38 Bde und Bilderbuchkino)<br />
14. Kinder-Video-Kisten (je 30 Videos)<br />
15. Lauter Schweinereien (21 Bde und Bilderbuchkino)<br />
16. Neu: Literatur hören – Literatur auf Kassetten <strong>für</strong> Erwachsene (2 Bestände)<br />
17. Mäusegeschichten (32 Bde und Bilderbuchkino)<br />
18. ”Mut tut gut” - Mutmachgeschichten (30 Bde und Bilderbuchkino)<br />
19. Neu: Pferde sind das halbe Leben – oder? (2 Bestände, 50 + 30 Bde)<br />
20. Neu: Die schönsten Morde sind lila – 50 Krimis<br />
21. Spiel-Zeit (30 Bde)<br />
22. Sport - die schönste Nebensache der Welt (40 Bde)<br />
23. Ein Traum von Freiheit. 1848/49 Revolution in Deutschland (27 Bücher und 1 CD)<br />
24. Vampiro, Hex’ und Zwackelzahn (50 Bde)<br />
25. Vater-Mutter-Kind (40 Bde und Bilderbuchkino)<br />
26. Vorsicht Hochspannung ! (70 Medien - Bücher und Videos)<br />
27. Zauberhafte Bärenauslese (43 Bde und Bilderbuchkino)<br />
28. Kinder-MC-Boxen (23 Bestände zu je 40 MCs)<br />
In Vorbereitung: Familie & Co<br />
Stand: 15.09.1998<br />
Zu den Themen<br />
- Süchte aller Art<br />
- Vorweihnachts- und Weihnachtszeit<br />
- Ostern<br />
- Sexueller Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen<br />
- Aufklärung <strong>für</strong> Grundschulkinder (hier neu: auch MCs!)<br />
- Deutsch als Fremdsprache und Sprachkurse<br />
- Garten<br />
hält die Landesbüchereistelle je eine Auswahl bereit, aus denen Büchereien eine ihren<br />
Anforderungen entsprechende Anzahl bestellen können.
<strong>LIES</strong> 3 - 43 -<br />
Medienkisten <strong>für</strong> Kindergärten und Grundschule<br />
Die Landesbüchereistelle Koblenz bietet Kindergärten und Grundschulen Medienkisten<br />
zur kostenlosen Ausleihe an.<br />
Die Medienkisten, in denen Erzieher/innen und Lehrer/innen zahlreiche Anregungen zur<br />
Behandlung der einzelnen Themen in Kindergärten und Grundschulen finden, umfassen bis zu<br />
50 Titeln und enthalten neben Büchern auch Spiele, Cassetten und Videos, geplant ist die<br />
Erweiterung mit passenden CD-ROMS.<br />
Themen/Titel: Kinder-Medien-Kisten<br />
1. Vom Kindergarten zur Schule (2 Bestände)<br />
2. Gib acht! ... auf deinen Körper<br />
3. Die Welt der Sinne (2 Bestände)<br />
4. Vom Schlaf zum Traum<br />
5. Tiere leben mit uns – Tiere leben um uns<br />
6. Verhext noch mal !<br />
7. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – die Jahreszeiten<br />
8. Wilde Tiere<br />
9. Immer nur Glotze ? Wie Kinder ihre Freizeit gestalten (können) (2 Bestände)<br />
10. Die Sache mit dem Verkehr<br />
11. Iss was ?! - Ernährung<br />
12. Warum kräht der Hahn ? Und andere Antworten auf Kinderfragen<br />
13. Der Natur auf der Spur<br />
14. Gott und die Welt – Religion(en) <strong>für</strong> Kinder<br />
In Vorbereitung:<br />
- Lebenselement Wasser<br />
- Hey Oma, hey Opa ! – Dialog der Generationen<br />
- Kinder in aller Welt<br />
- Bits for Kids – Computer (-technik) <strong>für</strong> Kinder<br />
- Leben im Mittelalter – Ritter, Burgen<br />
- Wunderwerke der Technik – Brücken, Schiffe, Flugzeuge, Wolkenkratzer ...<br />
- Licht und Luft – zwei Elemente<br />
- Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />
- Musik <strong>für</strong> Kinder<br />
ANGEBOTE<br />
Die Leihbestände können von kommunalen Büchereien und Schulbibliotheken der Regierungsbezirke<br />
Koblenz und Trier ausgeliehen werden. Auf Wunsch können auch thematisch nicht<br />
gebundene Leihbestände von 100 Bänden zusammengestellt werden. <strong>Sie</strong> werden kostenlos<br />
ausgeliefert und wieder abgeholt. Zu vielen Leihbeständen gibt es mit Annotationen versehene<br />
Titelverzeichnisse.<br />
Vormerkungen und Bestellungen richten <strong>Sie</strong> bitte an die Landesbüchereistelle Rheinland-<br />
Pfalz, Eltzerhofstraße 6a, 56068 Koblenz, Tel. (02 61) 30 12-207, Frau Wenndorf (vormittags).<br />
Nach Dienstschluß kann der Anrufbeantworter 30 12-207 benutzt werden.
ANGEBOTE<br />
Die Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz<br />
in Neustadt / W. bietet folgende<br />
Ausstellungen an :<br />
- Asiatische Heilkunde - ein alternativer Weg<br />
zur Gesundheit ?<br />
- Bärenstarke Bücher - lustige und merkwürdige<br />
Geschichten von kleinen und großen<br />
Bären, Gummibären, Mondbären und<br />
Teddybären ( mit Rätsel)<br />
- Die bissige Muse - Kabarett gestern und<br />
heute<br />
- Bücher lesen - Bücher hören: Großdruckbücher<br />
und Literaturkassetten<br />
- Burgen, Schlösser und Kirchen in Rheinhessen-Pfalz<br />
- Hacker, Freaks und Cyber-Kids: Computerwelten<br />
in der erzählenden Kinder- und<br />
Jugendliteratur<br />
- Hereinspaziert - Bücher über den Zirkus<br />
- HOKUSPOKUS FIDIBUS... - Geschichten<br />
von fidelen Hexen, guten Räubern,<br />
kleinen Riesen und jungen Zauberern (mit<br />
Rätsel)<br />
- Jugend, Geschichte, Geschichten 1945 -<br />
1995<br />
- Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />
- Lebensraum Regenwald - ein Ökosystem<br />
in Gefahr<br />
- (Lern-)spiele <strong>für</strong> Kinder im Vor- und<br />
Grundschulalter<br />
- Literatur auf der Leinwand<br />
- Märchen (mit Rätsel)<br />
- Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen<br />
- Die Not der frühen Jahre: Kriegsende,<br />
Wiederaufbau und die fünfziger Jahre in<br />
der deutschen Literatur<br />
- Preisgekrönte Spiele<br />
- Rheinland-pfälzische Gegenwartsliteratur:<br />
eine Auswahl von Neuveröffentlichungen<br />
- 44 - <strong>LIES</strong> 3<br />
WANDERAUSSTELLUNGEN DER STAATLICHEN BÜCHEREISTELLE<br />
RHEINHESSEN-PFALZ<br />
- Ritterburg und Bauerndorf - Leben im Mittelalter<br />
- Sekten - zum Beispiel Scientology<br />
- Unterwegs in Rheinland-Pfalz : Reise- und<br />
Freizeitführer<br />
- Von Babbelmaus bis Zaubermaus - Bilder<br />
und Geschichten aus der Welt der Mäuse<br />
(mit Rätsel)<br />
- Wenn du dich gruseln willst... - Geschichten<br />
von Geistern, Gespenstern, Monstern<br />
und Vampiren (mit Rätsel)<br />
- Wild und verwegen übers Meer - Piraten<br />
und Freibeuter<br />
Weitere geplante Ausstellungen :<br />
- Indianer (Arbeitstitel)<br />
- Berufswahl (Arbeitstitel)<br />
- Katastrophen (Arbeitstitel)<br />
Die Ausstellungen umfassen im Durchschnitt<br />
70 Bände und können von allen öffentlichen<br />
Bibliotheken und Schulbibliotheken<br />
des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz<br />
kostenlos übernommen werden. Zu jeder<br />
Ausstellung gibt es thematisch gegliederte<br />
Buchlisten, die zum Teil mit Annotationen<br />
versehen sind.<br />
Vormerkungen und Bestellungen<br />
richten <strong>Sie</strong> bitte an die<br />
Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz,<br />
Lindenstraße 7 - 11<br />
67433 Neustadt/Weinstraße<br />
Telefon: 06321 / 3915 - 0 oder<br />
06321 / 3915 - 21,<br />
Telefax : 06321 / 391539<br />
E-Mail: Fachstelle_Neustadt@t-online.de.
<strong>LIES</strong> 3 - 45 -<br />
WIR STELLEN VOR<br />
ZENTRALE SCHULBIBLIOTHEK<br />
Name der Schule: Martinus-Gymnasium<br />
Anschrift: Martinusstr. 53545 Linz/Rhein<br />
Telefon: 02644/2565<br />
Zahl der Lehrer: 48 Zahl der Schüler: 752<br />
Zahl der Leser insges.: Statistik wird nicht geführt<br />
- davon Lehrer: Statistik wird nicht geführt<br />
- davon Schüler: Statistik wird nicht geführt<br />
- davon Eltern, Studenten: Statistik wird nicht geführt<br />
Zentrale Schulbibliothek seit: in der jetzigen Form seit 1997<br />
Bücher und Medien insgesamt: ca. 12.000 ME<br />
davon Kinder- und Jugendbücher: ca. 1.000 ME<br />
audiovisuelle Medien: sind in Fachsammlungen integriert<br />
Zeitungen und Zeitschriften: ca. 20<br />
Zahl der Räume: 5, davon 4 zusammenhängend,<br />
Raumgröße in Quadratmetern: 237 qm<br />
Zahl der Lese- und Arbeitsplätze: 33<br />
Zentrale Verbuchung: EDV<br />
Medientechnische Ausstattung d. Bibl.: 5 Computer, davon 3 Pentium<br />
Systematik: ASB<br />
Kataloge:<br />
- Alphabetischer Katalog: ja<br />
- Systematischer Katalog: ja<br />
- Titelkatalog: -<br />
- Schlagwortkatalog: ja<br />
Buchetat ohne Medienetat<br />
der letzten 3 Jahre insgesamt: -<br />
davon <strong>für</strong> Kinder- und Jugendbücher: 300-400 DM<br />
zusätzliche außerordentliche Mittel gelegentlich von der Martinus-Stiftung<br />
WIR STELLEN VOR
WIR STELLEN VOR<br />
Stiftungen, Sonderzuwendungen u.ä.): Beträge um l.000 DM<br />
Öffnungszeiten: täglich vormittags<br />
- davon Ausleihzeiten: täglich vormittags<br />
Bibliotheksveranstaltungen:<br />
- durchgeführt: bisher noch keine<br />
- geplant: noch nicht<br />
- 46 - <strong>LIES</strong> 3<br />
Zusammenarbeit mit anderen UB Mainz, UB Köln,<br />
Bibliotheken und zentralen<br />
Bibliothekarischen Einrichtungen:<br />
Landesbüchereistelle Rheinland-Pfalz in Koblenz<br />
Leitung der Bibliothek:<br />
Name: Herr E. Ridder Beruf: Lehrer, OStR<br />
Zahl der Hilfskräfte insgesamt:<br />
hauptamtlich: nein<br />
wechselnd<br />
<strong>für</strong> Bibliotheksarbeit: 15 davon Schüler: 9<br />
<strong>für</strong> Bibliotheksaufsicht: 23 davon Schüler: 17<br />
Sonstiges: -