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Das Titelbild für LIES 3 zeichnete Susanne Marx. Sie studierte ...

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file:///D|/09%20Eigene%20Webs/liesonline/Lies3/lies3.htm<br />

<strong>Das</strong> <strong>Titelbild</strong> <strong>für</strong> <strong>LIES</strong> 3 <strong>zeichnete</strong> <strong>Susanne</strong> <strong>Marx</strong>. <strong>Sie</strong> <strong>studierte</strong> Kunsterziehung und Germanistik an der<br />

Johannes - Gutenberg - Universität in Mainz und unterrichtet heute am Rhein - Gymnasium in Sinzig.<br />

<strong>LIES</strong> 3 und ihre Online-Ausgabe folgen der alten Rechtschreibung<br />

file:///D|/09%20Eigene%20Webs/liesonline/Lies3/lies3.htm [23.05.2007 20:33:41]


<strong>LIES</strong> 3 - 1 - VORWORT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

beherrscht die Technik den Menschen, oder ist der Mensch (noch) Herr über sie? Diese<br />

Frage konnte sich in den vergangenen Monaten den Kritikern des Internet stellen, als diese<br />

Technologie erstmals in einer überraschenden Dimension zum Instrument politischer Taktik<br />

wurde und der Weltgemeinschaft Einblick in den persönlichsten Bereich eines Menschen, in<br />

diesem Fall des US-Präsidenten, gewährte. Menschliche Rationalität und ethische Verantwortbarkeit,<br />

Grundsätze also, die in der Kulturtradition entwickelter Staaten dieser Erde einen hohen<br />

Rang haben, wurden in zynischer Weise außer Kraft gesetzt, um mit den technischen Möglichkeiten<br />

weltweiter Informationsverbreitung Teilnehmer des Internet zu potentiellen Voyeuren zu<br />

machen. Gehört eine Technologie, die solches ermöglicht, in unsere Schulen?<br />

Frankfurter Buchmesse 1998, Treffpunkt derer, die das gedruckte und gesprochene Wort<br />

als Inbegriff von Kultur und Menschenwürde nutzen und vermitteln wollen: Derjenige, der liest<br />

und sich lesend informieren oder sich durch erzähltes Geschehen erreichen lassen will, wird<br />

zunehmend mit Bildschirm statt Buchseite, mit CD-ROM statt vielbändigen Nachschlagewerken<br />

konfrontiert. Gratislektüre von urheberrechtlich freien Titeln der Weltliteratur im Internet,<br />

Erstbegegnung mit Literatur durch ‘Homepage’ oder ‘Chatroom’ sind im Angebot. Ob damit<br />

jugendliche Leseverweigerer <strong>für</strong> das Bücherlesen gewonnen werden, mag dahingestellt bleiben,<br />

aber: Kann es sich Schule leisten, diese technisch aufbereiteten Einladungen zur Beschäftigung<br />

mit Gedrucktem zu ignorieren?<br />

Aufgabe von Bildung und Erziehung in der Schule bleibt es, sich mit den Erscheinungs- und<br />

Lebensformen vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Generationen zu befassen. Daraus<br />

ergibt sich der Auftrag, die aktuelle Wirklichkeit so, wie sie ist, zu beschreiben, zu diskutieren<br />

und daraus Erkenntnisse abzuleiten. Die Auseinandersetzung mit technischen Neuerungen,<br />

unabhängig davon, ob sie positive oder negative Auswirkungen haben, ist Teil dieses Bildungsprozesses,<br />

der in den Schulen und ihren Organisationsformen stattfindet. Also: Auch das Internet<br />

gehört in die Schule.<br />

Die vorliegende <strong>LIES</strong>-Ausgabe Nr.3 enthält neben fachlichen Informationen und Anregungen<br />

zur Schulbibliothek ein Interview zum Thema “Elektronische Medien und Internet im<br />

schulischen Alltag”, das mit Herrn OStD Dr. Mattes, Herrn OStR Wittenbeck und Frau Dipl.Bibl.<br />

Hinz im Juni 1998 am Rudi-Stephan/Gauß-Gymnasium in Worms geführt wurde. Die <strong>LIES</strong>-<br />

Kommission erhielt hierbei Verstärkung durch Frau Dipl.Bibl. Steck von der Staatlichen<br />

Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz in Neustadt, die “aus der Praxis <strong>für</strong> die Praxis” die Fragestruktur<br />

des Interviews mitgestaltet hat. Den genannten Repräsentanten des Schulzentrums in Worms<br />

gilt unser Dank <strong>für</strong> die sach- und realitätsbezogenen Auskünfte über die Nutzung der Schulbibliothek<br />

mit Internet.<br />

Ein aktueller Bericht über eine Tagung des Deutschen Bibliotheksinstituts in Stuttgart, an<br />

der Herr OStR Cron im Oktober 1998 als Vertreter von Rheinland-Pfalz und als Leiter der EDV-<br />

Schulbibliothekskommission unseres Bundeslandes teilnahm, sowie eine Bilanz des EDV-<br />

Fragebogens 1998 hierzu ergänzen das Informationsangebot dieses 3. <strong>LIES</strong>-Heftes, das mit<br />

Beginn des Jahres 1999 vorliegen wird.<br />

November 1998 Klaus Kempkens


<strong>LIES</strong> 3 - 3 -<br />

ELEKTRONISCHE MEDIEN UND INTERNET<br />

IM SCHULISCHEN ALLTAG<br />

Ein <strong>LIES</strong>-Interview mit Herrn Dr. Mattes (Rudi-Stephan-Gymnasium), Herrn Klaus-<br />

Peter Wittenbeck und Frau Hinz (Gauß-Gymnasium) in Worms am 10. Juni 1998<br />

Zentrale Schulbibliothek des Staatlichen<br />

Rudi-Stephan-Gymnasiums (RSG) und<br />

des Staatlichen Gauß-Gymnasiums<br />

(GGW) Worms (Bildungszentrum)<br />

Schülerzahl: GGW: 1087 RSG: 800<br />

Lehrerzahl: GGW: 74 RSG: 65<br />

Nutzfläche : 105 qm<br />

Bibliothekstyp : schulinterne Bibliothek<br />

seit 1977<br />

Bestand : insgesamt 40.000 Bücher,<br />

davon 2500 Kinder- und Jugendbücher,<br />

45 lfd. Zeitschriften, 35 CD-ROMs,<br />

11 Videos, 60 Platten, 20 - 30 Diareihen,<br />

8 Spiele<br />

Öffnungszeiten: Mo - Do 7.50 - 15.30 Uhr<br />

Fr 7.50 - 14.30 Uhr<br />

Arbeitsplätze : 101<br />

Ausstattung : Fernsehgerät,<br />

Verbuchungs-PC am Arbeitsplatz der<br />

Bibliothekarin + 1 OPAC,<br />

8 CD-ROM-Arbeitsplätze,<br />

6 Internet-Plätze<br />

Personal : 1 Diplom-Bibliothekarin,<br />

1 ehrenamtliche Hilfskraft<br />

Jährl. Buch- u. Medienetat : ca. DM 2000,--<br />

Vorbemerkung<br />

Die Redaktion ist darum bemüht, Lehrerkolleginnen<br />

und -kollegen zu finden, die<br />

ihre praktischen Internet-Erfahrungen in einem<br />

anschaulichen Werkstatt-Bericht darstellen<br />

können. Dabei spielen zum Beispiel folgende<br />

Fragestellungen eine Rolle: Welche<br />

Funktionen haben die Einrichtungen der Schule<br />

in bezug auf “Bibliothek”, “Internet” und<br />

“CD-ROM”? Welche Unterrichtsfächer werden<br />

beim Umgang mit den Elektronischen<br />

INTERVIEW<br />

Medien am meisten berührt? Bei welchen<br />

Themen und welcher Altersgruppe fühlen<br />

sich die Schüler besonders angesprochen?<br />

Wir sind als Redaktionsgruppe gern bereit,<br />

diese Berichte zu bündeln und in geeigneter<br />

Form zu dokumentieren. Wir überlegen sogar,<br />

demnächst entsprechende Fortbildungsveranstaltungen<br />

anzubieten, damit ein fachlicher<br />

Gedankenaustausch entstehen kann.<br />

<strong>LIES</strong>: Zunächst möchten wir Ihnen, Herr Dr.<br />

Matthes, Herr Wittenbeck und Frau Hinz,<br />

herzlichen Dank sagen <strong>für</strong> Ihre Bereitschaft,<br />

uns die Schulbibliothek der beiden<br />

Gymnasien zu zeigen und <strong>für</strong> unserer Interview<br />

über die Nutzung der modernen<br />

Medien im Unterricht und in der Schulbibliothek<br />

zur Verfügung zu stehen.<br />

Unser erster Fragebereich zielt auf die bei<br />

Ihnen vorhandene Hard- und Software-<br />

Ausstattung im PC-Labor des Gauß-Gymnasiums:<br />

Was stellen <strong>Sie</strong> den Lehrern und<br />

Schülern zur Verfügung?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Unser “Multimedia-<br />

und Internet-Labor”, wie wir es nennen<br />

und in dem wir uns im Moment befinden,<br />

verfügt über sechs Rechner. Es sind<br />

alles Pentium-Maschinen ab Pentium 100.<br />

Die Festplatten sind relativ klein, max. 1,2<br />

GigaByte, sie müssen sicher bald einmal<br />

gegen größere ausgetauscht werden. Die<br />

Geräte haben zwischen 16 und 32 MB<br />

Hauptspeicher, was ausreichend ist. Vier<br />

der Geräte sind über 10 Megabit Netzwerkkarten<br />

mit einem Server vernetzt.<br />

Unser Protokoll <strong>für</strong> die Kommunikation<br />

im Intranet und im Internet ist TCP/IP.<br />

Damit kommen wir gut zurecht.


INTERVIEW<br />

Der Server hier, der Mail-Server und<br />

der Gateway, laufen nicht unter “Windows<br />

95”, sondern unter “Linux”. Unserer<br />

Erfahrung nach ist Linux ein gutes und<br />

stabiles Betriebssystem, viel stabiler als<br />

Windows95 oder NT. Wir fahren aus Sicherheitsgründen<br />

einmal im Monat das<br />

ganze Netz herunter, d.h. es wird alles<br />

abgeschaltet. Dem Server macht es nichts<br />

aus, ausgeschaltet zu werden. Wenn der<br />

Strom eine Stunde später wieder eingeschaltet<br />

wird, fährt das System selbständig<br />

und problemlos hoch. Wir überlegen allerdings,<br />

demnächst eine unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung zu schaffen, damit bei<br />

überraschenden Stromausfällen keine Probleme<br />

auftreten.<br />

Über Glasfaserkabel sind beide Gymnasien<br />

direkt mit zwei nahegelegenen berufsbildenden<br />

Schulen verbunden. <strong>Das</strong><br />

technische Zentrum ist also gleich nebenan.<br />

Von den Berufsschulen führt eine Leitung<br />

zum Rechenzentrum der Fachhochschule<br />

Worms. Diese Standleitung ermöglicht<br />

uns einen sehr schnellen, derzeit <strong>für</strong><br />

die Schulen noch kostenlosen Zugang zum<br />

WIN-Netz und damit in das Internet. Die<br />

Stadt hat dabei entscheidend mitgeholfen.<br />

Ab 1999 müssen die Schulen jedoch die<br />

anteiligen Kosten erstatten. Wir werden<br />

dann genauer auf die Nutzungsdauer achten<br />

müssen, damit die entstehenden Leitungskosten<br />

nicht unseren Verwaltungsetat<br />

sprengen. <strong>Das</strong> notwendige betriebswirtschaftliche<br />

Denken wird also zwangsläufig<br />

einsetzen müssen.<br />

<strong>LIES</strong>: Wenn <strong>Sie</strong> hier nicht ein großes Schulzentrum<br />

mit vier Schulen wären, sondern<br />

nur eine einzige Schule, würden und könnten<br />

<strong>Sie</strong> das gleiche Technik-Angebot <strong>für</strong><br />

die Schüler bereithalten? Dies wäre ja<br />

eher der Normalfall.<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Ich glaube schon,<br />

daß wir es auch als einzelne Schule machen<br />

würden. Die Wichtigkeit der Kommunikationstechnik<br />

wird mittlerweile von<br />

- 4 - <strong>LIES</strong> 3<br />

keinem mehr angezweifelt. Aber wahrscheinlich<br />

könnten wir es nicht in der<br />

gleich kurzen Zeit aufbauen, das würde die<br />

finanziellen Möglichkeiten einer einzelnen<br />

Schule deutlich übersteigen. Ein Schulzentrum,<br />

wie wir es hier in Worms sehr<br />

kompakt darstellen, hat zwar durchaus eine<br />

Menge Nachteile, aber in diesen Punkten<br />

spürbare Vorteile.<br />

Wir haben unsere PC-Labors und Internetzugänge<br />

ohne die Aktion “Schulen ans<br />

Netz” aufbauen können, weil die vier Schulen<br />

mit der Stadt als Träger die Finanzmittel<br />

zusammenlegen konnten. Wir haben<br />

natürlich Kontakt zur Internet-Aktion,<br />

mehr jedoch zu deren Projekten.<br />

<strong>LIES</strong>: Diese Zugangsmöglichkeiten zum Wissenschafts-Netz<br />

über die Wormser Fachhochschule<br />

– beziehen sich diese nur das<br />

auf hiesige große Schulzentrum oder wissen<br />

<strong>Sie</strong>, ob noch andere Schulen in Worms<br />

diesen Vorteil nutzen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Meiner Kenntnis<br />

nach gehen alle Wormser Schulen mit<br />

einem Internet-Anschluß über die Fachhochschule.<br />

Die laufenden Kosten, die an<br />

die Telekom zu entrichten sind, können<br />

bei hoher Auslastung ganz enorm werden.<br />

Von daher sind Standleitungen innerhalb<br />

des Stadtgebietes, wie wir sie haben, die<br />

kostengünstigere Lösung. Schon ein Zugang<br />

zum sehr günstigen Wissenschafts-<br />

Netz kann sehr entscheidend sein.<br />

<strong>LIES</strong>: Wie sieht insgesamt in den beiden<br />

Schulen die Resonanz auf moderne Medien,<br />

speziell auf das Internet, überhaupt<br />

aus? Sehen <strong>Sie</strong> das Internet oder die neuen<br />

Medien gar als Konkurrent zu Ihrer Schulbibliothek?<br />

Dr. Mattes: <strong>Sie</strong> befinden sich hier im Internet-Raum<br />

des Gauß-Gymnasiums, der vor<br />

gut zwei Jahren eingerichtet worden ist.<br />

Die Nachfrage nach EDV-Kenntnissen und<br />

speziell nach dem Internet war so groß,


<strong>LIES</strong> 3 - 5 -<br />

daß ein eigenständiger Raum eingerichtet<br />

werden mußte. Es gibt des weiteren einen<br />

Internet-Raum im Rudi-Stephan-Gymnasium.<br />

<strong>Das</strong> Interesse an den modernen Medien<br />

wächst ständig. Lehrer wie Schüler<br />

kommen nicht umhin, dieses Instrumentarium<br />

zu beherrschen. Da<strong>für</strong> müssen Räume<br />

und die entsprechende Technik in ausreichendem<br />

Maße bereitstehen. Meiner<br />

Ansicht nach wird selbstverständlich werden,<br />

daß Lehrer das Internet in den Unterricht<br />

einbeziehen und zugleich, was die<br />

Schulbibliothek angeht, auch diese mit all<br />

ihren Möglichkeiten ausschöpfen. Bildschirme<br />

und Buchbestände, das wissen <strong>Sie</strong><br />

wahrscheinlich selbst viel besser als ich,<br />

werden sich gegenseitig ergänzen und nicht<br />

verdrängen. Diese Gefahr sehe ich nicht.<br />

Wichtig ist es vor allem - und ich spreche<br />

hier einmal <strong>für</strong> beide Schulen -, daß die<br />

Lehrer vom Nutzen der modernen Medien<br />

überzeugt sind und Zeit haben, sich in die<br />

neue Materie einzuarbeiten. <strong>Das</strong> Interesse<br />

bei den Lehrern wird immer größer und sie<br />

befassen sich zunehmend damit.<br />

Ich möchte Ihnen ein Beispiel nennen.<br />

<strong>Das</strong> Rudi-Stephan-Gymnasium ist ein altsprachliches<br />

Gymnasium. Wir haben einen<br />

Kollegen, der inzwischen im Internet-<br />

Umgang sehr erfahren ist. Er hat sich spezialisiert<br />

auf alles, was es über das Internet<br />

zum Thema “Alte Sprachen” gibt und holt<br />

dabei eine Fülle von Informationen heraus.<br />

Auch <strong>für</strong> das Bibliographieren benutzt<br />

er das Internet. Ich selbst habe mehrfach<br />

Literatur übers Internet recherchiert,<br />

zuletzt im Winter, als ich einen Vortrag<br />

über “Troja” halten mußte. Binnen kurzem<br />

bin ich fündig geworden: Berichte,<br />

Abbildungen, sogar komplette wissenschaftliche<br />

Aufsätze zum Thema.<br />

Meiner Ansicht nach wird sich die Nachfrage<br />

noch weiter verstärken, wenn wir ab<br />

Beginn des neuen Schuljahres in einem<br />

Multimedia-Raum, der <strong>für</strong> beide Gymnasien<br />

benutzbar ist, fünfzehn weitere Geräte<br />

installiert haben, die auch alle ans Internet<br />

angeschlossen sind.<br />

INTERVIEW<br />

<strong>LIES</strong>: <strong>Sie</strong> sagten eben, die hiesige Schulbibliothek<br />

sei nicht durchgängig geöffnet.<br />

Der nebenan liegende PC-Raum des Gauß-<br />

Gymnasiums ist jedoch nur über die Bibliothek<br />

erreichbar. Wie lösen <strong>Sie</strong> das<br />

Problem des dauerhaften Zugangs zum<br />

PC-Labor?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Die Schulbibliothek<br />

hat schon recht großzügige Öffnungszeiten,<br />

allerdings nicht rund um die Uhr.<br />

Wir haben <strong>für</strong> unser Multimedia- und Internet-Labor<br />

einen Belegungsplan erstellt,<br />

in den sich vorab alle Interessierten eintragen<br />

müssen. Die Raumbelegung hängt auch<br />

ein wenig davon ab, in welchem Maße sich<br />

die Schüler engagieren wollen und wie sie<br />

zum Beispiel bereit sind, selbst Aufsicht<br />

zu führen. Neben den Internet-Anfängern,<br />

die meist unter Aufsicht durch Lehrer hier<br />

sind, haben wir inzwischen schon einige<br />

Spezialisten, also Schüler, die von den<br />

Lehrern besondere Aufträge erhalten haben<br />

oder <strong>für</strong> umfangreiche Facharbeiten<br />

selbständig recherchieren wollen. In solchen<br />

Fällen, wo uns die Schüler bekannt<br />

sind, erlauben wir meist eine Internet-Benutzung<br />

ohne Aufsicht.<br />

Ich habe vor kurzem in Ethik die Hausaufgabe<br />

gestellt: “Besorgt Euch den Text<br />

des ‚Eid des Hippokrates‘.” <strong>Das</strong> war <strong>für</strong><br />

die meisten kein Problem. Am Gauß-Gymnasium<br />

erhalten alle Schüler in Klasse 11<br />

Unterricht als Einstieg in die Nutzung der<br />

Neuen Medien, also auch des Internet, im<br />

Rahmen der Schwerpunktstunde, die den<br />

Schülern zur Verfügung steht. Schüler, die<br />

dies können, gehen dann an den Internet-<br />

PC und finden über die Suchmaschine in 2<br />

Minuten den gewünschten Text. Über den<br />

angeschlossenen Drucker läßt sich der Text<br />

sofort ausdrucken.<br />

Auch alle anderen Lehrer, die wissen,<br />

wie man mit PC und Internet umgeht,<br />

werden entsprechende Aufgaben stellen.<br />

Für solche Projekte oder Aufgaben lassen<br />

sich in Abstimmung der Fachkundelehrer<br />

mit der Leiterin der Schulbibliothek Ex-


INTERVIEW<br />

tra-Termine finden, ohne daß eine zusätzliche<br />

Aufsicht erforderlich wird. Hierzu<br />

muß ein Zettel ausgefüllt werden, der unserer<br />

hauptamtlichen Bibliotheksleiterin,<br />

Frau Hinz, vorzulegen ist. Frau Hinz gibt<br />

einen Schlüssel heraus, der anschließend<br />

wieder bei ihr abzugeben ist. Ein Verfahren,<br />

das sich mittlerweile gut eingespielt<br />

hat. Aber diese Art von Verfahren und<br />

Kontrolle muß sein, um die Übersicht zu<br />

behalten und Beschädigungen an der Hardund<br />

Software in Grenzen zu halten.<br />

<strong>LIES</strong>: Sind nur Schüler, die durch einen Kurs<br />

eingewiesen sind, Benutzer des PC-<br />

Raums?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Nein, nicht nur. Im<br />

Prinzip kann jeder den Umgang mit Internet<br />

üben. Natürlich, Schüler und Lehrer,<br />

die sich noch nicht gut auskennen, werden<br />

höchstens herumschauen, was die anderen<br />

an den Geräten so machen oder haben<br />

meistens jemanden dabei, der sich schon<br />

auskennt. Dieser Schüler ist dann auch<br />

verantwortlich <strong>für</strong> den ordnungsgemäßen<br />

Umgang mit den Geräten. Für solche Fälle<br />

haben wir wohlweislich in der “Benutzungsordnung”<br />

bestimmte Einzelheiten im<br />

Umgang mit den PCs festgehalten. Wir<br />

unterscheiden dabei zwischen kundigen<br />

Benutzern und noch unkundigen Gästen.<br />

Der Benutzer ist dabei <strong>für</strong> den Gast verantwortlich.<br />

Meistens hat sich jedoch jetzt<br />

herausgestellt, daß ein bestimmter Stamm<br />

von Benutzern hier ist, der regelmäßig<br />

wiederkommt. Wir wissen inzwischen, daß<br />

unser Internet-Labor zwar sehr attraktiv<br />

ist, aber doch nicht so enorm große Kreise<br />

zieht, wie man vielleicht meinen sollte.<br />

Offensichtlich ist ein gewisser Gewöhnungseffekt<br />

eingetreten, das ganz Neue<br />

und Aufregende ist vorbei, immer mehr<br />

Schüler haben mittlerweile zuhause die<br />

Möglichkeit zum Internet-Surfen. Ich würde<br />

schätzen, daß es vielleicht 20 bis 30<br />

Schülerinnen und Schüler sind, die mehr<br />

oder minder häufig den Raum nutzen. Es<br />

- 6 - <strong>LIES</strong> 3<br />

kann sein, daß der Betrieb zunimmt, wenn<br />

mehr Lehrer die Möglichkeiten des Umgangs<br />

mit PC und Internet beherrschen<br />

und ihre Schüler darin fit machen.<br />

<strong>LIES</strong>: Aus welchen Jahrgangsstufen kommen<br />

die Benutzer des Internet-Labors primär?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: In der Regel aus<br />

der Oberstufe ab Klasse 11. Es kennen sich<br />

aber auch etliche Schüler aus der Mittelstufe<br />

schon ganz gut aus. Aus den Klassen<br />

6 und 7 sind es zur Zeit nur sehr wenige, die<br />

hier selbständig arbeiten. Wir haben vor<br />

einigen Jahren damit begonnen, bereits ab<br />

Klasse 5 einen Computereinstieg über AG’s<br />

anzubieten, Schüler werden dann erstmals<br />

im Umgang mit Computern vertraut gemacht.<br />

Zu diesem Zweck haben wir vornan<br />

<strong>für</strong> die Anfänger die beiden Einzelplatzrechner<br />

aufgestellt, die wir von der<br />

BASF gesponsert bekommen haben. Ab<br />

Klasse 6 hatten wir schon spezielle Internet-AG’s,<br />

in denen die Schüler praktisch<br />

lernen konnten, mit Suchmaschinen umzugehen.<br />

Ein beliebtes Thema bei denen<br />

ist es herauszubekommen, wie man Informationen<br />

und Fotos zu Leonardo DiCaprio<br />

findet und ähnliche Geschichten. Da sind<br />

viele natürlich ganz besonders neugierig.<br />

<strong>LIES</strong>: Haben <strong>Sie</strong> Probleme mit Schülerinnen<br />

und Schülern, die an den Geräten und<br />

Programmen herumbasteln und dabei die<br />

Systemkonfiguration beschädigen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Ja, das ist in der<br />

ersten Zeit schon häufiger passiert. Meist<br />

ist es meine Aufgabe, die Schäden wieder<br />

zu beseitigen, Programme aufzuspielen<br />

usw. <strong>Das</strong> ist ärgerlich.<br />

<strong>LIES</strong>: Haben <strong>Sie</strong> irgendwelche Mechanismen<br />

eingebaut, um solche Beschädigungen<br />

zu verhindern, also den Benutzern<br />

irgendwelche “Grausamkeiten” angedroht<br />

oder besondere Kontrollen eingeführt?


<strong>LIES</strong> 3 - 7 -<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Natürlich haben<br />

wir entsprechende Grausamkeiten angedroht<br />

und versichert, daß wir die Verursacher<br />

verantwortlich machen, sofern wir<br />

nachvollziehen können, wer solche Schäden<br />

verursacht hat. Anhand des schriftlichen<br />

Belegungsplans und vieler gespeicherter<br />

Daten läßt sich durchaus zurückverfolgen,<br />

wer zu welchen Zeiten einen<br />

Crash verursacht hat. Meine Wunschvorstellung<br />

ist es allerdings, mit Hilfe von<br />

WindowsNT das System programmtechnisch<br />

so sicher zu machen, daß keiner<br />

mehr unberechtigt daran herumfummeln<br />

kann. Allerdings haben wir in der Oberstufe<br />

schon wirkliche Computerexperten, die<br />

zum Teil mehr wissen als ich. Und manche,<br />

glaube ich, würden es - und wenn, nur<br />

zum Spaß - darauf anlegen, einen Rechner<br />

lahmzulegen. <strong>Das</strong> ärgert mich schon, weil<br />

es ganz offensichtlich mutwillig geschieht.<br />

Gott sei Dank ist in den letzten Wochen<br />

und Monaten nichts mehr passiert. Wahrscheinlich<br />

ist auch ein gewisser Lerneffekt<br />

eingetreten. Die Schüler machen längst<br />

nicht mehr so viele Bedienungsfehler wie<br />

am Anfang, und der Umgang mit den Geräten<br />

hier im Labor läuft deutlich besser,<br />

seitdem wir die etwas striktere Regelung<br />

mit der Benutzungsordnung haben.<br />

Was uns nach wie vor Kummer macht –<br />

aber auch das haben wir mit einer neuen<br />

Menüzuordnung in den Griff zu kriegen<br />

versucht – ist das ständige “Downloaden”<br />

von Programmen. Die Schüler haben sich<br />

persönliche Programme, vor allem Computerspiele<br />

und Demoversionen, auf die<br />

Festplatten gelegt, die häufig 30 oder 40<br />

MB groß sind. Im Nu waren die Festplatten<br />

voll und die Rechner langsam und<br />

unbenutzbar geworden. Auch darauf weisen<br />

wir in der Benutzerordnung hin und<br />

untersagen das Speichern größerer Datenmengen.<br />

<strong>LIES</strong>: Können <strong>Sie</strong> sagen, wir groß der Kreis<br />

der Lehrer ist, die bereits wiederholt das<br />

Internet benutzen; welche Fächer sind<br />

dabei besonders vertreten?<br />

INTERVIEW<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Ich kann hier nur<br />

über das Gauß-Gymnasium sprechen. Bei<br />

uns sind es rund zehn von sechzig Kollegen,<br />

die regelmäßiger ins Internet gehen<br />

und das Internet des öfteren in den Unterricht<br />

einbeziehen.<br />

Dr. Mattes: Etwa in der gleichen Größenordnung<br />

liegt es beim Rudi-Stephan-Gymnasium.<br />

Fünf bis zehn Kolleginnen und Kollegen<br />

sind es bestimmt. Zur Zeit läuft eine<br />

Fortbildungsveranstaltung vom Lehrerfortbildungs-Institut<br />

SIL hier im Haus. Ich<br />

halte diese Art von Fortbildung <strong>für</strong> ganz<br />

entscheidend, damit die Lehrer nicht den<br />

Anschluß verlieren.<br />

<strong>LIES</strong>: Welche Fächer sind denn besonders<br />

vertreten, d.h. welche Fachbereiche sind<br />

dem Internet gegenüber besonders aufgeschlossen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Für mich überraschend<br />

eigentlich ist die Erfahrung, daß an<br />

unserer Schule nicht nur die Naturwissenschaften,<br />

sondern gerade die Fächer Geschichte<br />

und Deutsch das Internet häufiger<br />

im Unterricht einsetzen. Im Grunde genommen<br />

ist jedes Fachgebiet im Internet<br />

recherchierbar, aber eine Konzentration<br />

auf die gerade genannten Fächer ist doch<br />

recht stark.<br />

<strong>LIES</strong>: Haben <strong>Sie</strong> ein Unterrichtsbeispiel oder<br />

ein Projektbeispiel in Erinnerung, bei dem<br />

<strong>Sie</strong> im Unterricht die Schulbibliothek oder<br />

ihr Internet-Labor praktisch benutzt haben?<br />

Dr. Mattes: Ich kann Ihnen leider keine erschöpfende<br />

Antwort geben, weil ich über<br />

die Methodik und die Arbeitsmittel der<br />

einzelnen Kollegen nicht ständig informiert<br />

werde. Wir haben jedoch schon mehrfach<br />

auf unserer Gesamtkonferenz darauf<br />

hingewiesen, die modernen Kommunika-


INTERVIEW<br />

tionsmedien stärker in den Unterricht zu<br />

integrieren. Ich gehe davon aus, daß dies<br />

auch geschieht. Alle Lehrer, die durch<br />

Fortbildung in die neuen Techniken eingewiesen<br />

worden sind, zeigen sich aufgeschlossen<br />

da<strong>für</strong>. Die Chancen, Unterrichtsmaterial<br />

über das Internet zu sammeln,<br />

werden genutzt. Beispielsweise weiß ich<br />

von einem Projekt, Informationen zum<br />

Land Baden-Württemberg zusammenzutragen.<br />

“Sagenhaft”, sagte mir ein Schüler,<br />

was sich über die Suchmaschinen <strong>für</strong> Informationen<br />

und Adressen zum Weitersuchen<br />

finden lassen. <strong>Das</strong> passiert jetzt allenthalben,<br />

allerdings sind diese Kollegen<br />

noch in der Minderzahl.<br />

<strong>LIES</strong>: Beschränken sich die Lehrer in solchen<br />

Fällen darauf, nur im Internet zu<br />

recherchieren oder kommt es zu einem<br />

Verbund von elektronischen und gedruckten<br />

Medien?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Es ist ganz sicher<br />

eine Mischung von beidem. Wir teilen die<br />

Schüler meist sogar in zwei, drei Gruppen<br />

ein, wobei die eine Gruppe gezielt zunächst<br />

in die Bibliothek und die anderen<br />

ins PC-Labor gehen. Die beiden Möglichkeiten<br />

bestehen hier ja zum Glück. Diese<br />

Gruppenarbeit hat sich bewährt, und auch<br />

der unterschiedliche Suchansatz wird als<br />

optimale Strategie gesehen. Wir können<br />

nicht eine ganze Klasse an den wenigen<br />

Rechnern beschäftigen, so daß eine Gruppenaufteilung<br />

erforderlich ist.<br />

<strong>LIES</strong>: Speziell zum Unterricht eine weitere<br />

Frage: Haben <strong>Sie</strong> den Eindruck, daß die<br />

Möglichkeit der Internet-Recherche eine<br />

Rückwirkung auf Unterrichtsformen hat?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Ich meine, daß Lehrer,<br />

die neue Techniken in Anspruch nehmen,<br />

automatisch auch veränderte Unterrichtsformen<br />

einbringen. Wenn ich den<br />

Schülern sage: ‚Bitte sucht mal‘, dann ist<br />

dies schon allein eine offene Form von<br />

- 8 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Unterricht. Aber diese neuen Formen -<br />

Herr Matthes hat es schon erwähnt - wird<br />

noch nicht von sehr vielen Kollegen praktiziert.<br />

Manche, insbesondere ältere Kollegen,<br />

haben noch eine gewisse Berührungsangst<br />

mit den neuen Medien Internet<br />

und CD-ROM. Fachsitzungen und Lehrerkonferenzen<br />

motivieren immer wieder zum<br />

verstärkten Einsatz der Medien. Die Erdkundler<br />

sind bei uns jetzt größer eingestiegen<br />

und haben sich mit den Nutzungsmöglichkeiten<br />

der CD-ROM vertraut gemacht:<br />

Atlanten, Lexika, Routenplaner usw.<br />

Fazit dieses Versuchs der fachinternen<br />

Fortbildung war: Es ist im Unterricht gar<br />

nicht so einfach, mit einer CD-ROM zu<br />

arbeiten, gerade weil sie so viele Möglichkeiten<br />

bietet und häufig noch nicht speziell<br />

auf Unterricht zugeschnitten ist. Die<br />

Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten mit einer<br />

CD-ROM stellt insoweit ein Problem<br />

dar, als daß ich Schülern nur unter hohem<br />

Aufwand ganz gezielt sagen kann, wie sie<br />

vorgehen sollen, um zu einem bestimmten<br />

Ergebnis zu gelangen. Häufig sind die<br />

Materialien enzyklopädisch orientiert und<br />

man sucht endlos einfach herum und klickt<br />

sich von einem zum anderen Nebenaspekt.<br />

Diese Art von Informationsrecherche mag<br />

im Sinne von Freiarbeit völlig o.k. sein.<br />

Machen <strong>Sie</strong> das aber in einer Unterrichtsstunde<br />

direkt, verbunden mit einem bestimmten<br />

Stundenziel, kann eine solche<br />

Suche sehr problematisch und zeitaufwendig<br />

werden. Hierzu ist viel mehr Erläuterung<br />

und Steuerung notwendig.<br />

Ich rechne damit, daß die CD-ROM-<br />

Software in Zukunft stärker auf Unterrichtszwecke<br />

zugeschnitten sein wird und<br />

nicht nur auf den Einzelarbeiter am PC. Im<br />

Moment sind die meisten Programme noch<br />

in diese Richtung orientiert. Obwohl sie<br />

sehr wohl ihre Vorzüge haben, eben weil<br />

sie wirklich anregend sind und auf Wege<br />

führen, die man nicht vorher gesehen hat.<br />

Aber <strong>für</strong> den heute praktizierten Schulunterricht<br />

ist das nicht unbedingt das, was<br />

wir brauchen. Wir wollen und müssen am


<strong>LIES</strong> 3 - 9 -<br />

Ende schon bestimmte Unterrichtsergebnisse<br />

haben. Mag sein, daß man vielleicht<br />

in Zeiträumen von mehreren Stunden denken<br />

muß und nicht von vornherein annehmen<br />

darf, ich kann schon in einer Stunde<br />

mit konkreten Ergebnissen abschließen.<br />

<strong>LIES</strong>: Herr Dr. Mattes, wie sind die Erfahrungen<br />

eines Schulleiters in Bezug auf die<br />

Elternerwartungen: Äußern beispielsweise<br />

Eltern, die ihr Kind anmelden, die Erwartung,<br />

daß ihre Kinder frühzeitig mit<br />

den modernen Medien vertraut gemacht<br />

werden sollten?<br />

Dr. Mattes: Ich habe eine solch gezielte<br />

Frage bislang noch selten gehört. Aber es<br />

gibt durchaus Fragen, die in eine ähnliche<br />

Richtung zielen. Wir haben vor den Anmeldeterminen<br />

mehrfach Elternführungen.<br />

Selbstverständlich werden die Eltern dann<br />

auch durch die Schulbibliothek geführt<br />

und erfahren einiges über unser PC-Labor.<br />

<strong>Sie</strong> zeigen sich dann immer sehr interessiert.<br />

Früher erkundigte man sich schon<br />

mal nach einem Sprachlabor. Heute, gerade<br />

durch die Aktion “Schulen ans Netz”,<br />

sind einige Eltern hellhörig geworden und<br />

erkundigen sich nach Computern. Ich kann<br />

mir gut vorstellen, wenn der Verbreitungsgrad<br />

des Internet weiterhin so rasant wächst,<br />

daß Eltern durchweg die Frage stellen werden,<br />

ob ihre Kinder hier den Umgang mit<br />

neuen Medien erlernen werden, z.B. weil<br />

man zuhause über keinen PC verfügt. Aber<br />

ich glaube kaum, daß Eltern im Moment<br />

die Entscheidung, ihr Kind an die eine<br />

oder andere Schule zu schicken, davon<br />

abhängig machen, ob dort ein Internet-<br />

Anschluß vorhanden ist. Soweit ist es noch<br />

nicht. Aber schauen <strong>Sie</strong> sich unsere Berufe<br />

an: Für den späteren Einstieg wird ein<br />

routinierter Umgang mit EDV eine Selbstverständlichkeit<br />

sein. Eine Schule ohne<br />

PC und Internetzugang bildet am Bedarf<br />

vorbei aus.<br />

<strong>LIES</strong>: Frau Hinz, welche Rolle und welche<br />

INTERVIEW<br />

Aufgabe übernimmt die Schulbibliothek,<br />

wenn z.B. in Projektform Recherchen mit<br />

Internet betrieben werden? Stehen <strong>Sie</strong><br />

dabei als Bibliotheksleiterin helfend zur<br />

Seite oder sind <strong>Sie</strong> auch in die Unterrichtsplanung<br />

einbezogen?<br />

Frau Hinz: Wenn die Schüler in die Bibliothek<br />

kommen und Projekte zu bearbeiten<br />

haben, stehe ich Ihnen natürlich jederzeit<br />

zur Verfügung. Auskunftsfragen werden<br />

gelegentlich an mich gerichtet. Aber es<br />

gibt vorweg keine Absprache zwischen<br />

den Lehrern und mir. Die Recherche-Aufträge<br />

kommen direkt vom Lehrer. Die<br />

meisten Schüler kennen sich durch die<br />

häufige Anwesenheit in der Bibliothek hier<br />

recht gut aus und finden meist das Gebiet,<br />

das sie gerade suchen sollen. Ein PC steht<br />

außerdem bereit, in dem sie den Bestand<br />

überprüfen können. Die Schülergruppen<br />

arbeiten meist recht selbständig. Allenfalls,<br />

wenn sie etwas sehr Spezielles suchen,<br />

kommen sie auch zu mir. Insofern ist<br />

die Bibliothek schon in die Unterrichtsarbeit<br />

eingebunden.<br />

<strong>LIES</strong>: <strong>Sie</strong> verfügen in Ihrem Büro über einen<br />

Internetanschluß. Wo<strong>für</strong> setzen sie ihn ein?<br />

Frau Hinz: Ich nutze den Zugang vor allem<br />

<strong>für</strong> meine bibliothekarischen Arbeiten, d.h.<br />

zur Sichtung von neuer Literatur und zu<br />

Auskunftszwecken. Über elektronische<br />

Buchhandelsverzeichnisse kann ich Neuerscheinungen<br />

recherchieren und bibliographieren,<br />

oder wenn ich mir bei schwierigen<br />

Katalogaufnahmen unsicher bin, ermittle<br />

ich, wie andere Bibliotheken den<br />

Titel erfaßt haben. Inzwischen gibt es eine<br />

Menge virtueller Verzeichnisse, in denen<br />

neue Bücher begutachtet werden, etwa bei<br />

Kinder- und Jugendliteratur. Regelmäßig<br />

sehe ich mir auch einige Mailing-Listen<br />

an, in deren eine rege Fachdiskussion zu<br />

allen möglichen Themen stattfindet; vor<br />

kurzem habe ich eine interessante <strong>für</strong> Schulbibliotheken<br />

gefunden, die von der hessi-


INTERVIEW<br />

schen “Landesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong><br />

Schulbibliotheken” organisiert wird.<br />

<strong>LIES</strong>: Eine Frage an <strong>Sie</strong>, Herr Wittenbeck:<br />

Hat sich Ihrer Meinung nach das Leseverhalten<br />

der Schüler verändert, seit es bei<br />

Ihnen die Internet-Möglichkeit gibt? Gibt<br />

es darüber Erfahrungswerte?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Diese Frage kann<br />

ich nicht genau beantworten. Ich selbst<br />

habe noch keine Veränderungen feststellen<br />

können. Ich meine, das Leseverhalten<br />

ist gleichgeblieben. Der Umgang mit CD-<br />

ROM oder Internet ist ja nicht problemlos,<br />

er macht Arbeit und muß erlernt werden.<br />

Die neuen Medien sind ergänzende Formen,<br />

die zusätzlich heranzogen werden.<br />

Dabei will ich nicht ausschließen, daß es<br />

CD-ROM gibt und geben wird, die besser<br />

und anschaulicher als manche Bücher geeignet<br />

sind, Wissen und Informationen<br />

weiterzugeben.<br />

<strong>LIES</strong>: Gibt es Planungen <strong>für</strong> die Schulbibliothek,<br />

bisher konventionelle Nachschlagewerke<br />

in Buchform künftig komplett durch<br />

CD-ROM zu ersetzen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Eher kaum. Natürlich<br />

werden wir prüfen, ob das eine oder<br />

andere Thema nicht durch eine gut gestaltete<br />

CD-ROM ergänzt werden kann. Doch<br />

mit der CD-ROM, die vielleicht etwas<br />

günstiger als eine Buchausgabe ist, ist es ja<br />

nicht getan. Wegen der benötigten Technik<br />

werden die Kosten schnell in die Höhe<br />

getrieben. Nachschlagewerke in Buchform<br />

haben immer noch viele Vorteile: Oft sind<br />

die Informationen ausführlicher als bei<br />

einer CD-ROM. Was wir auf CD-ROM<br />

häufig nutzen, sind aktuelle Daten von<br />

Institutionen. <strong>Das</strong> ist beispielsweise <strong>für</strong><br />

Sozialkunde hochinteressant. Da schickt<br />

ein Kollege von mir seine Schüler mit ganz<br />

gezielten Aufträgen los und läßt erst einmal<br />

Daten zu sozialkundlichen Thema<br />

zusammentragen. Aktuelle Berichte der<br />

- 10 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeit lassen sich übers<br />

Internet beschaffen. Dabei kommt kein<br />

Buch mit. Aber enzyklopädische Fragen<br />

werden nach wie vor durch gedruckte<br />

Unterlagen beantwortet.<br />

<strong>LIES</strong>: Ist es vorgekommen, Frau Hinz, daß<br />

<strong>Sie</strong> die Empfehlungen aus den früheren<br />

AH- und <strong>LIES</strong>-Heften zum Bestandsaufbau<br />

genutzt haben, besonders bei den Sachgebieten?<br />

Frau Hinz: Durchaus, ja. Ich habe mir schon<br />

öfter Anregungen aus den Literaturlisten<br />

geholt und besonders bei den Nachschlagewerken<br />

einiges hinzugekauft, was dort<br />

empfohlen wurde. Da<strong>für</strong> habe ich einen<br />

eigenen Etat, der mir solche Anschaffungen<br />

erlaubt.<br />

<strong>LIES</strong>: Können bei Ihnen CD-ROM aus der<br />

Schulbibliothek ausgeliehen werden?<br />

Frau Hinz: Im Ausnahmefall schon, in der<br />

Regel jedoch nicht. Wir sind uns nicht<br />

ganz sicher, ob diese Medien unbeschädigt<br />

zurückkommen. Die Nutzung in der<br />

Bibliothek ist noch relativ gering. Wenn<br />

wir sie zur Ausleihe freigeben, würden<br />

sicher die Zahlen rasch steigen. Doch wir<br />

haben im Moment noch zu wenig, um<br />

einen repräsentativen Querschnitt durch<br />

alle Gebiete aufweisen zu können.<br />

<strong>LIES</strong>: Besteht der Bedarf nach CD-ROM<br />

eher darin besteht, stabile Texte, die nicht<br />

veralten und <strong>für</strong> längere Zeit noch Bestand<br />

haben, als Nachschlagemöglichkeit zu<br />

nutzen und das Internet dagegen zum Abruf<br />

kurzfristiger und tagesaktueller Informationen<br />

heranzuziehen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Ja, die Frage läßt<br />

sich so durchaus beantworten. Ich denke<br />

schon, daß viele Schüler nach diesen Kriterien<br />

vorgehen. Zwar lassen sich viele<br />

Originaltexte inzwischen auch aus dem<br />

Internet herausholen, was sehr hilfreich


<strong>LIES</strong> 3 - 11 -<br />

ist, aber das meiste findet man derzeit<br />

doch noch in Büchern oder gelegentlich<br />

auf CD-ROM, sofern man bei manchen<br />

Büchern die komplizierten Suchwege beherrscht.<br />

Beim Internet bieten die Suchmaschinen<br />

bei Eingabe von alphabetischen<br />

Stichwörtern einfache Zugänge an. Es<br />

kommt immer darauf an, was man wie<br />

aktuell und umfassend herausfinden will.<br />

<strong>LIES</strong>: Es gibt Web-Seiten im Internet, auf<br />

denen immer häufiger komplette Facharbeiten<br />

und fertige Referate zu finden sind.<br />

Schüler stellen ihre Arbeiten ins Netz.<br />

Andere Schüler können dann thematisch<br />

sortiert inzwischen fast alles finden, was<br />

sie da<strong>für</strong> benötigen. Sind diese Art von<br />

vorgefertigten Informationen <strong>für</strong> <strong>Sie</strong> als<br />

Lehrer schon ein Problem?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Aus meiner Sicht<br />

waren sie bisher kein Problem. Ich denke<br />

schon, daß gewiefte Schüler wissen, daß<br />

es diese Möglichkeit gibt, aber wir haben<br />

noch nicht festgestellt, daß auf diese Weise<br />

wirklich gepfuscht wird. Wir verlangen<br />

selbstverständlich bei Facharbeiten immer<br />

alle Angaben zu den Quellen, also auch die<br />

Internetadressen, aus denen sich die Schüler<br />

bedient haben. Von daher läßt sich eine<br />

Quelle relativ leicht überprüfen. Wenn es<br />

natürlich - sagen wir mal - fertige Facharbeiten<br />

sind, wo Schüler nur ein bißchen<br />

was verändern haben und nicht ehrlich<br />

genug sind, die Adresse anzugeben, wird<br />

es wohl schwer nachzuprüfen sein. <strong>Das</strong><br />

könnte durchaus mal zu einem Problem<br />

führen.<br />

<strong>LIES</strong>: Solche unredlichen Tricks sind aber<br />

auch ohne Internet möglich, wenn fremde<br />

Quellen nicht angegeben werden!<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Natürlich. Da<strong>für</strong><br />

gibt es aber das Prüfungskolloquium, bei<br />

dem wir im Stoff nachbohren können. Was<br />

die Facharbeiten angeht, gibt es an unserer<br />

Schule eine Übersicht über bisher ausge-<br />

INTERVIEW<br />

gebenen Themen, und die Lehrer sind gehalten,<br />

bevor sie ein Thema ausgeben, sich<br />

dort zu informieren. So lassen sich Doubletten<br />

vermeiden.<br />

<strong>LIES</strong>: Bisher galten unsere Fragen fast ausschließlich<br />

dem Bereich des WWW. Wie<br />

sieht denn Ihre Teilnahme an den anderen<br />

Diensten des Internet aus, z.B. am “News-<br />

Net”, also an den Diskussionsgruppen?<br />

Nutzen <strong>Sie</strong> “Chats” (als Live-Kommunikation<br />

übers Internet) oder das “ftp” (file<br />

transport protocol als Standard <strong>für</strong> Datenübertragungen)<br />

- alles Dienste, bei denen<br />

es ja unter Umständen auch eine Virenproblematik<br />

geben könnte?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Die nächst häufige<br />

Nutzung nach dem WWW-Surfen, so würde<br />

ich einschätzen, ist das Chatten. Dann<br />

sitzen die Schüler häufig da und machen<br />

sich einen Spaß daraus, mit dem Nachbarn<br />

am PC übers Internet zu chatten. Ich sehe<br />

das wirklich als Spaß, denn viel Vernünftiges<br />

kommt dabei nicht heraus. Es gibt<br />

nur ganz wenige Internet-Chats, bei denen<br />

ich einen ernsthaften Sinn erkennen kann.<br />

Ich habe einmal <strong>für</strong> das Fach Ethik in den<br />

USA einen christlichen Chat gefunden,<br />

wo man ernsthafte Fragen über Religion<br />

diskutieren konnte.<br />

<strong>LIES</strong>: Und Ihre Erfahrungen über “News-<br />

Groups” als fachliche Diskussionsforen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Die Nutzung ist<br />

eher gering. Ich verweise bei meiner mündlichen<br />

Einführung ins Internet aber immer<br />

auf die Möglichkeit, News-Groups als eine<br />

Art Diskussionsforum zu Spezialthemen<br />

zu befragen. Vielleicht hat sich dieser<br />

Dienst <strong>für</strong> Schulen noch nicht ausreichend<br />

herumgesprochen. Wir haben einmal eine<br />

Nachricht hineingestellt und Antwort bekommen.<br />

Mir ist die geringe Nutzung so<br />

unlieb nicht, weil ich den Eindruck habe,<br />

daß gerade über News-Groups viele fragwürdige<br />

Seiten geholt werden können. <strong>Das</strong>


INTERVIEW<br />

kann nicht in unserem Sinne sein. Natürlich<br />

könnten wir die Fachhochschule bitten,<br />

eine bestimmte Auswahl zu treffen –<br />

was sie auch mit ihrem News-Server gemacht<br />

haben – aber es kommen immer<br />

noch genügend Themen dabei heraus, die<br />

nicht im Sinne des Erfinders sind. Gelegentlich,<br />

würde ich sagen, und punktuell.<br />

<strong>LIES</strong>: Auch nicht im Unterricht integriert?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Nein. Soweit sind<br />

wir nicht. Ich habe News-Groups, wie gesagt,<br />

einmal ansatzweise in Ethik genutzt.<br />

<strong>Das</strong> war zum Thema “Sterbehilfe”. Da<br />

ließ sich dann über “Euthanasie” ein Menge<br />

finden, wobei wir uns einklinken und<br />

einige Diskussionsbeiträge hätten liefern<br />

können. Möglich ist das schon, wenn ein<br />

Lehrer es will und vor allem, wenn er sich<br />

auskennt. Darin sehe ich im Moment noch<br />

das größere Problem. Man muß auch ein<br />

bißchen Glück haben und kann unter Umständen<br />

lange suchen. Wenn <strong>Sie</strong> das im<br />

Rahmen von Unterrichtsvorbereitung sehen<br />

wollen, muß der Lehrer gerade in die<br />

Vorbereitung solcher Projekte viel mehr<br />

Zeit stecken als es bei Büchern und gedruckten<br />

Nachschlagewerken der Fall<br />

wäre. <strong>Das</strong> muß man ganz klar sehen. Wenn<br />

er sich richtig vorbereiten will, ist dies sehr<br />

arbeitsintensiv.<br />

<strong>LIES</strong>: Und der sogenannte ftp-Bereich, welche<br />

Erfahrungen haben <strong>Sie</strong> dabei gesammelt?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Ftp ist zur Zeit nur<br />

etwas <strong>für</strong> Eingeweihte – wir benutzen es<br />

hauptsächlich, um unsere eigene Homepage-Seiten<br />

hochzuladen. <strong>Das</strong> Herunterladen<br />

von Daten tun wir weniger mit ftp-<br />

Programmen, sondern in erster Linie mit<br />

den Download-Möglichkeiten, die das<br />

WWW mit seinen normalen Homepages<br />

zur Verfügung stellt.<br />

<strong>LIES</strong>: Eine Frage zur methodisch-didakti-<br />

- 12 - <strong>LIES</strong> 3<br />

schen Einbindung von E-Mail im Unterricht:<br />

Planen <strong>Sie</strong> oder haben <strong>Sie</strong> bereits E-<br />

Mail-Projekte, wie sie hierzulande z.B.<br />

vom FLACON-Projekt vorgeschlagen<br />

worden sind oder wie sie inzwischen ja<br />

auch in der fachdidaktischen Literatur<br />

beschrieben werden? Wenn ja, können <strong>Sie</strong><br />

uns ein konkretes Beispiel nennen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: E-Mails sind recht<br />

beliebt bei uns. Es geht dabei vor allem um<br />

Kontakte von Schule zu Schule. Sinnvoll<br />

läßt sich E-Mail bei bestimmten Projekten<br />

einbauen. Ein Kollege hat kürzlich sein<br />

Eratosthenes-Projekt, also die Berechnung<br />

des Erdumfangs, mit einer dänischen Schule<br />

abgewickelt. Soweit ich weiß, ging es<br />

dabei um synchrone Messungen von Sonnenständen<br />

und Schattenlängen, und der<br />

E-Mail-Kontakt zu der dänischen Schule<br />

hat sich als sehr hilfreich herausgestellt.<br />

Andere Kontakte liefen nicht ganz so gut.<br />

Im Fach Englisch gab es einige wenige<br />

Mail-Kontakte mit amerikanischen Schulen.<br />

Nachrichten wurden ausgetauscht, aber<br />

in der Regel erwies sich das als nicht<br />

dauerhaft. Woran lag’s? Vielleicht, weil<br />

man nach relativ kurzer Zeit nicht mehr so<br />

genau wußte, was man sich noch alles<br />

schreiben sollte. Vielleicht, weil es immer<br />

wieder mal technische Probleme gibt, so<br />

daß E-Mails nicht ankommen und wiederholt<br />

angeliefert werden müssen und zurückgewiesen<br />

werden, etwa weil der Server<br />

gerade nicht läuft oder weil ein Punkt<br />

falsch gesetzt wurde. Kleinigkeiten, die<br />

aber frustrieren.<br />

<strong>LIES</strong>: Lassen <strong>Sie</strong> mich eine allgemeinere<br />

Frage stellen. Halten <strong>Sie</strong> das Internet oder<br />

die elektronischen Medien <strong>für</strong> eine Modeerscheinung<br />

oder glauben <strong>Sie</strong>, daß sie<br />

dauerhaft einen Platz an der Schule finden<br />

werden?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Ich bin überzeugt,<br />

daß Internet und elektronische Medien sich<br />

dauerhaft durchsetzen werden. <strong>Das</strong> Neue


<strong>LIES</strong> 3 - 13 -<br />

und Wichtige ist, daß sich erstmals und<br />

umfassend Informationen aus der ganzen<br />

Welt zusammentragen lassen. Dieses Verlangen,<br />

mehr zu wissen, wird sich sicher<br />

noch weiter verstärken.<br />

<strong>LIES</strong>: Welchen Stellenwert hat das Internet<br />

in Zukunft? Wie würden <strong>Sie</strong> sich die weitere<br />

Entwicklung der elektronischen Medien<br />

unter dem Gesichtspunkt eines veränderten<br />

Unterrichts vorstellen?<br />

Hans-Peter Wittenbeck: Wenn ich die Entwicklung<br />

der letzten zwei, drei Jahre richtig<br />

beurteile, wird meiner Ansicht nach die<br />

Bedeutung der elektronischen Medien und<br />

gerade das Internet weiter deutlich wachsen.<br />

Ich denke, daß die neuen Medien<br />

tatsächlich absolut selbstverständlich werden<br />

und der Umgang mit ihnen mehr und<br />

mehr zur Routine wird. Bezogen auf den<br />

Schulunterricht bedeutet dies <strong>für</strong> mich,<br />

daß Lehrer in Zukunft nur noch Rahmenaufgaben<br />

stellen werden, die dann mit<br />

Hilfe des Internets selbständig bearbeitet<br />

werden. Darin wird die Stärke liegen, das<br />

Internet gezielt zu nutzen.<br />

Es müßte Unterrichts-Server geben, die<br />

solche Möglichkeiten, wie sie etwa auf<br />

INTERVIEW<br />

CD-ROM zu finden sind, auch im Internet<br />

anbieten. Denkbar wäre, daß hier<strong>für</strong> eine<br />

Schule oder Universität den Auftrag bekommt,<br />

komplette Unterrichtsreihen ins<br />

Internet zu stellen, die relativ einfach programmiert<br />

sein müßten und ein weitestgehend<br />

selbständiges Arbeiten erlauben. Was<br />

mir besonders gut gefällt, sind bestimmte<br />

CD-ROM, wie etwa die ENCARTA-Enzyklopädie,<br />

die auf Bedarf von der CD-<br />

ROM direkt ins Internet führt. Nehmen <strong>Sie</strong><br />

nur das Thema “Vulkanismus” bei unserem<br />

Stromboli-Projekt. Dazu gibt es eine<br />

Internet-Adresse mit vielen konkreten<br />

Details und sogar einer virtuellen Exkursion<br />

auf den Stromboli. So etwas ist eine<br />

eindrucksvolle Sache. <strong>Das</strong> sind eindeutig<br />

die Stärken eines Medienverbunds, den<br />

ich eigentlich nicht mehr missen möchte.<br />

<strong>Das</strong> wären meiner Ansicht nach die zwei<br />

Möglichkeiten: einerseits mehr Selbständigkeit,<br />

andererseits spezieller auf Unterrichtsbedürfnisse<br />

zugeschnittene Software,<br />

wie z.B. bei den Sprachen die heutigen<br />

Übungs- und Lehrbücher.<br />

<strong>LIES</strong>: Frau Hinz, Herr Dr. Mattes, Herr<br />

Wittenbeck: Wir danken Ihnen <strong>für</strong> dieses<br />

Interview.


PRAXIS<br />

Der Zeitschriftendienst des Deutschen<br />

Bibliotheksinstituts ist eine über das Internet<br />

zu benutzende Datenbank, die aus ca. 200<br />

(Fach-)Zeitschriften - vom Spiegel über Geo<br />

und Chip bis hin zur Neuen Juristischen Wochenschrift<br />

und den Feministischen Studien -<br />

ab Erscheinungsjahr 1985 Aufsätze verzeichnet<br />

und durch Schlagworte inhaltlich erschließt.<br />

Wenn man in einer Schulbibliothek guten<br />

Service bieten möchte, gehört eine funktionierende<br />

Fernleihe unbedingt dazu. Insbesondere<br />

<strong>für</strong> Facharbeiten und Projekte wird<br />

oft mehr und/oder speziellere Literatur benötigt,<br />

als der eigene Bestand vorweist. Jede<br />

Fernleihbestellung ist aber nur so effektiv,<br />

wie pünktlich bzw. schnell sie beim Benutzer<br />

auf dem Schreibtisch liegt. Da Schüler (und<br />

ab und zu auch Lehrer) nur selten die nötige<br />

Voraussicht <strong>für</strong> die zeitliche Erledigung einer<br />

solchen Bestellung haben, ist manches Mal<br />

der Frust seitens des Benutzers vor-programmiert.<br />

Alles, was die Fernleihe also schneller<br />

und damit attraktiver macht, scheint überaus<br />

wünschenswert. Hier setzt der „Zeitschriftendienst“<br />

<strong>für</strong> mich vor allen Dingen an. Gefundene<br />

Aufsätze werden direkt geordert und<br />

liegen als Kopie in erfahrungsgemäß spätestens<br />

vier Tagen vor.<br />

Mit so schnellen Ergebnissen aufwarten<br />

zu können, bedeutet, daß nicht nur <strong>für</strong><br />

langfristigere Aufgaben Literatur beschafft<br />

werden kann, sondern die Bibliothek auch <strong>für</strong><br />

Hausaufgaben bis zur nächsten Woche und<br />

Referate über ihren eigenen Bestand hinaus<br />

genutzt wird. Ganz abgesehen davon, daß die<br />

Art der Literatur, hier nicht Monographien,<br />

sondern Zeitschriftenaufsätze neueren und<br />

- 14 - <strong>LIES</strong> 3<br />

DIE DATENBANK „ZEITSCHRIFTENDIENST“<br />

IN DER SCHULBIBLIOTHEK?!<br />

Eine Schulbibliothekarin wurde durch eine Informations- und Fortbildungsveranstaltung<br />

der Landesbüchereistelle Rheinland-Pfalz in Koblenz auf eine spezielle<br />

Datenbank von DBI-Link aufmerksam. <strong>Sie</strong> berichtet hier über ihre Erfahrungen mit<br />

diesem Dienst.<br />

neuesten Datums (der Dienst wird monatlich<br />

aktualisiert) den Aufgabenstellungen im Unterricht<br />

oft sehr entgegenkommt.<br />

Ich selbst habe die Datenbank vor allem<br />

bei der Zusammenstellung von Handapparaten<br />

und zur Vorbereitung von Studienfahrten<br />

genutzt. Berichte aus Geo, Globo, Saison, der<br />

Geographischen Rundschau u. a. Zeitschriften<br />

bieten viele Informationen, sie sind anschaulich<br />

aufbereitet und umgehend verfügbar.<br />

Seitdem der „Zeitschriftendienst“ übers<br />

Internet zu erreichen ist, fallen die Kosten, die<br />

durch den bis Ende 1997 noch notwendigen<br />

Datex-P-Anschluß entstanden waren, weg.<br />

Jetzt muß man auch nicht mehr mit Hilfe der<br />

Retrievalsprache, Grips 9 pur’ in einer Datenbank<br />

recherchieren, sondern genießt die Vorteile<br />

einer menügeführten Recherche.<br />

Unter der Internetadreasse: http://<br />

www.dbilink.de erreicht man die Homepage<br />

von DBI-LINK. Über DBI-LINK kann jeder<br />

in überregionalen Bibliothekskatalogen, Table-of-Contens-,<br />

Literatur- und Indexdatenbanken<br />

recherchieren und erfahren, welche<br />

Bücher, Zeitschriften und Zeitschriftenartikel<br />

in über 3 000 Bibliotheken vorhanden<br />

sind. Durch ein komfortables Document-Ordner-System,<br />

können direkt im Anschluß an<br />

eine Titelrecherche Online-Bestellungen bei<br />

zur Zeit 21 großen Bibliotheken aufgegeben<br />

werden.<br />

Danach geht’s über ein Auswahlmenü<br />

weiter zu den Datenbanken, wo der Aufruf<br />

zum ‘Logon’ erscheint. Nun kann sich jeder<br />

entweder einfach mal als Gast anmelden,<br />

oder er gibt die ihm zugeteilte User-Number<br />

und das Passwort ein.


<strong>LIES</strong> 3 - 15 -<br />

Auf der nächsten Seite erscheint dann<br />

die ‘Database Selection’ und Über den entsprechenden<br />

Link gelangt man zur Datenbank<br />

„Zeitschriftendienst“. Hier hat man <strong>für</strong><br />

die Suche die Möglichkeit, bis zu drei verschiedene<br />

Begriffe einzugeben und kann diese<br />

auf verschiedene Art (and, or, not) miteinander<br />

verknüpfen. Die Suchbegriffe können<br />

z. B. Schlagwörter sein oder der Autorenname,<br />

der Zeitschriftentitel u.a.m. - auch eine<br />

Freitextsuche ist möglich. Über ein aufgerolltes<br />

Fenster werden dem Nutzer die verschiedenen<br />

Möglichkeiten angezeigt, allerdings<br />

noch alles in englischer Sprache. Dann ein<br />

Klick auf ‘Search’ und los geht’s.<br />

Nach erfolgter Suche wird die Anzahl<br />

der Treffer angegeben und pro Seite 10 der<br />

Treffer aufgelistet. Jeder Treffer ist wieder<br />

ein Link, und wenn ich darüber weitergehe,<br />

erhalte ich nähere Angaben zum gefundenen<br />

Aufsatz und kann hier als eingetragener Benutzer<br />

meine Bestellung aufgeben. Für jede<br />

Bestellung wird 1,— DM in Rechnung gestellt.<br />

Bestellbar sind Aufsätze ab Erscheinungsjahr<br />

1990, das ist der Erfassungszeitraum<br />

des Vorgängers „Zeitschriftenaufsatzdienst<br />

- ZADD“.<br />

Ein Nachteil, den ich im Gebrauch mit<br />

dem „Zeitschriftendienst“ erfahren habe, ist<br />

eigentlich ein allgemeiner: die aufkommenden<br />

übersteigerten Erwartungen und Ansprüche<br />

- auch meine eigenen - an ein neues<br />

Angebot. Selbstverständlich findet sich nicht<br />

zu jedem Thema in diesem Dienst ein Beitrag,<br />

so merkwürdig mir das ab und zu auch<br />

erscheint. Aber ich habe auch die Erfahrung<br />

gemacht, daß man sich nicht so schnell entmutigen<br />

lassen darf. Zu ein oder zwei Schlagoder<br />

Stichwörtern nichts gefunden zu haben,<br />

bedeutet nicht zwangsläufig, daß tatsächlich<br />

kein Beitrag zum Thema in den ausgewerteten<br />

Zeitschriften vorhanden ist. Es ist also<br />

gut, wenn man sich vorher viele mögliche<br />

Suchansätze überlegt hat, so wird man meistens<br />

doch noch fündig.<br />

Eine Hilfe bietet hier die Datenbank<br />

mit der Möglichkeit, sich die vorhandenen<br />

Suchbegriffe anzeigen zu lassen. Neben der<br />

normalen Suchmöglichkeit gibt es nämlich<br />

die ‘Browse-Funktion’, mit deren Hilfe ich<br />

mir die vorhandenen Eintragungen unter dem<br />

gewählten Begriff anzeigen lassen kann. So<br />

erhalte ich z. B. bei der Eingabe von „amt” als<br />

Freetext alle Eintragungen als Link angezeigt,<br />

in denen diese drei Buchstaben am<br />

Anfang eines Wortes stehen, mit zusätzlicher<br />

Angabe, wieviele Treffer verzeichnet sind.<br />

Themen, die ich auf Benutzerwunsch<br />

bisher hier erfolgreich recherchiert habe,<br />

waren z.B. APO, Wählerverhalten der<br />

Schwarzen in den USA, Einfluß der Medien<br />

auf die kindliche Entwicklung, Organisation<br />

von Bürgerinitiativen, Biodiesel, Ernährung<br />

bei rheumatischen Erkrankungen.<br />

Nicht zu unterschätzen ist <strong>für</strong> mich, daß<br />

auf diese Weise Zeitschriften aus dem eigenen<br />

Bestand, bei uns z. B. Geographische<br />

Rundschau oder Der Deutschunterricht, eine<br />

inhaltliche Erschließung erfahren. In den<br />

meisten Schulbibliotheken wird es sicher so<br />

sein, daß Zeitschriften nur grob inventarisiert<br />

werden, eine inhaltliche Erschließung muß<br />

aus Zeitgründen unterbleiben. Mit dem Zeitschriftendienst<br />

aber wird eine gezielte Suche<br />

nach Themen und bestimmten Artikeln möglich;<br />

ein großer Vorteil gegenüber dem üblichen<br />

planlosen Durchblättern vieler Jahrgänge<br />

mit vielleicht zufälligem Ergebnis.<br />

Sollte ich mit meinem Beitrag andere<br />

Schulbibliotheken neugierig auf den „Zeitschriftendienst“<br />

gemacht haben, so lag das in<br />

meinem Interesse. Für Erfahrungsaustausch,<br />

Anregungen und Fragen bin ich immer offen.<br />

Gudrun Lange<br />

Dipl.-Bibl. an der Schulbibliothek des<br />

Privaten Gymnasiums<br />

57629 Marienstatt;<br />

E-Mail: gudelang@marie.ww.rp.schule.de<br />

entnommen aus:<br />

Schulbibliothek aktuell<br />

2/98<br />

* * *<br />

PRAXIS


PRAXIS<br />

- 16 - <strong>LIES</strong> 3


<strong>LIES</strong> 3 - 17 -<br />

SELBSTÄNDIGES ARBEITEN MIT MEDIEN IN DER BIBLIOTHEK<br />

Im Zeitalter der fast schon unüberschaubaren<br />

Möglichkeiten der Informationsbeschaffung<br />

ist es wesentlich geworden, nicht<br />

nur die verschiedenen Recherchestrategien<br />

und Suchwege aufzuzeigen, sondern auch die<br />

Verfahren darzustellen, wie die gewonnenen<br />

Informationen einer kritischen Bewertung unterzogen<br />

werden können. Dies ist insbesondere<br />

<strong>für</strong> das eigenständige Arbeiten von Schülern<br />

in Bibliotheken von großer Bedeutung.<br />

Sollen Formen der selbständigen Informationsbeschaffung<br />

von Schülern unter Einbeziehung<br />

der Nutzung neuer Medien dargestellt<br />

werden, so müssen allgemeine Faktoren<br />

wie Qualität und Sinn der Information, der<br />

benötigte Zeitaufwand, entstehende Kosten,<br />

das rechte Verhältnis dieser Aspekte, also die<br />

Effizienz berücksichtigt werden. Im folgenden<br />

wird versucht, exemplarisch mit Beispielen<br />

die Möglichkeiten und Grenzen der eigenständigen<br />

Arbeit von Schülern der Unter- (5./<br />

6. Jgstf.), Mittel- (8. Jgstf.) und unteren<br />

Oberstufe (10. Jgstf.) auszulosen. Ein besonderes<br />

Augenmerk wird auf den Einsatz neuer<br />

elektronischer Medien gelegt.<br />

Leitfragen sollen sein:<br />

Ø Welche Arbeiten können die Schülerinnen<br />

und Schüler der entsprechenden Jahrgangsstufe<br />

selbständig ausführen?<br />

Ø Was ist altersbedingt zu berücksichtigen?<br />

Ø Welche Progressionen der an die Schüler<br />

gestellten Anforderungen können zwischen<br />

den Jahrgangsstufen 5 und 10 erwartet<br />

werden?<br />

PRAXIS<br />

Die Bedingungen <strong>für</strong> die Informationsbeschaffung haben unter Einsatz der elektronischen<br />

Medien haben sich <strong>für</strong> Schüler und Lehrer in den letzten Jahren verändert. Der<br />

Autor nennt Grundfaktoren, die <strong>für</strong> Recherchen wichtig sind und geht auf die<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten ein, die die Schüler heutzutage auf den einzelnen<br />

Jahrgangsstufen (5-10) erwerben müssen. Seine Ausführungen berücksichtigen die<br />

traditionellen ebenso wie die modernen Medien.<br />

Im zweiten Teil wird ein Überblick<br />

über die Suchstrategien gegeben, die altersgerecht<br />

eine sinnvolle Rechercheplanung ermöglichen.<br />

Schwerpunkte sind die Nutzung<br />

elektronischer Medien und Methoden der Informationsbeschaffung.<br />

Grundfaktoren der<br />

lnformationsbeschaffung<br />

Während früher aufgrund eines meist<br />

quantitativ nur begrenzten Informationsangebotes<br />

die Faktoren ‘Zeitaufwand’ und ‘Kosten’<br />

nur von bedingter Relevanz waren, hat<br />

sich dies im Informationszeitalter nachdrücklich<br />

verändert. Ähnliches gilt auch <strong>für</strong> die<br />

Ermittlung und Taxierung der qualitativen<br />

Beschaffenheit von Informationen. Während<br />

bei den traditionellen Printmedien der Autor<br />

oder wenigstens der Name des Verlages (mit<br />

seinen Lektoren als ‘Filter’) als Gütesiegel <strong>für</strong><br />

elementare Informationsqualität standen, ist<br />

dies bei den elektronischen Medien keinesfalls<br />

mehr so einfach zu ermitteln.<br />

Zeitaufwand<br />

Es mag behauptet werden, daß zumindest<br />

theoretisch - heutzutage jede nur erdenkliche<br />

Information abrufbar ist. Oft ist dies<br />

aber mit einem nicht zu unterschätzenden<br />

Zeitaufwand verbunden. Ein typisches Beispiel<br />

sind Fragen nach Personen: Wer war<br />

Johannes Gutenberg? Wird hier nicht in einer<br />

leicht zugänglichen Informationsquelle z. B.<br />

in einer (elektronischen) Enzyklopädie oder<br />

einem Fach- oder Wörterbuch gesucht, sondern<br />

im Internet, kann dies zu einem erhebli-


PRAXIS<br />

chen Zeitaufwand, verbunden mit unnötigen<br />

Kosten und ungewissem Ergebnis führen.<br />

Kosten<br />

Es wird oft übersehen: Informationsabrufe<br />

sind generell mit Kosten verbunden.<br />

Bisher waren Nutzer von Bibliotheken meist<br />

in der guten Lage, kostenlos oder zumindest<br />

kostengünstig, Zugang zu Informationen zu<br />

erhalten. Auch die Nutzung von Vervielfältigungsgeräten<br />

(Kopierer, Drucker, Scanner)<br />

ist oft gegen ein geringes Entgelt möglich.<br />

Dem Nutzer ist aber oft nicht bewußt, daß<br />

Institutionen <strong>für</strong> die Allgemeinheit die hohen<br />

Kosten der Anschaffung, Bereitstellung und<br />

Wartung übernehmen. Daher ist ganz allgemein<br />

von Bedeutung, daß bei eigenständiger<br />

Nutzung von Informationsquellen, den Schülern<br />

ein Kostenbewußtsein vermittelt wird<br />

und sie zu sparsamer und effizienter Recherche<br />

angeleitet werden.<br />

Dies gilt im besonderen <strong>für</strong> die Nutzung<br />

von Online-Diensten, bei denen neben<br />

den erheblichen Kosten zur Bereitstellung<br />

einer Grundausstattung (Hardware), auch<br />

Grundgebühren, laufende Kosten und spezielle<br />

Nutzungsentgelte (z.B. <strong>für</strong> Datenbankzugänge)<br />

anfallen. Insbesondere hier ist eine<br />

Hinführung der Schüler zu striktem Kostenbewußtsein<br />

unbedingt erforderlich.<br />

Qualität und Sinn<br />

Ein Schlüsselaspekt war schon immer<br />

die Frage nach der Qualität und dem Sinn der<br />

gewonnenen Information. Ein möglichst gutes<br />

und sinnvolles Rechercheergebnis ist Ziel<br />

jeglicher Informationsbeschaffung. Daher<br />

sind im Vorfeld Rechercheplanungen nötig,<br />

die zu einem <strong>für</strong> den vorgegebenen Zweck<br />

hochstehenden und sinnvollen Ergebnis führen<br />

und nutzlose, überflüssige oder schlechte<br />

Informationen (‘Informationsmüll’) ausschließen<br />

sollen. Vor allem die leicht erzielbaren<br />

riesigen Datenmengen bei der Nutzung<br />

elektronischer Medien führen rasch zu wahren<br />

‘Datenmüllhalden’.<br />

- 18 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Effizienz<br />

<strong>Das</strong> rechte, dem Ziel angemessene Verhältnis<br />

von Zeit-, Kostenaufwand, Qualität<br />

und Sinn des Suchergebnisses ist als Effizienz<br />

zu bezeichnen. <strong>Sie</strong> ist abhängig von den<br />

Zielen der Rechercheplanung. Es gibt Situationen,<br />

in denen das Ziel einen hohen Zeitund/oder<br />

auch Kostenaufwand rechtfertigt.<br />

Die Qualität des Suchergebnisses muß aber<br />

stets im rechten Verhältnis dazu stehen.<br />

Möglichkeiten der eigenständigen<br />

lnformationsbeschaffung<br />

- Unterstufe<br />

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 vertiefen<br />

die Schülerinnen und Schüler ihre in der<br />

Grundschule erworbenen Fähigkeiten der Informationsbeschaffung.<br />

Die gängigsten literarischen<br />

Gattungen sind ihnen bekannt, sie<br />

können insbesondere zwischen Prosa, Lyrik<br />

und Sachtexten unterscheiden. Als Arbeitstechniken<br />

kann man das strukturerfassende<br />

Lesen, das Anfertigen von Stichwortzetteln<br />

(das vor allem an Sachtexten geübt wird), die<br />

Fähigkeit, Ganzschriften zu lesen, die Benennung<br />

von Textfunktionen, das Stillesen, das<br />

Strukturieren von Texten (Formulieren von<br />

Marginalien oder Überschriften), das genaue<br />

Erfassen von Inhalten, das Erkennen von einfachen<br />

Stilmitteln sowie die elementare Nutzung<br />

von Wörterbüchern voraussetzen. Auch<br />

das Lesen und Interpretieren von Kartenmaterial,<br />

das Messen und der Maßstab sowie<br />

eine Deutung/Versprachlichung von Tabellen<br />

kann - wenn auch altersgemäß weiterentwicklungsfähig<br />

- vorausgesetzt werden.<br />

Konkret bedeutet dies, daß die Schülerinnen<br />

und Schüler prinzipiell Enzyklopädien,<br />

Wörterbücher und andere Printmedien<br />

selbständig nutzen können. <strong>Sie</strong> sollten einen<br />

Klappentext lesen, ein Inhaltsverzeichnis und/<br />

oder Index kennen und altersentsprechend<br />

nutzen können.<br />

Nach einer ersten Einführung in der<br />

Grundschule (z.B. Leseecken, Klassenbücherei),<br />

in der die Grundformen einer Bibliothek<br />

vermittelt und ein positiv emotionales Ver-


<strong>LIES</strong> 3 - 19 -<br />

hältnis zu Printmedien (v.a. dem Buch) aufgebaut<br />

wurde sowie ersten systematischen<br />

Hinführungen, sollte in den Jahrgangsstufen<br />

5 und 6 durch die (Deutsch)-Fachlehrer und<br />

die Bibliotheksbetreuer der geläufige Umgang<br />

mit den jetzt meist großen Bibliotheken<br />

eingeübt werden (1). Geklärt werden muß:<br />

Welche Räume sind <strong>für</strong> die Schüler besonders<br />

wichtig? Wo finde ich was? Wann ist die<br />

Bibliothek geöffnet? Wie habe ich mich im<br />

allgemeinen Interesse zu verhalten? Was ist<br />

ein Katalog? Welche Arten von Katalogen<br />

gibt es? Welche anderen Suchhilfen gibt es?<br />

Was kann nicht ausgeliehen werden (Klärung<br />

Präsenz-/Ausleihbestand)? Wie und wie lange<br />

kann ausgeliehen werden? Wo kann kopiert<br />

werden? (2)<br />

Vorausgesetzt werden kann, daß die<br />

Schüler einen Überblick über die Systematik<br />

haben, daß sie Katalogkarten lesen und verstehen<br />

und damit den Standort des gewünschten<br />

Buches ermitteln können. <strong>Sie</strong> sollten die<br />

Bibliotheks- und Ausleihordnung in Grundzügen<br />

kennen und Ausleihscheine korrekt<br />

ausfüllen können.<br />

Im Bereich der elektronischen Informationsbeschaffung<br />

kann man nach einem<br />

Einführungskurs von den Schülerinnen und<br />

Schülern dieser Jahrgangsstufen folgendes<br />

erwarten:<br />

Grundkenntnisse der Hardware (Kennen<br />

und Benennen der zentralen Teile des PC<br />

und der Peripheriegeräte), Grundkenntnisse<br />

des Startens und Ausschaltens eines PCs und<br />

der gängigen Software, Grundkenntnisse des<br />

Betriebssystems (z.B. Windows 95) und der<br />

Bedieneroberfläche, Fähigkeit, Datenträger<br />

zu formatieren, Verzeichnisse anzulegen,<br />

Daten zu laden, abzuspeichern und auszudrucken.<br />

Grundkenntnisse der Textverarbeitung<br />

(Laden von Programmen, Dateien, Texterfassung,<br />

Anlegen von Dateien, Umbenennung<br />

von Dateien, Textformatierung und<br />

-gestaltung). Grundkenntnisse der Grafikerstellung<br />

(Scannen), Bearbeitung (z.B. Corel<br />

Draw), Verfremdung und Einbindung in neue<br />

Kontexte. Laden von CD-ROM, Grundkenntnisse<br />

des Navigierens, Aufrufen von Text,<br />

PRAXIS<br />

Grafik, Animation, Ton, Videoclip, gezielte<br />

Stichwortsuche über Suchmaschinen, Zusammenstellen<br />

von Suchlisten. Grundkenntnisse<br />

der Textverarbeitung, Abspeichern, Ausdrukken).<br />

Erstellen kleinerer Tabellen mit Rechenvariablen.<br />

Nutzung von T-Online (Starten,<br />

Navigieren, ISBC, Kostenbewußtsein).<br />

Grundlagen der Medienethik (Kenntnisse über<br />

die Existenz von gewaltverherrlichenden, extremistischen,<br />

ausbeuterischen, pornographischen<br />

und anderen gefährlichen Extreminformationen).<br />

Erste Einführung in die Nutzung des<br />

Internet: Allgemeines Navigieren mit Browsern,<br />

Nutzung von Hypertexten, Kennenlernen<br />

der wichtigsten Suchmaschinen, Einüben<br />

der Nutzung von Suchmaschinen über kleinere,<br />

einfachere Rechercheaufträge.<br />

- Mittelstufe<br />

Die in der Unterstufe gelegten Grundlagen<br />

werden in der Mittelstufe in mehrfacher<br />

Hinsicht erweiterter und gefestigt. Mit zunehmendem<br />

Wortschatz, einem erweiterten<br />

Fremdwortschatz durch vertiefte Kenntnisse<br />

einer ersten Fremdsprache und den Grundkenntnissen<br />

einer zweiten Fremdsprache,<br />

werden anspruchsvollere, komplexere, umfangreichere<br />

und schwierigere eigenständige<br />

Informationsrecherchen möglich.<br />

Aus dem vielleicht anfangs etwas schematischen<br />

Umgang mit Nachschlagewerken<br />

und anderen Hilfsmitteln hat sich <strong>für</strong> die<br />

Schülerinnen und Schüler eine Vertrautheit<br />

durch permanente Einübung ergeben, die vor<br />

allem ein erhöhtes Maß an Schnelligkeit beim<br />

Nachschlagen voraussetzen läßt. Man kann<br />

aber noch nicht die Geläufigkeit und Geschwindigkeit<br />

eines Oberstufenschülers erwarten.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sind<br />

nun in der Lage, eigenständige Stoffsammlungen<br />

zu erstellen und auch fremdsprachliche<br />

Angebote gezielt zu suchen. <strong>Sie</strong> können<br />

schwierigere Texte mündlich und schriftlich<br />

zusammenfassen, Inhaltsangaben anfertigen,<br />

begründet Stellung beziehen und über das<br />

Medium ‘Schulbuch’ hinaus verstärkt Reali-


PRAXIS<br />

en wie Tageszeitung, Zeitschriften, CD-ROM,<br />

Internet eigenständig nutzen. Im wesentlichen<br />

wissen sie zu unterscheiden zwischen<br />

lnformationsniveaus (seriöse Tageszeitung/<br />

Boulevardzeitung) und kennen den Aufbau<br />

verschiedener Medien. Insbesondere können<br />

sie zwischen Nachricht und Kommentar (objektive<br />

und subjektive Information) unterscheiden,<br />

die Wichtigkeit von Informationen<br />

einschätzen (z.B. Hauptüberschrift mit komprimierter<br />

Hauptinformation, Überschrift,<br />

Vortext und Text mit Inhaltsangaben und<br />

Informationen abnehmender Wichtigkeit) und<br />

sie können zunehmend auch Quellen und<br />

Urheber der Information (Impressum, DDB-<br />

Eintrag, Copyright u.ä.) ermitteln bzw. benennen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben<br />

nun auch Grundkenntnisse über Möglichkeiten<br />

der Manipulation. Im Bereich der elektronischen<br />

Medien können sie im Regelfall Urheber<br />

von Internetangeboten ermitteln. Bezüglich<br />

der Information über Bilder sollten<br />

sie über die Wirkung und Manipulationsmöglichkeiten<br />

mit Bildern (verschiedene Standpunkte,<br />

Bildausschnitte, Zeit der Aufnahme,<br />

farbig oder schwarzweiß, Motivwahl, positive<br />

oder negative Umgebung usw.) und von<br />

Bildern (Bildbearbeitungssoftware) informiert<br />

sein.<br />

- Untere Oberstufe<br />

Ab der Jahrgangsstufe 10 kann schon<br />

eine gewisse Professionalität bei der Informationsbeschaffung<br />

vor allem im Umgang<br />

mit Texten vorausgesetzt werden. Die Schülerinnen<br />

und Schüler können selbständig Stoffsammlungen<br />

erarbeiten, Gliederungen anfertigen<br />

und Argumentationsketten aufbauen.<br />

<strong>Sie</strong> erwerben ein vertieftes Verständnis der<br />

Auswirkungen von Medien. Ein routiniertes<br />

Querlesen, korrektes Zitieren, eine genaue<br />

Entnahme von Argumenten und Informationen<br />

aus Texten sowie die Fähigkeit zu kritischer<br />

Kommentierung können vorausgesetzt<br />

werden. Die Schüler kennen verschiedene<br />

Fach- und Sondersprachen und wissen um<br />

Formen und Wirkungen v.a. von AV-Medien.<br />

- 20 - <strong>LIES</strong> 3<br />

<strong>Sie</strong> sind jetzt befähigt, in der ersten Fremdsprache<br />

selbständig Texte zu lesen, Zusammenfassungen<br />

anzufertigen, bewußte und präzise<br />

Übersetzungen vorzunehmen und fremdsprachliche<br />

Wörterbücher differenziert zu nutzen.<br />

Die Schüler sind in der Lage, präzise<br />

Suchwörter <strong>für</strong> die Nutzung von Suchmaschinen<br />

bei elektronischen Recherchen zu formulieren<br />

und auch Suchstrings anzufertigen.<br />

Schüler mit der ersten Fremdsprache<br />

Englisch können die englischsprachigen Angebote<br />

des Internet schon in größerem Maße<br />

überfliegen, einordnen und extrahieren. Damit<br />

wird es den Schülern auch möglich sein,<br />

kostenbewußt und effizient nach vorangehender<br />

Rechercheplanung auch kommerzielle<br />

(kostenpflichtige) Datenbanken zu nutzen.<br />

Die umfassende Nutzung der Informationen<br />

in den wichtigsten Nachschlagewerken wie<br />

Enzyklopädien, Rechtschreibduden, Fremdwörterbuch,<br />

Synonymwörterbuch, Etymologisches<br />

Wörterbuch, Fachlexika und Indizes,<br />

sollte dem Schüler der Jahrgangsstufe 10 geläufig<br />

sein.<br />

Der Grad der Geläufigkeit bei der Nutzung<br />

von Bibliotheken, Nachschlagewerken,<br />

CD-ROMs ist weitgehend von der bisherigen<br />

Nutzungspraxis abhängig. Aus der Erfahrung<br />

heraus lassen sich nur bedingt allgemein gültige<br />

Aussagen treffen. Teilweise sind manche<br />

Schüler dieser Jahrgangsstufe zu ganz erstaunlichen,<br />

differenzierten und komplexen<br />

Rechercheleistungen in der Lage, während<br />

andere noch nicht einmal mehrspaltige Enzyklopädieeinträge<br />

zu lesen verstehen oder den<br />

Bibliothekskatalog kennen.<br />

Im Bereich der Informationsbeschaffung<br />

beim eigenständigen Arbeiten müssen<br />

die Lehrkräfte vor allem bis zur oberen Mittelstufe<br />

die Schüler zur Optimierung ihrer<br />

Recherchestrategien anleiten. Die bisher erworbene<br />

Basiskompetenz gilt es auszubauen<br />

und zu verfeinern. Gesichtspunkte sind die<br />

Geschwindigkeit, mit der Informationen gezielt<br />

gesucht und gefunden werden, eine Verbesserung<br />

der Quantität bei schwierigen und<br />

eng umrissenen Fragestellungen und eine Optimierung<br />

der Qualität. Begleitend muß eine


<strong>LIES</strong> 3 - 21 -<br />

Stärkung des kritischen Beurteilungsvermögens<br />

erfolgen.<br />

In jedem Fall sollen die Schüler geläufig<br />

sich einen ersten Oberblick über ein Thema<br />

mit Hilfe von Lexikonartikeln, Handbüchern<br />

und auch schon Fachzeitschriften usw.<br />

erarbeiten können. <strong>Sie</strong> sollten ein Suchthema<br />

strukturieren können, eine eigene Literaturliste<br />

aufstellen, Kataloge, OPACs und Bibliographien<br />

wie z. B. das Verzeichnis lieferbarer<br />

Bücher (VLB) benutzen können. Insbesondere<br />

dieses Verzeichnis kann als Element der<br />

Qualitätssicherung gelten, da hier die „etablierte“<br />

Literatur aufgelistet wird.<br />

Eigenständige Informationsbeschaffung<br />

- Nutzung neuer Medien<br />

Printmedien sowie AV-Medien und im<br />

weiteren Sinn auch die CD-ROMs sind den<br />

sogenannten traditionellen Medien zuzurechnen,<br />

da sie als Informationsträger materiell in<br />

den Bibliotheken vorhanden sind.<br />

Die sogenannten neuen Medien, und<br />

damit sind vor allem die online-abrufbaren,<br />

digitalisiert vorliegenden Informationen gemeint,<br />

erfordern andere Wege der Informationsbeschaffung<br />

(3). Insbesondere die gezielte,<br />

reflektierte Recherche nach Informationen<br />

in Datennetzen ist eine große Herausforderung<br />

<strong>für</strong> den Bildungsbereich. Leitendes<br />

Motiv müssen mediendidaktische Überlegungen<br />

sein, welche die Integration neuer Medien<br />

in herkömmliche Wege der Informationsbeschaffung<br />

vorsehen. Daher bedarf es einerseits<br />

verstärkter Bemühungen, Schüler hinzuführen,<br />

Printmedien sinnvoll und erschöpfend<br />

zu nutzen (um eine unreflektierte Medieneuphorie<br />

zu vermeiden) und andererseits<br />

die tatsächlichen Nutzungsvorteile elektronischer<br />

Medien (hier in Abgrenzung gegen einen<br />

‘Buchfundamentalismus‘ auszuschöpfen.<br />

Kritisch geklärt werden muß, daß die<br />

Informationsbeschaffung noch nicht die Wissensvermittlung<br />

ist und daß die Leichtigkeit<br />

zu erzielender Datenmengen zu weitaus größeren<br />

Anstrengungen im Bereich der Informationsauswahl<br />

und -bewertung nötigt, als<br />

dies bisher der Fall war. Die zentrale Aufgabe<br />

PRAXIS<br />

bei der Nutzung elektronischer Medien ist:<br />

Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, Seriöses<br />

von Unseriösem zu unterscheiden lernen,<br />

Unkritisches kritisch zu bewerten. Standpunkte<br />

sollen erkannt, und mit Manipulationen<br />

verschiedenster Art sollte in jedem Fall<br />

gerechnet werden.<br />

- Methoden der Informationsbeschaffung<br />

Die zentralen Grundvoraussetzungen<br />

<strong>für</strong> ein erfolgreiches Lernen sind die Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, sich Informationen<br />

eigenständig, gezielt und erfolgreich beschaffen<br />

zu können. Im Laufe der Unter- und<br />

Mittelstufe müssen die Schüler u.a. lernen,<br />

Texte zu lesen, zu markieren, zu gliedern,<br />

Informationen zusammenzufassen, Nachschlagewerke<br />

zu benutzen, die Bibliothek,<br />

ihre Fachbücher, Printmedien, AV-Medien,<br />

PCs zu nutzen usw. Schwierigkeiten insbesondere<br />

in der Unter- und Mittelstufe sind:<br />

Lesen<br />

Texte werden oft - ohne den Inhalt<br />

angemessen zu erfassen lediglich nur optisch<br />

abgetastet. Die Textmarkierungen erfolgen<br />

meist zu großzügig und flächendeckend, weil<br />

alles <strong>für</strong> wichtig gehalten wird. <strong>Das</strong> Formulieren<br />

von Marginalien, ‘Textüberschriften,<br />

Gliederungen, Fragen, Ergänzungen wird oft<br />

zu wenig geübt und beherrscht. Die Verwendung<br />

allgemeiner Symbole bei der Informationsaufnahme<br />

ist sehr selten. Gezielte Übungen<br />

zur Textstrukturierung und zu Zusammenfassungen<br />

werden eher selten gemacht.<br />

Arbeiten mit Nachschlagewerken<br />

Schüler müssen oft Indizes, Wörterbücher,<br />

Lexika, Kataloge und ihre Schulbücher<br />

nutzen. Oft werden die zahlreichen Informationsangebote<br />

dieser Printmedien von den<br />

Lehrkräften nicht angemessen vorgestellt, so<br />

daß die Nutzungsmöglichkeiten dieser Informationsquellen<br />

kaum richtig ausgeschöpft<br />

werden. Neben einem gemeinsamen intensiven<br />

Durchblättern (vom Umschlagtitel bis<br />

zum rückseitigen Klappentext), sollte beispielsweise<br />

nicht leichtfertig die Beherrschung


PRAXIS<br />

des Alphabets als gegeben angesehen werden.<br />

Übungen mit dem Telefonbuch zeigen,<br />

wie schwierig die Einordnung im Alphabet<br />

sein kann. Oft ist nur die mangelnde Geläufigkeit<br />

im Umgang mit Nachschlagewerken<br />

der Grund <strong>für</strong> eine zu langsame Recherche.<br />

Die Schüler müssen ein rasches Überlesen<br />

und schnelles Erkennen von Kerninformationen<br />

einüben. <strong>Sie</strong> müssen mit zunehmendem<br />

Alter das <strong>für</strong> den jeweiligen Anlaß beste Nachschlagewerk<br />

selbständig auswählen und nutzen<br />

können (Rechtschreibduden, Fremdwörterbuch,<br />

fremdsprachliches Wörterbuch, kleines<br />

Konversationslexikon, Enzyklopädien,<br />

Spezialwörterbücher, statistische Handbücher,<br />

Gesetzeswerke, Karten, Atlanten, Indizes,<br />

Register, Bibliographien u.a.). Ferner<br />

müssen sie sich anhand von Stichwortverzeichnissen,<br />

Schlagwortregistern, Literaturverzeichnissen<br />

und Inhaltsverzeichnissen orientieren<br />

können.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Erziehung zum selbständigen Arbeiten<br />

ist eine die Bibliotheksarbeit aller<br />

Pflichtfächer betreffende Aufgabe. Der Bibliothek<br />

als konventionelle und multimediale<br />

Medienzentrale kommt aber insbesondere<br />

angesichts der herausragenden neuen Wege<br />

und Möglichkeiten, die die elektronischen<br />

Medien eröffnen, eine ganz neue Bedeutung<br />

und Aufgabe zu. Die neuen Medien erleichtern<br />

bereits jetzt vielfach einerseits das Recherchieren<br />

(Beispiel: elektronische Find-Indizes<br />

<strong>für</strong> Zeitschriftenrecherche, OPAC), andererseits<br />

aber machen sie vertiefte und solide<br />

Grundkenntnisse der Informationsbeschaffung<br />

und vor allem -bewertung erforderlich.<br />

Dies ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam von<br />

den Bibliotheksbetreuern, den Lehrkräften<br />

der verschiedenen Fächer in Zusammenarbeit<br />

mit dem Elternhaus geleistet werden kann.<br />

Daß dies ebenfalls in die allgemeinen Anstrengungen<br />

zur Leseerziehung und -förderung<br />

eingebettet sein muß, ist selbstverständlich.<br />

- 22 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Anmerkungen<br />

(1) Hilfen <strong>für</strong> die Bibliotheksnutzung sind z. B. Suchübungen:<br />

Einführungsmaterialien in die Bibliotheksbenutzung<br />

<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche, Deutsches Bibliotheksinstitut<br />

(Hrsg.) 1986. (dbi-Materialien Nr. 55)<br />

(2) Vgl. Grund, Uwe, Heinen, Armin: Wie benutze ich<br />

eine Bibliothek? Basiswissen. Strategien. Hilfsmittel,<br />

2. Auflage, München 1996, S.96<br />

(3) Vgl. Rothmann, Peter Heinz: Datennetze - Möglichkeiten<br />

und Gefahren (Hrsg. Bayerisches Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Unterricht, Kultus, Wissenschaft und<br />

Kunst), München 1997, Kapitel 2 „Elektronische Informationsbeschaffung“,<br />

v.a. 2.5. - 2.9., S. 29 - 35<br />

StR Peter Heinz Rothmann<br />

Michaeli-Gymnasium München<br />

entnommen aus:<br />

Schulbibliothek aktuell<br />

2/98


<strong>LIES</strong> 3 - 23 -<br />

MIT BILLY JOEL IN DIE SCHULBIBLIOTHEK<br />

Mit dem Generalthema “Konfliktregelungen<br />

und Friedenssicherung unter den Bedingungen<br />

des internationalen Systems heute”<br />

kommt der Lehrplan zwar dem Lehrer in<br />

Hinsicht auf Aktualität entgegen, vielfach<br />

scheitert aber die Behandlung aktueller Themen<br />

an dem geringen integrierten Hintergrundwissen<br />

der Schüler. Hier werden häufig<br />

die Ausfälle spürbar, die man bei der Gewichtung<br />

der Themen in der Mittel- und Oberstufe<br />

in Kauf genommen hatte.<br />

Der Anlaß zu dem Projekt war die Feststellung<br />

des Kollegen aus dem Fach Geographie,<br />

der Kurs habe bei einer Wiederholung<br />

des Themas “Raumpotentiale der Weltmächte”<br />

eine signifikante Unkenntnis amerikanischer<br />

Geschichte an den Tag gelegt. Da man<br />

derartige Repliken zwar kennt, sie aber ungern<br />

hört, folgte eine Diskussion mit dem<br />

Kurs, wie man dieser Unkenntnis abhelfen<br />

könne. Dabei zeigte sich, daß die Schüler im<br />

Bereich der Kulturgeschichte, soweit er relevant<br />

<strong>für</strong> Jugendkultur war, eigentlich recht<br />

gute Kenntnisse hatten.<br />

Die Idee, wie weiter vorgegangen werden<br />

konnte, kam dann beim Hören von Billy<br />

Joel’s Song “We didn’t start the fire”, einer<br />

knappen, auf die Ereignisse beschränkten<br />

Darstellung der Geschichte der USA seit 1949.<br />

Obwohl der Song heute schon als Oldie<br />

gelten muß und weit außerhalb des musikalischen<br />

Mainstream liegt, ganz zu schweigen<br />

von den “alternate nations” des MTV, welche<br />

die Jugendlichen faszinieren, bietet er doch<br />

musikalisch soliden Rock, der auch den Rapund<br />

Technofan noch anzusprechen vermag.<br />

Der Text des Songs gliedert sich im<br />

Booklet der CD nach Jahreszahlen, die im<br />

PRAXIS<br />

Im letzten Kurshalbjahr der künftigen Abiturienten findet der Unterricht im sog. Beifach unter<br />

schwierigen Bedingungen statt. Während sich die Schüler auf die Leistungs- und Grundfächer in<br />

ihren Vorbereitungen konzentrieren, fällt es immer schwerer, sie <strong>für</strong> die Inhalte des Beifaches zu<br />

interessieren. Im folgenden ein Beispiel dazu: die Geschichte der USA im 20. Jahrhundert - ein<br />

Geschichtsprojekt in einem Leistungskurs Gemeinschaftskunde mit Schwerpunkt Geographie<br />

13.2.<br />

Vortrag aber nicht angeführt werden. Dadurch<br />

erfährt die Fülle der genannten Personen<br />

und der mit ihnen verknüpften Ereignisse<br />

eine wesentliche Vorstrukturierung. Andererseits<br />

werden in jedem Abschnitt politische,<br />

wirtschaftliche, kulturelle, soziale und<br />

wissenschaftliche Informationen bunt gemischt<br />

nach Art von Headlines der Yellow-<br />

Press. Der Kurs beschloß deshalb, die Arbeitsgruppen<br />

zunächst auf diese Abschnitte<br />

anzusetzen und später erst eine diachrone<br />

Betrachtung analog zum Stein’schen “Kulturfahrplan”<br />

vorzunehmen. Am Ende sollte<br />

dann auch der Refrain, dessen “fire” zunächst<br />

als Aufklärung verstanden worden war, eine<br />

adäquate Interpretation erfahren.<br />

Schnell wurde allen klar, daß die vorhandenen<br />

Unterrichtswerke nur bedingt beim<br />

Erschließen der Inhalte helfen konnten. <strong>Sie</strong><br />

verhalfen allenfalls zu einer ersten Orientierung.<br />

Der Kurs zog deshalb <strong>für</strong> 3 Unterrichtsstunden<br />

in die Schulbibliothek um. Diese<br />

entwickelte sich im weiteren Verlauf des Projekts<br />

mehr und mehr zu einer “Heimat” <strong>für</strong><br />

den klassenraumlosen Kurs.<br />

Im Mittelpunkt des Interesses standen<br />

zunächst die Lexika und Nachschlagewerke,<br />

besonders Encyclopedia Britannica mit ihren<br />

“Books of the Year”, die allerdings nur einen<br />

Teil des Zeitraumes abdeckten. In der Folge<br />

wurde deshalb mehr und mehr auch weiterführende<br />

Literatur aus den Bereichen Geschichte<br />

und Anglistik/Amerikanistik herangezogen.<br />

Manchmal wurde man auch in den<br />

Klappentexten, Vor- und Nachwörtern zu<br />

zeitgenössischen Primärwerken fündig. Was<br />

auf andere Weise geklärt werden konnte, war<br />

Anlaß zur privat organisierten Suche in ande-


BÜCHER UND MEDIEN<br />

ren Bibliotheken. Andere recherchierten im<br />

World Wide Web. Am Ende gelang es, auch<br />

noch den unbekanntesten Baseball- oder Footballspieler<br />

zu identifizieren.<br />

Die Schüler merkten recht schnell, daß<br />

die historischen Personen, die Billy Joel in<br />

seinem Song anführt, in geschichtliche Prozesse<br />

eingebunden waren, die über sie hinausdeuten.<br />

Nach der Einzelanalyse waren<br />

deshalb alle daran interessiert, ihr partielles<br />

Wissen zu integrieren. Es entstand so eine<br />

Wandzeitung, in der nun unterschieden nach<br />

einzelnen Feldern wie Innenpolitik, Außenpolitik,<br />

Gesellschaft etc. die Informationen<br />

eingetragen wurden. Danach gruppierten sich<br />

die Arbeitsgruppen um. <strong>Sie</strong> versuchten nun,<br />

in diesen Feldern Prozesse ausfindig zu machen<br />

und zu beschreiben. Ihre Ergebnisse<br />

wurden mittels Markierungen in die Wandzeitung<br />

deutlich gemacht. Die Gruppen be-<br />

1. Schulbibliotheksarbeit<br />

Lebensweiten, Medienräume: Jugendliche,<br />

Bibliothek und Schule. - Gütersloh: Verl.<br />

Bertelsmann Stiftung, 1997. - 87 S. ISBN 3-<br />

89204-327-2<br />

In diesem Band sind Vorträge zusammengefaßt,<br />

die als lmpulsreferate auf Fortbildungsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Lehrkräfte und Bibliotheksmitarbeiter<br />

im Rahmen des Projekts<br />

der Bertelsmann Stiftung „Öffentliche Bibliothek<br />

und Schule - neue Formen der Partnerschaft“<br />

gehalten wurden. Die Vorträge<br />

thematisieren den Stellenwert des Lesens, der<br />

Öffentlichen Bibliotheken und ihr Verhältnis<br />

zu Jugendlichen und gehen auf Fragen zur<br />

Gegenwart und Zukunft der Behandlung von<br />

Literatur im Unterricht u.a. ein.<br />

Schulbibliotheken in Dänemark / Verband<br />

Dänischer Schulbibliothekare und Verband<br />

Dänischer Schulbibliotheken. Kopenhagen<br />

- 24 - <strong>LIES</strong> 3<br />

BIBLIOGRAPHIE<br />

richteten auch den Mitschülern in Kurzreferaten<br />

von ihren Resultaten. Am Ende stand<br />

der Versuch, auch den Refrain zu deuten.<br />

Deutlicher als zu Beginn wurde der pessimistische<br />

Grundton des Songs, der von manchen<br />

trotz des “But we tried to fight it” als Fatalismus<br />

verstanden wurde.<br />

Dem sparsamen Einsatz des eigentlichen<br />

Songs war es zu verdanken, daß er am<br />

Ende doch noch allen gefiel. Es entstand nicht<br />

das Gefühl, ihn zerredet zu haben. Von ihm<br />

ausgehend hatte der Kurs sich innerhalb kurzer<br />

Zeit einen akzeptablen Überblick über die<br />

Nachkriegsgeschichte der USA verschafft.<br />

Es ist zu hoffen, daß dieses Wissen auch die<br />

Prüfungen positiv beeinflußt hat.<br />

Roman Riedel<br />

Roman Riedel arbeitet als Lehrer im<br />

Willigis Gymnasium in Mainz<br />

1997. - 16 S. : Abb.<br />

Die Schulbibliotheksverbände Dänemarks,<br />

eines der Vorbildländer auf dem Gebiet<br />

der Schulbibliotheken, stellen in dieser<br />

Broschüre kurz und verständlich die Gesetzgebung,<br />

die Struktur, die Funktion und die<br />

pädagogische Idee derselben dar. Auch über<br />

Ausstattung, Technik und das Personal der<br />

dänischen Schulbibliotheken (Lehrer, die eine<br />

Ausbildung als Schulbibliothekar absolvieren)<br />

wird Auskunft gegeben.<br />

2. Materialien zur Leseförderung und<br />

zur Medienerziehung<br />

Ermers, Uschi: Bilderbuchkino - Bücher<br />

auf der Leinwand / Hrsg.: Hauptabteilung<br />

Bildung im Erzbischöflichen Generailvikariat<br />

Köln, Abt. Medienarbeit. - Köln,<br />

1996. - 57 S. - ISBN 3-931739-07-4, - (Anregungen<br />

der Abteilung Medienarbeit <strong>für</strong>


<strong>LIES</strong> 3 - 25 -<br />

den praktisch-pädagogischen Einsatz;<br />

00021)<br />

Um dem Bilderbuch ein weiteres Podium<br />

bieten zu können, wurde die Form des<br />

„Bilderbuchkinos“ kreiert. Der pädagogische<br />

Wert des Bilderbuchkinos ist inzwischen<br />

durch Erfahrung längst erwiesen, und zwar<br />

nicht nur <strong>für</strong> Vorschulkinder, sondern auch<br />

im Primarbereich. Deshalb wurde vor allem<br />

<strong>für</strong> ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in Bibliotheken die vorliegende Broschüre<br />

erarbeitet. Neben Begriffsbestimmung,<br />

organisatorischen Hilfestellungen, Veranstaltungstips<br />

und Bezugsmöglichkeiten (hier insbesondere<br />

<strong>für</strong> katholische Öffentliche Bibliotheken)<br />

werden Praxisberichte zu einzelnen<br />

Beispielen vorgestellt. Eine Bibliographie<br />

zum Thema Leseförderung und über erhältliche<br />

Dia-Serien und Tonbilder (Dias und Kassette)<br />

verschiedenster Anbieter rundet den<br />

Band ab.<br />

Kirkby, David: Fußballfieber: Die Fußball-WM<br />

durch alle Fächer (ab Klasse 5).<br />

Mühlheim : Verlag an der Ruhr, 1998. - 60<br />

S. : Abb. - ISBN 3-86072-364-2<br />

Die auch bei Kindern und Jugendlichen<br />

beliebte Fußball-WM wird in dem Band des<br />

englischen Autors als Anknüpfungspunkt <strong>für</strong><br />

unterrichtliche Aktionen verwendet. Die Begeisterung<br />

und Vorfreude der Kids wird benutzt<br />

<strong>für</strong> Aufgaben, Aktivitäten, Projekte und<br />

Spiele rund um den Fußball. In der bewährten<br />

Aufmachung mit kopierfähigen Blättern werden<br />

die Fächer Mathematik (Statistiken, Tabellen,<br />

Kalkulationen), Deutsch (Presseartikel),<br />

Erdkunde (teilnehmende Länder) u.a. in<br />

die Erarbeitung des Themas Fußball so „nebenbei“<br />

bedient. Hinweise <strong>für</strong> die Lehrer,<br />

Lösungen LISW. sind als Hilfestellung enthalten.<br />

Kinder wollen Bücher - Ideen, Projekte,<br />

Erfahrungen zum spielerischen Umgang<br />

mit Büchern im Kindergarten [Medienkombination].<br />

- Mainz: Stiftung Lesen,<br />

1998. - Loseblattsammlung. – 1998 - Video-<br />

1998. - (VHS, 30 min.)<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

In dem Modellprojekt „Kinder brauchen<br />

Bücher“, wurden (in Kindertagesstätten<br />

die in sozialen Brennpunkten liegen) didaktisch-methodische<br />

Maßnahmen, die der Lesemotivation<br />

in Elternhaus und Kindertagesstätte<br />

dienen, durchgeführt. Mit der Handreichung<br />

und dem Begleitvideo beispielhafter<br />

Aktionen sollen praktische Ratschläge zur<br />

Leseförderung <strong>für</strong> Erzieher, Pädagogen und<br />

Bibliothekare gegeben werden, die sich auf<br />

Leseorte, Lesefutter, Video, Darstellendes<br />

Spiel, Buchgestaltung, lnformationsquellen,<br />

Märchen, Papier, Sprachförderung, Vorlesen<br />

und vieles andere mehr beziehen. Im Anhang:<br />

kurzgefaßte Aktionsideen zur Leseförderung<br />

mit Büchern und rund um Bücher und <strong>für</strong> alle<br />

Eltern unter Zeitdruck.<br />

Leseförderung. - In: Der Berner Bibliothekar,<br />

Mitteilungsblatt der Kommission <strong>für</strong><br />

Schulbibliotheken des Kantons Bern. - 60<br />

(1997), 12, 27 S.: Abb. - (Themenheft)<br />

„Zum Lesen verführen“ nennen die<br />

Autoren den Eingangsartikel des Themenheftes,<br />

der die Probleme und die Ursachen der<br />

Leseunlust auflistet. In „Was kann die Schule<br />

tun?“ und „Was kann die Bibliothek tun?“<br />

werden konkrete Hinweise gegeben. Es bleibt<br />

nicht nur bei Betrachtungen über Leser im<br />

Kindesalter, auch die „Lesesituation an den<br />

Berufsschulen“ wird thematisiert, u.a. in einem<br />

Interview mit einer Sprachlehrerin an<br />

einer kaufmännischen Berufsschule. „Die<br />

Mühen unserer Schülerinnen und Schüler mit<br />

dem Lesen ...“, „Acht Beispiele <strong>für</strong> optimales<br />

Lesen“ und „Praktische Tips zur Leseförderung“<br />

lassen nicht nur lesegeübte Schüler<br />

anhalten und die eigenen Fähigkeiten überprüfen.<br />

Zitate aus der Leserforschung und<br />

eine umfangreiche Literaturliste machen diese<br />

Ausgabe zu einer echten Fundgrube zum<br />

Thema Leseförderung. Sehr empfohlen!<br />

Medienkompetenz Computerdatei: Qualifikation<br />

<strong>für</strong> die Zukunft / Presse- und lnformationsamt<br />

der Bundesregierung, Bonn,<br />

1997. - 1 CD-ROM; 12 cm + Begleitheft<br />

Nach wie vor werden traditionell Tex-


BÜCHER UND MEDIEN<br />

te, Schaubilder, Folien und Dias im Unterricht<br />

verwendet, Filme und elektronische<br />

Medien finden schwerer den Eingang. Mit<br />

dieser CD-ROM sollen herkömmliche pädagogische<br />

Ansätze <strong>für</strong> Printmedien und AV-<br />

Medien mit Unterrichtsvorschlägen <strong>für</strong> die<br />

Computerwelt zusammengeführt werden. <strong>Das</strong><br />

Ziel: kompetenter Umgang mit Medien. Die<br />

enthaltenen Arbeitsblätter bieten eine Materialseite<br />

mit Texten und Schaubildern sowie<br />

Hintergrundinformationen und Didaktik, Aktionsvorschläge<br />

und Leitfragen <strong>für</strong> den Lehrer.<br />

Ebenfalls enthalten: die Broschüre Chancen<br />

durch Multimedia. Was bringt die neue<br />

Technik?; ein Video zum Thema Medienvielfalt<br />

und Meinungsfreiheit; ferner das Informations-<br />

und Kommunikationsdienstegesetz<br />

des Bundes im Volltext und Internetschnittstellen<br />

u.a. - Kostenloser Bezug: Presse-<br />

und Informationsamt der Bundesregierung,<br />

Weickerstraße 11, 53113 Bonn, Tel. (02<br />

28) 2 08-23 58 und ist im lnternet abrufbar<br />

unter:<br />

http://www.san-ev.de/news/news54.htmi<br />

3. Hilfen <strong>für</strong> den Bestandsaufbau (Bücher,<br />

CD, MC, Video, CD-ROM)<br />

Deutschsprachige Zeitschriften: Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz und ausgewählte<br />

internationale wissenschaftliche Zeitschriften;<br />

Loseblattwerke, Jahrbücher,<br />

Periodika auf CD-ROM und Online. Köln:<br />

Banger, 1998. - Jg. 42. Ausgabe 1998<br />

<strong>Das</strong> umfangreiche Sammelwerk verzeichnet<br />

die bibliographischen Daten deutschsprachiger<br />

Zeitschriften aus Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz und ausgewählte<br />

internationale wissenschaftliche Zeitschriften,<br />

Loseblattwerke, Jahrbücher, Periodika<br />

auf CD-ROM und Online. Eine informative<br />

und ergiebige Ausgabe, die man sich im Rahmen<br />

des Bestandsaufbaus u.a. <strong>für</strong> den Überblick<br />

über Kinder- und Jugendzeitschriften<br />

zumindest mal anschauen sollte.<br />

- 26 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Verzeichnis lieferbarer Schulbücher 1998:<br />

Bundesrepublik Deutschland. - Frankfurt/<br />

Main. - ISBN 3- 7657-2005-4, Ausg. - 1998.<br />

- 960 S.<br />

Dieses Nachschlagewerk zur Erschließung<br />

des Schulbuchangebots, das jährlich im<br />

April erscheint, basiert auf dem aktuellen<br />

Bestand der VLB-Datenbank. Es umfaßt<br />

52407 Titel von 423 Verlagen und verzeichnet:<br />

Lehrwerke, Sprachlehrwerke, Klassenlektüren,<br />

Repetitorien und Interpretationen,<br />

Schulwörterbücher, Lehr- und Arbeitsmaterial.<br />

Bezug:<br />

Verlag Buchhändlervereinigung GmbH, Vertriebsabteilung,<br />

Postfach 100442, 60004<br />

Frankfurt/Main.<br />

entnommen aus:<br />

Schulbibliothek aktuell<br />

2 /98


<strong>LIES</strong> 3 - 27 -<br />

NACHSCHLAGEWERKE MATHEMATIK<br />

Tak (Gesamtdarstellungen - Darstellungen mehrerer Teilgebiete)<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

Tak Bosch, Karl: Mathematik-Taschenbuch / von Karl Bosch. - 5., verb. Aufl. -<br />

BOS München [u.a.]: Oldenbourg, 1998/. - XXIV, 889 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-486-<br />

24669-0 78.00<br />

Umfassendes Arbeits- und Nachschlagebuch zur Elementarmathematik und zu den<br />

wichtigsten Bereichen der Höheren Mathematik. Schon <strong>für</strong> Schüler geeignet.<br />

Tak Grundlagen der Mathematik <strong>für</strong> Studium und Lehramt. - Wiesbaden: Aula-Verl.<br />

GRU (Studien-Text: Mathematik)<br />

1. Mengen, Funktionen, Teilbarkeit, Wahrscheinlichkeit / Lutz Wahrlich. - 1. Aufl. -<br />

1996. - 267 S.: graph. Darst. ISBN 3-89104-596-4 34.80<br />

2. Algebraische Strukturen und Zahlenbereichserweiterungen: mit zahlreichen Aufgaben<br />

mit Lösungen / Harald Scheid. - 1. Aufl. - 1997. - 228 S. ISBN 3-89104-612-X<br />

34.80<br />

Hintergrundwissen <strong>für</strong> den Mathematikunterricht in der Sekundarstufe. Ein Index<br />

ermöglicht, dieses Buch auch als Nachschlagewerk zu benutzen.<br />

Tak Kleiner Leitfaden Mathematik: <strong>für</strong> den Unterricht in der Sekundarstufe I /<br />

KLE Hrsg.: Lutz Engelmann. - 1. Aufl. - Berlin: Paetec, Ges. <strong>für</strong> Bildung und Technik, 1996.<br />

- 336 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-89517-150-6 29.80<br />

Enthält den Stoff der Schulmathematik bis einschließlich Klasse 10 in kompakter Form;<br />

geeignet auch zur selbständigen Wissensaneignung, mit Hinweisen zum Lösen von<br />

Sach-, Beweis- und Konstruktionsaufgaben.<br />

Tak Meyers kleine Enzyklopädie Mathematik / hrsg. von <strong>Sie</strong>gfried Gottwald ... -<br />

MEY 14., neu bearb. u. erw. Aufl. - Mannheim [u.a.]: Meyers Lexikonverl., 1995. -810 S., [15]<br />

Bl.: zahlr. Ill., graph. Darst. - ISBN 3-411-07771-9 48.00<br />

Kompendium der gesamten Mathematik, als Lehrbuch zum Selbststudium und als<br />

Nachschlagewerk.<br />

Tak Studienführer Mathematik, Naturwissenschaften: Mathematik, Informatik, Chemie<br />

STU ... / Reinhard Böhm ... Mit Beitr. von Ludwig Engelhard ... - 3., völlig neu konzipierte<br />

Aufl. - München: Lexika-Verl., 1996. - 245 S.: Ill., graph. Darst. - (Studienführer). - Bis<br />

2. Aufl. u.d.T.: Hauswaldt, Peter: Studienführer Mathematik, Naturwissenschaften<br />

- ISBN 3-89293-168-2 29.80<br />

Detaillierter Überblick <strong>für</strong> Schüler und Studenten über Studienangebote und -bedingungen,<br />

Berufsperspektiven, Auslandsstudium etc. an den Hochschulen in Deutschland.<br />

Tak Taschenbuch der Mathematik / I. N. Bronstein ... - 3., überarb. und erw. Aufl.<br />

TAS der Neubearb. - Frankfurt/Main [u.a.]: Deutsch, 1997. - XXV, 1082 S.: graph. Darst.<br />

- ISBN 3-8171-2003-6 58.00<br />

<strong>Das</strong> Standardwerk enthält in kompakt-übersichtlicher Form den gesamten mathematischen<br />

Wissensstoff <strong>für</strong> Studium und Berufspraxis (Ingenieure, Naturwissenschaftler).<br />

Tak Teubner-Taschenbuch der Mathematik. - Stuttgart [u.a.]: Teubner. - Früher<br />

TEU u.d.T.: Taschenbuch der Mathematik<br />

1. / Hrsg. von E. Zeidler. [Autoren: W. Hackbusch ...]. - [Vollst. Neufassung]. - 1996.<br />

- XXV, 1298/ S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-8154-2001-6 . 48.00<br />

2. / Hrsg. von G. Grosche. - 7., vollständig überarb. u. wesentlich erw. Aufl. - 1995. - XVI,<br />

830 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-8154-2100-4 58.00<br />

Lehrbuch <strong>für</strong> Haupt- und Nebenfachmathematiker.


BÜCHER UND MEDIEN<br />

- 28 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Tak Wissensspeicher Mathematik / Frank ... - 1. Aufl. - Berlin:<br />

WIS Volk-und-Wissen-Verl., 1996. - 368 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-06-001739-5<br />

29.80<br />

Kompaktdarstellung des Unterrichtstoffes bis zum Abitur (mit Wiederholungen aus<br />

dem Stoff der Mittelstufe); geeignet auch <strong>für</strong> Studienanfänger.<br />

Tak Wörle, Helmut: Taschenbuch der Mathematik / von Helmut Wörle, Hans-Joachim<br />

WOE Rumpf und Joachim Erven. - 12., bearb. und erw. Aufl. - München [u.a.]: Oldenbourg,<br />

1994. - 435 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-486-22750-5 36.00<br />

Nachschlagewerk <strong>für</strong> Studierende naturwissenschaftlich-technischer Fächer und auch<br />

schon <strong>für</strong> die Kollegstufe.<br />

Tal (Nachschlagewerke, Bibliographien)<br />

Tal Duden Rechnen und Mathematik: das Lexikon <strong>für</strong> Schule und Praxis / hrsg. vom<br />

DUD Lektorat des B.I.-Wiss.-Verl. unter Leitung von Hermann Engesser. Bearb. von Harald<br />

Scheid. - 5., überarb. Aufl. - Mannheim [u.a.]: Dudenverl., 1994. - 720 S.: zahlr. graph.<br />

Darst. - ISBN 3-411-05345-3 39.80<br />

Vermittelt Basiswissen von den Grundrechenarten bis zur fraktalen Geometrie und<br />

Operationsresearch; mit zahlreichen Rechenbeispielen.<br />

Tal Fachlexikon ABC Mathematik / hrsg. von Walter Gellert... - Frankfurt/M.:<br />

FAC Deutsch, 1978. - 624 S.: zahlr. graph. Darst. - ISBN 3-87144-336-0 78.00<br />

Tal Hilbert, Alfred: Mathematik: Grundlagenwissen ; mit 414 Beispielen / Alfred<br />

HIL Hilbert. - Augsburg: Bechtermünz, 1997. - 671 S.: zahlr. graph. Darst. Lizenz des<br />

Fachbuchverl., Leipzig - ISBN 3-86047-149-X 19.80<br />

Klassisches Nachschlagewerk mit vielen Beispielen. Besonders geeignet <strong>für</strong> den Übergang<br />

von der Schul- zur Hochschulmathematik.<br />

Tal Der kleine Duden Mathematik: [e. Lexikon math. Begriffe u. Formeln] / hrsg. von<br />

KLE d. Fachred. d. Bibliogr. Inst. - 2., völlig überarb. Aufl. - Mannheim [u.a.]: Bibliogr. Inst.,<br />

1996. - 480 S.: Ill., graph. Darst. - ISBN 3-411-05352-6 16.90<br />

Ein Lexikon mathematischer Begriffe und Formeln.<br />

Tal Mathematiklexikon: Kompaktwissen <strong>für</strong> Schüler und junge Erwachsene / Willy<br />

MAT Meersmann (Hrsg.). - Frankfurt am Main: Cornelsen Scriptor, 1994. - 312 S.: Ill., zahlr.<br />

graph. Darst. - ISBN 3-589-20894-5 29.80<br />

Mehr als 1000 Begriffe, Definitionen, Gesetze und Zusammenhänge; große Mathematiker<br />

in Kurzporträts.<br />

Tal Reinhardt, Fritz: dtv-Atlas zur Mathematik: Tafeln u. Texte / u. Heinrich<br />

REI Soeder. Graphik: Gerd Falk- München: Dtv<br />

1. Grundlagen, Algebra und Geometrie. - 9. Aufl. - 1991. - 266 S.: zahlr. Ill.(farb.). - (dtv<br />

; 3007) - ISBN 3-423-03007-0 24.90<br />

2. Analysis und angewandte Mathematik. - 8. Aufl. - 1992. - S.275 - 498: zahlr. Ill. (farb.).<br />

- (dtv ; 3008) - ISBN 3-423-03008-9 19.90<br />

Bewährtes Kompendium und Nachschlagewerk; mit ausführlichem Gesamtregister.<br />

Tam (Tabellenwerke, auch Formelsammlungen)<br />

Tam Bartsch, Hans-Jochen: Taschenbuch mathematischer Formeln / von Hans-Jochen<br />

BAR Bartsch. - 17., neubearb. Aufl. - Leipzig [u.a.]: Fachbuchverl., 1997. - 699 S.: graph.<br />

Darst. - ISBN 3-446-18717-0 39.80


<strong>LIES</strong> 3 - 29 -<br />

Bewährtes Nachschlagewerk. Schon <strong>für</strong> Schüler. Mit neuen Inhalten, v.a. bezüglich<br />

technischer Anwendungen.<br />

Tam Formeln, Tabellen, Wissenswertes: <strong>für</strong> die Sekundarstufe I / [Frank-Michael<br />

FOR Becker ...]. - 1. Aufl. - Berlin: Paetec, Ges. <strong>für</strong> Bildung und Technik, 1998. - 119 S.: zahlr.<br />

graph. Darst., Kt. - ISBN 3-89517-257-X 12.80<br />

Formelsammlung zur Mathematik.<br />

Tam Formeln und Tabellen <strong>für</strong> die Sekundarstufen I und II: Mathematik, Informatik/<br />

FOR ITG. - 6. überarb. Aufl. - Berlin: Paetec, Ges. <strong>für</strong> Bildung und Technik, 1996. - 119 S.:<br />

graph. Darst. - ISBN 3-89517-253-7 14.80<br />

Übersichtliche Auflistung der häufig benötigten Formeln und Ableitungen, auch aus<br />

Mengenlehre, Logik und Schaltalgebra.<br />

Tam Göhler, Wilhelm: Formelsammlung höhere Mathematik / zsgest. von Wilhelm Göhler.<br />

GOE Bearb. von Barbara Ralle. - 13., überarb. Aufl. - Frankfurt am Main [u.a.]: Deutsch, 1996.<br />

- 128 S.: graph. Darst. - ISBN 3-8171-1493-1 19.80<br />

Bietet ein breit angelegtes Spektrum von der Geometrie bis hin zu Dreifachintegralen,<br />

Vektoranalysis, Differentialgleichungen und Stochastik.<br />

Tam Joachim, Günter: Mathematische Definitionen, Gesetze, Formeln und Tabellen /<br />

JOA bearb. von Günter Joachim ; Walter Joachim. - Hollfeld: Bange, 1996. - 76 S.: graph.<br />

Darst. - (Bange-Formelsammlung: Mathematik: 5.-10. Schuljahr)<br />

- ISBN 3-8044-1408-7 16.80<br />

Speziell geeignet <strong>für</strong> Schüler der Klassen 5-10 aller Schularten.<br />

Tam Prölß, Hans: Formelsammlung Mathematik, Physik, Chemie / Hans Prölß ; Hans Rupp.<br />

PRO - 1., die Rechtschreibreform berücksichtigende Aufl. - München: Oldenbourg, 1997. -<br />

119 S.: graph. Darst. - ISBN 3-486-87094-7 11.90<br />

Sammlung häufig benötigter Formeln zu allen schulrelevanten Gebieten <strong>für</strong> die Sekundarstufe<br />

I.<br />

Tam Rade, Lennart: Springers mathematische Formeln: Taschenbuch <strong>für</strong> Ingenieure,<br />

RAD Naturwissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler / Lennart Rade ; Bertil Westergren.<br />

Übers. und bearb. von Peter Vachenauer. - Berlin [u.a.]: Springer, 1997. - 543 S.: Ill.,<br />

graph. Darst. Aus dem Engl. übers. - ISBN 3-540-60476-6 48.00<br />

Handbuch mit umfangreichen Tabellen <strong>für</strong> Schüler der Sekundarstufe II und <strong>für</strong><br />

Studenten an Hoch- und Fachhochschulen.<br />

Tam Ulshöfer, Klaus: Mathematische Formeln und physikalische Größen: Gymnasium / u.<br />

ULS H.-D. Hornschuh. - 4. Aufl. - Stuttgart: Wittwer, 1994. - 64 S. - ISBN 3-87919-367-3<br />

12.50<br />

Tap (Geschichte der Mathematik)<br />

Tap Lexikon bedeutender Mathematiker / Hrsg. von <strong>Sie</strong>gfried Gottwald... - Frankfurt:<br />

LEX Deutsch, 1990. - 504 S.: Ill. - ISBN 3-323-00319-5 58.00<br />

CD-ROMs<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

Tak WinFunktion Mathematik 9.0: das Komplettpaket <strong>für</strong> Schule, Studium und Beruf ;<br />

WIN Ihr kompetenter Begleiter durch die Welt der Mathematik ; Analysis, Algebra, Geometrie,<br />

Stochastik, Fraktale. - Kaarst: bhv-Verl., 1998. - 1 CD-ROM + Handbuch in Box.<br />

- (bhv-Software in Lizenz ; 7505) Voraussetzungen: PC 80486 oder höher, Arbeitsspei-


BÜCHER UND MEDIEN<br />

- 30 - <strong>LIES</strong> 3<br />

cher 8 MB RAM, Festplattenspeicher 7 MB frei, Betriebssystem Windows 3.1 oder<br />

Windows 95, Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN 3-8287-7505-5<br />

Anleitung zum interaktiven Lernen mit Erläuterungen zu Installation und Beschreibung<br />

graphischer und mathematischer Routinen <strong>für</strong> alle im Mathematikunterricht vorkommenden<br />

Fragestellungen.<br />

Tam Mieskes, Ivo: Mathematik Formelsammlung: über 600 wichtige Formeln aus<br />

MIE folgenden Themenbereichen: Arithmetik, Zahlensysteme, Mengen ... / I. Mieskes ; W.<br />

Andratschke. - Poing: Franzis, 1998/. - 1 CD-ROM + Beil. in Box. - (Franzis-CD)<br />

Voraussetzungen: PC ab 486, Arbeitsspeicher 8 MB, Betriebssystem Windows 3.1 oder<br />

Windows 95, Peripherie CD-ROM-Laufwerk - ISBN: 3-7723-8082-4<br />

Formeln mit kurzen Erläuterungen und Skizzen aus allen Bereichen der elementaren<br />

Mathematik.<br />

SPIEL DES JAHRES 1998<br />

Preisgekrönte Spiele<br />

Elfenland / Alan R. Moon. Grafik: Doris Matthäus. - Dietzenbach: Amigo, 1998. - Inh.: 1<br />

Spielplan - 120 Ortssteine, 6 Elfenstiefel - 72 Reisekarten - 48 Transportmittel - 12 Ortskarten<br />

- 6 Übersichtskarten - 6 Hindernisse - 4 Rundenkarten - 1 Startspielerkarte - 1 Spielanleitung.<br />

Abenteuerspiel <strong>für</strong> 2 - 6 Elfen ab 10 Jahren. Die Elfen müssen möglichst viele der 20 Orte<br />

ihres Landes aufsuchen. Die gängigen Verkehrsmittel wie Einhörner oder Trollwagen stehen<br />

jedoch nur begrenzt zur Verfügung und können auch nur in bestimmten Gegenden eingesetzt<br />

werden. Es gewinnt, wer seine Reisekarten klug ausnutzt.<br />

Zicke Zacke Hühnerkacke / von Klaus Zoch. Ill.: Doris Matthäus. - München: Zoch, 1998. - Inh.:<br />

24 eiförmige Wegplättchen - 12 achteckige Hühnerhofplättchen - 4 Hühner in 4 Farben - 4<br />

Schwanzfedern in 4 Farben - 1 Spielanleitung.<br />

Rasantes Gedächtnisrennen <strong>für</strong> 2 - 4 Junghühner ab 4 Jahren. Bei der Hühnerolympiade<br />

versuchen die mitspielenden Hühner sich gegenseitig zu überholen. Zur Belohnung erhält man<br />

die Feder des gerupften Huhns. Wer zuerst alle Mitspieler gerupft hat und alle Federn besitzt,<br />

ist <strong>Sie</strong>ger. - Sonderpreis Kinderspiel.<br />

Auswahlliste<br />

Basari: handeln, tauschen ... feilschen, mauscheln ! / Reinhard Staupe. Ill.: Stefan Theurer. -<br />

Ravensburg: F.X. Schmid, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 4 x 25 Edelsteine - 4 x 3 Aktionskarten<br />

- 4 Spielfiguren - 4 Startplättchen - 4 runde Zählsteine - 4 Würfel - 1 Spielanleitung.<br />

Bei diesem Lauf- und Sammelspiel <strong>für</strong> 3 - 4 Spieler ab 10 Jahren versuchen alle, durch<br />

Würfeln und Ausspielen von Aktionskarten die besten Geschäfte im Handel mit Edelsteinen<br />

zu machen. Beim Feilschen ist es mit dem nötigen Quentchen Glück möglich, die Gegenspieler<br />

auszutricksen.


<strong>LIES</strong> 3 - 31 -<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

Caesar & Cleopatra: ein Kartenspiel <strong>für</strong> 2 Spieler ab 10 Jahren / von Wolfgang Lüdtke. Grafik:<br />

Franz Vohwinkel. - Stuttgart: Kosmos, 1997. - Inh.: 135 Karten - 1 Spielanleitung.<br />

Caesar und Cleopatra versuchen, in der Auseinandersetzung um die Macht in Ägypten die<br />

Patrizier auf ihre Seite zu ziehen. Diese entscheiden letztendlich, welchem der beiden sie<br />

Ägypten überlassen. Wer den größten Einfluß auf die ausliegenden Patriziergruppen gewinnt,<br />

erhält die meisten <strong>Sie</strong>gpunkte.<br />

Canyon: vom Totempfahl zum Wasserfall / Frederick A. Herschler. Grafik: Franz Vohwinkel.<br />

- Dreieich: Abacus, 1997. - Inh.: 1 Spielplan - 30 Tempokarten - 50 Spielkarten - 6 Spielsteine<br />

in verschiedenen Farben - 1 schwarzer Stein - 1 Spielanleitung.<br />

Die Wettfahrt durch den Canyon gewinnt bei diesem Kartenstichspiel <strong>für</strong> 3 - 6 Spieler ab<br />

10 Jahren das Kanu, das als erstes einen der drei Landungsstege am Indianerdorf erreicht. Wer<br />

die Menge seiner Stiche in der folgenden Runde korrekt vorhersagt, darf sein Kanu mehr als<br />

lediglich die Anzahl der erzielten Stiche vorziehen.<br />

David & Goliath / von Reinhard Staupe. - [Darmstadt]: Berliner Spielkarten, 1997. - Inh.: 90<br />

Spielkarten - 5 Karten Spielanleitung.<br />

Kartenspiel <strong>für</strong> 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren. Die Karten mit den hohen Werten sind die<br />

stärksten, aber etwas unbeholfen. Die Karten mit den niedrigen Werten sind die schwächsten,<br />

allerdings äußerst pfiffig. Jeder Spieler spielt reihum eine Karte aus. Der Spieler mit der<br />

niedrigsten Karte bekommt die höchste Karte als Gewinn. Der Spieler, der die höchste Karte<br />

hatte, bekommt alle restlichen Karten.<br />

Durch die Wüste / Reiner Knizia. - Stuttgart: Kosmos, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 175 Kamiel -<br />

30 Reiter - 5 Oasen - 45 Wasserstellen - 40 Wertungs-Chips - 1 Stoffbeutel - 1 Spielanleitung.<br />

- (Spiele-Galerie)<br />

Die Anführer verschiedener Beduinenstämme versuchen bei diesem Spiel <strong>für</strong> 2 - 5 Spieler<br />

ab 10 Jahren, die wertvollsten Wasserstellen zu erschließen und möglichst viele der begehrten<br />

Oasen in die eigenen Karawanenwege einzubinden.<br />

Euphrat & Tigris: an den Ufern der Macht / Reiner Knizia. Ill.: Doris Matthäus. - München:<br />

Hans-im-Glück-Verl., 1997. - Inh.: 1 Spielplan - 153 Zivilisations-Plättchen - 8 Katastrophen-<br />

Plättchen - 1 Verbindungsplättchen - 6 Monumente - 16 Anführer - 140 Holzwürfel - 10<br />

Schätze - 4 Sichtschirme - 1 Beutel - 1 großer Übersichtsbogen - 1 Spielanleitung.<br />

Jeder der Spieler verkörpert eine Dynastie mit vier Anführern, deren Ziel es ist, ihre<br />

<strong>Sie</strong>dlungen zu mächtigen Königreichen auszubauen. <strong>Sie</strong>ger ist die Dynastie, die es schafft, in<br />

allen Bereichen eine gleichmäßige Entwicklung zu erreichen. Anspruchsvolles taktisches<br />

Zivilisationsspiel <strong>für</strong> 2 - 4 Spieler ab 12 Jahren.


BÜCHER UND MEDIEN<br />

- 32 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Gipf / Kris Burm. - Berlin: Schmidt, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 18 weiße Steine - 18 schwarze<br />

Steine - 1 Spielanleitung.<br />

Strategisches Denkspiel <strong>für</strong> 2 Personen ab 9 Jahren, das auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen<br />

gespielt werden kann. Ziel eines jeden Spielers ist es, vier Steine in einer Reihe zu<br />

plazieren. Alle gegnerischen Steine auf dieser Linie werden dann aus dem Spiel genommen,<br />

die eigenen kommen zurück in die Reserve. Wer zuerst keinen Stein mehr besitzt, verliert.<br />

Die Macher: ein Spiel um Parteien, Geld und Macht / Karl-Heinz Schmiel. Grafik & Design:<br />

Marcus Gschwendtner. - München: Hans-im-Glück-Verl. [u.a.], 1997. - Inh.: 6 Spielpläne -<br />

115 Holzwürfel - 45 Holzmarker - 49 Stanz-Plättchen - 299 Spielkarten - 2 Spezialwürfel - 1<br />

Notationsblock - 5 Übersichtsblätter - 1 Spielanleitung.<br />

Anspruchsvolle Wahlsimulation <strong>für</strong> 3 - 5 Spieler ab 14 Jahren. Die Spieler haben die<br />

Aufgabe, den Wahlkampf ihrer Partei in sieben Bundesländern zu managen. <strong>Sie</strong>gpunkte gibt<br />

es <strong>für</strong> Mandate aus den Länderwahlen, <strong>für</strong> die Stärke der Parteibasis und <strong>für</strong> Übereinstimmung<br />

von Parteiprogramm und Bundesmeinung.<br />

Minister: so richtig nett ist´s nur im Kabinett ! / von Rudi Hoffmann. Grafik: Franz Vohwinkel.<br />

- Stuttgart: TM-Spiele, 1998. - Inh.: 1 Spielplan - 16 Parteigänger - 68 Minister - 1 Zeitstein<br />

- 1 Würfel - 1 Spielanleitung.<br />

Spielziel ist es, mit der eigenen Partei am Spielende den Kanzler zu stellen. Dazu muß jeder<br />

Spieler möglichst viele Minister ins Kabinett bringen. <strong>Das</strong> Würfelglück hat dabei einen<br />

entscheidenden Einfluß. Dieses Spiel <strong>für</strong> 3 - 4 Spieler ab 10 Jahren erschien erstmals 1975 bei<br />

Pelikan.<br />

Tonga Bonga / Stefan Dorra. Ill.: Franz Vohwinkel. - Ravensburg: Ravensburger Spieleverl.,<br />

1998. - Inh.: 1 Spielplan - 4 Schiffe - 16 Camps - 12 Würfel - 80 Dukaten - 1 Spielanleitung.<br />

Bei diesem Würfelwettlauf zwischen sechs Südseeinseln setzt man <strong>für</strong> Kapitän und<br />

Steuermann des eigenen Schiffes in jeder Runde eine Heuer fest. Anschließend wird<br />

gewürfelt, und die Ergebnisse werden auf die freien Plätze der Schiffe der Mitspieler verteilt.<br />

Wer auf seinem Schiff immer hohe Würfelaugen liegen hat, kann auf den Inseln viele Camps<br />

errichten und das Spiel gewinnen. Für 3 - 4 Spieler ab 12 Jahren.<br />

Tycoon / ein Spiel von Wolfgang Kramer und Horst-Rainer Rösner. - Amsterdam: Jumbo<br />

International, [1998]. - Inh.: 1 Spielplan - 4 Privatflugzeuge - 72 Hotels - 20 Fabriken - 54<br />

Flugtickets - 24 Darlehen - 100 Banknoten - 1 Spielanleitung.<br />

Wer baut das mächtigste Imperium auf ? Mittels teuer erworbener Tickets fliegt man um<br />

die Welt, um Hotels und Fabriken zu bauen. Wer bei den drei Zahltagen in vielen Städten<br />

vertreten ist und möglichst oft die Mehrheiten an Hotels besitzt, gewinnt dieses Wirtschaftsspiel<br />

<strong>für</strong> 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren.


<strong>LIES</strong> 3 - 33 -<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

Alle Spiele können über die Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz bezogen werden.<br />

Nähere Informationen auch zu anderen Spielen des aktuellen Jahrgangs werden auf Wunsch<br />

zugeschickt.<br />

DEUTSCHER JUGEND-VIDEO-PREIS 1998<br />

Die besten Kinder- und Jugendvideos des Jahres 1998 hat das Bundesministerium <strong>für</strong> Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Münchner Filmfestes ausgezeichnet. Verliehen<br />

wurden Preise in einer Gesamthöhe von DM 18.000.-<br />

Prämierte Videos <strong>für</strong> Kinder<br />

HENRY & VERLIN, Kanada 1994, Gary<br />

Ledbetter, 90 Min., FSK ab 6, empf. ab 10<br />

Jahre, KJF/Matthias (siehe <strong>LIES</strong> Nr. 2/<br />

1998)<br />

HARRIET DIE KLEINE DETEKTIVIN,<br />

USA 1996, Bronwen Hughes, 97 Min.,<br />

FSK ab 6, empf. ab 8 Jahre, CIC<br />

Die 11jährige Harriet will Schriftstellerin<br />

werden und „probt“ schon einmal, indem<br />

sie Nachbarn und Mitschüler beobachtet.<br />

Als ihre persönlichen Aufzeichnungen<br />

in falsche Hände geraten, wird sie<br />

vor ihren besten Freunden blamiert. Harriet<br />

entschuldigt sich auf ihre Art, indem<br />

sie zukünftig interessant und wohlwollend<br />

über die ganz persönlichen Stärken ihrer<br />

Mitschüler berichtet.<br />

Prämierte Videos <strong>für</strong> Jugendliche<br />

BRASSED OFF - MIT PAUKEN UND<br />

TROMPETEN, Großbritannien 1996,<br />

Mark Herman, 107 Min., FSK ab 12, empf.<br />

ab 14 Jahre, Arthaus (siehe Lies Nr. 2/<br />

1998)<br />

BEAUTIFUL THING, Großbritannien 1996,<br />

Hettie MacDonald, 90 Min., FSK ab 12,<br />

empf. ab 14 Jahre, Pro-Fun Media, Atlas<br />

Film + AV<br />

Jamie ist sechzehn und wohnt in einer<br />

Satellitenstadt am Londoner Stadtrand. Die<br />

räumliche Enge der Wohnblocks läßt eine<br />

Privatsphäre kaum zu. Und dennoch entwickelt<br />

sich langsam eine Romanze zwischen<br />

Jamie und Steve, dem Jungen von<br />

nebenan. Durch diese Liebe wird das Leben<br />

auf einmal schön und aufregend, und<br />

der rauhe Umgangston in Familie und<br />

Nachbarschaft ist viel leichter zu ertragen<br />

als vorher.<br />

NICO-ICON, Deutschland 1992 - 1994, <strong>Susanne</strong><br />

Ofterdinger, 72 Min., FSK ab 16,<br />

empf. ab 16 Jahre, Absolut Medien (siehe<br />

<strong>LIES</strong> Nr. 2/1998)<br />

Lobend erwähnte Videos <strong>für</strong> Kinder<br />

AVIYAS SOMMER, Israel 1998, Eli Cohen,<br />

95 Min., FSK ab 6, empf. ab 10 Jahre,<br />

FWU/Matthias (siehe <strong>LIES</strong> Nr. 2/1998)<br />

MATHILDA, USA 1996, Danny DeVito, 94<br />

Min., FSK ab 6, empf. ab 8 Jahre, Columbia,<br />

Atlas<br />

(siehe <strong>LIES</strong> Nr. 2/1998)<br />

Lobend erwähnte Videos <strong>für</strong> Jugendliche<br />

BERT - DIE LETZTE (MÄNNLICHE)<br />

JUNGFRAU, Schweden 1995, Tomas


BÜCHER UND MEDIEN<br />

Alfredson, 100 Min., FSK ab 12., empf. ab<br />

14 Jahre, Warner, Matthias/KJF<br />

Bert ist fünfzehn Jahre alt, lebt in der<br />

fiktiven Stadt Öreskoga, geht noch zur<br />

Schule und steckt mitten in der Pubertät.<br />

Zur Zeit hat er vor allem ein ganz großes<br />

Problem: Er ist noch „Jungfrau“. Seine<br />

Freunde scheinen schon viel mehr Erfahrungen<br />

gemacht zu haben.<br />

13 ÜBER 16, Deutschland 1997, Sabine<br />

Molter, 59 Min., FSK o.A., empf. ab 12<br />

Jahre, Arbeitskreis Medienpädagogik,<br />

Berlin<br />

<strong>Sie</strong> sind alle älter als sechzehn, leben in<br />

Berlin und erzählen über sich und ihre<br />

Stadt. Dreizehn Jugendliche kommen zu<br />

Wort, äußern ihre Meinung über die Erwachsenen,<br />

formulieren Wertvorstellungen,<br />

beschreiben Momente der Verantwortung<br />

und des Spasses.<br />

EIN FALL FÜR DIE BORGER, Großbritannien<br />

1997, Peter Hewitt, 86 Min., FSK<br />

ab 6, empf. ab 8 Jahre, Polygram, KFW<br />

Der zehnjährige Peter Lenders ist davon<br />

überzeugt, daß es einen anderen Grund<br />

als die Vergeßlichkeit seines Vaters geben<br />

muß, daß regelmäßig Dinge im Haus verschwinden.<br />

Eines Tages fängt er durch<br />

Zufall das Borgermädchen Arrietty ein<br />

und erfährt, daß die kleinen Zwerge sich<br />

nicht von Menschlingen sehen lassen dürfen<br />

und nie mehr „borgen“, als sie tatsächlich<br />

brauchen.<br />

GOOD WILL HUNTING, USA 1997, Gus<br />

von Sant, 126 Min., FSK ab 12, empf. ab<br />

14 Jahre, BMG/UFA<br />

Will Hunting ist zwanzig, stammt aus<br />

dem Arbeiterviertel Süd-Boston und hat in<br />

- 34 - <strong>LIES</strong> 3<br />

TOP VIDEOS 3/98<br />

WAS NICHT PASST, WIRD PASSEND<br />

GEMACHT, Deutschland 1996, Peter<br />

Thorwarth, 15 Min., FSK ab 12, empf. ab<br />

14 Jahre, KFW<br />

Mit schwarzem Humor im Stil einer<br />

Kurzgeschichte beschreibt der Film eine<br />

nicht alltägliche Arbeitssituation auf einer<br />

Baustelle. Zwei deutsche und ein türkischer<br />

Handwerker greifen zu einem makabren<br />

Mittel, um die ihnen zustehende<br />

Bezahlung von ihrer Baufirma zu erhalten.<br />

seiner bisherigen Biographie leidvolle Erfahrungen<br />

in Waisenhäusern, Pflegefamilien<br />

und Jugendstrafvollzug machen müssen.<br />

Durch das Zusammentreffen mit einem<br />

Mathematikprofessor wandelt sich<br />

das Mathematikgenie Will zu einem jungen<br />

Mann, der fähig ist, Beziehungen einzugehen.<br />

MEIN LEBEN IN ROSAROT, Belgien/<br />

Frankreich/Großbritannien 1997, Alain<br />

Berliner, 88 Min., FSK ab 6, empf. ab 12<br />

Jahre, Arthaus<br />

Ludovic ist sieben, spielt mit Barbiepuppen,<br />

mag die Farbe Rosa und verbringt<br />

seine Zeit am liebsten damit, sich zu<br />

schminken und Kleider zu tragen. Seine<br />

Eltern und die Nachbarn haben <strong>für</strong> seinen<br />

Wunsch, ein Mädchen zu sein, kein Verständnis.<br />

Als die Situation <strong>für</strong> alle unerträglich<br />

wird, zieht die Familie in die Provinz.<br />

Ludovics erste Begegnung mit der<br />

neuen Nachbarstochter Christine, die viel<br />

lieber Chris wäre, verspricht einen neuen<br />

Anfang <strong>für</strong> ihn und seine Mutter.<br />

SELMA UND JOHANNA, Schweden 1997,<br />

Ingela Magner, 91 Min., FSK ab 6, empf.<br />

ab 8 Jahre, Matthias<br />

Die elfjährige Johanna soll die vierte<br />

Klasse wiederholen. <strong>Sie</strong> findet das unge-


<strong>LIES</strong> 3 - 35 -<br />

recht, denn damit wird sie von ihrer besten<br />

Freundin Selma getrennt. Alle Beschwerden<br />

bei der Lehrerin und beim Schulrektor<br />

nutzen nichts. Er erteilt Johanna den Rat,<br />

sich an den Europäischen Gerichtshof zu<br />

wenden. Da Johanna nicht versteht, daß<br />

dies eine ironische Bemerkung eines Erwachsenen<br />

ist, macht sie sich mit Selma<br />

auf den Weg nach Straßburg. <strong>Das</strong> Road-<br />

Movie ermuntert Kinder, sich <strong>für</strong> sich selbst<br />

einzusetzen, wenn sie sich ungerecht behandelt<br />

fühlen.<br />

SIRGA, DIE LÖWIN, Frankreich 1996,<br />

Patrick Grandperret, 97 Min., FSK ab 6,<br />

empf. ab 8 Jahre, VPS<br />

Sirga, ein Löwenbaby und Oulè, ein<br />

Menschenjunge, werden in derselben<br />

Nacht im „Land der Löwen“ geboren. <strong>Sie</strong><br />

wachsen gemeinsam auf. Oulè lernt die<br />

Sprache der Tiere und geht mit Sirga auf<br />

Jagd, anstatt im Dorf mit anderen Kindern<br />

zu spielen. Lena, die einmal Oulès Frau<br />

werden will, beobachtet, wie das ungleiche<br />

Geschwisterpaar immer unzertrennlicher<br />

wird. Als Oulè und die anderen Kinder<br />

seines Dorfes eines Tages von Sklavenjägern<br />

verkauft werden, besinnt er sich<br />

auf die von Sirga erlernten Fähigkeiten. Er<br />

macht sich auf, Lena zu befreien und Sirga<br />

wiederzufinden. Nach Motiven aus der<br />

afrikanischen Tiermythologie erzählt diese<br />

märchenhafte Geschichte von der Harmonie<br />

zwischen Mensch und Tier.<br />

Seit Oktober 1998 steht die Empfehlungsliste<br />

TOP VIDEOS <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

auch im Internet unter der Adresse<br />

http://www.kjf.de<br />

zur Verfügung.<br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

Videoanbieter :<br />

- Absolut Medien GmbH, Rosenthaler Straße<br />

38, 10178 Berlin, Tel.: 030/283 89 084<br />

- Arbeitskreis Medienpädagogik e.V.<br />

Berlin,Tel.: 030/235 531 0, Fax: 030/217<br />

2402<br />

- Arthaus Videogesellschaft mbH, Schwere<br />

Reiter-Straße 35/ Geb. 14, 80797<br />

München, Tel.: 300 085 14, Fax: 089/300<br />

085 17<br />

- Atlas Film + AV GmbH, Zechenstraße 70,<br />

47443 Moers, Tel.: 02841/518 222,<br />

Fax: 02841/518227<br />

- BMG-Video / UFA, Tel.: 089/41 36 679,<br />

Fax: 089/41 36 130<br />

- CIC Video GmbH, Stützeläkerweg 12 - 14,<br />

60489 Frankfurt, Tel.: 069/97 85 05 0,<br />

Fax: 069/97 85 05 99<br />

- Columbia Tristar Home Video, Ickstattstraße<br />

1, 80469 München,<br />

Tel.: 089/230 37 245, Fax: 089/230 37 400<br />

- FWU Institut <strong>für</strong> Film und Bild in Wissenschaft<br />

und Unterricht, Bavaria-Film-<br />

Platz 3, 80 336 München, Tel.: 089/64 97<br />

380, Fax: 089/64 97 222<br />

- KFW Katholisches Filmwerk GmbH, Ludwigstraße<br />

33, 60327 Frankfurt,<br />

Tel.: 069/971 43 60, Fax: 069/971 436 13<br />

- KJF Kinder- und Jugendfilmzentrum in<br />

Deutschland, Küppelstein 34,<br />

42857 Remscheid, Tel.: 02191/794 233,<br />

Fax: 02191/794 230<br />

- Matthias Film GmbH, Gänsheidestraße 67,<br />

70184 Stuttgart, Tel.: 0711/24 34 56,<br />

Fax: 0711/236 12 54<br />

- Polygram, Tel.: 040/30 87 748, Fax: 040/<br />

30 87 436<br />

- Pro Fun Media GmbH, Rödelheimer Landstraße<br />

13A, 60487 Frankfurt,<br />

Tel.: 069/70 76 77-0, Fax: 069/70 76 77-11<br />

- VPS Film-Entertainment, Tel.: 089/354<br />

84 0, Fax: 089/354 84 138<br />

- Warner Home Video, Hans-Henny-Jahnn-<br />

Weg 35, 22083 Hamburg,<br />

Tel.: 040/22 650 233, Fax: 040/22 650 239


NACHRICHTEN<br />

Anfang des Jahres 1998 sandte die Kommission<br />

„EDV-Einsatz in Zentralen Schulbibliotheken“<br />

einen Fragebogen an alle Gymnasien<br />

und Gesamtschulen des Landes, mit<br />

dessen Hilfe in Erfahrung gebracht werden<br />

sollte, wie es um Ausstattung und Einsatz von<br />

EDV in den Schulen bestellt ist. Die Reaktion<br />

war erfreulich, denn genau 50% der Schulen<br />

antworteten. Dies weist darauf hin, daß das<br />

Interesse an der Thematik groß ist. Die Ergebnisse<br />

der Befragung werden im Folgenden<br />

umrißhaft dargestellt 1 .<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Zahl der Schulen und<br />

abgegebenen Fragebögen<br />

S chul en Abgabe<br />

EDV in Schulbibliotheken<br />

· Verwaltung der Bestände: 48% der Schulen<br />

verwalten ihre Schulbibliothek mit dem<br />

PC, 3% stehen vor der Umstellung in naher<br />

Zukunft. Dabei wird deutlich, daß die von<br />

der Kommission empfohlenen Programme<br />

BIBLIOTHECA und BIBLIOTHECA-<br />

WIN in den weitaus meisten Fällen zum<br />

Einsatz kommen. 8% arbeiten mit „selbstgestrickten“<br />

Programmen, ohne daß nähere<br />

Angaben gemacht wurden, 12% mit<br />

anderen Datenbankprogrammen. Die Tatsache,<br />

daß sich die B.O.N.D.-Programme<br />

- 36 - <strong>LIES</strong> 3<br />

EDV IN DER SCHULBIBLIOTHEK - DIE UMFRAGE 1998<br />

offensichtlich als Standard in Rheinland-<br />

Pfalz etablieren, ermöglicht die bessere<br />

Beratung der Schulen und den Austausch<br />

von Daten und Erfahrungen durch die<br />

Kommission und die beiden Bibliotheksfachstellen.<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Verwaltung der Bibliothek mit PC<br />

36<br />

40<br />

Bibliothek mit<br />

PC verw altet<br />

Schulen<br />

· Multimedia und Online in Schulbibliotheken:<br />

40% der Schulen bieten den Benutzerinnen<br />

und Benutzern ihrer Schulbibliothek<br />

die Möglichkeit, EDV zu nutzen.<br />

Dies kann sehr unterschiedlich aussehen<br />

und reicht von einem reinen Schreibgerät<br />

über die elektronische Katalogrecherche<br />

bis hin zu multimediafähigen Geräten. So<br />

sind 31% mit CD-ROM und 21% mit<br />

Soundkarten ausgestattet. 24% verfügen<br />

über einen Onlinezugang, meist über einen<br />

privaten Anbieter (z.B. Uni, Zeitungen,<br />

Firmen), 7% geben SaN (Aktion Schulen<br />

ans Netz) an. Textverarbeitung und<br />

CD-ROM-Anwendungen dominieren.<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Schulbibliotheken mit PC <strong>für</strong><br />

Benutzer<br />

ohne PC <strong>für</strong><br />

46<br />

Benutzer<br />

30<br />

16 18<br />

mit PC <strong>für</strong><br />

Benutzer<br />

Multimedia-PC<br />

mit Online


<strong>LIES</strong> 3 - 37 -<br />

· Hardwareausstattung: Erwartungsgemäß<br />

hat sich in den Schulen der PC auf DOSoder<br />

Windows-Basis durchgesetzt. MacIntosh<br />

werden an 7 Schulen meist als Einzelexemplare<br />

verwendet, Apple-Rechner gibt<br />

es nur noch ganz selten. Wenn auch 66%<br />

der Schulen windowsfähige Rechner melden,<br />

so sind die modernsten Prozessoren,<br />

Pentium, noch selten. Die meisten Schulen<br />

verfügen überwiegend über 486er Rechner.<br />

Angesichts der Anforderungen, die<br />

moderne Software an die Rechner stellt,<br />

muß eindeutig festgestellt werden, daß die<br />

befragten Schulen über veraltete Geräte<br />

verfügen, die spätestens in den nächsten<br />

zwei Jahren unbrauchbar sein werden. Hier<br />

steht ein enormer Aufrüstungsbedarf ins<br />

Haus.<br />

Rechnertypen<br />

(Mehrfachnennungen)<br />

8088/Apple<br />

u.ä.<br />

386/486<br />

Pentium<br />

MacIntosh<br />

Betreuung der Schulbibliotheken<br />

Selbst die beste EDV-Ausstattung kann<br />

keine qualifizierte Betreuung ersetzen. Deshalb<br />

erbaten wir Auskünfte über die Betreuerinnen<br />

und Betreuer. Auch hier läßt sich ein<br />

landesweiter Trend ausmachen: 80% der<br />

Schulbibliotheken werden, wie nicht anders<br />

zu erwarten, von Lehrkräften geführt, in 62%<br />

aller Fälle von einer einzigen, in 17% von<br />

zweien. 7% der Bibliotheken werden von<br />

nebenamtlichen Kräften betreut. In 28% der<br />

Schulbibliotheken arbeiten ehrenamtliche<br />

Kräfte, wobei die Zahlen zwischen einer Person<br />

in 4 Schulen bis zu 20 Personen in einer<br />

Schule reicht. Insgesamt sind es etwa 130<br />

wohl meist Mütter, die Schulbibliotheken in<br />

Rheinland-Pfalz mindestens mitbetreuen.<br />

Diese Zahl ist erstaunlich, das Engagement<br />

erfreulich, daß es nötig ist, weniger: Die Forderung<br />

nach qualifiziert ausgebildeter Betreuung<br />

von Schulbibliotheken wird dadurch<br />

nicht abgeschwächt. Die EDV unterstützt und<br />

sichert bibliothekarisch angemessenes Arbeiten,<br />

ersetzt aber nie die Qualitäten einer Fachkraft.<br />

Glücklich sind 7 Schulen, unter deren<br />

Ehrenamtlichen sich Dipl.-Bibliothekarinnen<br />

befinden.<br />

Betreuung der Schulbibliothek durch:<br />

0 50 100<br />

NACHRICHTEN<br />

Bibl.Ass.<br />

Dipl.Bibl<br />

Ehre nam tliche<br />

Ne benamtliche<br />

Lehrkraft<br />

Zusammenarbeit mit den Fachstellen und<br />

Fortbildungsstand<br />

· Zusammenarbeit: 40% der Schulen geben<br />

an, sie arbeiteten regelmäßig mit einer<br />

der Fachstellen, 21% mit öffentlichen, 8%<br />

mit wissenschaftlichen Büchereien zusammen.<br />

Fernleihe wird in 17%, davon in 46%<br />

per Online getätigt. Aus diesen Zahlen<br />

ergibt sich, daß die Schulbibliotheken keine<br />

Inseln in der Schullandschaft sind, sondern<br />

daß zahlreiche Kontakte nach außen<br />

bestehen. Die hohe Zahl der Kontakte mit<br />

den Fachstellen zeigt einerseits Beratungsbedarf,<br />

aber auch eine hohe Akzeptanz der<br />

Angebote der Einrichtungen, z.B. Wanderaustellungen<br />

usw.<br />

· Fortbildung: Die Kommission war etwas<br />

überrascht über die Antworten zur bereits<br />

erfolgten Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen<br />

und weiterem Interesse daran.<br />

23% der Befragten nahm an Fortbildungen<br />

zur Bibliotheksverwaltung, 40%<br />

zu Internet/E-Mail und 24% zur Integrati-


NACHRICHTEN<br />

on von Unterricht und „neuen Medien“<br />

teil. (Die höhere Zahl zu Punkt zwei erklärt<br />

sich daraus, daß hier nicht nur die<br />

Betreuerinnen und Betreuer von Schulbibliotheken<br />

gefragt waren, sondern alle,<br />

sich um EDV in der Schule verantwortlich<br />

fühlen.) Größer noch ist das Interesse an<br />

zukünftigen Angeboten. Kaum ein Fragebogen<br />

bekundete keinen Fortbildungsbedarf,<br />

wobei die drei erfragten Felder (Verwaltung<br />

/ Internet und E-Mail / Integration<br />

in den Unterricht) gleichrangig auf Interesse<br />

stoßen.<br />

In den letzten beiden Kapiteln wird <strong>für</strong><br />

die Kommission deutlich, daß anerkannt werden<br />

muß, mit welch großem Engagement<br />

unter oft schwierigen Bedingungen Lehrerinnen<br />

und Lehrer sowie ehrenamtliche Kräfte<br />

<strong>für</strong> den Betrieb der Schulbibliotheken Sorge<br />

tragen. Wenn man dann noch sieht, daß das in<br />

aller Regel nicht oder so gut wie nicht durch<br />

z.B. Anrechnungsstunden vergolten wird, relativiert<br />

sich der allzu oft geäußerte Verdacht,<br />

die Lehrer seien „faule Säcke“, doch sehr.<br />

Des Weiteren ist das Land gefordert, den von<br />

der Kommission vermuteten und in den Fragebögen<br />

geäußerten Bedarf an qualifizierter<br />

Fortbildung durch finanzielle und organisatorische<br />

Unterstützung zu decken. Es geht hier<br />

Sport<br />

Kunst<br />

Musik<br />

Nat.-Wiss.<br />

Mathe<br />

Alte Spr.<br />

Neue Spr.<br />

Gemeinschaftskunde<br />

Deutsch<br />

Gemeinschaftskunde<br />

Religion<br />

- 38 - <strong>LIES</strong> 3<br />

EDV-Einsatz im Fachunterricht<br />

schließlich um eine Schlüsseltechnologie der<br />

Zukunft.<br />

EDV - Schulbibliothek - Unterricht<br />

Ergänzend erfragte die Kommission,<br />

welche Aktivitäten es bezüglich der Integration<br />

von EDV, Unterricht und Schulbibliothek<br />

gibt. Dieser Fragekomplex ging über den<br />

Bereich der Schulbibliothek hinaus, da es um<br />

grundsätzliche Einsatzmöglichkeiten geht.<br />

Alle Schulen außer einer verfügen über ein<br />

Computerlabor. Was damit gemacht wird,<br />

zeigt gewisse Schwerpunkte bei allen Befragten.<br />

Von den meisten wird der Computer <strong>für</strong><br />

Mathematik und Naturwissenschaften in allen<br />

Jahrgangsstufen mindestens gelegentlich<br />

(je ca. 57%), oft (ca. 22%) oder gar regelmäßig<br />

(ca. 11% fast nur Mathematik und Naturwissenschaften)<br />

eingesetzt. Einigermaßen<br />

mithalten können nur die neueren Sprachen,<br />

Deutsch und Gemeinschaftskunde, in denen<br />

die EDV immer noch mit z.T. zweistelligen<br />

Prozentbeträgen Einsatz findet. In allen anderen<br />

Fällen kann nur von Einzelfallanwendungen<br />

gesprochen werden. EDV im Unterricht<br />

in Zukunft einzusetzen wird besonders <strong>für</strong> die<br />

neueren Sprachen geplant. Die Unterstufe ist<br />

im Einsatz ganz deutlich unterrepäsentiert,<br />

was der Kommission sehr bedenklich erscheint.<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

nie<br />

geplant<br />

oft<br />

regelmäßig


<strong>LIES</strong> 3 - 39 -<br />

Wenn man nun genauer betrachtet,<br />

welche Formen und Inhalte in außerunterrichtlichen<br />

Aktiviäten zu finden sind, trifft<br />

man erwartungsgemäß auf die gute alte „Informatik-AG“,<br />

die in 47% der Nennungen<br />

auftaucht, direkt aber gefolgt von 45% mediatisierte<br />

Kommunikation wie z.B. „Homepage-AG“.<br />

Deutlich abgeschlagen speziellere<br />

Themen, die wohl meist auf das Interesse<br />

oder Können einzelner anbietender Kolleginnen<br />

und Kollegen beruhen. Einen weiteren<br />

Schwerpunkt bilden E-Mail-Projekte, die oft<br />

in Verbindung mit Austausch-, Schulpartnerschafts-(16%)<br />

oder Comeniusprojekten (17%)<br />

zu sehen sind. 11% der Nennungen beziehen<br />

sich auf die Arbeit (mit) der Schülerzeitung.<br />

Offensichtlich findet die EDV besonders<br />

während der Durchführung von Projektwochen<br />

Interesse, es lassen sich aber hier keine<br />

genaueren Aussagen oder Trends ausmachen.<br />

Fazit<br />

Über weite Strecken hat die Befragung<br />

Erwartungen bestätigt, aber auch Mut gemacht,<br />

weiter an der Integration der neuen<br />

Medien und der EDV in der Schule zu arbeiten.<br />

Ein tragfähiger landesweiter Konsens<br />

über die sinnvollen Einsatzmöglichkeiten oder<br />

NACHRICHTEN<br />

gar ein didaktisches Konzept ist jedoch nicht<br />

zu erkennen, wohl aber Trends. Die zahlreichen<br />

Versuche, in der Schulbibliothek EDV<br />

nicht nur in der Verwaltung der Bestände<br />

einzusetzen, weist auf einen noch relativ neuen<br />

Weg hin, der den Stellenwert der Schulbibliothek<br />

in Schule und Unterricht verändert.<br />

Offensichtlich ruht die Entwicklung dieses<br />

unterrichtlichen Einsatzes der EDV auf den<br />

Schultern einzelner sehr engagierter Kolleginnen<br />

und Kollegen, die dringend der Unterstützung<br />

und Kommunikation untereinander<br />

bedürfen. Hier müßte das Land Möglichkeiten<br />

auf breiterer Basis bieten. Die Hardwareausstattung<br />

ist immer noch unzureichend und<br />

wo vorhanden jetzt bereits veraltet - auch hier<br />

stehen sehr hohe Investitionen ins Haus, bevor<br />

Bundespräsident Herzogs Feststellung (in<br />

seiner Rede vom 5.11.97): Die Beherrschung<br />

der Grundfähigkeiten im Umgang mit dem<br />

Computer wird in Zukunft genau so selbstverständlich<br />

sein wie heute Lesen und Schreiben<br />

Wirklichkeit geworden sein wird.<br />

OStR. Kurt Cron<br />

1 . Die angegebenen Werte beziehen sich jeweils auf<br />

die Schulen, die antworteten, nicht auf die Gesamtzahl<br />

der Gymnasien und Gesamtschulen in Rheinland-Pfalz.


NACHRICHTEN<br />

Politische Absichten trieben Walther<br />

von der Vogelweide um, als er um 1220 drei<br />

Dinge in einen Schrein zusammenfassen wollte.<br />

Drei, beschloß die Politik, verkündete<br />

allen voran der Bundespräsident, müßten zusammengeführt<br />

werde, auf daß die Jugend<br />

zukunftssicher gemacht würde: Unterricht,<br />

neue Medien, Bücher. Dieser deklarierte politische<br />

Wille ist es u.a., der Bibliothekarinnen,<br />

Bibliothekare, Lehrerinnen und Lehrer<br />

aus der ganzen Republik am 5. und 6. Oktober<br />

1998 zusammenführte. <strong>Das</strong> Deutsche Bibliotheksinstitut<br />

(dbi) und die Hochschule <strong>für</strong><br />

Bibliotheks- und Informationswesen luden zu<br />

einem Seminar nach Stuttgart, in dem gemeinsam<br />

versucht werden sollte, das Vorhandene<br />

zu sichten, Erfahrungen auszutauschen<br />

und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren.<br />

Nach einer das Problem umreißenden<br />

Einführung wurden die Teilnehmer mit den<br />

zwei wesentlichen Problemkreisen konfrontiert:<br />

Gibt es einen guten Grund, neue Medien<br />

in der Schule einzusetzen? Auf welcher didaktisch-methodischen<br />

Basis? 2. Was gibt es<br />

an Erfahrungen und brauchbaren Materialien?<br />

Nach welchen Kriterien kann man Material<br />

auswählen.<br />

Der erste Tag widmete sich den Multimedia-Anwendungen,<br />

vulgo: der CD-ROM.<br />

Es wurden zunächst in sehr geraffter Form<br />

erkenntnis- und lernheoretische Ansätze seit<br />

Comenius (17.Jh.) bis zu den neuesten Theorien<br />

zusammengefaßt. Dabei wurde hervorgehoben,<br />

daß “Multimedia” im Sinne von<br />

Nutzung aller Sinne beim Lernen beileibe<br />

nichts Neues ist. Allerdings gibt es heute<br />

durch die Technik und ihre Rolle in der Gesellschaft<br />

Möglichkeiten, von denen Comenius<br />

nur Visionen hätte haben können. Einmütigkeit<br />

herrschte zwischen Referenten und<br />

dem durchweg schon mit Erfahrungen vorbelasteten<br />

Publikum darüber, daß wir kaum<br />

noch an den neuen Medien vorbeikommen<br />

- 40 - <strong>LIES</strong> 3<br />

WIE MAN DRIU DINC ERWURBE 1 :<br />

BÜCHER - COMPUTER - UNTERRICHT<br />

werden, da sie Bestandteil des Alltags geworden<br />

sind (anders als weiland z.B. das Sprachlabor).<br />

Zwar fehlt es noch z.B. an Langzeitstudien<br />

über die Qualität des Lernerfolgs,<br />

aber es gibt Hinweise darauf, daß in manchen<br />

Bereichen Vorzüge nicht geleugnet werden<br />

können.<br />

Nach den eher philosophisch geprägten<br />

Anfängen wurden konkrete Erfahrungen vorgetragen.<br />

<strong>Das</strong> Landesinstitut <strong>für</strong> Schule und<br />

Weiterbildung, Soest, evaluiert CD-ROM-<br />

Anwendungen. Wir bekamen sehr geeignete<br />

Beispiele und ihren Einsatz in allen Altersstufen<br />

von der 5 bis zur 13 (mitreißend!) vorgeführt.<br />

<strong>Das</strong> Konzept der Multimediaprojektschule<br />

Michaeli-Gymnasium, München, wurde<br />

vorgestellt. In Arbeitsgruppen gab es die<br />

Möglichkeit nicht nur theoretisch, sondern<br />

auch praktisch mit dem präsentierten Material<br />

Erfahrungen zu sammeln und im Gespräch<br />

seine Tauglichkeit zu diskutieren.<br />

Der zweite Tag war dem Sinn des Internets<br />

in der Schule gewidmet. Im Zentrum<br />

stand zunächst die Frage, wo das Internet in<br />

der Schule seinen Platz haben soll. Die eindeutige<br />

Antwort: In der Schulbibliothek, wo<br />

denn sonst? Die scheinbar polemische Antwort<br />

ist durchaus ernst gemeint, denn das<br />

Internet stellte sich in den Referaten als ein<br />

Medium unter anderen dar, nicht als etwas<br />

wirklich und prinzipiell Neues (wieder wurde<br />

auf Comenius verwiesen). Es taugt zur Erweiterung<br />

des Stoffes, nicht zum Ersatz. Vielfach<br />

wurden Beispiele genannt, in denen deutlich<br />

wurde, daß ggf. oder sogar oft andere Medien<br />

zur Lösung von Problemen wesentlich ökonomischer<br />

und sinnvoller sind. Der Wert liegt<br />

im Verbund.<br />

Den Zuhörern wurden danach die sächlichen<br />

wie personellen Ausstattungsanforderungen<br />

dargestellt: beide sind hoch, aber zu<br />

bewältigen. Erfahrungen mit Unterrichtsformen<br />

wurden vorgestellt. Eine wichtige Er-


<strong>LIES</strong> 3 - 41 -<br />

kenntnis ist, daß Arbeit in Kleingruppen der<br />

Einzelarbeit und der Arbeit mit ganzen Klassen<br />

vorzuziehen ist. Die Frage, in welchen<br />

Themenbereichen das Internet Sinn macht,<br />

nannte zwei besonders geeignete: die Herstellung<br />

einer Homepage der Schule (was heute<br />

vielfach von der Schulöffentlichkeit geradezu<br />

gefordert wird) und Integration des Internet<br />

in Projektarbeit, wobei deutlich gemacht<br />

wurde, daß nicht das Internet, sondern die<br />

Projektarbeit und ihr Thema der Kern der<br />

Arbeit sein müssen, also Internet nicht um des<br />

Internets willen benutzt werden darf.<br />

In Arbeitsgruppen konnten wieder die<br />

theoretischen Erfahrungen in praktischen<br />

Übungen zu Themen wie “Erstellen und Gestalten<br />

von Webseiten”, “Technische Voraussetzungen”<br />

oder zu Suchmaschinen und<br />

ihren Einsatzmöglichkeiten erprobt werden.<br />

Besonders wertvoll waren auch hier wie am<br />

Vortag konkrete Ratschläge, wie sich z.B.<br />

Kosten sparen lassen (z.B. indem man Internetseiten<br />

auf die eigene Festplatte laden läßt,<br />

um sie dort offline von Schülerinnen und<br />

Schülern bearbeiten zu lassen).<br />

Was brachte die Tagung zum Schwarzauf-Weiß-nach-Hause-tragen?<br />

Hauptsächlich<br />

die Erkenntnis: Es tut sich sehr viel an deutschen<br />

Schulen. Es gibt einen großen Realitätssinn,<br />

keine blinde Technikeuphorie, aber<br />

auch keine -feindlichkeit. Es gibt unter denen,<br />

die damit arbeiten, über die föderalen<br />

NACHRICHTEN<br />

Grenzen hinweg einen erstaunlich großen<br />

Konsens: <strong>Das</strong> neue Medium bedeutet, daß<br />

sich der Unterricht ändern muß. Offene Unterrichtsformen,<br />

Projektunterricht sind Unterrichtsformen,<br />

die heute noch nicht die Regel,<br />

aber äußerst zukunftsträchtig sind. Die<br />

Schule hat durch das Internet und die neuen<br />

Medien ihren Charakter als geschützter, als<br />

Schonraum verloren. Die Wirklichkeit dringt<br />

über die von den Lehrkräften nicht zu filternden<br />

Inhalte massiv in die Schule ein - durch<br />

fast unbegrenzte Publikationsmöglichkeiten<br />

über CD-ROM und Internet wirkt die Schule<br />

nach außen. <strong>Das</strong> kann die Schule nicht ignorieren,<br />

sie muß reagieren. Die Tagung hat<br />

gezeigt, daß einer der wichtigsten Orte dieses<br />

Reagierens in der Schulbibliothek zu finden<br />

ist.<br />

Den beiden Initiatoren und Leitern des<br />

Seminars, Herrn Prof. Papendieck und Herrn<br />

Hoebbel, gebührt großer Dank, denn gar zu<br />

selten gibt es die Möglichkeit, auf so breiter<br />

und kompetenter Ebene das schwierige Problem<br />

anzugehen: repetita placent!<br />

Kurt Cron<br />

6.10.1998<br />

___________________________________<br />

1 „Wie man drei Dinge erwerben könne“ Zitat aus<br />

W.v.d.Vogelweide „Reichs-Ton“


ANGEBOTE<br />

- 42 - <strong>LIES</strong> 3<br />

THEMATISCHE LEIHBESTÄNDE UND THEMENPAKETE DER LANDES-<br />

BÜCHEREISTELLE RHEINLAND-PFALZ, KOBLENZ<br />

1. Neu: ”Bücher mit Kick” – Themenpaket ”Fußball” <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

2. Comic-Kisten: 40 gemischte Comics<br />

3. Deutscher Jugendliteraturpreis (ca. 90 Bde)<br />

Wird laufend mit den neuen prämierten Büchern ergänzt<br />

4. Edutainment/Infotainment auf CD-ROM (5 Bestände zu 25 CD-ROMs)<br />

5. Es war einmal ... Eine Märchen-Auswahl <strong>für</strong> Kinder (51 Medien und Bilderbuchkino)<br />

6. Europäischer Film (68 Medien - Bücher, Videos)<br />

7. Fit ab 50 (68 Medien)<br />

8. Freizeit kreativ - Wird auf Wunsch zusammengestellt (40 Bde)<br />

9. Freunde (42 Bde, Bilderbuchkino und Liederkassette)<br />

10. Gastlichkeit zelebrieren - Kulinarisches, Dekorationen ... (40 Bde)<br />

11. Geschwister - nein danke !? Vom Streiten, Vertragen und Liebhaben (30 Bde und<br />

Bilderbuchkino)<br />

12. Neu: Israel – zum 50jährigen Bestehen des Staates (50 Medien)<br />

13. Kätzchen-, Kater- und mäusige Katzengeschichten (38 Bde und Bilderbuchkino)<br />

14. Kinder-Video-Kisten (je 30 Videos)<br />

15. Lauter Schweinereien (21 Bde und Bilderbuchkino)<br />

16. Neu: Literatur hören – Literatur auf Kassetten <strong>für</strong> Erwachsene (2 Bestände)<br />

17. Mäusegeschichten (32 Bde und Bilderbuchkino)<br />

18. ”Mut tut gut” - Mutmachgeschichten (30 Bde und Bilderbuchkino)<br />

19. Neu: Pferde sind das halbe Leben – oder? (2 Bestände, 50 + 30 Bde)<br />

20. Neu: Die schönsten Morde sind lila – 50 Krimis<br />

21. Spiel-Zeit (30 Bde)<br />

22. Sport - die schönste Nebensache der Welt (40 Bde)<br />

23. Ein Traum von Freiheit. 1848/49 Revolution in Deutschland (27 Bücher und 1 CD)<br />

24. Vampiro, Hex’ und Zwackelzahn (50 Bde)<br />

25. Vater-Mutter-Kind (40 Bde und Bilderbuchkino)<br />

26. Vorsicht Hochspannung ! (70 Medien - Bücher und Videos)<br />

27. Zauberhafte Bärenauslese (43 Bde und Bilderbuchkino)<br />

28. Kinder-MC-Boxen (23 Bestände zu je 40 MCs)<br />

In Vorbereitung: Familie & Co<br />

Stand: 15.09.1998<br />

Zu den Themen<br />

- Süchte aller Art<br />

- Vorweihnachts- und Weihnachtszeit<br />

- Ostern<br />

- Sexueller Mißbrauch an Kindern und Jugendlichen<br />

- Aufklärung <strong>für</strong> Grundschulkinder (hier neu: auch MCs!)<br />

- Deutsch als Fremdsprache und Sprachkurse<br />

- Garten<br />

hält die Landesbüchereistelle je eine Auswahl bereit, aus denen Büchereien eine ihren<br />

Anforderungen entsprechende Anzahl bestellen können.


<strong>LIES</strong> 3 - 43 -<br />

Medienkisten <strong>für</strong> Kindergärten und Grundschule<br />

Die Landesbüchereistelle Koblenz bietet Kindergärten und Grundschulen Medienkisten<br />

zur kostenlosen Ausleihe an.<br />

Die Medienkisten, in denen Erzieher/innen und Lehrer/innen zahlreiche Anregungen zur<br />

Behandlung der einzelnen Themen in Kindergärten und Grundschulen finden, umfassen bis zu<br />

50 Titeln und enthalten neben Büchern auch Spiele, Cassetten und Videos, geplant ist die<br />

Erweiterung mit passenden CD-ROMS.<br />

Themen/Titel: Kinder-Medien-Kisten<br />

1. Vom Kindergarten zur Schule (2 Bestände)<br />

2. Gib acht! ... auf deinen Körper<br />

3. Die Welt der Sinne (2 Bestände)<br />

4. Vom Schlaf zum Traum<br />

5. Tiere leben mit uns – Tiere leben um uns<br />

6. Verhext noch mal !<br />

7. Frühling, Sommer, Herbst und Winter – die Jahreszeiten<br />

8. Wilde Tiere<br />

9. Immer nur Glotze ? Wie Kinder ihre Freizeit gestalten (können) (2 Bestände)<br />

10. Die Sache mit dem Verkehr<br />

11. Iss was ?! - Ernährung<br />

12. Warum kräht der Hahn ? Und andere Antworten auf Kinderfragen<br />

13. Der Natur auf der Spur<br />

14. Gott und die Welt – Religion(en) <strong>für</strong> Kinder<br />

In Vorbereitung:<br />

- Lebenselement Wasser<br />

- Hey Oma, hey Opa ! – Dialog der Generationen<br />

- Kinder in aller Welt<br />

- Bits for Kids – Computer (-technik) <strong>für</strong> Kinder<br />

- Leben im Mittelalter – Ritter, Burgen<br />

- Wunderwerke der Technik – Brücken, Schiffe, Flugzeuge, Wolkenkratzer ...<br />

- Licht und Luft – zwei Elemente<br />

- Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />

- Musik <strong>für</strong> Kinder<br />

ANGEBOTE<br />

Die Leihbestände können von kommunalen Büchereien und Schulbibliotheken der Regierungsbezirke<br />

Koblenz und Trier ausgeliehen werden. Auf Wunsch können auch thematisch nicht<br />

gebundene Leihbestände von 100 Bänden zusammengestellt werden. <strong>Sie</strong> werden kostenlos<br />

ausgeliefert und wieder abgeholt. Zu vielen Leihbeständen gibt es mit Annotationen versehene<br />

Titelverzeichnisse.<br />

Vormerkungen und Bestellungen richten <strong>Sie</strong> bitte an die Landesbüchereistelle Rheinland-<br />

Pfalz, Eltzerhofstraße 6a, 56068 Koblenz, Tel. (02 61) 30 12-207, Frau Wenndorf (vormittags).<br />

Nach Dienstschluß kann der Anrufbeantworter 30 12-207 benutzt werden.


ANGEBOTE<br />

Die Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz<br />

in Neustadt / W. bietet folgende<br />

Ausstellungen an :<br />

- Asiatische Heilkunde - ein alternativer Weg<br />

zur Gesundheit ?<br />

- Bärenstarke Bücher - lustige und merkwürdige<br />

Geschichten von kleinen und großen<br />

Bären, Gummibären, Mondbären und<br />

Teddybären ( mit Rätsel)<br />

- Die bissige Muse - Kabarett gestern und<br />

heute<br />

- Bücher lesen - Bücher hören: Großdruckbücher<br />

und Literaturkassetten<br />

- Burgen, Schlösser und Kirchen in Rheinhessen-Pfalz<br />

- Hacker, Freaks und Cyber-Kids: Computerwelten<br />

in der erzählenden Kinder- und<br />

Jugendliteratur<br />

- Hereinspaziert - Bücher über den Zirkus<br />

- HOKUSPOKUS FIDIBUS... - Geschichten<br />

von fidelen Hexen, guten Räubern,<br />

kleinen Riesen und jungen Zauberern (mit<br />

Rätsel)<br />

- Jugend, Geschichte, Geschichten 1945 -<br />

1995<br />

- Kunst <strong>für</strong> Kinder<br />

- Lebensraum Regenwald - ein Ökosystem<br />

in Gefahr<br />

- (Lern-)spiele <strong>für</strong> Kinder im Vor- und<br />

Grundschulalter<br />

- Literatur auf der Leinwand<br />

- Märchen (mit Rätsel)<br />

- Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen<br />

- Die Not der frühen Jahre: Kriegsende,<br />

Wiederaufbau und die fünfziger Jahre in<br />

der deutschen Literatur<br />

- Preisgekrönte Spiele<br />

- Rheinland-pfälzische Gegenwartsliteratur:<br />

eine Auswahl von Neuveröffentlichungen<br />

- 44 - <strong>LIES</strong> 3<br />

WANDERAUSSTELLUNGEN DER STAATLICHEN BÜCHEREISTELLE<br />

RHEINHESSEN-PFALZ<br />

- Ritterburg und Bauerndorf - Leben im Mittelalter<br />

- Sekten - zum Beispiel Scientology<br />

- Unterwegs in Rheinland-Pfalz : Reise- und<br />

Freizeitführer<br />

- Von Babbelmaus bis Zaubermaus - Bilder<br />

und Geschichten aus der Welt der Mäuse<br />

(mit Rätsel)<br />

- Wenn du dich gruseln willst... - Geschichten<br />

von Geistern, Gespenstern, Monstern<br />

und Vampiren (mit Rätsel)<br />

- Wild und verwegen übers Meer - Piraten<br />

und Freibeuter<br />

Weitere geplante Ausstellungen :<br />

- Indianer (Arbeitstitel)<br />

- Berufswahl (Arbeitstitel)<br />

- Katastrophen (Arbeitstitel)<br />

Die Ausstellungen umfassen im Durchschnitt<br />

70 Bände und können von allen öffentlichen<br />

Bibliotheken und Schulbibliotheken<br />

des Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz<br />

kostenlos übernommen werden. Zu jeder<br />

Ausstellung gibt es thematisch gegliederte<br />

Buchlisten, die zum Teil mit Annotationen<br />

versehen sind.<br />

Vormerkungen und Bestellungen<br />

richten <strong>Sie</strong> bitte an die<br />

Staatliche Büchereistelle Rheinhessen-Pfalz,<br />

Lindenstraße 7 - 11<br />

67433 Neustadt/Weinstraße<br />

Telefon: 06321 / 3915 - 0 oder<br />

06321 / 3915 - 21,<br />

Telefax : 06321 / 391539<br />

E-Mail: Fachstelle_Neustadt@t-online.de.


<strong>LIES</strong> 3 - 45 -<br />

WIR STELLEN VOR<br />

ZENTRALE SCHULBIBLIOTHEK<br />

Name der Schule: Martinus-Gymnasium<br />

Anschrift: Martinusstr. 53545 Linz/Rhein<br />

Telefon: 02644/2565<br />

Zahl der Lehrer: 48 Zahl der Schüler: 752<br />

Zahl der Leser insges.: Statistik wird nicht geführt<br />

- davon Lehrer: Statistik wird nicht geführt<br />

- davon Schüler: Statistik wird nicht geführt<br />

- davon Eltern, Studenten: Statistik wird nicht geführt<br />

Zentrale Schulbibliothek seit: in der jetzigen Form seit 1997<br />

Bücher und Medien insgesamt: ca. 12.000 ME<br />

davon Kinder- und Jugendbücher: ca. 1.000 ME<br />

audiovisuelle Medien: sind in Fachsammlungen integriert<br />

Zeitungen und Zeitschriften: ca. 20<br />

Zahl der Räume: 5, davon 4 zusammenhängend,<br />

Raumgröße in Quadratmetern: 237 qm<br />

Zahl der Lese- und Arbeitsplätze: 33<br />

Zentrale Verbuchung: EDV<br />

Medientechnische Ausstattung d. Bibl.: 5 Computer, davon 3 Pentium<br />

Systematik: ASB<br />

Kataloge:<br />

- Alphabetischer Katalog: ja<br />

- Systematischer Katalog: ja<br />

- Titelkatalog: -<br />

- Schlagwortkatalog: ja<br />

Buchetat ohne Medienetat<br />

der letzten 3 Jahre insgesamt: -<br />

davon <strong>für</strong> Kinder- und Jugendbücher: 300-400 DM<br />

zusätzliche außerordentliche Mittel gelegentlich von der Martinus-Stiftung<br />

WIR STELLEN VOR


WIR STELLEN VOR<br />

Stiftungen, Sonderzuwendungen u.ä.): Beträge um l.000 DM<br />

Öffnungszeiten: täglich vormittags<br />

- davon Ausleihzeiten: täglich vormittags<br />

Bibliotheksveranstaltungen:<br />

- durchgeführt: bisher noch keine<br />

- geplant: noch nicht<br />

- 46 - <strong>LIES</strong> 3<br />

Zusammenarbeit mit anderen UB Mainz, UB Köln,<br />

Bibliotheken und zentralen<br />

Bibliothekarischen Einrichtungen:<br />

Landesbüchereistelle Rheinland-Pfalz in Koblenz<br />

Leitung der Bibliothek:<br />

Name: Herr E. Ridder Beruf: Lehrer, OStR<br />

Zahl der Hilfskräfte insgesamt:<br />

hauptamtlich: nein<br />

wechselnd<br />

<strong>für</strong> Bibliotheksarbeit: 15 davon Schüler: 9<br />

<strong>für</strong> Bibliotheksaufsicht: 23 davon Schüler: 17<br />

Sonstiges: -

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