Mittel für Opfer von der Stadt Wien - Weisser Ring
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BERICHTE<br />
Neue Studie<br />
Mag. Angelika Schäffer befragte<br />
<strong>Opfer</strong> über ihre Zufriedenheit<br />
mit <strong>der</strong> Betreuung.<br />
EDITORIAL<br />
Im Zentrum <strong>der</strong> Leistungen des WEISSEN<br />
RINGES steht die <strong>Opfer</strong>arbeit: Menschen,<br />
die durch kriminelle Handlungen seelischen<br />
o<strong>der</strong> materiellen Schaden erleiden,<br />
finden bei uns rasch, unbürokratisch und<br />
kostenlos professionelle Hilfe in vielerlei<br />
Hinsicht. Für ihren unermüdlichen Einsatz<br />
gebührt vor allem unseren ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ganz<br />
Österreich großer Dank – wie auch den<br />
Mitglie<strong>der</strong>n und Spen<strong>der</strong>n, die das überhaupt<br />
erst ermöglichen. Bitte unterstützen<br />
Sie uns weiterhin: <strong>Opfer</strong> brauchen unsere<br />
Hilfe!<br />
Unsere Bestrebungen richten sich aber<br />
auch darauf, die Rahmenbedingungen <strong>für</strong><br />
die <strong>Opfer</strong>arbeit kontinuierlich zu verbessern<br />
– sowohl hinsichtlich intensivierter<br />
Maßnahmen <strong>für</strong> die Aus- und Weiterbildung<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
als auch <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />
gesetzlicher Regelungen. Die Gespräche,<br />
die ich in den vergangenen Monaten mit<br />
2<br />
WEISSER RING<br />
Die Zufriedenheit<br />
mit den Leistungen<br />
des WEISSEN RIN-<br />
GES steht im <strong>Mittel</strong>punkt<br />
einer<br />
wissenschaftlichen<br />
Arbeit <strong>von</strong> Mag. Angelika<br />
Schäffer, Polizistin,<br />
Psychologin<br />
und Vorstandsmitglied<br />
des WEISS-<br />
EN RINGES.<br />
Befragt wurden 95<br />
<strong>Opfer</strong>; 86 da<strong>von</strong> (95 %) zeigten sich mit den<br />
Leistungen des WEISSEN RINGES „zufrieden“.<br />
Die Kritikpunkte <strong>der</strong> „unzufriedenen“<br />
5 % bezogen sich vor allem auf Verzögerungen<br />
bei Kontaktaufnahme bzw. Betreuung.<br />
Mehr als ein Drittel (34 %) <strong>der</strong> Probanden<br />
wurde durch die Polizei auf den WEISSEN<br />
RING aufmerksam (24 % durch Hinweise<br />
<strong>von</strong> Freunden/Bekannten; jeweils 3 %<br />
durch Internet/Zeitung); 36 % gaben sonstige<br />
Informationsquellen an (Anwalt/ Anwältin,<br />
ArbeitskollegInnen, Krankenhaus,<br />
Betriebsrat, etc.). An erster Stelle <strong>der</strong> erhofften<br />
Unterstützungsleistungen wurden „therapeutische<br />
Hilfe/Gespräch mit PsychologIn“<br />
(68 %) angegeben (Mehrfachnennungen<br />
waren möglich). Mehr als die Hälfte<br />
(55 %) wollte rechtliche, 48 % psychosoziale<br />
Unterstützung im Strafverfahren. Rechtliche<br />
Beratung wurde <strong>von</strong> 45 % <strong>der</strong> <strong>Opfer</strong> gewünscht,<br />
18 % erhofften finanzielle Hilfe.<br />
Statistik<br />
1.087 neue Intensivbetreuungen<br />
Mit 351 neuen Fällen standen in <strong>der</strong> Halbjahresstatistik<br />
des WEISSEN RINGES zum<br />
ersten Mal <strong>Opfer</strong> <strong>von</strong> Vermögensdelikten<br />
an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Intensivbetreuungen. Von<br />
Jänner bis Juni 2011 wurden insgesamt<br />
1.087 <strong>Opfer</strong> neu intensiv betreut, das entspricht<br />
einem leichten Anstieg gegenüber<br />
dem gleichen Vorjahreshalbjahr (mit 1.071<br />
Fällen; Zuwachs: + 1,49 %). Die meisten<br />
<strong>Opfer</strong> wurden in <strong>Wien</strong> betreut (773 Fälle),<br />
gefolgt <strong>von</strong> <strong>der</strong> Steiermark (74 neue Intensivbetreuungen;<br />
Vorjahreszeitraum: 80) und<br />
Oberösterreich (72 nach 64). Die höchste<br />
Steigerung verzeichnete das Burgenland<br />
(13 nach 6; + 117 %), in Kärnten wurden<br />
27 (nach 26) <strong>Opfer</strong> neu in die Betreuung<br />
genommen, in Nie<strong>der</strong>österreich 43 (nach<br />
58), in Salzburg 49 (nach 67), in Tirol 33<br />
(nach 33) und in Vorarlberg 3 (nach 4). Insgesamt<br />
wurden im ersten Halbjahr 81.642<br />
Euro an Unterstützungsleistungen ausgeschüttet<br />
(ohne Kosten <strong>für</strong> vom BMJ finanzierte<br />
Prozessbegleitungen). Mehr als die<br />
Hälfte <strong>der</strong> intensiv betreuten <strong>Opfer</strong> in <strong>Wien</strong><br />
wurden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Polizei an den WEISSEN<br />
RING vermittelt (454 nach 361 Fälle im<br />
1. HJ 2010). 5.792 Betroffene wandten sich<br />
an den <strong>Opfer</strong>-Notruf 0800 112 112, das entspricht<br />
im Durchschnitt 30 Anrufen pro Tag.<br />
Insgesamt suchten im Halbjahr rund 10.000<br />
Menschen beim <strong>Opfer</strong>-Notruf und beim<br />
WEISSEN RING Rat. Detailinformationen<br />
unter: www.weisser-ring.at / Für die Presse<br />
Präsident Hon.Prof.<br />
Dr. Udo Jesionek<br />
den neuen Bundesministerinnen<br />
<strong>für</strong> Justiz<br />
und <strong>für</strong> Inneres führen<br />
konnte, haben gezeigt,<br />
dass unsere Arbeit<br />
nicht unbeachtet<br />
geblieben ist: Viel war<br />
<strong>von</strong> Wertschätzung<br />
<strong>für</strong> den WEISSEN<br />
RING die Rede; das<br />
Gesprächsklima war<br />
jeweils sehr positiv<br />
und wir dürfen auf noch bessere Kooperation<br />
hoffen. Ein wesentliches aktuelles<br />
Thema ist dabei die Verbesserung <strong>von</strong><br />
<strong>Opfer</strong>schutz und <strong>Opfer</strong>rechten in Europa:<br />
Eine entsprechende EU-Richtlinie ist in<br />
Ausarbeitung, <strong>der</strong> WEISSE RING Österreich<br />
wird sich – gemeinsam mit den im<br />
Dachverband „Victim Support Europe“ zusammengeschlossenen<strong>Opfer</strong>hilfeorganisationen<br />
– in <strong>der</strong>en Gestaltung deutlich<br />
einbringen. Haben wir heuer mit Bundes-<br />
Mehr <strong>Mittel</strong> <strong>für</strong> <strong>Opfer</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Wien</strong><br />
Mehr als 500 Betroffene <strong>von</strong> Gewalt in Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Wien</strong>er Jugendwohlfahrt<br />
meldeten sich beim WEISSEN RING, <strong>der</strong><br />
mit <strong>der</strong> Koordination <strong>der</strong> Hilfeleistungen <strong>für</strong><br />
diese <strong>Opfer</strong> beauftragt ist. 2010 standen<br />
da<strong>für</strong> 2 Mio. Euro zur Verfügung. Der <strong>Wien</strong>er<br />
Gemeindesratsausschuss <strong>für</strong> Bildung,<br />
Jugend, Information und Sport beschloss<br />
am 15. September 2011 weitere <strong>Mittel</strong> in<br />
Höhe <strong>von</strong> 3,8 Mio. Euro. Das <strong>Wien</strong>er Gremium<br />
hat bisher 278 Fälle behandelt und<br />
über Leistungen entschieden, die über das<br />
rasch und unbürokratisch verfügbare Basisangebot<br />
(10 Stunden Psychotherapie, 1<br />
Stunde anwaltliche Beratung) hinausgehen.<br />
ministerin Dr. Maria Fekter den ersten „Tag<br />
<strong>der</strong> Kriminalitätsopfer“ in Österreich den<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
gewidmet, so bereiten wir <strong>für</strong> den<br />
22. Februar 2012 einen Themenschwerpunkt<br />
zu den europaweit erfor<strong>der</strong>lichen<br />
gesetzlichen Standards vor, <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em<br />
auch unsere For<strong>der</strong>ung nach<br />
einem Verbrechensopferentschädigungsgesetz<br />
beinhalten wird.<br />
Ob in Österreich o<strong>der</strong> auf internationaler<br />
Ebene – <strong>der</strong> WEISSE RING stellt sich den<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen, die wir gerne annehmen:<br />
<strong>für</strong> Menschen, die <strong>Opfer</strong> geworden<br />
und auf unsere Unterstützung angewiesen<br />
sind. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
eine schöne, friedliche Advents- und<br />
Weihnachtszeit sowie alles Gute <strong>für</strong> ein<br />
gesundes, glückliches und erfolgreiches<br />
neues Jahr,<br />
Ihr<br />
WEISSER RING<br />
Mitgliedsbeitrag:<br />
2 Euro / Monat<br />
<strong>Opfer</strong> brauchen unsere Hilfe!