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HR Belvedere Davos:Layout 1 - Schweizer Hoteljournal

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REPORTAGERenovationen im Steigenberger Grandhotel Belvédère, <strong>Davos</strong>Vom Sorgenkindzum VorzeigehausDas Steigenberger Grandhotel Belvédère war einst das Sorgenkind der SteigenbergerGruppe. General Manager Ernst Wyrsch ist die Wende gelungen und heute gilt das <strong>Davos</strong>erHaus als wirtschaftlich erfolgreichstes Ferienhotel der Schweiz. Eine bauliche Verjüngungskurdes Gebäudes trägt diesen Erfolg nach aussen. Erika Bühler, Bilder: Susanne Seiler-Hersperger206/2008


«Ein neuzeitliches, altes Grandhotel», nenntErnst Wyrsch sein Hotel. Die Lobby entspricht imStil zwar einem Grandhotel, Stoffe und Polstererstrahlen jedoch in frischen Farben. DiverseFenster lassen hier viel Tageslicht ins Hotelinnere.Blickfang beim Eintreten: Die leuchtendeCollage von Johannes Kaufmann hinter der Rezeptionsthekezeigt verschiedene Sujets aus denWerken von Ernst Ludwig Kirchner.Sandra Schuler, Hans Escher und Valentina Tibeshkümmern sich hier um alle Anliegen der Gäste.ERNST WYRSCHDer 47-jährige Ernst Wyrsch ist seit 1996General Manager des Grandhotel Belvédère.Nach dem Abschluss der Hotelfachschulein Luzern war er unter anderem imWaldhaus Sils-Maria und im SchlosshotelCastell in Zuoz tätig. Inzwischen ist dergebürtige Aargauer schon fast ein waschechterBündner, war er doch als VereinsundVerwaltungs ratspräsident des HockeyClubs <strong>Davos</strong> tätig und ist dort seit 2003Ehrenpräsident. Ausserdem ist er Mitbegründerdes Jazzfestivals «<strong>Davos</strong> SoundsGood» und hat Einsitz im Verwaltungsratder Steigenberger Hotels AG Schweiz.Ernst Wyrsch und seine Frau Sylvia – RoomsDivision Managerin im Belvédère – habengemeinsam zwei Kinder.Das Steigenberger Grandhotel Belvédèrein <strong>Davos</strong> ist in der <strong>Schweizer</strong> Hotelleriealles andere als ein unbekanntes Haus. Esist ein Haus mit Geschichte: Im Jahr 1875eröffnet, ist das Hotel in den 30er-JahrenTreffpunkt der damaligen Stars. Währenddem 2. Weltkrieg wird das Belvédère zuSpionagezwecken genutzt: Politiker ausaller Welt versuchen hier, die Pläne derDeutschen Wehrmacht zu untergraben.1980 wird das Hotel an die SteigenbergerGruppe verkauft, woraufhin einigeharte Jahre durchlebt werden müssen.Doch seit der heutige General Managerdie Geschicke des Grandhotel Belvédèrelenkt, ist alles anders geworden: ErnstWyrsch erwirtschaftet seit seinem Eintritt1996 von Jahr zu Jahr neue Rekordumsätze.Zur Verdeutlichung: Hatte das Hotel1996 einen Umsatz von 6,8 Millionen CHF,so beträgt dieser heute, zwölf Jahre später,16 Millionen CHF. Da darf man sich alsHotelier zu Recht ein wenig freuen: «Ichbin stolz, dass wir es geschafft haben, diesesHaus aus dem Tal der Tränen zu führen.Das Hotel lebt – es ist ein neuzeitlichesund gleichzeitig altes Grandhotel»,schmunzelt der gebürtige Aargauer.6/200821


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mit rotem Teppich, rot gepolstertenStühlen und dazu passendem weissemGedeck wird den HalbpensionsgästenFrühstück und Nachtessen serviert. Dieweisse Decke ist stellenweise mit einerdunklen Holzvertäfelung verziert undvoneinander getrennte Bereiche undeinige Ni schen ermöglichen etwas Privatsphäre,sofern man dies wünscht.Im Gegensatz zum Restaurant Belvédèreim Grandhotel-Stil, ist die Einrichtungder Trattoria eher bündnerisch geprägt:Ein rotbrauner Holzboden, Holzbalkenan der Decke und Stühle mit ausgespartemHerzmotiv sorgen für heimeligeAmbiance. Auch ein kleines, separatesArvenstübchen fehlt hier nicht. Doch dieTrattoria ist nur im Sommer eine Trattoria– im Winter verwandelt sie sich in dasRestaurant Romeo & Julia, ein Gourmet -lokal mit etwas höheren Preisen und 15GaultMillau-Punkten. Theoretisch. «Dawir nicht das ganze Jahr über das selbeRestaurantkonzept beibehalten, könnenwir von GaultMillau nicht klassiert werden»,erklärt Ernst Wyrsch, jedoch keinbisschen enttäuscht. Denn auch im Sommerkredenzt Chefkoch Henri Wagenerfeine Gerichte für die verwöhnten Gaumender Belvédère-Gäste.KONTRASTE ERGÄNZENSICH ERFOLGREICHDer «Alpine Classic»-Stil zeigt sich dannwieder in den renovierten Hotelzimmern.Weiss gebleichtes Arvenholz undschwarz lackierte Eiche kontrastieren sichhier auf vornehme Weise: Während dieArve die Lokalität symbolisiert, steht dasschwarze Eichenholz für das Edle – so sinddie Zimmer bündnerisch und zugleich zeitloselegant. Ein guter Zwischenweg, denn:«Der Umbau war schon auch von Angstgeprägt», offenbart Hoteldirektor Wyrsch.«Wir mussten moderner werden, dochStammgäste wünschen ja meist keine Veränderung.»Der gewählte Weg scheint derrichtige gewesen zu sein: «Die Rückmeldungensind mehrheitlich euphorisch»,erzählt Wyrsch freudig.Rot, Orange, Gelb und Beige sind diedominierenden Farben bei Polstern, Vorhängenund Teppichen in allen Räumen,doch werden sie in allen Zimmern immerwieder anders kombiniert: Mal er gänztein beigegraues Sofa den warmen Parkettboden,dann wieder wird auf demgelborangen Teppich ein leuchtend rotesSofa platziert. Erfrischend sind die für einmalnicht weissen, sondern hellgelbenWände, ab und an gar in zwei verschiedenenGelbtönen gestreift.In den Badezimmern wird der Gegensatzvon Dunkel und Hell fortgesetzt: Derschwarze Naturstein der Abdeckungenund die hellen Bodenfliessen kontrastierensich zwar, sorgen im Bad aber gleichzeitigfür eine stilvolle Einheit. Ausgestattetsind die Bäder je nach Platz mit einerDusch-Badewanne oder mit Wanne plusse parater Dusche – selbstverständlich mitRegenbrause. Gewisse Suiten verfügenüber eine gesonderte Toilette, andernortsist diese durch eine Milchglastürevom übrigen Badezimmer getrennt. Ge -schmackvolle Leuchten neben dem Spiegelerlauben es, den Raum in stimmungsvolleAtmosphäre zu tauchen.Tino Ruderisch sorgt im klassischen Bistro fürdas leibliche Wohl der Gäste. Die grossen Fensterlassen hier viel Tageslicht ins Innere – noch mehrSonne gibt es draussen auf der Terrasse.Das Restaurant mit den zwei Konzepten:Im Sommer eine Trattoria, im Winter dasGourmetlokal Romeo & Julia. Die Einrichtungmit viel Holz wirkt heimelig und gemütlich.Klassischer Grandhotel-Stil in frischem Rot:Im Restaurant Belvédère geniessen dieHalbpensionsgäste ihr Frühstück und Abendessen.246/2008


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WELTPROMINENZVERSUS WANDERWOCHENNoch sind die Neuerungen im GrandhotelBelvédère nicht abgeschlossen, dieFassade, die Balkone und die Hotelzufahrtwarten noch auf ihre Verjüngung.«Wir bauen eine Garage und möchtendie Auffahrt dann wieder originalgetreuwie früher gestalten», erläutert ErnstWyrsch die offenen Projekte.Doch auch für das Belvédère gilt, wasauf alle Hotels zutrifft: Die harten Faktorenalleine machen noch keinen Erfolgaus. Und Hoteldirektor Wyrsch legt ganzbesonderen Wert darauf, dass die softenFaktoren in seinem Hotel stimmen –schliesslich soll das Grandhotel Belvédèreweiterhin so erfolgreich strahlen:«Unser Erfolg ist zu einem Grossteil aufdie Crew zurückzuführen: Meine Mitarbeitersind bereit, mehr als nur das Nötigezu machen.» Ohne diesen Einsatzwürde das Haus nicht funktionieren,denn insbesondere während dem WEF(World Economic Forum) verschlingt dasHotel Unmengen an Kapazitäten: Arbeitennormalerweise zwischen 80 und 130Mitarbeiter im Belvédère, so sind es inder Zeit des WEF um die 300 – beinaheeine Vervierfachung des Sommer-Bestandes. Es sind vor allem ehemaligeMitarbeiter, die sich in dieser Zeit einspannenlassen und die dafür gar ihreFerien opfern.Wie bringt ein Hotelmanager sein Personalzu solchen Leistungen? «Bei unssind Gast und Mitarbeiter auf Augenhöhemiteinander, unterwürfiges Personalgibt es hier nicht. Nur wer Selbst-+ Grosszügige Räumlichkeiten erwartendie Gäste in den Suiten des Hotel Belvédère.Das Badezimmer bietet genügend Platz für einegrosse Badewanne mit Blick ins Grüne, undfür gemütliche Stunden steht das Wohnzimmerin warmer Farbgestaltung zur Verfügung:Rot, Gelb und Orange dominieren die Ambiance.Stilvolle Badezimmer im Dunkel-Hell-Kontrast:Die weiss gebleichte Eiche und der dunkleNaturstein ergänzen sich zu einer edlen Einheit.Im Wohnraum dieser Suite wurde derwarme Parkettboden mit Sofa und Mobiliar inBeige-Grau kombiniert.Wie in Bade- und Wohnzimmer sind auch dieWände im Schlafzimmer in hellem Gelb gestaltet –warm und freundlich wirken die Räume dadurch.Ergänzend kommen im Schlafzimmer Orangeund Rot zum Einsatz – sowie eine edel wirkendeTages decke in Beige mit goldenen Ornamenten.266/2008


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wertgefühl hat, ist zufrieden und kannden Gästen freundlich entgegen treten»,sagt Wyrsch. Für die Zufriedenheit seinesTeams sind Wyrsch und seine Kadermitarbeiterzuständig: «Wir kümmern undsorgen uns um unsere Mitarbeiter. Mir istdie Identifikation mit dem Haus wichtig,dass wir alle in die gleiche Richtung gehenund dieselbe Sprache sprechen. Ich denke,der Spass an der Arbeit ist hier spürbar,die Crew ist gerne hier und mag dieArbeit mit den Gästen.»Doch dies trifft nicht nur auf die Mitarbeiterzu – auch Ernst Wyrsch hat amBelvédère seine Freude gefunden, sprichtvon guten Vibes und einem Hotel, dasspannender nicht sein könnte: «Ich bineigentlich nicht der Typ, der zwölf Jahrelang den selben Job macht. Doch derSpagat, den wir jedes Jahr mit dem WEFmachen, fasziniert mich.» Damit meint erdie Wandlung von einem Hotel, das dankWeltprominenz wie Bill Clinton, CondoleezzaRice, Tony Blair oder Kofi Annan imMittelpunkt des öffentlichen Interessessteht, zu einem zurückhaltenden Haus,das auch während dem restlichen Jahrganz diskret prominente Persönlichkeitenzu beherbergen weiss.Doch es ist nicht in erster Linie die Prominenz,die dem Steigenberger GrandhotelBelvédère seine Anziehungskraftverleiht. Es ist die persönliche Führungvon Ernst Wyrsch und seiner Frau Sylviaund die Freude, die sie dabei versprühen.«Erfolg macht Spass», sagt denn Wyrschauch ganz offen. Diesen Spass an derArbeit vermittelt der Hotelier seinen Gästenbeispielsweise bei den alljährlichenJazz-Wanderwochen, bei denen er alsGastgeber die Wandergruppen begleitet.«Ich habe grosse Freude an diesen Wanderungen»,erzählt Wyrsch. «DieseWochen machen mir genauso viel Spasswie die Tage als WEF-Gastgeber.»Doch wenn man soviel erreicht hat, vonRekord zu Rekord wirtschaftet, hat manda keine Angst vor dem abrupten Endeder Glücksträhne? Bei Ernst Wyrsch sindkeine Anzeichen dafür zu sehen: «Wenndie Zusammenarbeit mit Steigenbergerweiterhin so gut verläuft und wir auch inZukunft so motiviert sind, überdurchschnittlicheTeamleistungen zu erbringen,wird uns der Erfolg sicher sein – davonbin ich überzeugt.»Klassifizierung: FünfsternAusrichtung: 60 % Freizeit, 40 % BusinessLage: <strong>Davos</strong> Platz, mit Blick auf BergweltBesitzer: Steigenberger Hotel GroupGeneral Manager: Ernst WyrschInnenarchitekt: Claudio CarboneRenovationsbeginn: In der Zwischen -saison des Jahres 2005, sowie in derZwischensaison des Jahres 2007Renovationen: Zimmer inklusive Bäder,Empfangsbereich, Lobby- und BarbereichZimmer: 127 Zimmer, davon 30 SuitenZimmerausstattung: Flachbild-Fernseher,W-LAN, Safe, MinibarPreise pro Zimmer/Nacht inkl. HP:Je nach Saison Einzelzimmer ab 188 CHF,Das Steigenberger Grandhotel Belvédère throntseit 1875 über <strong>Davos</strong>. Nachdem die Räumlichkeitennun auf heutigen Standard aufgerüstet wurden,werden in nächster Zeit auch die Fassade und dieHotelzufahrt einer Verjüngungskur unterzogen.ZAHLEN UND FAKTEN STEIGENBERGER GRANDHOTEL BELVÉDÈREDoppelzimmer ab 376 CHF, Suite ab 456CHF, Präsenten-Suite ab 1020 CHFGastronomie: Restaurant Belvédère undTrattoria respektive Gourmetlokal Romeo &JuliaWellness: Badelandschaft mit Pool undWhirlpool, Finnische Sauna und Biosauna,Dampfbad, Kosmetikstudio, FitnessraumKonferenz-/Seminarbereich: Vier Ta -gungsräume für bis zu 300 Personen, allemit Tageslicht und aktuellem technischemStandardAuslastung: Sommer 77 %, Winter 85 %GOP 2008: 33 %Mitarbeitende: Sommer 80, Winter 130,WEF 300286/2008

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