Bundesdelegierte Landesverband Sachsen - Wirtschaftsrat der CDU ...
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Sehr verehrte liebe Gäste<br />
und Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es!<br />
Herzlich willkommen zum Wirtschaftstag 2012.<br />
Viel zu lange haben die Versprechungen für neue soziale Wohltaten in den Län<strong>der</strong>n Europas<br />
auf immer höheren staatlichen Neuverschuldungen beruht. Doch dauerhaft lässt sich sozialer<br />
Zusammenhalt eben nicht durch neue Schulden sichern. Die europäische Schuldenkrise deckt<br />
die massive Schwäche im institutionellen und vertraglichen Gefüge <strong>der</strong> EU schonungslos auf.<br />
In den Krisenlän<strong>der</strong>n führt sie zu harten Sparzwängen und wachsen<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit. Für<br />
Län<strong>der</strong> wie Deutschland bringt sie milliardenschwere Transferbelastungen mit sich. Die EU<br />
steht vor einer gewaltigen Bewährungsprobe.<br />
In dieser dramatischen Situation sind gerade Wirtschaft und Politik gefor<strong>der</strong>t, von Europa<br />
nicht nur als Baustelle zu sprechen. Sie müssen dem europäischen Projekt wie<strong>der</strong> Herz und<br />
Seele geben. Nur mit einer geeinten europäischen Stimme werden wir Einfluss auf die globalen<br />
Weichenstellungen haben und weiter eine gewichtige Rolle in <strong>der</strong> Welt spielen können.<br />
Wir wollen das Auseinan<strong>der</strong>brechen Europas durch einen neuen Integrationsschub verhin<strong>der</strong>n.<br />
Dazu gehören Mindeststandards in <strong>der</strong> Sozialpolitik ebenso wie in <strong>der</strong> Steuerpolitik.<br />
Überfällig ist auch ein größerer Gleichklang <strong>der</strong> nationalen Wirtschafts und Finanzpolitiken<br />
sowie eine verlässliche Beschränkung <strong>der</strong> Schuldenaufnahme. Bei dem notwendigen Dreiklang<br />
aus Reformen, Konsolidierung und <strong>der</strong> Weiterentwicklung zu einer Stabilitätsunion muss<br />
Europa Tempo machen. Die Europäische Zentralbank hat uns Zeit gekauft, wird ihre massiven<br />
HilfsInterventionen an den Finanzmärkten aber nicht ewig leisten können – und dürfen.<br />
Gleichzeitig ist Deutschland gefor<strong>der</strong>t, dass Jahrhun<strong>der</strong>tprojekt <strong>der</strong> Energiewende auf Kurs zu<br />
bringen. Denn Deutschlands Gewicht in Europa und <strong>der</strong> Welt steht und fällt mit <strong>der</strong> Stärke des<br />
Industriestandorts. Doch viele Versprechungen, die Energieversorgung auch künftig sicher<br />
und bezahlbar zu halten, sind gebrochen worden. Energieintensive Unternehmen stoppen<br />
aufgrund <strong>der</strong> drastisch gestiegenen Energiepreise ihre Investitionen am Standort Deutschland<br />
o<strong>der</strong> wan<strong>der</strong>n gleich aus. Wir müssen jetzt gegensteuern: Deutschland hat eine Wirtschaft<br />
<strong>der</strong> Weltklasse und Fachkräfte <strong>der</strong> Weltklasse. Für die Energiewende brauchen wir dringend<br />
auch ein WeltklasseProjektmanagement. Auch hier gilt: Ohne Europa kann die Energiewende<br />
nicht gelingen.<br />
Um diese gewaltigen Herkulesaufgaben zu bewältigen, brauchen wir neue mutige Wege.<br />
Präsidium und Bundesvorstand haben den Wirtschaftstag 2012 deshalb ganz bewusst unter<br />
das Leitthema gestellt:<br />
„Deutschland und Europa neu denken: Wege aus <strong>der</strong> Staatsschuldenkrise“<br />
Alle Teilnehmer des Wirtschaftstages laden wir ein, sich aktiv in die Diskussionen einzubringen.<br />
Helfen Sie mit, dass vom Wirtschaftstag 2012 ein kraftvolles Signal für die Stärkung<br />
von Markt, Disziplin und Eigenverantwortung ausgeht.<br />
Berlin, 12. Juni 2012<br />
Prof. Dr. Kurt J. Lauk, Präsident Wolfgang Steiger, Generalsekretär