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Den Blickwinkel wechseln: Die Welt mit anderen ... - Comfort Coaching

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<strong>Den</strong> <strong>Blickwinkel</strong> <strong>wechseln</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>mit</strong> <strong>anderen</strong> Augen sehen Wie oft hast Du schon erlebt, dass eine andere Person die eigene Meinung <strong>mit</strong> einer objektiven Tatsache verwechselt hat? Wie oft hast ist Dir selbst das schon passiert? Du warst festgefahren und hast in „Deiner Suppe“ gekocht. Menschen glauben zu oft, dass ihre eigene momentane Sicht das Maß aller Dinge ist. Das ist schade, denn wenn unsere Sichtweise zu festgefahren ist, beschneiden wir uns oft um Erfahrung, ein besseres Gefühl, eine Lösung oder eine andere Wahlmöglichkeit. Es ist so ähnlich, als ob wir in einem großen Haus nur ein Zimmer bewohnen würden. "Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“ Aber wie so oft ist der Spruch leichter gesagt als getan. Bei zwischenmenschlichen Beziehungen ist es meist so, dass jeder Beteiligte aus seinem eigenen Modell der <strong>Welt</strong> heraus agiert. Das führt bei Konflikten dazu, dass jeder das Verhalten des Anderen zur Ursache des Problems erklärt. Wenn Menschen unterschiedliche Interessen vertreten und wenig oder nicht offen sind für einen <strong>anderen</strong> Standpunkt, muss es häufig zu Streit kommen. Einseitige Wahrnehmung, alte Verletzungen, Interpretationen und Moralisierungen lassen die Sach-­‐ und Beziehungsebene verschwimmen, Konflikte eskalieren, Destruktivität bestimmt das Verhalten und letztendlich erleiden alle Beteiligten einen materiellen oder immateriellen Schaden (Verlierer-­‐Verlierer-­‐Modell). Jeder geht <strong>mit</strong> einem schlechten Gefühl aus dem Gespräch und man ist keinen Schritt weiter gekommen. Ein berühmtes Zitat sagt: „<strong>Die</strong> Landkarte ist niemals das Gebiet!“ Wir alle machen uns „Landkarten“ von der <strong>Welt</strong> und vom Leben, um uns zurechtzufinden. Das ist auch wichtig. Niemand darf allerdings für sich den Anspruch erheben, dass seine eigene Landkarte eine Aussage über das tatsächliche Gebiet machen könnte. Jede Landkarte ist unvollständig und so<strong>mit</strong> weder richtig noch falsch. Es ist UNSERE individuelle Landkarte. Es ist deshalb sehr hilfreich, durch den Wechsel der Wahrnehmungsposition seine eigene Sichtweise anzureichern und Gesprächssituationen dadurch günstig zu beeinflussen. <strong>Die</strong>se Wahrnehmung ermöglicht Menschen, Konflikte aus verschiedenen <strong>Blickwinkel</strong>n zu betrachten, und so komplementäre Verhaltensmuster zu erkennen, eigene blinde Flecken wahrzunehmen, persönliche Verletzlichkeiten zu reflektieren, deeskalierend zu intervenieren, neue, manchmal paradoxe Vorgehensweisen auszuprobieren sowie an der eigenen Kooperations-­‐ und Konsensfähigkeit zu arbeiten. Wir können so eine Win-­‐Win-­‐Situationen zu ermöglichen, welche die Bedürfnisse und Überzeugungen aller Beteiligten bestmöglich berücksichtigt.


Es werden drei hilfreiche Wahrnehmungspositionen unterschieden: 1. (Ich-­‐) Position: die eigene Position (assoziiert: aus meinem <strong>Blickwinkel</strong>) 2. (Du-­‐) Position: die von unserem Gegenüber oder jemand anderem (von sich selbst dissoziiert, <strong>mit</strong> dem anderem assoziiert und verbunden) 3. (Beobachter-­‐ oder Meta-­‐) Position: die eines außenstehenden, unbeteiligten (und wohlwollenden) Beobachters. Aus dieser Position kann sich die Person selbst oder das Verhältnis zu <strong>anderen</strong> Beteiligten beobachten. <strong>Die</strong> drei Wahrnehmungspositionen helfen in Konfliktsituationen verhärtete Positionen aus verschiedenen <strong>Blickwinkel</strong>n zu reflektieren, um neue Lösungsansätze zu entwickeln. <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> kann aus (mindestens) drei verschiedenen Wahrnehmungspositionen angeschaut und erlebt werden. 1. Position Ich – ganz bei mir: Ganz in meinem Erleben – engagiert in meinen Gefühlen, meinem Körper, meinem <strong>Den</strong>ken. In Kontakt <strong>mit</strong> meinen Ressourcen. Ganz da -­‐ im hier und jetzt – im Fluss des Lebens. 2. Position Ich – ganz bei Dir: Für kurze Zeit springe ich aus meiner Landkarte heraus und erlebe die <strong>Welt</strong> durch die Augen des Gegenübers. Ich werde intuitiv zu meinem Gegenüber und erlebe die <strong>Welt</strong> <strong>mit</strong> seinem <strong>Den</strong>ken, Fühlen, <strong>mit</strong> seinen Fähigkeiten, Absichten und Werten, <strong>mit</strong> seiner Identität und Zugehörigkeit. 3. Position Ich schaue mir und Dir aus der Distanz zu: Ich bin ein Beobachter und blicke von außen auf die Situation. Ich beobachte aus einer losgelösten Warte im Gleichgewicht <strong>mit</strong> mir selbst. Meine Beobachtung ist sehr genau in allen Bereichen und bei allen Personen, ohne mich selbst <strong>mit</strong> einer Sichtweise emotional zu verbinden oder Partei zu ergreifen. Meine Beobachter-­‐Sichtweise ist geprägt durch Offenheit, Beweglichkeit, Neugier, Flexibilität und Zielorientierung.

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