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Russlanddeutsche - Geschichte der Wolgadeutschen

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18berichtet. So wurde an einer Station ihrem Zug die Vorfahrt gewährt,während ein Zug mit Soldaten und ein Zug mit jüdischen Deportiertenwarten sollten. Der deutsche Zug kam ohne Schaden davon, die beidenan<strong>der</strong>en wurden vollständig zerbombt.Meine Großmutter kam mit ihrer Familie nach 20-tägiger Fahrt in <strong>der</strong>ostkasachischen Kreisstadt Ajaguz an. Man brachte sie in ein größeresDorf Mynbulak, von wo aus die Deportierten auf kleinere Siedlungenverteilt wurden. Deutsche mit brauchbarer Berufsausbildung blieben imZentraldorf, so auch mein Urgroßvater David Geier, <strong>der</strong> wie bereitserwähnt Schmied gewesen ist. 264.3 TrudarmeeMit <strong>der</strong> fortschreitenden Zwangsumsiedlung wurde eine weitereMaßnahme in die Wege geleitet. Mit einem Erlass vom 31.August 1941wurden alle deutschen Männer <strong>der</strong> Ukrainischen SSR in die sogenannteTrudarmee, die Arbeitsarmee, einberufen. Am 8.September 1941 erließStalin den Befehl, alle Angehörigen <strong>der</strong> Roten Armee mit deutscherNationalität von <strong>der</strong> Front zu demobilisieren und in Bautruppsüberzuleiten.Erst später wurde dafür <strong>der</strong> Begriff Arbeitsarmee eingeführt.Die Demobilisierung <strong>der</strong> Deutschen wurde zwar zum größten Teil 1941ausgeführt, dauerte letztendlich jedoch bis 1945, sodass gegenKriegsende trotzdem noch einzelne Deutsche in <strong>der</strong> Roten Armee zufinden waren. Der Bru<strong>der</strong> meiner Großmutter Konstantin Geer wurde 1939zum Wehrdienst einberufen. 1942 wurde er aus <strong>der</strong> Roten Armeedemobilisiert, verstarb jedoch bei dieser Maßnahme. 27 Die Arbeiter <strong>der</strong>Arbeitsarmee wurden als Holzfäller und Bergmänner eingesetzt. 1942wurden auch alle zwangsumgesiedelten Männer und Frauen im Alter von15 bis 55 (Frauen: 16 – 45) Jahren einberufen, 1943 schließlich auch alleDeutschen, die schon vor dem Krieg im asiatischen Teil <strong>der</strong> Union lebten.Emma Aifeld hatte Glück im Unglück: Als sie 1942 zusammen mit weiteren26 Überliefert durch meine Großmutter Emma Aifeld, geb. Geer27 Dokumente des Kreiswehrersatzamtes Nikolajewsk

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