Russlanddeutsche - Geschichte der Wolgadeutschen
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20untergebracht. Es handelte sich aber nicht um von an<strong>der</strong>en Sowjetbürgernabgeschottete Dörfer, als Deutscher war man jedoch streng kontrolliert.Um die Son<strong>der</strong>siedler kümmerte sich ein Kommandant. Jeden Monatmusste man persönlich erscheinen und unterschreiben, sich gemeldet zuhaben. Das Verlassen <strong>der</strong> eigenen Zone war nur mit ausdrücklicherGenehmigung gestattet – auch wenn man in das nächstgelegene Dorf in6km Entfernung gehen wollte. 31 1949 wurde über jeden Son<strong>der</strong>siedler eineAkte angelegt. 32 Erst mit dem Besuch des westdeutschen BundeskanzlersKonrad Adenauer 1955 in Moskau, in dessen Folge auch die letztenKriegsgefangenen die Sowjetunion verließen, wurden die<strong>Russlanddeutsche</strong>n aus den Son<strong>der</strong>siedlungen im Frühjahr 1956entlassen.5. ZusammenfassungDie deutsche Bevölkerung im Russischen Zarenreich und in <strong>der</strong>Sowjetunion konnte in ihrer 178-jährigen <strong>Geschichte</strong> (1763-1941) bis zumZweiten Weltkrieg ihre Kultur, Sprache und den nationalen Zusammenhalttrotz des großen und nicht zusammenhängenden Siedlungsgebieteserhalten. Mit <strong>der</strong> beginnenden Assimilation und Russifizierung und <strong>der</strong>Aufhebung des beson<strong>der</strong>en Kolonistenstatuses wurde dies für dieDeutschen in Russland immer schwieriger. Nach dem Ausbruch desZweiten Weltkrieges, ausgelöst durch das nationalsozialistischeDeutschland, waren auch die Deutschen in <strong>der</strong> Sowjetunion in einerschwierigen Situation, da sie nun als Feinde im eigenen Land angesehenwurden. Die Auflösung <strong>der</strong> Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik <strong>der</strong><strong>Wolgadeutschen</strong> und dieDeportation tausen<strong>der</strong> Deutscher aus demwestlichen Teil des Landes nach Sibirien , sowohl <strong>der</strong>en Einberufung in dieTrudarmeen waren die Folge.Da alle Deutschen bis 1956 in Son<strong>der</strong>siedlungen lebten und versichernmussten, dass sie ihr Leben lang nicht in die Gebiete, aus denen sie31 Erzählung <strong>der</strong> Großmutter Emma Aifeld32 Vorhandene Akte zu Urgroßmutter Elisabeth Rosenberg und Großvater Peter Aifeld