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Tabuthema Armut Tabuthema Armut - Werbeagentur Lauf

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28<br />

Harald Herbrig, Geschäftsführer der Reitmeier Gruppe aus Waldmünchen.<br />

Herbrig war schon zu Quellezeiten für den Einkauf der sogenannten<br />

Weißen und Braunen Ware für 180 Häuser verantwortlich. Wir sprechen<br />

mit Ihm über sein neues Unternehmen, das Kaufhaus Schickedanz.<br />

Der Krise trotzen. Entgegen<br />

aller Turbulenzen bei Karstadt,<br />

Quelle und Co.: Das<br />

Kaufhaus Schickedanz in<br />

Hersbruck hat einen Weg gefunden,<br />

30 Mitarbeitern ein<br />

vernünftiges Auskommen<br />

und den Kunden der Region<br />

eine attraktive Auswahl zu bewahren<br />

- "Endlich!" im Gespräch<br />

mit Geschäftsführer<br />

Harald Herbrig.<br />

Das Kaufhaus Schickedanz hat<br />

die vergangenen Jahre viel erlebt,<br />

mancher rechnete längst<br />

mit der endgültigen Schließung.<br />

Können Sie unseren Lesern einen<br />

kurzen Rückblick auf Ihren<br />

persönlichen Weg in dieser Zeit<br />

geben?<br />

Nun, die Familie Schickedanz<br />

setzte sich sehr für den Umbau<br />

des Schickedanz-Kaufhaus ein.<br />

Der Konzern – gewohnt großzügig<br />

mit Geld umzugehen –<br />

plante extravagant: Gläserne<br />

Fahrstühle und Wasserspiele.<br />

Im Nachhinein gehen wir davon<br />

aus, dass der Konzern<br />

schon recht früh eine Aufgabe<br />

des Hersbrucker Standortes beschloss<br />

und trotz der festen Zusage,<br />

man baue neu, einfach einen<br />

Schlussstrich zog. Für Bürger,<br />

Politik und Wirtschaft kam<br />

der Investitionsstopp des Konzerns<br />

unerwartet, für die Mitarbeiter<br />

war dieser Beschluss<br />

ein Schlag ins Gesicht.<br />

Als wir das Haus hier übernahmen,<br />

hatten wir wenig Zeit uns<br />

abzustimmen, galt es doch den<br />

Verkauf aufrecht zu halten. 25<br />

Kaufhausmitarbeiter konnten<br />

wir glücklicherweise übernehmen.<br />

Parallel haben wir in vielen<br />

Gesprächen mit Mitarbeitern<br />

von Frau Schickedanz<br />

und mit Herrn Herl an einem<br />

neuen Konzept gearbeitet. Obwohl<br />

sich die Beteiligten bereits<br />

aus Quellezeiten kannten, war<br />

das eine turbulente Zeit. Heute<br />

ist das Kaufhaus Schickedanz<br />

auf vier Läden verteilt, das<br />

Serie: Neue Unternehmen der Region<br />

Haupthaus ist von der Familie<br />

Schickedanz gepachtet .<br />

...Und viel verändert. Wie ist das<br />

aktuelle Konzept? Was konkret<br />

hat sich auch gerade wirtschaftlich<br />

beim Kaufhaus Schickedanz<br />

geändert?<br />

Zuerst kann man Kosten einfacher<br />

vermeiden, wenn man<br />

keinem Konzern angehört. Die<br />

Overheadkosten erschlagen so<br />

ein kleines Kaufhaus ansonsten<br />

regelrecht, es wird ja nach Umsatzanteilen<br />

umgelagert. Auch<br />

bei den Werbekosten für Nürnberg,<br />

Hersbruck und Fürth:<br />

Der Umsatz stand zu keinem<br />

Verhältnis zu den wirklichen<br />

Ausgaben, d. h. sie waren viel<br />

zu hoch. Ähnliches<br />

galt bei<br />

den Belieferungskosten.<br />

Dann machen<br />

wir nun alles<br />

selber. Das ging<br />

aber nur, weil<br />

wir ein paar<br />

Leute von der<br />

Quelle für zentrale<br />

Aufgaben<br />

hinzugewinnen<br />

konnten, einen<br />

Mann für das Technische und<br />

eine Frau im Bereich Textil. Da<br />

wir uns alle vorher kannten,<br />

mehr oder minder befreundet<br />

waren, ging alles wie bereits erwähnt<br />

recht unkompliziert<br />

und zügig. Es wäre ja ohnedies<br />

keine Zeit dagewesen. Es war<br />

natürlich auch ein besonderer<br />

Ansporn, allen die sagten, dass<br />

geht nicht gut aus, zu trotzen.<br />

Eigentlich sollte ja schon alles<br />

abgerissen und dann neu<br />

gebaut werden, aber nach dem<br />

ursprünglichen Konzept wäre<br />

es zu groß geworden - auf<br />

der einen Seite theoretisch<br />

schön für Hersbruck, aber in<br />

Wahrheit eine Nummer zu<br />

überzogen.<br />

Hinsichtlich unseres Kostenmanagements<br />

haben wir zudem<br />

etwa beim Textil auf bestimmte<br />

Dinge verzichtet. Zum<br />

Beispiel bei der Damenbekleidung:<br />

wir führen keine Abendbekleidung.<br />

Wir führen zwar<br />

die Firmen, die auch Abendgarderobe<br />

im Sortiment haben,<br />

aber für ein klassisches Ballkleid<br />

– so die Einstellung vieler<br />

Verbraucher – fährt man eben<br />

nach Nürnberg. Und wir haben<br />

uns strikt vom Konzept<br />

Karstadt getrennt: keine Karstadteigenmarken,<br />

keine Quelleeigenmarken<br />

... Wir führen<br />

nurmehr Marken, die allgemein<br />

gut bekannt sind.<br />

Auch in anderen Bereichen des<br />

Sortiments fragen wir uns bevor<br />

wir etwas aufnehmen: fährt<br />

der Kunde dafür nicht tendenziell<br />

eher gleich in die Großstadt,<br />

nach Nürnberg?<br />

Für uns ist die Frage wichtig:<br />

Wollen und können wir mit<br />

den großen Kaufhäusern, den<br />

Modemärkten konkurrieren?<br />

Wenn ich das mit „Ja“ beantworte,<br />

muss ich das mit Service<br />

ausgleichen.<br />

Unser Sortiment ist ansonsten<br />

dem des Einzelhandels typisch.<br />

Das alte<br />

Nicht unwichtig zur Attraktivitätssteigerung<br />

war auch, dass<br />

wir den Laden freundlicher<br />

und heller gestalten konnten.<br />

Wenn man das so einfach sagen<br />

kann, wer genau sind eigentlich<br />

Ihre Kunden? Wie groß ist das<br />

Einzugsgebiet, und wie die Wettbewerbssituation<br />

in <strong>Lauf</strong> für Ihr<br />

Kaufhaus?<br />

Wir werben primär für Kunden<br />

im Umkreis von 20 - 25 Kilometern.<br />

Ganz besonders stolz<br />

sind wir auch auf unsere sehr<br />

treuen <strong>Lauf</strong>er Kunden. Analysen<br />

des Umsatzes nach Postleitzahlen<br />

zeigen, sie sind die<br />

zweitstärkste Gruppe. Generell<br />

kann man sagen: Es kommen<br />

immer mehr Kunden von <strong>Lauf</strong><br />

nach Hersbruck – umgekehrt<br />

ist dieser Trend nicht zu beobachten.<br />

Wo wir ganz besonders<br />

stark sind, ist im Bereich Technik,<br />

Elektrogeräte. Es ist eines<br />

unserer obersten Anliegen, dass<br />

der Kunde nicht lange auf seine<br />

Bestellung warten muss – etwa<br />

auch beim Kauf einer Waschmaschine.<br />

Wir bieten dafür einen<br />

zuverlässigen Lagerbestand<br />

der gängigsten Geräte. So<br />

können wir uns von kleinen

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