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Innovation& Unternehmenskultur - TOP Trainings-, Organisations

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News<br />

��� Wir haben doch alles richtig gemacht…<br />

So wundern sich Unternehmen oft, warum interdisziplinäre Teams nicht in der<br />

Lage sind, innovative Ideen zu entwickeln und sich stattdessen unerwarteter<br />

Weise in interne Auseinandersetzungen verwickeln. Die Ursachen liegen in<br />

der fehlenden organisatorischen Koppelung und Zusammenarbeit der Abteilungen<br />

und Bereiche innerhalb einer Organisation. Es fehlt an eben jenen<br />

Routinen, Regeln und entsprechenden kulturellen Mustern, nach denen die<br />

Zusammenarbeit außerhalb der definierten Schnittstellen gestaltet werden<br />

kann. In der Folge entstehen nicht selten Subkulturen und Milieus, die ihrerseits<br />

auf den Erfolg oder Misserfolg von Innovationsprozessen unmittelbar<br />

Einfluss nehmen.<br />

��� Von innen nach außen<br />

Damit Unternehmen den Anforderungen des stetigen Wandels dauerhaft<br />

Stand halten können, reicht es nicht aus, auf veränderte Markt- und Kundenanforderungen<br />

nur zu reagieren. Viele Unternehmen folgen vor allem den<br />

Anforderungen vorhandener Kunden und generieren dadurch stetig neuere,<br />

ausgefeiltere und modifizierte Produkte. Diese von Karl Weick als „exogenreaktiv“<br />

bezeichnete Innovationsstrategie führt oftmals zu einer Spezialisierung<br />

und einer Art "Oversizing" der Produkte. Gleichzeitig begibt man sich in<br />

starke Abhängigkeit zumeist einzelner Kunden. Die dabei entwickelte Kompetenz<br />

wird häufig mit Ende des Produktlebenszyklus wertlos.<br />

Unternehmen müssen vielmehr eine aktive Rolle bei der Gestaltung des Wandels<br />

einnehmen. Das bedeutet, dass sie ihre vorhandenen Möglichkeiten und<br />

Wissensressourcen beständig hinterfragen, um innovative Ideen für neue,<br />

noch nicht da gewesene Angebote für neue Kundengruppen und Märkte zu<br />

generieren. Ein solcher „endogen“ und „reflexiv“, d. h. von innen heraus entwickelter<br />

Innovationsansatz ist die Überlebensstrategie für diejenigen,<br />

insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen, die sich infolge des<br />

Strukturwandels einer völlig neuen Kunden- und Konkurrenzsituation gegenübersehen.<br />

Dabei gilt es, neue Formen der Zusammenarbeit zu<br />

finden, auch über die Grenzen der eigenen Organisation und<br />

Kultur hinaus.<br />

��� Routinen und Regeln überwinden<br />

Doch noch immer stehen viele Unternehmen in der<br />

Tradition funktionaler Arbeitsteilung und Hierarchie.<br />

Für sie stellt sich die Frage, wie neue Routinen und<br />

Regeln für eine funktions- und organisationsübergreifende<br />

Kooperation entwickelt werden können, die sich<br />

mit Blick auf die bestehenden Regeln als anschlussfähig<br />

erweisen, zu dauerhaften horizontalen Vernetzungen<br />

führen und erfolgreiche Innovationsprozesse ermöglichen. Dabei<br />

spielt die soziale Ausgestaltung durch Beteiligungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume<br />

für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine entscheidende<br />

Rolle. Partizipation ist nicht nur Ausgangspunkt zur Gestaltung individueller<br />

und organisationaler Lernprozesse, sondern fördert überdies die Motivation<br />

durch ein kommunikatives, der Kohäsion förderliches Arbeitsumfeld.<br />

Ausgabe 2 / 2007, Seite 2<br />

Innovation & <strong>Unternehmenskultur</strong><br />

��� Innovation als Kernaufgabe<br />

Um dem ständigen ökonomischen und technischen Wandel gerecht werden zu können, muss das Management heute mehr denn je Innovationen<br />

im Unternehmen ermöglichen und fördern. Innovation wird dadurch möglich, dass mit vorhandenem Wissen anders als bisher<br />

umgegangen wird und in Entscheidungsprozessen bisher nicht gedachte Alternativen entwickelt und in der Folge auch umgesetzt werden.<br />

Der Inanspruchnahme denkbarer Alternativen stehen jedoch häufig kulturelle Muster in Form von Regeln und Routinen im Umgang mit<br />

organisatorischem Wissen entgegen. Diese kulturellen Muster als Ausdruck der gelebten Wertvorstellungen und zugleich unausgesprochen<br />

geteilten Sichtweisen lassen sich nicht ohne weiteres durch anders lautende formale Anweisungen und Regeln durchbrechen bzw. verändern.<br />

Entsprechend schwer fällt es dem Management, Innovation anzustoßen, zu organisieren und Innovationsprozesse auf Dauer institutionell zu<br />

verankern.<br />

Jedoch steckt die systematische Untersuchung von unternehmensspezifischen<br />

Kulturen und deren Einfluss auf das Innovationsverhalten<br />

noch immer in den Kinderschuhen. Wissen über<br />

Management und Transfer von <strong>Organisations</strong>kulturen ist in der<br />

Forschung und erst recht in den betroffenen Unternehmen nicht<br />

ausreichend vorhanden. Beratungsangebote beschränken sich<br />

weitestgehend auf die „technischen“ Aspekte, wie Strukturen und<br />

Organigramme oder die Integration der unterschiedlichen Informationssysteme.<br />

Es bedarf eben deshalb einer differenzierten<br />

Analyse der Zusammenhänge zwischen kulturellen Mustern<br />

einerseits und den organisationsübergreifenden Kooperationsprozessen<br />

als Merkmal und Grundlage für endogenreflexive,<br />

nachhaltige Innovation.<br />

��� Perspektivwechsel<br />

Sozialwissenschaftliche Erklärungsmodelle<br />

interpretieren die<br />

Gestaltung von Arbeit und<br />

Technik als sozialen Prozess,<br />

der von den Akteuren in ihren<br />

betrieblichen Handlungskonstellationen<br />

bestimmt ist.<br />

Ihre Grundannahme lautet:<br />

Betriebliche Gestaltung ist nicht<br />

allein durch technische und ökonomische<br />

Bedingungen determiniert, sondern<br />

auch durch spezifische Interessenskonstellationen und daraus<br />

resultierende Konsensleistungen. Im Zentrum sozialwissenschaftlicher<br />

Analysen steht die „Politikhaltigkeit” von Gestaltung.<br />

Betriebliche Organisationen können diesem Ansatz zufolge<br />

nicht mehr nur als Phänomene betrachtet werden, die<br />

Ausdruck bestimmter genereller Prinzipien, wie z. B.<br />

ökonomischer (Zweck-) Rationalität sind. Sie bestehen<br />

vielmehr aus verschiedenen Handlungssphären,<br />

in denen sich relativ autonome Praktiken<br />

und spezifische Handlungsrationalitäten<br />

herausbilden. In diesem Sinne lässt sich <strong>Unternehmenskultur</strong><br />

als ein sozialintegratives Managementinstrument<br />

begreifen, das verschiedene<br />

Funktionen erfüllt:<br />

(1) eine Koordinationsfunktion, die dazu führt, dass die<br />

Transaktionskosten für das Herbeiführen und Umsetzen von<br />

Entscheidungen sinken, (2) eine Integrationsfunktion die der<br />

Reduktion des Konfliktpotenzials dient, da gemeinsame Ziele in<br />

den Vordergrund treten, und (3) eine Motivationsfunktion, die<br />

durch Identifizierung mit dem Unternehmen die Leistungsbereitschaft<br />

steigert.

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