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Gebser Rundbrief - Jean Gebser Gesellschaft

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BeitragDie Differenz dieser verschiedenen Welten, deren eine erst ums Erscheinen ringt, hatalso große Auswirkungen in den psychischen und geistigen Realitäten in der heutigenZeit. Die Leute sind häufig labil, unzufrieden und haben oftmals das Gefühl, dass etwasGrundlegendes falsch läuft, ohne zu wissen oder auch nur zu ahnen, in welche Richtunges denn statt dessen laufen sollte; sie sind häufig ausgebrannt und leer oder abgeschlafftund ziellos, oft chronisch krank oder gar moralisch degeneriert. Und zudem sind sie fastimmer überfordert, selbst oder zunächst einmal offenkundig, was die Handhabung derneuen Technologien anbelangt, denn die Technik, dieses Produkt des mentalenBewussteins, entwickelt sich ohne gesamtkulturelle Einbindung rasant weiter. Das siehtman nicht nur an der Computer- und Internet-Technologie, sondern z.B. auch an denbiotechnischen Maßnahmen, die das Gesundheitswesen neuerdings durchdringen. Sosind Schwangere solchen Maßnahmen zu Diagnosezwecken mit völligerSelbstverständlichkeit ausgesetzt und unterliegen ihnen einfach, wenn sie sich nichtselbst über Sinn oder Unsinn dieser Maßnahmen informieren.Es besteht also aller Anlass, sich um die geistigen und psychischen Grundlagen unsererKultur zu sorgen, vor allem wenn man die Förderung einer positiven Weiterentwicklungim Sinn hat. Die liegen, das ist recht offenkundig, im Argen. Dennoch ist dieBereitschaft, diesem Zustand entgegenzuwirken, auffallend gering (und noch am ehestenmotiviert durch die Kosten, die er verursacht).Dies ist kein Wunder, weil die internen Hinderungen, Blockierungen, Ideale und Ängste,die hier zum Tragen kommen, so stark und heftig sind, wie es dem Ernst des „Weltenwechsels“entspricht. Dennoch bleibt uns die Arbeit an diesen Ängsten undBefindlichkeiten nicht erspart, denn sie ist eine notwendige Vorbereitung für dieeigentliche Aufgabe, zur Realisierung der neuen Welt beizutragen. Erst wenn einegewisse Freiheit von Blockierungen erreicht worden ist, kann das deutlicheOrientierungs-Wissen aus eigener Erfahrung zum Tragen kommen, das Not tut; die so oftanzutreffende New-Age-Begeisterung allein reicht da nicht hin, vor allem dann nicht,wenn sie sich als ein vermeintliches spezifisches Wissen äußert (z.B. die Koinzidenzeiner Mystik mit Resultaten der Physik oder dergleichen), bei dem die eigene Erfahrungkaum eine Rolle spielt, ja eigentlich gar nicht gefragt ist.Wie also kann <strong>Gebser</strong>s Konzeption an dieser Stelle weiterhelfen? Sie bietet zum einendas notwendige Orientierungswissen, indem sie nicht nur einen Weg weist, der zu gehenist und den zu prüfen jeder, der mit dieser Konzeption bekannt wird, aufgerufen ist. (Hierliegt die größte Schwierigkeit, der diese Konzeption ausgesetzt ist: Sie zieht ihreWahrheit nur aus den Bestätigungen, die durch solche Überprüfungen stattfinden;ansonsten bliebe sie ein Glaubensartikel wie viele andere.) Sie hat außerdem einetheoretische Glaubwürdigkeit, die wesentlich auf der Integralität aller Lebensbereicheund damit auf ihrer Ganzheitlichkeit beruht.9

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