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Netzdossiers - Zeitschrift Schreiben

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die Tatsache, dass die Schreibaufgabe den Studierendeneinen hohen Anteil an Eigenaktivität abverlangt,was sich aber sicherlich auch positiv auf den Lernerfolgauswirkt. Weiter wurden die eingeschränkten Funktionalitätenvon Wiki bemängelt. So fehlt beispielsweiseeine Online-Rechtschreibkontrolle, die Textformatierungist nur rudimentär ausgebaut und externe Linkslassen sich nicht in einem neuen Fenster öffnen, wasUsability-Richtlinien jedoch üblicherweise empfehlen.Aber die technische Entwicklung von Wikis geht weiterund es ist eine Frage der Zeit, bis eine Rechtschreibkontrolle,eigene Formatvorlagen oder eine einfacheIntegration verschiedener Wikis zur Verfügung stehen.Die laufende Entwicklung macht Wikis erst recht zumächtigen Online-Werkzeugen für kooperatives <strong>Schreiben</strong>.6 Fazit und OptimierungsvorschlägeAus der Sicht von uns Dozierenden fällt das Fazitdurchwegs positiv aus. Die Aufgabenstellung ist zwarkomplex, aber einer Fachhochschule angemessen. Sieverlangt Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen. DieStudierenden müssen Inhalte sauber recherchieren,Texte adressatengerecht verfassen und dann in einemkooperativen Schreibprozess optimieren. Bei der webgerechtenAufbereitung arbeiten sie mit einem neuenkollaborativen Werkzeug und legen dabei auch Scheuvor neuen Technologien ab.Die Vorteile der kooperativen Texterstellung haben dieStudierenden noch wenig genutzt. Ein Blick auf die History-Funktionder Wiki-Seiten zeigt, dass viele Gruppendie Aufgabe arbeitsteilig gelöst haben, vermutlich auchum Zeit zu sparen. Um den kooperativen Aspekt nochstärker zu gewichten, müsste eine Qualitätskontrollenach dem Vieraugenprinzip explizit verlangt und eventuellin der Bewertung berücksichtigt werden.Die Anlage des Schreibprojektes hat sich insgesamtbewährt. Trotzdem sollen einige Punkte weiter optimiertwerden. So ist für die zweite Durchführung desKurses einerseits mehr Zeit für die Einführung von Wikigeplant und andrerseits sollen die Studierenden dasFeedback der Gruppen als kurze Präsentation für denganzen Kurs aufbereiten. Wir versprechen uns davoneine grössere gegenseitige Verbindlichkeit der Feedbacks.Auf der didaktischen Ebene möchten wir dieWiki-Diskussionsseiten für Kommentare nutzen. Dieeinzelnen <strong>Netzdossiers</strong> sollen zudem stärker untereinandervernetzt und eventuell auch einem weiterenNutzerkreis als bloss der betreffenden Kursgruppe zu-gänglich gemacht werden.Wikis werden mittlerweile auch in anderen Modulen derHochschule Luzern – Wirtschaft eingesetzt. Im ModulWirtschaftsethik bearbeiten Studierende beispielsweiseFallstudien zu Unternehmen und legen ihre Ergebnisseauf inhaltlich vorstrukturierten Wiki-Seiten ab.Die Materialsammlung dient später allen Studierendenals Hilfe bei der Prüfungsvorbereitung. Wikis kommenauch zur Vorbereitung von Podiumsdiskussionen zumEinsatz. Die Studierenden haben dabei die Aufgabe,aus der Sicht einer bestimmten Anspruchsgruppe zueinem ethischen Dilemma Argumente zu sammeln. Jeein Vertreter der Anspruchsgruppen tritt dann in derfolgenden Lektion an einer Podiumsdiskussion auf undspielt seine Rolle und trägt die in Wiki gesammelten Argumentemöglichst effektiv vor. Beispiele für ethischeDilemmata aus dem Bereich Unternehmensethik sinddas Bankgeheimnis, der Export von Pilatus-Flugzeugenin den Tschad, der Patentschutz auf dem MedikamentGlivec in Indien usw. Das Wiki dient hier nicht als Publikationsmedium,sondern als gemeinsamer elektronischerNotizblock für Gruppen.Abschliessend möchten wir Kolleginnen und Kollegendazu ermuntern, selber Erfahrungen mit kooperativem<strong>Schreiben</strong> mit Wiki zu sammeln und ebenfalls darüberzu berichten.LiteraturangabenAlkan, Saim. R. (2002). Texten für das Internet. EinHandbuch für Online-Redakteure und Webdesigner.Bonn: Galileo.Alkan, Saim. R. (2003). Handbuch Online-Redaktion.Bonn: Galileo.Bernet, Marcel (2006). Medienarbeit im Netz. Von E-Mail bis Weblog: Mehr Erfolg mit Online-PR. Zürich:Orell Füssli.Büffel, Steffen; Pleil, Thomas; Schmalz, Sebastian(2007). Net-Wiki, PR-Wiki, KoWiki – Erfahrungenmit kollaborativer Wissensproduktion in Forschungund Lehre. In: Stegbauer, C.; Schmidt, J. & Schönberger,K. (Hrsg.). Wikis: Diskurse, Theorien undAnwendungen. Sonderausgabe von kommunikation@gesellschaft,Jg. 8.Ebersbach, Anja; Glaser, Markus; Heigl, Richard (2005).Wiki-Tools: Kooperation im Web. Berlin: Springer.Ebersbach, Anja; Glaser, Markus; Heigl, Richard (2008).Social Web. Konstanz: UVK.Hammerich, Irene; Harrison Claire (2002). DevelopingOnline Content: The Principles of Writing and Edi-Aebi / Frischherz / Mohr: «<strong>Netzdossiers</strong>» www.zeitschrift-schreiben.eu 15.7.2009 Seite: 7/8

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