Veranstaltungen - Klosterkirche Uetersen
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Abschied vom „Plattdüütsch Krink“<br />
Ende des vergangenen Jahres hat sich<br />
nun unser „Plattdüütsch Krink“ zur<br />
Ruhe gesetzt. Die treuen Mitglieder des<br />
Krinks sind nun in die Jahre gekommen,<br />
und manch einer ist auch nicht mehr unter<br />
uns. Der Abschied vom Krink ist jetzt<br />
ein Anlass, demjenigen Dank zu sagen,<br />
der diesen Krink über viele Jahre geleitet<br />
hat und mehr noch: mit vielen Ideen und<br />
tatkräftigem Einsatz betreut und belebt<br />
hat: Henri Ossenbrüggen.<br />
Er selbst, Mitglied seit dem Jahre 2000,<br />
betont, er habe den „Plattdüütsch Krink“<br />
von Marianne Kelting übernommen, die<br />
bis 2003 das plattdeutsche Heft in der Hand<br />
hatte. Gegründet wurde der plattdüütsch<br />
Krink einst von Lieselotte Gorsolke, die<br />
auch kleine Veröffentlichungen in unserer<br />
Heimatsprache herausgegeben hatte.<br />
Unter Henri Ossenbrüggens Leitung wurde<br />
nicht nur fleißig gelesen, sondern auch<br />
gesungen – „un vörher geev dat ümmer<br />
Kaffee und Kekse ton Sludern…“ Eine nette<br />
Gemeinschaft hatte sich gefunden. Allerdings<br />
gab es auch treue Teilnehmerinnen,<br />
die nach dem Verlust des Augenlichtes<br />
„nur“ zuhörten und sich alles merkten. Insgesamt<br />
betont Henri Ossenbrüggen, seine<br />
ehrenamtliche Tätigkeit habe ihm viel<br />
Freude bereitet: „Dor kääm n ganzen Barg<br />
trüch!“<br />
Henri ist selbst geborener <strong>Uetersen</strong>er, er<br />
wuchs mit dem Plattdeutschen auf. Allerdings<br />
waren es nicht seine Eltern, die mit<br />
ihm Platt snackten, sondern die Großeltern<br />
und Verwandten in der Marsch und vor<br />
allem die Spielkameraden auf der Straße.<br />
Heute besitzt er eine umfangreiche Bibliothek<br />
nicht nur der plattdeutschen Klassiker,<br />
sondern auch vieler Werke, die ins<br />
Plattdeutsche übersetzt wurden, wie etwa<br />
Seite 14<br />
Gullivers Reisen – dat heet dann: „ Gulliver<br />
ünnerwegens…“ Einiges hat er auch selbst<br />
übersetzt, z.B. Texte von Hans Scheibner<br />
oder auch die schöne Weihnachtsgeschichte<br />
von Astrid Lindgren, die auch schon einmal<br />
in einem plattdeutschen Weihnachtsgottesdienst<br />
Gegenstand der Betrachtung war.<br />
Sehr dankbar bin ich persönlich Henri<br />
Ossenbrüggen auch für seine sehr große<br />
Unterstützung bei den plattdeutschen Gottesdiensten,<br />
die er schon vor meiner Zeit als<br />
Pastorin hier gestaltete. Danke, Henri!<br />
Wie wird es weitergehen? Natürlich mit<br />
plattdeutschen Gottesdiensten und Lesungen.<br />
In viele Kreise unseres Landkreises<br />
wird Henri Ossenbrüggen gern eingeladen.<br />
Kürzlich erst las er, – und so eine Idee kann<br />
nur Henri haben, – bei einem gesellschaftlichen<br />
Abend eines Weinhandels die Hochzeit<br />
zu Kana aus dem Johannesevangelium:<br />
die Wandlung von Wasser in Wein durch<br />
Jesus – natürlich op Platt! Die Bibel hat<br />
sich für ihn gerade durch die plattdeutsche<br />
Übersetzung ganz neu erschlossen, sagt er,<br />
zu verdanken hat er dies dem damaligen Appener<br />
Pastor Gwiasda, der ihm als Appener<br />
Gemeindeglied die erste plattdeutsche Bibelübersetzung<br />
in die Hand drückte.<br />
Henris Ideenreichtum ist noch lange nicht<br />
erschöpft. Ich freue mich auf manche Gelegenheit,<br />
dat wi mal wedder tohoop kümmt.<br />
Vielleicht wird es ja auch in unseren Kirchengemeinden<br />
einfach mal wieder einen<br />
„plattdüütsch Nahmiddag in de Wintertied“<br />
geben, bei dem alle Interessierten zusammen<br />
kommen, üm uns wunnderbore plattdüütsche<br />
Modderspraak to lesen un to höörn. Ich<br />
wöer mi freun!<br />
Juin „Pastersch“ Kirsten ruwoldt