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Entwicklungen in der Diagnostik

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6FußdeformitätenAbb. 4:unbehandelterKlumpfußQuelle:www.klumpfuss-<strong>in</strong>fo.deAbb. 5:Ponseti-Methode:GipskorrekturQuelle:www.klumpfuss-<strong>in</strong>fo.dee<strong>in</strong>fachtes Modell hat teilweise schon bei unterVierjährigen funktioniert.“ Da steckt die Forschung– im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes – noch<strong>in</strong> den K<strong>in</strong><strong>der</strong>schuhen.Orthopädietechnik gefragtZur Therapie weniger stark ausgeprägter Fehlstellungengibt es heute e<strong>in</strong> vielfältiges Sortimentan Fußorthesen (E<strong>in</strong>lagen) und Knöchelorthesen.Immer wie<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> Nutzenklassischer E<strong>in</strong>lagen angezweifelt, die jedochoft statt Bewegungsmaßnahmen verordnet o<strong>der</strong>unzureichend angepasst werden. Und schlechtpassende E<strong>in</strong>lagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tat schädlicherals gar ke<strong>in</strong>e.„Die Orthopädietechnik, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dieE<strong>in</strong>lagen spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eher untergeordneteRolle“, beklagt Alfons Fuchs, Leiter<strong>der</strong> Orthopädischen Werkstätten <strong>der</strong> Unikl<strong>in</strong>ikHeidelberg. So verwun<strong>der</strong>e es nicht, dass diewichtigste Entwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre nichtvon e<strong>in</strong>em Arzt o<strong>der</strong> Techniker, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>Physiotherapeut<strong>in</strong> Nancy Hylton angestoßenwurde. „Neben dem klassischen Weg, mit Kräftenund Hebeln das Fußgewölbe zu stützen,wurden vor zehn Jahren mit propriozeptiven,also die körpereigene Wahrnehmung för<strong>der</strong>ndenOrthesen neue Pfade beschritten“, weißFuchs. Darunter haben vor allem die dynamischenOrthesen, auch Nancy-Hylton-Orthesengenannt, e<strong>in</strong>e wahre Modewelle ausgelöst. Dieseverbessern deutlich die Koord<strong>in</strong>ation undTonuskontrolle bei Spastiken, bestätigt <strong>der</strong> Orthopädiemechaniker-Meister.Doch er hat Bedenken,ob bei an<strong>der</strong>en Indikationen die hohenMehrkosten gerechtfertigt seien.An<strong>der</strong>e Methoden z.B. die Plantarorthesenach Heili nutzen Reflexzonen und setzen Reizean <strong>der</strong> Fußsohle, um die Körperstatik zu verbessern.E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Neuentwicklung, die e<strong>in</strong>eumfangreiche konventionelle Orthesenversorgungbeim Knick-Plattfuß ersparen kann, istdie TR-(Talus Repositions-)R<strong>in</strong>gorthese nachBaise/Pohlig. Beim Anziehen <strong>der</strong> Orthese wird<strong>der</strong> Rückfuß durch e<strong>in</strong>e Rotationsbewegungkorrigiert und von e<strong>in</strong>er r<strong>in</strong>gförmigen Fassunggehalten.Postoperativ f<strong>in</strong>den orthopädische Hilfsmittelwie Gipsverbände o<strong>der</strong> (Tag-)Nacht-Lagerungsschalenzur Ruhigstellung von Fuß undBe<strong>in</strong> Verwendung. Fuchs fügt an: „RedressierendeGipse werden u.a. beim Spitzfuß angelegt.Zusammen mit Botul<strong>in</strong>umtox<strong>in</strong> können soheute gute Erfolge erzielt werden“ (siehe Kastenrechts).Für die Zukunft for<strong>der</strong>t Fuchs e<strong>in</strong>e wissenschaftlicheÜberprüfung <strong>der</strong> Orthesenversorgungund dessen, was sich mit Hilfe von Impulsen,Reflexzonen und Propriozeption erreichenließe – und als Ergebnis e<strong>in</strong>e klare Leitl<strong>in</strong>ie. Bisdah<strong>in</strong> bemüht er sich selbst um e<strong>in</strong>e gesundeMischung aus allen Ansätzen.Operativ e<strong>in</strong>greifen?Ganz wichtig bei <strong>der</strong> Entscheidung zum operativenVorgehen sei die Kenntnis <strong>der</strong> Entwicklungspotentialeund des Spontanverlaufes, betontHamel. „Nicht selten ist es vorzuziehen,e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>griff noch h<strong>in</strong>auszuschieben, weilentwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verlauf noch nicht abzusehen isto<strong>der</strong> e<strong>in</strong> operatives Verfahren optimal erst beie<strong>in</strong>em bestimmten Reifungsgrad des Fußes anzuwendenist.“ Allerd<strong>in</strong>gs sollten manche Füße<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten Zeitfensters korrigiertwerden, um die Wachstumsreserven vollauszunutzen.Je nach Lebensalter nimmt Hamel deshalbWeichteilkorrekturen, Osteotomien, Sehnentransferso<strong>der</strong> isolierte versteifende Maßnahmen vor– häufig aber auch Komb<strong>in</strong>ationse<strong>in</strong>griffe.„Bei neuromotorisch kranken K<strong>in</strong><strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d

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