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Gemeindebrief - Evangelischen Kirchengemeinde Rodenkirchen

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Dingenskirchen27-tum aufdrängen, auf der anderen Seitemuß ich dann auch von den Reformiertenerwarten, daß sie uns nicht zur Interkommunionund zur Interzelebrationdrängen.“Um Mißverständnisse auszuschließen, istzunächst zu erläutern, daß der Bischofmit „reformierten Kirchen“ alle evangelischeKirchen meint. Was er sagt, empfindeich als aufregend neu. Wir müssen unsgegenseitig so nehmen, wie wir sind. Mankönnte das auch religiöse Toleranz nennen:Wir sind zwar unterschiedlicherÜberzeugung, können sie den anderennatürlich darstellen und versuchen, sie zuüberzeugen, sie zu „bekehren“. Aber wirdrängen ihnen unsere Auffassung nichtmit Gewalt auf, vor allem schmähen undverachten wir sie nicht, wenn sie an ihrerAnsicht festhalten. Dagegen wird von unsererSeite, insbesondere bei und nachden Kirchentagen, regelmäßig massivverstoßen, wenn versucht wird, das gemeinsameAbendmahl zu erzwingen.Zur Einheit der Kirche äußert sich derBischof, den Papst zitierend, so: „DieEinheit der Kirche bedeutet, daß wireine Kirche sind und trotzdem Kirchenbleiben, in ihren verschiedenen konfessionellenIdentitäten - aber ohne daßman sich gegenseitig Sachen vorwirftund als mit dem Glauben nicht vereinbarerklärt.“Wenn der Bischof sich in diesem Sinnfür Toleranz in Glaubensfragen ausspricht,ist das eine sensationelle Aussage,die Pius IX. und Luther etwagleich schnell im Grabe rotieren lassenmuß. Aber es ist eine realistische, dieGegenwart theologisch ernst nehmendeAussage, die für die Zukunft hoffen läßt.Der Bischof nennt es eine Grundregelder Ökumene, „daß man sich freut,wenn es den andern gut geht, und mitleidet,wenn es den andern schlechtgeht.“ Davon waren und sind wir, ehrlichgesagt, leider allzu häufig weit entfernt.„In Glaubensfragen teilen wir mit denorthodoxen Kirchen eine breite Basis,aber die Kulturen sind verschieden. ImVerhältnis zu den reformierten Kirchenist die gemeinsame Basis im Glaubenweniger breit, aber wir haben dieselbeKultur. Und da ja heute auch die Kulturfür viele Katholiken wichtig ist, erhaltendann auch die auf der Ebene des Glaubensvorhandenen Fragen nicht mehrdas Gewicht, das sie eigentlich habenmüßten.“ Auch das ist eine differenzierteund differenzierende Aussage, dieRealismus erkennen läßt.Zu der Frage, wie er sich die Arbeit vorstelle,sagt der Bischof, sein Vorgänger,Kardinal Kasper habe mit dem Dokument„Harvesting the fruits“ eineSammlung all dessen vorgelegt, „wasim Dialog mit Anglikanern, Orthodoxen,Lutheranern, Reformierten undkirchen DingenskirchenMethodisten in den letzten 40Jahren geschehen ist.“Und das ist - nach Jahrhunderten derGlaubenskriege, des erbitterten Kampfesgegeneinander - in nur 40 Jahreneine große Menge, die es zu würdigenund anzuerkennen gilt.

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